Agni Yoga
1929
Zeichen
des Agni Yoga
Zweite, [überarbeitete] Auflage
1937.
Copyright
Alle Rechte einschließlich des
Übersetzungsrechtes beim Autor
„AGNI YOGAS“ Verlag
Riga, Elizabetesstr. 21a, W. 7
Der verehrungswürdige Mahatma, der die
Bücher „Der Ruf“, „Erleuchtung“ und „Gemeinschaft“ gab, übermittelte viele
Ratschläge und Zeichen des Agni Yoga. Diese zweckmäßigen Weisungen sind von uns
zum Nutzen jener gesammelt worden, die nach Wissen suchen.
Sanskrit und Senzar[1]
verleihen der Darstellung einen besonderen Anstrich und finden in anderen
Sprachen nicht immer ein Äquivalent. Nichtsdestoweniger ist die Bedeutung der
Aussprüche genau bewahrt worden, und jene, die am gegenwärtigen Leben teilnehmen,
werden diese weise Lehre, die aus den Erfahrungen von Jahrhunderten hervorging,
aufmerksam lesen.
Vorwort
Yoga, diese
höchste Verbindung mit den kosmischen Errungenschaften, bestand zu allen
Zeiten. Jede Lehre umfasst ihren eigenen, der jeweiligen Evolutionsstufe
angepassten Yoga. Die Yogalehren verneinen einander nicht. Wie die Zweige eines
einzigen Baumes spenden sie Schatten und erfrischen den von der Hitze
erschöpften Wanderer.
Voller
neuer Kräfte setzt der Wanderer seinen Weg fort. Er nahm nichts, was ihm nicht
zustand, und wandte sich nicht von seinem Streben ab; er gewährte dem Segen des
Raumes Zutritt, gab den ihm bestimmten Kräften die Freiheit und bemächtigte sich
seines einzigen Besitzes.
Weicht den
Kräften des Yoga nicht aus, sondern tragt sie wie Licht in die Dämmerung einer
unerkannten Arbeit.
Für die
Zukunft erheben wir uns aus dem Schlaf. Für die Zukunft erneuern wir unsere
Gewänder. Für die Zukunft ernähren wir uns. Für die Zukunft streben wir in
unserem Denken. Für die Zukunft sammeln wir Kräfte.
Zuerst
werden wir die Ratschläge des Lebens anwenden, und dann werden wir den Namen
des Yoga der nahenden Zeit aussprechen. Wir hören die Schritte des Elementes
Feuer, aber wir werden schon bereitet sein, die Wogen der Flamme zu lenken.
Deshalb
begrüßen wir den alten Raja Yoga[2] und
bejahen den zukünftigen Agni Yoga.
*****
1. Man wird
fragen: „Kann die Zeit Maitreyas* eine Epoche bilden?“ Antwortet: „Wenn die
Kreuzzüge eine ganze Epoche gebildet haben, dann ist die Epoche Maitreyas natürlich
tausendmal bedeutender.“ In einem solchen Bewusstsein sollte man sie
durchschreiten.
(…)[3]
2. Die
Menschen verstehen nicht, was Gott und Bodhisattwa* bedeutet. Wie Blinde fragen
sie: „Was ist das Licht?“ Doch den Menschen fehlen sogar die Worte, um die Eigenschaften
des Lichts zu beschreiben, obwohl sie es täglich wahrnehmen.
So sehr fürchten
sich die Menschen vor dem Ungewöhnlichen, dass sie die Grenzen von Licht und
Finsternis verwischt haben. Am leichtesten fällt es ihnen, sich vorzustellen,
dass sich der Palast Gottes auf dem größten Stern befindet. Andernfalls würde
ihr Gott ohne Wohnstätte bleiben. Ihre mangelnde Angemessenheit* nötigt sie,
Bestehendes herabzusetzen.
(…)
3. Oft
wundert ihr euch, warum Ich auf eine Frage keine Antwort gebe.
Man muss
wissen, dass die Gedankenpfeile oft das Objekt der Antwort streifen. Stellt
euch einen Wanderer vor, der auf einem Seil über einen Abgrund geht. Wäre es
weise zu beginnen, ihn anzurufen? Ein Anruf kann sein Gleichgewicht stören.
Deshalb
sollten Namen ohne dringende Notwendigkeit seltener ausgesprochen werden. Die
Fähigkeit, individuelle Namen zu nutzen, ist notwendig. Die Fähigkeit, Namen
auszusprechen, sollte wie der Schlag eines Hammers im Raum sein.
4. Betreffend
einfache Worte für einfache Leute sollte man sich daran erinnern, dass einfache
Leute kleine Dosen Medizin benötigen. Dasselbe Gesetz gilt wie oben, so unten.
Deshalb sind einfache Leute die besten Verbreiter.
5. (…)
Die
Erweiterung der Gefäße ist typisch für das Wachstum des Bewusstseins, und dies
muss durch technische Mittel vor dem Druck der Sonne auf das Sonnengeflecht
geschützt werden.
Vergessen
wir nicht, wie die Priesterinnen des Altertums sich vor der Sonne schützten.
Sie trugen einen Brustschild aus Lithium, überzogen mit Wachs, dessen Schmelzen
die unzulässige Temperatur anzeigte.
Außer dem
Eintauchen der Hände in Wasser ist das Eintauchen der Füße erlaubt. Ein kaltes
Bad kann ebenso schädlich sein wie Strahlen[4].
6. (…)
Im
Mentalkörper kann man verschiedene Planeten besuchen. So zeichnet sich die
künftige Etappe ab, bei der das Bewusstsein nicht mehr an einen einzigen Planeten
gebunden sein muss. Wie man jetzt die Erde von einem Teil zum anderen
durchqueren kann, so kann das gleiche Prinzip interplanetar gelten.
Der Lehrer schlägt
vor, euch über jede geistige Errungenschaft zu freuen. Der Weg zwischen
Planeten ist nicht komplizierter als die Erkenntnis der Grenze zwischen dem
physischen und dem astralen Körper, und nicht komplizierter als die Erkenntnis des
Gedankens und das Streben zu den Sternen. Nur beim Streben zum Interplanetaren
kann man mit einer Evolution der Menschheit rechnen. (…)
(…)
7. (…) Die
Verdichtung des Astralkörpers* ist allein für sich genommen unbedeutend,
verglichen mit der bewussten Arbeit des Mentalkörpers. Für seine Aufgaben auf
diesem Planeten muss der Mentalkörper nicht aus seinem verborgenen Zustand herausgeführt
werden, doch interplanetare Tätigkeit bedarf des höchsten Körpers.
Die Verwirklichung
neuer Strahlen wird es ermöglichen, das Bewusstsein in verschiedenen Schichten
zu bewahren. Früher ermöglichten nur einige Schichten der Atmosphäre die Bewahrung
des Bewusstseins. Doch Unterbrechungen durch gasförmige Ströme waren möglich.
Die neuen Strahlen können diese Hindernisse durchdringen, indem sie gleichsam
Lufttunnel bilden und so die bewusste Aktivität erweitern.
(…)
8. Man kann
darauf hinweisen, warum die Lehrer des Wissens beim Verlassen der Erde gelitten
haben. Dieses Leid war natürlich bewusst und freiwillig. Wie der Gastgeber den
Kelch bis zum Rand füllt, so will der Lehrer das letzte Zeichen des Testamentes
besiegeln.
(…)
Die
Verleumdungen der alten Welt sind ohne Bedeutung, jede wahre Heldentat ist für
den Kosmos notwendig. Die schöpferische Kraft einer Heldentat ist ähnlich wie
bei jedem Schöpfungsprozess. Indem wir die Form vertiefen, schaffen wir einen
zeitlosen Kristall. Das Gefühl der Vervollkommnung erhebt den Geist der schöpferischen
Erscheinungen. (…)
Man kann darauf
hinweisen, dass sich die Heldentat in zwei Aspekte aufteilt: die überirdische
und die irdische Heldentat. Als ein Beispiel überirdischen Strebens kann man das
gelassene Hinscheiden des Großen P.[5] ansehen.
Lasst uns
die Heldentaten nicht abwiegen, denn das Verstehen der Evolution ist
individuell und beruht auf Freiwilligkeit.
(…)
9. Jeder, der
menschliche Auren beobachten kann, kann ein lebendiges Spiel leuchtender
Ausstrahlungen sehen. Auf dem Prinzip dieses kosmischen Stromes beruht die Struktur
einer vernünftigen Tätigkeit. Jede Leblosigkeit gehört zu den Erzeugnissen der
Finsternis. Wo es Lichtwellen, wo es einen Austausch lebendiger Funken gibt,
dort ist Unser Strahl.
Meine Lehre
vermag die Wellen des erforschten Akascha* zu enthüllen. Heißt die Freude der
Funken willkommen! Das ist keine Unbeständigkeit, sondern eine Vertiefung der
Aufgabe. Nur indem ihr Unseren Willen offenbart, könnt ihr euch annähern. Mein
Wunsch ist es, die Schönheit des Geistes zu bewahren.
Jede Bewegung
kann in einen Erfolg des Geistes verwandelt werden.
(…)
10. Nur
wenn er einsam ist, nur wenn er keiner Dinge bedarf, wenn er nicht jammert und
wenn er nicht ungeduldig ist, frohlockt der Kühne. So wollen Wir mit der
Übersetzung Unseres alten Buches über die Kühnheit beginnen.
Wenn ein
Kind mit einem jungen Kätzchen spielt, ist die Mutter gerührt über seinen Mut
und will nicht wahrhaben, dass das Kätzchen noch blind ist. Treibt ein Junge
mit der Seele eines Altersgenossen seinen Spaß, staunen die Zuschauer über
seine Kühnheit, ohne die Gehemmtheit der armen Seele zu bemerken. Wenn ein Mann
gegen einen Gerichtshof losdonnert, sind die Zeugen entzückt von seinem Mut,
ohne zu bemerken, dass das Wagnis seiner Drohung mit klingendem Gold erkauft
wurde. Wenn ein Greis sich selbst tröstet, indem er über den Tod spottet, sind seine
Freunde gerührt und bemerken nicht, dass Furcht die Grimasse des Spottes
formte.
Kühnheit wird
von den Menschen gewöhnlich nicht bemerkt, weil sie ihrer Natur nach
ungewöhnlich ist. Ungewöhnliches bedeutet einen Krampf für das Herz.
Wo bist du,
der du überwunden hast? Wo bist du, der du den Krampf in einen Sprung zum Licht
verwandelt hast? Höre, Kühner!
In der
Tiefe der Nacht werde Ich Mich nähern, um deine Schuhe zu segnen und dein Kopfkissen
mit Lichtfunken zu bestreuen; denn der Schlaf des Kühnen ist wie das Verklingen
einer Laute, wenn alle sieben Saiten voller Geheimnis sind und wenn der Schlaf
des Kühnen dem Verstummen vor dem Wirbelwind gleicht, vor dem selbst die feinsten
Halme unbewegt verharren.
Erschüttert
das Brüllen eines Löwen etwa die Welten? Nein, damit ist die Kühnheit erwacht
und der königliche Lotus des Geistes hat sich entfaltet.
Brüder,
sammeln wir uns in der Halle der Freude, die Blume ist erblüht und das große
Rad ist aufgerichtet. Unsere Freude steigt hinab in die unterirdischen Welten
und schwingt sich empor zu den Überirdischen Brüdern.
Wir singen
der Kühnheit das beste Lied.
11. Der
Pfiff eines Vogels unterbrach den Augenblick der Rast. Warum spannen sich die
Vögel zu so früher Stunde an? Sie wurden kühn, als sie das Lob der Kühnheit hörten.
Doch niemand sagte ihnen, dass ihr gewöhnliches Pfeifen ihre Kühnheit nicht vergrößert.
Betäubt durch Alltäglichkeit schreit die Finsternis. Finsternis erträgt die
Kühnheit des Lichtes nicht.
Wenn die
Waage des Herrschers gespannt ist, werden wir früh erwachen, um auszuwiegen, wie
wir den gestrigen Tag verbracht haben. Wir wollen das Kühnste wählen, damit
diese Samenkörner die Waagschale beschweren. Geben wir die Trübsal der alten
Welt hinzu, denn ihre Last ist uns von Nutzen. Fügen wir die Spötteleien der
Unwissenheit dazu, jede von ihnen beschwert die Waagschale der Wahrheit. Wenn
wir Drohungen und Anschläge finden, vergessen wir nicht, sie der gefüllten
Schale beizufügen.
Was aber
veranlasst die Waage auszuschlagen? Womit ist die Schale der Anschuldigung
angefüllt? Welch jämmerliche düstere Lumpen füllten die Schale des Gerichts?
Wie verwelkte, schmutzige Blätter des vergangenen Winters häuften sich die alltäglichen
Flüche auf, der Abfall von gestern.
Triumphiert,
kühne Taten, denn das mächtig Beschwingte hat die Verurteilung überwunden.
Herrscher, erlaube
mir, die trügerischen Lumpen des Gewöhnlichen dem Feuer zu übergeben. Ich irre
nicht in der Erkenntnis, dass beschwingte Kühnheit Deinen Segen hat. In der
heiligen Esse schmiede ich die Flügel des Alaya*. Ich kenne keine Klagen, Verbitterung
und alles, was meine neuen Flügel niederdrücken könnte. Neu wird mein Gesang
sein!
12. Das Lob
der Kühnheit hat sich weit verbreitet. Die geringsten der Schüler wandten sich
dem Pfad des Suchens zu und traten an Uns heran zur Beurteilung ihres Strebens.
Jeder
brachte seine Träume mit: Ich werde alle irdischen Tempel zerstören, denn die
Wahrheit bedarf keiner Mauern; ich werde alle Wüsten bewässern; ich werde alle
Gefängnisse öffnen; ich werde alle Schwerter vernichten; ich werde alle Wege anlegen;
ich werde alle Tränen trocknen; ich werde alle Länder durchwandern; ich werde
das Buch der Menschheit schreiben.
Doch der
Geringste von ihnen blickte zu den leuchtenden Sternen und sprach: „Seid
gegrüßt, Brüder“, und in diesem kühnen Gruß schwand sein Ich dahin. Mit diesem
kühnen Gruß wird der Pfad des Universums verwirklicht.
13. Das
Buch des Thomas von Kempis[6] „Die
Nachfolge Christi“ wurde seit langem im Osten gewürdigt, nicht nur wegen seines
Inhalts, sondern auch wegen der Bedeutung seines Titels. Inmitten der
mittelalterlichen Vergötterung Christi erhob sich die Stimme Thomas’ zum Protest.
Aus den Mauern eines katholischen Klosters heraus ertönte eine Stimme, um das
Bildnis des Großen Lehrers zu beleuchten.
In dem Wort
„Nachfolge“ selbst ist lebendige Tätigkeit enthalten. Die Formel „Nachfolge
Christi“ offenbart eine Heldentat der Kühnheit, die einem bewussten Geist eigen
ist, der die ganze Verantwortung der Schöpfung auf sich nimmt. Der bewusste
Schüler wagt es nämlich, sich dem Lehrer in der Nachfolge zu nähern. Ein solches
Beispiel brachte Licht in die modrige Finsternis und bewirkte hinter den Mauern
der Abgeschiedenheit Streben nach tätiger Kühnheit.
Im Einklang
mit dem unterwürfigen Bewusstsein des Mittelalters wäre es passend gewesen, von
„Verehrung Christi“ zu sprechen, doch der aufsteigende Geist wagte es, zur
Nachfolge aufzurufen. Jeder Schritt der gesegneten Kühnheit muss wie ein
Meilenstein des Fortschritts der Menschheit bewahrt werden.
Einigen klösterlichen
Aussprüchen schenken Wir keine Beachtung. Thomas brauchte nicht auf den
Scheiterhaufen zu steigen, seine Aufgabe war es, nicht die verbietende, sondern
die rufende Formel zu geben.
Es gibt
zwei Arten von Wahrheit. Die eine erfordert die Zugabe der Flamme des
Scheiterhaufens, die andere benötigt eine straflose Verbreitung. Es ist schwer zu
sagen, welche Methode für den Autor schmerzlicher ist. Manchmal ist es
leichter, die Wirkung des Scheiterhaufens zu betäuben, als der Entstellung des
verbreiteten Verständnisses zuzusehen.
In jedem
Fall ist die Kühnheit gesegnet, welche die Finsternis durchdringt.
(…)
14. Auf
Erden ging das Glück verloren, denn Glück liegt im Geist. Jene, die sich vom
Geist abwandten, müssen Unglück erdulden, denn wie sonst könnten sie zur Umkehr
gelangen? Darin besteht der Sinn der großen Ereignisse.
Glück wird
durch Lügen und Mord gesucht! Man kann sich freuen, dass Entstellungen die
Evolution beschleunigen. Verbrechen geben der erlöschenden Welt Feuer.
15. Imperil*
nennt man das Gift, das durch Gereiztheit entsteht und Gefahr hervorruft. Dies
ist ein vollkommen konkretes Gift, das sich an den Wänden der Nervenkanäle ablagert
und auf diese Weise im ganzen Organismus verbreitet.
Wenn die
moderne Wissenschaft versuchen würde, die Nervenkanäle unvoreingenommen zu
untersuchen, indem sie astralen Strömen Beachtung schenkt, würde sie auf eine
sonderbare Zersetzung der astralen Substanz beim Durchlaufen der Nervenkanäle stoßen
– dies ist eine Reaktion des Imperils.
Nur Ruhe
kann dem Nervensystem helfen, mit dem gefährlichen Feind fertig zu werden, der
die verschiedensten Arten von Gereiztheit und qualvolle Kontraktionen des
Organismus hervorrufen kann. Wer unter Imperil leidet, möge wiederholen: „Wie
schön ist alles!“ Und er wird recht haben, denn die Evolution verläuft
gesetzmäßig, anders gesagt, schön.
Je höher
das Nervensystem entwickelt ist, desto qualvoller ist die Ablagerung von
Imperil. Dasselbe Gift kann durch eine einzige (…) Ingredienz zur Zersetzung von
Materie beitragen.
16. Wer eine
Schwalbe nicht von einem Geier unterscheiden kann, ist nicht viel wert. Doch was
verdienen jene, die meinen, dass sie durch das Rupfen eines Adlers aus ihm eine
lahme Ente machen können?
Hütet euch
vor Heuchlern, besonders vor (…) den eigennützigen Schlauköpfen, die ein
Sammelsurium des Geistes zubereiten. Die Unverletzlichkeit der Weltgesetze
funkelt wie ein Schwert, deshalb gibt es für einen Heuchler keine Stelle, wo er
den Kopf hinlegen könnte.
So gleicht ein
Lehrer, der die Vermächtnisse der Lehre nicht zu Ende gelesen hat, einem Esel
unter der Last des Korns. Ebenso gleicht ein Fischer, der seine Körbe für
ungefangene Fische vorbereitet, einem Fuchs neben dem Hühnerstall.
17. (…)
Eine
Verletzung der Lehre wirkt wie ein Bumerang und trifft den Verletzer. Doch die
Luft ist voller Pfeile. Wischt den Schweiß der feindlichen Angriffe ab. In der
Stunde des Angriffs möchte Ich von den ewigen Dingen sprechen.
Freuen wir
uns, denn die Möglichkeiten mehren sich. Ich merke, wie jedes feindliche Herz
ein nützliches Samenkorn wachsen lässt.
18. Die
Astrochemie erlaubt es, die besten Einwirkungen auf bestimmte Organismen festzustellen.
Astrologie ist nichts anderes als eine Formel der Astrochemie. Ein Mensch, der
ein mit Nikotin angefülltes Haus betritt, nimmt giftige Ablagerungen mit sich.
Genau so wird ein Mensch, der die Wirkung astrochemischer Strahlen einmal unmittelbar
an sich erfahren hat, immer (…) auf diese eine Konstellation erklingen. Man
kann leicht feststellen, wann man sich einer erwünschten Person nähern soll.
Ebenso
verstärken die berüchtigten Sonnenflecken die chemischen Einwirkungen. Die
Menschen sprechen immer wieder von der Verwirrung der Welt in einer Periode von
Sonnenflecken. Selbst eine schwache Vorstellung stößt auf die richtige
Überlegung.
Wenn wir
uns aber an erstaunliche chemische Reaktionen erinnern, ist es nicht schwer zu
begreifen, dass der Raum von den wirksamsten Zusammensetzungen oxydierter
Metalloide gesättigt ist. Kann man leichtfertig die evolutionäre Macht der
Materie verneinen, wenn sich aus dem Unerschöpflichen Reservoir Strahlen von unbeschreiblicher
Spannung über unsere Häupter ergießen?
Besonders
feinfühlige Organismen können bezeugen, dass in einer Periode der Kulmination
der Sonnenflecken die Strahlen der Gestirne wegen ihrer Qualität für sie
unerträglich sind.
Auch beim
Niedergehen großer Meteore kann man ein Erbeben des Nervensystems fühlen. Bisher
vermochten die Menschen ihre Stellung in diesem gigantischen Laboratorium nicht
zu erkennen. Allein diese einzige Erkenntnis würde den menschlichen Organismus wappnen
und, statt beunruhigter Beobachtungen des Ausschlagens des Seismographen, die
Suche auf die Unbegrenzte Höhe lenken, die so materiell wie das Mahl des
morgigen Tages und so majestätisch wie die Zahl der Sterne ist.
19. Von
allen schöpferischen Energien bleibt als höchste der Gedanke. Was mag der
Kristall dieser Energie sein? Manche denken, genaues Wissen sei die Krone des
Gedankens, doch noch richtiger ist es zu sagen, dass die Legende den Gedanken
krönt.
In einer
Legende gestaltet sich der Sinn der schöpferischen Energie, und in einer kurzen
Formel werden die Erwartung und die Erfüllung ausgedrückt. Es ist ein Irrtum zu
glauben, die Legende gehöre einer gespenstischen Vorzeit an. Der vorurteilslose
Verstand erkennt die Legende, die zu allen Zeiten des Universums schuf. Jede
Errungenschaft der Völker, jeder Führer, jede Entdeckung, jedes Unglück, jede
Heldentat wird in eine geflügelte Legende gekleidet.
Lasst uns
daher die Legenden der Wahrheit nicht geringschätzen, sondern sehen wir scharf
hin und seien wir besorgt um die Worte der Wirklichkeit. In der Legende drückt sich
der Wille des Volkes aus, und wir können keine einzige falsche Legende anführen.
Das geistige Streben eines mächtigen Kollektivs prägt ein Bild von wahrer
Bedeutung und die Hülle des Symbols bezeichnet ein Weltzeichen, das wie eine Weltsprache
für die Evolution unumgänglich ist.
Recht haben
die Sucher nach einer gemeinsamen Sprache. Recht haben die Schöpfer der
Weltlegende. Dreimal Recht haben die Träger der Heldentat!
20. Das
Neue muss als das unaufschiebbar Nützliche begriffen werden. Für unanwendbare
Abstraktion gibt es keinen Platz. Der Luftschlösser sind wir überdrüssig. Selbst
die fernen Welten müssen in den Bereich des Konkreten eingeführt werden. Die
Beherrschung eines Eisstückes oder des Chemismus der Sonne muss in das
Bewusstsein genauso eingehen wie die Bedeutung der geringsten materiellen Produkte.
Die
Verzögerung der geistigen Erkenntnis ist durch ein Stumpfwerden der
Aufmerksamkeit gegenüber den Erscheinungen der Natur zu erklären. Indem er
verlernt zu beobachten, verliert der Mensch die Fähigkeit der Synthese.
Die
Abschaffung des Geldes wird die Menschheit von den Schraubstöcken befreien, welche
die Sicht verengen. Es gibt Augenblicke der Evolution, in denen die Mauern
stören, die für das Sammeln herkömmlicher Zeichen errichtet wurden. Die Zeit
für die Befreiung des Wissens zur Nutzung auf persönliche Verantwortung ist
gekommen.
Ein freier
Geist hat das Recht, in ungewöhnlichen Konstellationen neue Muster zu suchen.
Diese unerwarteten Fäden führen ihn in höhere Schichten der Materie. Wenn man
auf das zaghafte, beschränkte Spiel schaut, kann man nur zum Mischen der
Zeichen zwecks besserer Konstellationen raten.
Erfreut
euch des Großen Spiels der Mutter der Welt*!
21. Die
Überlegungen über die Verleumdung in der Geschichte sind richtig. Verleumdung
ist ein Brennstoff für das Freudenfeuer der Heldentat. Verleumdung ist nur für
das herkömmliche Tun der Gegenwart unangenehm, doch aus der Perspektive der
Geschichte ist die Flamme der Verleumdung höchst vielfarbig, und ohne
Verleumdung hätte die dankbare Menschheit die glänzendsten Erscheinungen beerdigt.
Tactica adversa*
sieht vor, dass die menschlichen Glocken nicht verstummen. Die Sphärenmusik benötigt
Begleitung, doch die wahnsinnigen Neider nehmen an, dass ihr Geheul die
Atmosphäre verdichtet, so dass die Symphonien der Ewigkeit die Erde nicht
erreichen. Doch ein guter Hausherr findet für alle Abfälle Verwendung. So mögen
die Fackeln der Verleumdung den Pfad der unerschütterlichen Heldentat
beleuchten.
Indem sie
Unsere Boten Scharlatane nennen, bezeugen die Leute deren Ungewöhnlichkeit. Die
Liebkosungen niederer Tiere sind ja sehr grob. Und die Grobheit der letzten Vertreter
der scheidenden Rasse hat selbst die des Mittelalters übertroffen! Nicht so
sehr Niederträchtigkeit als Grobheit der Aufnahmefähigkeit macht die Masse der
Menschen zu ungeeignetem Material. Aus Grobheit entsteht nämlich Leichtsinn und
aus diesem Verrat.
Lasst uns
deshalb Verleumdung als die Fackeln von Wilden bezeichnen, doch beim
Durchschreiten der Nacht ist jedes Feuer von Nutzen.
22. Es gibt
kein ungerechteres Urteil als jenes, das auf einer augenscheinlichen Tat
beruht. Indem sie auf die scheinbare Wirkung schauen, verlieren die Menschen
den Faden der Wirklichkeit. Eine Lehre, die zur Quelle der Wirklichkeit führt,
nennen die Menschen gewöhnlich Träumerei.
Das Leben enthält
keine Anzeichen des Entstehens, sondern zeigt deutliche Zersetzung. Auf diese
Weise kann man in Zersetzung versinken und leicht am Wert des Entstehens vorübergehen.
Der Entstehungsprozess wird bewusst verborgen gehalten, sonst würden die
Elemente die Samenkörner der Möglichkeit vernichten.
Trägheit
ist eine Grundeigenschaft der Elemente, und um ihnen evolutionäre Energie zu
übermitteln, ist der Schlag eines solchen Geistes nötig, der einen Gedanke aufnehmen
kann. So offenbart sich der Gedanke als Korrespondent mit den Elementen.
Wenn man
von der Notwendigkeit der Verstärkung des Gedankenapparates spricht, wird damit
auf einen zügellosen Ansturm der Elemente hingewiesen. Bestimmte Perioden der planetarischen
Existenz sind dem Ansturm der Elemente ausgesetzt. Man kann ihnen nur das
beharrliche Streben der Völker nach Erneuerung des Lebens entgegensetzen; und diese
Sättigung des Gedankens ermöglicht es, sich auf die Lehre zu konzentrieren und
gleich einem niederschmetternden Schwert die Wolken des sinnlosen Chaos zu
spalten.
Der Gedanke
stellt sich den Elementen entgegen, andernfalls würde das Gleichgewicht so
schwer gestört, dass kosmische Manifestationen zu erwarten sind. Sind ein
Hungerjahr, Dürre und Krankheit nicht die Folgen des Verfalls des Gedankens? Die
Gedanken eines einzelnen Menschen können den Elementen nicht standhalten. Ein
Umschwung des Bewusstseins kann noch keinen bewussten Gedanken formen. Nur Erkenntnis
und Verantwortlichkeit können dem Gedanken Potential verleihen. Sonst wird es
nur eine unbewusste Anspannung geben, gleich Segeln im Wirbel eines Orkans.
Wir
beobachten eine große Anspannung, sowohl der magnetischen Wellen als auch der
chemischen Strahlen. Der menschliche Gedanke hat sich gebogen wie eine
ungehärtete Klinge, und in den Tiefen des Bewusstseins brodelt das Chaos.
Kann man so
existieren? Die Idee Unseres Leuchtturms beginnt in den Verstand einzudringen, denn
in den Wolken des Chaos bleibt schließlich nichts anderes übrig. Wie schwer für
einen feinfühligen Geist! Wie sehr achten Wir auf die Wogen unerhörter
Finsternis!
Das Herz
kann nur eine begrenzte Menge dieses elementaren Giftes aufnehmen.
23. Was hat
die Gifte zur irdischen Feste[7]
getrieben? Die Erregung der Elemente lässt ein starkes giftiges Gas entstehen.
Gewöhnlich wird dieses Gas im Raum leicht aufgesogen, doch die chemischen
Strahlen der Sonne treiben die Gaswellen in Schichten, die dem Planeten nahe
sind; so entsteht eine gefährliche Situation, aber die Vorgewarnten können das
Gift überwinden. Gereiztheit und ihr Sprössling — Imperil — verbinden sich
leicht mit dem Gift des Raumes, das „Aeroperil“ genannt wird. Die Gesetze sind überall
gleich.
Der Lehrer
trägt manchmal eine Maske gegen das Gas. Natürlich ist die Wirkung des Gases
nicht immer dieselbe, aber feine Apparate sprechen darauf an. Die kalte Jahreszeit
verringert die Wirkung der Gase beträchtlich.
24. Es gibt
den Fall, dass jemand nicht einverstanden ist, eine Prophezeiung anzunehmen,
und sagt: „Ich kann alles annehmen, ausgenommen Prophezeiungen.“ Antwortet: „Vergessen
wir dieses Wort. Bedeutungsvoller werden für euch die Erlasse der Unsichtbaren
Regierung sein.“
Euer
modernes Herz bevorzugt moderne Ausdrücke. Wir klammern uns nicht an
Benennungen; für Uns ist wesentlicher, dass ihr an euch selbst die Wirkung eines
Erlasses erfahrt und euer Gehirn sich merkt, dass die Unsichtbare
Internationale Regierung existiert.
In euren
Wörterbüchern hat das Wort Prophezeiung einen zu unwissenschaftlichen Klang, doch
knechtische Gewohnheit hilft euch, den bestimmten Begriff „Erlass“ zu
klassifizieren, und das Schlupfloch des Verschwörers nimmt die Tatsache der
Unsichtbaren Regierung wahr. Außerdem wird die Gegenüberstellung von Tatsache
und Wirkung euren Respekt auf den rechten Platz stellen.
Wir jagen
nicht hinter dem Buchstaben her, sondern bringen eine nützliche Tat zum
Abschluss. Es ist Zeit, biblische Ausdrücke durch genaue Begriffe zu ersetzen.
Ein Amulett in der Tasche ist für die Regierung von wenig Wert. Nötig ist durch
bewusste Tat erprobte Hingabe.
Ihr
dachtet, Uns auf dem Gebiet der Fachausdrücke zu bezwingen, doch ihr rieft
einen Erlass ins Leben, dessen Folgen Wir euch zu überdenken bitten. Seid
vorsichtig mit euren Worten und Gedanken! Wir schätzen leuchtenden Wagemut,
doch ein Winkelzug der Nichtigkeit hat keinen Platz in der Regierung.
25. Bei
jedem chemischen Experiment gibt es eine glückliche Reaktion, nach der die Zersetzung
der Substanz beginnt: Dies ist der Augenblick des schöpferischen Erfolges. So
sollte man aus dem Niedergang Roms nicht den Schluss ziehen, dass Numa
Pompilius[8] nicht
erfolgreich war. Die Substanz hatte einfach ihre Elektronen verbraucht. So wird
es mit allen evolutionären Taten immer sein. Die Menschen verstehen gewöhnlich
den Augenblick des Erfolges nicht, es scheint ihnen, dass der Aufbau ungeachtet
aller Aufbaugesetze ohne Ende weiter in die Höhe gehen sollte.
Es ist
unrichtig zu denken, dass der vergangene Versuch Meines Freundes erfolglos
gewesen sei.[9] (…) Die Stufen eines neuen Bewusstseins wurden
dauerhaft gelegt! Ebenso war auch der von Uns jetzt beobachtete Pfad erfolgreich.
(…) Dort, wo die Menge nur Scharlatane wahrnimmt, nähert euch mit
Aufmerksamkeit. (…)
26. Oft
stellt ihr die Frage, wie die gebotene Freude mit der freudlosen Berührung mit
Menschen zu vereinbaren ist. Jeder Lehrer erfreut sich natürlich der
unbegrenzten Schönheit der fernen Welten und leidet unter dem kümmerlichen
Stumpfsinn der inkarnierten Zweibeiner. Kann man ihnen etwa den Schlüssel zu
den fernen Welten anvertrauen?
Nach der
steinernen Last von Stumpfsinn werden sie auch den giftigen Schleim des
Zweifels und den Schrecken des Eigendünkels durchleben müssen. Dann wird ein
Holzbalken auf ihren Hinterkopf niedergehen, und wenn sie die Stufenleiter
hinabstürzen, werden diese Schnecken davon träumen, sich wenigstens an die unterste
Stufe zu klammern.
Aus diesem rollenden
menschlichen Geist könnte man lehrreiches Kinderspielzeug basteln. Wahrlich,
die Schnecken halten sich fester an ihrer Stufe. Wenigstens führen Schnecken
keine sinnlosen Kriege.
27.
Heimlosigkeit ist ein notwendiges Attribut des Lehrers. Der Lehrer hat einen
Wohnort, doch kein Heim. Der Lehrer tritt ins Leben ein, wird aber nicht zu
einem Spießbürger.
Der Lehrer
verschönert einen Streit, verlängert ihn aber nicht. Er bedauert, beweint aber nicht.
Der Lehrer schützt, fuchtelt aber nicht mit den Armen. Er bestätigt, doch er
ist nicht verwirrt. Er warnt[10], lässt
aber keine Verzögerung zu. Wenn erforderlich, schlägt er zu, verwundet aber nicht.
Er dankt, vergisst aber nicht. Er bewertet die Beweggründe, zeigt aber keine
Schwäche. Er ist behutsam besorgt, belästigt aber nicht. Er fürchtet sich
nicht, handelt aber nicht unbesonnen.
So ehrt den
Lehrer, der für das Wachstum des Geistes erschienen ist. Man
muss den Geist bewusst großziehen.
28. Hatha
Yoga[11] kann
nicht als etwas Selbständiges betrachtet werden. Das Wachsen des Geistes verwandelt
ihn in Raja Yoga. Man kann keinen einzigen nennen, der durch Hatha Yoga das
Ziel erreicht hat. Außerdem können in der Welt der finsteren Überreste[12] die
Errungenschaften des Hatha Yoga sogar Schaden anrichten, weil sie in
eigentümlicher Weise den Astralkörper stärken. Fakire können sich der Welt der
finsteren Überreste anpassen und unmerklich den Aufstieg des Gedankens
schwächen.
Selbst ein
unbeweglicher Betrachter kann mehr erlangen, denn der Gedanke ist das Raja
alles Seienden. Schönheit wird durch einen Gedankenblitz geboren. So entzündet ein
flammender Bhakti[13] natürlich mit einem
Gedanken neue Welten, und die Stufe eines Gnani[14] wird
nur das Lächeln eines Raja-Bhakti sein. Daher sind Hatha und Gnana nicht selbständig.
Welcher wissende
Weise wird nicht ein Herrscher der Liebe sein?
29.
Bestätigt Unsere Lehre als euren eigenen Aufbau. Möge der Atem der Verwandlung
euer ganzes Wesen erfüllen. Der Sinn der Gemeinschaft liegt allein in der
Entwicklung der Welt. Selbst die Verteilung der niederen materiellen Güter wird
sich aus dem Verstehen der höheren Bekräftigung ergeben. Gedanken über niedere
materielle Erscheinungen sind unwichtig.
Auch auf
Quantität sollte man verzichten und nur nach Qualität streben. Vom Segen der
Qualität und vom Schaden des Zweifels muss unermüdlich gesprochen werden.
30. Nachdem
einer Unserer Mitarbeiter ein langwieriges, verantwortungsvolles chemisches
Experiment beendet hatte, rief ein Kind aus: „Wie schön er mit den Gläsern
spielt!“
Wenn wir einen
Menschen sehen, der einen Berg ersteigt, wissen wir denn, dass er zum Lehrer
eilt? Wenn wir einen Holzfäller sehen, wissen wir denn, welche Stufe des Hauses
er verstärken wird? Wenn wir einer Frau begegnen, die Wasser trägt, wissen wir
denn, wessen Durst sie stillen wird? Wenn wir eine verriegelte Tür sehen,
wissen wir denn, wer sie als erster durchschreiten wird? Wenn wir unerwartet
Donner vernehmen, wissen wir denn, wo der Pfeil (…) vorübersausen wird?
Aber die Menschen
wissen, dass jemand, der sich bückt, einen Stein aufhebt, um zu töten. Sie
wissen, dass jemand, der sich auf ein Pferd setzt, davoneilt, um zu denunzieren.
Sie wissen, dass jemand, der etwas ausruft, eine Lüge ausspricht. Sie wissen,
dass jemand, der die Hand reicht, vor Verrat brennt. Sie wissen, dass jede
Bewegung ihrem Denken gemäß ausgerichtet ist.
Ihr Armen!
Wer hat euch mit dem Fluch der Ichsucht beschenkt? Wo fandet ihr das Vorurteil
für eure Entscheidungen? An welcher Straßenkreuzung hörtet ihr die Schreier der
Verleumdung? Selbst ein Gruß scheint euch eine Verurteilung zu sein. Ihr hofft,
dass die Berge die Einschüchterungen der Verleumder aushalten und die Meere vom
Verrat nicht austrocknen werden.
Der Uräus[15] des
Wissens ist noch nicht geschmiedet.
31. Es ist
unumgänglich, zwischen Empörung des Geistes und Gereiztheit zu unterscheiden.
Das Feuer
der Gereiztheit muss man in zwei Arten einteilen. Wenn Gereiztheit einen
unpersönlichen, kosmischen Charakter hat, kann ihr Gift durch einen Strom von
Prana* davongetragen werden. Wenn aber Eigendünkel oder Selbstmitleid die
Gereiztheit vertiefen, setzt sich der Niederschlag des Giftes auf den Zentren ab.
Dann gibt es keine Möglichkeit, es zu entfernen, außer es durch kosmisches Denken
zu überwinden.
Die
Qualität des Denkens muss als heilsam erkannt werden. Ebenfalls erweist sich die
Eigenschaft der Dankbarkeit als die feinste Läuterung des Organismus. Wer das
Samenkorn gefunden und die Fürsorge des Boten verstanden hat, kann Dankbarkeit
in den Raum richten. Groß ist die heilende Kraft der Emanationen der
Dankbarkeit.
Alles
Abstrakte muss in die Wirklichkeit überführt werden.
32. Die
Internationale Regierung hat ihre Existenz nie geleugnet. Sie bekundete sich
nicht in Manifesten, sondern in Taten, die sogar in der offiziellen Geschichte nicht
übersehen wurden.
Man kann
Fälle aus der französischen und der russischen Revolution wie auch aus den englisch-russischen
und den englisch-indischen Beziehungen anführen, in denen eine unabhängige Hand
von außen her den Verlauf der Ereignisse änderte.
Die
Regierung hat das Vorhandensein ihrer Boten in verschiedenen Staaten nie
verheimlicht. Der Würde der Internationalen Regierung entsprechend versteckten
sich diese natürlich niemals. Im Gegenteil, sie zeigten sich öffentlich,
besuchten die Regierungen und wurden von vielen bemerkt. Die Literatur bewahrt
ihre Namen und die Phantasie ihrer Zeitgenossen verherrlicht sie.
Es sind keine
geheimen Gesellschaften, die von den Regierungen so gefürchtet werden, sondern sichtbare
Personen, die durch Erlass der Unsichtbaren Internationalen Regierung ausgesandt
werden. Jede vorgetäuschte Tätigkeit steht den internationalen Aufgaben
entgegen. Die Einigung der Völker, die Würdigung der schöpferischen Arbeit sowie
der Aufstieg des Bewusstseins werden von der Internationalen Regierung als ganz
unaufschiebbare Maßnahmen bestätigt.
Und wenn
man die Maßnahmen dieser Regierung verfolgt, wird niemand sie der Untätigkeit beschuldigen.
Die Tatsache, dass diese Regierung existiert, ist unter verschiedenen
Bezeichnungen wiederholt in das Bewusstsein der Menschheit eingedrungen.
Wir setzen
jedes Volk nur einmal in Kenntnis. Nur einmal in einem Jahrhundert gibt es eine
Botschaft — das ist das Gesetz der Archate*.
Das Bestreben
der Unsichtbaren Regierung steht in Wechselbeziehung mit der Weltevolution, daher
gründen ihre Einschätzungen auf exakten mathematischen Gesetzen. Hier gibt es
keinen persönlichen Wunsch, sondern nur die unabänderlichen Gesetze der
Materie. Ich wünsche nicht, sondern ich weiß! Und daher ist die Entscheidung auch
beim Wogen des Stromes unabänderlich.
Man mag den
Berg von Norden oder von Süden her besteigen, doch am Aufstieg selbst ändert
sich dadurch nichts.
33. Die
Phänomene, an denen ihr teilgenommen habt, erforderten Ruhe, doch man konnte
bemerken, dass außer Ruhe noch ein gewisser Druck nötig war. Diese Bedingungen
schufen gleichsam eine Zusammenballung der Energie gemäß dem Gesetz der Pumpe[16].
Daher ist es richtiger zu sagen, dass für das Auftreten von Phänomenen eine
gesättigte Ruhe erforderlich ist.
34. Das Streben
beim Wachstum des Bewusstseins schließt gerade das Zentrum des Sonnengeflechts
ein. Sollte das Streben die angemessene Grenze überschreiten, ist der sogenannte
feurige Tod[17] unvermeidlich. Ein
unentwickeltes Bewusstsein erträgt den Affekt des Strebens, aber der weitere
Aufstieg erfordert, dass der Schatz zeitweise in eine sichere Schatulle gelegt
wird.
Jeder
Gedanke bewirkt eine Ablagerung an den Kanalwänden des Nervensystems. Je
vollkommener das Streben, desto phosphorhaltiger sind die Ablagerungen; dann
ist der einzige Ort, der für das Brennmaterial ausreichenden Schutz gewährt,
das Sonnengeflecht, das die Ablagerungen allmählich aus den Hilfskanälen
aufsaugt.
Manchmal kann
ein solches Aufsaugen so energisch sein, dass es sternförmige schmerzhafte
Empfindungen verursacht. Dann muss der Führer einen kühlenden Strahl anwenden,
der das Aufsaugen der Ablagerungen aus den Gliedmaßen in das Zentrum[18] fördert.
All dies
ist ein Prozess der Erweiterung des Bewusstseins. In dreijährigen Stufen kann
man die Verfeinerung der Aufnahmefähigkeit verfolgen. Diese Stufe erfordert die
Bewahrung der Schatulle für die nächste günstige Verausgabung.
Lasst uns
das Lebensgesetz hüten, das auf der Leiter der Schönheit und des Glücks
emporführt.
35. Spricht
man von der Nützlichkeit eines einzelnen, sollte man nicht meinen, er werde als
eine Säule der Lehre bezeichnet. Man muss die Dinge so nehmen, wie sie wirklich
sind, denn Übertreibung und Verringerung sind ihrer Natur nach gleich. Man darf
niemanden gewaltsam in den Himmel zerren, zur festgesetzten Stunde wird der
Blinde wieder sehend.
Es ist
nützlich, das Maß der Lebensordnung aufzuzeigen, damit die niedriger Stehenden
die Zweckmäßigkeit der technischen Vorrichtungen sehen und damit überflüssigen
Schmutz vermeiden; doch man soll nicht gewaltsam säubern. Beachtet die
Nützlichkeit jedes Boten und ladet die Last eines Kamels nicht einem Esel auf.
36. Jede
Regung des Bewusstseins muss zum Strom der Evolution streben. Jeder Schritt im
Leben muss als unabdingbar für die Vervollkommnung angesehen werden. Eine
erstarrte Form ist zur Wiederholung geeignet, aber der Strom wiederholt nicht
eine einzige Welle.
Schlafen
oder Wachen, Arbeit oder Erholung, Bewegung oder Ruhe, alles trägt uns
gleichermaßen der Erfüllung des Lebensplanes entgegen. „Gleich abgefallenen
Blättern“ sagen die Furchtsamen. „Gleich Saatkörnern“ sagen die Vernünftigen. „Gleich
Lichtpfeilen“ sagen die Kühnen.
Wen immer
der Lärm des Stromes erschreckt, der ist noch nicht im Geist geboren. Wer mit
der Welle dahinfliegt, kann an die fernen Welten denken.
37.
Antwortet, wenn ihr die Fähigkeit zur Aufnahme eurer Antwort seht. Oft nimmt
der Fragesteller eure Antwort nicht an; dann ist es notwendig, einen Gleichklang
zu finden, bevor man das Denken auf einen neuen Pfad lenkt.
Es ist ein
Irrtum zu glauben, eine Strömung, die das Denken unterbricht, sei weniger
gefährlich als ein Messer für eine Arterie. Wir dürfen das Denken eines anderen
nicht abschneiden, sondern müssen durch Nähren des Nervensystems neues
Lebensblut einflößen. Jedes Wort der Antwort soll kein Sargnagel, sondern der
Strahl eines Arztes sein. Eine aufgeschobene Antwort mag in Form eines Rates
erteilt werden.
38. Wer sich
nähern will, um mitzuarbeiten, dem zeigt Verständnis. Sagt dem Arzt: „Man kann bei
der Anwendung von Moschus*, Baldrian und Zedernharz Findigkeit zeigen.“ Man
kann Beobachtung durch Beschreibung des Laufes des Lebens bekunden. Man kann
Standhaftigkeit beim Streben zum Lehrer ohne Zweifel und ohne Vorurteile offenbaren.
Nur an den
Erscheinungen des Lebens kann man die Qualität der Errungenschaften aufzeigen,
und wir schätzen jede Einzelheit des Fortschritts.
Jede Stunde
kann eine neue, unveräußerliche Möglichkeit bringen. Ein klares Vorrecht kann
durch eine klare Offenbarung erlangt werden —so gesetzmäßig gestalten sich die
Errungenschaften.
39. Es ist
unrichtig zu denken, dass es leicht sei, hier etwas zu verlieren; weit
schwieriger ist es, etwas zu finden. Der Begriff Verlust setzt Erworbenes
voraus. Alles Erworbene wird vom Erwerber mitgeschleppt. Zuweilen ist es
unmöglich, sich von materiellem und abstraktem Besitz zu befreien. Daher raten
Wir, Besitz mit voller Verantwortung zu übernehmen. Daraus ergibt sich eine hohe
Qualität der Gegenstände und der Gedanken. Doch die Lumpen von Überbleibseln hinter
sich her zu schleppen, ist beschwerlich.
Wie kann man
die Geschwüre von kleinmütigen und verräterischen Gedanken ausmerzen? Die Aura
kann man nicht mit Zedernharz heilen, man muss die Geschwüre mit der Flamme der
Erschütterung wegbrennen und den Mut finden, den Schmerz auf sich zu nehmen.
Aber wie soll aus Kleinmut Mut entstehen? Furcht erschüttert den Kleinmütigen,
doch für Uns ist Furcht völlig unbrauchbar.
Du, der du
Erworbenes anhäufst, denke an die Qualität!
40. Der
Blinde träumt von Belohnung, doch würde er das Augenlicht wiedererlangen, wäre
er erstaunt über die Selbstbelohnung. Wenn das Bewusstsein wächst, schreitet
der Mensch voller Freude voran, und der Gedanke an Belohnung würde ihn in die
Sklaverei zurückführen.
Es gibt tatsächlich
viele Sklaven, nämlich jene, die meinen, die Knechtschaft ihres Geistes hinter
eisiger Undurchdringlichkeit und scheinbarem Entsagen von etwas, das sie nicht
besitzen, verbergen zu können. Jeder Belohnte ist ein Sklave. Nur von einem
freien Bewusstsein ohne Eigendünkel und Selbsterniedrigung kann die Evolution
aufgebaut werden.
Der Hammer
des Geistes ist das beste Werkzeug für die Errungenschaft.
41. Die Brücken,
die zwischen den Stufen der Erweiterung des Bewusstseins zu überschreiten sind,
existieren außerhalb der laufenden Ereignisse. Es ist falsch, auf irgendwelche äußeren
Sternbilder[19] zu warten, die Arbeit der
Schlange des Sonnengeflechts verläuft selbständig. Nur eine besondere Empfindlichkeit
gegenüber den atmosphärischen Erscheinungen begleitet diese innere Arbeit. Die Verdichtung
der umgebenden Atmosphäre verkompliziert die Tätigkeit des Nervensystems, deshalb
bedarf es als medizinische Bedingung der Ruhe.
42. Man
muss drei Gruppen von Arzneien unterscheiden: Lebensspender, Erhalter und
Wiederhersteller. Die vierte Gruppe, die Zerstörer, überlassen wir Unseren
Feinden.
Wenden wir
uns zuerst den Lebensspendern zu, denn sie wirken vor allem auf das
Nervensystem. Die Nervenzentren und Drüsenabsonderungen werden künftig der
Medizin die Richtung weisen. Mit Hilfe dieser Bereiche wird die Menschheit die
feinste Energie entdecken, die wir der Einfachheit halber vorerst noch Geist
nennen wollen. Die Entdeckung der Emanationen dieser Energie wird der nächste
Schritt in der kulturellen Entwicklung sein.
Die Metallisation
der Pflanzenkulturen wird nützliche Absonderungen der Wurzeln liefern. Wendet
daher eure Aufmerksamkeit noch einmal der Pflanzenwelt zu. Beachtet bei dieser
Gelegenheit den Nährwert von Gemüse und Getreide, und ihr werdet Überraschungen
erleben.
Die
Anspruchslosigkeit der menschlichen Nahrung ist erstaunlich, Ich spreche von der
Qualität.
43. Der
Schüler darf nicht besessen und der Lehrer kein Unterdrücker sein. Außerdem sind
erforderlich die Erkenntnis der Hierarchie, die Übereinstimmung der Handlungen und
die Vereinbarung des freien Willens mit der Anerkennung des Lehrers.
Ein
schwacher Verstand lässt sich gewöhnlich verwirren. Gewiss, die Bedingungen und
Beschränkungen widersprechen der Bedeutung der Freiheit im vulgären Sinn. Aber
die Erkenntnis der Zweckmäßigkeit und der Kultur formt den erhabenen Begriff
des Lehrers. Verständnis für den Begriff des Lehrers aufbringen heißt, die
ersten Tore der Evolution zu durchschreiten.
Man sollte
in den Begriff Lehrer keine überirdischen Vorbedingungen hineinlegen. Er wird
der eine sein, der den besten Rat im Leben erteilt. Diese Lebenskraft umfasst
Wissen, Schöpfung und Unbegrenztheit.
44. Sage
nicht: „Ich erinnere mich nicht“, sondern sage: „Ich habe nicht verstanden zu
beobachten.“ Verleumde nicht das Gedächtnis, sondern blicke zurück auf eine Unfähigkeit
zu beobachten. Die Menschen fallen eher die Treppe hinab, als die Stufen zu
beachten.
Sage nicht:
„Ich weiß nicht“, sondern sage: „Es gelang mir noch nicht zu erkennen.“ Weder das
Alter noch der Gesundheitszustand noch die Lebensverhältnisse rechtfertigen das
tote „Ich weiß nicht.“ Lebenseifer erfüllt das Bekenntnis zur Lernbereitschaft.
Sage nicht:
„Ich habe beschlossen“, sondern sage: „Ich nehme an, dies ist zweckmäßig.“ Zweckmäßigkeit
lässt sich leicht vertiefen, aber seinen Entschluss zu ändern ist unwürdig.
Die
Hauptsache ist, rufe nicht so hartnäckig Unglück hervor, wie es die Leute
gewöhnlich tun.
45. Man
sollte den Menschen entschlossen sagen, dass die Neue Zeit ins Leben getreten
ist.
Die
Menschen sind nicht bereit, an den Werken des Aufbaus teilzunehmen. Es ist ein
Irrtum anzunehmen, dass Eroberung der Aufgabe der Neuen Welt entspricht. Ob es
sich um die Unterwerfung von Ländern oder einer Klasse von Menschen handelt, dieser
Begriff gehört der abtretenden Denkweise an. Beim Evolutionsprozess kann man
nur an das Aufsteigen des Bewusstseins auf der Grundlage der Freiheit der
Möglichkeiten denken.
In den Momenten
der Entwicklung der Menschheit kann man Epochen der Bereicherung des Bewusstseins
beobachten. Wir wollen nicht verheimlichen, dass gerade jetzt ein Buch der
Entdeckungen und des Lichts der Kühnheit vor der Menschheit aufgeschlagen wird.
Diese reifen Früchte dorniger Gemeinschaftsarbeit sind bereit, ihre Körner auszuschütten.
Kann man diese Früchte mit der Waffe zerspalten, durch Drohungen oder
kriecherischen Kleinmut erschüttern oder durch verräterische List überwältigen?
Nein, nur
die Einheit des Bewusstseins und der Aufbau des Wissens werden der Menschheit
das Geschenk einer neuen Rasse überreichen. Den Anstoß dazu werden nicht kosmische
Erscheinungen, sondern der Strom des Gedankens geben.
Versäumen wir
nicht die festgesetzte Frist, zu der Blitze des Gedankens der Welt die Lösung
bringen können. Wir schlagen der Menschheit nicht einfach vor, an den
astrochemischen Moment des Planeten, in dem der Gedanke wie eine chemische
Ingredienz die Atmosphäre anspannt, nur zu denken, sondern ihn zu erkennen.
Solange man indessen die Bedeutung der Emanationen des Gedankens nicht erkennt,
wird der Gedanke über die Stirnen der Skeptiker hinweggleiten; der Moment wartet
aber nicht.
46. Anhand
einiger Anzeichen kann man aufsteigende und absteigende Völker unterscheiden. Ein
Volk, dem sein Aufstieg noch bevorstehen kann, träumt von einem Helden, doch
einem altersschwachen Volk erscheint der Begriff des Helden belastend und unnötig.
Möge dieses Volk in Gold schwimmen, möge sein Eigendünkel brennen, doch eine
Heldentat wird ihm anstößig erscheinen. Die Glut der Kühnheit hat die Mauern
der Stadt des Verstandes verlassen.[20]
Jeder
erinnert sich an Kinder, die ihr Heim auf der Suche nach dem Glück verließen, und
die Märchen aller Zeiten gewähren diesen Kindern das Glück.
47. Die
Menschen sind oft nicht abgeneigt, von Veränderungen der grundlegenden
Funktionen des Organismus zu träumen. Das Prinzip der Empfängnis der Frucht,
der Zerfall der Materie, die Unwägbarkeit von Körpern, willkürliche
Materialisationen und andere physische Neuerungen werden sogar in klerikalen
Schriften erörtert. Es scheint, als müsse sich der Gesichtskreis der
Möglichkeiten von früher Kindheit an erweitern und, wenn man in das
Laboratorium der exakten Wissenschaften gerät, verstärken; doch gerade hier
setzt die Unvollkommenheit der Rasse eine Schranke. Der kühne, der exakten
Wissenschaft ergebene Forscher wird zum Spießbürger und beginnt, die
Gewohnheiten seines Großvaters nachzuahmen.
Wir sahen,
wie die rote Flamme der Empörung sich in Qualm des Herdes verwandelte. Wir
zählten die Banner des Lichts, die auf den Stufen der Vorurteile umgenäht wurden.
Wir überzeugten uns davon, wie reine Bauten zu Basaren umgebaut wurden.
Zaghafte Unkenntnis wob ihre Netze und fürchtete sich trotz allem, von den
sumpfigen, mit verwesten Knochen bedeckten Ufern abzustoßen. Das Studium der
Evolution zeigt, dass menschliche Zaghaftigkeit vor einem Rassenwechsel
zunimmt. Doch die Frist naht, und wer nicht schwimmen gelernt hat, muss Salzwasser
schlucken.
Beachten
wir die Sprünge der Kühnen.
48. Man
muss die Wanderer schnellstens auf das Verstehen der Lehre vorbereiten. Das
einfachste Wirken für die Verbesserung des Lebens wird ihnen helfen, den
ungewöhnlichen Weg zu beschreiten. Nützlichkeit wird sie leiten, nach Schönheit
zu suchen. Das Leben selbst wird die Ansprüche der Zweckmäßigkeit aufdecken.
Eine einfache Erklärung wird die Gewissheit der Ausführung geben; umso
leichter, schneller und nützlicher wird man herangehen.
Die
Kühnheit eines ungebundenen Menschen ist nicht abstrakt. Der Mut des Vogels,
der übers Meer fliegt, liefert der Menschheit ein Zeichen, obgleich niemand die
Schwalbe für einen Helden hält.
Dennoch
lüftet eure Speicher und Mauern.
49. Man
wird fragen: „Wer gab euch das Recht, zu wagen?“ Antwortet: „Wir wagen gemäß
dem Recht der Evolution. Das Recht der Evolution ist unseren Herzen mit Flammen
eingeschrieben. Die Wahrheit von der Unabänderlichkeit des Aufstiegs kann uns
niemand nehmen. Inmitten der Massen und in der Einsamkeit kennen wir unser
unveräußerliches Recht. Wir können bestätigen, dass nur der Blinde die Richtung
der Evolution nicht sieht. Wenn die Pforte des Wissens sich deutlich abzeichnet,
ist es nicht schwer, aus der Dunkelheit hinauszustreben.“
Kann man Kühnheit
etwa als eine unerhörte Heldentat verstehen? Sollte Kühnheit nicht vielmehr das
tägliche Mahl und das Gewand jedes Vorhabens sein? Werden denn die
Gefängnismauern nicht durchsichtig? Und wird sich denn das Siegel des geheimen Briefes
nicht für den Kühnen öffnen?
Indem Wir zu
Kühnheit raten, schlagen Wir den einfachsten Weg vor. Das Herz kennt die
Wahrheit dieses Weges. Zur Zeit kann kein anderer gewiesen werden.
Offenbart
Kühnheit!
(…)
50. Wann
werden die Menschen die Bedeutung des Gedankens und des Wortes verstehen? Noch
immer ist es für sie viel bedeutsamer, wenn ein Sack wertloser Körner, als wenn
zerstörerische Worte verstreut wurden. Jedes beliebige Nagetier wird die Körner
auflesen, doch nicht einmal ein Archat wird die Folgen eines Gedankens und eines
Wortes auslöschen.
Wenn die
Menschen auf eine Seereise gehen, nehmen sie nur ausgewählte Gegenstände mit, doch
den Sinn und die Folgen ihren Reden wollen sie nicht verstehen. Wir wollen
keinen Schrecken einjagen, aber auf den Rauch in der Brust können wir hinweisen.
51. Es ist
richtig, daran zu denken, dass die Arbeit mit Uns nur eine Richtung kennt: Angemessenheit
und Zweckmäßigkeit. Wer diesen Weg verrät, ist einfach dieser Eigenschaften
beraubt, und sein Schicksal gleicht dem eines Kätzchens auf dem Meer.
52. Das
Wort Reue fehlt im Senzar-Wörterbuch. Es ist durch einen euch bekannten
Ausdruck ersetzt worden: vernünftige Zusammenarbeit.
Denkt über
die scheinheilige Natur des Begriffs Reue nach. Es ist am einfachsten, dem Volk
das Wesen der Reue an einem medizinischen Beispiel zu veranschaulichen. Durch Verderbtheit
des Denkens verwundet ein Mensch seinen Bruder, doch weder Gedanken noch Worte heilen
diese Wunde. Es bedarf einer Reihe beharrlicher Taten, um das zerrissene Gewebe
auszubessern.
Für die
Wiederherstellung der Zweckmäßigkeit muss man vernünftige Zusammenarbeit offenbaren.
Die Folgen einer Tat können nur durch eine Tat geheilt werden. Weder mündliche
Beteuerungen noch Schwüre sind von Bedeutung.
Wer seine Unvernunft
eingesehen hat, möge sie mit wahrer Vernunft zudecken. Durch vernünftige
Zusammenarbeit kann man die Unvernunft beseitigen.
Ist es
nicht das schwerste Verbrechen, einen reuigen Sünder gegen Bezahlung loszusprechen?
Ist die Bestechung der Gottheit mit Geld nicht schlimmer als die ersten Formen
des Fetischismus? Diese erschreckende Frage muss man von vielen Seiten
beleuchten, sonst wird die menschliche Wäsche sehr schmutzig bleiben.
53. Wieder
muss man sich dem schlangenartigen Gift des Zweifels zuwenden. Es gibt zwei
Arten des Zweifels: Die eine baut ihre Höhle unbeweglich und stachelig in der
Finsternis, die andere ist stetig dahinkriechend, gleitend und sich windend.
Gewöhnlich gehört die erstere zur Jugend, die letztere zum Alter.
Die Grundlage
ist nicht so sehr Angst, sondern eine verlogene Natur. Weil sie sich an ihre
frühere Verlogenheit erinnern, schreiben die Menschen diese ihre Eigenschaft den
vor sich gehenden Ereignissen zu. Obwohl der Mensch es nicht liebt, sich selbst
zu beobachten, urteilt er doch immer nach sich selbst.
Versucht, einen
Zipfel des Zweifels zu fassen. Fesselt eure Schritte nicht auf diese unsaubere
Weise. Wahrlich, es ist leichter, eine Schlange am Busen zu tragen, als von der
Riesenschlange des Zweifels umschlungen zu werden.
54. Eilt,
das Bewusstsein der Neuen Welt zu offenbaren! Gebt eure Erinnerungen auf. Kann ein
Kutscher vorwärtsstreben, wenn er zurückblickt?
55.
Wahrlich, teilt die Welt weder in Nord und Süd noch in Ost und West, doch
unterscheidet überall zwischen der alten und der neuen Welt. Die alte Welt haust
elend in allen Teilen der Erde, ebenso wird die neue Welt jenseits von Grenzen
und Umständen überall geboren.
Die alte
und die neue Welt unterscheiden sich durch das Bewusstsein, doch nicht durch
äußere Kennzeichen. Das Alter und die Umstände sind ohne Bedeutung.
Rote Banner
werden oft von Händen der alten, mit Vorurteilen erfüllten Welt gehisst. Oft
schlägt in der Einsamkeit ein mit dem Glanz der Neuen Welt erfülltes Herz. Ohne
Nachsicht teilt sich die Welt vor unseren Augen. Ungeschickt, doch voller
Kühnheit wächst das neue Bewusstsein. Trotz seiner Erfahrung beugt sich der
alte Gedanke. Es gibt keine Macht, die den Ozean der neuen Welt aufhalten
könnte. Wir bedauern die unnütze Energieverschwendung des überlebten
Bewusstseins.
Wir lächeln
den Wagemutigen zu, die das Recht zur Ausbreitung neuer Errungenschaften
erkennen. Jeder für die Neue Welt begangene Fehler verwandelt sich in eine
Blume der Tapferkeit. Jede List, die alte Welt einzubalsamieren, bleibt ein
Gerippe[21] des
Schreckens.
Die alte
Welt lehnte die Mutter der Welt ab, die neue beginnt Ihren herrlichen Schleier
zu spüren.
56. Die
Erwägung über die Gefahr gewaltsamer Wellen in den niederen Schichten unserer
Atmosphäre ist richtig. Ein beschränktes Bewusstsein kann eine nie dagewesene Katastrophe
herbeiführen. Der Zusammenprall von Licht- und Tonwellen kann schwere
Gehirnstörungen hervorrufen.
Wohin soll
man sein Bewusstsein richten? Fürwahr, zur Realität der Unbegrenztheit! Das
bedeutet: Es ist an der Zeit, von den groben Schichten der Materie zur
Erforschung der feinsten Energie überzugehen.
57.
Erinnern wir uns an die Legende vom Gral.
Der der
Lehre ergebene Titurel erlangte die Macht des Lichts. Sein Nachfolger verfiel
der Finsternis und blutete aus einer unheilbaren Wunde. Zur Erinnerung an bessere
Zeiten wurden die sterblichen Überreste Titurels zur Schau gestellt. Die Worte
des großen Toten wurden immer wieder wiederholt; trotzdem erlosch der Kelch der
Wahrheit. Das Kommen eines neuen Helden war nötig, um Titurels unwürdigem
Nachfolger den Kelch der Wahrheit aus den Händen zu nehmen, und dann erstrahlte
das Feuer der Welt.
Diese
Legende ist im Westen wohlbekannt, obwohl sie ursprünglich im Osten entstand. Erinnert
sie euch nicht an eine gewisse gegenwärtige Lage, in der wir uns befanden?
(…)
58. Man
kann der Helden gedenken, doch jede Stunde bringt ihren eigenen Entschluss. Das
Abbröckeln von Felsteilen enthüllt neue Goldadern.
Zertrümmert
den Tempel eines anderen nicht, wenn ihr nicht an derselben Stelle sogleich
einen neuen Tempel errichten könnt. Die Stätte des Tempels darf nicht leer bleiben.
Um die
Eigenschaften Gottes zum Ausdruck zu bringen, hat die Menschheit viele Namen
ersonnen. Jeder Begriff führte den Faden des Wissens fort. Im Osten gibt es
keine Tore, auf denen der Name des Höchsten Anerkannten nicht eingeschrieben
wäre. Wahrlich, man kann die Gebiete des Ostens nicht ohne Wissen betreten.
Vergessen wir nicht, dass der Osten seine Erkenntnisse in Stein gemeißelt hat.
59. Der Umfang
der Lehre ist umgekehrt proportional zur Stufe des Bewusstseins. Je weiter das
Bewusstsein, desto kürzer die Formel. Für die Nahestehenden genügt ein Wort
oder ein Buchstabe. Das erste Gebot gleicht dem Donner, doch das letzte geht im
Schweigen vor sich.
60. Wie
erhaben ist das Spiel der Mutter der Welt! Sie ruft die Kinder von fernen
Gefilden heran: „Eilt, Kinder! Ich will euch lehren. Ich habe scharfe Augen und
wachsame Ohren für euch bereit. Lasst euch auf Meinem Schleier nieder, wir
wollen fliegen lernen!“
61. Ihr
denkt richtig über die mannigfaltigen Einwirkungen der menschlichen
Ausstrahlungen auf die Umgebung. Ein überzeugendes Beispiel dafür kann man in
den Einwirkungen des Menschen auf Tiere und Pflanzen sehen.
Gebt einem Menschen
ein Tier oder eine Pflanze in die Hand, und ihr könnt den Unterschied des
Zustandes des Objektes und der Typen wahrnehmen, welche die Lebensenergie
zerstören. Wie ein Vampir saugt ein Reiter ein Pferd aus, oder ein Jäger einen
Hund, oder ein Gärtner eine Pflanze. Sucht die Ursache in den Ausstrahlungen
des Menschen.
Beobachtet
und schreibt die Geschichte der Krankheiten des Geistes auf. Das physisch Sichtbare
verbirgt seine Wurzeln in weit zurückliegenden Aufspeicherungen. Ich rate, sich
gegenüber Menschen mit ungesunden Ausstrahlungen kühl zu verhalten. Eine
Behandlung mit Kühle wird sie am schnellsten stärken. Man darf diese Kältetherapie
nicht als Grausamkeit verstehen, erinnern Wir doch daran, jedem Anklopfenden
feinfühlig die Tür zu öffnen.
62. Ihr
müsst wissen, dass ihr in die Welt der Überreste[22] nur eure
Aufspeicherungen mitnehmen könnt. Unfähigkeit bleibt dort, was sie hier ist.
Man kann sich wünschen, das zur erhalten, was man zu wünschen gelernt hat. Es
ist fast unmöglich, dort ein neues Ausmaß des Bewusstseins zu erlangen; speichert
daher Bewusstsein, um nicht in lumpiger Kleidung einhergehen zu müssen.
63. Wenn
ihr in der Lehre Wiederholungen wahrnehmt, so bedeutet das, dass ihr neue
Einzelheiten herausfinden könnt oder ein im Leben noch wenig angewendetes Gebot
betont werden muss.
Man sollte
daran denken, dass der Nutzen der Anwendung von Prana auf ein ganzes Kollektiv
ausgedehnt werden kann. Man kann Prana nicht nur für sich selbst anwenden,
sondern mittels psychischer Energie* einen Teil des Vorrats an andere abgeben.
Im Altertum
wurde ein kranker Körper von gesunden Körpern umgeben, um seine Kraft zu unterstützen,
doch zu solchem Vampirismus kann nicht geraten werden.
Von ganz
anderer Bedeutung ist die bewusste, freiwillige und wohlwollende Übertragung, nicht
nur an eine Person, sondern sogar an mehrere gleichzeitig, wenn man die Sendungen
verhältnismäßig zu verteilen versteht. Es ist ein wichtiges Experiment,
materielles Wohl durch psychische Energie zu übertragen. Wägbare Substanz wird
durch unwägbare Energie übersandt, das ist keine Suggestion*, sondern eine
konkrete Sendung.
64. Unsere Mitbrüder
können persönlich mit verhülltem Gesicht erscheinen. Wenn das Antlitz verhüllt
ist, seid überzeugt, dass die Person in ein langwieriges Experiment vertieft ist,
das ein Fixieren des Auges erfordert.
Wenn eine
Frauengestalt ein verschleiertes Antlitz hat, bezieht sich diese Erscheinung
auf die Mutter der Welt.
65. Wenn ein
ganz einfacher Mensch euch fragt: „Welche Aufgabe hat die Lehre?“, so sagt: „Dass
du gut leben mögest!“
Man sollte
ihn nicht mit komplizierten Erwägungen belasten. Möge sein Wesen von dem
Bewusstsein durchdrungen werden, dass die gesamte Lehre um die Verbesserung
seines Lebens besorgt ist. Das Verständnis für Verantwortung kommt später.
Zuerst verkündet Freude und Verbesserung des Lebens.
66. Kann man
den Menschen die Wahrheit über die Entwicklung der Welten enthüllen, wenn noch
nicht einmal ihr Lebensunterhalt gesichert ist? Selbst die geringste Spur von
Abstraktion muss vermieden werden.
67. Wie kann
man Hingabe erwecken? Durch Zweckmäßigkeit. Wie kann man die Qualität
verbessern? Durch Ehrfurcht vor Meisterschaft. Wie kann man Produktivität
erwecken? Durch den Wunsch nach Schönheit.
68. Gebt
einem Kind die Aufgabe zu beschreiben, wie es sich das Neue Land vorstellt. Auf
diese Weise kann man nämlich die Offenbarung des noch nicht Gesehenen
verfolgen. Einen Anstoß für die Verwirklichung eines Traumes zu geben, ist die
beste Aufgabe für Kinder.
Später
lasst das Kind ein gewöhnliches Stück Granit beschreiben. Das wird seine Findigkeit
fördern. Vielleicht wird ihm der Stein eine Vorstellung von den Bollwerken der
fernen Welten geben. Aus dem Gewöhnlichen kann man Funken der Schönheit herausziehen.
69. Oft hört
ihr die alltägliche Formel: „Ich bin gegangen, und nun komme ich wieder.“
Darauf wisst zu erwidern: „Wie viele Möglichkeiten sind Ihnen während ihres
Tanzes entgangen!“
Man kann nicht
errechnen, wieviel die Menschheit durch persönliches Herumspringen verliert.
Der Mensch entfernt sich aus Eigendünkel und kehrt aus Eigenliebe wieder. Diese
ruhmreiche innere Arbeit erinnert an das Qualmen eines Dochtes. Das geschickte
Verbergen der wahren Ursache dieses zurück und vorwärts Marschierens mag dazu
dienen, den Boden zu bohnern, doch Blasen an den Fußsohlen können schmerzliches
Aufstechen erforderlich machen.
Fragt
jeden, der fortgeht: Worin lag die Beleidigung?
70. Man
sollte ein einseitiges Bewusstsein von einseitiger Energie unterscheiden. Der
Lehrer wendet manchmal eine einseitig wirkende Energie an, um eine Bewegung des
Geistes in eine bestimmte Richtung zu erreichen. Daraus darf man nicht den
Schluss ziehen, das Bewusstsein des Lehrers sei einseitig.
Versteht es,
das Bewusstsein zu verbergen, wenn es notwendig ist, einen eiligen Pfeil
abzusenden. Nur Unwissende bemühen sich, dürre Zweige der Wichtigtuerei auf
ihren Fensterbrettern auszubreiten. Wessen Haus von Wissen erfüllt ist, der
fürchtet sich nicht, eine Scheibe seiner Gedanken abzuschneiden.
Die Aussaat
gleichartiger Körner bringt eine reiche Ernte, doch noch wirksamer sind
Zusammensetzungen heilender Körner: sie dienen dem Ausbruch des Geistes.
(…)
71. (…) Es
ist richtig anzunehmen, dass magnetische Ströme sich als Kanäle zwischen den
Planeten erweisen. Das Studium des Verkehrs[23] zwischen
den Welten muss gemäß den Kanälen der magnetischen Wellen vorgehen, allerdings
darf man natürlich das geistige Bewusstsein nicht vergessen.
72. Habt
ihr endlich gelernt, euch über Hindernisse zu freuen? Können Wir sicher sein,
dass ein scheinbares Hindernis eure Findigkeit verzehnfachen wird? Können Wir
euch siegreiche Kämpfer nennen? Können Wir euch einen Pfeil der Hilfe senden
und gewiss sein, dass ihr ihn im Flug auffangt? Können Wir gemeinsam mit euch das
Wort der Neuen Welt aussprechen? Können Wir annehmen, dass ihr um der Schönheit
der Schöpfung willen eure abgetragenen Kleider verbrannt habt? Kann die Mutter
der Welt eurer Wachsamkeit das Gewebe des Lichts anvertrauen? Kann der „Löwe“
euch zu Hilfe eilen? Kann das Licht euren Weg erleuchten?
Der Sieg klopft
an. Versteht ihr es endlich, die gegebene Lehre auf euch selbst anzuwenden?
Können Wir euch die Zeichen zum Tragen anvertrauen? Können Wir den Strahl der
Vervollkommnung senden? Können Wir für eure Wachsamkeit bürgen? Können Wir aus
eurer Selbsterkenntnis ein Bollwerk errichten? Können Wir Uns über die
Unabänderlichkeit eures Weges freuen? Kann die Mutter der Welt euch Gerechte
nennen? Kann der „Löwe“ zum Wächter eures Hauses werden? Kann das Licht sich
auf die neuen Stufen ergießen? Schließt eure Türen auf!!
73. Ihr
wisst, dass der Astralkörper auf einer Höhe von elftausend Fuß eine bestimmte
Eigenschaft annimmt. Gleicherweise hat jede Höhe für jeden Körper eine
Bedeutung.
Ihr könntet
beobachten, dass der Mensch auf einer Höhe von siebentausend Fuß die Menge der Nahrung
vermindern kann, und dieser Bedarf wird allmählich weiter abnehmen, bis sich
auf einer Höhe von sechzehntausend Fuß ein spürbarer Unterschied zeigt.
Auf einer
Höhe von über neuntausend Fuß rate Ich den Genuss von Wein, Kaffee, Pfeffer und
anderen Gewürzen zu meiden. Bei über siebzehntausend Fuß Höhe ist sogar starker
Tee unerwünscht.
Mit der Verringerung
der Menge der Nahrung vermindert sich auch der Bedarf an Schlaf; man braucht nicht
mit mehr als sechs Stunden zu rechnen, und bei zwanzigtausend Fuß genügen vier
Stunden. So ist es verständlich, dass man auf großen Höhen fast ohne Schlaf
auskommen kann und die Frage der Ernährung einer anderen Berechnung bedarf.
Es ist
unmöglich, dort den euch empfohlenen Baldrian mit Gewürzen zu nehmen. Natürlich
ist es auf den Höhen schädlich, bei derselben Menge Nahrung zu bleiben, die in
den Niederungen erforderlich ist.
Die Berge
sind so bedeutungsvoll, weil sie uns wie ein Prinzip aus den niederen irdischen
Bedingungen herausführen. Auf den Höhen kann man spüren, dass man die gewöhnlichen
irdischen Bedürfnisse verlassen hat. Gewiss, wenn selbst für den Astralkörper
eine Höhe von elftausend Fuß bedeutungsvoll ist, dann erheben jede eintausend
Fuß den physischen Körper in besondere Zustände. Es wäre ein nicht wiedergutzumachender
Fehler, künstlich zu versuchen, die Bedingungen der Berge auf die irdischen
Gewohnheiten zu übertragen. Merkt euch das und befolgt es!
74. Jede
Hülle verzerrt die Wirklichkeit. Man kann seine ganze Scharfsicht anspannen, um
einen geringeren Grad der falschen Vorstellung zu erlangen. Alles Sichtbare,
jede Reflexion und jeder Gedanke verleihen ihre imaginäre Färbung.
75. Wir
sind zu jeder Art von geistigem Inzest[24]
bereit. Die Menschen häufen einfach unvereinbare Elemente aufeinander. Sie
verbinden Vater-Feuer mit Wasser-Tochter und Erde-Mutter mit Luft-Sohn. Wenn
die Nachkommenschaft verascht sein wird, wird ihnen das nicht schlimm erscheinen
und sie legen die Verantwortung dem „Himmlischen Vater“ auf.[25]
Es ist
unmöglich, sich an die Leichtfertigkeit der menschlichen Einrichtungen zu
gewöhnen. Nur das geistige Bewusstsein kann eingeben, welche Elemente
unvereinbar sind. Die Menschen unterscheiden sich nicht nur durch ihre
Ausstrahlungen, sondern auch durch die zugrundeliegenden Elemente. Die
Grundlage bleibt unveränderlich. Gerade entsprechend den Elementen ergeben sich
die besten Verbindungen.
76. Beilen
wir uns, beeilen wir uns, den Lehrer zu verstehen. Umgeben wir Ihn mit der
Mauer der Hingabe und umgeben wir uns dadurch mit einer Festung. Nach eurem
Umherirren werdet ihr verstehen: Wo Erfolg ist, dort ist der Lehrer; wo
Niederlage ist, dort ist Verrat.
Dort, wo
Niederlage ist, haben wir es fertiggebracht, den zweckmäßigen Plan zu verbiegen,
zu durchkreuzen und zu vernichten. Bei Niederlage wandten wir uns von dem
erprobten Pfeil der Hilfe ab.
Können wir bestätigen,
dass wir in der Stunde der Gefahr den Namen des Lehrers aussprechen? Können wir
für den Namen des Lehrers Zeugnis ablegen? Können wir die erhabene Freude der
Dankbarkeit gegenüber dem Lehrer finden?
Oder denken
wir manchmal, weshalb denn die Lehre so wenig unseren Gewohnheiten angepasst
ist? Warum unsere Untätigkeit durch die Lehre gestört wird? Warum wir aus
unserem selbstgerechten Schlaf geweckt werden?
Dankbarkeit
und Hingabe blühen freudvoll in Unserer Gemeinschaft. Sollte Unsere Leitung
aber die Nachricht übermitteln, dass ein Mitarbeiter im Namen der Lehre etwas
geopfert hat, wären Wir gezwungen, auf seine Mitarbeit zu verzichten. Unsere
Mitarbeiter können aufnehmen und abgeben.
Wenn ihr
Unsere Lehre übermittelt, schreit nicht auf den Plätzen, sondern lächelt den Herantretenden
zu. Der Herantretende erkennt den Lehrer an, doch der Eingefangene wird an
seinen Ketten nagen. Wir erwarten Freude und nehmen nur die wunderbare Blume
der Hingabe an. Beeilen wir uns, den Lehrer zu verstehen!
Bejaht
Erfolg, bejaht Freude, bejaht Verständnis für Bewegung, lasst die Gedanken der
alten Welt zurück. Ich werde nicht müde, das zu wiederholen.
77. Ihr
wisst, dass die Mitglieder und Mitarbeiter der Internationalen Regierung deren
Erlasse befolgen müssen.
Blicken wir
zum letzten Mal auf M.[26] und
das historische Ereignis Unseres Ultimatums zurück. Diese uralte Tradition, (…)
die Menschheit zu warnen, geht in völligem Wohlwollen vor sich[27]; darin
besteht die Grundbedingung, andernfalls wäre die Rolle des Gesandten nicht
aufrichtig und überzeugend.
S. G.[28]
sprach zu L.[29] in guter Absicht, ebenso
wandte sich M. an V.[30]; A. L.
M.[31]
übermittelte Unseren Erlass richtig. (…)
Wenn man
einem Kämpfer sagt: „Dieser Berg ist unserer“, nimmt er den Erlass an, andernfalls
geht der Sinn der Regierung verloren.
S. G.
erkrankte nach seiner Mission. Dies geschah durch undiszipliniertes Denken
eines Mitarbeiters. Hütet euch vor dem Schaden undisziplinierten Denkens.
Denkt nur
in neuen Formen. Stellt euch selbst Aufgaben, um die Lebensfragen konkret zu
lösen. Betrachtet einen Tag als verloren, an dem ihr nicht über die Neue Welt
nachgedacht habt.
Erschwert
euren Atem nicht durch Kosmogonie, wenn ihr die Gipfel der Erde bewältigt.
78. Es war
unmöglich, die Aufmerksamkeit von dem Zerfall der Granitzelle loszureißen; als
sie den Gleichstand mit der Zelle der wirbellosen Tiere erreichte, war der Puls
fast übereinstimmend.
79. Wen
kann man den Mutigsten nennen? Vielleicht den winzigen Schmetterling, der denselben
atmosphärischen Bedingungen ausgesetzt ist wie ein Löwe. Beobachtet die
Wirkungen der Lehre auf die Kleinen, oft ertragen sie den Sturm der Erleuchtung
besser als die Großen.
80. Wenn
man das Vorhandensein des Gedankens selbst im Stein bestätigen kann, welch reiner
Regenbogen erfüllt dann den Raum! Man muss sich an das Bewusstsein gewöhnen,
dass das gesamte Dasein vom Gedanken durchdrungen ist. Gewiss, diese nicht
abstrakte und wägbare Erscheinung bleibt als Energie definiert, aber sie
bewahrt das Potential der bewussten Evolution.
Bis vor
kurzem wurde das Empfindungsvermögen der Pflanzen als auf den Instinkt begrenzt
angesehen, aber nachdem man den Instinkt erforscht hat, weist man es jetzt dem Bereich
des Gedankens zu; daher müssen die Beobachtungen nach oben und nach unten gehen.
Der gewöhnliche
Fehler menschenartiger Wesen ist, sich selbst das ausschließliche Recht auf den
Gedanken zuzuschreiben. Durch die primitivsten Beispiele kann man beweisen, wie
sehr das Denken der Menschheit durch Alter, Umstände und Nationalität bestimmt
wird. Gerade bei Durchschnittsmenschen ist man manchmal erstaunt, wie schwach
die Ansätze des Denkens sind. Dafür erheben anonyme räumliche Gedanken den Geist.
Ihr wisst,
dass ein modifiziertes Radio Gedanken aus dem Raum auffangen kann; und
Gedanken, als (…) Substanz, können sich gegenseitig nähren und wachsen.
Denkt über
die Erscheinung des Gedankens nach, erkennt seine Verbreitung und erfreut euch
am Laboratorium des Denkens, das von der Zelle des Minerals bis in Unbegrenztheit
alle Uranfänge verbindet.
Die
magnetische Welle, der elektrische Funke und der Gedanke — diese drei Wanderer grüßen
jene, die in die Unbegrenztheit streben[32].
81. Kann
der Gedanke erschallen? Die Theorie des Echos zeigt, dass sich der Gedanke ebenso
wie der Ton in magnetischen Wellen ausbreitet, und der Ausspruch „der Donner
des Gedankens“ ist keine Übertreibung. Man muss nämlich die Natur des Gedankens
erforschen.
Zum
Beispiel: Können Gedanken bestimmten Charakters und Spannung das Leben von
Pflanzen beeinflussen? Wie reagieren Tiere auf bestimmte Gedanken? Und
schließlich: Wie fühlt sich der Herr Mensch selbst inmitten von Gedanken? Wie
wirkt der Gedanke in chemischen Verbindungen? Sollte man nicht den Gedanken mit
Lackmuspapier prüfen? Kann der Gedanke nicht mit starkem Gift oder mit Musik wetteifern?
Überhaupt
muss man den Gedanken als einen lebendigen Faktor des Seins erforschen. So wird
man von der Psychotechnik zur Dynamik und selbst zur Astrochemie eine Brücke schlagen
können. So sollte man die Ökonomie des Raumes verstehen.
82. Kann
man sich einem blinden Steuermann anvertrauen? Kann man meinen, dass sich die
Lumpen des alten Denkens für die Neue Welt eignen? Man muss verstehen, dass das
Geschenk der Neuen Welt zu den geöffneten Toren gebracht werden wird. Wahrlich,
die Neue Welt will ein schönes Gewand schenken, doch komm, Mensch, nimm das
Gewebe der Arbeit der Mutter der Welt in Empfang!!
83. Nach
und nach streut Körner der Lehre aus. Mögen sie unmerklich das Wesen
durchtränken. Die Zeit der Predigt ist vorüber, es bleibt das Leben.
Vergeistigt
das Bewusstsein eures Bruders durch eine unmerkliche Berührung, die wie
tägliches Brot gereicht wird. Deckt seinen Zorn auf und löscht ihn mit Zweckmäßigkeit.
Bestärkt ihn in der Freude der Aufnahme. Hütet euch, ihm Wunder zu offenbaren, enthüllt
ihm die Angemessenheit, die zur Unbegrenztheit führt. Beseitigt den Feiertag,
um den ewigen Feiertag einzuführen.
„Mein Feiertag wird der deine sein. Mein Pfad
wird deine Errungenschaft sein. Meine Freigebigkeit wird dein Besitz sein. Du
wirst sie nicht wahrnehmen, doch über deine Verwandlung erstaunt sein. Ich
bedarf des Dankes nicht, doch Dankbarkeit wird deine Nahrung sein; denn das
Feuer der Dankbarkeit übertrifft die Flamme anderer Erhebungen.“
„Lehrer,
ich sehe und ich werde es unauslöschlich in Erinnerung behalten.“
Die
offenbarte Reihe der Lehrer leuchtet wie eine interplanetare Perlenkette, füge
deine Perle hinzu!
84. Ich
meine, dass jedermann Unsere Bücher lesen kann.
Unter
jenen, die sich Uns nähern, sehe Ich keinen, der sich fürchtet. Führt in Bezug
auf Furcht verschiedene Prüfungen durch. Setzt schreckliche Masken auf und
lächelt, wenn das Herz zittert. Wo bleibt das Vertrauen zum Lehrer? Wo bleibt
die Erkenntnis der Kräfte? Unsere Leute kann man beim ersten Ruf erkennen. Wie
ein Hirsch strebt der Unsrige. Ich kenne keine solche furchterregende Maske, die
ihn zum Abweichen bringen könnte.
Als
Beispiel müssen uns nicht Riesen und Helden dienen. Ich erinnere mich eines Hinduknaben,
der den Lehrer fand. Wir fragten ihn: „Kann sich die Sonne für dich
verfinstern, wenn du sie ohne den Lehrer siehst?“ Der Knabe lächelte: „Die
Sonne bleibt die Sonne, doch in Gegenwart des Lehrers scheinen für mich zwölf
Sonnen.“ Die Sonne der Weisheit Indiens leuchtet, denn am Ufer eines Flusses
sitzt ein Knabe, der den Lehrer kennt.
Ebenso wie
es Leiter von Elektrizität gibt, so gibt es auch Vereiner von Wissen. Wenn ein
Barbar einen Anschlag auf den Lehrer verübt, sagt ihm, wie die Menschheit
Zerstörer von Bibliotheken nennt.
(…)
85. Können
Unsere Leute ihre Nächsten um sich haben? Natürlich können sie das. Diese
Nahestehenden werden das Gefühl der Verantwortung, der Besorgtheit und der
Findigkeit vertiefen.
86. (…)
Man sollte
wissen, dass der Zustand offener Zentren die Fähigkeit verleiht, die umgebende
Unvollkommenheit auszulöschen. Nicht nur Feinfühligkeit wird entwickelt,
sondern man erlangt auch Kräfte zur Verbesserung der Umgebung. So kann man bemerken,
dass die offenbarten Kräfte gleichsam vom Raum absorbiert werden. Dieser Grad
der Zentrenöffnung wird „Ampel[33] der
Wüste“ genannt. Danach folgt der Grad „Löwe der Wüste“.
87. Man
muss zwischen unbedingter und bedingter Hingabe unterscheiden. Die Menschen
zeigen, wenn sie empfangen, sehr oft unbedingte Hingabe, aber jede Abgabe wird
von allen möglichen Bedingungen begleitet. Man nimmt das Empfangene auf, aber
im Bewusstsein richtet man Schranken auf und hegt den Verdacht, dass die Gabe
nur ein Stückchen Schimmel sei. Dagegen sollte man sich merken, dass das Maß
der Hingabe das Maß des Empfangs ist.
Glaube muss
exaktem Wissen gleichkommen. Jede Bedingtheit des Glaubens bewirkt eine Bedingtheit
der Ergebnisse. Niemand möchte gern ein bedingter Schüler genannt werden. Eine solche
Bezeichnung ruft eine Kränkung hervor.
Genauso reagiert
das Gesetz auf jede Bedingtheit. Das Gesetz ist aber nicht gekränkt, es misst
mit gleichem Maß. Seid versichert, dass Hingabe mit gleichem Maß vergolten
wird.
(…)
88.
Kosmogonie sollte erhabene Gedanken hervorrufen. Während der Gott eines Volkes mit
geringem Bewusstsein am Rand einer unbedeutenden Kugel sitzt, blickt ein hoher
Geist in die Unbegrenztheit und schmückt sich mit der Freude eines Wissens ohne
Grenzen. Setzt die Unbegrenztheit nicht herab!
(…)
89. Die Harmonie
von Ausstrahlungen liegt nicht allein in Eintönigkeit. So ist eine violette Aura
einer grünen nicht fremd, und eine rosafarbene kann eine blaue hervorheben.
Solche Ergänzungen umfassen Ströme besonderer Spannung. Es ist sogar erwünscht,
Farben als Gewähr für den künftigen Regenbogen zu kombinieren.
Die Schwingungen
leuchtender Farben sind natürlich von so vielfältiger Tönung, dass es unmöglich
ist, sie nach der dürftigen irdischen Farbskala wiederzugeben. Genauso wie man
die Symphonie der Sphären nicht in die irdische Tonskala einfügen kann.
Eure lila
und eure violette Farbe haben mit Unserem himmlischen Purpur nichts gemein.
90. Eine
einfache Bejahung des Wissens eröffnet den Ausweg aus Widersprüchen. Ohne
Achtung vor Wissen kann man nicht denken. Der Lehrer schlägt vor, der Stärkung
des Bewusstseins Wissen zugrunde zu legen. Weist darauf hin, wie sehr Wissen
den Pfad zu der Einen Lehre bahnen kann.
Ist es
möglich, dass die Menschheit nicht begreifen kann, dass Wissen der Einen Quelle
entspringt? Darum stellt die Trennlinie zwischen Wissen und Unwissenheit die
Trennlinie zwischen Licht und Finsternis dar. Wir können leicht die Thora[34] durch
die Hymnen der Veden[35] und
die Testamente der Lehrer ersetzen (…). Denn Wir sehen keinen Unterschied
zwischen den aus der Einen Quelle kommenden Lehren.
(…)
91. Die Aufnahme
der Endlichkeit des Kosmos bei Erkenntnis des unbegrenzten räumlichen Prinzips
gehört zu den Fragen, die der Schüler selbst lösen muss, denn das nennt sich „Summa
Summarum“[36]. Um zur Erkenntnis dieser
räumlichen Begriffe zu verhelfen, wurden Meilensteine gesetzt, aber die Formel
muss selbständig ausgesprochen werden. Die Formel entspricht dem Grad des „Löwen
der Wüste“; sie zeigt die Aufnahme des Lösens von der Erde und den irdischen
Gütern. Die Erscheinung der getrennten Sphären erfordert die Erkenntnis dieser
Formel.
So wie
Unbegrenztheit allein keine konkreten Resultate erbringt, so ist Begrenztheit ein
vermindernder Begriff. Nur die Wechselbeziehung dieser Antipoden stellt die
richtige Lösung des kosmogonischen Problems dar. Auf diese Weise kann man über Berechnungen
des Begrenzten urteilen, ohne die Größe des Universums herabzusetzen.
Ihr habt
eine richtige Lösung gefunden, die ganz konkret ein weiteres Verständnis der
Entstehung der Welten ermöglicht. Hell strahlt die Offenbarung der Astralmechanik.
92. Zählt
die Stunden großer Offenbarungen. Es beginnt bereits die Verschmelzung der
Veden mit dem Tripitaka[37] und
der Kabbala[38], und (…) die Vermächtnisse
der Lehrer beseitigen die Unwissenheit. Beobachtet mit Aufmerksamkeit die
Zunahme des Wissens in verschiedenen Teilen der Welt. Die Bejahenden und die
Verneinenden gehen in dieselbe Richtung. Die Zeit ist unwiederholbar, sie ist
wie ein Tor zu dem, was vom Schicksal bestimmt ist. Tot sind jene, denen die
festgesetzte Stunde gewöhnlich erscheint.
93. Hört
nicht auf einen Lehrer, der für seine Lehre ein Entgelt fordert. Die Lehre kann
nicht gekauft oder unter Drohung angenommen werden. Wahrlich, jeder kann
Zutritt zur Lehre erlangen, indem er Hingabe durch die Tat zeigt. Am wenigsten
führt das Wort und am meisten die Tat zur Gemeinschaft des Wissens.
Wenn ein
Kind zur Gemeinschaft strebt, wird sich dort etwa keine Arbeit für es finden?
Oder wird etwa jemand, der mit vollem Bewusstsein die Statuten der Gemeinschaft
annimmt, die Tür verriegelt finden? Kann man ein Beispiel dafür anführen, dass
ein reines Bewusstsein ohne Antwort blieb?
Die
Statuten der Gemeinschaft des Wissens sind klar verkündet worden, keine List
wird sie trüben. Wanderer, zahle deine Schuld und schreite ohne Rast und Ruh
voran.
(…)
94. Mancher
ist unfähig, Gleichheit mit Hierarchie in Einklang zu bringen. Gleichheit liegt
im Potential des Geistes und Hierarchie in der Unersetzlichkeit der aufgespeicherten
Erfahrungen.
Darum ist
es gerecht, zu sagen, dass ein Komplex von Wissen das Tor zur Hierarchie
darstellt. Beachtet den Ausdruck „Komplex“, denn eine einzelne Spezialisierung
kann nicht den Gehalt eines Hierarchen bilden.
Erkennt den
Lehrer, indem ihr über Wissen nachsinnt. Wahrlich, Verehrung des Lehrers ist ein
Allheilmittel selbst gegen physische Krankheiten. Schwieriger ist es im Zustand
geöffneter Zentren, wenn jeder Atemzug der alten Welt Ansteckung und nur der
Hauch der wahren Evolution Gesundung bringt. Darum bedeckt euch nicht mit der
alten Welt und gewinnt die Jugend für die Freude der Neuen Welt.
In allem
ist freudvolle, strenge Zweckmäßigkeit.
95. Zu einem
großen Weisen kam ein Schüler, der nach einem Wunder suchte: „Nach einem Wunder
werde ich überzeugt sein.“
Der Lehrer lächelte
traurig und enthüllte ihm ein großes Wunder. Der Schüler rief aus: „Jetzt bin
ich einverstanden, unter Deiner Führung die Stufen der Lehre zu durchschreiten.“
Doch der Lehrer wies ihm die Tür und sprach: „Jetzt brauche ich dich nicht
mehr.“
96. Ich bin
über die alte Welt erstaunt. Das Erscheinen von Sonnenflecken ruft eine
unerwartete Uneinigkeit hervor. Die alte Welt flattert mit dem letzten Flügel
und die geöffneten Zentren empören sich. Für jeden Zustand der Zentren ist eine
Art Epidermis[39] nötig, die sich unter
Schmerzen bildet.
Reine Luft nimmt
den Stickstoff des Lebens nur schwer auf.
(…)
97. Weist
darauf hin, dass auf dem Pfad zur Lehre alle Opiate ungeeignet sind. Traumlose Nüchternheit
bringt euch Uns schneller näher.
98. Bei der
Tat der Hingabe sprecht ein reines Gebet. Versteht es, die Lehre an jedem Tag
zu verwirklichen. Schreitet fort, ohne einen Tag oder eine Stunde zu verlieren.
Versteht es, euch selbst als Schöpfer einer ganzen Welt von Taten zu
betrachten. Versteht es, in allem eure Kräfte aufzubieten. Versteht es, die
Lehre jedem Gedanken einzuflößen. Versteht es, die Kräfte wie auf einem
Schlachtfeld aufzustellen. Versteht es, Dankbarkeit als die Vereinigung von
Freude und Schönheit zu empfinden.
Endet
würdig, denn das Ende ist das Feuer der Errungenschaft.
Der größte
Verrat ist, die Lehre zu kennen und sie nicht anzuwenden.
Schmähung
der Lehre ist schlimmer als Tod des Geistes, denn dadurch schließt sich der
Mensch selbst von der Zusammenarbeit aus und verurteilt sich auf den Saturn.
99. Ich zeige,
wie man die Macht an der Klinge Meines Schwertes schärfen kann. Die Erscheinung
des Lehrers kann die Menschen erleuchten, wenn der Pfad reich an Wissen ist.
Der Drache ist mächtig, und stachelig sind seine Ringe.
(…)
100. Das
Schicksal, das zu Uns führt, muss jede Stunde geschmiedet werden. Wer die Angemessenheit
erniedrigt, gleicht einem, der sich selbst erdrosselt. Wer die Errungenschaft
hinausschiebt, gleicht einem Ertrinkenden.
101. Ich
wohne dem Experiment der Übertragung menschlicher Kraft auf Entfernung bei. Man
kann einen beliebigen Gegenstand nehmen; man kann den Riegel einer Tür verrücken,
indem man die Energie des Gedankens auf die entsprechende Energie des
Gegenstandes anwendet. Das Experiment als solches ist seit langem bekannt, doch
wenn man eine allgemeine Zusammenarbeit herstellt, sollte man daran denken,
dass die Gedankenenergie alle Schichten des Daseins vereint. Wir vereinen nicht
mit dem Hammer, sondern durchdringen mit dem Gedanken sogar zusammengesetzte
Gegenstände.
„Weisheit
ist in allem“ erinnert der Inder. „Zusammenarbeit ist in allem“ fügt das
Zeitalter Maitreyas hinzu. Nicht durch Befehl, nicht durch Harmonie, sondern
durch den Blitz des Gedankens werden die Mitarbeiter vereint.
Die Zusammenarbeit
der verschiedenen Materieschichten ist charakteristisch für die Neue Welt. Jede
Epoche hat ihre Losung. Die Kraft des Gedankens ist das rufende Prinzip der
Neuen Welt.
Versucht,
das Leben sogenannter unbelebter Gegenstände zu beobachten. Bemerkt eure
Wirkung auf sie. Nicht immer ist ein Mensch lächerlich, der sich mit
Gegenständen unterhält. Das Einhüllen mit Gedanken dient dazu, gleichsam eine
gesunde Atmosphäre zu schaffen. Eine Säule schwärmender Gedanken durchdringt
die Räume der fernen Welten. Betrachtet den Gedanken als einen realen Faktor
des Lebens. Daraus entsteht eine strenge Kontrolle über den Strom des Gedankens.
102. Erwägt
jede Annäherung an Uns. Werdet unersetzlich! Bei Nacht beschirmt euch mit
Unserem Namen. Bei Tag schnallt den Panzer der Hingabe zu.
103. Über
die gegenseitige Beziehung zwischen Lehrer und Schüler. Der Lehrer gibt
Weisungen in den Grenzen des Erlaubten. Er erhebt den Schüler, indem er ihn von
alten Gewohnheiten reinigt. Er warnt ihn vor jeder Art von Verrat, Aberglauben
und Heuchelei. Er legt ihm sichtbare und geheime Prüfungen auf. Der Lehrer öffnet
die Tore zur nächsten Stufe mit den Worten: „Freue dich, Bruder!“ Er schließt
sie aber mit den Worten: „Lebe wohl, Vorübergehender!“
Der Schüler
erwählt seinen Lehrer. Er verehrt Ihn wie die höheren Wesen. Er glaubt Ihm und
bringt Ihm seine besten Gedanken dar. Er bewahrt den Namen des Lehrers und
schreibt ihn auf das Schwert seines Wortes ein. Er zeigt Fleiß bei der Arbeit
und Beweglichkeit bei der Heldentat. Er heißt Prüfungen willkommen wie das
Morgenlicht und richtet seine Hoffnung auf das Schloss der nächsten Tore.
Freunde, wenn
ihr euch Uns nähern wollt, erwählt einen Lehrer auf Erden und übergebt Ihm die
Führung. Er wird euch beizeiten sagen, wann man den Schlüssel in den Toren umdrehen
kann. Ihr sollt alle einen Lehrer auf Erden haben!
(…)
104.
Festigt euch in dem Gedanken an Meinen Wunsch, euch den besten Pfad zu eröffnen.
Erwägt, wie dringend notwendig es ist, Meinem Wunsch entgegenzukommen. Möge nichts
Altes euer Streben behindern. Bedenkt, dass ein strauchelndes Pferd die ganze
Karawane aufhält; darum sprecht: „Schreite fester voran, sonst hängt dein
Schicksal am Spieß.“
Verheimlicht
nicht, dass die Annäherung an Uns die Waage schwanken lässt.
Lasst uns
das Gebet an Schambhala* sprechen:
„Du, der Du
mich auf den Pfad der Arbeit gerufen hast, nimm mein Können an und meinen
Wunsch. Nimm meine Arbeit an, Herrscher, denn Du siehst mich bei Tag und Nacht.
Lass Deine Hand walten, Herrscher, denn die Finsternis ist groß. Ich folge Dir
nach!“
Ihr könnt
voranschreiten wie auf den Berg der Freude.
Beneidenswert
sind die Ausmaße des Kampfes für die Erneuerung des Bewusstseins der
Menschheit. Der Lehrer freut sich über Entschlossenheit.
105. Es
gibt vier Arten von Schülern: Die einen folgen den Anweisungen des Lehrers und steigen
gesetzmäßig auf; die zweiten überschreiten die Anweisungen hinter dem Rücken
des Lehrers und schaden sich dadurch oft selbst. Die dritten nutzen die Abwesenheit
des Lehrers für leeres Geschwätz und zerstören damit ihren Pfad. Die vierten
verdammen den Lehrer im Verborgenen und begehen Verrat. Schrecklich ist das Los
der beiden letzteren!
Möge sich
das Bewusstsein im Verstehen des Lehrers festigen!
106. Recht
hat, wer sich gegen grobe oder zweideutige Ausdrücke empört, denn ihre Quelle
ist Unwissenheit. Jede Rede muss schön, klar und von tiefer Bedeutung sein.
107. Die
Grade der Erkenntnis sind: Beunruhigter, Betrachter, Anklopfender, Lauschender,
sich Erinnernder, Umgestalter, Schwertträger, Mächtiger, Ampel der Wüste, Löwe
der Wüste, Mitarbeiter der Uranfänge und Schöpfer.
Jeder Grad
ist in drei Untergrade aufgeteilt; die Reihenfolge muss schrittweise durchlaufen
werden. Wer bestrebt ist, kann sie schnell meistern, doch der Abtrünnige stürzt
sich selbst hinab.
108. Wer
ist denn ein Verräter? Wer verleumdet, wer schweigt, wer unterschlägt, wer heuchelt,
wer verneint und wer auf den Untergang der Lehre wartet.
(…)
109. Das
Herz kennt den Freund! Daher prüft eure Freunde, damit ihr keinem
Vorübergehenden Zutritt zu eurem Herzen gewährt. Der Lehrer ist euer bester
Freund. Vermehrt Seine Bürde nicht!
110. Der
Grad „Löwe der Wüste“ verwirklicht besonders den Gedanken, daher muss man besonders
vorsichtig sein. Der Grad „Löwe der Wüste“ kennt keine Beleidigung. Wer könnte
ihn beleidigen? Ein großes Herz kann dies fassen.
Freude ist
leicht erreichbar, wenn ihr in jedem Moment Hingabe für Uns empfindet.
Zufriedenheit erlangen die Schüler, welche die Wolken lieben und verstehen,
dass ohne Wolken die Sonne versengen würde. Der Lehrer kann nur dort wirken, wo
Seine Hand nicht gebunden wird.
111. Der
Lehrer liebt Kämpfe und weiß, wie sie den Kosmos mit Energie erfüllen. Der
Lehrer steht zusammen mit euch über dem Abgrund, wer wird sich dann vor großen
Tieren fürchten? Es ist nicht verlockend, im Federbett nach Flöhen zu suchen.
Doch das Schwert Salomons[40] und
das Vermächtnis Maitreyas in der Hand zu halten, schenkt einem das Licht des
Morgens. Allein das Bewusstsein des unerhörten Kampfes klingt wie eine
frohlockende Posaune.
Unsere Vorstellungen
dürfen nicht auseinandergehen, wenn etwas für Uns Heldentat ist und euch als
Niedergang erscheint.
Haltet den
Dummkopf von trivialen Entscheidungen fern. In veralteten Entschlüssen verbirgt
sich zerstörerisches Gift.
112. Ich
verstehe, wie schwer es für einen Hungrigen ist, auf das Aufkochen der Suppe zu
warten, doch es ist notwendig, um die Mikroben abzukochen. Während der Raum
sich sättigt, lasst uns in die fernen Welten schauen; fühlen wir uns als Teilnehmer
an ihrem Leben.
Der Verkehr
mit den fernen Welten macht die Verdichtung des [feinstofflichen] Körpers immer
zugänglicher. Jetzt können die Töne der fernen Welten bald aufgefangen werden. Eine
Leitung zwischen den fernen Welten und der körperlichen Hülle wird erst in
naher Zukunft möglich sein.
(…)
113. Der
menschliche Wunsch ist nämlich eine Gesetzestafel. Was der einschlafende Geist
wünscht, empfängt der aufwachende. Der Schlamm der Flut schwemmt die unzuverlässigen
Gedanken hinweg. Die Offenbarung der Weltaufgaben ist die beste Stählung des
Schwertes.
Wer dem Strom
nachgibt, wird seinen Strahl nicht wiederfinden. So kann man den Kampf der Welt
aufnehmen. Wer sein Gesicht nicht im Strahl des Stromes wäscht, wird wie ein
Stein im Wege liegen.
Man kann ein
okkultes Geheimnis nur wenigen übermitteln; ihre Zahl ist gering, doch der Raum
selbst lauscht ihnen, denn die menschliche Esse schmilzt den Weltgedanken.
Mögen die Menschen auf den Gedanken achten!
114. Das
Karma* einer Tat kann nicht durch Untätigkeit gelöscht werden. Wer einen
Scheiterhaufen errichtete, um die Wahrheit zu verbrennen, wird sich bücken und
jedes Stück Kohle herauslesen müssen. Das Gebot der Gerechtigkeit brennt nicht
und glüht nicht, es lodert unerwartet auf und verbrennt die Festungen der
Hindernisse.
Der Erfolg
des kosmischen Aufbaus gleicht den menschlichen Erwartungen nicht. Der
menschliche Verstand gleicht einem Anfänger, der bei einer Lektion einer
Antwort auszuweichen sucht, indem er seine Sprache versüßt. Doch wie werdet ihr
durchkommen? Nur durch das Bewusstsein der Nähe des kosmischen Aufbaus. Wo sind
die Richter und wo die Verurteilten?
Bedeutet
die Sphärenmusik den Sieg der menschlichen Vermutungen oder feiert sie die Reinigung
der vergessenen Wahrheit?
Eine Prophezeiung
erinnert an die Verurteilung und Reinigung einer heiligen Stadt.
(…)
115. Oft
werden Wir gefragt, warum Wir die Vernichtung eines schädlichen Wesens nicht
beschleunigen? Diese Handlungsweise muss erklärt werden, umso mehr, als ihr
selbst eine Waffe für eine solche Vernichtung besitzt. Ich will es am Beispiel
eines Arztes erklären. Nicht selten ist der Arzt bereit, einen kranken
Nervenknoten zu entfernen, aber die Reaktion eines sympathischen Zentrums hält
sein Messer zurück.
Kein einziges
Wesen ist isoliert. Zahllos sind die Schichten des karmischen Spinngewebes, das
die verschiedensten Wesen verbindet. Längs des karmischen Stromes kann man Fäden
vom Untauglichsten bis zum Würdigsten wahrnehmen. Wer zuschlägt, muss daher vor
allem die Kanäle abtöten, welche die Ströme des Karma vereinen. Andernfalls
kann die gerechtfertigte Vernichtung eines einzelnen Schaden für die Menge nach
sich ziehen. Daher muss ein Mittel zur Vernichtung sehr vorsichtig angewendet
werden.
116. Die
geringste Unaufrichtigkeit bei der Hingabe und bei der Annahme der Grundlagen
der Erneuerung kann besonders auf den Gesundheitszustand einwirken. Eine solche
Unaufrichtigkeit kann sich tief in den Spalten des Bewusstseins einnisten. Die
Ansteckung durch Unaufrichtigkeit ist groß, sie trifft die benachbarten
Ausstrahlungen.
Würden die
Menschen doch den Schaden erkennen, den sie sich und anderen durch halbherzige
Entscheidungen zufügen! Sie spalten das Bewusstsein und führen es bis zum Tod.
Wie immer beginnt die Krankheit unbemerkt, und später ist eine
lebensgefährliche Operation unvermeidlich.
So entsteht
menschlicher Untergang durch den Stich der winzigsten Natter der
Unaufrichtigkeit. Man muss warnen, doch man kann es nicht ändern. Ein Pferd,
das über den Abgrund springt, kennt keinen Zügel.
(…)
117. Warum
kann Feuer unter den Fußsohlen hervorströmen? Streben ist wie Feuer und unbezähmbar
wie der Wirbelwind. Das eifrige Verstehen Unserer Weisungen muss feurig beflügeln.
Eine solche flammende Selbsteinkreisung ist wie eine Mauer, hinter der ihr
unversehrt und schlaflos den Kampf beobachtet, bereit, euren Pfeil abzusenden.
(…)
Offenbarte
Kämpfer, welch unaufhaltsamer Strom wütet um euer Lager! Einzigartig und unklar
für die Augen der Welt. Was hat euch genötigt, eure Schwerter geschärft und
eure Schilde geduldig emporzuhalten?
Sagt: „Wir
kennen die Fristen der Erde und nichts kann unsere Augen verschließen. Der
Hüter der Fristen[41] hat uns die Vereinigung
der Kräfte und die Entscheidung anvertraut; und Geduld hat sich in
Unanfechtbarkeit verwandelt. Gestern erbebten wir in Erwartung, doch heute
erfreuen wir uns des eifrigen Kampfes, wissend, dass der uns bestimmte Kampf
zum Sieg führt.“
„Herrscher der Sieben Tore, führe uns, die wir
die Mitternacht durchschritten haben, der Sonne entgegen! Unsere Pfeile gehören
Dir, Herrscher! Ohne Deine Weisung werden wir die Mauern der Rast nicht
betreten. Weder eine Stunde noch ein Tag noch ein Jahr werden unseren Weg versperren.
Du, der Eiligste, hältst ja die Zügel unserer Rosse. Du selbst hast ja diesen
Weg erprobt und bürgst mit Deiner Geduld. Sage uns, Hüter, woher ergießt sich
der Strom der Geduld?“
„Aus dem
Erz des Vertrauens.“
Wer weiß,
wo der Bote sein Pferd wechselt?
(…)
118. Oft
vernehmen wir selbstgefällige Ausrufe: „Ich habe mich bereits gewandelt, ich
habe bereits Fortschritte gemacht!“ Schwankendes „Ich“, hast du dich wahrhaft
geprüft? Wenn du Fortschritt erzielt hast, dann Wohl dir; doch hat sich nicht
die Umgebung geändert, und hast du nicht fremde Fortschritte auf dich
übertragen? Doch wo ist die Scharfsicht, und rufst du nicht eine Krankheit des
Geistes zu dir heran?
Es ist ein
Irrtum, zu glauben, dass Unsere Gespräche ohne Folgen blieben. Im Gegenteil,
jede Weisung führt den Wirbelwind des Schutzes oder der Verurteilung mit sich.
Kann es anders sein, wenn jede Selbstzufriedenheit eine schädliche Ansteckung in
sich birgt? Wenn jede Begrenzung auf Kosten eines Nachbarn geht?
Darum ist jede
überhörte Weisung wie ein Pfeil ins Herz. Jedes Davonschleichen ist wie eine
würgende Kette. Ihr wisst, dass alles im Raum hängenbleibt. Wer wird denn den
Nagel zu seiner Verurteilung selbst einschlagen? Doch Wir eilen, das Karma zu vollenden,
um das eilige Schiff von unnötigen Tauen zu befreien.
Zur
bestimmten Zeit spannt euer Ohr an, um jedes Wort des Lehrers zu verstehen.
119. Jede
Verehrung des Lehrers beweist das Verstehen der Lehre. Jede Verehrung der
Wirkungsstätte des Lehrers bezeugt Durchdrungenheit und Hingabe. Jedoch diese
Zeichen von Aufmerksamkeit können nicht eingegeben werden. Diese Zeichen müssen
von selbst im Bewusstsein erblühen. Der Lehrer wird nicht sagen: „Erweise Mir Aufmerksamkeit“
120. Kann
man ein sogenanntes Wunder erwarten? Die erste Bedingung eines Phänomens ist
natürlich, dass es unerwartet ist. Das Wesen des menschlichen Bewusstseins selbst
macht Phänomene unerfassbar. Das gewöhnliche Bewusstsein verhindert dies, indem
es widersprechender Bedingungen voraussetzt.
Der Adept*
des Wissens kann die Menschen nur bitten: „Liebe Wesen, stört nicht mit euren erwartungsvollen
Ausrufen, wenn die Retorte der Weltessenz bereits eine glückliche Konstellation
schafft. Kann man eine Wendung des Schiffes nach rechts erwarten, wenn Unsere
Hand das Ruder nach links lenkt?“
Nur ein
klares Bewusstsein des Unabänderlichen kann ein Mitarbeiter des Weltprozesses
sein. Wenn ein Raum unserem Auge leer erscheint, können wir deshalb behaupten,
dass er wirklich leer ist?
Mögen die
Gespenster der Unwissenheit den Horizont nicht begrenzen!
(…)
121. Ich
bestätige und ihr solltet verstehen, dass das, was heute unmöglich ist, morgen vollkommen
möglich sein wird. Der Lehrer offenbart auch die Kraft, um die Schönheit eurer
Heldentat zu schützen. Das Unglück der Menschen liegt darin, dass sie die
Inkarnationen und die vielschichtigen Bedingungen der Heldentat nicht
verstehen. Einsamkeit ist der beste Freund der Heldentat, doch manchmal sind
Zeugen nötig, und dann sind die karmischen Gesetze besonders vielschichtig.
Der Lehrer
kann den Hauptkanal der Tätigkeit lenken.
Der Lehrer
vermag bis zu einem gewissen Grad zu beschützen, doch der Tanz der Schatten
wird seinen eigenen Reigen führen. Man sollte den Gedanken an die Fähigkeit stärken,
an die Dämonen heranzukommen. Seht ihr einen Pförtner, werdet ihr euch nicht
sonderlich mit seiner Psychologie befassen. Ebenso werdet ihr, wenn ihr einem
verurteilten Menschen begegnet, mit ihm nicht über Kosmogonie sprechen. Auf der
Erde müssen die Schätze oft gesäubert werden, und nicht selten gibt es sogar
Dämonen auf dem Weg. Wir können an eine Reihe von Begegnungen mit furchtbaren
Gestalten aus Unseren vergangenen Leben erinnern.
Die
Elemente nehmen engsten Anteil an der irdischen Heldentat, wie eine Wache auf
beiden Seiten. Wenn Feuer mit Erde kämpft, kann man einige Phänomene der Natur
bemerken. Man kann manche nicht zeitgemäßen Erscheinungen erwarten. Erde ist der
Hüter der alten Denkweise, doch Feuer ist der Aufstand der Evolution.
Welch
unerhörten Kampf führen Wir beim Flackern der Elemente! Die Unzerstörbarkeit
der Ursubstanz verleiht Standhaftigkeit im Kampf; ebenso wie das Wissen um die ununterbrochene
Fortdauer des Seins die Heldentat beflügelt.
Sagt: „Schwestern
und Brüder, man kann ununterbrochen arbeiten, und Flügel wachsen beim Vorübergleiten
von Tagen und Nächten.“
Den
Kleingläubigen sagt: „Erwärmt euch und lasst es euch wohl sein bei der Erkenntnis
des Lehrers, doch werft selbst keine Steine auf den Pfad.“
Im Kampf
der Elemente ist jede veraltete Denkweise ein Hindernis für das Licht. Sagt: „Verkompliziert
das Gewebe nicht!“
(…)
122. Dass
es für eine Lage keinen Ausweg gäbe, stellen sich nur jene vor, die sich auf
Menschen stützen, anstatt auf die Macht der Gedanken. Gram über die Zustände
der Menschen fließt gleich den Wellen eines Flusses dahin. Doch die Bilder der
Wahrheit, die ihr Ideen nennt, beherrschen das Karma der Welt. Man kann
erstaunt sein, wie die Bilder der Wahrheit im Raum kämpfen. Während die Masse
der Menschen in der Raserei von Unwissenheit und Verrat verfault, weben die
Gedanken der Wahrheit ihre himmlischen Nester, die für die wahre Evolution weit
wesentlicher sind als die Huldigung ganzer Völker.
Ihr erkennt
das Werk der Wirklichkeit und das Werk der Maja*. Wirklichkeit ist der Gedanke
des Raumes, doch Maja ist die Aufmerksamkeit der Menschen. Habt im Blick, dass
jeder von Uns über den niedrigen Zustand der Inkarnierten betrübt sein könnte. Doch
das hat nichts gemein mit dem Plan der Evolution, denn die Gedanken schaffen.
Das
Wachstum oder der Zerfall eines einzelnen Körpers und die Bilder der Wirklichkeit
geben die Möglichkeit zum Flug in neue Sphären. Jeder Lehrer des Lebens konnte
seine Bedeutung nur auf die Bilder der Wahrheit gründen, und er schuf die
Zukunft durch den Gedanken und nicht durch das Bewusstsein der Masse.
Möge die
Asche vergangener Scheiterhaufen die Sicht trüben, die Feuer der neuen Bilder aber
erglühen in Unbegrenztheit. Wenn wir die Grenzen von Nationen und Staaten
überschritten haben, ist es dann nicht ganz gleich, welchen Planeten der
räumliche Gedanke nährt? Wichtig ist, dass er vom Bewusstsein des
Allgemeinwohls erfüllt ist. Dann wird der Lauf der Völker das Auge nicht verwirren,
das auf die Unabänderlichkeit der Evolution gerichtet ist.
Die Verehrung
der Wohnstätte des Lehrers ist keine Anbetung der Erde und keine Förmlichkeit eines
Tempels, sondern das Entflammen der Gerechtigkeit im Raum.
Oft
ermüdete Uns die Lage der Menschheit, doch Wir bereuten keinen einzigen
evolutionären Gedanken. Diese Gedanken gedeihen wie ein zauberhaft-chemischer
Garten und die zauberhaft unsichtbaren Mitarbeiter dieses Gartens. Versteht es
nur, über das Allgemeinwohl nachzudenken, und Wir werden immer mit euch sein.
(…)
Lasst uns
mit einer Legende enden: „Betrachten wir die Sterne. Es wurde gesagt, dass das
Gefäß der Weisheit sich aus Tuschita[42]
ergoss und die Tropfen des wundervollen Trankes im Raum erglühten“. Doch der
Lehrer sagte: „So erglühen die Spitzen der Gedankenpfeile, denn der Gedanke
durchdringt die lichttragende Substanz und erschafft Welten.“
Schöpferischer
Gedanke, lass nicht ab, den Raum mit Blumen des Lichts zu schmücken!
123.
Salomon sprach: „Ich stelle dich an die Wegkreuzung und mache dich stumm und
unbeweglich, und vor dir ziehen die Zeichen der Ereignisse vorüber. So sollst
du deine menschliche Neugierde mäßigen und in den vom Schicksal bestimmten Lauf
des Stromes hineinschauen, denn hoch über dem menschlichen Denken[43] jagt
der Weltgedanke dahin.“
Beobachtet
den Lauf der Ereignisse so, als ob ihr von der Turmspitze aus Schafherden
zählt.
124. Wenn
ein Schüler seinen Lehrer verliert, muss er den von Ihm empfangenen Ring
zurückgeben. Man braucht dies nicht als ein außergewöhnliches Vorkommnis zu
betrachten. Das Karma der Besessenheit* oder der geistigen Schwäche kann
zwischen Schüler und Lehrer leicht eine Schranke setzen. Arbeit des
Ausgeschlossenen an sich selbst kann ihn wieder an den Punkt führen, an dem er
den Pfad unterbrochen hat. Der Schüler muss die Notwendigkeit der Eile
verstehen und zur Arbeit zurückkehren.
(…)
125. So
nähert sich der Schüler dem Lehrer: Aufgeschlossen, bereit, die Lumpen der
alten Welt abzustreifen, zu neuem Bewusstsein strebend, begierig nach Wissen,
furchtlos, wahrheitsliebend, hingebungsvoll, scharfsichtig auf der Wache,
arbeitsam, zielstrebig und feinfühlig. Er hat den Pfad des Vertrauens gefunden.
Maja verlockt ihn nicht. Mara schreckt ihn nicht. Im Schoß der Erde wird der
Stein aus den fernen Welten gefunden. Das Leben ist verschönt, das Können
gefestigt und unnütze Worte wurden ausgemerzt.
„Lehrer, es
ist mir gelungen, dem Pfeil der Hitze und dem Schrecken der Kälte
standzuhalten. Meine irdischen Kräfte haben mich verlassen, aber mein Ohr ist
geöffnet. Und der Körper des Lichts ist bereit, auf Deinen Ruf zu erbeben. Und
meine Hände sind bereit, die schwersten Steine für den Tempel herbeizutragen. Ich
kenne drei Namen, ich kenne den Namen Jener, die Ihr Antlitz verhüllte[44], und
Kraft fließt mir zu.“
So wandte
sich der Schüler an den Lehrer.
126. Das Unglück
der Menschheit ergibt sich aus dem Unvermögen, Fäden von guter und von
schlechter Bedeutung zu erkennen. Der Mensch wendet die Zeichen vor allem auf
seine eigene Zukunft an; er denkt vornehmlich durch sich selbst und lässt die
Welt mit sich selbst zu Ende gehen.
Kann man
mit solchen Maßstäben richtige Vorstellungen entwickeln? Die hauptsächliche und
abscheuliche Folge dieser Gebundenheit ist, dass viel Gutes und Nützliches auf
eine Stufe mit Schädlichem gestellt wird. Zahllos sind die Beispiele, wo eine
für die Zukunft gegebene Weisung für die nächste Stunde angewendet wird und
dadurch ihre nützliche Bestimmung verliert.
Manchmal wird
das Schicksal ganzer Nationen durch eine einfache Formel zum Ausdruck gebracht;
doch der Mensch will persönlich an sich reißen, was für ein ganzes Kollektiv
bestimmt ist, und die bereite Formel zerbröckelt wie eine Bildhauerarbeit unter
einer groben Hand. Diese Grobheit der Selbstbegrenzung ist das schädlichste Element
bei der Zersetzung wertvoller Möglichkeiten.
Die
Lichtfäden der fernen Welten benutzt man für häusliche Strickarbeiten, wobei
sich Konstellationen von Weltaufgaben nur selten bilden. Darum nähert euch den
Weltaufgaben mit Beben und alles erfassend. Durch die Risse der Katastrophen
spürt das Erbeben der Erde, doch gerade über diese Klippen steigt auf in die
Sphäre des Weltverständnisses.
Wehe dem,
der die Saatkörner der Welt in seinem eigenen Garten verstreut, doch Freude
dem, der jedes Korn seines Verständnisses für das Allgemeinwohl hingibt. Dies
ist der Befehl für jene, die an die Weltaufgaben herangehen.
127.
Energie und Wille sind die Beherrscher des Karma. Wer seinem Selbst entsagt, zum
Allgemeinwohl strebt, sich dem Kampf hingibt und freudig bei der Arbeit ist,
erlangt für einen Augenblick die Erleuchtung eines Archaten, die ihn zum Beherrscher
seines Karma macht.
Das
Bewusstwerden einer Erleuchtung[45] kann
man als Gefühlswissen verstehen. Dieses Gefühlswissen kann natürlich
davonfliegen oder gar nicht zustande kommen. Diese Meteore des Geistes irren im
Raum umher und tragen die glücklichen Möglichkeiten der unbewussten Menschheit
davon.
Das
Bewusstsein eines Archaten verleiht Vorrang, verlangt aber auch volle
Verantwortung. Können viele die Freude der Verantwortung spüren? In der Stunde
der Verantwortung muss man den Mut haben, sich als Archat zu bekennen, der ohne
jede Hilfe den Kampf leitet und seine Vernunft und seinen Willen dem Angriff
der Elemente entgegenstellt.
Dem
Unwissenden erscheint der Zusammenstoß mit den Elementen wie ein Märchen, aber
ihr wisst bereits, wie oft die Elemente in das wirkliche Leben der Menschen hereingezogen
werden. Nicht selten hat die Lehre auf die Einwirkung physischer Erscheinungen
auf den Zustand des menschlichen Organismus hingewiesen. Energie kann die
Koordination zwischen den Elementen und der Spannung des menschlichen
Organismus herstellen. Wille wird aus Erfahrung und Aufmerksamkeit gegenüber
den Phänomenen des Daseins geboren. So vermag unüberwindliches Karma der
menschlichen Einwirkung zu unterliegen.
128. (…) Wir
führen Gespräche über die Zukunft, wobei es erlaubt ist, die entferntesten Aufbauten
vorzubringen und sie durch Tatsachen und Analogien zu bekräftigen. Ein solches Spiel
der Prognose ist die beste Erholung, es weckt schlafende Zentren und gebiert
neue Gedanken.
Unsere
Lehre ist aus Erfahrung und Prognose entstanden. Darum ratet euren Freunden,
über die Zukunft nachzudenken. (…) Es ist unnütz, darüber nachzudenken, ob der
gegenwärtige Augenblick erfolgreich ist oder nicht; nur indem wir eine Tatsache
in die Zukunft verlegen, finden wir ihren Wert. So wird die Wirklichkeit der
Zukunft geformt.
Wir sind
Feinde grundloser Phantasien, aber Wir begrüßen jede zweckmäßige Prognose. Wenn
die Elemente des Aufbaus nachgewiesen werden können und der Wille sie zusammenzuschweißen
vermag, dann kann man die Verwirklichung des Planes durchsetzen. Die
Untauglichkeit oder Brüchigkeit des Aufbaus liegt in uns selbst.
Der
Schrecken der Zerstörung entspringt der mangelnden Entsprechung zwischen
Bewusstsein und Verstand. Die Logik des Verstandes untergräbt die Grundlagen,
während das Bewusstsein bereits den Sieg feiert. Wenn der Verstand der
Augenscheinlichkeit seine Lage gegenüber dem Bewusstsein der Wirklichkeit begreift,
dann wird die Entscheidung unabänderlich.
So denkt über
die Zukunft nach, so errichtet Mauern des Wissens inmitten der Wüste. Ihr
wisst, dass jeder Stein dieser Mauern unbedingt nützlich ist. Der Grad der
Unbedingtheit wird die Angriffe der Feinde des Wissens aufhalten.
Zählt jede
Stunde, in der ihr die Zukunft erbaut. Die Hauptkräfte der Menschheit werden
aus der Prognose geboren. Woher kommt Mut? Woher Streben? Woher Sieg? (…)
129. Verrat
muss vorausgesehen werden. Jedes Anzeichen von Verrat muss offenbart werden.
Wenn Furcht vielfarbig ist, ist Verrat noch vielfarbiger. Lasst uns scharfsichtig
sein!
130. Sagt
ihm: „Man sollte selbst bei den größten Erschütterungen und Empörungen Ruhe des
Geistes bewahren.“
Er wird
erwidern: „Eure Wahrheit ist nicht neu. Warum soll ich die Ruhe des Geistes
anspannen, wenn mein Körper vor Spannung erzittert?“
Sagt ihm: „Dies
ist das Gesetz der Vervollkommnung.“
Er wird
erwidern: „Auch dies ist nicht neu. Worin bestehen die Vorteile der
Vervollkommnung?“
Sagt: „Das Üben
von Ruhe führt zur Beherrschung der verschiedenen Zustände des Körpers. Ein
Geist, der keine Vervollkommnung sucht, versinkt beim Körperwechsel in einen
Zustand von Gleichgültigkeit und irrt danach umher, gequält von unbewussten
Erinnerungen. Dabei versenken ihn die niederen körperlichen Erinnerungen in Hoffnungslosigkeit.
Es ist notwendig,
beim Körperwechsel Gleichgültigkeit zu vermeiden. Die Vervollkommnung beim
Streben wird es ermöglichen, in Ruhe vom einen in den anderen Körper überzugehen.
Dabei erlangt jener die Eigenschaft eines Archaten, der den Strom des
Bewusstseins nicht unterbricht und ständig in die Zukunft strebt“.
Sagt eurem Gesprächspartner:
Man kann das ewige Amrita* der Vervollkommnung des Geistes nur durch Erfahrung
vorbereiten. Kann ein Forscher während eines unaufschiebbaren Experimentes einschlafen?
So werden auch Wir mit wachem Bewusstsein die Leben zu einer unzerreißbaren Perlenkette
vereinen. Manchem wird dieser Rat wie eine Abstraktion erscheinen; aber Wir
kennen die ganze praktische Wirklichkeit der Vervollkommnung.
Man muss auch
eine weitere Eigenschaft eines Archaten erkennen. Man muss verstehen, einige
Lebensperioden unbemerkt für fremde Augen zu durchschreiten. Pfeile übermäßiger
Aufmerksamkeit zerstören das purpurne Sperrnetz*. Dieses Experiment wird bald
auf einem Bildschirm gezeigt werden können.
Wir zögern
nicht, den bis vor kurzem unerreichbaren Begriff „Archat“ neben ein
wissenschaftliches Experiment zu stellen. So kann man eine Brücke zu den fernen
Welten schlagen und dort Leben finden, wo eine Art von Tod vermutet wird.
(…)
131. Physische
und chemische Erscheinungen in Verbindung mit anderen Manifestationen der
feinsten Energien stellen einen mächtigen Faktor der Einwirkung auf die
Menschheit dar. Wenn der Chemismus des Strahles eines fernen Planeten auf den
menschlichen Organismus bedrückend wirkt, werden die näherliegenden
Konstellationen der Ausstrahlungen unserer Erde unter dem Einfluss der zahllosen
Kräfte der kosmischen Formationen zum Hebel der Bestrebungen der Menschheit. Die
Gesetze der menschlichen Perturbationen[46]
können nicht durch eine logische Einteilung der sichtbaren Elemente festgestellt
werden.
Wie kann
man also ohne Studium aller umgebenden Prozesse die Verflechtungen des
Denkapparates enträtseln?! Irgendwo flammten rosafarbene Strahlen auf, und ein
vorbereiteter Aufstand einer ganzen Nation brach zusammen. Irgendwo änderten
sich die Ströme des Ozeans und es trat eine Veränderung des Welthandels ein.
Dies sind grobe, offensichtliche Beispiele. Doch wie viele feinste Ursachen und
Wirkungen durchdringen den Raum und durchfurchen die Schichten der Menschheit!
Ihr, die
ihr die Geschicke der Völker entscheidet, geht in die Laboratorien, steigt
empor zu den Observatorien, und wenngleich ihr die Analogie zu den sozialen
Problemen nicht sofort entdecken könnt, wird ein forschender Verstand die Komplexität
des Apparates der Wirklichkeit erfassen. Er erfasst, dass das Schicksal der
menschlichen Evolution von den kosmischen Prozessen nicht getrennt werden kann.
Daher wird
wahres, vorurteilsloses Wissen der wahre Führer in die Zukunft sein. Wer die
Wissenschaft der menschlichen Gesellschaft von den Weltprozessen trennt, hackt
sich selbst die Füße ab und verdammt sich zur Existenz eines Krüppels.
132.
Eigendünkel und Misstrauen sind fürchterliche Krankheiten. Ersterer erzeugt
Stumpfsinn und Unwissenheit, aus letzterem entspringen Lüge und Verrat. Man
muss die Beweggründe der Mitarbeiter einfühlsam untersuchen. Der Schild
beschützt jene, die mit aufrichtiger Erleuchtung die Windungen der Finsternis überdecken.
Nicht der
zufriedene Tor der volkstümlichen Märchen, sondern der wachsame und
vorausschauende Kämpfer – das ist das Bild für die gegenwärtige Zeit.
133. Ihr fragt:
„Wie viele Wissensgebiete kann ein Mensch fassen, um die Sorge des Stillstands
zu beseitigen?“ Sicherlich würde eine Triade von Gebieten den Gedankenstrom
nicht belasten. Die Ethik als Grundlage des Seins, das Gebiet früherer
Existenzen und einige Beobachtungen an den Elementen der sichtbaren Natur
könnten eine Triade bilden, die nicht ermüdet und das Bewusstsein reinigt.
134. Warum
kann Unsere Gemeinschaft Gereiztheit leicht vermeiden? Wir werden die
Eigenschaft des Bewusstseins nicht überschätzen, die Grundlage bleibt trotzdem
gesättigte Arbeit. In der Arbeit und in der Nutzbarmachung von Prana liegt das
Geheimnis der Möglichkeit der gemeinsamen Existenz einer Gruppe von Menschen.
Eine solche
Zusammenarbeit ist möglich, und Unsere Anhänger dürfen sich nicht durch die
Verschiedenartigkeit der Charaktere der Mitglieder verwirren lassen. Eine ausreichende
Menge von Arbeit und die Nutzung der Natur werden dem Hort der Arbeit die
richtige Richtung weisen.
135. Man
kann sich freuen, wenn die Fristen großer Ereignisse vorüberfließen. Keine
Zerstörung kann das Bewusstsein der Wirklichkeit des Wachstums neuer kosmischer
Konstellationen stören. Solche Konstellationen müssen uns mit Freude erfüllen.
Wenn wir sie erkennen, bedeutet das, dass wir an ihnen teilnehmen. Und selbst
eine teilweise, jedoch bewusste Mitwirkung am kosmischen Prozess ist bereits
ein großer Sieg des Geistes. Das Streben zu den fernen Welten stellt die
natürliche Richtung des menschlichen Geistes dar, der sich seiner
interplanetaren Erfahrungen erinnert.
Es ist notwendig,
die Menschheit auf den Pfad zu den fernen Welten zu lenken. Diese Richtung kann
sie durch allen Spott der Unwissenheit hindurch zur wahren Wirklichkeit führen.
Die Manifestation der fernen Welten wird das Leben auf der planetaren Kruste verwandeln.
Die uns bestimmte Realität führt zum Rückgang des Stillstandes durch kleinliche
Gedanken.
136. Oft
vertrauen sich die Menschen einem feurigen Ross an, obgleich jede unbedeutende Mücke
das Tier in Wut versetzen kann. Oft versuchen die Menschen, in einem brüchigen
Kahn zu fahren, obwohl jeder Stein sie mit dem Untergang bedroht. Oft sitzen
die Leute unter dem Gebälk eines Hauses, obwohl das geringste Beben des Bodens sie
zerschmettern kann.
All dies
ist natürlich bekannt, nichtsdestoweniger versuchen die Menschen, der Gefahr zu
entgehen, als ob die Gefahr nicht der Begleiter des inkarnierten Seins wäre.
Die Menschen nennen es Glück, wenn sie über einen Abgrund schreiten, ohne ihn
zu bemerken. Doch ist der Blick genügend entwickelt, wird der Wanderer des
Lebens alle kosmischen Unebenheiten bemerken. Er wird von der scheinbaren Ungangbarkeit
des Pfades schmerzlich berührt sein.
Doch was kann
ihm den Mut und die Kraft verleihen, alle Klüfte der zugrunde gehenden Feste zu
überschreiten? Natürlich nur das Bewusstsein, dass die Stunde des Überschreitens
in Beziehung zur Zukunft steht, die unvermeidlich geschaffen werden muss.
137.[47] Die
Menschen wollen die Gruppentätigkeit nicht verstehen, welche die Kräfte vergrößert.
Der Dodekaeder[48] ist eine der
vollkommensten Formungen; eine solche dynamische Kraft kann vielen Angriffen
widerstehen. Eine systematisch zusammengeschweißte Gruppe von zwölf Menschen
vermag selbst kosmische Ereignisse zu beherrschen. Man muss auch verstehen,
dass eine Erweiterung der Gruppe sie schwächen kann, weil sie die Dynamik des
Aufbaus stört. Daher kann man beobachten, dass Unser Aufbau aus kleinen Gruppen
besteht.
Gewiss,
verschiedene karmische Bedingungen können unterschiedliche karmische Elemente
anziehen. Man darf sie nicht mit Gewalt vertreiben, aber man kann sie rasch überwinden.
Es ist die Pflicht eines jeden entwickelten Mitglieds der Gruppe, zu erkennen,
wer die ungebetenen Gäste sind, und alle Willenskraft aufzubieten, um die
Rechnungen des Lebens zu begleichen.
Manchmal
sind es noch nicht einmal üble Beweggründe, die untaugliche Elemente zu einer
würdigen Person hinziehen, so als ob ein Schiff mit ungeeigneter Fracht
überladen wird. Doch der Steuermann muss die Qualität der Fracht erkennen und
das Untaugliche ablehnen.
Vermeidet
besonders Versprechungen: diese Versprechungen kleben wie Muscheln an einem
Schiff. Gebt dem Würdigen, was er verdient, doch belastet ihn nicht mit
Versprechungen. Eine zusammengeschweißte Gruppe muss frei sein von
gegenseitigen Versprechungen. Allein das Bewusstsein des künftigen Aufbaus wird
das Ziel der Gruppe sein. Ich spreche nicht von magischen Zirkeln, sondern von
der Einwirkung wirklicher Gruppen.
138. Mit
Recht lehnt ihr euch dagegen auf, im Leben Schmutz auszustreuen; selbst Tiere
verhalten sich sauberer, weil ihre Vorstellung unbefleckt ist. Ohne Furcht muss
man die gemeine Gewohnheit ausrotten, die Augen der Jugend zu beschmutzen.
139. Das
Feuer von Brahmavidya[49] ist
nur in den Augen zu bemerken. Das Wort enthält es nicht und eine Zeichnung kann
es nicht abbilden, denn seine Flamme ist in jenem Gedanken enthalten, der sich
durch die körperliche Hülle nicht ausdrücken lässt. Nur der Spiegel des Auges lässt
die Funken (…) des höchsten Gedankens durch. Solche Augen erkennen die Funken
kosmischer Strahlen, welche die grobe Sicht einfach das Licht der Sonne nennt.
Um mit
bloßem Auge den kosmischen Strahl in Funken von Fohat* zu zerlegen, ist das
Feuer von Brahmavidya erforderlich.
Das
menschliche Wort ist zu schwach, um das Wesen von Brahmavidya auszudrücken. Man
kann durch geistiges Schauen teilweise in es eindringen, indem man die
Zerlegung der Strahlen mit geschlossenen Augen schaut.
Doch das
Wachsen des Feuers von Brahmavidya gibt die Möglichkeit, diejenigen Bestandteile
der Strahlen mit offenen Augen zu sehen, die für mechanische Apparate nicht zugänglich
sind. Diese Möglichkeit betrifft bereits den Bereich des Verkehrs mit den
fernen Welten. Sie flammt unerwartet auf, wie jede Erleuchtung des Bewusstseins;
ihre Entwicklung kann nicht erzwungen werden und zeigt sich in dem Augenblick,
wo der Organismus Feinfühligkeit entwickelt hat. Der Lehrer kann diese
Möglichkeit nicht erzwingen, doch Er freut sich, wenn das Sehvermögen aus der Dunkelheit
ins Licht übertragen wird.
Dasselbe
vollzieht sich mit Tönen aus den fernen Welten. Zuerst lassen sie sich unleugbar
in den Tiefen des Bewusstseins vernehmen und dann fliegen sie unerwartet in das
offene, frohlockende Ohr. Jene, denen Erleuchtung unbegreiflich ist, werden
nicht verstehen, wovon Ich spreche.
140. Am
abscheulichsten sind jene Menschen, die nicht zu glauben vermögen und die Macht
des Vertrauens nicht kennen — sie sind vorübergehende Schatten.
141. (…)
Wir lassen
Unsere Mitbrüder nicht im Stich. Wir erwägen erfolgreiche Möglichkeiten und
stellen sie dem Augenscheinlichen gegenüber. Ein Sämann kann sein Feld
wechseln, ohne seine Nützlichkeit zu verlieren. So können auch Unsere Mitbrüder
ihr Arbeitsfeld wechseln, wenn sie wissen, dass ihnen Nahestehende ihr
schöpferisches Werk und geistiges Streben wachsam verfolgen.
(…) Bei wahrer
Zusammenarbeit muss jeder Mitbruder wissen, dass für ihn die besten
Möglichkeiten gewählt werden. Dieses Wissen muss ihm in allen Schwierigkeiten
Halt bieten – das ist die Verpflichtung der Gemeinschaft.
Kann der
Inkarnierte von sich aus wissen, wann er etwas begann oder vollendete? Es ist
unmöglich, im physischen Körper alles über sich selbst zu wissen. Viele Existenzen
weben ein einziges Band des Bewusstseins, und man sollte es den treuen Mitbrüdern
überlassen, die Stunde festzulegen, in welcher der Lotus sich öffnet. Sie können
über die anzuwendende Zweckmäßigkeit urteilen; und in diesem Willen und in der
Tiefe des Vertrauens liegt einer der Siege über Karma.
(…)
142. Lasst
uns ein Beispiel aus der Tierwelt anführen: Wenn von ein und demselben Blut
genährte Organismen sich trennen müssen, erweckt dieser Prozess immer ein
Gefühl der Unvollkommenheit. Diese blind geborenen Tierjungen wenden sich so
unbewusst an die Kräfte der Natur, dass nur Mitleid seine Aufmerksamkeit auf
sie richtet. Aber die Zeit vergeht, und sie werden ein kraftvolles Rudel.
Freilich zanken sie miteinander, doch den Feind greifen sie einmütig an. Trotz
anfänglicher Nichtigkeit ist eine neue Kraft geschaffen worden.
Nehmen wir
das Beispiel eines Aufbaus. Um ein neues Haus zu errichten, wird das alte
Gebäude abgerissen. Jeder aus dem alten Nest entfernte Stein, jeder Balken
schreit auf gegen die Ungerechtigkeit dieser Tat. Aber die Zerlegung erfolgte,
und neue Energie flammte auf. Kali[50], die
Zerstörerin, ist zur Mutter-Schöpferin geworden. Aus den Bruchstücken wird ein
neuer Bau errichtet. Neue Energie sättigt den Raum. Anhand solcher einfacher
Beispiele sollte man an die Notwendigkeit der Erneuerung der Energie erinnern.
Wenn man
Uns von einer Form berichtet, die Jahrtausende hindurch unverändert bestehen
bleiben kann, werden Wir vornehmlich die Unbeweglichkeit der Energiespirale
bedauern, die eine solche Erfindung umgibt. Deshalb wird eine große Tat stets eine
Freude für Uns sein. Wir nennen Zerstörung Schöpfung, wenn das Bewusstsein der
Zukunft vorhanden ist. Das Schaffen eines Energiestromes ist der Beginn des
Verstehens der kosmischen Ströme. Darum denkt an die Offenbarung von Bewegung,
sowohl in Gedanken als auch in Taten. Alle haben vom Herannahmen des Neuen Zeitalters
gehört, kann das Neue durch Untätigkeit eintreten?
Man mag
lieber[51] ein blind
geborenes Vögelchen begrüßen als einen alten Papagei, der alles nachplappert.
Vergleicht die Ströme der der Menschheit gegebenen Lehren des Lebens. Jede von
ihnen erschließt, ohne die vorhergehende anzugreifen, neue Tore des Wissens.
Die Lebenstätigkeit ist jeder gegebenen Lehre eingeprägt; daher sollten sie
nicht studiert werden, um sie kennenzulernen, sondern um sie im Leben
anzuwenden. Nur auf diese Weise erzeugt ihr den Energiestrom.
143. Wir
kennen die Bildung ganzer Reiche durch die Bewahrung der Beweglichkeit des
Planes. Die Belagerer eines Bollwerkes zogen sich zur Wiederherstellung der
Kräfte zeitweilig zurück, und danach verwandelte sich ihr Lager in eine
drohende Festung, die allein durch ihren Anblick das scheinbar uneinnehmbare
Bollwerk überwältigte. Bei einem unvernünftigen, einseitigen Gebrauch der Energie
wäre die ganze Armee zugrunde gegangen, doch die Schaffung eines neuen
Tätigkeitsstromes errichtete ein neues Bollwerk.
Das
Erschaffen des Bollwerkes des Wissens bedeutet Sieg.
144. Ein
mit Geistigkeit gefülltes Gefäß – so nennen Wir jene Menschen, die auf der Grundlage
früherer Leben und entschlossen zur Heldentat ihr Bewusstsein erweitern und dadurch
in das Verständnis der Grundlagen der Evolution eintreten. Sollte diese Definition
jemandem unwissenschaftlich erscheinen, könnte man einen Glaubenskämpfer eine
Leydener Flasche[52] nennen. Gerade auf diese
Weise wird die äußere Energie gesammelt, und zur gegebenen Zeit erfolgt die
Entladung. Schwer zu ertragen ist die Spannung, wenn das Potential bereit und
die Zeit noch nicht gekommen ist. Dies ist deshalb schwierig, weil der
feinfühlige Apparat besonders gefährliche Teilchen der Urmaterie aufnimmt.
Wie
bekannt, dringt die Urmaterie selbst — die Materia Matrix* — wegen des Wirbels
der infizierten niederen Schichten nicht in die Erdsphäre ein; aber das sogenannte
Fohat, das granulierte* Urmaterie darstellt, kann die Erdoberfläche in Form von
Funken erreichen und sogar von manchem Auge aufgefangen werden, wenn ein
Sonnenstrahl den chemischen planetaren Strahl kreuzt und die Funken
entsprechend der chemischen Zusammensetzung des Strahls färbt.
Außer von
Fohat wird die Erdoberfläche von den Ausströmungen der lichttragenden Materie —
Materia Lucida* — erreicht. Bei einer bestimmten Sehfähigkeit werden sie als Lichtströme
und Flecken im Raum wahrnehmbar sein. Diese chemischen Erscheinungen mögen für
eine Besonderheit des Sehens oder gar für fehlerhaftes Sehen gehalten werden, doch
Wissen wird enthüllen, welche tiefe Bedeutung sie für den Organismus haben.
Einerseits
sind die Einwirkung erkannter Funken von Fohat und die Strömungen von Materia
Lucida wohltätig, sie erfüllen den Geist mit dem Bewusstsein der Notwendigkeit
der Evolution; andererseits können sie Verbrennungen verursachen und drohen einen
Zentrenbrand auszulösen, da sie Teile des feurigen Elementes sind.
Die
Erscheinungen des feurigen Elementes können mit der intensivsten Farbe der
Elektrizität verglichen werden; doch während die Lichtskala der Elektrizität
begrenzt ist, übersteigt die Mannigfaltigkeit der chemischen Lichtfunken von
Fohat jede Vorstellung. Der Typus des Fohatlichtes gleicht [dem Licht, das von]
kostbaren Kristallen [ausgeht]. Indem Fohat die psychische Energie nährt, bahnt
es den Weg zu den fernen Welten; Materia Lucida hingegen webt die Festigung des
Bewusstseins. Das eine stärkt, das andere stößt in die unbegrenzten Tiefen der
Vervollkommnung. Dies sind die wundervollen Gaben des großen Aum!
145. Zuerst
wurden euch die Gesetze der groben Materie gezeigt. Ihr nahmt an Erhebungen in
die Lüfte[53] sowie an Experimenten mit
Materialisation und Übermittlung von Gegenständen teil; all dies wurde nicht
vorgeführt, um euch zum Schwärmen zu bringen, sondern zum Zweck strengen
Wissens.
Danach
wurde euch die astrale Welt gezeigt, doch nicht, um in sie einzutauchen. Durch
Erweiterung des Bewusstseins habt ihr die Möglichkeit erlangt, Auren und Gesichter
früherer Inkarnationen zu erkennen. Nachdem wir mit der halbmateriellen Welt geendet
haben, gingen wir zum kosmischen Hellsehen und Hellhören über.
Durch Nutzung
der geöffneten Zentren Schwester Urusvatis* konnten Strahlen mit verschiedenen
Eigenschaften und der Aufbau feinster Substanzen gezeigt werden. So näherten
wir uns der Erkenntnis der fernen Welten, die dem Element Feuer nahesteht und
darum gefährlich ist. Dazu war eine Kältebehandlung erforderlich, die
Ergebnisse waren glänzend. Ohne besondere Erschütterung des Organismus war es
möglich, die Granulation von Fohat zu zeigen, mit anderen Worten, das
sogenannte prismatische Sehen[54] zu
erlangen.
Warum ist
es wichtig, die Erscheinung von Fohat zu spüren? Die Granulation dieser
feinsten Energie liegt den kosmischen Verdichtungen zugrunde. Das bedeutet,
dass gerade Fohat der Vater sein wird, der den Anstoß für die Bildung neuer räumlicher
Körper gibt.
Wer Erkenntnis
der fernen Welten erlangt, wird die Kraft und Schönheit der Kristalle von Fohat
spüren. Dies ist ein schwieriges Experiment, und Wir freuen Uns für Urusvati, denn
der physische Körper nimmt selten die feinsten Energien auf.
146. Jede
falsche Beschuldigung, Verdächtigung oder Behauptung belastet sofort den
Sendenden. Es ist töricht zu hoffen, dass die Folgen der Lüge abgewendet oder
verborgen werden könnten. Diese Folgen wurzeln sich nämlich, ebenso wie Versprechungen,
im Karma ein und müssen unaufschiebbar überwunden werden.
147. Man
sollte den Unterschied zwischen Erwarten und Streben genau kennen. Bei Erwartung
gibt es immer eine Zeit der Unbeweglichkeit, während Streben stets ein Flug in
die Zukunft ist. Einen solchen Unterschied kann nur verstehen, wer sich mit dem
Verlauf seines gegenwärtigen Lebens nicht zufriedengibt und an den ununterbrochenen
Strom von Existenzen auf anderen Planeten denkt. (…)
148. Lasst
uns den Gegensatz zwischen der irdischen und der Weisheit der fernen Welten
betrachten. Gewiss, wenn der Geist seit langem nach der Vollkommenheit der
fernen Welten strebt, wird das irdische Leben nur ein Sammeln von Bruchstücken
sein.
Alle
Experimente auf dem Gebiet der feinsten Energien mögen sich in den Stunden
vollziehen, in denen man sich leicht von der Erde lösen kann. Dies ist wie ein
unaufhaltsames Streben nach der Weisheit der fernen Welten. Jedwedes irdische
Gefühl erscheint nichtig im Vergleich mit diesem Flug in die Unbegrenztheit.
Doch
manchmal müssen wir die Pfeiler der irdischen Weisheit stärken. Wir erfreuen
uns der Weisheit der fernen Welten, dürfen aber die irdische Weisheit nicht
vergessen.
149. Heute
hörtet ihr[55] die Sphärenmusik, jenes
Tempo, welches das Bewusstsein der Evolution festigt. Nicht das Thema, sondern
der Rhythmus ist das Wesentliche an der Sphärenmusik. Es ist nämlich die
Qualität der Reinheit der Töne, die sich als interplanetare Leitung erweist.
Diese Töne sind
auf vielen fernen Welten zu hören, aber auf Erden können sie nur auf den Höhen vernommen
werden, und außerdem muss man ein musikalisches Gehör haben. Ein Ohr, das die
Sphärenmusik vernahm, muss aber vor Wind geschützt werden.
150. Jeder,
der auch nur ein einziges Mal die Arbeit an Unseren Aufträgen bedauert hat,
errichtet eine unüberwindliche Schranke zwischen sich und Uns.
151. Natürlich
muss die Frage des Brennstoffes in Asien anders gelöst werden. Man muss es
verstehen, mineralischen Brennstoff zu verwenden und Anpflanzungen von Bäumen anzulegen.
Doch seit Jahrhunderten wird das Gehirn Asiens mit Blausäure vergiftet.[56]
Selbst auf den Höhen gibt es Vorkommen von Brennmaterial. Nachdem die Leute
ihren Verstand verloren haben, sind sie faule Nichtstuer geworden.
Ich bürge dort
für Gesundheit, wo Prana bewusst gehütet wird. Die Evolution sollte untrennbar
mit der Verbesserung des Lebens der Völker verbunden sein.
Das Knurren
von Hunden kann einer Symphonie Rhythmus verleihen. Die Stille des Friedhofs
ist oft schrecklicher als das Pfeifen des Windes.
152. Je
vollkommener der Geist, desto unvermeidlicher erkennt er das tiefe Leid des
irdischen Lebens. Dennoch spreche Ich zu euch immer wieder über Freude. Eine solche
Freude beruht auf der Erkenntnis der fernen Welten.
Nehmen wir
ein einfaches Beispiel. Euer Wagen eilt durch dunkle Nacht heimwärts. Das
umgebende Unwetter müsste euch eigentlich bedrücken, dennoch frohlockt euer
Geist vor Freude. Woher kommt sie? Nur von dem Bewusstsein, dass euer Heim nahe
ist und selbst die Dunkelheit euch nicht daran hindert, die eurem Herzen teuren
Wesen wahrzunehmen. Kann das Leid des irdischen Lebens viel bedeuten, wenn die
fernen Welten für uns Wirklichkeit geworden sind?!
Beeilt
euch, unverzüglich euren Pfad zu den fernen Welten zu erkennen. Nur dieses
erweiterte Verstehen des Lebens wird eurem Geist die Grundlage des Pfades der
Freude gewähren.
Was sollte
einen sonst erfreuen? Die Unvermeidlichkeit der Wiedergeburt? Ohne Vorstellung von
der Zukunft sind Wiederverkörperungen nur bedeutungslose Fragmente aus dem Buch
des Lebens. In der Tat, der tierische Verstand benötigt die Wahrnehmung der
Zukunft nicht, doch den Menschen treibt gerade der Wille zur Erkenntnis, den
Wechsel der Leben zu verstehen. Mit einem solchem Denken erlangt der Mensch das
Recht auf Freude, und bei seinem Streben kann er der Zusammenarbeit mit den
fernen Welten näherkommen.
Nicht auf astronomische[57],
sondern auf alltägliche Art vermehrt die Menschheit die Reichtümer ihres Lebens
und stellt ihnen den relativen Wert vieler alltäglicher Erscheinungen gegenüber.
(…)
153. Jeder,
der die Fundamente der Evolution erkannt hat, ist verpflichtet, dieses Wissen
einer gewissen Anzahl von Menschen weiterzugeben. Dabei unterliegt der größere
wie der geringere Verkünder demselben Gesetz: Er muss sein Wissen weitergeben,
ohne irgendeinen Zwang auf die Freiheit der anderen auszuüben. Die Grundlagen
der Evolution können nur freiwillig erkannt werden und im Leben nur durch
Bestrebung des sich erhebenden Geistes Anwendung finden.
Für den
Umschwung der Evolution muss man das ganze Leben umgestalten. Das ist für den
unerreichbar, der nicht bereit ist, sich der Erde im Geist darzubringen: Dieses
Geschenk ist aber für die Beendigung des irdischen Pfades von Bedeutung. Aus
den ältesten Vermächtnissen der Vedanta[58] kennen
Wir dieses befreiende Prinzip. Im Angesicht der Erneuerung der Evolution ist es
jedoch Unsere Pflicht, auf diese treibende Kraft immer wieder hinzuweisen.
154. Ihr
habt oft nach jenen Geistern gefragt, welche die Erde verlassen haben, um sich
auf die fernen Welten zu begeben. Als ihr jedoch die krankhafte Färbung unseres
Planeten gesehen habt, habt ihr die Zweckmäßigkeit eines Übergangs dorthin
verstanden, wo die herrliche Wirklichkeit wohnt.
Man muss
seine irdischen Pflichten erfüllen, indem man die Grundlagen der Evolution errichtet,
darin besteht die höchste Zusammenarbeit mit der Menschheit. Doch bedenkt,
keine Glaskuppel kann das Wachstum der Zweige einer Eiche hindern.
Mögen alle,
die fähig sind, aufsteigen zu den Höhen!
155. Dem
Mittelhirn muss Aufmerksamkeit geschenkt werden. Seine Entwicklung ermöglicht nämlich
die Errungenschaft des Yogitums mitten im Leben. Die angesammelten Erscheinungen
des Lebens beweisen, wie weit der Yoga des Lebens einem künstlichen Aufstieg
überlegen ist, der sich außerhalb der Wirklichkeit vollzieht.
156. Der Rhythmus
der Wahrheit ist wie eine unüberwindliche Festung. Nicht die Auftürmung[59] von Worten,
sondern der Rhythmus des Tones hat entscheidende Bedeutung. Warum mit Worten zu
überwinden suchen, wenn der Blitz des Rhythmus die schädlichsten Wesen
vertreiben kann? Wozu Briefe füllen, wenn der Gedanke das Bewusstsein
augenblicklich durchdringt?
Natürlich
ist die Lehre über den Gedanken und die Einwirkung des Willens von den Menschen
bereits entstellt worden. Sie glaubten, die Machtlosigkeit des Willens und des
Denkens durch mechanische Einwirkung ersetzen zu können. Lächerlich sind
künstliche Einschläferungen und all das Spielzeug aus glitzernden Gegenständen.
Selbst das Kreuzen des Blickes[60] ist unnötig.
Doch wer den wahren Yoga im Leben erkennt, weiß, dass der Blitz der Wahrheit niederschlägt,
aber auch wieder auferstehen lässt.
Wenn Wir
von der Notwendigkeit der Ehrlichkeit sprechen, denken Wir nicht an untaugliche
Menschen. Wir weisen den geraden Weg der vollkommenen Wahrheit, bar des
persönlichen Prinzips. Diese Möglichkeit kann durch Gefühlswissen erkannt
werden. Die im Zentrum des „Kelches“ aufgespeicherte Erfahrung (…) verleiht unerschütterliches
Wissen. Das „Kelchzentrum“ befindet sich nahe dem Blutreservoir, denn Blut ist (…)
das Durchschreiten des Erdenweges.
Also ist
die Wahrheit keine relative Abstraktion; sie ist eine Erkenntnis der kosmischen
Gesetze, die auf unmittelbarer Erfahrung beruht. Unser Buchhalter kann sich
daher in den Zahlen irren, ohne unehrlich zu werden, aber ein ganz akkurater
Heuchler wird keine Kraft erlangen, um Einfluss auszuüben.
Es ist
richtig, Einweihungen, Meditation und Konzentration als veraltete Begriffe
anzusehen, denn diese Begriffe müssen in Taten zum Ausdruck kommen. Man sollte
die ganze künstliche Magie vergessen.
157. Der
Nebel, der die Völker umgibt, nimmt zu. Die feurige Blume ist nicht über die
ganze Weite des Planeten zu sehen.
158.
Gewöhnlich nehmen die Menschen an, Vollkommenheit durch viele Methoden erreichen
zu können. Diese Vielzahl von Trugbildern schläfert ein armseliges Denken ein.
Doch der Menschheit stehen nur zwei Wege offen: Entweder weise und angespannt das
Verständnis von Aum zu suchen oder sich wie ein Klotz in einen Sarg zu legen
und anzunehmen, irgendjemand oder etwas werde das Schicksal des Krämergeistes in
Ordnung bringen.
Das wahre
Streben nach der Erkenntnis höherer Möglichkeiten sollte den größeren Teil des
menschlichen Lebens ausfüllen, als die wesentlichste und anziehendste
Beschäftigung. Doch das Licht des Wissens wurde durch die herkömmlichen Formeln
der Religionen ersetzt, und der Mensch, der berufene Denker, verneigt sich vor einer
dunklen Ecke und behängt sich mit Amuletten, obwohl er noch nicht einmal das
Symbol der Abbildung versteht. Wiederholt das allen, die in der Finsternis der Gewöhnlichkeit
schlafen.
Es gibt
keine halben Wege; es gibt entweder Streben oder das Ende durch den Tod. Dabei
ist Streben von der Freude des kosmischen Bewusstseins erfüllt und das Ende
durch den Tod ist voller Schrecken.
Die
Regierungen, die sich bemühen, ihre armseligen Vorhaben unter der Maske des
gewöhnlichen Erfolgs zu verbergen, übernehmen die Arbeit von Totengräbern.
Daher ist es notwendig, die junge Generation auf das Herankommen des Yogas des
Lebens aufmerksam zu machen.
Alle
vorhergehenden Yogasysteme, die aus den höchsten Quellen übermittelt wurden, nahmen
eine bestimmte Eigenschaft des Lebens zur Grundlage; heute, beim Anbruch des
Zeitalters Maitreyas, ist ein Yoga erforderlich, der das Wesen des ganzen
Lebens beinhaltet. Allumfassend und nichts umgehend, genau wie die
feuergefeiten Jünglinge der biblischen Legende[61], die
sich mutig dem Feuer aussetzten und dadurch Macht erhielten.
Ihr könnt
Mir einen Namen für den Yoga des Lebens vorschlagen, doch der genaueste Name
wird vielleicht Agni Yoga sein. Gerade das Element Feuer verleiht diesem Yoga
der Selbstaufopferung seinen Namen. Während man in früheren Yogasystemen die
Gefahren durch Übung verkleinert, wachsen sie beim feurigen Yoga, weil Feuer
als ein allverbindendes Element überall in Erscheinung tritt, doch dafür die
Erkenntnis der feinsten Energien ermöglicht. Das Feuer wird nicht vom Leben
wegführen, es offenbart sich als ein zuverlässiger Führer in die fernen Welten.
Denn was sättigt den unermesslichen Raum?
So wollen
wir dem feurigen Leben zulächeln.
159. Warum
wird der Yoga als feurig bezeichnet? Die Offenbarung der Kraft verbessert das glänzende
Leben und löscht jede nichtige Erscheinung aus. Die Offenbarung des Feuers ist
eine Erleuchtung der Materie, anders gesagt, wo Feuer ist, ist ein Anzeichen der
Vervollkommnung.
Wir kennen Fälle,
wo eine angespannte Aura das Feuer des Raumes zu sich heranzog und begann, sich
mit einem besonderen Leuchten zu umgeben. Auf diese Art kommt eine physische Verbindung
des Menschen mit den feinsten Energien zustande. Wir schätzen es besonders,
wenn jemand die höchsten Energien in den mittleren Schichten der Atmosphäre
empfinden und fühlen kann, wie ungewöhnliche Möglichkeiten auf den Menschen
niedergehen.
Die
Abgründe der Finsternis erfordern eine kräftige Desinfektion, nur Feuer durchdringt
diese schädlichen Ausdünstungen.
Wenn man zu
euch über die Gefahr des Elementes Feuer spricht, antwortet, dass Gefahr die
Krone der Heldentat ist.
160. Kann
man wir den Kampf auf einen einzigen Sieg beschränken? Scheinbarer Misserfolg ist
die Wurzel der Standhaftigkeit. Erfolg gleicht bunten Blumenblättern, beharrt aber
auf den Wurzeln, denn sie enthalten den Saft der Macht. Ich rate, Macht als die
Ablagerung von Erfahrung zu erachten. Wieder sind wir im Garten des Lebens, wo
Erfahrung zu Errungenschaft führt.
161. Lasst
uns sehen, worin die Unterschiede und die Ähnlichkeiten zwischen Agni Yoga und
den anderen Yogasystemen bestehen.
Karma Yoga
hat viele Ähnlichkeiten mit ihm, wenn er zusammen mit den Elementen der Erde
wirkt, doch wenn Agni Yoga sich der Wege zur Erkenntnis der fernen Welten
bemächtigt, wird der Unterschied offensichtlich.
Raja Yoga,
Gnana Yoga und Bhakti Yoga scheuen sich alle vor der Wirklichkeit und können
daher nicht zur Evolution der Zukunft durchdringen. Natürlich sollte ein Agni
Yogi auch ein Gnani und ein Bhakti sein, und die Entwicklung der Kräfte des
Geistes macht ihn zum Raja Yogi.
Wie schön
ist die Möglichkeit, den Aufgaben der zukünftigen Evolution zu entsprechen,
ohne die Errungenschaften des Geistes aus der Vergangenheit abzulehnen! Man
sollte nicht mit Neuerungen prahlen, denn nur die Verbindung der Elemente erneuert
die Möglichkeiten.
162. Jede
Gefahr bietet auch einen Vorteil. Das Kehlkopfzentrum bewirkt die Synthese. So
wird das Schwert im Feuer gestählt. Gewiss, jede Flamme ist gefährlich, doch
die Feinheit der Form der Aufnahme wird durch die Flamme verwirklicht. Daher
wird Agni Yoga durch die Erscheinung des Feuers geschaffen, des Spenders des Lebens
und Schöpfers des Willens.
163. Wer
schwimmen will, muss sich furchtlos ins Wasser werfen. Und wer beschlossen hat,
Agni Yoga zu erkennen, muss sein ganzes Leben verwandeln. Wieso meinen die
Menschen, dass sie dem Yoga nur einen Teil ihrer faulen Freizeit widmen und den
Rest der Zeit in unreinem Denken verharren könnten? Alle Handlungen müssen nämlich
von einem reinigenden, feurigen Streben durchdrungen sein.
Erinnert
euch, wie Ich begann, euch in die Erkenntnis des Agni Yoga einzuführen, ebenso
führt auch ihr eure Schüler in den Bereich der Beherrschung des feurigen Yoga. So
wie ein Bildhauer beginnt, die verschiedenen Seiten der rohen Materie
abzutasten. Unerwartet und unermüdlich schlagt Funken des Lebensfeuers aus der
Oberfläche des Chaos.
Wie das
Spiel der Großen Mutter in den Windungen der Spirale der Energie von Fohat
Macht erlangt, so mutig übermittelt den Menschen das ganze unerwartete
Verständnis der Gesamtheit des Lebens bei der Erkenntnis der Unbegrenztheit.
Schenkt dem
Eintauchen und dem Auffliegen des Geistes keine Beachtung, denn das mögen nur
die Ringe der Spiralbewegung sein. Schlimmer sind dauernde Unaufmerksamkeit und
Eigendünkel.
Möge Agni
Yoga auf dem Weg zum Aufbau der Flamme führen, die das Ebenbild für die ewige
Erzeugung kosmischer Gebilde darstellt. Dieser allumfassende Yoga legt die
Verpflichtung auf, das ganze Leben in Übereinstimmung mit einer äußerlich
unmerklichen Disziplin aufzubauen.
Wenn diese
unersetzliche Disziplin keine Ketten bedeutet, sondern sich in die Freude der
Verantwortung verwandelt, können wir annehmen, dass die ersten Tore geöffnet
sind.
Wenn die
Zusammenarbeit mit den fernen Welten erkannt wird, öffnen sich die zweiten
Tore.
Wenn die
Grundlagen der Evolution verstanden werden, fällt der Riegel der dritten Tore.
Wenn schließlich
der Vorzug des verdichteten Astralkörpers erkannt wird, fällt der Riegel der
vierten Tore.
Gleichzeitig
mit diesem Fortschritt werden die Feuer der Zentren der Erkenntnis entfacht,
und inmitten der Blitze feinster Energien entfaltet sich das Gefühlswissen. So
hütet das Feuer der Erkenntnis und die wachsende Macht!
164. Die
Menschen sprechen viel von der Hilfe, die von Unserem Zufluchtsort ausgehen
sollte. Wir wollen die Fähigkeit der Menschen untersuchen, diese Hilfe anzunehmen.
Jeder, der
von Hilfe träumt, hat bereits in Eigenliebe deren Richtung und Maß bestimmt. Kann
denn ein Elefant in einem niedrigen Keller Raum finden? Doch der um Hilfe Bittende
kümmert sich weder um Ausmaß noch um Entsprechung. In der Winterzeit müssten
Lilien blühen und in der Wüste eine Quelle hervorsprudeln, sonst ist der Lehrer
nicht viel wert.
Jedoch: „Schöpfer
der Wüste und Herr der Kälte, du selbst schufst deinen Durst und erschauderst
vor der Kälte deines Herzens. Meine Quelle ließt du unbeachtet und wandtest
dich von Meinen Blumen ab. Du hast den Weg durch deine Eigenliebe versperrt und
fandest nur Zeit, deine kostbaren Sohlen vor den Dornen zu bewahren, die du
selbst gezüchtet hast. Meine Hilfe flog wie ein aufgescheuchter Vogel davon.
Mein Bote eilt zurück, und kläglich heult der weiße Lobnor[62].
Meine Hilfe wurde abgelehnt.“
Der
Wanderer aber fährt fort, stumpfsinnig nach irgendeiner Hilfe zu rufen und
lenkt seine Aufmerksamkeit auf den Ort seines künftigen Untergangs.
Darum
empfehlen Wir immer Scharfsichtigkeit, Beweglichkeit und Vorurteilslosigkeit, anders
kann man mit der Wirklichkeit nicht Schritt halten.
165. Der
Pfad des Einsiedlerlebens ist nicht der Unsrige. Man muss dem Leben die Blumen
der Erfahrung darbieten. Außerdem, wer würde für sich die leichte Aufgabe einer
sorglosen Existenz wählen? Wer würde während der Schlacht die Rolle eines
Zuschauers übernehmen? Von nun an gibt es weder Zuschauer noch Schläfer, denn
die Flamme ist an der Schwelle.
166. Jeder Mensch
gehört zu irgendeinem Yoga, sei es auch nur im Keim oder in einer verzerrten Weise.
Man kann die Menschen den Elementen entsprechend einteilen, ebenso nach Yogas.
Nicht selten erkennt man in einem Frömmler die Entstellung des Bhakti Yoga, in
einem unausstehlichen Athleten den Hatha Yoga, in einem Fanatiker den Raja Yoga
und in einem Heuchler den Gnana Yoga.
Doch was kann
höher sein als das Überbringen des wahren Yoga, der das irdische Bewusstsein
mit dem kosmischen Pulsschlag verbindet! Kann man sich etwas vorstellen, was
das fundamentale Streben des verkörperten Geistes ersetzt, was das astrale
Verständnis ausfüllen und das Bestehen der Menschheit rechtfertigen könnte? Doch
das Studium des Agni Yoga bringt den Menschen den fernen Welten näher.
Ihr könnt
Mich fragen: Welche körperlichen Verfahren sind für den Agni Yoga von Nutzen?
Ich rate zu einem kurzen Pranayama* am Morgen, nicht länger als fünf Minuten; man
sollte kein Fleisch zu sich nehmen, außer geräuchertes; Obst, Gemüse, Milch und
Getreide sind immer nützlich. Ebenfalls werden alle Weine abgelehnt, außer als Heilmittel.
Opium ist ein Feind des Agni Yoga. Die dunklen Wolken am Himmel sind für einen
Agni Yogi schwer zu ertragen. Ich rate, die Schuhe mit Gummi zu isolieren und
am Morgen spazieren zu gehen, um den Rauch zu vermeiden. Mutig muss man den
verschiedenen Mitteilungen des Lebens begegnen, denn es ist unmöglich zu
entscheiden, wo es schlecht und wo es gut ist.
Der Mensch,
der den wahren Yoga ins Leben überbringt, erfüllt seine große Bestimmung. So
liegt das Fundament des Agni Yoga vor uns.
(…)
167. Jemand
fragt vielleicht: Ist der Weg jener leicht, welche die Wahrheit überbringen? Natürlich
ist für jeden Überbringer der Weg schwer, und niemals kann sein feuriger Weg erleichtert
werden. Es ist, als ob sich auf das Haupt des Trägers der Wahrheit eine Kuppel niedersenkt
und die Zentren des Gehirns niederdrückt. Nur bewusster Kampf führt den Glaubenskämpfer
zur Erfüllung seiner Aufgabe. Der Nebel der Bosheit wird sich hinter ihm
herschleppen, weil er den Planeten aus seiner Absonderung herausführt.
Kann man
den für tapfer halten, der sich selbst für furchtlos erklärt? Kann man den für
gelehrt halten, der sich selbst für jemanden erklärt, der in das Wissen eingedrungen
ist? Wahrlich, jeder, welcher einer Heldentat würdig ist, schafft seine Werke,
ohne sie für gut oder für schlecht zu erklären, sondern handelt so, wie es für
ihn selbst unausweichlich ist. So gestaltet sich der Weg, der die Inkarnation
vollendet.
Wird etwa jemand,
der seinen Weg vollendet, den zurückgelegten Teil schwer nennen? Die Vollendung
der Stufe erfüllt den Wanderer mit Freude, denn er weiß, wem er sich nähert.
168. Kann ein
Mensch für sich allein auf- oder absteigen? Natürlich kann kein Wesen handeln,
ohne dass dies für seine Umgebung Bedeutung hätte. Nicht nur bringt man mit jeder
Tat die verschiedenen Schichten der Atmosphäre in Aufruhr, sondern man schleppt
die einem Nahestehenden buchstäblich mit sich.
Umso mehr
muss der Mensch sich seiner Verantwortung dem Universum gegenüber bewusst
werden. Ein Mensch, der sich in Gedanken erhebt, erweist damit manchem eine wirkliche
Wohltat. Ein Mensch, der im Geist fiel, tötete dadurch vielleicht jemanden.
Jenseits des bewussten Denkens verläuft eine ständige unbewusste
Zusammenarbeit, die abhängig vom Karmagesetz und der Aura weite Kreise umfasst.
Es ist
nicht leicht zu entscheiden, wann jemand ein Mörder ist oder ein Wohltäter. Nur
die Leuchten des Agni Yoga können die Gerechtigkeit der Arbeit unserer
chaotischen Gedanken beleuchten, doch dafür muss man sich selbstlos dem Agni
Yoga weihen. Übrigens lieben nur wenige die Gefahren der Selbstaufopferung, daher
ist das Gesagte jetzt nur für einige wenige verständlich.
Doch man
kann zahlreiche Beispiele anführen, wie jemand in Asien, der dem Wahnsinn
verfiel, die Ursache des Verderbs eines Menschen in Europa war. Oder wie ein
Mensch in Amerika, der sich im Geist erhob, dadurch einen in Ägypten heilte.
Daher ist das Erblühen wohlwollender Gedanken eine feurige Blume des Geistes.
(…)
169. Wie
Feuer ein allverbindendes Prinzip ist, so durchdringt Agni Yoga das ganze
Leben. Man kann bemerken, wie das Bewusstsein allmählich geschärft wird, wie eine
gerechte Bewertung der Umgebung entsteht und wie die Unabänderlichkeit der
Zusammenarbeit der Welten zunimmt. So wird das Leben mit den Zeichen höheren
Verstehens erfüllt. Wahrheit geht als ein realer Begriff in das alltägliche
Leben ein.
Nicht nur
die Gefahr eines Zentrenbrandes, sondern auch eine schmerzhafte Feinfühligkeit
gegenüber Ungerechtigkeit begleiten die mutig Suchenden des Agni Yoga. Doch was
bedeuten diese Gefahren gegenüber dem Bewusstsein des wahren, befreienden
Pfades!
Man kann
Agni Yoga mit dem Morgenstern vergleichen, der das Nahen des Lichts kündet.
170. Bei
der Entwicklung der Zentren wird der Mensch unbegreifliche Symptome spüren,
welche die unwissende Wissenschaft den unnatürlichsten Erkrankungen zuschreiben
wird. Daher ist es an der Zeit, ein Buch über die Beobachtungen der Lebensfeuer
zu schreiben. Ich rate, dies nicht hinauszuschieben, da es notwendig ist, der
Welt die Wirklichkeit und die Gemeinschaft des Seins zu erklären.
Neue
Verbindungen von Konzepten treten unmerklich ins Leben ein. Diese Zeichen, die
nur für wenige sichtbar sind, bilden die Grundlage des Lebens und durchdringen
den ganzen Aufbau. Nur ein Blinder bemerkt nicht, wie sich das Leben mit neuen Konzepten
füllt. Daher sollten die Wissenschaftler aufgerufen werden, das Offensichtliche
zu beleuchten.
Arzt,
versäume dies nicht!
171. Ein
Agni Yogi muss sich von den Herkömmlichkeiten der Nationalitäten lossagen, obwohl
er zeitweilig einer von ihnen angehört.
Der Agni
Yogi sagt sich von Einseitigkeit der Beschäftigungen los, obwohl er auf einem
Gebiet überragendes Wissen und auf einem anderen Meisterschaft besitzt.
Der Agni
Yogi ersetzt Blutsverwandtschaft durch geistige Verwandtschaft.
Der Schild
eines Agni Yogi enthält seine Hingabe für die Evolution der Welten und eine
strenge Ablehnung von Vorurteilen.
172. Der
Yogi muss seine Atmungsorgane rein halten; dafür werden ihm heiße Milch,
Baldrian und Pfefferminze angeraten.
Der Yogi
muss seinen Magen und die Gedärme rein halten; dafür sind Lakritze[63] und
alexandrinische Sennesblätter[64]
günstig.
Der Yogi
muss seine Lunge rein halten; dafür sind ihm Aloe[65] und
eine vernünftige Behandlung mit Harz gegeben.
Der Yogi
muss das alles durchdringende Soma* rein halten, dafür soll er Moschus verwenden.
Mit
Reinheit sind auch gesunde, starke Drüsen gemeint.
173. Dem
Yogi ist keine Zweideutigkeit eigen.
Dem Yogi ist
kein Tuscheln über Personen eigen, die der Bruderschaft angehören. Ein solches Tuscheln
birgt die Folgen des Verrats.
Der Yogi
weiß, wie sehr jeder seiner Gedanken Macht über ihn besitzt.
Der Yogi
ist allen Anzeichen von Evolution gegenüber wohlgesonnen.
Der Yogi
erkennt mutig den Schaden des kosmischen Abfalls und zerstört den Boden der
Lüge.
174. Der
Lehrer verfolgt den Fortschritt des Yogi. Das Anzeichen für den Fortschritt des
Yogi wird die Fähigkeit sein, die Stimme des Lehrers zu vernehmen, und
gleichzeitig entwickelt sich Feinfühligkeit für Gerechtigkeit.
175. Die Verwirklichung
eines Yogi wird die volle, wahrhaftige Teilnahme an der Evolution der Welten
sein.
Doch es
gibt noch eine andere Eigenschaft, die den Yogi auszeichnet: Er kennt keinen
Tod, denn das erwachte Bewusstsein kennt keine Unterbrechung des Daseins. Auf
diese Weise unterbricht der Yogi keinen Augenblick den Dienst an der Wahrheit. So
steigt der, der Yoga beherrscht, allmählich die Stufen der Welten empor. Und seine
Aufgabe und sein Dienst verlaufen ununterbrochen. Das Bewusstsein in den
verschiedenen Hüllen zu erhalten, macht die Heldentat des Yogi lebensnotwendig.
Bis jetzt
ist Yoga nur selten und unter besonderen Bedingungen in Erscheinung getreten,
doch die Evolution des Geistes erfordert, den Yoga in das Leben hineinzutragen,
und darauf müssen die Gedanken der jungen Generation hingelenkt werden.
Fanatismus und Kleingläubigkeit benötigen Wir nicht, doch jede gesunde Verwandlung
des Lebens wird bemerkt und unterstützt werden.
(…)
176. Wenn
wir den Agni Yoga ins Leben einführen wollen, muss sein Erscheinen von den allergewöhnlichsten
Merkmalen umgeben sein.
Fragt einen
Schüler: Wünscht er, Unterstützung vom Lehrer zu erhalten? Wünscht er, geistige
und materielle Hilfe zu erhalten? Natürlich wünscht er das.
Dann lasst
uns den Pfad der Prüfungen betreten. Gut sind unverhoffte Tests durch Kälte und
Hunger. Gut sind unverhoffte Tests in Bezug auf Unglauben, Verrat, Lüge und
Aberglauben.
Beachtet,
wie ein schwacher Geist sich vor dem Hauch des Windes beugt, wie die Begierde
nach Essen lechzt und wie die Lippen die heiligsten Grundsätze entweihen.
Aber hier
wandelt er, arm und sich selbst aufopfernd; er lächelt über Kälte und Hunger; er
vertraut bei seinem Aufstieg der Macht der Kosmischen Prinzipien und, ewig
jung, ist er bereit, die Heldentat der Erkenntnis auf sich zu nehmen.
Durch die
Forderung, den Yoga im Leben anzuwenden, werdet ihr wahre Lehrer sein.
177. Bestätigt
die Richtigkeit eines völlig neuen Lebensaufbaus. Bekämpft besonders jene,
welche die Werte anderer fälschen.
(…)
178.
Dieselbe unwandelbare Wahrheit wird der Menschheit in verschiedenen Gewändern
gegeben. Beständig wird sie von den hektischen Massen entstellt, noch bevor ein
Jahrhundert vergangen ist.
Darum gehört
die Reinigung der Wahrheit zu den Pflichten eines Yogi. Wenn das aufs Neue
enthüllte Bild der Wahrheit dem selbstlosen Sucher zulächelt, erhebt sich
Freude bis zu den fernen Welten. Der Raum ruft aus: Die Bestimmung des Lebens
wurde gereinigt. Und die Antlitze der Träger der Wahrheit lächeln.
Ein solches
Lächeln ist selten, aber Yoga kann seine Ursache sein. Daher ist die Ausübung
von Yoga eine Erleuchtung des Lebens.
179. Vor der
größten Schlacht werden wir Anordnungen im Einklang mit dem gewöhnlichen Plan
treffen. Es darf nicht sein, dass die Kämpfe den Lauf des Lebens stören. Kampf
ist unsere Bestimmung. Er muss in den Plan eines jeden Tages aufgenommen
werden.
180. Ein
Zauberer hüllt selbst die gewöhnlichste Handlung in den Mantel des
Ungewöhnlichen. Ein Yogi renkt selbst die ungewöhnlichste Erscheinung in die
Grenzen des Gewöhnlichen ein, denn er weiß, wie zweckmäßig die Natur ist.
Ein Yogi
ist weder alt noch jung. Er ist nicht alt, weil er den Pfad des allmählichen
Aufstiegs kennt. Er ist nicht jung, weil er den Vorrat an früherer Erfahrung
erkennt. Der Yogi kann unerkannt durchs Leben gehen. Der Yogi kann über blödsinnige
Worte lächeln, aber er zerschlägt die Unwissenheit.
„Ich bin ein
strenger Kämpfer gegen Beleidigung der Wahrheit. Ich nehme die Reinigung der
alten Welt auf mich. Ich werde unbeugsam gegenüber der Bedrückung durch die
Nichtigkeit sein. Ich will die Kühnheit auf mich nehmen, mein Ich der Raserei
des Bösen entgegenzustellen!“ So bekräftigt es der Yogi, und mit der Festigkeit
dieser Bekräftigung schmiedet er sein Schwert der Wahrheit.
Erachtet es
als Glück, euch dem Yoga anzuschließen. Die Vergangenheit bietet dem Anfänger im
Yoga ihre besten Früchte und die Zukunft enthüllt ihm den weiten Raum der Tat.
181. Wir
lehrten euch, den Grundgedanken zu erfassen und nicht einer oberflächlichen Darstellung
zu erliegen. Wie Buddha lehrte, aus einem Wort ein ganzes Thema aufzubauen, so
erweitert auch ihr das Verständnis eurer Schüler anhand eines Wortes oder eines
Zeichens. Doch seid vor allem bestrebt, euch nicht zu wiederholen. Wenn jemand
bereit ist, den Geist zu empfangen, dringt jeder Gedanke wie ein Pfeil ein.
Doch hat eine Zersetzung des Gewebes die Kanäle der Zentren bereits verstopft, ist
jede Art von Yoga unzugänglich.
Natürlich
bringt die Lehre des Yoga einem jeden Nutzen, selbst wenn er keine geistigen
Offenbarungen erlangt. Die äußeren Prinzipien des Yoga unterstützen in jedem Fall
die Gesundheit, stärken das Gedächtnis und läutern das Denken.
Doch wo
sind die Merkmale der Errungenschaften, die den Geist erheben? Zuerst flammen die
inneren Feuer der Zentren auf, dann ertönt die Stimme des unsichtbaren Lehrers,
und schließlich offenbart sich die äußere Flamme, die gleichsam das persönliche
Bewusstsein mit dem Bewusstsein des Raumes vereint. Dann wird eine Berührung
mit den wundervollen, gefährlichen, feinsten Energien möglich sein — mit allem,
was das Leben verwandelt und den Begriff des Todes beseitigt.
Die
Schwierigkeit der Berührung mit dem Ungewöhnlichen ruft manchmal besondere
Lebensweisen hervor. Der Schlaf nimmt ab und Liegen wird beschwerlich. Die Anspannung
der Muskeln ermüdet die Arbeit des Geistes und jede Vergiftung der Aura kann Leiden
verursachen. Natürlich können diese Besonderheiten vermieden werden, ohne aus
dem Strom herauszutreten, und das Licht des Yoga wird vom Licht des Raumes
überstrahlt.
Wo gibt es
einen anderen Pfad zum Nirwana*?
182. Weitere
Merkmale des Yoga: Wenn ihr auf den Höhen tief und frei atmen könnt, ist der
Pfad zu den höheren Schichten der Astralwelt erreichbar, sofern das Bewusstsein
es zulässt.
Auf dem Pfad
zum Yoga kann derjenige sein, der seine Erkenntnis leicht als unbedeutend
erachtet; der selten an die Auszeichnungen denkt, die andere ihm verliehen haben;
der nicht an den lügnerischen Offenbarungen der Religionen teilnimmt; der seine
irdische Sippe nicht hoch schätzt, obgleich er von Reinkarnation weiß; der die
Saat in seinem Garten jährlich erneuen kann und über den Sturm lächelt, der
seine früheren Arbeiten davontrug; der die Anlage zu boshaftem Gerede verloren
hat; der sein angespanntes Suchen auf das Höchste gerichtet hat, das dem Auge
unsichtbar ist; der den Umgang mit allen Verrätern der Wahrheit ablehnt; der
sich mit reinem Denken umgibt, das eine unbesiegbare Aura verleiht.
Wahrlich,
Ich sage: Ein Agni Yogi muss einen würdigen Platz auf Erden und noch weiter
oben erhalten, denn er umgab sich mit dem feinsten Element. Und während der Kleinmütige
erschrickt, legt der Yogi eine feurige Rüstung an, denn er kennt keine Furcht.
Denkt an
die Feurige Taufe*, an das feurige Kreuz und all die flammenden Kelche, die Ich
euch vor langer Zeit als Symbole des kommenden Yoga enthüllt habe. Das Symbol
des Feuers zieht sich durch alle Lehren, zur Anwendung im Leben. So ist die
Erscheinung des Feuers näher gerückt, und Wasser ist durch Feuer ersetzt
worden.
183. Ich beauftrage
euch, den Namen des Lehrers hochzuhalten, damit nichts Erniedrigendes diese die
Welten vereinende Kette erreicht. Ebenso beauftrage Ich euch, jenen Hilfe zu
gewähren, die unablässig anklopfen. Ich beauftrage euch, von der Bestimmung des
Lebens auf der Erde zu sprechen. Ich beauftrage euch, alles zurückzuweisen, was
die Verbindung mit Uns befleckt. Ich beauftrage euch, Unsere Existenz zu
bestätigen.
Die
Erkenntnis Unserer Lehre muss das Leben der Erkennenden wesentlich ändern. Es
muss Möglichkeiten bieten, wozu sonst sich mit ihr vollstopfen?
184. Zu den
Vorzügen des Yoga gehört die Möglichkeit des Verkehrs mit den Lehrern. In
dieser Hinsicht muss man zwei Arten von Leitungen unterscheiden: Die Einzelleitung
und die räumliche Leitung. Die Einzelleitung ermöglicht die Einwirkung eines einzelnen
erwählten Lehrers. Die räumliche Leitung gestattet nicht nur den Verkehr mit
mehreren Lehrern, sondern gibt auch die Möglichkeit, kosmisches Wissen zu erhalten.
Es ist
notwendig, den Unterschied im Verbrauch der Kräfte bei beiden Leitungen zu
erkennen. Wie eine Lampe, die an einen verschiedenartigen Strom angeschlossen
ist, vibrieren die Zentren bei der räumlichen Leitung. Wahrlich, Vorsicht ist
geboten, um eine Verbindung (…) unterschiedlicher Energien in das tägliche
Leben einzuführen.
Ihr habt zwei
Beispiele für den Unterschied der Leitungen[66] und
wisst, dass die Einzelleitung die Gesundheit weniger angreift. Für die künftige
Forschung ist es wichtig zu wissen, mit welcher dieser Leitungen man es zu tun
hat. Viele Wissenschaftler können die Forschungsmethoden nicht trennen. Warum
bedarf die eine zu beobachtende Person in geringerem Maß besonderer
Bedingungen, während der Geist einer anderen flattert wie ein wunderbarer
Vogel, so dass die normalen Hilfsmittel ohne Nutzen vergeudet werden?
Diese Stufe
des Yoga berührt jene Energien, die im gegenwärtigen Leben nur so schwer
Anwendung finden. Manchmal ist es nach der Berührung mit einer ungewöhnlichen Art
von Energie notwendig, solche Manifestationen für eine beträchtliche Zeit zu
unterbrechen; ein eifriger Geist jedoch erlaubt seinen Zentren diese Ruhe
nicht, und dann sagen Wir: Vorsicht!
Agni Yoga
wird erst jetzt ins Leben eingeführt, und jene, die sich der Einwirkung dieser
Kräfte überlassen haben, erdulden besondere Schwierigkeiten, als ob sie
Menschen einer anderen Rasse wären. Darum sagen Wir den Wissenschaftlern: „Irrt
euch nicht in euren Schlussfolgerungen!“
Vielen
scheint es, sie seien bereit, sich der evolutionären Errungenschaft hinzugeben,
doch die Bedingungen sind sehr streng, und wer es nicht versteht, ein großes
Netz auszuwerfen, täte besser, nicht heranzutreten.
185.[67]
Einige junge Leute werden fragen: „Wie soll man den Agni Yoga verstehen?“
Antwortet: „Als die Wahrnehmung und Anwendung im Leben des allumfassenden
Elementes Feuer, welches das Geisteskorn nährt.“
Man wird
fragen: „Wie kann ich mich diesem Wissen nähern?“
„Reinige
dein Denken, dann erkenne deine drei schlechtesten Eigenschaften und übergebe
sie in feuriger Bestrebung der Verbrennung. Dann erwähle einen Lehrer auf
Erden, und stärke, indem du die Lehre erkennst, deinen Körper mit den gegebenen
Heilmitteln und mit Pranayama. Du wirst die Sterne des Geistes schauen; du
wirst die reinigenden Feuer der Zentren sehen; du wirst die Stimme des
Unsichtbaren Lehrers vernehmen; und du wirst weiteres feinstes Verständnis
erlangen, welches das Leben verwandelt.
Hilfe steht
bereit für dich, der du eingetreten bist, und ein Auftrag ist erteilt. Du hast
erkannt, dass Freude eine besondere Weisheit ist. Du wirst nicht zum früheren
Ufer des Stromes zurückkehren. Du hast die räumlichen Kämpfe erkannt. Es gibt
für dich keine blinde Augenscheinlichkeit mehr. Du bist ein Mitarbeiter und
Bruder, der erkannt hat!“
186. Für
einen Agni Yogi sind das Tischler- und Schmiedehandwerk sowie Wäscherei schädlich.
Man muss bereit sein, die räumlichen Kämpfe auszuhalten. Man muss auch verstehen,
wie sehr das ins Leben gerufene Feuer den Organismus verfeinert. Die Hierarchie
hat richtigerweise entschieden, dass die Heldentat, den neuen Yoga einzuführen,
wichtiger als alle anderen Aufträge ist.
187. Wenn
Agni Yoga ins Leben eingeführt werden soll, dürfen seine Überbringer sich in
den Äußerlichkeiten des Lebens nicht von den anderen unterscheiden. Ein Agni
Yogi tritt im Leben unauffällig auf; er bedarf des Geschreis der Leute nicht; er
beobachtet und duldet keine Beobachtung. Die räumliche Leitung schließt die
Pfeile der Aufmerksamkeit der Masse völlig aus, weil das Werk der Evolution
nicht von den Massen geschaffen wird. Selbst die Einzelleitung erfordert
zuweilen Schutz vor der Gier unvorhergesehener Pfeile. Das bedeutet nicht, dass
es auch nur der geringsten Entfernung vom Leben bedarf. Man muss nur die
Zweckmäßigkeit dessen, was um uns herum vor sich geht, richtig bewerten.
Ein Yogi schreitet
an einem scheinbaren Unglück vorüber, denn ihm sind die Ursachen und Wirkungen
des Vorfalles klar. Die Menschen bezeichnen gewöhnlich die Wirkungen einer
beharrlichen, jahrhundertealten Ursache als Zufall.
Der Yogi
nimmt dort echte Möglichkeiten wahr, wo die Menschen hochmütig vorbeigehen.
Seid nicht erstaunt, wenn das Herz des Yogi den erbärmlichsten Hund aussucht,
wenn er in ihm den Keim der Treue wahrnimmt, oder wenn er unerwartet den
bescheidensten Jungen als einen künftigen Mitarbeiter bezeichnet.
Gerade
bezeichnen die Leute einen Yogi als streng und kalt, da vollbringt er
unerwartet eine Tat von wahrer Liebe und Mitgefühl. Natürlich werden die Gründe
für diese Tat von den Zuschauern falsch gedeutet werden. Die Bezeichnung Betrüger
wird dem Yogi zur Ehre gereichen, denn Evolution ist der Masse zuwider. Wir
sprechen von der Menschheit und von einzelnen Menschen, doch die tierische
Masse steht dem Erbauer nicht nahe.
188. In
jedem Jahrhundert wird entsprechend dem physischen Zustand der Welt eine
besondere Art von Yoga eingeführt. Man darf das Element Erde nicht dort
anwenden, wo eine feurige Heilung erforderlich ist. Weder Wasser noch Luft ersetzen
die Flügel des Feuers. So unerbittlich wie eine Katastrophe, die Kontinente
hinwegfegt, so unaufschiebbar ist der Yoga der Erkenntnis der feurigen Macht. Das
Verstehen der Fristen erweist sich als Merkmal der Erleuchtung des Bewusstseins.
189. Ein
Yogi besitzt nicht viele Sachen, aber darunter befinden sich keine unnötigen.
Hat ein Gegenstand allgemeine Bedeutung, muss er nach Gebrauch ins Depot zurückgegeben
werden. Alltägliche Gegenstände können nur selten Vertrauenspersonen gegeben
werden. Doch um eine Vermischung von Auren zu vermeiden, ist es besser, sie zu
verbrennen.
Natürlich
ist es manchmal nützlich, einen mit einer bestimmten Aura durchdrungenen
Gegenstand weiterzugeben. Der Yogi versteht die wahre Qualität einer Sache und
wird keine schlechten Gegenstände um sich haben.
Die Frage
des Besitzes raubt den Menschen viel zu viel Zeit, deshalb muss die Kultur des
Geistes von Errungenschaften von höchster Qualität umgeben sein. Beim
zukünftigen Aufbau muss man die Menschen davon befreien, ihrem physischen
Bedarf zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Das Prinzip des Gemeinschaftslebens
setzt voraus, jedem vernünftigen Mitarbeiter die Möglichkeit und den Zugang zu
einer Bequemlichkeit zu geben, die Kraft und Arbeit bewahrt.
Kann denn
ein Yogi seine Zeit und Energie straflos vergeuden? Man muss bedenken, dass die
Verschwendung von Kraft und Zeit zuweilen einem Selbstmord gleichkommt.
Ähnlich wird
das Lesen der Zeichen der Wahrheit ohne ihre Anwendung im Leben als
Unwissenheit eingeschätzt. Der Strahl der Erkenntnis der Aufgaben der Evolution
durchdringt die besten Schöpfungen. Darum unterscheidet streng die Qualität
dessen, was euch offenbart wird.
190. Auf
dem Weg zu Uns vergesst nicht, alles mitzubringen, was nach eurem Gefühl
wertvoll ist. Es ist lehrreich, das Verständnis für Wert zu studieren. Oft
befassen sich Leute, die auch auf geistigem Gebiet etwas wissen, mit nichtigen
und hässlichen Gegenständen. Sie vergessen, dass hässliche Gegenstände der
Finsternis dienen. Ein Yogi muss über die Qualität von Sachen genau Bescheid
wissen.
191. Es ist
verfrüht, sich mit dem Verfall des Planeten zu befassen, wenn man seinen
eigenen Verfall noch nicht erkannt hat. Man kann seine Wunden heilen und als ein
schöpferischer Arbeiter einherschreiten. Ein neues Verständnis des Alltags wird
das Verstehen aller Kleinigkeiten des Lebens ermöglichen. Ein Yogi fliegt nicht
in Regionen davon, die hinter den Wolken liegen, sondern hält den Silbernen
Faden der Verbindung mit den fernen Welten fest.
192. Ein
Yogi steht unter ständiger Prüfung durch seinen Lehrer. Genauso prüft der Yogi
jene, die sich ihm nähern.
Erklärt,
was Prüfungen durch Kälte, Hunger und alle anderen Maßnahmen bedeuten. Ein
unwissender Mensch wird darüber verblüfft sein, dass das Gefühl von Kälte und
Hunger verschwinden kann. Aber wer das Wesen der Dinge versteht, begreift, dass
nicht die Gefühle verschwinden, sondern der Zustand des Geistes ein solcher
sein kann, dass nichts ihn erschüttert. Ein Hungriger kann Mittel zur Sättigung
finden, wenn sein Geist nicht einen tierischen Zustand erreicht hat. Wer
friert, kann sich so lange wärmen, bis sein Geist versteht, warum er sich schützen
muss; ansonsten verbleibt nur tierische Gereiztheit, Trübung des Bewusstseins
und Verfall.
Es ist
richtig hinzuzufügen, dass Beweglichkeit der beste Ausweg aus der Falle des Lebens
ist. Ein Yogi erwägt augenblicklich den Wert der Zweckmäßigkeit. Wenn man ihm,
um sein Yogitum aufzudecken, vorschlägt, ein Stück Fleisch zu essen, wird er
natürlich eher das Stück Fleisch essen als sein Geheimnis zu verraten. Von der
Wirkung des Fleisches kann er sich leicht reinigen, doch die Wirkung eines
Geheimnisses in verräterischen Händen ist nicht wieder gutzumachen; und
manchmal muss man einen vernichtenden Strahl gebrauchen, was aber nur selten
zulässig ist.
Ich möchte
euch auch daran erinnern, welche Bedeutung schöpferisches Schaffen für Agni
Yoga hat. Es wurde euch ermöglicht, zwei Musikstücke in entgegengesetzter Ausführung
zu hören, und der Geist begriff, worin der Unterschied der Einwirkung bestand.
So wird das Bewusstsein durch die Berührung mit der Wahrheit erhoben. Eine
weitere Abstraktion wird für uns Wirklichkeit.
Und wie
herrlich ist das Bewusstsein der ständigen Prüfung, darin liegt Bewegung. Kann
sich ein Yogi des Feuers etwa der Unbeweglichkeit hingeben?
Ich spreche
nicht zum Anhören, sondern zur Anwendung.
193. Ein
geschickter Bogenschütze wird selbst mit einer Feuerwaffe als geschickter Schütze
gelten. Ebenso ist es mit den Yogas, außer Hatha Yoga sind alle Yogas in ihrer
Errungenschaft herrlich. Es wäre unvernünftig, einen von ihnen herabzusetzen.
Man kann nur von einer besseren Anwendbarkeit im gegenwärtigen
Evolutionsprozess sprechen.
194. Ein
Yogi muss die atmosphärischen Bedingungen verstehen, um sie beim Handeln anwenden
zu können.
So kann
selbst ein unwissender Beobachter klar ersehen, dass elektrische Wellen die gewöhnliche
Ordnung der Einwirkung wesentlich verändern müssen. So werden sogar magnetische
Stürme und Niederschläge die Ursache für verschiedene psychische Wirkungen sein.
Magnetische Wirbelwinde und alle elektrophorischen Erscheinungen[68] sind
Unsere Freunde, doch alle atmosphärischen Niederschläge stören den Strom des
Feuers. Wir nutzen gesättigte Elektrizität, um selbst einen unvorbereiteten
Menschen auf die Nützlichkeit von ihm unerwarteter Begriffe zu stoßen.
Auch das
Austreten des Astralkörpers ist bei magnetischen Wellen leichter, daher
benötigt ein Yogi Feinfühligkeit für alle nicht greifbaren Naturerscheinungen. Dafür
soll der Yogi mit Prana in Berührung sein. Dafür sollte das Fenster nie
geschlossen sein, außer bei hoher Feuchtigkeit. Nützlich sind ausgedehnte
Wannenbäder oder das Baden in warmem Wasser ohne heftige Bewegungen.
Überhaupt
stören heftige Bewegungen die Bewegung der Aura, und Wir vermeiden sie. Ein
schneller Rhythmus stört die Verbindung mit der Atmosphäre nicht, aber
krampfhafte Bewegungen verwunden die Aura wie Nadeln.
Viele
Beobachtungen können den Aufbau unserer Zukunft erleichtern. Doch dafür muss
man verstehen, dass selbst Stechmücken die atmosphärischen Bedingungen besser
kennen als der Mensch. Die Leute denken jedoch, sie müssten nichts wissen, weil
sie den Titel „König der Natur“ tragen.
195.
Manchmal ist es notwendig, die Feuer der Zentren mit Platten aus Soma* zu
bedecken, sonst könnte die Heftigkeit der äußeren Umstände die Zentren in Brand
setzen. Wieder kommen wir zur Notwendigkeit des Gleichgewichts, das Unser
Lehrer die „goldene Mitte“ nannte und das man als gesättigtes Verständnis
bezeichnen kann.
196. Ihr
kennt die Schädlichkeit verschiedener Arten von Brennstoff, darum sollte man
der Errichtung von Herden Aufmerksamkeit schenken. Jedenfalls sollte man sich
nicht lange nahe einem Herd aufhalten, weil man weiß, welche Gäste die
Emanationen der Nahrung, besonders der blutigen, anziehen. Daher kann man
geräuchertes Fleisch und Geflügel eher in kaltem Zustand zulassen.
Ebenso
sorgsam muss man die Luft im Schlafzimmer rein halten. Man sollte daran denken,
dass nach dem Austreten des Astralkörpers der physische Körper ohne Schutz
zurückbleibt, und in vergifteter Luft ist das Erscheinen von Gästen
unvermeidlich. Pfefferminze ist das beste Erfrischungsmittel, das auch für den
Astralkörper günstig ist.
Der
Astralkörper verlässt den physischen Körper viel öfter als wir denken, doch aus
verschiedenen Gründen. Manchmal irrt er nahe dem physischen Körper ziellos
umher, manchmal lernt er viel Nützliches. Es ist die direkte Pflicht eines
jeden, für seinen Astralkörper die besten Bedingungen zu schaffen.
Auch sollte
man darauf achten, dass im Haus kein schmutziges Wasser stehen bleibt.
Springbrunnen und Aquarien im Haus sind gewöhnlich unerwünschte Brutstätten.
Weshalb also Fische und Vögel mit Gefangenschaft peinigen?
Auch
wünsche Ich, dass ihr ein Zimmer oder wenigstens eine Ecke in absoluter
Reinheit bewahrt und dem Lehrer weiht. Man kann einen Sessel nahe dem Fenster
vorbehalten, auf dem man keine Fremden duldet.
Leidet auch
keine Neugierigen um euch, für sie sollte man der allergewöhnlichste Mensch
sein, damit ihre Verwegenheit an der Aura abgleitet.
Dies alles
sind Ratschläge für einen gesunden Yoga.
197. Man
sollte über Unsere Taten nachdenken und sich für ihre Richtigkeit verbürgen.
Der geringste gedankliche Zwiespalt wird den Pfeil weit vom Ziel ablenken, und
dann ist es besser, mit dem Yoga überhaupt nicht in Berührung zu kommen.
Ein trübes
Bewusstsein ist das Erbe des tierischen Zustands. Wer braucht unklare Gedanken?
Niemand möchte eine derart unklare Antwort erhalten.
Es ist
notwendig, die Leitung des Geistes zu reinigen. Aber Wir sind keine Kaminfeger,
um die Kanäle des Geistes gewaltsam zu reinigen. Sagt den Menschen, dass sie
die Möglichkeit geben müssen, Hilfe zu leisten.
198. Ein
Yogi hat keine Gewohnheiten, denn sie sind nichts anderes als ein Verfaulen des
Lebens. Dem Yogi ist es aber eigen, eine bestimmte Handlungsweise zu haben. Es
fällt dem Yogi nicht schwer, die Fesseln der Gewohnheiten zu zerhauen, denn angespannte
Scharfsicht ermöglicht ihm ein ständig neues Herantreten an die Umstände.
Unbeweglichkeit
jedoch ist das Skelett der Unwissenheit. Wie viele Königreiche sind durch Unbeweglichkeit
zusammengebrochen!
199. Unsere
Lehre ist nicht stark in den Händen jener, die sie nicht im Leben anwenden.
Sagt den Mitarbeitern in allen Ländern, dass sie sofort Mittel finden mögen, um
das Leben durch die Ratschläge des Yoga zu stärken. Es gibt zu viele, die
reden, und zu wenige, die handeln. Ich sehe keine allgemeinen Vorträge, aber
notwendig sind persönliche Gespräche. Auch sollte man weder die Schwierigkeiten
noch die Vorzüge verbergen.
Stimmt den
Yoga mit den weltweiten Erscheinungen ab, denn es muss ein System des Lebens geben,
ohne das die sozialen Bewegungen sich in eine Maskerade von Greisen verwandeln.
Die strenge Disziplin der Freiheit kann das Leben nur bei einem neuen Verständnis
der Wirklichkeit der psychischen Energie umgestalten, die in das alltägliche
Leben Einzug hält.
Wiederholt
immer wieder, dass eine neue Erkenntnis erforderlich ist, die im Leben angewendet
werden muss.
200. Eine
Manifestation ist nur für wenige nötig, die Massen dagegen wissen nichts von
der Wendung des Schiffes, und am Morgen fragen sie: „Wohin hat das Segel uns
weggeführt? Warum ist das Ufer so leer?“
„Weil ihr nicht
bemerkt habt, wie eine kostbare Fracht geladen wurde, und ihr den Wind bei
Sonnenaufgang verschlafen habt.“
Man kann
zur Masse nicht offen sprechen, weil sie am Morgen noch die Stimme der Nacht vernimmt.
Die Hydra[69] kann man nur mit einem ihr
unbekannten Schlag treffen. Es ist die Pflicht eines Yogi, die unfehlbaren Schläge
zu erlernen.
Wer nach
höherem Wissen strebt, wird beständig auf der Wacht stehen. Wen sonst könnte
man einen Krieger nennen? Wer ist ein Pflüger? Wer ist ein Führer? Einem Yogi
sollten diese drei ehrenvollen Namen zustehen.
Doch die
Zeit wird kommen, um das Feld der Aussaat vorzuführen. Wer wird es mit der Elle
messen? Denn das Feld des Yogi ist der Raum. Wer kann seine Siege nennen, wenn
die Feuer in seinem Inneren leuchten? Wer kann die von ihm Geretteten zählen,
wenn er sie führte, ohne nach ihren Namen zu fragen?
201. Es
besteht die irrige Meinung, ein Yogi verfüge über eine unerschütterliche
Gesundheit im üblichen Sinn. Aber wird etwa ein empfindliches Instrument aus grobem
Holz gemacht? Besteht nicht der Wert der Saiten einer Vina[70] in
ihrer Empfindlichkeit für die feinste Differenzierung des Tones?
Ebenso erklingt
der feinfühlige Apparat des Yogi. Gerade er kennt die unbeschreiblichen wandernden
Schmerzen[71], die, wie das Stimmen der
Vina-Saiten, sein ganzes Wesen verwandeln.
Man kann
verstehen, dass Wir nicht die Gefahrlosigkeit des Yoga-Pfades übertreiben. Wie
kann man Schmerz bei der Umwandlung der Zentren vermeiden? Das Feuer der
Erkenntnis bleibt brennend heiß. Ihr wisst, dass das Gesagte kein abstraktes
Symbol ist. Alle gewöhnlichen Definitionen dieser Schmerzen können keinen Nutzen
bringen, solange sich die Wissenschaft nicht beeilt, die Bedeutung der
psychischen Energie oder der Geistigkeit zu verstehen.
Je weiter sich
ein Mensch vom Verständnis der Gefahr des Yoga entfernt, desto ferner steht er
der Verbindung mit dem Höchsten Bewusstsein. Darum sind zufällige Flüge des
Bewusstseins wertlos, nötig ist das unaufhörliche Lied des Fluges. Die Vina erklingt
nicht immer deutlich, aber sie ist immer harmonisch gestimmt.
Wer im Yoga
wohlgenährte Gesundheit sucht, sollte lieber ein Glas Wein zu sich nehmen und sich
über erhabene Ideen unterhalten, ohne sie im Leben anzuwenden. Denn die
Gesundheit eines Yogi flattert wie die Flügel eines aufsteigenden Adlers. Das
Auge des Yogi sieht wie das Adlerauge, das ihr kennt. Die Ruhe des Yogi ist wie
die Spannung einer Meereswoge.
202. Die
Gesundheit eines Yogi ist mit dem Stimmen einer Vina vergleichbar. Das gleiche
kann von der Arbeit des Yogi gesagt werden: zuweilen klangvoll, zuweilen schweigsam,
gehüllt in den Schleier der Zweckmäßigkeit. Das Ziel des Yogi ist, den Raum mit
nützlichen Bekräftigungen zu erfüllen und Energie dorthin zu lenken, wo die
Wahrheit verunreinigt wird.
Kann man
einen Yogi tadeln, wenn er unerwartet erscheint oder sich für lange Zeit
zurückzieht? Es ist Zeit, die Bindung an einen bestimmten Ort abzulegen. Nur der
Gedanke und die Tat können den irdischen Aufenthaltsort bestimmen. Darum wird
Reisen immer von Yoga untrennbar sein. Wo sonst entsteht die Feinfühligkeit der
Beweglichkeit? Wo wird Selbständigkeit gestählt? Wo bildet sich die Einsamkeit
der Erkenntnis?
Der Wohlklang
der Arbeit des Yogi kann aus dem Raum heraus wachsen. Ein Yogi muss den Raum kennen
und fähig sein, den Völkern das Wort des Raumes zu bringen.
203. Jene,
die den Yogi der Lehre wegen aufsuchen, werden nicht gleich würdig sein. Ein
Yogi muss erkennen, wer gelegentlich kommt, wer ein Schüler und wer später ein Schüler-Lehrer
werden kann, indem er sich durch die Nahenden vervollkommnet.
Schlimm ist
es für jene, die mit dem Yoga in Berührung kamen und nachher versuchten, zu
ihrem früheren Leben zurückzukehren. Wahrlich, für den Astralkörper ist es
leichter, in den Schraubstock des physischen Körpers zurückzukehren, als für
jenen, der auch nur ein Körnchen Wissen erlangt hat, in die Finsternis der
Vorurteile zurückzufallen. Warnt jene, die etwas über Yoga hören wollen. Wir
können niemanden in die Irre führen.
204. Viele
träumen vom Schild eines Yogi, aber sie finden es lästig, ein Schwert zu
schmieden. Doch die Fähigkeit zu schlagen erlangt man nicht durch das Schwert
eines anderen.
205. „Erwache,
Schläfer!“ Diesen Ruf wiederholen die Leute gern. Besonders erstaunlich ist es,
wenn die Schläfer selbst ihn wiederholen und dabei weiterschlafen. Sie schlafen
ihr ganzes Leben, sie schlafen Jahre hindurch; manchmal fallen sie in
plötzlichen Schlaf und wiederholen im Schlummer fremde, unverständliche Worte.
Wir wollen
nicht von den gelegentlich Vorbeikommenden sprechen, doch selbst jene, die
bereits verstehen, unterliegen Anfällen von tierischem Schlaf. Dann ist es Sache
des Lehrers, sie zu wecken, wenn nötig sogar mit einem Blitzschlag. Denn Schlaf
kann leicht in Besessenheit übergehen.
Gesegnetes
Indien! Denn du allein hast die Begriffe Lehrer und Schüler bewahrt. Der Guru
kann das Schiff des Geistes des Schülers steuern. Der Guru kann einen Anfall
von Schlaf zerstreuen. Der Guru kann einen niedergedrückten Geist wieder
aufrichten.
Wehe dem,
der es wagte, jemanden fälschlich als seinen Lehrer anzuerkennen, und der
leichtsinnig das Wort Lehrer ausspricht und sich dabei selbst verehrt!
Wahrlich,
es erblüht der Geist, der den Pfad des Aufstiegs erfasst hat, und es leidet der,
der in zwiespältiges Denken verfällt.
Man kann einen
Hinduknaben fragen, ob er einen Guru haben möchte. Als Antwort bedarf es keines
Wortes, denn die Augen des Knaben werden Wunsch, Streben und Hingabe zum
Ausdruck bringen. In seinen Augen glüht das Feuer Aryavarta*.
Der Strom
der Rigveden[72] fließt am Abhang der
Berge. Wer kann die ganze Kette der Lehrer in Worte kleiden? Entweder wird sie anerkannt,
gleich der Schlange des Wissens, oder es gibt ohne sie Finsternis, Schlaf und
Besessenheit.
Es ist
unnötig abzuschrecken, doch allen, die sich dem Yoga nähern, muss man sagen: „Eure
Stütze ist der Lehrer, euer Schild ist die Hingabe an den Lehrer, euer
Untergang ist Gleichgültigkeit und zwiespältiges Denken.“
Wer den Freunden
und den Feinden des Lehrers gleicherweise zulächelt, ist unwürdig. Wer den
Lehrer nicht verrät, selbst nicht durch Schweigen, der kann die Stufe der
Schwelle überschreiten.
206. Euch
wurden die Zeichen des Yoga auf den Höhen gegeben. Ihr habt euch davon
überzeugt, dass weder die Kälte noch die Höhe eurer Gesundheit geschadet haben.
Wie könnte jemand, der die Kälte nicht überwunden hat, das erhabene Beben
ertragen? Wie kann er über die fernen Welten nachdenken, wenn er sogar die
irdischen Höhen scheut? Wie kann man sich als ein unstoffliches[73]
Geistwesen betrachten, wenn das vorübergehende Hungergefühl nicht überwunden
ist? Ein überlasteter Magen bedeutet das Ende des Aufstieges. Nötig ist ein Maß
für das Eintauchen in das irdische Leben.
Yoga bietet
ja außer dem kosmischen Bewusstsein viele Vorzüge. Yoga gewährt eine räumliche
Leitung und Unsere Hilfe bei allen nützlichen Taten. Die Kenntnis der
Zusammenarbeit verleiht den einzig richtigen Zugang. Umso wichtiger ist es
daher, zu verstehen, Yoga praktisch anzuwenden, um auch Uns die Möglichkeit zu
geben, praktisch zu antworten.
(…)
207. Amrita
besteht aus Ablagerungen feinster Energien. Wie soll man die Sättigung der Bestrebungen
eines Yogi mit allen bisher gegebenen Eigenschaften nennen? Jedes Streben des
Yogi ist von einer wertvollen Zusammensetzung von Energie gesättigt, wir wollen
diese Zusammensetzung den Diskus der Bestrebungen nennen. Die Bestrebungen des
Yogi steigen nämlich genauso auf wie ein lichttragender Diskus.
Der Yogi
kennt keine gleichgültigen Tätigkeiten, sonst könnte er mit einem Menschen
verglichen werden, der ohne bestimmte Absicht einen Berggipfel ersteigt und
staunend umherschaut. Doch der Yogi handelt, und das Hervorgebrachte verwandelt
sich in Schönheit.
Die Schüler
eines Yogi lernen vom ersten Augenblick der Erkenntnis an auf dieselbe Weise zu
wirken. Besonders notwendig ist es, dass der Schüler sich während der
Abwesenheit des Lehrers beherrscht. Gerade in diesen Zeiten lebt ihre
Unvernunft besonders frei auf, weil der Begriff Lehrer nicht erkannt wurde und
damit der Weg zu Amrita versperrt ist.
208. Die
Gesetze der Energie, die im Menschen beim Kennenlernen des (…) Yoga erwachen,
wirken genau und unvermeidlich. Niemand, der mit dem Yoga in Berührung gekommen
ist, kann leugnen, dass sich sein Leben grundlegend verändert hat. Das Leben kann
sich natürlich entweder in weitem Maß oder nur ganz geringfügig verwandeln, abhängig
von den Eigenschaften des Geistes.
Wir sagen
jedem: „Empfange den vollen Kelch des Amrita.“ Doch jeder hat die Freiheit der
Wahl.
209. Seid
vorsichtig mit einem gestimmten Instrument, es gleicht einer Fackel in der
Finsternis. Wenn ihr es stört, schadet ihr euch selbst, denn sein interplanetarer
Pfad ist unwandelbar und das Streben eines Yogi scheint wie die Sonne. Sein Weg
ist nicht leicht.
210. Man sagt,
ein Yogi habe keine Wünsche, doch dafür ist er erfüllt von Streben. Ein Wunsch
ist nicht wirksam, denn er erzeugt Erwartung. Erwartung aber ist die Mutter der
Unbeweglichkeit. Streben dagegen ist der Erzeuger der Bewegung, die zum
Aufstieg des Geistes führt.
Man sagt, ein
Yogi kenne keine Liebe, doch er ist voller Mitleid. Die Menschen kennen Liebe
nur als einschließende Fesseln, doch Mitleid kennt keine Grenzen, weil es ein
Mitarbeiter der Wahrheit ist.
Man sagt,
ein Yogi sei mit unerschöpflichen[74]
Kräften ausgestattet, doch wie ein arbeitsliebender Gärtner stärkt er die
Pflanzstätte des Gartens seiner Möglichkeiten.
211. Die
Mutter der Druiden[75]
hütete das Wissen vor Entstellung, ebenso schützt die Mutter des Agni Yoga[76] die
Lehre vor böswilliger Auslegung. Das feurige Verstehen der Wahrheit ist schwer,
doch wachsamer Dienst duldet keinen Verrat. Das Sonnenschwert fällt nicht aus
der Hand und das Knie beugt sich nicht vor der Unwahrheit. So muss man die
Lehre verstehen, die das Schmieden eines neuen Lebens mit sich bringt. Sie
verkündet: „Ihr habt vernommen, ihr müsst verstehen, von dieser Stunde an habt
ihr die Verantwortung für jede Entstellung übernommen.“
212. Freut
euch, freut euch, freut euch! Denn ein Yogi muss die Weisheit der Freude
kennen. Das Vermächtnis des Gesegneten[77]
lautet, die Freude des Geistes zu bewahren. Wer die Gegenwart des Geistes spürt,
freut sich bereits, da er seine Unbegrenztheit kennt.
213. Es ist
besonders schwer für einen Geist, der Möglichkeiten anhäufte, diese aber wegen der
äußeren Umstände des Lebens nicht offenbaren kann. Das nächstliegende Beispiel
ist das eines verschlossenen siedenden Kessels unter dem Einfluss des
Raumfeuers. Dann müssen kühlende Wechselströme verwendet werden. Das Raumfeuer,
das sogar Steine zum Glühen bringt, steht in untrennbarer Verbindung mit den
Kanälen der Zentren, deshalb sagt der Lehrer sogar zu dem selbstaufopferndsten
Yogi: Vorsicht!
214. Der
Kristall der Materia Lucida kann selten in der Größe gezeigt werden, wie ihr
ihn gesehen habt. Dafür bedarf es eines günstigen Zusammenfließens von
magnetischen Strömen.
Der
Kristall wird vom Stein gleichsam angezogen.[78] Er
schärft auch das Zentrum des dritten Auges und offenbart sich als das Material des
astralen Aufbaus auf einer höheren Ebene. Er gehört zu den feinsten Energien
und bildet einen Bestandteil jener Energieformel, die der Menschheit
versprochen ist, sobald sie den Wunsch hat, sie anzunehmen.
Dieses
Licht (…) kann ins Unbegrenzte verstärkt werden und bewirkt Beleuchtung, die
keines Aufwandes an Materie bedarf und jede beliebige Form anzunehmen vermag.
Diese
Aufgabe kann man geben, doch muss die Menschheit danach verlangen, sonst kann
der Strom feinster Energien nicht gewährt werden. Die Kräfte dieser Energien
sind mit der psychischen Energie verbunden, und jeder Missbrauch wirkt zerstörerisch.
Man muss
sich vor Augen halten, dass die leuchtende Materie nicht nur für Beleuchtung,
sondern auch für Heilzwecke unersetzlich ist. Sie ist das beste
Beruhigungsmittel für die Nerven, da sie eine Brücke zwischen der psychischen
Energie der Menschheit und der kosmischen Energie darstellt, einem Reservoir,
das unerschöpflich ist.
215. Ein
zorniger Mensch gleicht einem Stier, doch einer, der für Gerechtigkeit kämpft,
gleicht einem leuchtenden Geist. Wann werden die
Menschen verstehen, wie wunderbar es ist, sich den höheren Wesen anzugleichen! Aber
noch schämen sie sich schon für den Gedanken daran.
216. Daher
ist es gerade heute wichtig, die Aufmerksamkeit auf Agni Yoga zu lenken. In
jedem Jahrhundert wird die psychische Energie in der Menschheit gebieterisch
geweckt, doch dieser segensreiche Hinweis wird gewöhnlich von den Zweibeinern
nicht angenommen.
Nehmen wir
ein Beispiel: Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts erhob sich eine Flut von
Romantik, jedoch ohne Verständnis ihres Wesens, anders gesagt, ohne Heldentum.
In der Mitte desselben Jahrhunderts wurde die Erde von einem verneinenden
Materialismus eingehüllt, jedoch wurde das Studium der wahren Eigenschaften der
Materie versäumt. Das Ende des Jahrhunderts brachte den völligen Verfall, während
die Umwertung aller Werte vorgesehen war.
Der Beginn
des gegenwärtigen Jahrhunderts stand im Zeichen von Krieg und Erschütterungen
der Völker, doch die psychische Energie lenkte zur Eroberung anderer Welten. So
wurden die vom Schicksal bestimmten Werte durch den freien Willen entstellt.
In der
Mitte unseres Jahrhunderts werden die Zeichen verschiedener nicht angeeigneter
Energien aufflammen, und die Menschen werden wieder in falsche Richtungen
rennen.
Deshalb ist
es an der Zeit, jenen, die sehen, die Zeichen des wahren Pfades zu geben. Mögen
sie Zeit finden, sich diese anzueignen, und daran denken, wie kurz die Frist
ist.
217. Wenn
ihr Schüler auswählt, beeilt euch nicht zu sehr. Gebt den sich Nahenden drei Aufgaben,
damit sie sich offenbaren können, ohne es selbst zu vermuten. Die erste Aufgabe
sei die Bejahung des Allgemeinwohls, die zweite die Verteidigung des Namens des
Lehrers und die dritte das Offenbaren selbständiger Tätigkeit.
Wenn einer
bei einer Aufgabe zu drohen beginnt, weist ihn ab. Wenn einer in der Ecke zu murmeln
beginnt, weist ihn ab. Wenn einer zur Last fällt, weist
ihn ab.
Ich spreche
nicht über Verräter. Bei der Erfüllung der Aufgabe seht ihr die Methoden des
Geprüften. In allem besteht Willensfreiheit, und der Planet selbst steht unter
der Herrschaft des menschlichen Geistes.
218. Wenn
wir über die feinsten Energien sprechen, sollten wir die Anzeichen ihres Auftretens
kennen. Die Benennung „feinste“ weist darauf hin, dass sich die Qualität ihrer Einwirkung
von den gewöhnlichen Erscheinungen unterscheidet. Die größte Energie ist am
wenigsten spürbar. Das Bewusstsein mäßigt nämlich die Kraft der Weltenergie. Das
Bewusstsein des Raumes sättigt die aufnahmefähige Gehirnsubstanz. Man kann
diesen Prozess nicht veranschaulichen oder messen.
So scheint
ein Rad bei einer bestimmten Umdrehung unbeweglich zu sein, und nur die
Bewegung der umgebenden Atmosphäre zeigt den Grad der Anspannung an. Ebenso ist
es beim Prozess der feinsten Energien: Ihre Erscheinung kann nur aus großer
Entfernung beobachtet werden. Wie farbloses Zyankali nicht wahrgenommen werden
kann, so kann die Bewusstseinsenergie keine auffällige Tätigkeit beginnen, doch
ihre Wirkungen zeigen sich an den umgebenden räumlichen Wellen. In gleicher
Weise blendet die strahlende Materie, wenn sie in Erscheinung zu treten
beginnt, doch ihre feinsten Schwingungen sind kaum wahrnehmbar.
Dasselbe
Gesetz ist bei anderen Prozessen lehrreich. Nehmen wir das Beispiel der
Einwirkungen auf Menschen. Es wird eine Rede gehalten, und die Masse ist
überzeugt. Doch die folgenden Einwirkungen werden gleichsam nicht gefühlt. Dennoch
kann man nicht behaupten, dass die erste Wirkung am überzeugendsten war. Es ist
sicher möglich, dass der Bewusstseinsgrad sich geändert hat und Donner durch
Stille ersetzt wurde. Doch über die Macht der Stille wurde bereits gesprochen.
So bilden
sich, vollkommen verständlich, doch unsichtbar, die Umstände. Die Menschen
nehmen sie wahr, wenn sie vollendet sind, doch ein Yogi sieht den ganzen
feinsten Prozess ihrer Bildung voraus. Für den Yogi bedeutet die Redensart „Nichts
ist Zufall“, dass es einen Regenbogen von Einwirkungen gibt.
Die Gebilde
schichten sich in vielen Farben auf, und es ist wertvoll, dies zu bedenken. Wie
bei chemischen, so bemühen wir uns auch bei psychischen Errungenschaften,
Gleichförmigkeit des Prozesses zu vermeiden. Jede erwartete Gleichförmigkeit vernichtet
viele Möglichkeiten. Das scheinbar Unerwartete liefert ein neues Muster bei der
Einwirkung der feinsten Energien. Welchen Nutzen bringen wir der Evolution,
wenn wir den Unterschied der Einwirkungen nicht verstehen?
219. Wie
kann man einen Agni Yogi nennen? Natürlich einen Apologeten[79] der
Wahrheit. Das Empfinden der Wahrheit ist einem Yogi so eigen wie das Licht dem
Feuer.
Die
Steigerung der Feinfühligkeit ist mit Worten nicht zu erklären; sie schärft die
fünf Sinne ebenso wie die dem Astralkörper eigenen sieben Sinne, die nur selten
in der irdischen Hülle wie ein Resonator erklingen können. So sollte man
aufmerksam den Gefühlen eines Agni Yogi lauschen, in ihnen liegt Wahrheit wie Licht
in der Flamme.
220. Agni
Yoga stellt nicht nur eine fortschreitende Erweiterung der menschlichen
Möglichkeiten dar, sondern soll auch die Verbindung mit der kosmischen Energie herbeiführen,
die unseren Planeten zu einer bestimmten Frist erreicht. Dieser Umstand muss sicher
erkannt werden, andernfalls wird sich eine Reihe von Krankheiten ausbreiten,
und ihre Heilung durch äußere Mittel wird die verheerendsten Folgen nach sich
ziehen.
Wie kann
man von diesen feurigen Erscheinungen geheilt werden? Man kann sie wie eine
psychisch wirkende Kraft lenken.
Wie vermag
man Schmerzen im Rückgrat zu stillen, wenn sie mit dem Erwachen von Kundalini*
zusammenhängen? Der Wissende wird dieses Erwachen nur willkommen heißen und es
durch Einreiben mit Pfefferminze fördern.
Wie kann
man das Brennen des dritten Auges unterbinden, wenn es zu arbeiten begonnen hat?
Ist es nicht vernünftiger, es sich weiter entwickeln zu lassen, indem man es
vor der Sonne schützt?
Schon vor
langer Zeit wurden die Haare über dem Scheitel zusammengebunden, um diesen
Kanal zu schützen.
Kann man
die Bewegung des Solarplexus anhalten, wenn er zu rotieren beginnt? Jede
Gewalt, die man der Sonnenschlange antut, kann mit einer Schädigung des Gehirns
enden.
Ebenso
gefährlich ist es, die Tätigkeit des Kelchzentrums zu unterbrechen.
Eine
Vergiftung durch Opium unterbindet natürlich die Bewegung der Zentren, doch dann
wäre es noch einfacher, den Kopf abzuschlagen. Man kann sich vorstellen, welche
Verwirrung diese unbegreifliche Bewegung hervorruft, wenn man nicht auf dem Weg
der psychischen Energie an sie herantritt.
Wie seltsam
es auch erscheint, jedes Studium der physischen Spuren von Imperil kann einen
auf das Verständnis der Ablagerungen der psychischen Energie stoßen. Man kann
Spuren von Imperil in jedem beliebigen Nervenkanal beobachten, doch man kann auch
bemerken, dass sich um dieses granulierte Gift eine gewisse Substanz sammelt,
die diese schädliche Viper verschlingt. Die Ablagerungen der psychischen
Energie werden gefunden werden, denn jede Energie hat einen physischen Kristall.
Wer die
Kristalle des Fohat und der Lichttragenden Materie[80]
gesehen hat, weiß, dass selbst die Kristalle der feinsten[81]
Energien sichtbar sind. Die Verbindung der Energien der physischen Ebene mit
der unsichtbaren Sättigung des Raumes wird der richtige Weg des Studiums sein.
Der Weg der Metaphysik hat keine greifbaren Ergebnisse gezeitigt. Der Alchimist
ruht im Grab, doch die Chemie wird die spürbare Wirklichkeit enthüllen, wenn
sie das wahre Verständnis der psychischen Energie und des alles verbindenden
Feuers erlangt.
Ich denke,
man muss eine Möglichkeit bieten, doch der freie Wille darf nicht verletzt
werden. Wer immer will, wird verstehen. Gebt nie eine alles erschöpfende Formel,
gebt dem freien Willen einen gewissen Raum.
221. Heute
wurde die Ablagerung von Imperil gezeigt. Gerade dieses Gift verursacht den
Menschen so viel Unruhe. Vergesst nicht, dass selbst die größte Unwissenheit keinen
Tropfen Imperil wert ist. Imperil ist ja kein persönliches Produkt, sondern indem
es verdunstet, sättigt es den Raum, für dessen Reinheit wir alle verantwortlich
sind.
222. Der
freie Wille ist ein Gegenstand, der die größten Widersprüche hervorruft. Für
die einen artet er in Eigensinn aus, für andere in Verantwortungslosigkeit und
für dritte in wahnsinnigen Eigendünkel. Nur wer durch die Disziplin des Geistes
hindurchgegangen ist kann erkennen, wie streng die Wirklichkeit der Freiheit ist.
Der
Niedergang der Freiheit kann als der Festtag der Unwissenheit bezeichnet
werden. Die Menschen können sich weder mit der Hierarchie des Wissens abfinden
noch die Strenge des Willens schätzen.
Doch ist
Yoga möglich, wenn es keine Verantwortlichkeit für den Willen gibt? Jeder Yogi
ist so verantwortlich für seine Willenstat, als ob er ein Schwert über seinem
Herzen schwingt. Die Folgen, die durch den Willen des Yogi hervorgerufen werden,
können unsagbar schwer sein, doch er weiß, warum er sie gewählt hat. So kann
man sich den Yogi als einen Kämpfer ohne Ablösung vorstellen.
Wer sich
seines Willens sicher ist, möge eintreten!
223.
Krallen erschrecken euch nicht, Brüllen flößt euch keine Furcht ein. Tiere
wedeln mit den Schwänzen und sind bereit, zu dienen. Der Pfad des Yoga verwandelt
nämlich Gefahren in feurige Blüten. Wenn Ich rate, irdische Aufspeicherungen zu
hüten, habe Ich nur die Aufrüstung der Festung des Geistes im Sinn. Wir
verurteilen Verschwendung. Jede Aneignung ist eine Stufe zur Freiheit. Wo ist
die Grenze des erlaubten Erwerbs? Das Gefühlswissen und die Erfahrung des
Lehrers werden die Bestätigung dessen geben, was erlaubt ist.
Ein Yogi
kann alles tun, doch ist einem Yogi nicht alles erlaubt. Wo sind die Bedingungen
der Abgrenzung? In der Verantwortung für seinen geistigen Besitz, nur dieser
Besitz ist eines Yogis würdig. Alles Übrige ist nichts anderes als die Rüstung
des Kriegers, die nach der Schlacht an den Feldherren zurückzugeben ist. Hier kann
es keinen Zweifel geben.
„Herrscher,
nimm meine Rüstung, das Schwert des Sieges und den Schild der Verteidigung an.
Wie schwer ist mein Helm, der in der Schlacht leichter war als eine Feder! Die Beinschienen
erschweren meinen Schritt und die Armschienen sind wie Ketten an meinen Händen.“
Der
Feldherr antwortet: „Jeder Kampf hat seine Waffen. Lege eine untaugliche Waffe
ab, sie wird einem Nachfolger im Zustand deines Geistes übergeben werden. Für
jeden Kampf seine Waffe. Das Schwert ist für dich bereits zu kurz, daher
überreiche ich dir den Speer des Lichts und die Pfeile eines weiten Fluges.“
Wer dem
Feind auf Schwerteslänge gegenüberstand weiß, wie man den Pfeil des Sieges
abschießt. Doch viele Krieger kennen die Zweckmäßigkeit der Waffen nicht und fallen
unter den Schlägen des Feindes. Aus Unvorsichtigkeit unter dem Schlag des
Feindes zu fallen, bringt keine Ehre ein. Diese Kampfregel gilt für jeden Yogi.
224. Der befreite
feinstoffliche Körper eines Yogi besucht verschiedene Daseinsebenen. Räumliche Flüge
und Eintauchen in die Tiefen des Planeten sind gleichermaßen erreichbar.
Das
Erforschen der Kataklysmen[82] des
Planeten fördert das Verstehen der Aufschichtungen des Lebens. Man kann
beobachten, dass Tiere, die von einem mineralischen Strom erfasst wurden,
versteinerten. Man kann sich in unterirdischen Kanälen bewegen und sehen, in
welchem Ausmaß die Fundamente des Planeten zerfressen sind.
So gewöhnt
sich der Geist des Yogi an den Zustand urzeitlicher Körper, und nichts
erscheint ihm unwandelbar und vollendet. Ein solches Bewusstsein ist für den
Fortschritt des Geistes unerlässlich. Ein solches Streben nach Vervollkommnung kommt
durch die Erkenntnis der Unvollkommenheit.
225. Es ist
unrichtig, zu denken, dass der Aufstieg des Bewusstseins durch übernatürliche
Entzückungen geschieht. Wie unten, so oben, alles ist Arbeit und Erfahrung.
Das
Bewusstsein nährt das Wachstum des feinstofflichen Körpers. Selbst das
geringste Gefühl schafft am Gewebe des feinstofflichen Körpers. Gerade dieser
Umstand wird von den Menschen gewöhnlich außer Acht gelassen. Sie glauben, dass
sie durch eine große Tat eine Reihe leichter Hausarbeiten verdecken können.
Doch wo ist das Große und wo das Kleine?
Darum sind
die Handlungen eines Yogi immer von erlesener Durchdachtheit. In jeder Bewegung
des Yogi kann man Beobachtung und Genauigkeit erkennen. In ihnen gibt es weder
Vorurteile noch fremde Gewohnheiten. Er schreitet einher wie ein Löwe, ohne der
Beachtung unwürdige Pflanzen zu zertreten; doch sein Schlag zerschmettert, ohne
zu schwanken. So muss man das Wesen jeder seiner Taten einschätzen.
Man darf
nicht hoffen, dass man morgen einen neuen Garten anlegen kann. Nur
augenblicklich und unaufschiebbar kann man die Pflanzstätte des Bewusstseins
festigen. Der Gärtner studiert jede neue Wurzel, die er im Garten findet. Für
den Yogi wird jeder Faden des Bewusstseins ein Faden zu den fernen Welten sein.
226. Ein
Yogi wird in seinen Handlungen einem Steinmetz oder einem Goldschmied
verglichen, welche die feinsten Erzeugnisse herstellen. Der Yogi gleicht gerade
einem Schmied. Nur ein Schmied knüpft aus feinsten Berührungen das Muster der
Verbindungen. So versteht es auch ein Yogi, die unsichtbaren Bedingungen der menschlichen
Vorhaben zu begreifen. Er strebt dem zu, was gewöhnlich unsichtbar ist, und
lernt die wirklichen Ursachen der Ereignisse erkennen. Dem Yogi ist durch
Wachsamkeit erworbene Erfahrung eigen.
Kann sich
ein Yogi vom Leben völlig zurückziehen? Er ist der Vervollkommnung derart nahe,
dass er noch nicht einmal lange in dem gewöhnlichen interplanetaren Zustand verweilen
kann. Der euch bekannte Yogi U. schuf sich deshalb eine eigene interplanetare
Daseinsform. Sie erwies sich für die Menschheit als nützlich und bildete die
Grundlage für die Erforschung der Verdichtung des feinstofflichen Körpers. Ich führe
dieses Beispiel als Beweis dafür an, dass es überall des persönlichen,
bewussten Schaffens bedarf.
Die
Verderbtheit der feinstofflichen Welt hindert die Menschheit daran, die Vervollkommnung
ununterbrochen fortzusetzen. Doch die feinstoffliche Welt wird durch die
irdische Welt verdorben, deshalb muss die Heilung von hier aus beginnen. Daher ist
das Studium des Yoga keine persönliche Vervollkommnung, sondern eine
Verbesserung der feinstofflichen Welt. Der Yogi, der den Zustand seines Körpers
bewusst ändert, erreicht eine Anspannung der geistigen Arbeit. Er verkürzt
nicht nur die Ruhezeit zwischen den Wiederverkörperungen, sondern richtet seine
Gedanken augenblicklich auf nützliche Taten. In ununterbrochener Arbeit vereint
er so die getrennten Welten und festigt die Erkenntnis des Daseins.
227. Jede
kosmische Errungenschaft birgt im Fall von Unvorsichtigkeit eine Gefahr in sich.
Wenn die Menschen neue Energien beherrschen können, wächst für die Schwachen im
Geist die Gefahr der Besessenheit.
Zur Frage
der Besessenheit sollte man sich wissenschaftlich verhalten. Zwei Aspekte der
Existenz sind festzuhalten. Erstens die ununterbrochene Fortdauer des Lebens in
verschiedenen Zuständen; zweitens der Einfluss des Willens eines Wesens auf ein
anderes.
So können Wesen,
die sich in feinstofflichen Körpern verschiedener Stufen befinden, ihre
Gedanken auf irdisch Verkörperte lenken. Die nicht erkannte Energie kann dazu
beitragen, die Welten zu verbinden, doch indem sie das Höhere vereint, öffnet
sie auch dem Niederen den Weg. Ihr wisst ja, wie sehr niedere Wesen bestrebt
sind, sich den irdischen Emanationen zu nähern.
Deshalb
sollte man die Menschen zur Standhaftigkeit des Willens ermahnen, denn
Besessenheit ist einer der am wenigsten zulässigen Zustände. Nur das Eingreifen
eines dritten Willens, der fest und rein ist, kann diese Gesetzlosigkeit unterbinden,
welche die Menschen ohne Rücksicht auf Alter und Stellung befällt.
Es ist Sache
des Arztes, den Kranken zu überwachen und die Anzeichen eines fremden Willens
zu finden. Wenn der Arzt selbst genügend geläutert ist und nicht fürchtet, den
ungebetenen Gast auf sich selbst zu übertragen, kann er seinen Willenseinfluss ausüben.
Doch selbst
der Auszug des Besitzergreifers genügt nicht für eine Heilung. Ungefähr tausend
Tage lang besteht die Gefahr eines Rückfalls, deshalb muss der Kranke seine
Gedanken scharf überwachen. Man muss die Ärzte warnen.
Unzählbar ist
die Menge jener, die wünschen, den Menschen die gemeinsten Gedanken einzugeben;
doch um einen Menschen zu retten genügt es, Kraft zu haben und den Rhythmus des
Befehls zu finden. Es ist die Pflicht eines Yogi, schädliche Einwirkungen auszutreiben.
228. Geöffnete
Zentren schaffen einen evolutionären kosmischen Kanal, aber Medien gleichen
ruderlosen Booten. Die ganze Menschheit muss sich bei der Vervollkommnung
entlang diesem evolutionären Kanal vorwärtsbewegen, doch geschlossene Zentren werfen
sie weit zurück. Geöffnete Zentren sind nur ein Beweis für die richtige
Richtung, doch Medialität stellt nur eine Gefahr dar. Ein Medium ist nichts
anderes als ein Gasthof für entkörperte Lügner.
229. Indem
wir den Magnetismus der Höhen und die geöffneten Zentren von Schwester Urusvati
nutzten, untersuchten wir die Kristalle von Fohat und der Lichttragenden Materie,
die Ablagerungen von Imperil und die Emanationen der psychischen Energie.
Bedenkt: Wenn die Emanationen der psychischen Energie mit bloßem Auge gesehen
werden können, bedeutet das, dass sie erfassbar sind.
Alles Erfassbare
kann kondensiert werden, was bedeutet, dass eine neue Lebenskraft gesammelt
werden kann. So nähern wir uns der Beherrschung neuer Energien, und zwar durch Experimente
im Laboratorium.
Die
Menschen können durch ihre natürlichen Emanationen einen Vorrat neuer
Lebenskraft anlegen. Jene, die im Raum verstreut ist, kann unmittelbar
angewendet werden. Das ist der Grund, warum die Bergstadt des Wissens
erforderlich ist. Das ist auch der Grund, warum man die Aufmerksamkeit der
Entwicklung der psychischen Energie zuwenden muss.
(…)
230. Man
muss sich aufmerksam gegenüber den Fällen der sogenannten doppelten Existenz
verhalten. Im schlimmsten Fall ist diese eine Art von Besessenheit, im besten
Fall das Erleben früherer Inkarnationen. Manchmal berührt der Geist eine
frühere Inkarnation so nahe, dass er sie aufs Neue durchlebt.
Es ist
notwendig, diesen Zustand sorgfältig zu beobachten, der in das Bewusstsein der
gegenwärtigen Inkarnation nicht eingeht. Man sollte nicht mit Fragen belästigen,
doch auch hier kann ein Yogi nützlich sein. Er kann den Befehl erteilen, die
Vergangenheit nicht zu berühren. Ihr habt bemerkt, dass Wir frühere Inkarnationen
nur in notwendigen Fällen berühren, um nicht die Emanationen der Vergangenheit aus
Akascha heranzuziehen.
231. Man
darf die Menschen nie in den eigenen Hof locken. Selbst die Großen Lehrer überfüllten
den Kelch des Aufrufs, in der Befürchtung, dass die Lehre unübergeben bleiben könnte.
Doch jede Lehre offenbart sich zu einer bestimmten Zeit, sie sättigt den Raum
und sendet Emanationen aus, die unerwartete Wege beschreiten. Wir sehen, wie
vieles, das weit verkündet wurde, in der ersten Welle der Verwirrung wieder
versank. Doch es ist erstaunlich, zu beobachten, wie die unsichtbare Saat
aufgeht.
Wie oft
wurde ein verspottetes Buch weggeworfen, um später die gebührende Aufmerksamkeit
zu erhalten. Auch das Verbrennen von Werken trug zu ihrer Stärkung bei. Nicht vor
Verfolgung, sondern vor Anerkennung sollte man sich hüten. Dies muss wiederholt
gesagt werden, denn die Menschen sind voller Aufmerksamkeit für die Masse und verstehen
die völlige Nutzlosigkeit einer beliebigen Zusammenrottung nicht.
Ein Yogi versteht
es, die Worte der Lehre sparsam, doch weise zu übermitteln. Allen alles zu
geben, bedeutet, den Raum selbst unglücklich zu machen. Mögen wenige, doch
feste Stämme den künftigen Wald bilden, denn kleines Gebüsch verzehrt einander
und erzeugt schädliche Wesenheiten.
An jeder
Naturerscheinung könnt ihr die Wege des Wachstums höherer Organismen studieren.
Wir bezeichnen die Entstehung und Verkörperung des Gedankens als höhere
Organismen. Gedankenfetzen sind natürlich nichtig, doch der ununterbrochene und
genaue Gedanke kann ein Pfeiler der Lehre sein.
232. Wer
wird eine nützliche Führung nicht zurückweisen? Wer den Gedanken an die
Bequemlichkeiten des Lebens aufgegeben hat. Wem können Kampfmittel übergeben
werden? Dem, der das Schlachtfeld nicht verlässt.
233. Man
sollte nicht in der Ferne suchen, was nahe liegt. Welch ein nicht
wiedergutzumachender Schaden entstand der Menschheit durch das ferne Suchen in der
Magie! Anstatt das Bewusstsein zu verbessern, wurde die Suche auf die Worte
anderer beschränkt, deren Bedeutung und Rhythmus man noch nicht einmal kannte.
Was sonst
widerspricht der Evolution so sehr wie die erstarrten Formeln der Magie? Die
astrale Welt wurde vor allem durch die Anwendung von Magie von der physischen
getrennt.
Besessenheit
ist natürlich oft die Folge magischer Beschwörungen. Medialität wohnt nebenan
bei der Magie.
Die
magischen Formeln, die bekanntgemacht wurden, sind das Resultat der Lüge. In
ihnen fehlt etwas, das der mündlichen Überlieferung vorbehalten ist.
Es versteht
sich, dass ein Yogi das Gegenteil eines Magiers ist. Ein Magier stützt sich auf
erstarrte Worte, ein Yogi atmet stets den neuen Atem des Kosmos. Der eine ist
alt seit seiner Geburt, der andere bleibt jung durch stete Wandlung. Der eine
versucht mit den Worten eines anderen einen Schlag zu versetzen, der andere
trifft mit einem freien Gedanken. Der eine schützt sich mit einer kümmerlichen
Schneide, der andere ist durch die Rüstung seines Blickes gedeckt.
Yoga hat
mit Magie nichts gemein.
234. Ihr
habt gesehen, wie ein Bach sich in einen mächtigen Strom verwandelt, indem er
alle Wasserfälle und andere Ströme in sich aufnimmt und sie in seine eigene Welle
verwandelt. So gibt es auch für einen Yogi kein gutes und schlechtes Wissen; er
saugt alles Wissen auf und findet Nutzen in allem.
Man muss
sich an die Umsetzung jedweden Wissens gewöhnen. Welchen Bereich können wir als
unter uns liegend betrachten? Wie können wir Gewissheit bewahren, wenn wir
selbst notwendiges Material zurückweisen?
235. Man
hat richtig bemerkt, dass bestimmte Schmerzen als heilig bezeichnet werden, durch
sie steigt der Geist auf, einen anderen Weg gibt es nicht. Wir kennen kein Beispiel,
wo ein Bewusstsein ohne körperliche Schmerzen aufgestiegen wäre.
Man sollte verstehen,
wie behutsam man sich jeder Erscheinung gegenüber verhalten muss, wenn wir zu jeder
Stunde eine Sendung höherer Energie erwarten können.
(…)
236. (…) Welches
Vertrauen ist das beste? Jenes Vertrauen ist das beste, das ohne Worte bejaht.
Welcher
Zweifel ist der schlimmste? Der flüchtige Zweifel ist der schlimmste. Nicht die
nagende Schlange des Zweifels ist schrecklich, denn mit einer einzigen Heldentat
kann sie vernichtet werden, doch die Vielzahl kleiner Würmer erfordert eine
langwierige Behandlung.
Das
festeste Vertrauen kann weder durch Gedanken noch durch Worte verletzt werden.
Es ist besser, Gift zu schlucken, als an Zweifel zu leiden. Wer durch Vertrauen
glänzt, bedarf keiner Rüstung.
237. Es gibt
nur einen Weg zum Lehrer — voranzuschreiten, ohne zurückzublicken. Der Gedanke
an Misserfolg bedeutet bereits Niederlage. Wer die Richtung seines Fluges
kennt, fliegt wie ein Adler über den Abgrund. Ihr kennt die Magnetisierung der
Umstände.
238. Es ist
nie dagewesen, dass eine alte Aura aus früheren Inkarnationen nicht ermüdete. Dies
besonders, wenn Karma keine besonders angenehmen Weggefährten heranführt. Doch
wenn alle Begegnungen überstanden sind, tritt Erleichterung ein, als hätte man
fremden Besitz zurückerstattet.
Nicht
weniger als die Hälfte aller irdischen Begegnungen ergibt sich aus früheren Inkarnationen.
Man stelle sich Korkfiguren vor, die sich unter dem Druck höchster elektrischer
Kraft verketten. Die weite Anwendung von Karma schafft komplizierte Verbindungen,
gleichsam eine zwei- oder dreifache Verwandtschaft.
Aber es ist
besser, der Zahlende zu sein als der Empfangende, denn jede Zahlung beendet die
Vergangenheit, indessen jeder Empfang von neuem binden kann.
239. Man
muss sich daran gewöhnen, dass nichts Nützliches verlorengeht. Man muss sich an
das Bewusstsein gewöhnen, dass einen zahlreiche Gefahren umgeben. Man muss sich
an das Bewusstsein der Last des Wissens gewöhnen.
Buddha gebot
seinem Sohn, die Freude zu bewahren, denn dies ist das Schwerste auf Erden. Es
ist besser, die ganze Last des Wissens zu bewahren, als außerhalb der
Wirklichkeit zu verweilen.
240. Man
sollte alle Überlegungen über den Tod prüfen. Wenn es keinen Gedanken an
Selbstmord gibt, wenn alles mit Arbeit erfüllt ist, ist dann ein langes Leben
in ein und demselben Körper erforderlich? Es ist nützlicher, die Zeit auf
verschiedene Erfahrungen zu verteilen. Wirtschaftlichkeit der Energie ist die
Grundlage des Weltaufbaus. In ein neues, von Ozon erfülltes Haus einzuziehen,
bedeutet Zugang zu neuen Aufspeicherungen zu erhalten. Das Werk eines Yogi
besteht darin, die Verehrung des Todes zu zerstören.
Es kann zu
einer derartigen Begrenztheit kommen, dass ein Umzug in eine Nachbarstadt einem
als ein Ereignis erscheint. Später will man seine Wohnung nicht wechseln und
stellt einen Wechsel der Kleider als schwierig hin. Unbewegliche Menschen
fürchten den Tod mehr als alles andere. Sie können sich nicht entschließen, an
ihn zu denken, und erheben einen vorübergehenden Moment zu einem Endzustand.
Doch sogar
die Haut unseres Körpers erneuert sich, und wir rufen keine Sargtischler, um
die abgefallene Hülle zu begraben. Warum zieht man keine Vergleiche zwischen
dem Mikrokosmos und dem Makrokosmos und denkt dabei an alle Definitionen der
Unzerstörbarkeit des Geistes, von denen die Bhagavad Gita spricht?
241. Kann
ein Yogi sich müde fühlen? Ja, natürlich, wenn er sogar krank werden kann; doch
er wird wissen, dass ein neuer Vorrat an Energie gesammelt werden muss. Er wird
wissen, wo zu viel Energie verausgabt wurde, und er wird ruhig Baldrian und
Moschus einnehmen.
Es ist ein
Glück zu wissen, dass unser Apparat der Erneuerung der Energie bedarf. Die
Müdigkeit aus der Vergangenheit bedeutet Glück für die Zukunft. Eine neue Aufspeicherung
übersteigt immer die vorhergehende. Das bedeutet, dass Müdigkeit unser Freund
ist.
Dank ihrer wechselt
die weise Schlange ihre Haut, doch die Schlange beißt nicht in der Zeit der Erneuerung.
Die Schlange weiß, dass der Erfolg der Erneuerung von Ruhe abhängt. Daher wird ein
Mensch, der die Ursache der Müdigkeit kennt, sich weise Erholung verordnen,
indem er völlig andere Zentren zur Arbeit aufruft.
242. Es ist
schwer fassbar, wie wenige Menschen von dem Wunsch erfüllt sind, alles zu
geben, dem Raum zu geben, den unsichtbaren Welten zu geben und gerade unbekannten
Menschen Wissen zu geben. Diese Abstraktion von der Welt führt gewöhnlich zu
einem neuen Denken.
Eine
räumliche Existenz ist nicht leicht, für die Blinden schafft sie eine Wand. Wenn
der Weg außerhalb der Straßen der Stadt liegt, kann das Herz den Druck der
vergifteten Materie aushalten. Sonst ist es unerhört schwer, sowohl für das
Irdische als auch für das Ewige einen Platz zu finden.
243. Die
ganze Wirklichkeit ist auf den Gesetzen des Raumes aufgebaut. Sogar der Beginn
von Krankheit und Genesung ist unmerklich. Der Moment des ursprünglichen
Entstehens kann oft nur durch ununterbrochene Beobachtung erfasst werden, denn
jede gesetzliche Tat erzeugt eine Vielzahl von Begleitfolgen, deren Gesetze im
Bereich der feinsten Energien liegen.
244. „Jenen
im Grabe gab man das Leben.“ Dies ist die deutlichste Anerkennung der
Wiedergeburt und der ununterbrochenen Fortdauer des Lebens.
245. Warum
befindet sich die Erde in einem kranken Zustand? Weil die Strahlen der Planeten
nicht durch die verunreinigte Aura hindurchdringen können. In was verwandelt
sich ein Mensch, wenn er den Verkehr mit einem höheren Bewusstsein unterbindet
und in tiefste Unwissenheit versinkt?
Vom Raj-Planeten[83] bis
zum Mikrokosmos gilt ein Gesetz. Indem die Menschen die Vorstellung über die
großen Welten verloren, entfernten sie sich vom Bewusstsein der
Vervollkommnung. Die Welten wurden für sie zu einem Wahnsinnstraum und ihre
Selbstvervollkommnung zu einer unnötigen und gefährlichen Spielerei. Wie
Sklaven für Tageslohn hoffen die Menschen nur, den Weg zu beenden.
Die
Religionen haben die Menschheit durch das Gericht eingeschüchtert und sie des
Wagemuts beraubt. Ein Mensch, der sich der Staatsreligion blind ergibt, gleicht
einem Esel, der eine unbekannte Last trägt. Kann man eine Religion wie eine
polizeiliche Verordnung hinnehmen? Kann man das Urteil unbekannter Leute als
Glauben annehmen, die sich für den Verkehr mit dem Himmel bezahlen lassen?
Die
Bedeutung eines Yogi in Sachen der Staatsreligion ist sehr groß. Furchtlos,
prüfend und unermüdlich muss der Yogi der Menschheit helfen, sich an das Gesetz
der Einheit zu erinnern. Wie ein siegreiches Schwert blitzt der Gedanke des
Yogi im Raum.
Bereit, die
Methoden der Übermittlung zu ändern, bereit zur Heldentat und bereit,
Unwissenheit zu verurteilen, schlägt der Yogi der Menschheit vor, über die
Ursachen des inkarnierten Seins nachzudenken. Durch diesen Gedanken wird sich
die Qualität der Arbeit und der Erkenntnis ändern.
Wer wird nicht
mutig und kühn, wenn er über die Möglichkeiten nachdenkt, die dem Menschen
eigen sind? Gebührt der Siegeskranz nicht dem, der die Menschheit Mut lehrt?
Andernfalls werden sich die Köpfe der Menschen gleich Schweinen den Abfällen
der Erde anschmiegen.
246. Die
gegenwärtige Rasse hat viele widernatürliche Eigenarten. Die Menschen von heute
wollen sich von allem persönlich überzeugen. Das scheint sehr gut zu sein, doch
die Folge ist höchst unerwartet. Nachdem die Menschen sich überzeugt haben, kehren
sie, ohne Konsequenzen zu ziehen, zu ihren Beschäftigungen zurück.
Die
erstaunlichste Tatsache hinterlässt keine Spur im täglichen Leben. Man kann sich
nur wundern, wie Personen, die sich als Wissenschaftler betrachten, an den
nützlichsten Erscheinungen vorübergehen. Für sie bleibt jede Entdeckung, die
jünger als hundert Jahre ist, eine bestrittene Hypothese.
Woher kommt
die Unbeweglichkeit des Denkens unserer Rasse? Ein solches Absterben war die
Begleiterscheinung des Endes einer jeden Rasse. Das ist das Alter, das ist das
Ende, das ist der Unwille, sich der Evolution anzuschließen. Deshalb rate Ich
ständig, sich an bestimmte wenige Menschen zu wenden, ohne auf ihre Lebenslage
zu achten.
Ebenso abnorm
steht es mit der Frage der Hilfeleistung und der Qualität der Arbeit. Die
Menschen verlangen nur nach der Hilfe, die ihrem Eigendünkel entspricht, und denken
wie Leute, die den Ort verlassen, überhaupt nicht an die Qualität. Mögen
wenigstens einige sich nicht als ohne Verantwortung ansehen. So nähern wir uns
durch Verantwortung der Beweglichkeit des Denkens.
(…)
247. Der
Wandel der Sprachen wird von Uns begrüßt. Dieser Wandel vermeidet eine Konventionalität
der Ausdrücke und vor allem der Bedeutung. Jahrhunderte hindurch sammeln sich
Gewohnheiten und Versteinerung des Denkens an. Kataklysmen und Regierungswechsel
haben unerwartete Begriffe und neue Wörter gebracht. Die früheren Ausdrücke
werden unannehmbar, und mit ihnen werden veraltete Sitten hinfällig.
Nicht der
Buchstabe des Ausdrucks ist besonders gefährlich, sondern der Begriff. Ein Beispiel:
ich sage: „Die Umstände gestalten sich erfolgreich.“ Die Menschen setzen ihr Verstehen
fort und ziehen den Schluss[84]:
„Das bedeutet, die Umstände sind gut.“ Doch der Begriff „Erfolg“ ist viel weiter
als „gut“ oder „schlecht“. Der Erfolg einer Zeichnung hängt nicht von der Einförmigkeit
der Farbe ab, sondern vom Einklang der Gegensätze.
Gleich
schwer ist es für die Menschen, die Bestimmung über die Unwesentlichkeit von
Gut und Böse anzunehmen. Nur der Gegensatz ergibt das eine oder das andere.
Die
Erkenntnis des antreibenden Stromes räumlicher Körper, der unaufhaltsam und
ewig neu ist, würde den Menschen helfen, das antreibende Prinzip des Lebens zu
erkennen. So würde jeder Augenblick des Lebens Beweglichkeit erhalten und auf
die Bindungen der Vergangenheit sowie die Unvermeidlichkeit der Zukunft
hinweisen.
Ein in die
Zukunft strebender Geist wird sich nicht mit den Lumpen der Vergangenheit
belasten. Er benötigt Ausdrücke aus neu entdeckten Begriffen, er reißt die
Begrenzungen der Wörter nieder. Eher kann man einen erfolglosen Versuch verzeihen
als den veralteten, gewohnheitsmäßigen Gruß des Großvaters.
Durch Bewegung
erweitern wir die Grenzen der Begriffe, an die wir infolge der Umstände der
Geburt gebunden sind. Die Linie des körperlichen Empfangs ist mit dem geistigen
Erbe fast unvereinbar. Deshalb wird Beweglichkeit der äußeren Formen das
Streben des Geistes erleichtern.
Das Vermächtnis
aller Lehrer über die vorübergehende Bedeutung der Dinge richtete sich auf die
Bewegung. Nicht auf Asketentum, sondern auf die vernünftige Beherrschung der
Dinge wurde hingewiesen.
248. Die
Fähigkeit, in den Sinn von Wörtern einzudringen, liegt in der Wahrnehmung durch
das innere Zentrum, nicht im Aufbau der Sprache. Unterbreitet den einfachsten
Begriff Tausenden von Menschen zur Diskussion, und ihr werdet nur eine
angemessene Auslegung erhalten. Man sollte sich das wahre Verstehen einer
Sprache angewöhnen. Yoga hilft, zum wahren Verstehen eines Gedankens zu
gelangen. Das Verstehen verschiedener Sprachen entspringt der Wahrnehmungsfähigkeit
eines Zentrums, des Kehlkopfes.
Es ist
nützlich, den Kindern an den Schulen Fragmente ihnen unbekannter Sprachen
vorzulesen und zu beobachten, wie die fremde Sprache verstanden wird. Die Hand erfasst
leicht bekannte Gegenstände. Das Bewusstsein fängt leicht Laute auf, die ihm
vertraut sind. Wie viele nützliche Beobachtungen könnten mit Leichtigkeit
durchgeführt werden. Yoga lehrt ständig diese freudvolle Wachsamkeit.
249. Man
kann Gegenstände schätzen, doch muss man sich vor Überproduktion hüten. Das
schädlichste Denken beginnt inmitten von unnötigen Gegenständen. Wie Fangnetze
spannen sich die erschöpften Gedanken über die Anwendung und Verteilung von
Sachen. Die Produktion der alten Zeit schafft langwieriges Leid. Die Erneuerung
der Formen kann einen unerwarteten Strom von Gedanken hervorrufen.
Wenn wir uns
mit Gegenständen befassen müssen, dürfen wir uns ihnen gegenüber nicht
gleichgültig verhalten. Die Qualität und die Bedeutung der Gegenstände im Alltag
der Evolution ist ein Thema zum Nachdenken. Wahrlich, ein neues Haus bedarf
neuer, tauglicher Gegenstände, doch ist es fast unmöglich, solche zu finden.
Das heißt, das
menschliche Denken sollte darauf gerichtet sein, neue Lösungen zu suchen. Doch
für den neuen Aufbau der Umgebung muss man erkennen, wohin sich das Leben wendet.
Kann man aber eine solche Verbesserung des Daseins erwägen, solange die
Menschen meinen, sie müssten wie die Tiere durchs Leben gehen, ohne
Vergangenheit und Zukunft zu kennen?
Stellt die
Frage nach dem Sinn des Lebens, und ihr werdet die hoffnungslosesten Antworten
erhalten. Während selbst der Raum vor Energie und Entschlossenheit aufschreit, näht
die Masse ihre alten Kaftane um. Verträge führten die Menschheit in das
gegenwärtige Unheil, gleichwohl können neue Verträge nur auf der Grundlage untauglicher
Texte geschrieben werden; und neue Gewänder werden aus unbrauchbaren Resten
geschneidert.
Es ist
erschreckend zu erkennen, wie sich die Erdbewohner ihren eigenen Weg versperren!
Nicht Gebet, sondern strenge Arbeit ist nötig. Dies muss wiederholt werden. Die
Fristen rücken die nächsten Möglichkeiten heran. Ist es möglich, dass die
Händler dies nicht bemerken?
Ein Yogi
erscheint zur rechten Zeit und weist darauf hin, dass das Glück erreichbar ist.
Ein Yogi kann Leben aufbauen, denn er kennt die Angemessenheit und den Wert. Das
Leben selbst lässt die unbedingte Notwendigkeit des Yoga hervortreten. Wie und
wodurch sonst könnten die Menschen die wahre Richtung des Strebens bestimmen?
250. Alle
Umstände sind günstig, wenn die Wirkung der Frist unvermeidlich ist: Feuer
erleuchtet den Weg; Donner weckt zur Stunde der Wache; ein Regenschauer wäscht
den Schmutz vom Weg; es gibt keine Gegenwirkungen; Unsere Strahlen geben dem
Weg eine Wendung und decken ihn mit der Kuppel der Sicherheit.
Wenn Wir vor
der Enge des unterirdischen Ganges warnen, so tun Wir dies, damit man es weiß.
Nur wenn eine Änderung des Weges nützlich ist, senden Wir ein Verbot und eine
neue Weisung. Manchmal ist es besser, den Berg zu umgehen, als beim Erklimmen steiler
Felsen zu ermüden.
Wir haben
nichts zu leugnen, denn Bestehendes ist unleugbar, es verbleibt nur, es
anzuwenden. Dann kann es weder Betrübnis noch Verzweiflung geben, sondern nur Verstärkung.
Wir kennen
alle Kräuter, die auf Unserer Wiese wachsen; Wir kennen alle ihre
Eigenschaften, und deshalb bezeichnen Wir keines von ihnen als Unkraut. Zur
falschen Zeit ist jedes schädlich; wenn die Frist unvermeidlich gekommen ist,
ist jedes nützlich.
251. Wovon
sprechen Wir? Von der Eigenschaft der Hingabe und der Scharfsicht. Hingabe ist unbezähmbar,
alles besiegend, schöpferisch und verschönert den Pfad. Scharfsicht ist alles
durchdringend, alles verstehend, unermüdlich und stärkt das Streben. Verstehen
es viele, sich Hingabe und Scharfsicht anzueignen? Wohin wird der
hingebungsvolle Blinde gelangen? Kann man das Auge eines scharfsichtigen Verräters
hüten? So kann man dem Hingebungsvollen alle Kräuter anvertrauen. Man kann dem Scharfsichtigen
alle Blumen zeigen.
Der Begriff
der Hingabe wird so sehr beschränkt. Die Menschen zögern nicht, Unzufriedenheit
zu äußern. Unsere Liste der Hingebungsvollen ist nicht lang. Schätzt jede
Äußerung der Hingabe. Doch der Maßstab der Hingabe ist nur eine schwere Stunde.
Und der Maßstab der Scharfsichtigkeit ist nur die Decke des Nebels. Unser
Schild ist nur das Verständnis für Hingabe. Und die Menschen stellen Liebe,
Bereitschaft und Besorgtheit an die Stelle von Hingabe. Doch diese Teile der
Hingabe sind wie ein Lächeln des Mitgefühls. Hingabe selbst funkelt wie ein zur
Schlacht bereiter Krieger.
Sprecht oft
über Hingabe und billigt Scharfsichtigkeit. Die Menschen bedürfen der
Bestätigung.
252. Man
kann jede Illusion bis zur Wirklichkeit erweitern (…). Daher sollte man
Illusionen als Leuchtkäfer betrachten. Wer würde etwas vernichten wollen, das Licht
bringt?
Versteht
es, die Finsternis der Heuchelei zu vernichten, doch jedes Blütenblatt von
Aufrichtigkeit möge leben.
253. Das
Verschönern der Zukunft mit allen Blüten der Begeisterung ist das Licht der
Morgenröte. Das Verschönern der Vergangenheit ist wie ein Kranz auf einem Grab.
Wer die Macht der Zukunft verwirklicht, ist Unser Krieger; durch den Schatz der
Zukunft vermehrt sich sogar seine Kraft. Wie die Stunde des Strebens einem
Wirbelwind gleicht, so gleicht die Wendung zurück der Verwesung. Für den
feurigen Yoga ist alles, was vorüber ist, verbrannt.
254. Das
Streben der Menschen entspricht den Eigenschaften der psychischen Energie nur
wenig. Einige Eigenschaften dieser Energie haben die Merkmale der Bewusstheit verloren.
Am schwersten erkennt die Menschheit die Unbegrenztheit der Energie und ihre Möglichkeiten
zu selbständigem Wirken. Wir spüren die Energie leicht in Verbindung mit
körperlichen Tätigkeiten, doch das Allerwunderbarste erfassen wir kaum.
Als das
Allerwunderbarste kann man ansehen, dass die psychische Energie auf weite
Entfernung gleichsam selbständig wirken kann. Wie ein aus einem Geschütz herausfliegendes
Geschoss selbständig eine Wirkung erzeugt, so kann unsere Energie vollkommen
selbständig und anhaltend eine Einwirkung erzeugen. Die Dauerhaftigkeit hängt
natürlich vom Vorrat an Energie ab.
Man kann
bewusst Energie aussenden, doch es kann auch unbewusste Abgaben geben, wenn die
Energie in eine gewohnte Richtung strebt. Wenn das Geschoss der Energie weit weg
gelenkt wird, wird man zeitweilig eine Erschöpfung der Energie spüren. Wer
jedoch diese Eigenschaft kennt, wird nicht beunruhigt sein; er wird im
Gegenteil die Wirkung der Sendung mit seinem Bewusstsein unterstützen.
Ihr habt die
Legende von der Wolke gehört, die über einem Ort von besonderer Bedeutung kreist;
dem liegt dieselbe Sendung von Energie zugrunde. Das Streben der Energie kann
so stark sein, dass es physische Erscheinungen schaffen kann, denn die Vereinigung
der Energie mit den Elementen ergibt die ungewöhnlichsten Konstellationen. In der
Zeit, in der die Energie selbständig wirksam ist, muss man sich auf eine
gewisse Ermüdung gefasst machen und sie als eine natürliche Folge der
Entleerung der Schatzkammer ansehen. In Angelegenheiten, die keinen Aufschub
dulden, arbeitet die selbständige Energie.
Ein neuer
Aufbau zieht natürlich die am nächsten stehenden Bewusstseine an. Als Hilfe eilen
Sendungen herbei, die Kühnheit, Lebensmut und Findigkeit bringen. Und häufig haben
weder der Empfänger noch der Sender eine Ahnung von dem, was vor sich geht. Teilung
des Geistes* ist eine Sendung von Energie. Die Energie wirkt durch die Sendung,
und gleichzeitig ruht sich der Sender gleichsam von der Ermüdung aus.
Wie viele
solcher Sendungen durcheilen den Raum! Werden nicht einige von ihnen die
Fundamente neuer Planeten bilden?
(…)
255. Ihr zündet
eine Fackel an, und augenblicklich strebt aus der Finsternis eine Menge von
Insekten ihr zu. Ihr verwirklicht die psychische Energie, und augenblicklich fügt
ihr verschiedene Umstände hinzu, kleine und große, ferne und nahe. Die
psychische Energie ist ein wahrer Magnet.
Viele werden
erstaunt sein zu erfahren, dass ein Magnet aus Metall und die psychische Energie
von derselben Energie angetrieben werden. Diese Grundenergie des Bewusstseins
wird durch das Element Feuer überall verbreitet. Manchmal ist sie unfassbar,
doch oft wird sie entweder kosmisch angetrieben oder von einem entwickelten
Bewusstsein gesammelt; dann kann sogar eine oberflächliche Beobachtung deutliche
Wirkungen feststellen. So kann man völlig entgegengesetzte Bereiche auf ein und
dieselbe Quelle zurückführen.
Man muss
doch verstehen, dass bei der ungeheuren Menge an Weltenergien einige von ihnen auf
unerwartete Zentren wirken und so verschiedene Naturreiche vereinen. So nähert
sich der Stein[85] dem menschlichen
Bewusstsein.
Gewiss, die
moderne Wissenschaft meidet es, das Wesen des Magneten zu erklären. Wellen des
Bewusstseins prägen dem Raum wie ein Meeresstrom Bilder der Schöpfung ein. Die
magnetischen Ströme in den verschiedensten Wesenheiten werden wenig beobachtet,
doch das Massendenken der Menschheit ist bereits bekannt.
Wie eine
Seuche aus einer unsichtbaren Ursache, so verbreiten sich gleiche Gedanken, irgendetwas
sammelt, spannt und stärkt sie. Jene, die einen Magneten auf ihren Scheitel
legten, um ihr Bewusstsein zu vertiefen, kannten Fragmente der Großen Lehre. Indem
sie magnetische Wellen aus verschiedenen Bereichen sammelten, stärkten sie den
Vorrat ihrer psychischen Energie. Man kann tatsächlich mehrere Ströme vereinen
und dadurch eine Erneuerung des Bewusstseins erlangen. Dazu muss man vor allem
lernen zuzulassen, das ist die erste Bedingung für die Entwicklung des
Bewusstseins.
256. (…)
Der Hüter
der Sieben Tore grämte sich: „Ich gebe den Menschen einen endlosen Strom von
Wundern, doch sie erkennen sie nicht. Ich gebe neue Sterne, doch ihr Licht
ändert das menschliche Denken nicht. Ich versenke ganze Länder in die Tiefen
der Meere, doch das menschliche Bewusstsein schweigt. Ich errichte Berge und
die Lehren der Wahrheit, doch die Menschen wenden noch nicht einmal ihre Köpfe
nach dem Ruf um. Ich sende Kriege und Seuchen, doch selbst Schrecken veranlasst
die Menschen nicht zum Nachdenken. Ich sende die Freude des Wissens, doch die
Menschen machen aus diesem heiligen Mahl eine Suppe. Mir stehen keine Zeichen mehr
zur Verfügung, um den Untergang der Menschheit abzuwenden!“
Der
Erhabenste sprach um Hüter: „Wenn ein Baumeister die Fundamente eines Gebäudes
legt, weiht er dann alle ein, die am Bau arbeiten? Die wenigsten von ihnen
kennen die festgelegten Maße, und nur einigen wird die Bestimmung des Gebäudes
enthüllt. Jene, welche die Steine früherer Grundlagen ausgraben, werden keine
einzige neue Grundlage begreifen. Doch der Baumeister sollte sich nicht grämen,
wenn keiner der Arbeiter das Wesen seines Vorhabens kennt. Er kann nur die
Arbeit entsprechend verteilen.“
So ist es
mit dem Bewusstsein der Menschen; wir wissen, dass jene, die nicht aufnehmen und
unaufmerksam sind nur die niedrigste Arbeit verrichten können. Möge der eine,
der verstanden hat, fest stehen wie hunderttausend Weise. Und die Zeichen werden
sich für ihn wie Konzepte entfalten!
257. Man könnte
fragen: Wie kann man die wohltuende Wirkung von Hindernissen verstehen, wenn
die psychische Energie wie ein Magnet alle Vorteile sammelt? Ganz richtig, wenn
ein großes Schiff seine Fahrt beschleunigt, nimmt die Widerstandskraft der
Wellen zu. Unser Streben ruft viele Hindernisse hervor. Derselbe Prozess zieht
unvermutete Teilchen eines entgegengesetzten Willens zu uns heran. Sind diese
sehr stark, wird unser Schlag entsprechend ausfallen. Das Entscheidende ist,
dass die Gegenströme stark sein müssen, denn dann erfolgt unsere Entflammung.
Betrachtet Entflammung
als nützlich, doch Entzündung als gefährlich. Ich nenne es Entflammung, wenn
die Kristallform der Flamme des Zentrums erhalten bleibt, und Entzündung, wenn
das Zentrum wie bei einem Brand auflodert.
Wenn gesagt
wird, dass jemand durch die Umstände niedergedrückt ist, könnt ihr überzeugt sein,
dass er ohne Entflammung lebte und sein Bewusstsein bei einem Zusammenstoß verwirrt
wurde. Manchmal ist es schwer, den Augenblick der Verwirrung zu erkennen, doch
dieser vergiftet alle späteren Handlungen.
Wenn aber der
Schritt fest ist, sind die Gegenkräfte wohltätig. Sie erzeugen einen Blitz, und
der Donner erschüttert ferne Berge.
Aus Nichtigem
entsteht Nichtiges. Wenn ihr daher jemanden auf den Weg entlasst, gebietet ihm,
sich vom Nichtigen abzuwenden.
Die Zukunft
gestaltet sich durch Blitze des Bewusstseins, die Kraft dieser Funken hängt von
der Gegenwirkung ab. Erfolg bedeutet daher keine Schifffahrt in einem selbstgemachten
Bottich auf einem überwucherten Teich.
Wenn Wir
sagen „Schwimmt!“, so heißt dies, erprobt den Ozean. Die riesigen Wellen werden
euch Freude bereiten. Ist Erprobung der Stärke nicht einfach ein Wachstum der
Kräfte? Ihr macht das Unmögliche möglich, wenn ihr über einen Abgrund schreitet.
Aber ihr habt bereits Abgründe überquert und dabei gelächelt. Ihr seht, Ich
spreche nicht über Träume, sondern über bereits Angewandtes, für das es Zeugen
gibt.
Kühnheit ist
nur Kenntnis des Weges, andernfalls wäre jeder, der eine verschlossene Tür
öffnet, schon tapfer. Was erwartet ihn jenseits der Schwelle? Der Agni Yogi
lächelt dabei.
258. Wir bestätigen
das Konzept „mit menschlichen Händen“. Warum bestehen Wir auf der
Notwendigkeit, mit menschlichen Händen zu wirken? Es wäre scheinbar einfacher,
den Möglichkeiten der Menschheit einige feine Energien hinzuzufügen. Doch
wieder liegt der Kern der Sache im Bewusstsein.
Solange die
feinen Energien nicht erkannt werden, werden sie den Menschen keinen Nutzen
bringen. Man muss begreifen, dass eine vom Bewusstsein nicht aufgenommene
Energie auch zerstörerisch sein kann. Eine nicht erkannte Energie vermag wie
ein zügelloses Element alles Umgebende zu erdrücken. Erkennen bedeutet doch
fast Beherrschen und in jedem Fall bereits Angemessenheit. Bis die Menschheit
das Wesen der Energie zu erkennen beginnt, ist es notwendig, auf der Grundlage „mit
menschlichen Händen“ zu bestehen.
Wir entziehen
keine Möglichkeit, sondern bieten einen Ausweg aus den gegenwärtigen Zuständen.
Es ist Zeit, sich an das zu gewöhnen, was unübersehbar ist, an die vielen
unbeschreiblichen Energien, die uns nahe sind. Wenn Salz auf dem Tisch steht,
bedeutet das nicht, dass wir schon seinen Geschmack gespürt haben.
259. Man
muss viele Begriffe vom Standpunkt des Yoga beleuchten. Kann man wunschlos
bleiben? Denn selbst der Geist inkarniert dem Wunsch entsprechend. Wünsche sind
wie Funken der Bewegung.
Was bedeutet es dann, dass ein Yogi sich von Wünschen
befreit hat? Nehmen wir die genaue Bedeutung der Worte. Der Yogi befreit sich
nicht von der Möglichkeit zu wünschen, sondern vom Joch der Wünsche. Er fühlt
sich frei, weil er von den Wünschen nicht versklavt wird. Auf dem Pfad der
Zweckmäßigkeit gibt der Yogi in angemessener Weise seine Wünsche für
Wichtigeres auf. Diese Leichtigkeit im Austauschen bildet die Freiheit eines
Yogi. Nichts hindert seinen Fortschritt.
Gerade die unbeweglichen,
totgeborenen Wünsche erweisen sich als die Ketten des Gefängnisses der Menschheit.
Niemand anders als er selbst legt sich in unlösbare Fesseln. Entweder
Unvorsichtigkeit oder fremdes Karma tragen die Seuche der Wünsche heran, und,
anstatt vorwärtszuschreiten, verliert der Mensch jegliche Beweglichkeit.
Wunsch ist ein Wurm und Ketten. Wunsch ist
ein Funke und Flügel. Der Befreite fliegt der Erkenntnis zu. Der Versklavte schluchzt
in Verzweiflung.
260. Viele
Begriffe im Leben sind unzerstörbar, doch müssen sie zu ihrer wahren Bedeutung zurückgeführt
werden. So auch der Begriff Einsamkeit. Nirgends heißt es, dass ein Yogi
physisch allein sein muss, doch Einsamkeit im Geist ist unvermeidlich. Indem er
sich hingibt, kristallisiert er seine Individualität! Und je mehr er abgibt, desto
weniger wird er berührt.
Man sollte
auch die Wechselbeziehungen zwischen Klang und Farbe untersuchen. Es gibt eine Entwicklungsstufe
der psychischen Energie, die als lichttragend bezeichnet wird, wenn nämlich ein
Wesen beginnt, Licht auszustrahlen. Dieses lichtvolle Erklingen ist ein Grad
der Annäherung an die Erkenntnis der fernen Welten.
Beachtet
die grüne Farbe, sie ist die Erkenntnis des Wesentlichen.[86]
Gleich unerwartet werden auch andere Kräfte aus dem Raum gesammelt. Und die Ausstrahlung
von Licht ist wie eine Brücke zum Raumfeuer.
Der Abgebende
ist unzerstörbar wie eine Flamme! Wer sich mit Licht erfüllt, strebt dem Licht
zu!
261. Wer Wert
auf das Leben legt, wird kein Held sein. Wer sein Leben nutzlos wegwirft, wird
kein Held sein. Der Held trägt das Gefäß behutsam und ist bereit, es für den
Aufbau der Welt herzugeben. Wieder finden wir denselben Gegensatz.
Ein Yogi
wird dies verstehen. Er wird den Wert der Enthaltsamkeit verstehen und sie mit
Unersättlichkeit vereinen. Der Held ist wahrlich unersättlich in der Heldentat.
Er hungert nach Taten und ist jede Stunde bereit zur Enthaltsamkeit. Er reißt
sich nicht von der Erde los, wenn er für den Geist wirkt. Unaufhaltsam und
unablässig wird er Begonnenes nicht aufgeben und nichts beginnen, was nur ihm
nützt.
Offenbaren
wir ein Bewusstsein, dass zwischen der eigenen Zufriedenheit und dem Eifer für
das Allgemeinwohls unterscheidet. Die Grenzlinie zwischen Selbstgefälligkeit
und Arbeit für die Entwicklung der Welt ist sehr schmal.
Nur ein
hohes Bewusstsein kann die inneren Beweggründe erkennen. Nur ein hohes
Bewusstsein wird drängenden Meinungen keine Beachtung schenken.
Die Logik
hat viele Wörter vergiftet; eine Entscheidung entspringt dem Austausch von Worten,
aber nicht deren Sinn.
Die Lehre
vermag die Augen zu öffnen, wenn sie ihrem vollen Sinn nach angenommen wird.
Man kann über die Lehre hinwegschreiten wie über die Fliesen eines gemusterten
Bodens. In der Finsternis kann man das Muster nicht sehen, um es zu erkennen,
bedarf es des Lichts. In der Finsternis scheint das Muster unwichtig — passend
für einen leichtsinnigen Tanz. Die heiligsten Symbole können von den Füßen der
Unwissenheit niedergetreten werden.
Nicht das
Auge, sondern das Bewusstsein mahnt zur Vorsicht. Würden wir die Arbeit des
Lehrers in irgendeiner Weise behindern? Die Freude der Entsagung dem Lehrer
zuliebe wurde zu einem leuchtenden Regenbogen.
Herrscher,
nimm meine Habe, wenn sie Dir von Nutzen ist!
262. Sehr viel
wird über Hindernisse gesprochen, doch man nutzt sie sehr wenig. Das Verständnis
für die Nutzung von Hindernissen verleiht der Arbeit Freude. Doch sobald ein
Hindernis auftritt, beginnen die Menschen, an ihre Gefühle zu denken, und vergessen,
welcher Vorteil sich für sie ergibt.
Die
Menschen ziehen es vor, alles in gewohnter Weise mit den herkömmlichen Mitteln
zu tun. Doch Wir bevorzugen unverhoffte Taten und ebensolche Ergebnisse. Die
Menschen sind glücklich, wenn ihnen das gleiche widerfährt wie den gewöhnlichen
Leuten, doch Wir wünschen ihnen einen größeren Erfolg. Lehrt, den wirklichen
Schaden und den Nutzen des Geschehens abzuwägen. Es ist schwierig, den Menschen
Ströme eines besonderen Erfolgs zuzusenden, wenn sie die besonderen Wege
meiden.
Wir alle
kennen Menschen, die von Wohlstand umgeben sind; wenn sie nur wüssten, wessen
dieser Wohlstand sie beraubte! Die Menschen wollen alle gängigen Gewohnheiten
weiterpflegen und vergessen, dass die Gewohnheiten des Körpers auch
Gewohnheiten des Geistes einprägen. Der Geist wird kraftlos und beginnt, kühne
Taten zu fürchten. So werden die Leute wie alle, mit den gleichen konventionellen
Freuden und Sorgen.
Kennen wir
die Freude über Hindernisse und wissen wir, dass ein willkommenes Hindernis
sich in einen raschen Erfolg verwandelt. Doch dieser Erfolg wird einem Netz mit
reichem Fang gleichen.
Lasst uns
daher unser Auge auf die Umgebung richten und verstehen, vor welchen Gefahren
wir bewahrt bleiben, nur durch Hingabe an den Lehrer. Doch oft vertrauen wir
dem Lehrer in großen Dingen und sind verwirrt in kleinen. Oftmals bemerken wir
die großen Hindernisse und verlieren die vielen kleinen aus dem Blick. Doch ein
kleiner Skorpion sticht nicht weniger als ein großer, wenn er nicht bemerkt
wird.
Nicht um
den Berg zu erkennen, bedarf es eines Adlerauges, wohl aber für die kleinen
Sandkörner.
263. Es ist
ein Glück, dass ihr bereits das Wesen Schlacht versteht. Ganze Legionen werden
in den Kampf hineingezogen und wissen nicht, wann Rast und wann Gefahr gegeben
ist. Vor Sonnenuntergang häufen sich die Mücken, doch wo ist ihr Ziel? Man kann
noch nicht einmal unterscheiden, wo Freude und wo Sorge ist.
Die
Weltschlacht verschlingt alle Wesen. Doch es sind nicht viele, welche die
Bedeutung dessen verstehen, was vor sich geht. „Warten wir bis morgen“, denken
die Leute, doch ihr Morgen beginnt erst am Mittag.
264. Vom
Gesegneten wird Folgendes berichtet:
Einst
besuchte Er den Regenten von Radjagriha. Der Regent lenkte die Aufmerksamkeit
auf die Reinheit seines Empfangsraumes. Doch der Gesegnete sagte: „Zeige lieber
die Reinheit deines Schlafraumes, deines Bades und deines Herdes. Der
Empfangsraum wird von vielen Unwürdigen befleckt, aber dort, wo dein
Bewusstsein sich gestaltet, möge es rein sein.“
Und weiter
sagte der Gesegnete: „Man muss zwischen jenen, die verstehen, und jenen, die
zustimmen unterscheiden. Wer die Lehre versteht, wird nicht zögern, sie im
Leben anzuwenden. Wer zustimmt, wird mit dem Kopf nicken und die Lehre als bemerkenswerte
Weisheit preisen, diese Weisheit aber nicht im Leben anwenden.
Es gibt
viele, die zustimmen, doch sie sind wie ein verdorrter Wald: unfruchtbar und
ohne Schatten, nur Verwesung harrt ihrer. Es gibt wenige, die verstehen, doch
wie ein Schwamm saugen sie das kostbare Wissen in sich ein und sind bereit, mit
dem kostbaren Nass die Flecken der Welt abzuwaschen. Wer versteht, kann nicht
umhin, die Lehre anzuwenden, denn indem er ihre Zweckmäßigkeit begreift, empfängt
er sie als Ausgangspunkt des Lebens.
Verschwendet
mit den Zustimmenden nicht viel Zeit. Mögen sie zunächst zeigen, dass sie den
ersten Ruf anwenden.“
So wird
über die zweckmäßige Haltung des Gesegneten gegenüber Neuankommenden berichtet.
Es ist
unwürdig, ein Gefäß mehrfach in einen leeren Brunnen zu tauchen. Der Sämann
wird den Samen nicht zu einem kahlen Felsen tragen. Wer zustimmt, nimmt die Vorteile
bereitwillig an, schreckt aber vor dem ersten Hindernis zurück. Prüft daher
durch Hindernisse!
265. Die
Berührung der feinen Energien ist wie das zarteste Garn, doch nur derjenige
trägt die feinsten Gewebe, der ihren Wert kennt. So unterscheidet zwischen einem
bereiten und einem flammenden Geist.
Wer die
Gabe des Geistes nicht annimmt, verwelkt. Durch immer noch ewige Unwissenheit
vernichten sich die Finsteren selbst.
266.
Einsamkeit des Geistes lässt die Vorstellung künftiger Formen entstehen.
Der Geist
der Finsternis überlegte: „Wie kann ich die Menschheit noch fester an die Erde
binden? Mögen sie ihre Sitten und Gewohnheiten beibehalten, nichts fesselt die
Menschheit so sehr an die gewohnten Formen; doch dieses Mittel eignet sich nur
für die Massen. Weit gefährlicher ist Einsamkeit, in ihr werden das Bewusstsein
erleuchtet und neue Formen geschaffen. Man muss die einsamen Stunden verkürzen.
Die Menschen dürfen nicht allein bleiben. Ich werde sie mit einem Spiegelbild
ausstatten, um sie an ihr Gesicht zu gewöhnen.“
Und die
Diener der Finsternis brachten den Menschen den Spiegel.[87]
267. Jeder,
der sich Uns nähert, stellt ein Wesen dar, das in einen anderen Zustand übergeht.
Man kann ihn mit einem Menschen vergleichen, der das Reisen gelernt hat,
während ein Unerfahrener sich fürchtet, den Bord des Schiffes zu überschreiten.
268. Das Leben
eilt dahin wie ein Wasserfall, doch nicht viele bemerken diese Bewegung. Wie
ein Grab ist das Leben für jene, die nach Ruhe streben.
Was ist
Ruhe? Diesen Begriff haben die Finsteren erfunden. Welche Kärglichkeit
offenbaren die Menschen, wenn sie von Ruhe sprechen! Sie verstehen Ruhe als
Erholung. Erholung ist immer mit irdischer Freude verbunden, doch diese Freude an
Untätigkeit ist nicht die Unsere. Wann ist die Natur untätig? Wir, als ein Teil
von ihr, unterliegen demselben Gesetz.
Man kann
nicht immer laufen, aber man sollte auch keinen Riegel darstellen. Durch den Vergleich
mit dem Leben einer beliebigen Pflanze kann man ein Beispiel unablässiger
Tätigkeit geben.
269. Ihr
habt völlig richtig bemerkt, dass Wir auf bereits behandelte Themen nicht zurückkommen.
Wenn ihr jedoch Unsere Erörterungen verfolgt, könnt ihr eine aufsteigende
Spirale bemerken; es kann nicht anders sein. Wenn ihr auch nur ein einziges Mal
eine geringere Ansicht zulasst, würde dies einen Bruch der Spirale bewirken. Das
gleiche trifft zu, wenn ihr mit eurem Urteil eine große Entfernung überspringt,
auch dann würde eine Unterbrechung erfolgen. Doch keine Lebenslinie kann
willkürlich unterbrochen werden, und dies kann man bei jeder Erscheinung feststellen.
Die Frage
ist nur, ob das Urteil ständig aufsteigen kann. Gewiss, wenn wir übereinkommen,
Ruhe als eine Läuterung des Denkens zu verstehen. So weichen wir dem Hauptfeind
aus.
270. Jeder
hat seinen Feind. Am Feind erkennen wir die Bedeutung einer Person, so wie ein
Schatten von der Größe eines Gegenstandes abhängt. Man soll sich mit den
Feinden nicht besonders befassen, aber man soll sich ihnen gegenüber auch nicht
geringschätzig verhalten. Es gibt keinen Menschen ohne Schatten.
Akbar*,
genannt der Große, verhielt sich gegenüber seinen Feinden sehr sorgsam. Sein
Lieblingsratgeber führte eine Liste der Feinde. Akbar erkundigte sich oft, ob irgendein
würdiger Name auf der Liste erschienen sei. „Sobald ich einen würdigen Menschen
erblicke, werde ich dem verkleideten Freund einen Gruß senden.“
Und weiter
sprach Akbar: „Ich bin glücklich, denn ich konnte im Leben die heilige Lehre
anwenden, ich konnte dem Volk Wohlstand geben und wurde durch große Feinde hervorgehoben.“
(…)
Keine einzige
Lehre ist durch Freunde emporgehoben worden. Wenn der Feind ein Schatten ist,
dann ist Verleumdung ein Trompetenklang.
271. Das
Bewusstsein assimiliert Bewegung mit den gebräuchlichen Formen – also durch
eine Kombination von Symbolen. Man sollte das Symbol des Bewusstseins[88]
schätzen. Gewiss, das Symbol eines Kahnes ist weit bedeutsamer als das eines
modernen Schiffes, weil ein Kahn den Gefahren der Elemente besser entspricht.
Selbst im Korn
ist der Geist den Einwirkungen der Elemente ausgesetzt, deshalb ist es gut, ein
Freund des allverbindenden Feuers zu sein.
272. Ein
Lehrer setzt nie herab. Man kann formulieren, wenn die Tatsache sich ereignet
hat.
273. Es bildet
sich ein Sinn für das Verständnis der verschiedenen gegenseitigen Beziehungen
zwischen Lehrer und Schüler. Die Stufen der Annäherung an die Lehre sind
nämlich ungleich. Auf den ersten Stufen gibt es so viel Anziehung und auf den
nächsten so viel Verantwortung.
In der
Astralwelt wurde beobachtet, dass jene, die ein mittelmäßiges Bewusstsein
besitzen, nicht zu den Höhen streben. Der mittelmäßige Zustand befreit sie vom
Leiden, ohne ihnen zur selben Zeit die Verpflichtung zu selbstaufopfernder
Arbeit aufzuerlegen.
Das gleiche
kann man beim Wachstum des Geistes beobachten. Die ersten Rufe sind angenehm
und wohltuend, und der Zustand des bevormundeten Kindes ist nicht
verantwortungsvoll; doch das Bewusstsein wächst, und der Geist wird für
besondere Aufträge würdig. Jeder Auftrag widerspricht dem veralteten irdischen Denken
und ist daher mit Schwierigkeiten und Gefahren verbunden.
Wahrlich,
es gibt wenige, die lernen, sich an der Überwindung von Hindernissen zu freuen!
Und viele sind sogar bereit, sich nach dem früheren mittelmäßigen Bewusstsein
zurückzusehnen. Die Hinweise werden kurz und die Arbeit hängt von selbständiger
Tätigkeit ab. Die Freunde werden spärlich und die Schwierigkeiten türmen sich wie
unbezwingbare Berge auf, während die Errungenschaften scheinbar unmerklich sind.
Die Einwirkungen
der feinsten Energien sind nicht offensichtlich; die wandernden sogenannten
heiligen Schmerzen quälen einen. Die Teilung und Sendungen des Geistes sind
unerklärlich, doch über allem erhebt sich der Wunsch, für das Allgemeinwohl zu
wirken.
Die
geistige Zusammenarbeit, die nicht durch den Raum begrenzt wird, weitet sich
aus. Die Nachahmung der fernen Welten ändert das Verhältnis zur Umgebung, und räumliche
Arbeit hört auf, ein leerer Schall zu sein. Die übertragenen Aufträge werden
zur Freude und gleichsam zur eigenen, unveräußerlichen Arbeit. Es kann nicht
anders sein.
Natürlich
gleicht diese Freude nicht den Sprüngen eines Böckleins. Die Einschätzung der
Umgebung macht die Gesichter ernst, doch das Leben verwandelt sich, und von den
Höhen beobachtet man die Ringe des irdischen Drachens. Die bereits mit dem
ersten Ruf übersandte Furchtlosigkeit bringt einen den neuen Lichtwellen näher.
274. Der
Hofhistoriker Akbars sagte einst zu dem Regenten: „Unter den Regenten beobachtet
man eine unerklärliche Erscheinung. Gewisse Herrscher hielten sich
unzugänglich, fern vom Volk, und man stürzte sie wegen Nutzlosigkeit. Andere traten
in das alltägliche Leben ein, man gewöhnte sich an sie und stürzte sie wegen
Gewöhnlichkeit.“
Akbar
lächelte: „Das bedeutet: Ein Herrscher muss unsichtbar bleiben und dennoch in alle
Tätigkeiten eintreten und sie leiten.“
So beschloss
der weise Herrscher und wies den Weg in die Zukunft: unsichtbar sichtbar!
275. Die Vedanta
weist richtig darauf hin, dass der Geist unantastbar bleibt. Das feurige
Geisteskorn bleibt in seiner elementaren Ganzheit, weil das Wesen der Elemente
unveränderlich ist; doch die Emanation des Korns ändert sich in Abhängigkeit
vom Wachstum des Bewusstseins. So kann man verstehen, dass das Geisteskorn ein
Teilchen des elementaren Feuers ist, und die um das Korn herum angehäufte
Energie ist das Bewusstsein.
Das
bedeutet, dass die Vedanta sich mit dem Korn befasste, während der Buddhismus
von der Vervollkommnung der Hüllen sprach. So vollkommen verbinden sich das
Bewegliche und das Unbewegliche.
Es ist vollkommen
verständlich, dass Buddha, der die Menschheit zur Evolution hinlenkte, auf die
Eigenschaften der Beweglichkeit hinwies, während die Vedanta die Grundlage beurteilte.
Ihr könnt einer Flamme jeden beliebigen chemischen Bestandteil beifügen und dadurch
ihre Farbe und Größe verändern, doch das elementare Wesen des Feuers bleibt
unverändert. Ich sehe keinen Widerspruch zwischen den Grundlagen der Vedanta
und des Buddhismus.
276. Es ist
richtig, dass man in Indien eine Vorstellung über den Eingang von
feinstofflichen Energien in das Leben hat. Man sollte zu einer
wissenschaftlichen Annahme dieser Erscheinungen bereit sein. Die Finsternis
setzt die Qualität der Energien ungezählte Male herab, doch ein geöffnetes
Bewusstsein kann einen Teil der Energien aufnehmen. Die Wolken der Finsternis
hindern die Strahlen der Sonne, ein Teil von Licht und Wärme erreicht dennoch die
Erde.
Keine Lehre
enthält Widersprüche. Der Weg der üblichen Experimente ist ungeeignet[89].
277. Es wird
richtig gesagt, dass die unsichtbaren Kräfte stärker sind als die sichtbaren.
Ebenso richtig ist die Erkenntnis, dass die Nähe des Lehrers unabdingbar ist.
Das Gefühl,
dass die Ströme des Raumes das ganze Leben beeinflussen, ist richtig. Ist es
möglich, dass die Menschen die Verdichtung der Ströme seit dem Jahr des Irdischen Drachens[90]
nicht bemerken? Der Schweif des Drachens ist wie ein Magnet, doch seine
Hoffnungen sind vergeblich, denn auf der Erde kriechend kann man keine rettenden
Energien empfangen. Gerade zu diesem Jahr wurde das Zeichen des Drachens
gesandt.
Man sollte sich
vor den Händen der Erdbewohner in acht nehmen. Während der nächsten zehn Jahre sind
raffinierte Verrate zu erwarten. Die neue Ära beginnt unter Donner und Blitz.
Was ruft denn die Gewitter hervor? Der außergewöhnliche Stumpfsinn. Wie
langwierig zieht sich dieses Jahrzehnt hin, während die Ankunft von neuen
Energien bereits vorbereitet ist!
278. Oft
findet sich der Lehrer dem Schüler gegenüber in einer schwierigen Lage. Der
Schüler verspricht, alle Weisungen des Lehrers zu befolgen, doch sobald er eine
erhält, findet er sofort Gründe, um sie abzuändern.
Dieselbe
Schwierigkeit erfährt der Lehrer, wenn man ihn der Untätigkeit beschuldigt.
Stellt euch die Lage eines Bogenschützen vor, der schussbereit ist, und hinter
ihm ruft jemand aus: „Warum schießt er nicht?“
Kleine
Kinder gehorchen der führenden Hand, auch wenn sie den Grund nicht sehen. Doch die
Erwachsenen versuchen, der vorbereiteten Reaktion ihrer Stimmung gemäß etwas
hinzuzufügen. Man kann sie mit Leuten vergleichen, die bei einem Brand
unersetzliche Manuskripte wegwerfen, doch ihr geliebtes Bett retten.
Woher kommt
diese Missachtung der Weisung? Trotz allem vom Misstrauen. Es ist
unbegreiflich, wie leicht die Gaben des Lehrers angenommen und Seine besten
Befehle vergessen werden. Wie viele wohlüberlegte Sendungen wurden
zurückgewiesen, wie viele nützliche Taten aus Leichtsinn zunichte gemacht!
Mit der
einen Hand wird Verehrung erwiesen und die andere streut die Perlen in den
Abgrund; dabei vergisst man, dass die Sättigung des Raumes mit persönlichen
Sendungen eine Verseuchung des Raumes bedeutet. Man vergisst weiter, dass der
erwählte Führer mit seiner Erfahrung den Schüler nicht herabsetzen wird. Wie
sehr ist daher durch Vertrauen gefestigte Zusammenarbeit zu schätzen!
Wenn ihr einmal
selbst Lehrer werdet, besteht auf der sofortigen Ausführung einer Weisung. Gebt
nicht oft Weisungen; sie könnten gewöhnlich werden, doch wenn das Werk es
erfordert, gebt eine kurze Weisung. Möge man wissen, dass eine Weisung
unwiderruflich ist. Einfacher gesagt, man muss folgen, indem man selbständige Tätigkeit
mit Zusammenarbeit verbindet.
Eine
entstellte Weisung gleicht einem entgleisten Zug. Es ist besser, keine Gaben anzunehmen,
als die Welle zu verzerren.
279. Ihr
habt die Legende von der Erhitzung des Thrones Indras[91]
gehört. Ihr liegt eine psychophysische Erscheinung zugrunde. Die besondere
Anspannung der psychischen Atmosphäre schafft rein physische Reflexe. Eine
scharfe Gegenwirkung übt Druck auf die feurige Energie aus, und man muss das
Gleichgewicht wiederherstellen.
280.
Inmitten feindlicher Attacken wurde Akbar gefragt: „Warum gibt es so viele
Angriffe?“ Akbar antwortete: „Gewährt auch den Feinden einen Augenblick der
Beschäftigung.“
281. Was
bedeutet „verrückt in Gott?“ Warum nannte man die Propheten des Altertums
Verrückte? Eben wegen des Feuers des Gefühlswissens, das sie von allem anderen
absonderte. Eine wertvolle Eigenschaft, die sie von der gewöhnlichen
Denkrichtung ablöste.
282. Die
Menschen können gegen die groben Erscheinungen der Elemente Maßnahmen ergreifen,
doch zur Zeit der Aufnahme neuer Energien wird man die Einwirkung auf diese
verfeinern müssen. Noch bis vor kurzem versteckten sich die Menschen vor dem Blitz
unter einem Baum oder rannten Hals über Kopf davon. Doch jetzt haben sie wirksame
Methoden des Selbstschutzes gefunden. Ebenso wird es natürlich mit den
feinstofflichen Energien sein. Doch wenn man sie rechtzeitig erkennt, können viele
Verluste vermieden werden.
Wie kann man
die Aufmerksamkeit auf die neuen Energien lenken? Das Gefühlswissen wird der
Scharfsicht zu Hilfe kommen. Bald wird man die Menschen entsprechend ihrem
Gefühlswissen unterscheiden. Man sollte so aufmerksam wie möglich Menschen mit
geöffnetem Bewusstsein erkennen. Weder Bildung noch Erfahrung noch Begabung,
sondern das Feuer des Gefühlswissens erschließt nämlich den direkten Pfad nach
Schambhala*. Gerade das Feuer des Gefühlswissens weist auf die Besonderheit der
neuen Zeichen inmitten des täglichen Lebens hin.
Man kann
voraussehen, dass die Behörden das Leben solcher feinfühliger Mitarbeiter
besonders schützen werden. Diese Bewusstseine sind wie die Meilensteine des
direkten Pfades. Die wissenschaftlichen Beobachtungen werden von dem Feuer des
Gefühlswissens gelenkt werden.
Weder
Asketen noch Fanatiker noch Abergläubische, sondern jene, die den feurigen Yoga
kennen, werden das Steuer des Lebens nicht verlassen. Wahrlich, ihr Opfer wird
groß sein. Sie werden sich dauernd am Rande von Explosionen befinden, obwohl
sie ihr Dasein in Ruhe hätten fortsetzen können. Doch Ruhe ist keine
Eigenschaft des Feuers. Feuer vernichtet ständig etwas, um etwas zu schaffen.
Solch feurige Bestrebungen erproben die Gefühle wie in einem Schmelztiegel.
Zur Zeit
wird es noch nicht gänzlich verstanden, warum Wir um das Zusammentreffen mit
den neuen Möglichkeiten so besorgt sind, doch bald werden die Menschen versuchen,
die nie dagewesenen Enthüllungen anzuwenden, für die es im Leben keine Lösung[92] gibt.
Dann wird mancher sich an die Zeichen des Agni Yoga erinnern.
283. Wenn
ihr Träumer genannt werdet, sagt: „Wir kennen nur Tätigkeit.“
Wenn ihr
gefragt werdet: „Wie kann man die Lehre verwirklichen?“ antwortet: „Nur im
Leben.“
Wenn man
euch vorschlägt, die Testamente zu verteidigen, sagt: „Der Unwissenheit kann
man nicht antworten.“
Wenn jemand
den Lehrer schmäht, sagt: „Noch heute Nacht wirst du über deinen nicht
wiedergutzumachenden Fehler nachdenken.“
284. Die
Bedeutung ist wichtig, nicht die Form. (…) Selbständige Arbeit ist das
Wichtigste. Ebenso wird Kürze ein Zeichen des Fortschritts sein. (…) Wenn wir
an der Grenze zweier Welten leben, kennen wir die Klarheit der Darstellung.
Wenn der Bote eine Botschaft überbringt, weiß er mehr, als er sagt.
285.
Wahrlich, viel Zeit wird von jenen vergeudet, die den Weg suchen, doch dafür
können jene, die den Weg kennen, ihre Kräfte für Errungenschaften einsetzen.
Wir wünschen ihnen, sie mögen mit Begeisterung voranschreiten. Jeder ihrer
Schritte ist für Uns eine Freude. Wir sind bereit, Kraft zu geben, damit sie
nicht fallen.
Man muss
schwere Ströme durchstehen, selbst ein Schiff begegnet auf seiner Fahrt den
Hindernissen der Elemente.
286. Erfolgreich
im Leben ist der, der das Wesen der Dinge besonders richtig versteht, aber auch
der, der sich eine besondere Entstellung der Dinge angeeignet hat – der
Unterschied besteht nur in den Folgen. Jene, die das Wesen der Dinge erkannt
haben, haften nicht an ihnen, aber jene, die sie entstellen, bleiben ihre
Sklaven. Wenn jemand keinen Erfolg hat, so deswegen, weil er sich nicht auf die
Schalen der Waage stellte, sondern in der Mitte der Waage stehenblieb.
Was ist das
Kriterium des Verstehens oder des Entstellens der Dinge? Ob es die
Lebensumstände verändert. Hat sich nichts geändert, gab es keine
Gedankentätigkeit. Wer zögert zu verstehen, kann keinen Erfolg haben. Die
Mehrzahl der Menschen schleppt sich in Schwäche und Unbeweglichkeit dahin. Das
Leben ist Fesseln für sie, während es doch Eroberung ist. Die Gewähr des
Erfolgs liegt in der Bewegung.
287.
Mahayana[93] verhält
sich zu Hinayana[94] wie der Buddhismus zur
Vedanta. Mahayana kennt und zeigt das Wesen der Welt der Elemente auf, doch
Hinayana weist auf die Ursachen und Wirkungen hin, wobei er die vor sich
gehenden Emanationen vermeidet, die durch die Ursachen hervorgerufen werden.
Die Lehre
schlägt Funken aus dem Chaos der Elemente. Man kann diese Erscheinungen
studieren, doch es ist ebenso richtig, sich auf Ursache und Wirkung zu
konzentrieren. Wenn wir Buddha als Ursache bezeichnen, dann ist Maitreya die
Wirkung.
288.
Natürlich enthüllt eine Luftspiegelung keine Wirklichkeit, aber sie ist selbst eine
Wirklichkeit. Deshalb muss man die Realität von Maja richtig verstehen und ihre
ganze verräterische Entstellung kennen.
Ihr, die
ihr den Weg kennt, findet das Feuer, um ans Ziel zu gelangen!
289. Der
Gesegnete sprach von drei Lehrern. Der eine erhielt göttliche Gaben und verließ
die irdische Arbeit, der zweite erhielt die Gaben und verlor den Faden des
Verständnisses des Lebens, während der dritte die Gaben empfing, sich nicht von
der Erde entfernte und es vermochte, den Faden des Verständnisses zu knüpfen.
Seine Nützlichkeit übertrifft die der beiden anderen.
Das Zeichen
des Lebens ist das Kreuz. (…)
290. (…) Glichen
die Helden alter Zeiten den heutigen Helden? Bedurften die Helden des Altertums
eines Vorrats an unerschöpflicher Begeisterung? Ihre Heldentaten waren kurz,
und ein einziger Ausbruch des Feuers genügte, um ihre Energie zu nähren.
Heute
erfordern die Langwierigkeit der Heldentat und die völlige Erschöpfung der
Kräfte der irdischen Atmosphäre eine unermessliche Energieanspannung. Der
schwerste Schlag und der drohendste Ruf lodern auf aus einem einzigen Ausbruch,
doch Langwierigkeit und Wiederholung erfordern eine ganze Reihe von Strömen.
Die
Bedeutung des heutigen Helden stützt sich auf das Bewusstsein, dass er von
keiner Seite her Mitarbeit erwarten kann.
Wenn er sagt:
„Ich kann das Schlachtfeld nicht verlassen“, nimmt er neue Kraft auf. Wir sind
bereit, einen Strom zur Verfügung zu stellen, der die Kräfte entsprechend der
Festigkeit des Entschlusses erneuert, die Schlacht nicht zu verlassen; doch Wir
wissen, wie schwer es ist, Licht in die Finsternis zu tragen, denn dieses Licht
wird von den anderen gesehen, jedoch nicht von dem Lichtträger selbst. Außerdem
ertragen Schlafende kein Licht.
Beobachtet überhaupt
jene, die für den Schlaf keiner Dunkelheit bedürfen, das Feuer ihres Geistes
vernichtet die Finsternis. An bestimmten Gewohnheiten erkennen Wir die Kämpfer.
Wenn ihr Blick, erschaudernd vor der Stockfinsternis, in der Dunkelheit
umherschweift, sagen Wir: „Der Raum lauscht euch“.
Der Sämann
zählt die ausgestreuten Körner nicht, er ist ein Säer und kein Schnitter. Doch
wer geht freudvoller an seine Arbeit? Der Sämann, nicht der gebeugte Schnitter.
Mit seiner rechten Hand streut der Sämann die Körner weit aus, der Wind trägt
viele davon, doch der Sämann singt, weil für ihn das Feld nicht leer ist; er geht
davon, nachdem er den Acker gesättigt hat. Ihm ist es einerlei, welcher
Schnitter seine Aussaat ernten und wer es verstehen wird, neuen Körner zu sammeln.
Das Säen
wird dem zuverlässigsten Arbeiter anvertraut. Das Feld ist weit, doch die
erfahrene Hand ermüdet nicht.
Uns wurde (…)
gesagt: „Schafft Helden.“
291. Es ist
natürlich richtig zu sagen, dass die Menschheit erschaudern würde, wenn man die
Zeit messen würde, die für Böses verwendet wird.
Berühmtheit,
so wie die Leute sie verstehen, ist natürlich lächerlich. Wir können sie als
Schuhwerk für bequemes Gehen zulassen.
292. Die
Offenbarung äußerer Kräfte steht auf den niedrigsten Stufen.
Ihr wisst,
wie man sich in die Luft erhebt, doch wenn sich die ganze Menschheit ziellos in
die Luft erheben würde, welcher Wahnsinn ergäbe sich daraus!
Ihr wisst,
dass Gegenstände an Gewicht verlieren oder zunehmen, doch beim gegenwärtigen
Stand der Menschheit ist dieser Zustand nicht anwendbar. Zuerst muss das Streben
in Richtung Erkenntnis des Geistes gefestigt werden.
Man kann
die Lösung für viele Erscheinungen in der Willenskraft suchen.
293.
Besonders schädlich sind sich kreuzende Ströme. Auch wenn wir am Leben
teilnehmen, ziehen wir Pfeile aus einer Richtung jenen vor, die verstreut aus
allen Richtungen kommen. Man kann die gedrückte Stimmung leicht verstehen, wenn
einem Pfeile aus unbekannten Richtungen über dem Kopf herumschwirren.
Wenn man es
nicht vermeiden kann, den Raum mit einem Namen zu füllen, muss man besonders
die Gesundheit schonen. Der Blutdruck steigt und die Anspannung der Zentren
verursacht Niedergeschlagenheit. Ein einzelner Feind, wie stark er auch sei,
ist besser als undeutliche Berührungen.
Der Lehrer
muss diese Perioden sehr aufmerksam beachten, besonders wenn die Feuer bereits
gespannt sind. Doch diese Ausbrüche des Lebens sind unvermeidlich. Jede bestätigte,
bewusste Tätigkeit wird einen Gedankenstrudel hervorrufen. Und wenn die
geistige Entwicklung schon weit fortgeschritten ist, dann ist der Reflex der
unbändigen Wellen belastend.
Gewiss, Menschen
mit nicht entwickelten Zentren bemerken leicht den Flug der Pfeile gar nicht,
doch das bedeutet nicht, dass sie zu beneiden sind.
Wir
sprechen von beständiger Freude, doch diese Freude ist eine besondere Weisheit.
294. Die
Menschen lieben das Geheimnisvolle. Das Gebiet des geistigen Studiums würde sie
vor viele verschlossene Türen stellen. Warum meiden die Menschen alles, was
ihnen unbekannt ist? Weil man sie in der Schule lehrt: „Handelt wie alle
anderen.“
Lenkt den
Geist ins Unbekannte, ein solches Streben wird neue Formen des Gedankens
hervorbringen.
295. Die
Lehre setzt nicht nur ein offenes Bewusstsein voraus, sondern auch den Wunsch, bei
sich die Stufen der Anwendung zu verwirklichen. Man kann nicht annehmen, ein
durch Herkömmlichkeiten abgelenkter Geist könne die Lehre annehmen.
Fernstehende Menschen gehen an der nützlichen Anwendung des Buches vorüber.
Solche Leute werden nicht benötigt, selbst wenn sie neugierig sind.
Sie werden
sagen: „Was kann man mit diesen verstreuten Körnern anfangen?“ Sie werden noch
nicht einmal zugeben, dass es außer ihrem eigenen System noch ein anderes geben
kann. Man nimmt die Berechnung eines Werkes nur auf eine einzige Weise vor,
doch die Denkweise hängt sogar von den äußeren Lebensbedingungen ab. Vergleicht
die Denkweise in der Stadt mit der im Dorf, auf Reisen und beim Fliegen. Die Grundlagen
und Methoden werden ganz verschieden sein.
Nur der
kann die Lehre des Agni Yoga verstehen und anwenden, der mit den Lehren des
Lebens in Berührung gekommen ist und die Notwendigkeit fühlt, sein Dasein zu
verschönern und neu zu durchdenken. Die Wolken des Zweifels bedrücken den
nicht, der einen Ausweg aus dem Labyrinth sucht! Der Befehl der Notwendigkeit
flößt einem Findigkeit ein und hindert das Urteil über ein unverstandenes
System nicht.
Wenn die
Aufmerksamkeit auf unerklärliche Schmerzen gelenkt wird, erinnert sich selbst
ein befangenes Bewusstsein an Agni Yoga.
Die
Hauptsache ist, nicht danach zu streben, jene persönlich zu treffen, welche die
Lehre angenommen haben. Die Wege der Notwendigkeit sind unerwartet. Und macht
die Lehre nicht zu leicht zugänglich. Zu leichter Erwerb schafft
Geringschätzung. Man kann Unwissenheit dulden, doch Geringschätzung ist
unzulässig. Ein gewisses Maß an Suchen schadet nicht.
296. Der
Wunsch nach Wissen entstammt dem vergessenen Wissen der Vergangenheit. Genauso
wie eine Vorstellung die Folge früherer Erfahrungen ist.
(…)
297. Welche
Stunde lehrt die Menschen, zwischen Großem und Nichtigem zu unterscheiden? Die
Stunde der Zufriedenheit verwandelt und verzerrt die Wirklichkeit. Die Stunde
des Zorns krümmt die Klinge des Lebens. Die Stunde des Grams erniedrigt. Die
Stunde der alltäglichen Arbeit vernebelt. Einem unfreien Bewusstsein fällt es
schwer, Gegenstände in der Finsternis zu unterscheiden.
Wann kann
man erwarten, dass die Menschen die Macht der psychischen Energie verstehen?
Wie Wahnsinnige spielen sie am Rand der Explosion, und in ihrem Irrtum
betrachten sie den Planeten als einen äußerst festen Körper.
Man muss
verstehen, dass die Menschen bedauerliche Beispiele zu vergessen suchen. Die
Vernichtung ganzer Kontinente wurde aus den alten Schriften sorgfältig entfernt.
Ebenso verbarg man viele Hinweise auf Ereignisse, die das Schicksal der Welt
bestimmten. „Wir lieben es nicht, uns selbst zu quälen“, sagen die Hüter der
Menschheit. Sie sind bereit, ihren Ruin und ihre Niederlage vor sich selbst zu
verbergen.
Irdische
Herrscher sagen: „Bei uns ist alles ruhig.“ Die Ruhe der Untätigkeit sichert
ihnen ihre Throne. Gewöhnlich bewundern sie den Sonnenuntergang und schlafen zur
Zeit des Sonnenaufgangs. Doch die Unsichtbare Regierung sagt: „Es ist unsinnig,
Bestehendes zu verbergen!“
Die
Beispiele der Vergangenheit lehren Vorsicht.
Sucht die
Energie, die euer Dasein verändert, wenn sie bewusst hervorgerufen wird. Wollt
ihr euch nicht rechtzeitig rüsten? Die letzte Stunde kann die Menschheit
belehren. Wir sind keine in Schaffelle gekleideten Propheten. Wie einfache
Ärzte warnen Wir: „Es ist Zeit, eine Impfung vorzunehmen!“ Es gibt übrigens
Tapfere ohne Verstand, die selbst während einer Seuche zechen. Die Friedhöfe
verlieren ihre Gemeindemitglieder nicht.
Wir
sprechen um derer willen, die leben wollen.
298. Wenn
ihr ein Werk beginnt, versteht es, euch über den Anfang zu freuen. Die gewöhnlichen
Menschen wollen Blüten und Früchte sehen, doch Forscher freuen sich über den
ersten Sprössling, denn dieser ist das Erwachen des Lebens.
299. Wenn
ein Lehrer sagt: „Ich habe zehntausend Schüler“, fragt ihn, ob wirklich jeder Zutritt
hat. Menge schließt Erfolg aus. Die Größe der Armee war nie eine Gewähr des
Sieges.
300. Ich
bestätige, dass der Weg des Agni Yoga ein Licht auf dem Pfad ist. Es hat keine
Bedeutung, wie die Wanderer diesen Segen nutzen. Der Weg wurde ihnen gewiesen; jene,
welche die Zeichen des Feuers erkennen, werden kommen. So möchte ich jene
stärken, die das rechtzeitige Erscheinen der Lehre des Agni Yoga erkannt haben.
Man sollte
nicht auf die Stunde warten, da der Strom die nach Rettung suchende Masse
antreibt, das wird das Erkennen der Geißel des Schreckens sein. Das hat keinen
Wert, denn man muss jene kennen, die von einem freien Bewusstsein geführt
werden. Den Kampf kann aufnehmen, wer das Ziel der Schlacht kennt. Gewaltsam
unterworfene Sklaven werden nicht gebraucht. Ich erachte es für richtiger, das
wahre Streben zu schützen, als nach den Scherben eines zerbrochenen Gefäßes zu
suchen.
301. Wenn
im Kreis der Arbeit ein Kind erscheint, das aus besonderen Gründen angezogen
wurde, lächelt ihm zu und entwickelt in ihm das Bewusstsein, dass diese
Tätigkeiten sein Zuhause sind. Kinder kommen manchmal auf einen besonderen Ruf herbei.
Gebt ihnen, was durch ihre Vergangenheit vorbereitet wurde. Reich an Saft sind
die Früchte, wenn die Wurzeln stark sind.
302. Beim
Agni Yoga sollte man bestimmte Vorsichtsmaßregeln kennen. Nach einer bestimmten
Stufe kann man Rückenschmerzen bemerken; dann sollte man sich nicht bücken, denn
die Energiesäule steigt auf wie das Quecksilber im Thermometer. Daher wird zu einer
aufrechten Haltung des Rückgrates geraten. Unerwünscht sind auch Arbeiten, die
eine Anspannung nur einer Seite erfordern, zum Beispiel Holzhacken. Die Flamme
ist vertikal in ihrem Aufbau. So wird jedes Feuer wirken.
Die
Anwendung geringer Vorsichtsmaßregeln wird nicht aus dem Leben herausführen.
Ganz unmerklich kann man eine unschädliche Arbeitsweise einführen.
(…)
(…)
303. Die
Hände des Feindes sind immer bereit, die von Uns beschlossenen Werke zu
zerstören. Die Ohren des Feindes sind gespitzt, um eine für ihn nützliche
Verleumdung zu erlauschen. Es genügt nicht zu sagen: „Freue dich über den Feind“,
man muss auch lernen, seine Wege zu verstehen.
Der Feind
nimmt die Stelle der unbekannten Größe bei einer Aufgabe ein. Doch diese
Unbekannte ist gleich den uns bekannten Fakten. Das bedeutet: Man kann für
jeden aufgedeckten Feind eine Lösung finden.
Erwägt genau
die Umstände eurer Taten. Versteht es, euch an die Umstände eurer Gefühle zu
erinnern; wir werden darauf zurückkommen.
Wir nennen
alles Unbekannte einen Feind. Es muss gelöst, überwunden und in Bekanntes
umgewandelt – kurz gesagt, erkannt werden. Beim Erkennen sollte man sich vor
allem selbst beobachten. Wenn er sich dem Wild nähernd, berechnet der Jäger
jede Bewegung.
Man wird
euch wiederholt von schrecklichen okkulten Geheimnissen erzählen, doch ihr
werdet einfach und in euch selbst gefestigt herantreten. Bei uns gilt als erste
Bedingung des Kampfes die Kenntnis der eigenen Situation. Wir erkennen das
Unbekannte, indem wir uns ihm nähern. Es ist sinnlos, im Voraus darüber zu
sprechen, wir kennen ja noch nicht einmal seine Grenzen.
Wenn wir
uns daran machen, alles zu erforschen, müssen wir mit den Methoden der Erkenntnis
einverstanden sein. Wir werden die Richtung der Bewegung kennen, uns aber durch
die Vorgehensweise des Feindes nicht stören lassen. Lasst uns Voraussicht mit
wirklicher Bewegung vereinen.
Jeder
aufgedeckte Teil des Unbekannten wird zu einer Eroberung – ohne Erstaunen, ohne
Schaudern und selbst ohne übermäßige Begeisterung. Es kann uns doch jede
Stunde, selbst die unbeweglichste, dem Unbekannten näherbringen. Man kann sich
das Große Unbekannte als einen Freund vorstellen, doch für den Forscher ist es
nützlicher, es als Feind anzusehen. Sämtliche Merkmale des Unbekannten
entsprechen eher denen eines Feindes. Wir sprechen vor allem von
Furchtlosigkeit, doch dieser bedarf es einem Freund gegenüber nicht. Die
Heldentat des Sieges setzt auch einen Feind voraus.
Wenn Ich
euch als Eroberern das Geleit gebe, sehe Ich einen Kampf voraus. Das Große
Unbekannte lockt einen zum Sieg, wie der Feind.
304. Die
Lehre des Wissens ist kein Lehrbuch mit nummerierten Seiten. Die Lehre ist eine
für alle Bedürfnisse anwendbare Lebensvorschrift. So wie dort, wo sich eine
genügende Menge Elektrizität sammelt, ein Blitz auflodert, so eilt der Befehl dorthin,
wo sich eine Möglichkeit ergibt.
Bei Wahrung
der allgemeinen Einheit muss die Lehre des Lebens jedem Individuum eine Antwort
geben. Die Lehre bietet eine Lösung der Alltagsaufgaben.
Manchmal
scheint es, als käme die Lehre auf frühere Themen zurück. Doch wenn ihr diese
Weisungen vergleicht, seht ihr, dass sie ganz verschiedene Lebenserscheinungen
berühren. Die äußeren Anzeichen sind bedeutungslos. Der Menschen kann aus
verschiedenen Gründen erblassen oder erröten.
Lasst uns
die bedeutenderen Lebensbedingungen weit voraussehen, doch überlassen wir die
Einzelheiten dem Strom des Karma. Oft kann man den Hauptstrom ändern, doch die
Einzelheiten weisen das Merkmal von vorherbestimmtem Karma auf. Solche
Einzelheiten haben keine entscheidende Bedeutung, obgleich die Menschen sich
gewöhnlich gerade ihrer erinnern und nach ihnen urteilen. Gleichfalls darf man nicht
erwarten, dass Aufträge oder Versuche gleichförmig zur Anwendung kommen und verlaufen.
Wieder bedeutet das äußerlich Sichtbare nichts.
Die Weisung
sieht jede Möglichkeit voraus, denn die Offenbarung ist ganz verschiedenartig.
Die Gefahr liegt anderswo. Oft verliert ein Mensch, wenn er eine Möglichkeit
meistert, die sorgsame Einstellung zu ihr. Er trägt eine festliche Blume wie
etwas Gewöhnliches in den Alltag. Natürlich, Blumen sind immer gut, doch es ist
besser, das Leben in einen Festtag des Geistes zu verwandeln, als Blumen mit
dem Staub des Alltags zu bestreuen.
Wieder treten
wir an das Leben wie an den Kelch eines wundervollen Heilmittels heran. Man
trinke das Gift der Welt, um mit voller Macht wieder aufzuleben. Dieses Symbol
stammt aus Überlieferungen des Altertums. Wir sehen es in Ägypten und
Griechenland und selbst Shiva[95]
erinnert daran. Eine ganze Reihe von Erlösern trägt den Kelch des Giftes und
verwandelt ihn in Amrita.
Wenn Wir
sagen: „Seid außergewöhnlich und beraubt euch nicht des Kelches der Heldentat“,
so ordnen Wir an: „Verfinstert euer Leben nicht und verschüttet den Kelch
nicht.“ Ich bestätige, dass euch viel gesandt wurde. Jedes einzelne Teil,
verstanden und angewandt, wird neues Leben verleihen. So beobachtet den Regen
der Möglichkeiten und freut euch über den Regenbogen.
305. Ein
Treppenhaus präsentiert sich mit verzierten Stufen; warum jedoch ist die
unterste so voller Muster, während höher hinauf die Verzierung einfacher wird
und man auf der letzten Stufe keine Zeichnungen mehr wahrnimmt? Das Muster [auf
der untersten Stufe] wurde so vielschichtig ausgeführt, dass es die ganze Oberfläche
bedeckt. Oder ist auf der obersten Stufe kein Muster nötig? Wahrlich, Ich sehe
oben kein Muster. Denkt so einfach!
306. Der
Atem der Mutter der Welt, die Giganten, welche die Last tragen[96], und
die Erlöser, die den Kelch auf sich genommen haben — diese drei Bildnisse
entstanden nach einem einzigen Gesetz. Die Anhäufung von psychischer Energie
des Raumes bewirkt Explosionen von Teilen des Planeten. Die Organismen, die dem
Atem der Großen Mutter entsprechen, klingen mit den Explosionen der Raumkörper
zusammen. Kann eine solche Erschütterung ein Vorzug sein?
Es ist
genauso, als wenn für die Ausführung eines auserlesenen Kunstwerkes genau
abgestimmte Instrumente gewählt werden. Gewiss, wenn es nur wenige solcher
Instrumente gibt, liegt der Druck der Ströme auf diesen wenigen. Es ist
überflüssig zu beweisen, dass es trotzdem besser ist, die Last der Welt auf
sich zu nehmen, als an der Bewegung des Lebens nicht beteiligt zu sein.
Wenn Ich
von Vorsicht spreche, bestätige Ich gleichzeitig eine Furchtlosigkeit, die
durch ein entwickeltes Bewusstsein gefestigt wurde. Ohne Mut kann man nicht
aufbauen. Ohne Aufbau kann man sich dem Kelch nicht nähern. Nur die Flamme über
dem Kelch erleuchtet den Gipfel des Gewölbes. Daher sind für Uns die Erlöser
nicht durch goldene Messgewänder verborgen.
307. Die
feurige Heerschar wird oftmals so benannt, weil Satya Yuga* mit dem Element Feuer
beginnt. Dann sammeln sich jene, die von diesem durchdringenden Element erfüllt
sind. Die Bewegung und das Streben des Feuers liegen im Prinzip des Lichts.
Nichts kann Licht überflügeln, weil es von den Strömen des allgegenwärtigen
Feuers erhalten wird. Ich bestätige den Strom des Feuers als den reinsten und
ungestümsten. Der ganze nicht offenbarte Raum ist ein Schiff des Feuers.
Das alte
Symbol der feurigen Mauer spricht vom Raumfeuer. Im Osten weiß man von der
feurigen Heerschar, die sich vor dem neuen Zeitalter erhebt.
Kataklysmen
entstehen infolge der Nichtübereinstimmung des (…) Feuers mit der Flamme der
Ablagerungen des Planeten. Jene planetaren Gase, die dem Gift der Zersetzung
entströmen, versetzen die ungezähmte Energie Kamaduro[97] in
Tätigkeit; anders gesagt, die physische Natur des Körpers[98] verbindet
sich nicht mit dem Feuer. Die leuchtende Materie sucht die nicht
übereinstimmenden Uranfänge zu versöhnen, doch das, was als Finsternis
bezeichnet wird, paralysiert den Uranfang der strahlenden Materie; dann entsteht
ein Kataklysmus.
Die flammende
Heerschar lebt, wenn das Raumfeuer den Sieg davonträgt.
308. Jeder
Verbrecher fürchtet sich, an den Ort des Verbrechens zurückzukehren. Die
Menschen erkennen, dass ihr Verhalten in der Astralwelt der Würde des Geistes nicht
entspricht. Daher ihre schreckliche Angst vor den Toren der astralen Welt. Sie
versuchen sogar, keinen Gedanken an das Hinübergehen zuzulassen in der Hoffnung,
dass Unwissende keine Verantwortung trifft. Doch wenn man über Wissen verfügt,
kann man diese Übergänge nicht schwieriger bewältigen als den Aufstieg auf den
Sprossen einer Leiter.
Alt ist das
Symbol des direkten Aufstiegs. Was außer den Aufspeicherungen des Bewusstseins kann
diesen Aufstieg fördern? Dasselbe Feuer. Dieses Element verwandelt den Weg. Das
Feuer der Körper vereinigt sich mit dem Feuer des Raumes und wird durch dieses
genährt. Die Erscheinungen der psychischen Energie beruhen auf Feuer. Alle
Phänomene werden durch Feuer hervorgerufen. Und Feuer erleuchtet alle Eingänge.
Gewiss, für
Menschen des feurigen Elementes ist es nicht leicht, im Körper zu leben. Doch
erwählt gerade diese als Mitarbeiter, denn in ihnen gibt es keinen Verrat.
Gefahr wird sie nicht in Verwirrung bringen. Sie verstehen die Pflicht, und die
Bekundung von Streben steigt wie eine Flamme empor. Wer ist näher daran, über
die von den Schultern ausgehenden Strahlen zu verfügen? Was steht dem Aufbau
näher als das alles durchdringende Feuer?
Es fällt
den Menschen schwer, sich die Merkmale dieses Elementes anzueignen. Erde,
Wasser, Luft — sind offensichtlich, doch dass Feuer Wasser durchdringt, wird
als ein Scherz erscheinen. Man muss das Durchdringen des Feuers verstehen, anders
wird man die Feurigen Tore nicht durchschreiten.
309. Unter
allen Erscheinungen schätzen Wir den absoluten (…) Zustand des Geistes. Fehler
sind nichtig, wenn das Korn des Feuers erstarkt. Die Tat gleicht dem wehenden
Banner eines Kriegers; wie eine Krone ist seine Entschlossenheit; wie eine
Perle ist die Flamme seines Geistes.
Feuriger
Geist, du verbrennst die Irrtümer und durchdringst die Finsternis! Über alles
schätzen Wir das Feuer des Geistes.
310.[99] Die
Grenzen des Wachstums des Bewusstseins sind unwahrnehmbar. Natürlich bestehen diese
Stufen und sind genau definiert, doch ihre Linien sind gewunden. Es ist schwer,
durch eine allgemeine Festlegung zu urteilen. Besonders in Bezug auf die
niederen Stufen muss das Urteil vorsichtig sein, um keinen Schaden zuzufügen!
Wie kann
man alle zwingen, sich in eine einzige Richtung zu wenden? Doch wenn die
Menschen in verschiedene Richtungen blicken, können sie Verschiedenes sehen,
ohne dem Allgemeinwohl zu schaden. Mögen sie nach verschiedenen Seiten schauen.
Mögen sie alle Punkte des gestirnten Raumes betrachten. Das Auge muss
beobachten lernen. Mögen sie alle gemeinsamen Aufspeicherungen nutzen, aber
dabei das Allgemeinwohl beachten. Erlaubt ihnen, alle Quellen zu nutzen, und
wer mehr aufnimmt, wird der Größere sein.
Die
Erscheinung der Entflammung des Geistes ist so mannigfaltig. (…) Doch lieber
möge man sich irren, lieber die Möglichkeiten des Allgemeinwohls übertreiben
als sie herabsetzen.
Pflückt nicht
sinnlos Blumen, wenn ihr über eine Wiese schreitet. (…) Wenn ihr fortgeht, bedenkt,
dass selbst der ungeschickteste Mitarbeiter seinen Stein für den Aufbau
beitragen kann. Es ist nicht notwendig, zurückzuweisen, solange die Grenze des
Verrats nicht überschritten ist. Urteilt nach diesem schwarzen Merkmal.
311.[100] Die
Handlungen Unserer Mitarbeiter unterscheiden sich von denen anderer durch ihr
bewegliches Streben und ihr Vermögen, alles zu erfassen. Das kosmische Leben
besteht aus der Tätigkeit von Anziehung und Abstoßung, mit anderen Worten, aus einem
Rhythmus von Explosionen und Ansammlungen. Die Tätigkeit Unserer Mitarbeiter
ist nicht losgelöst von dem Naturgesetz. Man kann bemerken, wie sie das Bewusstsein
anfüllt und Zerstörung durch Explosion nicht fürchtet.
Eines ist
Uns unbekannt: Ruhe in Untätigkeit. Unsere Mitarbeiter legen, genau wie Wir,
freigiebig die Grundlagen.
Wir
brauchen die Aussaat und Wir wissen, dass die Samenkörner nicht verloren gehen
können, denn Bestehendes kann nicht vernichtet werden. Die Veränderlichkeit der
Formen beschäftigt Uns wenig, denn das Korn ist unveränderlich. Ein solches
unveränderliches Korn ist in jedem Wesen eingelagert.
Selbst
abstoßende Handlungen hindern Uns nicht, an die Gleichartigkeit des Wesens zu
denken; und dieses Bewusstsein lässt Uns geduldig sein. Und es ist
offensichtlich für Uns, dass Differenzen gewöhnlich nur von
Nichtübereinstimmung des Rhythmus herrühren. Dieser Mangel an Übereinstimmung
verhindert natürlich die Vereinigung der psychischen Energie ganzer Gruppen.
Dabei kann gerade die Gruppenenergie die Nutzung von Strahlen ohne Vernichtung
oder Verbrennung der Kräfte näherbringen.
Vampirismus
kann in beträchtlichem Maß auf Nichtübereinstimmung des Rhythmus zurückgeführt
werden. Das Ergebnis ist Aufzehrung, aber nicht Zusammenarbeit. Darum spürt,
wessen Wellen euch nicht schaden, selbst wenn sie sich euch äußerlich von der
Seele eines fremden Volkes offenbaren.
Zwei, die
sich an einem Tisch gegenübersitzen, können einander nicht feindlich gesinnt
sein, wenn sie zu demselben Lehrer gehören. Fassungsvermögen und Duldsamkeit
sind ein und dasselbe. Nur Verrat kann nicht geduldet werden.
312. Man
muss zwischen Schwierigkeiten und Unvermögen unterscheiden. Schwierigkeiten
hängen mit dem höheren Pfad zusammen, Unvermögen jedoch entsteht durch einen
Mangel an Scharfsicht.
Man muss
wissen, dass es keine Grenzen der Beweglichkeit der Gesetze gibt. Man muss über
den Kern der Gesetze sprechen, und ihr kennt die Grenzen der Möglichkeiten. Übermittelt
vielen, dass häufige Wiederverkörperungen die Kräfte übersteigen können. Nur
unermüdliche Reisende wagen viele Seereisen. Deshalb lehre Ich, wie man im
Geist ohne eine Wohnstätte bestehen kann.
Weder die
Feinheit der Lehre noch die Weisheit des Urteils hängen vom Alter ab.
313. Zufall
ist gewöhnlich schon im Bewusstsein eingelagert. Und die Welten werden durch
Zufall geformt, denn Schöpfung geht aus Zufälligem hervor. Wir sind Hüter der
Gesetze und Verehrer des Zufalls, denn im Zufall liegt Beweglichkeit. Es ist
falsch, allen die äußerste Möglichkeit zu suggerieren, mit anderen Worten, man
kann nicht jedes Fundament mit einem schweren Dach belasten.
314. Man
muss die Fristen für die verschiedenen Materieschichten kennen. Wenn ein Punkt
der Materie bereits verändert ist, bedeutet das nicht, dass sich zur selben Zeit
die ganze Gruppe von Planetenkörpern[101] verändert.
Anders gesagt, wenn Satya Yuga auf einem einzelnen Planeten beginnt, wird es
die ganze Gruppe der Planetenkörper erst nach einer längeren Periode vereinen.
Die Merkmale werden auf verschiedenen Planetenkörpern beginnen. Man sollte sein
Denken nie auf einen einzigen Planeten beschränken.
315.[102] Die
Mutter der Welt verfügte: „Winde, sammelt euch! Schneeflocken, sammelt euch!
Vögel erscheint nicht, Tiere tretet nicht heran!
Kein
menschlicher Fuß wird Meinen Gipfel betreten! Die Verwegenheit der Finsteren
wird sich nicht erheben! Das Licht des Mondes wird nicht dauern, doch die
Sonnenstrahlen werden den Gipfel berühren.
Sonne, hüte
Meinen Gipfel, denn wo sonst soll Ich Meine Wache halten! Niemals wird ein Tier
aufsteigen, noch wird sich die menschliche Macht halten können!“
Die Mutter des
Seins wird selbst mit einem feurigen Schild auf der Wacht stehen.
Was glänzt
auf dem Gipfel? Warum haben die Wirbelwinde eine strahlende Krone geformt?
Sie, die
Große Mutter allein, erstieg den Gipfel. Und niemand wird Ihr folgen.
316. Die
Erscheinung des irdischen Hauses schmälert die Bedeutung des Feuers des Herzens
nicht. Versteht das Schaffen von irdischen Heimen als eine Flamme der Erhebung.
Schöpferische
Arbeiten sind wie die Feuer von Ampeln. Hundertacht Feuer und ebenso viele
Arbeiten. Tausend Feuer und ebenso viele Arbeiten. Eine Unmenge von Feuern und
ebenso viele Arbeiten.
Doch wenn
die Feuer sich in Finsternis verwandeln, bedeutet dies, dass das Auge des
Menschen verbrannte.[103]
317. Auf
dem höchsten Gipfel glänzt die Mutter der Welt. Sie trat hervor, um die
Finsternis zu schlagen. Warum sind die Feinde gefallen? Und wohin wenden sie in
Verzweiflung ihre Blicke?
Sie hat
sich in ein flammendes Gewand gehüllt und mit einer feurigen Mauer umgeben.
Sie ist
unsere Festung und unser Streben.
318. Hundegebell
sollte man nicht beachten. Man kann einen Stab nehmen und sich daran erinnern,
dass sogar eine einzige Schneide den bösesten Hund verwirrt. Verschwendet keine
Energie mit einem voreiligen Schlag, sondern droht mit der Schneide!
Am
schwersten ist es für die Menschen, die Sättigung des Raumes zu verstehen. Sie erkennen
die Sättigung des Wassers und sogar die der Erde an und sprechen über die
Metallisation von Wurzeln, doch der Raum ist für sie keine lebendige Materie. (…)
Daher ist den Menschen die Freude der Bewegung nicht zugänglich und das Element
Feuer ist ihnen schrecklich.
319. Wohin
soll man seinen Mut richten? Wohin den Willen lenken? Wohin sich wenden? Zu demselben
Geist-Feuer! Finden wir die Kraft, um nicht zu ermüden, denn wir schreiten
voran und sammeln die Worte des Wissens.
Erinnern wir
uns an die bekannten Heiligen der verschiedenen Völker. Durch welche Merkmale
unterscheiden sie sich? Vielleicht nur durch Bescheidenheit oder Gehorsam
gegenüber der örtlichen Obrigkeit, oder durch Schweigen oder Verehrung? So
würden sie uns armselig erscheinen.
Doch wir
sehen Krieger, Räuber, Ankläger von Königen, Erbauer und Besieger der Mengen.
Gemäß dem Feuer des Geistes erkennt man den Aufstieg. Von Menschen verordnete
Gesetze werden das Feuer nicht auslöschen. Seien wir daher vorsichtig mit den
sich Nahenden.
Wie Splitter
von Himmelskörpern Diamanten bergen, so tragen jene, die von weit her herankommen,
Zeichen, die für die Menschen unbegreiflich sind.
Von den
Massen ist wenig zu erhoffen, doch der Stein von dem fernen Stern bringt eine
einsame Botschaft.
Anziehung
vermehrt die Kräfte, und die besondere Sprache des Feuers umreißt die Zeichen
der Zukunft. Wieder wollen wir vorsichtig sein, denn das Feuer des Geistes ist
unwägbar.
320. Jede Zeit
hat ihre Methoden. Sich auf alte Präzedenzfälle zu berufen ist, als trüge man
die Stiefel des Großvaters.
321.
Beschwörungen und Formeln können gewiss helfen, den Rhythmus einzufangen. Doch
das Gesetz der Evolution sieht den direkten Kontakt des menschlichen mit dem
kosmischen Bewusstsein vor. Anstelle von Beschwörungsrhythmen sollte man das
feurige Geisteskorn begreifen und schweigend die Verbindung des Geistfeuers mit
dem Raumfeuer herstellen.
322. Wer
Wissen für sich allein erlangt hat, ist nicht Unser Baumeister. Wer kann ruhig bleiben,
wenn die Gebäude einzustürzen drohen? Wenn selbst ein entfernter Kataklysmus
den Organismus erbeben lässt, werden alle zu Maurern, die neue Fundamente
legen. Ich sage dies, weil die unaufschiebbare Arbeit alle Kräfte erfordert.
323. Wie
soll mit Agni Yoga begonnen werden? Vor allem ist es notwendig, das
Vorhandensein der psychischen Energie zu erkennen; dann muss man sich
bewusstwerden, dass Feuer das Wesen des Geistes bildet. Natürlich ist es nützlich,
sich des Fleisches zu enthalten; Gemüse ist gut, außer einigen Sorten, wie
Spargel, Sellerie und Knoblauch, die Arzneimittel sind.
Auch muss
man sich gegen feurige Krankheiten schützen. Das erste Mittel dagegen wird das
Bewusstwerden und die Beherrschung der psychischen Energie sein. Aber als
äußeres Reinigungsmittel kann man die Essenz Moru, auch Balu[104]
genannt, anwenden.
Wenn man
euch fragt, gebt genaue Formeln an. Nennt Moru als erstes Mittel, das dem
Wasser für Waschungen beigefügt werden soll. Man kann eine starke Essenz aus
dem Saft der Blätter und Wurzeln herstellen. Wenn die erste Formel weise angewendet
wird, kann man die nächste geben. Diese Pflanze kann auch innerlich mit Milch
verwendet werden, doch versucht es zuerst äußerlich.
Weiter scheut
euch nicht zu bestätigen, dass Baldrian ein mächtiger Beschützer inmitten der
Flamme sein kann.
Denkt so
einfach wie möglich über die psychische Energie. Die feinen Energien
manifestieren sich doch nicht mit Donnergetöse. Sie durchdringen die fernen
Schichten der Atmosphäre, daher sind ihre Symptome besonders subtil.
324. Ich
muss raten, die Furcht vor der Zukunft aufzugeben; wenn ein Mensch eintritt, der
durch Angst gehemmt ist, schafft er keine Atmosphäre der Tat. Gebraucht wird
ein Mensch, der nach Sieg strebt.
325. Wenn
ihr Agni Yoga vermittelt, tut ihr ein Werk von unbeschreiblicher Wichtigkeit.
326. Jedes
Gebäude hat äußere Mauern und ein unsichtbares Fundament. Man kann nicht ohne
Mauern sein, doch werden Mauern ohne Fundament nicht stehen. In allem gibt es
zwei Typen der Offenbarung: Der eine sind die Mauern, als das Symbol des
Lehrers; der andere ist das Fundament, als die Offenbarung der Mutter der Welt;
welcher ist wesentlicher? Denkt darüber nach!
327. Die
Mauern und die Pfeiler des Fundaments sind für das Gebäude gleich notwendig.
Wenn der Pfeiler des Fundamentes aus der Ferne nicht sichtbar ist, bleibt auch
das Antlitz der Mutter der Welt unsichtbar. Die Mauern fangen die Orkanböen
auf. Unser Name wurde der Menge bekanntgegeben, aber Wir nehmen den Ansturm der
feindlichen Ströme auf Uns.
Ihr mögt
oft gefragt werden: „Worin liegt der Unterschied zwischen diesen beiden Wegen
des Dienstes?“ Sagt: „Es gibt weder einen Unterschied noch einen Vorzug. Beide
heiligen Flüsse füllen das Meer.“
Man wird
auch fragen: „Wer gehört welchem Strom an?“ Natürlich zieht einen das Wissen
des Geistes zu einem bestimmten Strom, gemäß dem Strahl der Geburt.
Man kann
sich vorstellen, was für ein bestrebtes Leben die Strahlen der Raumkörper bewirken!
Unsere Anhänger empfinden die Strahlen besonders stark, doch man sollte diese
Feinfühligkeit nicht fürchten. Die Menschen zucken bei einem Klopfen in der
Nähe zusammen; wie könnte ein entwickelter Geist nicht auf ein fernes Erdbeben
reagieren, wenn selbst ein Telegraphenmast von der hindurchgehenden Energie
summt! Für die Menschheit ist es an der Zeit, alle im Körper vorhandenen
Eigenschaften zu schätzen.
Wie werden
wir gegen die Wellen der Flamme ankämpfen?
328. Es ist
nützlich, vom Lehrer zu sprechen; es ist nützlich, von der Lehre zu sprechen; es
ist nützlich, vom Leben zu sprechen. Es ist weise, die Spirale der Bewegung zu
verstehen, denn die Anwendung der Energie lenkt den Strom nach oben, das Gesetz
der Anziehung jedoch senkt das Niveau. So gestalten sich die Stufen.
Sprecht
gemäß dem Verständnis eures Gesprächspartners. Unduldsamkeit ist ein Gewand,
das man nicht wechseln kann.
329. Die
Krankheit, die Neuritis[105] genannt
wird, hat eine Beziehung zum Feuer. Auch vieles, was mit Rheumatismus und
nervlichen Störungen zu tun hat, sollte dem Feuer zugeschrieben werden.
Man kann
diese Schmerzen leicht durch Herstellung der Materie[106] der
psychischen Energie vertreiben. Wenn diese Ablagerungen die Nervenkanäle
verstopfen, kann man alle Arten von schmerzlichen Prozessen erwarten. Wie
Steine in inneren Organen können die Kristalle der psychischen Energie schaden,
wenn die Energie nicht genutzt wird.
Besonders
gefährlich ist der Kampf der Kristalle der psychischen Energie mit den
Ablagerungen von Imperil. Oft kränkeln Organismen mit entwickelten Nerven, daher
ist die experimentelle Erforschung der psychischen Energie so notwendig.
Man nimmt leicht
das an, was physisch gemessen werden kann.
330.
Beachtet die Symptome von unerklärlichen Krankheiten. Beachtet, bei welchen
Zentren die Symptome und Schmerzen auftreten. Vielleicht schmerzen die
Schultern, die Ellbogen oder die Knie. Vielleicht treten nahe dem Kelchzentrum
drei Zeichen in Erscheinung, oder es tritt ein Brennen im Kehlkopf auf. Jedes
Symptom weist auf die Tätigkeit des Zentrums hin.
Wie in
einem offenen Buch ist die Persönlichkeit eines Menschen eingeschrieben. Über
seinem Haupt brennt das ständige Merkmal seines Wesens. Man vermag es selbst
bei einfacher Beobachtung zu lesen, doch die Menschen sind an grobe
Einwirkungen gewöhnt. Sie erwarten betäubenden Donner und blendenden Blitz, doch
sie selbst vollführen die wichtigsten Handlungen in der Stille.
Wie ein
mächtiger magnetischer Strom anschaulich nur an bestimmten Körpern gefühlt
wird, aber auf alles einwirkt, so sind die durchdringendsten Energien
unsichtbar. Doch einstweilen bitten Wir, den offensichtlichen Erscheinungen
Aufmerksamkeit zu schenken.
Vergleicht
man den Charakter der Menschen mit den äußeren schmerzhaften Empfindungen, kann
man zu wertvollen Schlüssen gelangen. Man muss wissen, wie die Zentren auf die
umgebenden Organe einwirken. Warum wird Schwindsucht einer Erkältung oder
Blutarmut zugeschrieben, wenn die Zentren nahe der Lunge auf Besonderheit des
Organismus hinweisen? Warum wird das Anschwellen der Schultern und Ellenbogen
für Rheumatismus gehalten, wenn die Zentren der Schultern eine Anspannung
aufweisen?
Unsere
Aufgabe ist es nicht, durch vorbereitete Formeln zu nötigen, sondern
rechtzeitig entlang dem Pfad des Stromes des Weltgesetzes zu lenken.
331. Wie
soll man Mitarbeiter auswählen? Nur nach ihrer Unersetzlichkeit. Es ist
richtig, einen Menschen zu schätzen, dessen Platz nicht abgeschafft werden
kann.
(…)
Ich kann
jedem alles Notwendige geben, doch Ich erwarte die Entwicklung der Erfahrung. Verwirklicht
das Werk im Leben, denn die sieben Jahre der ersten Periode gehen dem Ende zu.
332. Worin
besteht das Mitgefühl der Bodhisattvas*? Ohne den Willen zu zwingen, lenken Sie
unsichtbar und geduldig jede geeignete Kraft zum Heil. Es ist nicht schwer,
sich entsprechend der Weisung der Bodhisattvas zu verhalten, denn jede Eigenart
des Geistes ist von Ihnen vorgesehen.
Arbeit kann
nur dann als Bürde empfunden werden, wenn die Kräfte falsch verteilt sind. Doch
wenn die Angemessenheit von Befehl und Ausführung gewahrt wird, kann selbst
eine komplizierte Arbeit nicht über die Kraft gehen.
Am
schädlichsten ist die Meinung, dass man alles abgibt, ohne belohnt zu werden.
Durch eine solche Herabsetzung kann man die glänzendsten Ergebnisse
zunichtemachen. Vergessen wir nicht, dass man vorwärtskommen kann, wenn man das
Ziel kennt; doch die Steine zu zählen, auf die der kostbare Fuß tritt, gleicht
einem Gänsemarsch. Lasst uns daran denken, dass die Vögel ohne Ziel fliegen,
aber dafür zählen sie nicht jeden Flügelschlag[107].
Kein
einziger Lehrer glaubte, dass Seine Arbeit beendet sei und Belohnung verdiene.
Dies ist die Eigenschaft der Selbstaufopferung der Bodhisattvas. Schöpferische
Arbeit bei jeder Bewegung der unermüdlichen Hand, denn das Auge erkennt die
Entfernung zum Ziel. Dies wird die Arbeit der Bodhisattvas sein. Wie Feuer:
allgegenwärtig, selbstaufopfernd und unermüdlich in seinem Wesen.
333. Am wichtigsten
ist, über den Begriff Lehrer zu sprechen. Man muss auf die Kette der Lehrer hinweisen,
von denen jeder der Schüler eines Höheren ist.
Man muss
sich an die Tatsache gewöhnen, dass die ganze Lehre keine Widersprüche enthält.
Man kann weit voneinander entfernte Meilensteine finden, doch diese werden die Zeichen
ein und desselben Pfades sein.
Wenn jemand
versichert, dass Wiederverkörperungen nur in Zeitspannen von 3000 Jahren
stattfinden können, wird er genauso Recht haben wie jener, der eine Frist von
drei Monaten behauptet.
Das Glück,
Möglichkeiten zu erkennen, ist das Glück der Zukunft. Indem man Möglichkeiten offenbart,
ohne die Grundlagen der Gesetze zu verletzen, nähert man sich der
Vervollkommnung.
Wenn in der
zweiten Rasse eine weit längere Frist zur Inkarnation erforderlich war, so
verringert in der sechsten Rasse die Annäherung des körperlichen an den astralen
Zustand die Notwendigkeit längerer Fristen.
Man muss
sich auch an die Vermischung der Rassentypen gewöhnen. Die dritte Rasse wird
kaum das Ziel erreicht haben, wenn die Samen der sechsten bereits im Raum in
Erscheinung treten.
Wer der
Lehre des Feuers folgt, muss verstehen, dass die Vervollkommnung der Materie erreichbar
ist. Die Welten des Körpers und des Lichts haben sich beträchtlich vereinigt.
Dies wird das Gesetz der Verwandlung des sogenannten Todes sein. Gerade das
Gespenst des Todes schließt die Tore des Wissens.
Es ist
nützlich, an den Schulen die Unsterblichkeit zu lehren. Eine Religion, die den
Tod lehrt, wird sterben; ebenso wie alle jene sterben, die zu sterben wünschen,
denn der zukünftige Zustand liegt in unserem Bewusstsein. Wer das Potential des
Feuers in seiner Unsichtbarkeit erkennt, der versteht das äußere Erscheinungsbild
der Entkörperung[108].
334. Zur
Frage über die Zone der Welten muss man darauf hinweisen, dass die Welten entweder
zu einem bestimmten System gehören oder intersystemare Körper sein können.[109]
Doch der
Zustand der Erde ist sehr betrüblich: Die Erde ist krank.
335. Man
sollte nicht denken, das Werk werde nach den irdischen Wohnungen bemessen. Wird
etwa die Wahrheit der Worte Ramakrischnas[110]
vermindert, wenn sein Bett verbrennt?
Ist der
Schäfer gewiss, welches seiner Schafe die bessere Wolle liefern wird? Ist der
Gärtner gewiss, wie viele Früchte die gepflanzten Bäume einbringen werden? Doch
die Sorge des Schäfers gilt seiner Herde und die Liebe des Gärtners seinem
Garten.
336. Kein
anderer Name wird so viele Angriffe hervorrufen wie der Name Maitreya, denn Er ist
mit der Zukunft verbunden. Die Menschen fürchten aber vor allem die Zukunft und
sind ihretwegen gereizt.
Wenn ihr in
die Zukunft strebt, seid für Kämpfe bereit! Doch verbergt euer Streben nicht,
denn Feuer strebt aufwärts, und nur die Stufe des Strebens wird unsere
Verbindung stärken.
Die Lehre
des Agni Yoga muss euer Leben innerlich verwandeln. Doch äußerlich sollen weder
Hörner noch ein Schwanz, Flügel, hochnäsige Herablassung, Aberglaube oder
Bosheit eure Merkmale sein.
Man darf
sich nicht fürchten, seine Tätigkeit auszuweiten, denn das ist das beste und
angemessenste Mittel. Wenn man unter einem Baum sitzt, mag man denken, er sei der
Mittelpunkt der Welt, doch wenn man das Wesen seines Geistes über die ganze
Erde ausdehnt, wird man dem alles durchdringenden Feuer ähnlich.
337. Das Bewusstsein
ist der Maßstab und Schönheit duldet keine Hässlichkeit. Eine Lüge lässt sich
nicht verbergen. (…) Das Bewusstsein ist der Richter des Beweggrundes. (…) Es
gibt so viele Spielarten des Lebens, dass nur das Bewusstsein als Richter
bleibt. Entwickelt daher das Bewusstsein.
Wenn wir
uns durch tote Gesetze begrenzen, wäre es besser, auf einen Friedhof zu übersiedeln.
Das Mittelmäßige
ruft das Feuer des Raumes nicht hervor. Das Opfer wird vom Bewusstsein
gutgeheißen, doch wie genau muss der Meißel sein, der Gerechtigkeit eingraviert.
Und wie fein kann die Wendigkeit der Selbstrechtfertigung sein.
338.
Stunden des Glücks – so bezeichnen Wir jene Entwicklungsstufe des Bewusstseins,
wenn sich Unseren Leuten, ohne sich vom Leben abzuwenden, die Möglichkeit
bietet, mit Uns in Unserer Stätte zusammenzutreffen. Doch warum hat keiner
dieser Auserwählten von dieser Möglichkeit unverzüglich Gebrauch gemacht?
Während die
Entwicklung des Bewusstseins die Tore zu Uns darstellt, gebietet dasselbe
Bewusstsein, Unsere Werke in der Stunde der Not nicht im Stich zu lassen.
Selbstaufopferung erwächst aus dem Bewusstsein, und die Verteidigung Unseres
Hauses glüht wie ein Stein der Rettung.
Die Entwicklung
des Bewusstseins ermöglicht ein Verstehen der Wechselbeziehung der
Lebensgesetze und Hilfe für die Bewusstseine der Mitarbeiter. Doch wir sind
darum besorgt, dass sich Unsere Auserwählten sogar physisch nicht zu weit von
Unseren Bergen entfernen.
Man sollte
nicht denken, dass Mangel an Hingabe Unsere Mitbrüder zeitweilig von Unserer Stätte
fernhält. Im Gegenteil, gerade ihre Hingabe leitet sie, ihre Bequemlichkeit und
Freude zurückzustellen.
Man sollte
bedenken, dass es unsagbar wenige entwickelte Bewusstseine gibt, deshalb pflegt
jedes (…) Bewusstsein, auch das mit zahlreichen Fehlern. Ein angemessenes Maß von
Mängeln und Vorzügen gehört zu einem aufsteigenden Bewusstsein.
Bedenkt,
dass Unsere Werke nicht immer in Not sind. Der Sämann streut seine Handvoll zu
Ende aus und antwortet dann auf den Ruf seines Herren: „Ich komme, Herrscher!“
— „Kalagiya!“[111]
339. Die
Menschen lieben Erscheinungen, nicht kleiner als ein Elefant, und einen Ton,
nicht leiser als Donner. Doch in der Stille vollzieht sich die Einwirkung der
feinen Energien.
340. Die
Hauptsache ist, zu lernen, allein zu denken und sich an die Verantwortung für
sein Denken zu erinnern. Wahrlich, der Gedanke reißt die
stärksten Mauern nieder. Zweifel, Gereiztheit und Selbstbemitleidung können
bewusst vertrieben werden.
Ich rate,
sich selbst zu beobachten und zu bedenken, dass niemand anderer als der Lehrer
helfen wird. Ich rate, den Lehrer als die einzige Festung zu betrachten.
341. Wenn auf
die Neue Ära des Feuers hingewiesen wird, bedeutet dies, dass dieses Element
beherrscht werden muss. Anders gesagt, man sollte die Lebenskraft des Feuers in
sein Bewusstsein aufnehmen. Schon vor langem habe Ich zu euch über die Notwendigkeit
der Übung gesprochen, eure Gedanken in das Bewusstsein aufzunehmen.
Kann man
annehmen, dass die Lehre im Leben angewendet wird, wenn noch nicht einmal die
Gedanken eine neue Richtung erhalten haben? Dort, wo alles beim Alten blieb,
sucht keine neuen Keimlinge. Wo das Alte fortbesteht, wird das Neue Feuer
versengen, und das Leben wird keine neue Segnung erfahren.
Mögen die
Worte über das Feuer nicht als abstraktes Symbol betrachtet werden. Ich spreche
von einem wirklich existierenden Feuer. Nicht zum ersten Mal verspürt der
Planet die Einwirkung dieses Elementes. Bei einem Rassenwechsel nähert sich das
Feuer als reinigender Strom.
Die
Menschheit erinnert sich der Zerstörungen, die durch die Vereinigung des
räumlichen Feuers mit seiner unterirdischen Ablagerung verursacht wurden. Warum
die Zerstörung von Atlantis* wiederholen, wenn man die wohltuende Wirkung des
feurigen Elementes anziehen kann? Um aber dem Feuer furchtlos näherzutreten,
muss man lernen, darüber nachzudenken und es in das Bewusstsein aufzunehmen.
Wenn ihr die
Ausstrahlungen des menschlichen Körpers abbildet, werdet ihr mit besonderer
Klarheit die Abscheulichkeit eines zwiespältigen Wesens erkennen, wenn das Äußere
gerührt ist, doch der Gedanke sein Messer schleift.
Man muss
lernen, die Lehre einfach aufzunehmen und das Leben mit ihr zu erfüllen. Feuer
kann ein großer Segen sein.
342. Beim
Zerlegen von Materie muss man wissen, dass außer verschiedenen Bestandteilen
immer zwei Faktoren gefunden werden, denen keine bestimmten Namen zugeordnet sind.
Der erste wird die Ablagerung der psychischen Energie und der zweite die
Substanz des Feuers sein. Solange der Kristall der psychischen Energie nicht festgestellt
ist, kann die Substanz des Feuers nicht erfasst werden. Genauso wie die Ablagerungen
der psychischen Energie durch Imperil wahrgenommen werden können, wird die
Substanz des Feuers entsprechend der Anspannung der psychischen Energie erfasst
werden.
Das
Raumfeuer kann in seltenen Fällen mit bloßem Auge beobachtet werden, wenn es
sich nahe der schützenden purpurnen Grenze verdichtet. Der Raum wird gleichsam
mit kleinen züngelnden Flammen angefüllt, doch für diese Manifestation bedarf
es einer gefestigten Aura, die durch die Nähe einer kondensierten Flamme keinen
Schaden erleidet.
Auf alten
Bildern kann man um die Aura herum die Ablagerung von Feuer wahrnehmen. Doch
heute ist diese physische Erscheinung vollkommen in Vergessenheit geraten. Ihr
kennt die volle Wirklichkeit des Gesagten; doch mögen die Wissenschaftler nicht
klagen, wenn Wir ihnen vorschlagen, vor der Entdeckung des Feuers den Kristall
des Imperils zu finden. Dies umso mehr, als sie ihn schon fast gefunden haben.
Dabei ist es weit einfacher, mit dem Gift der Gereiztheit zu wirken, als die hohe
psychische Energie zu suchen.
343. Die
Erscheinung des Feuers gehört zu den seltenen Manifestationen, weil die Beweglichkeit
des Feuers jenseits des Erfassungsvermögens der Augen liegt. Nur in der Nähe
der Aura kann sich das Feuer manchmal festigen. Die Wellen des Feuers haben
einen bestimmten Rhythmus.
Ihr seid
schon daran gewöhnt, dass die Phänomene von Manifestationen nicht von der Sichtbarkeit
der äußeren Bedingungen abhängen.
344. In
Luftspiegelungen findet ihr die Lüge der Augenscheinlichkeit und die Wahrheit der
Wirklichkeit. Ich wiederhole: Ihr seht Wirklichkeit, doch das Äußere befindet
sich an einem von euch unerwarteten Ort. Dieses Beispiel gilt für viele Phänomene.
Die Menschen sehen die Wirklichkeit nicht, bestehen aber auf ihren eigenen
Vorstellungen.
Häufig wird
gefragt: Warum sind die Erscheinungen der feinen Energien so selten? Sagt: Sie finden
dauernd statt, doch das Auge und das Ohr des Menschen wollen sie nicht
erkennen. Wenn das Auge sie auffängt, ist der Mensch davon überzeugt, dass es
ihm nur so scheint. Dies ist die Formel der Unbewusstheit.
Gerade an den Schulen muss man die Beobachtungsfähigkeit
prüfen, und Schweigen in der Dunkelheit ist das beste Mittel.
(…)
345. Es ist
gar nicht so leicht, denken zu lernen. Es ist schwierig, die Anspannung des
Gedankens zu entwickeln, noch schwieriger ist es jedoch, eine hohe Qualität des
Denkens zu erlangen. Oft wiederholt ein Mensch im Geist: Ich werde rein denken;
doch sein Wesen ist an egoistisches Denken gewöhnt. Dann ergibt sich die am
wenigsten erwünschte Gedankenform. Zwei Vögel, die aus verschiedenen Nestern
fliegen, können sich nicht vereinen.
Man muss
das Denken nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Feuer des Geistes üben, bis
jede Zweideutigkeit schwindet. Der Gedanke kann so lange Macht haben, wie er
vollständig monolithisch[112] ist,
doch jeder Riss beraubt ihn nicht nur seiner Kraft, sondern ist auch kosmisch
schädlich, weil er Dissonanz in den Raum trägt.
Es ist
notwendig, eine bestimmte Zeit für die Beherrschung des Gedankens aufzuwenden, doch
es ist nützlich, sich die Einheit des Wesens des Gedankens immer wieder vor
Augen zu führen. Wir freuen uns über die Mannigfaltigkeit des Denkens, doch
jeder Gedanke muss so rein sein wie ein Diamant.
346. Über
die Teilbarkeit des Geistes habe Ich bereits gesprochen. Man sollte nicht
erstaunt sein, wenn ein entwickelter Geist sich freigebig offenbart, selbst auf
weite Entfernungen, wohin ihn die Qualität der Geistigkeit der Anwesenden zieht.
Man soll
nicht glauben, dass eine solche Sendung des Geistes immer unsichtbar sein wird.
Wir teilen Münzen aus, ohne die Abbildung auf ihnen zu sehen, und wissen noch
nicht einmal immer, wem wir sie zusenden. Um wieviel freigebiger ist unser
Geist, der wie die feinste Energie der besten Anwendung zueilt.
Daher lasst
uns selbstlose Sättigung des Geistes entwickeln.
347. Die
Menschen wiederholen häufig: unermüdliche Arbeit; doch im Geist fürchten sie
sie. Man kann niemanden nennen, der sich ohne Erweiterung des Bewusstseins über
endlose Arbeit freuen kann. Nur Unsere Leute verstehen, wie das Leben mit
Arbeit verbunden ist, woraus sie Kräfte für den Fortschritt erhalten. Man möge
verstehen, dass Feuer ebenso unerschöpflich ist wie die durch Arbeit erlangte
Energie. Mit der Stunde des Bewusstwerdens der Arbeit beginnt die Verwirklichung
des Agni Yoga.
Wolken
beginnen, das Feuer zu löschen, wenn die Kraft der Energie unzulänglich ist.
Die Anspannung der Energie kommt nicht vom Verstand und nimmt auch nicht durch
einen äußeren Befehl zu, sie wächst nur von innen. Doch nur ein freies
Bewusstsein kann Arbeit zu einem Fest des Geistes gestalten.
Vermeidet
es auch, Zwang auf den Willen eines anderen auszuüben. Mögen eure Rufe wie
Feuer aufflammen und den Raum erfüllen. Doch den Plan für die Nachfolge dieser
Feuer des Geistes muss jeder für sich selbst gestalten.
In gleicher
Weise wird die Arbeit der Sättigung des Raumes erkannt. Ein Unwissender
betrachtet die Kräfte des Raumes als außerhalb seiner königlichen
Persönlichkeit liegend. Er hofft, dass mit seinem Körper sein ganzes Wesen
vernichtet wird, doch der Kristall der Unwissenheit ist so lange unzerstörbar, bis
das Wissen des Geistes sein tödliches Gewebe auflöst.
Wenn die
Menschen den Yoga des Feuers suchen, müssen sie Arbeit als Entflammer
verstehen. Die Wechselwirkung von Energien nährt das Feuer, und entlang den
feurigen Kanälen gelangt es in die Sphären der höheren Welten.
Wir
bezeichnen Agni Yoga als den für das Leben geeignetsten Yoga, weil Leben auf dem
Austausch von Energien beruht.
348. Man kann
verstehen, dass Fleisch für den Organismus unerwünscht ist, nachdem man den
vollen Schaden erkannt hat, der dadurch entsteht, dass man dem Organismus totes
Gewebe zuführt. Nur auf Reisen kann man bestimmtes geräuchertes Fleisch zulassen,
doch allgemein rate Ich, euch zu enthalten.
Es ist
nützlich, Äpfel auf dem Tisch zu haben. Die Essenz dieses Obstes ist gut für
den Atem, solange es nicht fault.
349. Der
Lehrer vergisst nicht, jedes Zeichen der Hingabe anzunehmen. Hingabe und Bereitschaft
schmieden die Verbindung zwischen den Welten.
350. Man
kann Opfer als Aneignung des Rechts auf den raschesten Zutritt verstehen.
Beachtet,
warum für physische Offenbarungen ein tiefes Einatmen erforderlich ist. Liegt darin
nicht eine Entsprechung zu der Verlagerung von Energie, über die wir heute
gesprochen haben? Gibt es unter den physischen Offenbarungen etwa übernatürliche?
351. Ihr kennt
Unser Verhältnis zur Astralwelt. Ihr wisst, wie sehr sich dieser Zustand im
Evolutionsprozess ändern muss. Obwohl Wir auf die Unvollkommenheit der
Astralwelt hinweisen, können Wir Uns nicht von ihr abwenden, denn nichts Bestehendes
kann verworfen werden. So muss man Erkenntnis nicht nach persönlichem Streben
aufbauen, sondern nach der absoluten Bedeutung. Die Menschen sollten nicht nur
von der Astralwelt wissen, sondern können sie auch näher an die Grenzen des
Sichtbaren bringen;
so kann man Unser Experiment der Verdichtung des
Astralkörpers fördern.
Wenn ihr
über die wahrnehmbaren Manifestationen der Astralwelt lest, mögen sie euch
bislang ungewöhnlich erschienen sein. Doch damit zeigt ihr eine Schwäche des
Denkens, weil ihr das zurückweist, was untrennbar nahe ist. Es ist nützlicher,
anzuerkennen und den Standpunkt der Betrachtung einzunehmen. Wie können wir für
die Verbesserung der Bedingungen des Lebens kämpfen, wenn wir es nicht beobachten?
Ihr teilt den
sich Nahenden mündlich mit, wie die Verdichtung des Astralkörpers das Leben
beeinflusst, und auch das Experiment des Wechsels des Ortes und der
verschiedenen Körper. Man möge darauf hinweisen, dass ein Experiment, das auf den
Gesetzen der Chemie beruht, nicht als übernatürlich bezeichnet werden kann.
Allerdings
kann natürlich ein durch Jahrhunderte verstopftes Bewusstsein die Wirklichkeit
nicht sofort erfassen. Wenn Ich daher über Geduld spreche, muss man dies verstehen
wie das Leben.
Wer würde
einen Gast in den Regen hinausjagen? Doch der Ansturm der Elemente währt nicht
lange, und man muss nur die Zeit so vernünftig wie möglich nutzen. Auch muss
man verstehen, dass der räumliche Gedanke sich jetzt in Richtung Vereinigung
der Sphären spannt, und der menschliche Gedanke wandert auf diesem Pfad der Erweiterung
des Bewusstseins.
352. Die
Furcht vor astralen Erscheinungen beruht auf anderen Ursachen als auf
Gespenstern, denn man muss die Kälte des Astralkörpers als eine chemische
Reaktion verstehen.
353. Wenn man
nach Belohnung fragt, erzählt folgendes Gleichnis:
Ein Mann
gab für gute Werke viel Gold, doch er erwartete eine Belohnung. Einmal sandte
ihm sein Lehrer einen Stein mit der Aufschrift: „Empfange die Belohnung, den
Schatz eines fernen Sterns!“ Der Mann war empört: „Für mein Gold wird mir ein
Stein geboten! Was bedeutet mir ein ferner Stern?“ Und in seinem Ärger warf er
den Stein in einen Gebirgsstrom.
Doch da kam
der Lehrer und sagte: „Wie fandest du den Schatz? Im Stein eingeschlossen war ein
äußerst wertvoller Diamant, der stärker funkelte als alle Edelsteine der Welt.“
In
Verzweiflung stürzte der Mann sich in den Strom und wurde, der Strömung
folgend, immer weiter flussabwärts getrieben. Doch das Flimmern der Wellen
verbarg den Schatz für immer!
354. Wer
Furcht, Vorurteile und Heuchelei aufgibt, kann sich an das unsichtbare Leben anschließen.
Man kann beobachten, wie sich ohne diese drei Feinde Hellhören und Hellsehen
entwickeln.
355. Diejenigen,
die Agni Yoga studieren wollen, müssen ihre Aufmerksamkeit dem Pulsieren der
Elemente zuwenden, denn durch dieses Gesetz werden die verschiedenen Elemente
verbunden. Das gestern durchgeführte psychophysische Experiment konnte euch den
Rhythmus der Energie als Puls der Elemente zeigen; dann wurde die Tätigkeit
durch Stille unterbrochen — wie Pralaya* und Manwantara* einander abwechseln.
Gewiss wäre
es unsinnig, die Wirkung der Elemente bei allen mechanischen Vorgängen Geistwesen
zuzuschreiben, doch ist natürlich die Verbindungen zwischen einigen Geistwesen
und den Augenblicken des Zustroms von Energie unbezweifelbar. Es ist
erstaunlich zu sehen, wie nicht verkörperte Geistwesen sich durch Nutzung des
Ektoplasmas* des Raumes verdichten können, und wie nicht manifestierte Körper
feine Eigenschaften erlangen können. Wahrlich, eine Brücke zwischen den beiden
Welten!
Bedenkt,
dass das Ektoplasma gerade mit Hilfe des feurigen Elementes abgesondert wird.
356. Ihr
erforscht den Rhythmus des Pulses der Elemente nicht aus Neugierde. Alles
Wissen lässt sich anwenden. Man kann das Wissen über den Rhythmus nützlich im
Leben anwenden. Schon seit langem wurde die Bedeutung des Rhythmus bemerkt, doch
der Rhythmus des Pulses der Elemente erzeugt besondere Wirkungen.
357. Mahawan*
und Chotawan* sind die charakteristischsten Rhythmen des Feuers. Wenn man über
diese Rhythmen verfügt, kann man sich leicht dem Element Feuer anschließen. Das
ist keine gewaltsame Beschwörung, sondern nur das bewusste Eintreten in eine
Sphäre, deren Bedeutung ihr als wesentlich erachtet.
Man muss die
Rhythmen verstehen, denn wie sonst bringen wir Überzeugung in die Taten? Selbst
der halbtote Sand ordnet sich bei Schwingung zu besonderen Mustern. Um wie viel
mehr unterliegt der Mensch dem Rhythmus.
Nicht
Zauberei, sondern Wissen eröffnet dem Menschen den Weg der Verwandlung. Dieser
Weg ist unaufschiebbar, denn so wurde die Menschheit schon in den letzten Tagen
von Atlantis aufgerufen. Doch sollte man nicht denken, dass, wenn das Heute vorübergegangen
ist, auch das Morgen vorbeigehen wird. Jede Stunde kann eine Verwandlung für
die Neue Welt sein.
Denkt
darüber nach, wie ihr die Lehre leichter in euer Leben aufnehmen könnt. Selbst sehr beschäftigte Leute können jeden Tag eine Stunde
für die Annäherung an die Lehre erübrigen. Wir
können nicht glauben, dass es keinen Augenblick für das Wesentlichste gibt, für
das wir leben. Wir nehmen täglich Nahrung zu uns,
und ohne sie halten wir den Tag für unglücklich. Doch unser Geist erhält ebenfalls
Nahrung durch Gedanken, und ohne sie ist der Tag sogar verbrecherisch.
Vergrößern
wir unser Denken und erinnern wir uns an die Grundlage des Yoga wie an Brot und
Milch. Zwang ist nicht nötig, denn die Lehre kann durch Bändigung alles
Störenden anziehen.
358. Es ist
richtig, Sauerstoff als den Adler der alten Schriften zu verstehen[113].
Auch auf Phosphor, schwefelsaures Zink und Platin stößt man bei den alten Verbindungen.
359.
Besonders schwierig ist es, einen schnell fliegenden Vogel zu nötigen, langsam
zu fliegen; es gibt kein größeres Opfer, als wenn ein bereits erweitertes
Bewusstsein sich der offenbarten Wirklichkeit darbringt.
360. Sobald
sich die Menschen der psychischen Energie bewusstwerden, wird die Neue Ära verwirklicht
werden.
361. Es
gibt zwei Arten von Logik: Die eine ist die Logik des äußerlichen Denkens, die
man mit Lehrbüchern zu festigen versucht. Die andere ist die Logik der mentalen
Synthese, welche die Funken der Schlussfolgerungen des räumlichen Denkens
sammelt und verbindet. Diese Schlussfolgerungen erscheinen dem Menschen als ein
glücklicher Zufall, obwohl dieser Zufall ein ganzes Jahrhundert im Raum
heranreifte.
Das
erweiterte Bewusstsein bietet die beste Möglichkeit, die entscheidenden Punkte des
räumlichen Gedankens zu erfassen.
Gewiss, vom
Gesichtspunkt der äußerlichen Logik wird man immer Lücken im Prozess der mentalen
Logik finden. Wie die Ringe der Spirale dem Beobachter nur eine Windung zeigen
und den inneren Ring verhüllen, so geht die mentale Logik entsprechend der
Grenzlinie der nächsten Windung vor, während die innere Fläche im Strom des räumlichen
Kollektivs versunken bleibt. Deshalb sind Wir so um die Erweiterung des
Bewusstseins besorgt, damit man zur Vereinigung mit dem räumlichen Denken
gelangt.
Man muss
dies so einfach aufnehmen wie die lebenswichtige Bedeutung des Sauerstoffs.
Ebenso einfach sollte die Vorstellung des spiralförmigen Ursprungs des Daseins
und der schöpferischen Explosionen erscheinen. So wird der Atem des Kosmos als
aufsteigende Spirale erkannt werden.
Der reine
Anfang — wir wollen ihn Sauerstoff nennen — taucht mit Hilfe von Materia Lucida
aus dem nicht offenbarten Raum auf, trifft mit dem Abfall des Lebens zusammen
und bewirkt einer Reihe von Explosionen. Natürlich, man muss verstehen, dass
diese Explosionen ohne das Feuer des Raumes keinen Rhythmus erlangen. Anders
gesagt, das Feuer erweist sich als Regulator des kosmischen Pulsierens.
Man kann sich
freuen, wenn ihr die euch gegebenen Rhythmen anwendet. Gewiss, ihre Aufeinanderfolge
ist ziemlich individuell. Man erhält Ergebnisse in Abhängigkeit von dem gegenwärtigen
Zustand des Organismus. Man sollte die räumlichen Sendungen mit dem offenen
Kelch aufnehmen. Das ist die Gewähr der Synthese. Gleicherweise muss man den
inneren Rhythmus beobachten, denn das entwickelte Bewusstsein bleibt nicht ohne
Rhythmus.
Günstig für
den Rhythmus des Feuers ist die Verbindung von zwei Dodekaedern. Sobald sich
die Energie ansammelt, will Ich es angeben, denn für die Annäherung an Agni
Yoga ist dieser fliegende Rhythmus notwendig.
362. Wer
ein Körnchen Wahrheit kennt, wird Okkultist genannt. Wer sich gegen die
Grundlagen des Wissens erhebt, wird als Rationalist bezeichnet. Bei solchen
Voraussetzungen kann man sich die Abwegigkeit des irdischen Denkens vorstellen.
Es ist
schlecht, wenn der Begriff des Lehrers nicht erkannt wird; noch schlimmer ist
es aber, wenn man, nachdem man ihn erkannt hat, dem Lehrer das auferlegt, was
man selbst zu vollbringen hat.
So kann man
die Verehrung des Lehrers mit der Aufbietung seiner ganzen Kraft verbinden.
363. Die
Menschen sprechen gern über Ebbe und Flut, über Licht- und Tonwellen sowie über
magnetische Ströme, doch die psychische Energie bleibt in Vergessenheit. Dabei
sind psychische Wellen viel stärker als alle anderen räumlichen Fäden. Völlig
wissenschaftlich, wie astrochemische Strahlen wirken die Wellen der psychischen
Energie. Man kann die Bereiche der Einwirkung oder der Gegenwirkung auf
weiteste Entfernungen beobachten.
Weder der
persönliche Wille noch das Bewusstsein der Astralwelt, sondern die Akkumulation
räumlicher Wellen — als das Bewusstsein des Kosmos — wirkt auf alle feinfühligen
Empfänger ein. Man kann sich denken, welche Macht über die Welt hinwegfegt,
wenn aus ihr Legionen von Lächeln oder Schrecken geboren werden.
Wozu misst
man den Druck der Atmosphäre, macht aber keinen Gebrauch von den Daten, welche die
Stimmungen der Menschen bewirken? Das Leben wird von solchen Stimmungen
aufgebaut. Es gibt eine ausreichende Zahl feinfühliger Organismen, doch anstatt
sie vernünftig zu nutzen, werden solche Individuen mit Verachtung oder
Aberglauben umgeben. Bedauerliche Unwissenheit verhindert die Anwendung dieser
Energien im Leben, die selbst ans Fenster klopfen. Es ist Zeit zu verstehen, wo
das kollektive Streben herrührt und woher die Mehrheit Niedergang und
Aufschwung schöpft.
Andere
Rassen haben der Einwirkung der psychischen Energie Beachtung geschenkt, doch
unsere scheidende Rasse ist nicht gewillt, ihren Nachkommen dieses wohltätige
Erbe zu hinterlassen.
364. Wenn
Ich nach Ablauf von sieben Jahren sage: „Alles ist möglich“, wird das verstanden
werden? Werden nicht die Gegner weiter gegen die Wirklichkeit vorgehen?
Der tote
Buchstabe ist gefährlich. Doch ist das Bewusstsein bereit, die Grenzen der Schöpfung
zu verstehen?
365. Das
Wichtigste ist, mit der Lehre keinen Schrecken einzujagen. Wahrlich, in jedes
Leben kann ein Blütenzweig hineingetragen werden. Wie das Licht des Morgens
soll die Lehre sein.
366. Warum
sollte Unsere Bürgschaft derart beschränkt verstanden werden? Weiser ist es, den
Schatz noch weiter zu tragen, als ihn nur für das gewöhnliche Leben anzuwenden.
Die Suche nach weiter Anwendung der Lehre verleiht der Hand Erfahrung.
Doch man
kann ein bereites Ergebnis leicht zerstören, denn die Stimme aus der Ferne gleicht
dem Rascheln des Schilfs. Man sollte keinen Einspruch erheben, wenn sich ein
freier Wille auflehnt. Man kann es bedauern und erneut flüstern, doch das
Gesetz des freien Willens ist die Würde des Menschen.
Wenn ich
sage: „Übt keinen Zwang aus“, habe Ich gerade das Gesetz des freien Willens im
Sinn. Wer würde einen Zweig biegen, der durch den Willen angespannt ist? Und
wäre der Rückschlag nicht bitterer als die Biegung? So versteht es, Menschen heranzurufen,
ohne den Willen zu unterdrücken.
Selbstaufopferung
kann nicht eingegeben werden. Selbstaufopferung kann nicht befohlen werden.
Wenn der Geist, ohne sich selbst zu schonen, für andere leidet, handelt er aus
freiem Willen. Selbst ein Wink ist ungebührlich, wo ein Opfer sich erhebt. Ist
Teilbarkeit des Geistes möglich, wo Zwang herrscht?
Seht, wie die
immer bereite Flamme auflodert! Wird der Schmerz etwa das abwenden, was der
Wille eines reinen Geistes bereits ausgesandt hat?
367.
Streiten können selbst Hunde, daher ahmt die Tiere nicht nach. Das Bewusstsein
verpflichtet, die Folgen eines Streites zu verstehen. Sinnlose Worte erheben
sich wie schwarze Wirbelstürme. Es ist gefährlich, den Raum zu verunreinigen.
Es ist gefährlich, einen Rückschlag auf sich und die Nahestehenden zu lenken.
Man sagt,
der Affe sei leicht beleidigt – was bedeutet das für uns? Der Panther sei sehr
reizbar – was bedeutet das für uns? Man sagt, die Henne gackere ohne Grund. Man
sagt, der Geier verberge lange seinen Zorn – was bedeutet das für uns? Ein
Papagei wiederhole Schimpfworte – was bedeutet das für uns? Man sagt, eine Ente
beherrsche ihre Nerven nicht – was bedeutet das für uns? Lasst uns sie nicht
nachahmen!
368. Weder
Unzufriedenheit noch Gereiztheit, sondern das Gefühl des Glücks ist notwendig, nämlich
des Glückes, das Werk des Lehrers aufzubauen.
369. Zum
letzten Mal spreche Ich über Gereiztheit. Bedenkt, dass ihr Schaden nicht nur ein
persönlicher, sondern auch ein räumlicher ist. Dieser hinter Lächeln und
Höflichkeit verborgene Wurm hört nicht auf, die Aura zu zerfressen. Sein
Schaden untergräbt alle Werke.
Seid um des
Schaffens willen von Verurteilung der Gereiztheit durchdrungen. Wenn sie wie
ein Blutgerinnsel die Ohren verschließt, kann dann ein Mensch hören? Wenn sie das
Auge trübt, kann dann ein Mensch sehen? Wenn ein Schleier auf das Bewusstsein fällt,
wo bleibt dann die Errungenschaft?
Doch man
muss das Feuer wie einen Schatz hüten. Der Phosphor der Nerven verbrennt wie
ein Docht, und ist eine Lampe ohne diesen brauchbar? Man könnte Ozonöl
hinzufügen, aber ohne Docht werden die Nerven das Feuer nicht entzünden.
Das Symbol des Feuers erinnert an die heiligste Substanz,
die mit viel Mühe angesammelt, aber augenblicklich vernichtet wird. Wie
können wir beim Photographieren der Ausstrahlungen Ergebnisse erwarten, wenn
wir uns anschicken, in die Finsternis einzutauchen?
Warnt die
Freunde unermüdlich.
370. Sagt Oriola[114],
dem goldenen Vögelein: „Wenn du zum hohen Turm fliegst, denke an die
Vergangenheit. Erinnere dich, wie du Schätze zerstört hast und nachher zu den
Schöpfungen des Geistes strebtest, den Weg zu ihnen aber nicht gefunden hast.
Doch
Streben verschwindet nicht, sondern verwandelt sich in Leben. Du besitzt
Schätze des Geistes. Wie viele andere haben einen so vorbereiteten Weg vor sich?
Doch wer
keine Hindernisse vorfindet, muss umso leichter den Raum erobern. Die Flügel
sind den Vögeln nur zum Fliegen gegeben.“
So merkt
euch das!
371. Wenn
ihr die feinen Energien erforscht, könnt ihr euch davon überzeugen, dass nicht
nur die Hauptgruppen der Erscheinungen nähere Beachtung verdienen, sondern auch
die kleinen Spannungsfäden mächtige Ergebnisse hervorbringen. Es ist sogar
nötig, den fühlbaren Ablagerungen und Verbindungen den ersten Platz
einzuräumen.
Kürzlich
begann man das Soma im Organismus zu erforschen. Auch hat man sich unlängst an
das purpurne Sperrnetz erinnert. Beide Erscheinungen gehören zum Bereich des
Feuers. Die erstere stellt das Ergebnis der Arbeit des Phosphors dar, die
letztere verleiht die Macht des Feuers, die durch eine gesunde Ausstrahlung des
Organismus aus dem Raum angezogen wird.
Daher
sollte man das Feuer des Körpers hüten, damit seine Wirkung mächtig ist. Auf
diese Feuer sind unsere Heilmittel ausgerichtet. Nicht die Muskeln, sondern die
feurige Welle der Nerven verdient Beachtung. Sie muss wiederhergestellt und
genährt werden.
Die Pflanze,
die ihr vom Berg mitgebracht habt[115], ermöglicht
eine Reihe nützlicher Experimente. Die angespannte Energie des Saftes nährt die
Macht des Feuers. Aber auch andere Methoden ihrer Anwendung sollten erforscht
werden. Wärme, verbunden mit der Essenz der Blätter, und das Öl der Rinde liefern
das beste Stärkungsmittel für das Sperrnetz.
Zwischen
den beiden Uranfängen des Lichts und der Finsternis leuchtet das Sperrnetz wie
ein Harnisch. Wahrlich, diese Linie ist die Grenze zwischen Licht und
Finsternis! Von einer anderen Seite treten wir an die Goldene Mitte des Testamentes
Buddhas heran.
Diese Linie
trennt die Uranfänge; wie ein Blitz entspringt sie dem einen Prinzip der
Urquelle. Wie ein Schutz und wie eine Brücke vereint das Feuer die Gegensätze.
Wie sehr sollten die Menschen die Macht dieser Vereinigung schätzen! Wer sie beherrscht,
ist ein Besieger der Finsternis.
Die Ärzte
sollten die Bedeutung des Soma und des Sperrnetzes studieren.
372. Es ist
nützlich, die interplanetaren Kämpfe zu erkennen. Man kann das
Aufeinanderprallen der kranken und der gesunden Atmosphäre nicht anders bezeichnen.
Die gestern erwähnten Ströme schützen natürlich den Planeten vor giftigen
Ausdünstungen. Das Bewusstsein der lebenden Wesen trägt zu diesen traurigen
Erscheinungen viel bei. Man kann sich die Gefahr dieser Ausstrahlungen nicht
vorstellen. Nur die Beherrschung des Raumfeuers kann eine Entspannung bewirken.
Doch man muss dieses Feuer ins Leben hineintragen.
Es genügt
nicht, die Zeichen des Feuers im Umkreis des menschlichen Organismus zu beobachten.
Man sollte auch bemerken, wie das Feuer auf das Bewusstsein einwirkt. Dieses häusliche
Experiment wird die Technik liefern, die ein bloßer Buchstabe nicht enthält.
Das Feuer nähert sich dem Leben öfter, als man denkt.
373.
Beweglichkeit des Bewusstseins ist eine Eigenschaft der höheren Welt. Man muss
verstehen, wieso auf königliche Inkarnationen ohne Erniedrigung solche von
Schuhmachern folgen können. Auf Erden erfasst man die Beweglichkeit der äußeren
Formen nur schwer, weil sich die Menschen den Aufstieg des Geistes nicht
vorstellen.
Beweglichkeit
lehrt, einen Gegenstand von verschiedenen Blickwinkeln aus zu verstehen, und
die Formel „mit menschlichen Händen und Füßen“ hört auf, eine Abstraktion zu
sein.
So versteht
auch die Unwandelbarkeit des Gesamtplanes. So sollt auch ihr suchen. Stützt euch
nicht nur auf eine Lösung. Wenn die Feinde einen Weg versperren, übersehen sie
damit gleichzeitig einen anderen.
374. Wer
der Lehre folgt, büßt die den Menschen lieb gewordene Untätigkeit ein. Doch wer
ihr nicht folgt, erhält den vollen Schauer des Karma. Urteilt selbst, wer den richtigen
Pfad gewählt hat. Kann es Misserfolg geben, wenn ihr die Lehre erfüllt? Als ein
Glück bringt die Lehre Verfeinerung des Bewusstseins. Wo kann man sonst eine Kraft
finden, die den Ergebnissen der Lehre gleichkommt? Daher befolgt sorgsam Unsere
Testamente.
375. Worin
besteht der Erfolg eines Yogi? Weder in der Anziehung von Massen noch in der
Bekehrung der Menge; doch nahe den Werken des Yogi beginnt man, bewusste und
unbewusste, freiwillige und unfreiwillige Nachahmung zu bemerken. Die Menschen
beginnen, das gleiche zu tun. Sogar Feinde folgen fluchend dem gleichen Weg.
Es ist, als
ob sich um die Taten des Yogi eine besondere Atmosphäre ansammelt. Dies ist
wirklicher Erfolg, wenn weder Gold noch Mengen, sondern das unsichtbare Feuer die
menschlichen Herzen entflammt. Doch mit dem Wunsch, nachzuahmen, treten sie in dieselbe
Atmosphäre ein und tragen Tropfen desselben schöpferischen Taus mit sich fort.
Dieser
Erfolg kommt nicht allein von außen, er wird durch die Verbindung von
menschlichen Händen mit dem Gedanken des Raums geschaffen. Doch der Yogi wird
zum ersten Kanal, zum primären Empfänger der Raumenergien. Daher leuchtet der
Yogi wie ein aufrufendes Feuer.
Er baut
auf, was aufgebaut werden muss. Er fügt die vorbestimmten Steine zusammen, und
selbst Feinde sprechen schaudernd die von ihm übergebenen Worte nach.
Der Yogi
ist kein Prediger. Er tritt selten auf, doch die anvertrauten Werke wachsen in
einer besonderen Farbe. Andere anerkennen selbst das Blühen dieser Werke nicht,
denn ihre Bestimmung ist es nicht, zu verschlingen, sondern zu entflammen.
Wohin fliegt
der Feuerfunke? Kann man alle entfachten Feuer sowie alle vom Feuer des Agni
Yogi erwärmten Wanderer sehen?
Das Feuer
lodert erfolgreich auf, denn es brennt nicht für sich.
376. Was
halten Wir für Erfolg? Wahrlich, Werke sind erfolgreich, weil ihnen Freunde und
Feinde auf Schritt und Tritt folgen. Verfolgt das Verzeichnis der Nachahmungen
und sagt zu euch selbst: „Das alles kommt von unserem Feuer“. Fehler gehen in
den Feuern der Nachfolge unter. Man vermag mutig zu schwimmen, wenn die Feuer
der Leuchttürme gesendet werden und wenn Gefahren das Ornament des Schleiers
der Mutter der Welt offenbaren.
Die Mutter
der Welt fürchtet das Große Spiel[116]
nicht.
377.
Wahrlich, hütet die Lehre wie eine Perle. Als die Freude des Tages und die Besorgtheit
um den Aufstieg erhebt das Buch des Testamentes. Erhebt die Lehre als ein Schwert
auf der Wacht. Kann Nachlässigkeit um das Testament des Lebens herumkriechen?
Womit sonst können wir unser Leben ändern? Wo sonst finden wir Anwendung für
das Reich des Geistes, das in uns wohnt?
Lasst uns
die unwürdig verbrachten Tage zählen und von Schrecken ergriffen sein. Lasst
uns die der Lehre nicht gewidmeten Stunden zählen und betrauern. Kann man die
Stunde der Lehre für einen Sack Gold verkaufen? Kann man sich mit dem Kleid der
Unwissenheit zufriedengeben, wenn ein Chiton[117] der
Schönheit mit den Blumen der Mutter der Welt geschmückt ist? Wie können wir den
Tag gewöhnlich zubringen, wenn längs des Weges Schätze ausgestreut sind? Man muss
sich an die ungewöhnliche Offenbarung des Lebens gewöhnen.
Nur zu
einem Magneten werden Metalle hingezogen. Daher sollte man den Magneten des
Geistes nähren. Ohne Nahrung wird der Geist nicht sehen, wie viele Türen
offenstehen.
Gemäß dem
Gesetz des Austausches der Substanzen ist es notwendig, einen Strom des
Empfangens und des Gebens zu schaffen. Man sollte nicht glauben, dass das, was
einmal gelesen wurde, bereits im Bewusstsein haften blieb. Untauglich ist der
Gärtner, der den Garten nur einmal besucht! Man muss die Zeichen verstehen,
doch dazu sollte man sie sich zu eigen machen. Das eigene Buch liegt
griffbereit, und herrlich ist der Begriff der Verehrung, durch die das Leben
verklärt wird.
Wir senden
den Wunsch, um die Lehre besorgt zu sein!
378. Es
gelang, den Dodekaeder zu zeigen, doch das ist nicht leicht. Lasst uns alle
Zeichen des Feuers und der psychischen Energie beachten. Damit festigen wir das
Verstehen der Ähnlichkeit dieser höchsten Begriffe. Und so werden wir im
täglichen Leben tastend die Offenbarung der feinen Energien entdecken.
Es ist
schrecklich, dass die besten Offenbarungen der Energien keine Aufmerksamkeit
erregen. Man kann daran erinnern, dass die Menschen oft sehr Bemerkenswertes gesehen
und gehört, es jedoch unter den Abfällen vergraben haben. Welche Verwandlungen benötigt
das menschliche Auge?
Wenn jemand
ein Feuer sieht und spürt, das sich selbst entzündet und nicht verbrennt, entscheidet
er: Es ist Elektrizität. Wenn er das Klingen einer Saite in der Luft oder ein
Glockengeläute ohne einen Glockenturm hört, beschließt er, dies seien unklare
Tonwellen. Wenn er farbige Sterne um sich sieht, eilt er natürlich zum
Augenarzt. Wenn er Formbildungen im Raum sieht, denkt er an Meteorstaub. Wenn er
Gegenstände aus dem Raum erhält, verdächtigt er nur seinen Nachbarn, weiter
reicht seine Vorstellung nicht.
Doch fast
nie schenkt er den Erscheinungen des eigenen Organismus Aufmerksamkeit. Aber
gerade aus diesen kleinen Beobachtungen setzen sich die großen Erfahrungen
zusammen.
Eine Schlussfolgerung
darf nicht durch einen Befehl eingegeben werden, sondern muss durch die Kanäle der
psychischen Energie hindurchgehen. Lasst uns genau beobachten.
379. Die Membranen
und das Soma der Drüsen ermöglichen den Zugang zum Feuer, daher ist die Empfindsamkeit
der Drüsen segensreich.
380. Es
wurde richtig gesagt, dass die erste Manifestation mit Donner und die letzte in
der Stille erfolgt. Es ist unmöglich, sich die Stimme der Stille ohne die
Erscheinung des Donners anzueignen, so viel schwerer, und ermüdender und größer
ist sie als der Donner. Doch das Allseiende ist in der Stille, und nach Donner
setzt unvermeidlich Stille ein. Wo aber ist Finsternis für ein Auge, welches
das Licht erkannt hat? Und wo ist Stille für ein Ohr, das die Geburt des Tones gehört
hat?
Kann denn
Materia Matrix nicht tönen und nicht leuchten?
Es ist
bereits ausreichend bekannt, dass sich ein verschlossenes Gefäß öffnen lässt:
Entweder man zerschlägt es oder man findet einen sehr feinen Rhythmus.
Gleicherweise
sollte man sich bei den übrigen Erscheinungen der Materie daran gewöhnen,
Manifestationen nicht von einem Elefantenschritt zu erwarten, sondern selbst
den Flug eines Schmetterlings zu erkennen. Das lässt sich nicht leicht
erlernen, denn das Leben ist erfüllt von Hammerschlägen. Feine Energien werden im
Alltagsleben nicht angewendet. Je weiter die Menschheit geht, desto gröber
nutzt sie die niederen Kräfte, die sie errungen hat.
(…)
Inmitten
des Lebens können wir die Schärfe des Verstehens der feinen Energien reinigen,
denn in ihnen liegt die Zukunft.
381.
Besonders schwierig ist es, etwas wahrzunehmen, das nicht von den gewohnten
Reaktionen der Nerven begleitet wird. Das ist die Selbstbeherrschung eines
Yogi.
382. Der Strom
des Lebens bewirkt eine ständige Ergänzung der Energie. Wenn die Empfänger[118]
geöffnet sind, kann nichts einen neuen Zufluss verhindern. Weder Alter noch
Krankheit, sondern Vorurteile unterbinden den Faden des Glücks.
Persönliche
Gereiztheit ist die Tochter des Vorurteils. Man kann sich von Gereiztheit nicht
befreien, ohne die Vorurteile auszumerzen. Beständiges Streben möge helfen, die
Erscheinungen richtig zu betrachten. Nicht Entsagung, sondern die rechte
Bewertung des Lebens ist notwendig. Die Bürgschaft muss wie ein Schwert der
Gerechtigkeit die richtige Haltung bestimmen.
Man soll die
Bücher der Lehre wiederholt lesen, denn jeder Tag gibt Hinweise auf eine neue
Anwendung.
383. Bei
den Errungenschaften der Zukunft muss der Wechselbeziehung zwischen der
Entwicklung des Geistes und der Beschaffenheit des Körpers besondere
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dem Körper fällt es schwer, den Geist
einzuholen, er ist Anfällen von Schwermut ausgesetzt, wenn sich der Geist in
die Höhe erhebt.
Ein
weiterer Umstand ist nicht weniger wichtig, weshalb ich euch bat, das
Aussprechen von persönlichen Namen nach Möglichkeit zu unterlassen. Menschen,
die sich auf Entfernung an jemanden wenden, belasten diese Person, wenn ihr
Geist entsprechend feinfühlig ist. Ihr habt bemerkt, dass Yogis oft ihren Wohnort
wechseln und es vermeiden, Namen auszusprechen. Das ist die Folge des Wissens, welche
Einwirkung Namen im Raum erzeugen, wenn sie mit einiger Kenntnis der Lehre
ausgesandt werden.
Nur in
dringenden Fällen sollte man seinen Willen auf lebende Wesen lenken. Man muss
auch verstehen, dass das Wachstum des Geistes sich im Körper widerspiegelt; durch
Belastung des Geistes rufen wir eine körperliche Reaktion hervor. (…) Wer sich
im Geist erhebt, sollte geschützt werden, doch dabei verhalten sich die
Menschen am wenigsten angemessen. Sie sind bereit, ihn mit den kleinlichsten
Wünschen zu belasten, ohne den Schaden ihres Leichtsinns zu erkennen.
384. Man
muss die Organisation der psychischen Energie erlernen. Ihr seht, wie Nichtübereinstimmung
der Kräfte Ergebnisse verhindert. Und wenn gleichzeitig Ungeduld bekundet wird,
kann man sich der Ergebnisse völlig berauben.
(…)
385. Der
Gesegnete wies seine Schüler auf einen Fakir hin, der große Kunst beim Ballwerfen
zeigte. Jeder Wurf traf das Ziel, und zwei Knaben eilten, um den Ball
aufzuheben und zurückzubringen. Der Gesegnete sprach:
„Dieser
Mensch erlangte Vollkommenheit im Ballwerfen. Jeder von ihm geworfene Ball wird
ihm sofort zurückgebracht. So verhält es sich mit dem Geben, wenn es vollkommen
ist. Daher lernt, Opfer zu bringen, denn im Opfer sollte Kunst liegen.“
Auch auf
einen schweigenden Menschen wies der Gesegnete und sprach: „Wer kann die Grenze
des Schweigens bestimmen? Das richtige Wort zu finden ist schwer, doch noch schwerer
ist die Schönheit des Schweigens.“
So lehrte
der Gesegnete das schweigende Opfer.
386.
Psychische Energie bedarf der Übung, und ihr seht, wie schwer es ist, sie
anzuwenden.
Es ist
schwer, mit Worten zu bestimmen, wo und in welchem Maß der Schüler die Kräfte des
Lehrers zu nutzen vermag. Nur ein verfeinertes Verständnis wird die richtige Angemessenheit
verleihen. Für das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler kann man keine
genauen Regeln aufstellen, doch das Leben bringt die notwendigen Formeln, wie
man den einen Pfad (…) zu beschreiten hat. (…)
387. Unter
den Experimenten mit psychischer Energie gibt es leicht zugängliche und
nützliche. Die Energie an Menschen und Tieren zu erproben, ist mit Gefahr
verbunden, weil es nicht leicht ist, einen Rückschlag zu vermeiden. Ist das Objekt
schwach, dann ist es schädlich, es zu unterjochen.
Doch es
verbleibt noch eine dritte Gruppe von Wesen, die für Experimente besonders lehrreich
ist, nämlich Pflanzen. Dieses Experiment nimmt natürlich einige Monate in
Anspruch, doch es wird für die Organisation der psychischen Energie die besten Aussagen
zeitigen.
Nehmt
einige Pflanzen derselben Gattung von ungefähr gleichem Alter. Die Art sei dem
persönlichen Geschmack überlassen. Bringt diese Pflanzen in demselben Raum
unter und beobachtet sie persönlich, ohne eine zu bevorzugen. Nach zwei Monaten
teilt die Pflanzen in drei Gruppen auf und stellt sie in verschiedene Räume.
Zur ersten
Gruppe verhaltet euch gleichgültig, der zweiten sendet den besten Willen, und
der dritten schickt den Willen der Vernichtung. Diese Sendungen sollt ihr
natürlich ganz aus der Nähe ausführen und den Rhythmus von Mahawan benutzen.
Es ist sehr
nützlich, diese Sendungen abwechselnd je sieben Tage zu steigern und zu
verringern. Es genügt dreimal am Tag: bei Sonnenuntergang, mittags und morgens.
Am Morgen können die Pflanzen gegossen werden, wobei man dem Wasser eine Prise
Soda beifügt. Bei Sonnenuntergang sollen sie mit einer Lösung Baldrian gegossen
werden.
So mag man
fortfahren, nicht nur die Pflanzen zu prüfen, sondern auch selbst an der rhythmischen
Tätigkeit festzuhalten. Für diese Versuche sollten weder Giftpflanzen noch
Liliengattungen oder Farne verwendet werden. So kann eine vermehrte Abgabe von
psychischer Energie erreicht werden.
Späterhin
kann man natürlich mit interessanten Ergebnissen die Einwirkung der psychischen
Energie auf Wasser und Luftströmungen demonstrieren. Doch erfordert dies die
nächste Stufe der Anspannung. So kann man im täglichen Leben, ohne die Erde zu
verlassen, viel Nützliches hervorbringen.
388. Steine
stehen bei Experimenten mit psychischer Energie hinter Pflanzen nicht zurück.
Rhythmus zwingt den Sand, verschiedene Muster zu bilden. Die psychische Energie
kann Schwingungen mit den gleichen Folgen erzeugen. Das alte Sprichwort, dass
der Wille Berge versetzt, beruht auf Schwingung.
389.
Sicherlich ist Imperil der Hauptzerstörer der psychischen Energie. Doch dürfen
auch die drei Übeltäter Furcht, Zweifel und Selbstbemitleidung nicht vergessen
werden. Sobald man die psychische Energie mechanisch wird messen können, wird
es lehrreich sein zu sehen, wie diese Verfinsterer den Energiestrom
unterbinden. Dieser Energiefluss wird durch Anstrengungen wie Selbstaufopferung
und Heldentat unterstützt. Diese abstrakten Begriffe werden für die Anerkennung
der Energie des Lebensprinzips zeugen, das messbar und erkennbar ist.
Ich
bestätige, dass die durch den aufgezeigten Rhythmus hervorgerufenen Feuer nicht
nur vermehrt werden können, sondern auch zur Stärkung der psychischen Energie
nützliche Dienste leisten. Das Feuer des Raumes trifft die Verfinsterer wie ein
Schwert.
390. Die Offenbarung
von Macht und Energie ist erfolgreich, wenn eine Angemessenheit der Spannung
vorhanden ist. Die Anerkennung der psychischen Energie als greifbare Substanz
wird dem ganzen Leben eine neue Denkrichtung verleihen.
391.
Kürzlich sandte Ich euch eine tibetanische Münze, die in der Mitte des Tisches
unter ein Notizbuch gelegt wurde, damit sie leichter gefunden wird. Doch
niemand hob das Buch auf. Am Morgen legte das Mädchen die Münze an einen
sichtbaren Ort, doch bis zum Abend hat keiner sie erkannt, bis sie nach einem erneuten
Hinweis genommen wurde.
So verhält
es sich oft mit den Wirkungen des Karma. Eine Sendung wird gegeben, doch sie
muss ergriffen werden. Doch es befinden sich so viele Dinge vor den Augen, dass
das Geschenk unbemerkt bleibt.
Die
Wirkungen des Karma sind von zweierlei Art: Entweder sind sie nur mit einer
Frist verbunden oder sie werden zu einer Person hingezogen. Manchmal kann sich
befristetes Karma in persönliches wandeln, doch in keinem der beiden Fälle darf
man den Lehrer tadeln.
Wie kann
man die Gesamtheit aller umgebenden Umstände kennen? Nehmen wir ein Beispiel: Man
kann die Bilder der Zukunft für beide Arten des Karma voraussehen, doch wenn
äußere Umstände das Karma auf sich nehmen, so bedeutet das nicht, dass etwas, das
im Raum bereits geboren wurde, sich auflöst. Es vermag neue Formen anzunehmen, braucht
aber nicht vernichtet werden. Auch hier kann eine gut organisierte psychische
Energie helfen, indem sie das befristete Karma bei der Persönlichkeit festhält.
392. Die
Beherrschung der Feuer ist mit vielen Gefahren verbunden. Es ist nicht leicht,
seine Feuer zu offenbaren; hat man sie aber erkannt, ist es schwer, die
Eigenschaft des alldurchdringenden Elementes zu meistern. Ein Wesen, das die
Feuer erkannt hat, wird auf den Ruf der Flamme erklingen oder flammentönend.
Das
Erdbeben gestern Abend bot ein Beispiel. Das Herz der Schwester Urusvati
erbebte gefährlich, denn Erdbeben sind die Folge von Feuer. Durch den
Zusammenprall von Feuern verschiedener Qualität wird nämlich das ganze Wesen
erschüttert. Doch die Erscheinung des Feuers ist als Schritt der Evolution derart
wichtig, dass Ich rate, zur Zeit der Beherrschung dieses Elementes besondere
Vorsicht walten zu lassen. Dies stellt einen wesentlichen Teil des Experiments
des kosmischen Verkehrs dar.
Der Pfad
des Feuers ist der Pfad der Errungenschaft. Dieser Prozess sollte ohne Eile,
ohne Gereiztheit und in Ruhe durchgeführt werden. Man kann annehmen, dass Wir
helfen werden, damit die äußeren Umstände nicht stören. Doch sollte man Zeichen
des Erfolges nicht als Zeichen des Schreckens betrachten. Die Menschheit liebt
es, das Wegräumen von Kehricht als Zerstörung und den Beginn des Aufbaus als
Unordnung anzusehen. Daher seid vorsichtig und wirkt ohne Überstürzung. Wir
werden die Fristen anzeigen.
393. Es
kann kein Hindernis geben, das der menschliche Wille nicht überwinden könnte.
Ich sage das weder als Trost noch zur Ermutigung, sondern als eine unabänderliche
Tatsache. Die Menschen schärfen schon lange ihren Willen, doch sie verstehen
den erforderlichen Grad des Bewusstseins nicht, der dem Willen Vollmacht zu
handeln verleiht und wo man sagen kann: Alles ist erlaubt.
Wem kann man
die ganze Habe anvertrauen? Nur dem, der sie weder entstellen noch missbrauchen
wird. Dem, der in seinem Bewusstsein fest ist. Dem, der die Lehre kennt. Wie
viele rühmen sich der Kenntnis der Lehre und kennen sie doch nicht. Es ist
ihnen zu langweilig, die bekannten Worte erneut zu lesen.
Wie den
Falken vom Himmel, so sollte man die Schärfe des Verstehens mit einer feurigen
Lockpfeife herbeirufen. Der Falke wurde gelockt, und gehorsam ließ er sich auf
die Hand nieder. So wird das wahre Verstehen auf das Feuer des Bewusstseins niedergehen.
Ohne Feuer
kann man die Finsternis nicht durchschreiten. Bedenke, wie unerhört dieser Rat
ist! Doch ihr entfacht ja eure Feuer nicht. Ihr seht euch noch nicht einmal um,
wo die Quelle des Feuers ist! Verspottet ihr nicht jene, die das Feuer gefunden
haben? Ihr wisst auch nicht, dass das Feuer nicht für sich gefunden wird,
sondern für die Menschheit.
Doch jenen,
die das Feuer gefunden haben, sage Ich: „Alles ist erlaubt!“
Ihr wisst,
wie man über einen Abgrund schreitet. Gefahr bedeutet für euch Freude. In den
Worten der Lehre flammen für euch feurige Zeichen auf und verkörpern das
Unaussprechliche.
Es ist von
großem Wert, dass Feuer keine Abstraktion, sondern für das Auge wahrnehmbar
ist. Feuer ist das Maß des Allerlaubten. Feuer ist das Zeichen des Allvertrauens.
394. Eifer
ist ein notwendiger Begriff. Auch Anerkennung der Hierarchie ist eine seltene
Eigenschaft.
Der Nebel
der Menschheit ist groß, und der Gedanke kann mit den unerwartetsten Mitteln
hindurchdringen; daher ist es leichter, aus einzelnen Stücken ein Mosaik zusammenzulegen.
Man muss keine vollendete Linie fordern. Ihre Teile werden sich unter
verschiedenen Stimmungen bilden.[119]
Man sollte nicht
nötigen, noch nicht einmal überreden, man kann nur einen Beitrag leisten, indem
man den Kalk des Gefühls stärkt, doch das Gefühl brennt nicht immer.[120]
395. Jedem
ist ein Talent gegeben. Man kann durch Vergleiche ein Bild von besonderer
Bedeutung zeigen.
396. Im
Westen wird oft von Gedankenübertragung auf Entfernung gesprochen, doch man
versteht es überhaupt nicht, diese Tätigkeit anzuwenden.
Ein
Beispiel: Um einen Beweis zu liefern, errichtet man zwei Stationen, die
gleichzeitig arbeiten müssen, und die dazwischenliegenden Meilen werden
errechnet, als ob man die Macht des Gedankens in Meilen messen könnte! Bei
diesem Experiment wird das Wichtigste übersehen, nämlich die Wirkung des
Gedankens.
Ihr wisst,
dass Meine Antwort euch zu verschiedenen Zeiten erreicht, denn viele
magnetische und atmosphärische Bedingungen üben einen Einfluss aus. Kann ein Zeitunterschied
von wenigen Minuten Einfluss auf die Wirkung des Gedankens haben? Nach
westlicher Vorstellung würde das Experiment schon als misslungen betrachtet
werden.
Die Einwirkung
des Gedankens wird vom Westen vollkommen übersehen, der nur nach zählbaren
Fakten sucht. Doch wissenschaftliche Forschung wird die Gesetze der Ausbreitung
des Gedankens in Verbindung mit dem Komplex der physischen Bedingungen
enthüllen.
Die Entwicklung
des Gedankens ermöglicht in Abhängigkeit von verschiedenen Wellen viele
Lösungen. Man kann gleichsam Gedankensprünge bemerken, genau wie ein Stein über
Wellen hüpft. So erreicht der Gedanke unverhoffte Stellen. Diese Verbreitung
des Gedankens legt dem Denker Verantwortung auf.
Wenn wir
gelernt haben, uns über die Weite der Verantwortung zu freuen, werden wir auch
die Bedeutung des Gedankens schätzen und es lernen, seine Gesetze zu
erforschen. Viele empfindliche Apparate werden es ermöglichen, die Wirkungen
des Gedankens festzuhalten. So wird aus dem Chaos ein weiterer Schatz hervorgeholt.
397. Beim
Erforschen der Gedankenübertragung lenkt die Menschheit ihre Aufmerksamkeit auf
alle sie begleitenden Erscheinungen, wohltätige wie auch negative. Die Wirkungen
des Gedankens verbreiten sich weit über das Vorstellungsvermögen hinaus. Zuerst
werden die Menschen verstehen, wie sehr sie einander schaden, wenn sie die
Kräfte eines anderen rauben und überlasten.
Einer der
Gründe, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, war sich zu verbergen, um die
psychische Energie zu hüten. Einer Unserer guten Mitarbeiter ließ sich für tot
erklären, um aus dem Blickfeld der Menschen zu verschwinden. So entlastet,
sagte er: „Es scheint, man hat mich vergessen!“
Dann kann
man beobachten, wie Gedanken — außer den unpersönlichen, räumlichen — an einem
vorüberfliegen. Unpersönliche Gedanken enthalten aber gewöhnlich nichts
Schädliches. Ich sage nicht, dass man persönlichen Gedanken entsagen soll, doch
man muss sich der ganzen Verantwortung bewusst werden.
Eine äußere
Bedingung der Erziehung zur Verantwortung wird ein strenges Leben für Kinder
sein. Auch das Bewusstsein der Wiedergeburt wird helfen. Doch herkömmliche
Staatskunst und Religion bedrohen diese Verantwortung ernsthaft.
Wenn ihr die
Umgebung ohne Vorurteile beobachtet, werdet ihr zu dem Schluss gelangen, dass
Unsere Methoden sich von den herkömmlichen Gesetzen unterscheiden. Wenn man
einen Aufruf zum Feuer in das Leben hineintragen muss, kann dies mit den Maßnahmen
herkömmlicher Staatskunst nicht erreicht werden. Indes wisst ihr: Wenn man das
Gewöhnliche durch das „Übernatürliche“ ersetzt, verunstaltet man das Leben
nicht, sondern verleiht ihm Schönheit und Weite.
398. Das
richtige Verhältnis zwischen den Ausbrüchen der Individualität und der
Unerschütterlichkeit des Gesetzes ergibt die goldene Mitte, die in der Tiefe eines
jeden erweiterten Bewusstseins schimmert.
Wie viele
notwendige Beobachtungen kann man selbst ohne feine Apparate anstellen! Liefert
der Vergleich zwischen den atmosphärischen Bedingungen und dem Zustand der
Menschheit den Regierenden nicht einen Schlüssel für vernünftige Erwägungen? Zeigen
magnetische Stürme nicht die Unterschiede in den gesellschaftlichen Regelungen
auf? Sonnenflecken, der Vollmond, der Durchgang von Planetenkörpern und viele
gleich mächtige Umstände beeinflussen die Grundfunktionen feinfühliger
Organismen. Sogar Pflanzen und Tiere reagieren auf kosmische Erscheinungen. Ist
es möglich, dass der Mensch, der Herrscher, keine Aufmerksamkeit verdient?
Selbst die
Einwirkungen von Erdbeben und Meteoren werden nicht studiert. Wäre es nicht
wichtig, neben der Erforschung der Zusammensetzung der Meteore ihre Wirkungen
auf die psychische Energie der Bevölkerung zu beobachten?
Beobachtet
die Einwirkung unterirdischer Gase, von denen es weit mehr gibt, als man
allgemein annimmt. Aber die Polizisten der Wissenschaft richten ihre
Aufmerksamkeit nur auf die gröbsten und offensichtlichsten Ereignisse, während die
viel wichtigeren Einwirkungen auf die Massen unbeachtet bleiben.
Das
Beobachten der psychischen Energie der Menschheit ist wichtiger als das Messen
von Feuchtigkeit oder das Berechnen von Hitze. Die menschliche Macht verdient,
dass man sich mit ihr beschäftigt.
399. Die
Methode Unserer Lehre wird gewöhnlich von zwei Seiten getadelt. Die Anhänger
des Alten können Unsere Beachtung der gegenwärtigen westlichen Wissenschaft
nicht verzeihen. Die Anhänger des Westens können die Verehrung der Alten
Weisheit nicht verzeihen.
Der Westen
hat die Sprache der Symbole vergessen. Hört man im Westen von einem „himmlischen
Drachen“, lächelt man. Doch wenn wir an die „Serpent Solaris“[121]
erinnern, schwindet das Lächeln. Besonders wenn sich die Sonnenschlange in die
Schlange des Solarplexus verwandelt und ein Märchen zu einer physiologischen
Tatsache wird. Denn wenn die Schlange des Sonnengeflechts erwacht, werden alle
vier Formen der Himmel zugänglich. Die Symbolik der Alten Weisheit beruht auf
dem Vergleich des Makrokosmos mit dem Mikrokosmos. Deshalb sucht den menschlichen
Organismus und seine Möglichkeiten in den abstraktesten Bildern.
Im Westen
begegnen Wir einer Menge von herkömmlichen Ausdrücken, doch dies bringt Uns von
deren Sinn nicht ab. Man muss nur das Vorurteil vertreiben.
Oft hören
Wir Klagen über die Wirkungslosigkeit Unserer Lehre. Gewöhnlich beklagen sich
diejenigen, welche die Lehre nicht anwenden. Kann eine versiegelte Arznei Hilfe
bringen? Außerdem können sich nicht viele der Kenntnis der Lehre rühmen. Entweder
sie verstehen sie in ihrer veralteten Denkart oder sie lesen nur Bruchteile,
ohne diese sinnvoll zu verbinden. Bevor man die Lehre beurteilt, sollte man sie
anwenden. Leichtfertigkeit ist international.
400. Warum
geschieht das Eintreten für die Lehre gewöhnlich so schüchtern und verschämt? Natürlich
deshalb, weil die Probleme des Daseins die Menschheit nicht beunruhigen. Die
Fragen des Lebens gehen nicht in den Alltag ein. Ungewöhnliche Erscheinungen
hält man für Fehler der Natur. Die Gesetzesformen werden von Kleinmut geschmiedet.
Der Fetisch oder die Verneinung stehen wie ehedem als Wächter des Menschen da.
Die Lehre des Lebens findet sich entweder in der herkömmlichen Biologie oder
sie wird vom Weihrauch der Tempel ausgelöscht.
Man sollte
endlich dem Aufmerksamkeit zuwenden, was uns umgibt, insbesondere jetzt, wo man
eine außergewöhnliche Anspannung des kosmischen Prozesses beobachten kann. Die
feinfühligen Apparate unseres Organismus arbeiten mit der gleichen Anspannung.
Die Spannung der Atmosphäre veranlasst die Menschen, sich sorgsam und aufrichtig
den kosmischen Kräften zuzuwenden. Darüber gibt es nichts zu spotten, da ihr
überhaupt nicht wisst, wovon die Rede ist. Genauso könntet ihr über die Formeln
der höheren Mathematik lachen, wenn sie euch nicht helfen, ein Mahl zuzubereiten.
Wir
bedauern es nicht, für solche Binsenwahrheiten Zeit aufzuwenden, denn alles ist
nützlich, um die Menschen zur psychischen Energie zu führen. Es ist unsinnig,
sich vorzustellen, der Mensch müsse überredet werden, eine Macht zu gebrauchen,
die er seit langem besitzt. Das ist die Psychologie eines Wilden, der alles
fürchtet, was seinem Großvater nicht bekannt war. Nichtsdestoweniger wirkt der
räumliche Gedanke!
401. Die
Lehre wird durch seelenloses Wiederholen zersetzt; auch muss man die Qualität
des Rhythmus verstehen. Gewiss, jedem Kristall liegen Anziehung und Pulsieren
zugrunde. Doch Pulsieren, anders gesagt Rhythmus, ist die Offenbarung des
Lebensprinzips, daher kann ein gegebener Rhythmus sowohl lebendig als auch tot
sein. Der lebendige Rhythmus, vergeistigt durch das Bewusstsein, ergibt als
Resultat Verbindungen von feinen Energien. Doch der Rhythmus der Lippen ergibt
einen toten, die weise Stille störenden Schlag und richtet daher nur Schaden
an.
Hütet euch
vor seelenlosen Wiederholungen! Wahrlich, sie zersetzen die kostbarsten Steine
des Geistes. Wenn eine Tätigkeit nur auf Furcht oder Habsucht beruhen würde,
könnte selbst ein Skelett einen weit nützlicheren Rhythmus schlagen. Dann wäre
der Heerestrommler ein erfolgreicher Rhythmiker.
Kann man
Feuer vom Wedeln des Schweifes eines Hundes erwarten, der ein Almosen erwartet?
Denkt daran, wenn ihr euch mit den feinsten Energien befasst und wenn ihr
beabsichtigt, die Erscheinung des Feuers zu berühren und ins Leben zu rufen.
Als Ich
euch mit den Rhythmen des Raumfeuers vertraut gemacht habe, erwartete Ich
allerdings den Einsatz eines geistigen Bewusstseins und ein Streben frei von
niederen Beweggründen.
Schon lange
wurde über die beiden Arten von Feuer gesprochen: das schöpferische und das
zerstörende Feuer. Während das erste leuchtet, wärmt und erhebt, verascht und
versengt das zweite. Doch Ich habe euch nur zum schöpferischen Feuer hingelenkt.
Ihr habt an euch selbst gesehen, wie man sich dem Feuer nähern kann, und selbst
das Tageslicht hat die Boten des Raumes nicht gestört. Und die Sterne begannen,
sich mit Zeichen zu umgeben. Man muss diese feurigen Zeichen hüten und lernen,
die besten Sendungen des Bewusstseins zu sammeln.
Weder ein
Faustschlag noch Drohungen, sondern leichtbeschwingter Aufstieg führt zu den
Toren! Hütet euch vor Seelenlosigkeit des Alltags!
(…)
402. Noch
ein anderer Feind bedroht die Lehre: Misstrauen. Es unterbindet die wichtigsten
und nächstliegenden Errungenschaften. Es ist erstaunlich, wie unfähig die
Menschen sind, mit allem umzugehen, was für sie neu ist! Die Selbstachtung der
Menschen ist so schwach und ihre Vorstellung so ärmlich, dass sie sich gewöhnlich
sogar fürchten, etwas zuzulassen, das außerhalb ihres Alltags liegt.
Anstatt zu
beobachten ist es leichter, zu verneinen. Möget ihr vernichtet werden, alle ihr
Verneiner! Ohne euer dürftiges Denken wird die Sonne heller scheinen und die
Festung des Wissens sich erheben.
Wie verletzend
ist es, das kleinliche, graue Misstrauen ohne ein Anzeichen von Wagemut zu
sehen! Misstrauen nistet auf Kehricht. Wir beharren immer auf Wissen, das auf
Erfahrung beruht. Wir bestätigen, wie langsam sich die Mittel und die
Ergebnisse anhäufen. Doch Wir lassen es nicht zu, dass ein denkender Mensch die
Möglichkeiten der Erkenntnis verwirft. Wie oft hat jemand Erkenntnis von
materiellen Belohnungen abhängig gemacht! Kleine Kinder unter sieben Jahren
handeln ebenso.
Man kann beobachten,
wie manchmal ein Mensch, der mit der Lehre in Berührung kam und wunderbare
Möglichkeiten erwarb, fortfährt, von einem Bettleralmosen zu träumen.
Lasst uns
die Lehre als große Lebensfreude bewahren!
403. Die
Hauptsache ist: Sagt den Neuankommenden nicht, die Lehre des Agni Yoga sei
leicht. Wahrlich, sie ist nicht leicht. Es gibt viel Anspannung und Gefahr in
ihr. Niemand sollte sich von dem Gedanken an Leichtigkeit und Süße irreführen
lassen. Die Beherrschung der Feuer speichert sich langsam auf. Jede vorzeitige
Hast bedroht einen mit Brand. Eine sehr hohe Beherrschung wird vor der nächsten
Stufe niedrig sein.
Ihr wisst,
wie schwer es ist, Fohat zu sehen, und welche langjährigen Aufspeicherungen
erforderlich sind, um diese Energie sichtbar zu machen. Was aber wird ein
schwacher Geist sagen, wenn er erfährt, dass es außer Fohat noch Para-Fohat
gibt, das von Pan-Fohat genährt wird? Diese Energien können nur ein starkes
Bewusstsein mit Freude und Liebe erfüllen.
Es gibt
nicht viele bevollmächtigte Baumeister, die selbstaufopfernd die Gedanken aus
dem Raum in den Kelch des Herzens aufnehmen. Sie fürchten sich nicht, von den
Feuern der fernen Welten versengt zu werden. Es belastet sie nicht, die Schwermut
der umgebenden Unvollkommenheit zu tragen. Es nähern sich ihnen vielfältig strahlende
Feuer, und Funken des räumlichen Bewusstseins halten Zwiesprache mit ihnen,
indem sie schweigend Gedanken entzünden und Antwort auf Fragen geben. Nicht leicht
ist der Baldachin des Segens, doch er ist der Eingang zum Höchsten Palast.
In vielen
alten Lehren wird vom Symbol des Auftrags zum Aufbau gesprochen. Es sollte
wörtlich verstanden werden. Um einen Agni Yogi herum werdet ihr immer Aufbau finden.
Die größte Schwierigkeit des Aufbaus wird die Stufe der Überwindung der
Unvollkommenheit sein. Die Erscheinungen des Lichts sind nicht leicht, doch dafür
erleuchtet das Raumfeuer die fernen Welten.
Führt
Schwache nicht heran, denn sie können den Schatz nicht festhalten. Es ist
besser, nur wenigen zu vertrauen. Sie werden die Entscheidung für eine richtige
Bewegung übernehmen. Sie werden Schwierigkeiten lieben und keinen Verrat üben.
404. Im
Westen sind zahlreiche Yogis, Schlitzohren, Lehrer, Magnetiseure und
Okkultisten aufgetaucht, bei denen sich alles um die Erscheinungen des Willens dreht.
Glänzend vermehren sie ihr Geld und lehren jeden gegen günstige Bezahlung, wie man
die materiellen Bedingungen verbessern, die Menschen für sich einnehmen, in der
Gesellschaft Einfluss erlangen, seine Geschäfte führen, zahllose Befehle erteilen
und aus seinem Leben einen rosigen Garten machen kann.
Dadurch,
dass sie den Willen entwickeln, scheinen einige dieser Lehrer dem richtigen Weg
zu folgen, doch sie weisen nicht auf das Ziel dieser Wanderung hin, und damit
tragen sie nur dazu bei, die hässlichen Lebensbedingungen noch zu
verschlechtern.
Ist ein
mächtiger Wille, der für die Festigung veralteter Vorurteile arbeitet, nicht
ein wahrer Schrecken? Wie viel Energie wird aufzuwenden sein, um den Schaden
auszumerzen, der durch die geistige Verderbtheit dieser Neookkultisten
angerichtet wurde! Die Imitatoren des Hatha Yoga werden noch den geringsten
Schaden verursachen.
Vor allem
ist die Lehre nicht verkäuflich – das ist ein uraltes Gesetz. Die Lehre gibt
das Ziel der Vervollkommnung aus, andernfalls wäre sie der Zukunft beraubt. Die
Lehre meidet persönliche Bequemlichkeit, andernfalls wäre sie Egoismus. Die
Lehre sieht die Verschönerung des Daseins vor, andernfalls würde sie in
Hässlichkeit versinken. Die Lehre ist immer selbstverleugnend, denn sie weiß,
was Allgemeinwohl bedeutet. Die Lehre verehrt Wissen, andernfalls wäre sie
Finsternis. Die Lehre tritt nicht mit ausgedachten Ritualen auf, sondern auf
der Grundlage der Erfahrung. Ich denke, die Lehre verfolgt ihren Weg jenseits
der Hülsen von Relikten.
Freude ist
eine besondere Weisheit.
405. Man
muss Wunder vermeiden, denn die Anwendung der psychischen Energie wird die
höchste Offenbarung eines geläuterten Rationalismus sein.
406. Denkt darüber
nach, was Gefahr ist. Die sogenannte Gefahr ist nichts anderes als Angst um
unseren gegenwärtigen Zustand. Doch wenn wir wissen, dass jeder Zustand vom
Bewusstsein geschaffen wird, das unzerstörbar ist, kann es keine physische
Furcht geben. Die Gefahr, vor der man gewöhnlich warnt, wird durch das
Bewusstsein aufgelöst. Deshalb ist das Wachstum des Bewusstseins die wichtigste
Grundlage für den Fortschritt.
Anstelle
von Gefahr werden nur Hindernisse übrigbleiben, die jedoch nur ein Mittel für
die Entwicklung von Energie darstellen. Wäre der Berg völlig glatt, könnte man
den Gipfel nicht ersteigen. Gesegnet seien die Steine, die beim Aufstieg unsere
Schuhe zerschleißen! So vergewissert euch, dass es keine Gefahren gibt.
Jede
Veränderung der Zustände bedeutet einen Ausbruch des Bewusstseins, und aus Ausbrüchen
bildet sich das Pulsieren des Kosmos.
Arm ist das
Bewusstsein, das die vorübergehenden Zustände nicht beherrscht. Unser Schild
ist die Unverwundbarkeit. Jedes Fleckchen von Furcht ist eine Zielscheibe für den
Pfeil des Feindes. Haben wir diese schändlichen Flecken weggewaschen, werden
wir unzerstörbar wie die Körper der fernen Welten.
Die
Entwicklung des Agni Yoga wird zu einem Schild des Denkens. Das
allesdurchdringende Feuer verleiht, wenn erkannt, eine äußerst reine Kraft und
füllt die Quelle der Erneuerung.
(…)
407. (…)
Gebt euch nicht Gedanken des Kummers hin. Diese Gedanken
sind wie Rost am Schwert des Siegers. Es kann dort keinen Kummer geben, wo
die Esse der Lebensschöpfung nahe ist. Lest die Puranas[122] dem
toten Buchstaben nach, und die Bücher der Weisheit werden euch wie ein Friedhof
erscheinen. Doch wo Feuer ist, gibt es keinen Kummer.
Das Leben
des Raumes beobachten, bedeutet Wissen, bedeutet, sich dem Leben des Kosmos
anzuschließen. Das menschliche Leben kann sich von den Gesetzen der psychischen
Energie nicht loslösen. Noch sinnloser ist es, sein eigenes Bewusstsein zu
unterdrücken. So wie es schwer ist, auch nur einen Tag ohne Wasser zu sein, so
ist es auch für unser Bewusstsein schwer, ohne Erleuchtung von den fernen
Welten zu bleiben. An das Denken über ein erhabenes Leben kann man sich ebenso
gewöhnen wie an Speise und Trank.
Die auf
Erfahrung gegründete Lehre verleiht jedem Denker die Freude der Anwendung.
Lasst uns daher nicht schmälern, was unermesslich groß ist und nahe dem Fluss
des Bewusstseins steht. Lasst uns nicht das in vorgezeichnete Grenzen einschließen,
was als Atem der Mutter der Welt ausströmt. Lasst uns aussprechen, wie
freudvoll es ist, ohne Furcht vor einem falschen Weg der Erneuerung zu dienen. Indem
wir mit dem Offensichtlichsten und Greifbarsten beginnen und den unabänderlichen
Gesetzen folgen, wenden wir für die Lehre des Lebens die beste Besorgtheit an.
Weder ein
Tag noch eine Stunde sollten vergehen, ohne die Lehre anzuwenden. Hütet den
Yoga als den Weg des Lichts, in dem Wissen, wie freigebig die Funken seines
Glanzes sind! Lasst uns die Verbindung nicht unterbrechen, sondern fortführen.
So wie die Sonne nicht ermüdet, so wird Agni nicht verlöschen!
(…)
408. Drei
Mäuse näherten sich einem Einsiedler, angezogen von seiner Bewegungslosigkeit.
Er sprach zu jeder von ihnen:
„Du haust
im Mehl, obwohl dessen Vorräte für deine ganze Art ausreichen, du hast dich
nicht gebessert.
Du hast als
Wohnsitz Bücher gewählt und nicht wenige von ihnen zernagt, doch du bist nicht gebildeter
geworden.
Du lebst
inmitten heiliger Gegenstände und bist nicht erhoben worden.
Wahrlich,
Mäuse, ihr könnt Menschen werden. Wie Menschen entwürdigt ihr die gegebenen
Schätze.“
Drei Löwen
kamen zum Einsiedler. Er sprach zu jedem von ihnen:
„Du hast eben
einen Wanderer getötet, der zu seiner Familie eilte.
Du hast
einer blinden Frau ihr einziges Schaf geraubt.
Du hast das
Pferd eines wichtigen Boten umgebracht.
Löwen, ihr
könnt Menschen werden. Legt eure furchterregenden Mähnen an und beginnt Krieg.
Wundert euch nicht, wenn sich die Menschen als grausamer erweisen als ihr.“
Drei Tauben
kamen zum Einsiedler geflogen. Er sprach zu jeder von ihnen:
„Du hast
fremdes Korn gepickt und es als dein eigenes erachtet.
Du hast eine
Heilpflanze ausgerissen und wirst als ein heiliger Vogel verehrt.
Du hast in
einem fremden Tempel genistet und im Namen des Aberglaubens andere genötigt,
dich zu füttern.
Wahrlich,
Tauben, es ist Zeit, dass ihr Menschen werdet. Aberglauben und Scheinheiligkeit
werden euch reichlich füttern.“
409. Der
Lehrer lenkt euch dahin, gegen Laster nicht loszudonnern, vielmehr können Vergleiche
mit Beispielen niederer Wesen einfachen Gemütern helfen. Wahrlich, viele Tiere
spüren die psychische Energie besser als die Menschen.
Die
Menschen rühmen sich ihres Verstandes, doch warum hält sie dieser Verstand nicht
von ihren abscheulichen Taten ab?
410. Die
Hauptsache ist, unerwartete Kreise zu erschließen. Es ist nicht weise, sich auf
Hütten zu beschränken und Paläste zu meiden. Es wäre engherzig, sich in Palästen
festzusetzen und die Hütten zu vergessen. Beschränkt euch nicht!
411. Jedes
Blatt behütet das Wohl der Menschen. Entzündet die Feuer der unbegrenzten
Erkenntnis. Jeder Stein ist bereit, die Sicherheit des Menschen zu bewahren.
Findet die Vernunft, um mutig zu streben.
412. Ich
schätze jede eurer guten Stimmungen. Mit guten Steinen kann man aufbauen. Der
Lehrer freut sich, wenn Er einen neuen Umstand geben kann. Man muss nur daran
denken, dass ein Beginn oft der Unordnung gleicht. Die Menschen unterscheiden
kaum zwischen den Zeichen des Glücks und des Unglücks, des Erfolgs und des
Misserfolgs, der Freude und des Leides.
413. Der Platz
des Lehrers im besten Winkel des Hauses ist kein Aberglaube. Dies ist der Platz
dessen, der zum Mahl geladen ist. Er kann jeden Augenblick eintreten, und das
wird zeigen, dass Er erwartet wird. Dieses stete Zeichen der Erwartung und
Bereitschaft ist wie ein Ruf aus dem offenen Fenster. Inmitten des Aufbaus und
der Kämpfe lasst uns Zeit erübrigen für ein flüchtiges Lächeln.
Die Lehre
wächst spiralförmig wie alles, was existiert. Wohl dem, der die
Aufeinanderfolge des spiraligen Feuers versteht. Die Spitze der Flamme wurde
von den Alten als flache Spirale dargestellt. Dieses Element drückt den Anfang
der Bewegung besonders deutlich aus. Könnt ihr behaupten, dass ihr euch mit Agni
Yoga befasst, wenn ihr noch nicht einmal das Entfachen des inneren Feuers erkannt
habt?
Reines
Streben bewirkt das Auflodern des Feuers. Man muss diese Anfänge und die sie
begleitenden Bedingungen beachten. Dafür sollte man einen echten
Beobachtungssinn entwickeln. Es ist nicht leicht, Beobachtungsfähigkeit zu
erlangen. Die Bedingungen, die diese Erscheinungen begünstigen, sind sehr
individuell: Kälte oder Hitze, Klang oder Stille, Licht oder Finsternis. Selbst
solche Gegensätze zeitigen gleiche Ergebnisse.
Man muss eine
Vielzahl von Bedingungen beobachten. Wenn die Menschen, die das (…) Feuer
erlangt haben, alle ihre Beobachtungen niederschreiben würden, würden sie vielen
Neuanfangenden sehr helfen. Die allgemeine Arbeit verlangt vor allem den Schutz
der Individualität. Und gerade wenn anscheinend sämtliche Methoden gefunden
sind, kann die einfachste nahegekommen sein. Man kann staunen, welche unerwarteten
Einzelheiten manchmal die Flamme entzünden. Eine Bedingung ist unabänderlich: Feinfühligkeit
für Erschütterungen sowie eine aufrechte Haltung des Rückgrats. Übrigens kann
bei chronischer Verkrümmung Moschus helfen. Das Einnehmen von Moschus wirkt auf
Phosphor, der den gestörten Feuerstrom wiederherstellt.
414. Die
Lehre des Agni Yoga erfordert, ständig entflammt zu sein. Manchmal ist ein
Ausruhen von den Erscheinungen erforderlich, doch die innere Flamme ist
unauslöschlich. Auf das Symbol der Unauslöschlichkeit wird in vielen Lehren als
eine Stufe der Erkenntnis hingewiesen. Man muss sich an die Erscheinung des ständigen
Feuers gewöhnen. Ein äußerer Hinweis wird kein wahrer Anstoß sein. Unsere
Flamme brennt wie ein Freudenfeuer, und es ist unwürdig, sie zu behindern!
Das
Entfachen der Feuer wird eine Menge kleiner Einzelheiten und verlockender
Experimente mit sich bringen. Die Lehre mag die Richtung vorsehen, sollte aber nicht
mit toten Ritualen binden. Bedenkt, dass der Niedergang der bedeutendsten
Mysterien begann, sobald die Riten kompliziert und tot wurden. Die Lehre sollte
so frei leben wie das Feuer des Raumes.
415.
Bildet, bildet die Mitarbeiter! Die größte Gefahr für die menschliche Arbeit
ist Stillstand. Es bedarf eines weiten Bewusstseins, um den Rhythmus der
Tätigkeit aufrechtzuerhalten.
Wenn die
Stunde der Tat naht, geben sich die Menschen gewöhnlich nebensächlichen
Gedanken hin, und das Ergebnis ist, dass sie einen für Spatzen geeigneten Pfeil
gegen einen Tiger senden. Dies ist nicht nur unzweckmäßig, sondern auch
Aufgeben der Aufmerksamkeit. Ist nicht ein Mensch, der sich der Aufmerksamkeit
beraubt hat, niedriger als ein Tier?
Ein Wesen,
das geistig unbeweglich ist, wird kein Archat sein. Der Lehrer spricht zu euch manchmal
über die Notwendigkeit des Ausruhens, doch es wurde nie gesagt, dass Rast einem
geistigen Tod gleicht. Wer sich selbst begrenzt hat, hört und sieht nicht.
Man
berichtet uns von unbeweglichen Archaten, doch diese Unbeweglichkeit ist nur
äußerlich. Vielen verfallen in eine angenehme Stimmung, wenn sie einen Grund
finden, der ihre Untätigkeit rechtfertigt. Doch ein Ruf zur Tat verdirbt ihnen völlig
das Bewusstsein.
Kann man
solche Menschen an das Element Feuer heranlassen, das seiner ganzen Natur nach
Wachsamkeit erfordert? Dieses Feuer ist ein Scherzo[123] und
eine Fuge[124]. Andante[125]
kann sich nur auf verglühende Kohlen beziehen. Natürlich, verschiedene
Flammenwellen klingen mit verschiedenen Rhythmen zusammen, doch ein Agni Yogi
wird nie ein Faulenzer sein.
416. Jedes
Zeitalter wählt die ihm entsprechende Lehre. In einer solchen Stunde nehmen
alle früheren Lehren ein ganz entstelltes Bild an. Die Menschheit selbst
versucht, die unsinnigsten Herabsetzungen der Anbetung ihrer Vorväter
anzunehmen. Doch keine Phase der Lehre schließt die vorhergehende aus. Diesem
Umstand wird wenig Beachtung geschenkt, weil die Priester jeder Lehre ihr Wohlergehen
auf die Verneinung der vorhergehenden Lehren aufbauen.
Doch die ununterbrochene
Fortdauer dessen, was die Menschen Religion nennen, ist leicht zu beweisen. In
dieser ununterbrochenen Fortdauer ist der Strom ein und derselben Energie spürbar.
Indem wir sie psychische Energie nennen, sprechen wir von der gleichen Sophia[126] der
Welt der Hellenen oder der Sarasvati[127] der
Inder. Der Heilige Geist der Christen offenbart genauso Zeichen von psychischer
Energie wie der schöpferische Adonai[128]
Israels und Mithra[129],
der von Sonnenmacht erfüllte. Gewiss zweifelt niemand daran, dass das Feuer des
Zoroaster* das Feuer des Raumes ist, das ihr erforscht.
Die psychische
Energie verbindet das Feuer mit der Materia Matrix, und die Lehre des Agni Yoga
ist nichts anderes als die Offenbarung der heutigen Anwendung der Energie, des Stromes,
der mit Satya Yuga naht. Dies ist kein Wecken schlummernder Möglichkeiten,
sondern die der Zeit entsprechende Erleuchtung. Darum sage Ich: Die Lehre wird
weder für Geld gegeben noch aufgezwungen, sie bezeichnet das Neue Zeitalter. Wenn
ihr sie nicht annehmt oder verneint, ist das eure Sache, aber ihre Verkündigung
ist unvermeidbar.
Man kann
diese Epoche richtig oder verzerrt verstehen, doch ihr Herannahen ist unbezweifelbar.
Man kann den Aufbau von Jahrhunderten in einem Augenblick zerstören, doch
Wahnsinn kann nur Wahnsinn gebären. Und sind jene nicht wahnsinnig, die
versuchen, ohne Verstand zu existieren, denn welcher Verstand wird nicht von
psychischer Energie genährt? Warum die Quelle im Dunkel der Unbewusstheit
suchen, wenn es leicht ist, das unauslöschliche Feuer zu entfachen und sich in
vollem Bewusstsein zu nähern?
417. Die
Lehre über die Erlöser findet Anwendung in allem, was existiert. Wahrlich, so
wie es möglich ist, mittels Teraphimen* Einfluss zu nehmen und sich zu nähern,
so kann man gleicherweise durch das Bewusstsein das Karma anderer auf sich
nehmen. Bei kleinen Experimenten konntet ihr beobachten, welche Fortschritte
ihr im Übernehmen des Schmerzes anderer gemacht habt, sofern dieser den Bereich
der Nerven betraf. In gleicher Weise kann man die Wirkungen des Karma anderer
auf sich nehmen. Schließlich kann man das Kollektivkarma auf sich nehmen, und
somit ist der Begriff Erlöser kein Aberglaube. Dafür ist es nur notwendig, die
Zweckmäßigkeit der Aufnahme zu verstehen.
Karma ist
die komplizierteste Erscheinung. Von der zufälligen Tat bis zu den Grundlagen
der Beweggründe ist alles vielfaltig und vielfarbig. Man sollte gründlich abschätzen,
wann es möglich und von Nutzen ist, sich in das Karma anderer einzumischen.
Doch man kann sich vorstellen, dass es Fälle eines selbstaufopfernden und
nützlichen Eingriffs in das Schicksal anderer gibt.
Die
Zweckmäßigkeit des Einmischens kann man gemäß den Feuern beurteilen. Die Feuer
sind die besten Anzeichen für den Entschluss; in ihnen verbindet sich das
innere Bewusstsein mit dem räumlichen, und nichts verleiht bei Verständnis der
umgebenden Bedingungen eine solche Lebenskraft, wie die vielfarbigen
Meilensteine der Feuer.
Ihr seht,
wie die abstrakten Begriffe Erlöser und Raumfeuer Wirklichkeit werden!
418. Die
Lehre meidet das Leben nicht. Der Lehrer kommt nicht von außen. Um die
verschiedenen geistigen Eigenschaften der Mitarbeiter zu fördern, wenden Wir
verschiedene Methoden an. Man kann nicht für alle Krankheiten nur ein einziges
Heilmittel anwenden. Wir werden einen erwiesenen guten Wert nicht wegen eines einzigen
Auswuchses verwerfen.
419. Wir
kennen den Teraphim. Wir wissen, dass ein Teraphim astral und materiell sein
kann. Die astrale Welt steht höher als die materielle und ein astraler Teraphim
höher als ein materieller. Nur sehr entwickelte Wesen können einen astralen
Teraphim haben. Materielle Teraphime können jedem bewussten Geist dienen.
Ein
Teraphim ist wie ein Modell der Erscheinung selbst. Ein Seefahrer kann die Ereignisse
auf seinem Schiff anhand eines Modelles des Schiffes besser beurteilen. Indem
sie das Bild schauen, kommen die Menschen gleichsam mit dem Abwesenden in Berührung.
Selbst die armseligste Beschwörerin verlangt vor allem ein Bild oder einen
vertrauten Gegenstand. Diese Gegenstände lenken ihre psychische Energie und helfen
wie ein Leuchtturm oder ein Wegweiser, die Einwirkung zu verstärken.
Bei
materiellen Teraphimen muss man für jeden Fall ein besonderes Bildnis haben.
Doch der astrale Teraphim hat den Vorzug, dass er allein genügt und je nach
Notwendigkeit das Bild aufnimmt. Daher ist er wie ein Wegweiser in Verbindung
mit den Errungenschaften des Bewusstseins.
Der astrale
Teraphim ist ein Kristall der psychischen Energie, so wie der materielle ein
Produkt des materiellen Strebens ist. Der Hauptakt vollzieht sich bei der Anfertigung
des Teraphims, weil gerade dann die psychische Energie am meisten angespannt
ist. Obwohl der astrale Teraphim vorzuziehen ist, kann man auf die Technik der
Anfertigung eines materiellen Teraphims hinweisen.
420. Der
materielle Teraphim wird in Form eines skulpturartigen Bildes oder eines
beliebigen Gegenstandes angefertigt, dem etwas beigefügt wird, das der Person gehört,
die der Beschwörung unterliegt. Häufig wurde beim Tod des Besitzers der
Teraphim mit ins Grab gegeben, wie im alten Ägypten und bei den Grabmälern der
Mayas und Etrusker. Sahen die Bestattungsriten eine Einäscherung vor, wurde
auch der Teraphim dem Feuer übergeben. Im Tempel Israels befand sich ein
Teraphim für den allgemeinen Gebrauch, doch bei jeder Beschwörung wurde etwas
unter den Teraphim gelegt, das dem zu Beschwörenden gehörte.
So sind in
verschiedenen Ländern viele Teraphime verstreut, und auf jedem von ihnen sind
viele psychische Sendungen aufgeschichtet. Bei diesen Aufschichtungen von psychischer
Energie ist es interessant, die Lebensfähigkeit dieser Energie zu beobachten.
Man kann tatsächlich sehen, wie der Teraphim die Kraft über Jahrtausende
bewahrt — so wie ein Korn lebt und unendliche Kraft offenbart.
Unter den
Experimenten mit psychischer Energie ist das Experiment ihrer Unauflöslichkeit
und Unzerstörbarkeit sehr wichtig. Der Teraphim liefert den besten Beweis, wenn
dabei zugleich Hellsehen angewendet werden kann.
Für einen
künftigen Versuch kann man einen unschädlichen Teraphim anfertigen, dem man
einen langfristigen Befehl eingibt. Der Teraphim wird einer bestimmten Person
oder dem, der ihn an sich nimmt, eine Botschaft überbringen. Dabei müssen zwei
Bedingungen beachtet werden. Man muss wissen, dass die Anfertigung des
Teraphims lange dauert und auch seine Wirkung nicht augenblicklich eintritt.
Die Lehre vom Teraphim und von beschworenen Gegenständen stammt aus dem
tiefsten Altertum, als die Atlantier die psychische Energie kannten.
Wie fertigt
man einen Teraphim an? Man muss eine Räumlichkeit finden, wo die psychische
Energie des Beschwörers den Raum ausreichend gesättigt und sich auf den
Gegenständen abgesetzt hat. An einer bestimmten Stelle wird ein Bild beliebiger
Art aus Wachs, Lehm oder Kalk hergestellt. Hat man das Bildnis fertiggestellt,
bedecke man es mit einem silbernen, kristallenen oder gläsernen Schrein oder einem
Lederschutz.
421. Wie
ihr wisst, wurden bei Beschwörungen auch Gesänge angestimmt, die sich aus ganz
seltsamen, zuweilen bedeutungslosen Worten zusammensetzten. Jedoch nicht der
Sinn, sondern der Rhythmus ist wichtig. So besteht Sphärenmusik nicht aus
Melodien, sondern aus Rhythmen. Wenn ein entwickelter Geist die Sphärenklänge
kennt, versteht er die Macht des Rhythmus. So sind beim Aufladen eines
Teraphims Wille und Rhythmus von Bedeutung.
Es ist
unwichtig, mit welchen Worten dem Teraphim ein Auftrag übertragen wird. Wichtig
sind die Aufeinanderfolge der Aufschichtungen, die Aufrichtigkeit der
unmittelbaren Übertragung und der Rhythmus, der Mahawan entsprechen kann. Nur
ein wenig entwickeltes Bewusstsein bedarf fremder Befehle. Doch ein entwickeltes
Bewusstsein kann Worte in Übereinstimmung mit dem Strom der psychischen Energie
improvisieren.
Es ist
nutzlos, sich mit auswendig gelernten Worten zu binden; es ist besser, vom
Rhythmus durchdrungen zu sein, wenn jeder Muskel beim Streben mit den Nerven
verschmilzt. Der Mensch schwingt als unteilbares Ganzes, und die Kraft des
Befehls wird durch Auflegen der Hände auf den Teraphim aufgeschichtet. Beim
Schaffen eines Teraphims sollte man von einheitlichem Streben erfüllt sein.
Nicht weniger als dreimal täglich sollte man den Teraphim aufladen.
Um den
Willen besser aufzuschichten, sollte man die Oberfläche des Teraphims nicht zu
stark polieren; es ist besser, ihn mit einem Gewebe zu bedecken und
Räucherungen mit Harzsubstanzen vorzunehmen. Eukalyptus ist gut.
422. Soll
man vereinfachen oder komplizieren? Sogar ein Kind wird sich für ersteres aussprechen.
Von
Beschwörung sprechend, kann man den komplizierten Weg wählen, indem man die
feinsten Schattierungen der Bedeutung von Klang und Farbe sammelt; dieser Weg
ist alt und unbeweglich. Die Technik der Anhäufung von Klang und Farbe ist umfangreich.
Doch wenn er den kompliziertesten Mechanismus erfunden hat, wird sein Schöpfer
dann nicht nach Möglichkeiten der Vereinfachung suchen?
Das gleiche
gilt für die Anwendung der psychischen Energie. Die Mehrheit hat sie völlig
vergessen, die Minderheit hat ihre Anwendung bis zu kaltem Fanatismus geführt.
Doch das der psychischen Energie zugrunde liegende Feuer hat mit Kälte nichts
gemein.
Agni Yoga
lenkt die Menschheit dem einfachsten Weg entlang. Ein einziger Ausbruch eines
Bhakti Yogi überflügelt einen langsamen Gnana Yogi.
Ebenso
führt das Entfachen des Feuers zur richtigen Bestimmung. Feuer verfeinert die
Zentren und verleiht eine Feinfühligkeit, welche die Richtung kennt; ebenso wie
die feinsten Gefäße im Feuer gegossen werden. Beim Gießen der besten Bildnisse
wird die alte Form vernichtet. Doch diese Bildnisse werden hochwertiger sein
als die aufbewahrte Form.
Daher geben
Wir der Menschheit als Geleitwort den Wunsch mit, einfach die Feuer des
Strebens und der Errungenschaft zu entzünden. Dieses Allheilmittel beraubt
niemanden um etwas und kann studiert und gefunden werden. (…)
423. Welches
Verhältnis besteht zwischen physisch gespeichertem Moschus und dem Phosphor des
Geistes[130]? Auch Moschus ist eine
Ablagerung von Feuer, doch eines unbewussten Feuers. Doch selbst der unbewusste
Kristall des Feuers birgt den Schatz.
Wird nicht
das reine Feuer des Raumes eine lebendige Verbindung mit den höheren Welten
sein? Wird sich nicht diese einfache Frage in einem unvoreingenommenen
Bewusstsein erheben?
Wenn wir
jedoch einen Teraphim als eine Ablagerung von psychischer Energie bezeichnen,
so wird auch dieser alte Begriff leicht zu verstehen sein. Fürchten wir uns
daher nicht, die Gaben der Pandora[131]
herauszunehmen, und vielleicht werden sie für einen erleuchteten Wanderer eine
andere Bedeutung haben.
(…)
424. Das
Maß des Erfolgs wird der Grad der Notwendigkeit sein. Ihr könnt versichert
sein, dass man ohne Notwendigkeit den Abgrund nicht überschreiten wird. Je
unabweisbarer die Notwendigkeit, desto näher die Stufe des Sieges. Möge die
dringendste Notwendigkeit sich erheben.
Das Maß des
Verständnisses ist der Grad der Liebe. Man kann die Zeilen wörtlich auswendig
lernen und trotzdem tot bleiben, wenn das Wissen nicht von Liebe erwärmt wird.
Wahrlich,
wenn man lernt, sich die Emanationen des Gefühls einzuprägen, wird man sehen,
dass es gerade die Liebe ist, die vor allem das Feuer des Raumes anzieht.
Derjenige, der sagte „Liebet einander“, war ein wahrer Yogi. Daher begrüßen Wir
jedes Aufflammen von Liebe und Selbstaufopferung. Wie ein Hebel Räder in
Bewegung setzt, so ruft Liebe die stärkste Reaktion hervor. Verglichen mit dem
Leuchten der Liebe, spiegelt der stärkste Hass nur einen schändlichen Fleck
wider. Denn Liebe ist die wahre Realität und Kostbarkeit.
Ich spreche
nicht abstrakt über die Liebe, sondern als Physiologe. Ich meine, wenn
Notwendigkeit der Antreiber ist, ist Liebe der Erleuchter.
425. Woher
kommen die Anwendung und die Tätigkeit des Feuers von Kundalini? Aus der
gleichen Quelle: dem Feuer der Liebe. Die Widerspiegelung des Wesens auf dem
Schirm[132] nennen wir die Quelle
der Wahrheit. Wie freudvoll ist es, die Wellen des Feuers wahrzunehmen, die
wachsen wie ein bezaubernder Garten.
Ich liebe
es so sehr, wenn das Feuer der Liebe leuchtet und man jedes Hindernis
überwinden kann!
426. Die
Menschheit hat oft unnötig ihre Kleider geändert. Bald kürzte sie sie maßlos,
bald schleifte sie ganze Schleppen hinter sich her. Die Ärmel schleiften am
Boden oder verschwanden gänzlich. Bald war das Oberteil weit, mal das Unterteil
höchst umfangreich. Als ob es nicht gleich wäre, in welchem Ärmel die Hand ihrem
Nachbarn an die Kehle greift. Die Verkleidung war nicht erfolgreich. Lasst uns
die Dinge nehmen, wie sie sind.
Dabei
wollen wir uns merken, Enthusiasmus nicht zu zerstören, woher er auch kommen
mag. Wir wollen die Wahrheit nicht verbergen, doch für jede Begeisterung ihren
Platz finden. Wird bei großen Maßstäben etwa irgendeine Begeisterung hindern? Für
alles findet sich sein Platz. Auf Begeisterung zu bauen, ist leichter und
dauerhafter. Wie Liebe, so entflammt auch Begeisterung die Feuer. Sammeln wir
alle Feuererzeuger und merken wir uns, wie kostbar jeder Funke ist. Licht und
Finsternis — vergessen wir nichts, das aus Licht ist!
Wir bieten
Lebensspender aus dem Pflanzenreich, doch lehnen wir nicht all das ab, was
unbeachtet in uns selbst liegt.
(…)
427. So
wenig es den Menschen gelang, die Kleidung zu wechseln, so wenig gelingt ihnen
die Bequemlichkeit des Lebens. Die grundlegende Bequemlichkeit erfordert eine
Verbesserung der Bedingungen und eine Vereinfachung der Einzelheiten des Lebens.
Doch genau das Gegenteil ist der Fall, die Menschen sind bestrebt, zu komplizieren
und jede Möglichkeit des Wachstums des Bewusstseins zu unterbinden. Es ist
nicht übertrieben, jedes Wachstum des Bewusstseins wird als unzulässig
betrachtet.
Familien
und Staaten brechen zusammen, wenn die Bewusstseine sich offenbaren. Die Lehre
des Lebens drängt sich verwaist in den Hinterhöfen, während auf den Plätzen der
Umzug des Todes dröhnt.
Man möge
nicht glauben, dass Wir veraltete Metaphern wiederholen. Selbst die
beschränktesten Menschen fürchten manchmal das Gespenst der Überproduktion von
Gegenständen. Natürlich, wenn man das Leben mit den alten Methoden fortsetzt,
muss es zu Überproduktion kommen. Nur zweckmäßige Vereinfachung kann dem Leben
Würde verleihen und den natürlichen Reichtum bewahren. Man kann nicht die Aufspeicherungen
der kosmischen Anstrengungen vernichten und leichtsinnig auf irgendeine
unverdiente Energie hoffen!
Für jede
neue Energie muss man sich vorbereiten. Jede Mutter denkt an ihr zukünftiges
Kind; es ist unmöglich, nicht an die Energie zu denken, die in uns selbst liegt!
Über die unveräußerliche Möglichkeit muss man nachdenken.
428. Zu
Zeiten von Atlantis und in den Riten der Druiden vollführte der Oberpriester
seinen Umlauf der Sonne entgegen, während alle übrigen in einem Kreis
entsprechend dem Lauf der Sonne herumgingen. Darin war das Symbol des geringen
und des großen Wissens enthalten. Das geringe Wissen wird von den gewöhnlichen
Energien mitgerissen, doch das große Wissen, das vor den Strom der kosmischen
Kräfte hintritt, erzeugt gewöhnlich neue Energien aus dem Chaos. So weise waren
im Sonnenkult die Stufen des menschlichen Aufstiegs gekennzeichnet.
Wie ihr
wisst, waren dies keine abstrakten Symbole, sondern die Grundlagen wahrer Tat,
denn die Zentren, die entgegen dem Lauf der Sonne rotieren, spenden eine
besondere feurige Energie.[133]
429. Es ist
erstaunlich, wie die Menschen sich ohne Sinn und Verstand alles verderben. Es
ist erstaunlich, wie sich die Menschen der ihnen bestimmten Möglichkeiten
berauben. Es ist erstaunlich, wie die Menschen ihre aufgespeicherten Grenzen reduzieren.
Wir sagen: Es
ist besser, in Tätigkeit Fehler zu begehen, als untätig zu sein. Wagemut beim
Handeln enthält bereits seine Rechtfertigung in sich, indem er die Energie unter
Druck setzt und dadurch vermehrt. Wird denn der Atem des Feuers durch
Untätigkeit entfacht?
Indem Wir auf
die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns mit Uns hinweisen, ziehen Wir euch in eine
Spirale besonderen Drucks. Wahrlich, nur in dieser Spirale kann man aufsteigen,
man muss sie hüten wie einen Antreiber der kostbarsten Energie. Nicht im Wunsch,
zu unterdrücken oder zu erniedrigen, rufen Wir auf, mit Uns zu gehen, sondern
im Wunsch, durch nützliche Taten zu stärken oder zu erheben.
Feuer,
Feuer senke dich herab auf jene, die deine Ströme aus dem Raum anziehen! Für
sie ist die Himmelsfeste mineralischer als die Tiefen der Erde. Für sie ist
Luft ein Zustand des Steins und der Stein eine durchsichtige Leitung.
Ihr, die Meinen,
schreitet mit Uns durch die Wellen des Feuers; möge es euch nicht versengen und
dem Heil dienen!
430. Besonders
vor den bedeutendsten Ereignissen wollen die Menschen die Möglichkeiten der
Zukunft nicht zulassen. Man kann eine interessante historische Abhandlung über die
Vorboten und Schwellen von Ereignissen schreiben. Dabei kann man die gleiche
Denkrichtung im Zusammenhang mit den Zyklonen von Erschütterungen verfolgen.
Gleicherweise
spotten die Blinden über die Hinweise der Sehenden. Ebenso geben die
Besserwisser an, dass eine Änderung der herrschenden Ordnung unmöglich, nämlich,
dass alles dauerhaft und unabänderlich und jedes feinfühlige Wesen einfach ein
Lügner sei!
Wenn ihr sie
darauf hinweist, dass das Heil nicht in Leblosigkeit liegt, werden sie zu
Feinden. Aber es ist wertvoll, solche Feinde zu erkennen.
431. (…) Das
Bewusstwerden der Hierarchie ist keine formelle Disziplin, sondern vernünftige Zusammenarbeit.
Sobald der Geist erkennt, dass er in eine endlose Reihe von Antreibern
eingetreten ist, erwirbt er das besondere Recht, vorwärtszuschreiten. Wie der
Steuermann seinen Mitarbeitern an den Rudern nicht zu gehorchen braucht, so
müssen die auserwählten Führer nur dem Ruf des Lehrers folgen. Man muss in
allem daran denken, die Energie zu bewahren.
Unsere
Führer haben Uns das Gefäß anvertraut, um das Übel auszulöschen, und Wir
übergeben den Auftrag der Reihe derjenigen, die vor Uns hingetreten sind, und
vertrauen ihnen die weitere Übertragung an.
Die
Befolgung der Weisungen der Hierarchie erleichtert den Fortschritt in die
Unbegrenztheit. Man kann die Gesetze der Materie nicht aufheben. Wie eine Pumpe
und eine Fontäne wechselseitig wirken, so kann die Ordnung der Grenzen der beiden
Welten durch das allgegenwärtige Feuer erleuchtet werden.
Es wäre ein
Irrtum, Meine Worte als poetische Hymnen zu betrachten. Man muss sie als den
Ruf eines Erbauers aufnehmen, für den es nicht wichtig ist, der Höchste zu
sein, für den es aber wichtig ist, den Auftrag der Herrscher zu erfüllen.
Urusvati hat
das sogenannte Rad des Buddha[134]
gesehen. Dies ist das Wesen des Teraphims der fernen Welten. Sein Wesen ist in
dem Fundament der Welt enthalten, das ein Blütenstempel genannt werden kann. An
seinen Enden befinden sich die Sphären der Polarität, entsprechend den beiden grundlegenden
Gesetzen. Im Zentrum befindet sich das (…) Rad der psychischen Energie. Und der
Kreis des rotierenden Regenbogens ist die Offenbarung aller Stadien des räumlichen
Feuers.
Diese
Erkenntnis ist eine Stufe zur Beherrschung des Feuers, und indem man sich
dieses Bild vorstellt, kann man die Annäherung des Feuers hervorrufen und sein
gefährliches Wesen in eine heilende Eigenschaft verwandeln. Der Kreis enthält
die Swastika[135].[136]
(…)
432. Der
Lehrer weiß, welche Stunde die beste ist. Besonderes Wissen ist erforderlich,
um, ohne Karma zu verletzen, das Verständnis des Laufs der äußeren Ströme zu
ermöglichen. Die Weisungen müssen sich wie Pfeile um die Zielscheibe herum legen,
ohne die Mitte des Kreises zu durchstoßen, die Eigentum des Menschen ist.[137] Der
Nebel kann nicht mit Unwissenheit erklärt werden, sondern mit (…) Fürsorge. Wir
wünschen euch, erfolgreich zu sein, doch dies ist nur bei Zusammenarbeit
möglich.
433. Man
kann seine Tätigkeit durch Sättigung des Raumes verstärken. Man kann Sendungen
durch den persönlichen Willen eines Einzelnen verstärken, doch das erweiterte
Bewusstsein wird diese Sendungen verstärken, indem es sie mit dem Bewusstsein
des Lehrers verbindet.
Eine
Eigenschaft des erweiterten Bewusstseins ist es, niemals das Vergangene zu
bedauern, weil jeder Augenblick weiter ist als die ganze Vergangenheit.
Gleicherweise trauert ein solches Bewusstsein den durchschrittenen Orten nicht
nach, denn jeder neue Ort, der im Bewusstsein aufblitzt, ist schöner als die früheren.
So ist das Bewusstsein eines neuen, schönen Ortes in Verbindung mit dem Wissen
des Lehrers die Gewähr für Schöpfung.
Kann es einen
schöneren Weg geben für die Gründung des Bollwerks der Lehre des Lebens? Der
Stern führt. So schreitet unbeirrbar voran!
(…)
434. In
allen alten Lehren wird gesagt: „Wende dem Lehrer nicht den Rücken zu.“ Dieses
Gebot kann sklavisch oder verehrend verstanden werden. Eine vernünftige Verehrung
ist wie eine Blume des Lichts. Man kann sie nicht erzwingen, nur ein erweitertes
Bewusstsein ermöglicht die Erfahrung, geistige Werte zu hüten. Wie soll man einem
Blinden eine ganze steinige Böschung schildern? Wie soll man einen Tauben durch
einen Ruf warnen? Doch die Erfahrung des Lebens wird die Bedeutung des Gebotes „Wende
dem Lehrer nicht den Rücken zu“ aufzeigen.
435. Freude
liegt nicht im Aufstellen von Gegenständen, sondern im Finden neuer Konstellationen.
Ein feinfühliges Auge nimmt die Annehmlichkeit neuer Konstellationen wahr, daher
ist es kein Fehler, wenn der Aufmerksame eine Belohnung erhält.
Die
Offenbarung Unserer Strahlen hält die Menschenmassen mit Macht zurück. Doch wie
gering ist die Zahl der Menschen, die erkennen, wie ungewöhnlich die
Bedingungen sind!
Es ist
lehrreich zu beobachten, wie die Menschen alles bekämpfen, was für sie ungewöhnlich
ist. Wir besitzen bemerkenswerte Aufzeichnungen darüber, wie die Menschen alle
ungewöhnlichen Zeichen vernichtet haben. Welch selbstlose Vernichtung! Wo doch
die wohldurchdachten Zeichen die Rettung der Menschheit bedeuten.
Alle
Anhänger alter Konstellationen haben sogar äußerlich das gleiche einheitliche
Wesen — sie sind wie der Wüstensand.
(…)
(…)
436. Man
kann viele Mitarbeiter nennen, doch man muss ihren Vorrat an Hingabe abwägen.
Das Streben zu Uns geht mit der Erwartung einer Belohnung einher; kann man aber
einen Lohn zuteilen, wenn Unser Werk selbst schon eine Belohnung ist?
Die Anspannung
der Kräfte stellt bereits ihr Wachstum dar. Wachsamkeit ist das Licht der
Erfahrung. Verfolgung bedeutet Entwicklung von Energie. Beachtet, wie die Umstände
sich so bilden, dass im Augenblick äußerster Not ungewöhnliche neue Verhältnisse
in Erscheinung treten können. Die Unerfahrenen nennen sie Zufälle, doch die
Wissenden werden die Spirale der Schöpfung erfassen.
(…)
437. Jeder
neue Zustand des Körpers gleicht einem neuen Ort, an dem wir unseren Platz noch
nicht gefunden haben.
Die
Menschen glauben, dass es eine gefahrlose Zeit geben könne, doch sogar jemandem,
der auf einem Feld schläft, kann ein Meteor auf den Kopf fallen. Man sollte
jede Gefahr des inkarnierten Daseins verstehen.
(…)
(…)
438. Der sogenannte
Willensbefehl ist eine Sendung von psychischer Energie, die als Produkt des
Elementes Feuer die schwächeren Ausstrahlungen durch feurige Einkreisung lähmt.
Das heißt, dass zur Stärkung der Aura nicht nur ein reines Bewusstsein, sondern
auch die Annäherung des Raumfeuers erforderlich ist.
Die Taube
wurde als Symbol der Reinheit betrachtet, die Schlange als Symbol der Weisheit
und der Löwe als Symbol des Feuers der Furchtlosigkeit.
Das
Raumfeuer erfüllt nämlich den Menschen mit sichtlichem Mut, ohne an einen vorübergehenden
Zustand gebunden zu sein. Das Element Feuer ist das bestrebteste; dort, wo es
erkannt wird, gibt es keine Freude an der Vergangenheit. Wer das alles
durchdringende Feuer verstanden hat, wird leicht sehen, dass Wir Uns durch
Feuer kundtun.
Die Lehrer
hatten nie viele Schüler. Man erinnert sich an die geringe Zahl von sechzehn
oder zwölf — oder sogar noch weniger. Das weist darauf hin, wie schwer es ist,
sich dem Feuer des Raumes zu nähern und es zu assimilieren.
Doch dafür
ist Feuer für die Sättigung des Raumes unersetzlich. Wer über psychische
Energie nachdenken kann, muss bereits vom Feuer des Raumes wissen. Es wäre unsinnig
anzunehmen, dass sich das Element Feuer irgendwo außerhalb unser selbst befände
und seine Erkenntnis aus Trägheit aufgeschoben werden könne. Nein, das Feuer
tobt um uns herum. Man kann es zum Freund oder zum Feind haben.
(…)
439. Es
wird nicht schwer sein, in naher Zukunft das Austreten des Astralkörpers wie
ein gewöhnliches Austreten zu erzielen. Man kann das ungeordnete Austreten des
Astralkörpers, das viel häufiger stattfindet, als man gewöhnlich denkt, leicht
in ein System bringen. Die Lehre sieht die Nutzung aller verfügbaren Kräfte vor,
warum dann nicht die Anwendung des feinstofflichen Körpers im Leben in Betracht
ziehen?
Der Hinweis
auf den feinstofflichen Körper ist uralt. Gewöhnlich wird seine Tätigkeit aus
dem physischen Leben völlig ausgeschlossen, aber sein Austreten findet trotzdem
statt. Das heißt, dass es nur um eine Sache des Bewusstseins und der Erfahrung geht.
Natürlich
sollte man, wie bei psychischen Experimenten, nichts übereilen, da zwei Naturen
betroffen sind. Viele tausend Jahre lang haben die Menschen diese beiden
Naturen getrennt, deshalb sollte ihre Harmonisierung in zweckmäßiger Weise durchgeführt
werden. Im Leben selbst sollte man eine Haltung annehmen, die diesen beiden
verschiedenen Zuständen Rechnung trägt.
Wenn
beispielsweise der physische Körper unbeweglich verharrt, sollte er nicht
berührt und die Ruhe nicht gestört werden. Wenn der Blick nach innen gerichtet
ist, darf man kein Licht herantragen und die Temperatur nicht verändern. Diese
Bedingungen sind bei beiderseitiger Harmonisierung gar nicht schwer zu
erfüllen.
Der Mensch
selbst sollte erkennen, dass er den feinstofflichen Körper dem physischen Alltag
hinzufügt. Geduldig wird er die Offenbarung des Astralkörpers beobachten.
Dieser wird lange Zeit unabhängig vom Intellekt wirken, doch dann wird er in
Harmonie mit dem höheren Bewusstsein treten. Dies ist kein Experiment, sondern
die Anziehung von Kräften, die der Intellekt vertrieben hat. Doch auch der
Intellekt muss zur nächsten Stufe aufsteigen. So einfach kann man sich der neuen
Stufe des Daseins zuwenden.
Narkotika
und Fleischnahrung tragen natürlich nicht zur Harmonisierung des Physischen mit
dem Astralen bei. Gewiss erübrigt es sich zu sagen, dass es keine Gewaltanwendung
geben darf, denn alle Tätigkeiten der Harmonisierung müssen in angemessener
Weise verlaufen.
440. (…)
Das Haupthindernis
liegt darin, dass die Menschen gewöhnlich nicht nur Ergebnisse wollen, sondern
die anzuwendenden Methoden selbst vorschreiben. Dabei müssen gerade die Methoden
der Offenbarung individuell sein. Die leichteste Methode für den einen wird für
den anderen die schwerste sein. Doch selbst der Staatsapparat ist auf
Gleichförmigkeit der Ausführung ausgerichtet, und deshalb gehen die besten
Kräfte zugrunde. Man sollte unerbittlich Ergebnisse fordern, doch ihre Erreichung
dem Ausführenden überlassen.
In der
Geschichte der Menschheit kann man einige kurze Perioden wahrnehmen, in denen
die Ereignisse einen glücklichen Ausgang nahmen. Man kann sicher sein, dass
gerade dann eine individuelle Offenbarung angewendet wurde.
441. (…)
Vor den
Augen erfahrener Seefahrer erscheinen zwei Meere. Ihr Auge unterscheidet zwei
Strömungen: eine ziert die Oberfläche, ist aber ohne Bedeutung; die andere
stellt eine Macht dar und bringt entweder Rettung oder Vernichtung, obwohl sie
auf der Oberfläche nicht sichtbar ist.
Es ist
schwer, dem Schaum der Ereignisse keine Beachtung zu schenken und die Grundströme
zu erfassen. Leichter ist es, sich an den Erscheinungen der Natur zu schulen.
Wie viel Energie wird bewahrt, wenn man die Phantome der Oberfläche meidet.
Unsere Lehre strebt nach Erkenntnis der gegenwärtigen Erscheinungen der Natur
und betrachtet den Menschen als einen Teil von ihr.
Ihr mögt
schon beobachtet haben, dass sich Unsere Hinweise auf die Tiefe der Ereignisse
beziehen. Ich spreche oft von Vertrauen, nicht weil Ich es bezweifle, sondern
weil das Sichtbare einen hindert, die inneren Ströme wahrzunehmen. Jeder wird
sich entsinnen, wie er Zufälliges und Grundlegendes verwechselt und damit
vollkommen willkürliche Vorstellungen geschaffen hat.
Das gleiche
kann vom Element Feuer gesagt werden. Der Unverständig meint: „Unsere Großväter
lebten ohne jedes Feuer und wurden als ehrenhafte Bürger zu Grabe getragen. Was
habe ich mit Feuer zu tun? Lasst das die Sache meines Kochs sein.“
Doch der
Weise denkt: „Woher kommen die unerklärlichen Epidemien, welche die Lunge, die
Kehle und das Herz verzehren? Über allen Ursachen gibt es etwas, das die Ärzte
noch nicht entdeckt haben. Nicht die Lebensbedingungen, sondern etwas von außen
Kommendes rafft die Massen dahin.“
Dieser Pfad
aufmerksamer Beobachtung kann zu einer vorurteilslosen Schlussfolgerung führen.
(…)
(…)
442. Es ist
gewiss das Vernünftigste, dann Nahrung zu sich zu nehmen, wenn der Körper sie
benötigt. Es ist ausreichend, zweimal am Tag Nahrung zu sich zu nehmen; angesichts
der Lebensbedingungen ist diese Regel allerdings schwer zu befolgen, deshalb
kann man dem Magen zu bestimmten Stunden Arbeit geben. Das schädlichste ist, zu
unregelmäßigen Zeiten und ohne Bedürfnis Nahrung zu sich zu nehmen. Ein
geregeltes Leben ist nichts, für das man sich schämen müsste, denn man muss
sich gegenüber dem in Jahrtausenden geschaffenen Apparat behutsam verhalten.
Es ist
richtig anzunehmen, dass der Mensch nur eine sehr geringe Menge Nahrung
benötigt, ihre Qualität jedoch muss ausreichend sein. Man sollte die Säuren von
künstlich Zubereitetem meiden. Ranzige Butter ist weit schädlicher als getrockneter
Käse. Schreibt die Garantie nieder, wie leicht es ist, sich mit Nahrung nicht
zu belasten.
443. Man berichtet
euch von Stätten, an denen es viele Götter gibt; man berichtet euch von Stellen,
an denen es unterirdische Feuer gibt; nutzt diese Mitteilungen.
Was
bedeutet eine Stätte der Götter? Bedeutet das nicht, dass es an diesem Ort
besondere Bedingungen für das Astrale gibt? Dort, wo die Ströme des Feuers nahe
sind, können lebhafte Manifestationen des Astralen auftreten, welche die Phantasie
der Menschen in Staunen versetzen. Steht denn das unterirdische Feuer nicht in
Beziehung zu dem Feuer des Raumes?
444. Sind
Schwierigkeiten nicht der Totenstille vorzuziehen? Ist der Wirbelwind nicht die
Folge von Bewegung? Die Lehre der Beseitigung von Schwierigkeiten ist die Lehre
des Strebens zum Guten.
(…)
445. Die
Erwähnung des Astralen muss man auf die künftigen Experimente der Verdichtung
des Astralkörpers beziehen. Unter irdischen Bedingungen wird die psychische
Energie geschult, um das Bewusstsein mit einer neuen Körperart vertraut zu
machen. Diese Veränderungen bilden sich aus unmerklichen Aufspeicherungen, die
nur wenige Menschen besitzen.
Ich habe
bereits auf das Experiment mit dem Astralkörper hingewiesen, der in der
Evolution seinen Platz einnehmen muss.
446. Um den
Erfolg des Lebens in der Erweiterung des Bewusstseins zu sehen, muss man einen
bereits erprobten Geist besitzen. Die Menschen sind dermaßen gewöhnt, ihr Leben
auf Dinge mit irdischer Bestimmung zu gründen, dass selbst die Grundlagen des Daseins
so lange nicht angenommen werden können, wie der Mensch in seinen gewohnten
Umständen verharrt. Das heißt, dass die Lebensverhältnisse auf ungewöhnliche
Art gebildet werden müssen. Es gibt keine Regel für dieses Ungewöhnliche.
Das Leben
des Geistes bestimmt die Alltagsverhältnisse. Das Unglück der Familien liegt
darin, dass das geistige Leben nicht in ihren Alltag eingeht. Man kann das
Leben mit den besten Maßnahmen verschönern und den Strom des Geistes erheben.
Doch es besteht eine gewisse Lebensart, die zu einer Höhle wilder Tiere wird.
Dadurch, dass
sie die Brücke zur höheren Welt verloren haben, schaden die Menschen nicht nur sich
selbst, sondern auch ihrer ganzen Umgebung. Ihre Hunde haben lauter schädliche
Gewohnheiten, und ihre Tiere und Vögel sowie ihre Pflanzenwelt sind für die
Evolution ungeeignet.
Man muss dem
Menschen aufzeigen: „Gib acht, was du um dich herum erschaffst!“ Das tote oder
das lebendige Prinzip hängt von der Einrichtung des ganzen Lebens ab.
(…)
447. Der
Grad der psychischen Energie möge der Qualität und nicht der Stärke nach
unterschieden werden. Allgemein gesprochen besitzen die Medien die niedrigste
Qualität der Energie, denn sie unterliegt allen umgebenden Bedingungen, selbst[138] den
atmosphärischen, und die Lehrer sind wegen dieser Eigenschaft sehr besorgt.
Dann kommt
die lange Reihe von Teilmanifestationen der psychischen Energie ohne geistige Synthese.
Manche mögen sehen oder hören, jedoch ohne Vereinigung mit der Lehre.
Die für die
Evolution nötigste Art der psychischen Energie ist natürlich jene der
Mediatoren. Weil sie Feinfühligkeit besitzen, bewahren sie immer die Synthese
der Lehre. Diese durch die Erfahrungen von Jahrhunderten aufgespeicherte
Eigenschaft der Synthese schützt sie vor finsteren Einflüssen.
Für Medien
kann man sich interessieren, doch Mediatoren muss man achten und schätzen.
448. Ein
Yogi hält in der Dunkelheit einen starken Magneten oder einen Splitter eines
Körpers von den fernen Welten über den Scheitel eines Schülers und fragt: „Was spürst
du?“
Gewöhnlich
ist die erste Antwort verneinend: „Ich fühle gar nichts.“
Der Yogi sagt:
„Das ist nicht wahr, es kann keinen solchen Zustand der Aufmerksamkeit geben,
dass der Mensch ohne Empfindung wäre.“
Der Schüler
besteht darauf: „Ich fühle nichts.“
„Das ist
nicht wahr, du fürchtest dich nur, das zum Ausdruck zu bringen, was du fühlst
und siehst.“
Nach langem
Schweigen spricht der Schüler: „Vielleicht spüre ich Kälte und so etwas wie
Flimmern von Sternen.“
Warum sagen
die Menschen „vielleicht“ und „scheinbar“, wenn sie sehen und fühlen? Nur bei
direkten Behauptungen nimmt die psychische Energie zu. So kann man seine
Wahrnehmungsfähigkeit steigern, denn über uns befinden sich ständig magnetische
Ströme und das Leuchten der Hinweise der Blumen des Raumes.
449. Die
Anspannung der ewigen Wacht und das Erbeben im Streben rettenden Schaffens
erfordern eine besondere Anpassungsfähigkeit des Organismus. Wir schätzen diese
Wachsamkeit.
450. Man
kann die Reihe der Wiederverkörperungen als eine Reihe voneinander getrennter
Leben ansehen, besser ist jedoch, den Wechsel der Wiederverkörperungen als ein
einziges Leben zu betrachten. Wahrlich, es gibt nur ein einziges Leben, und vom
Augenblick der Beherrschung des menschlichen Bewusstseins an hört das Leben mit
all seinen Folgen nie auf, und die umgebenden kosmischen Ströme erwecken gleichartige
Gefühle in den verschiedenen Lebensphasen.
Dies ist
einer der bindendsten Lebensumstände, der die angeborene Einheit des Anfangs
beweist. Man kann die Zwischenzeiten zwischen den Inkarnationen Schlaf oder Tag
nennen, das hängt vom Standpunkt ab. In der Vergangenheit war es vielleicht Schlaf,
in der Zukunft wird es vielleicht Tag sein. Das hängt vom Erfolg der Evolution
ab.[139]
Man kann
beobachten, wie über viele Jahrhunderte hinweg bei gleichen Schwingungen das
gleiche Gefühl auftritt. Diese Beobachtungen sind nützlich, um die
Unteilbarkeit des Lebens zu verstehen. Könnten die Menschen die Unteilbarkeit
des Lebens eher aufnehmen, würden sie sich Zweckmäßigkeit und Verantwortung
aneignen.
In den
ältesten Vermächtnissen wird auf den Tag und die Nacht Brahmas[140]
hingewiesen; dies scheint die Lebenszustände zu erklären, doch nach Atlantis kam
ein unvernünftiger Todesbegriff auf und das irdische Leben schloss sich in die
Muschelschale des Vorurteils ein. Anstelle von Erkenntnis trat Verneinung.
Dabei beginnen der Tag und die Nacht Brahmas zwischen jedem Pulsschlag. Zuerst
gibt es die Zwischenzeiten des Pulses, dann die Zwischenzeiten des körperlichen
Schlafes, weiter die Zwischenzeiten des physischen und des feinstofflichen
Zustandes — und so fort bis zum Puls eines Manwantara.
Der Mensch
muss sein Bewusstsein ändern und sich in die Kette der untrennbaren
Bewusstseine eingliedern. Der Pfad der Erweiterung des Bewusstseins verleiht
die Stufe der Erkenntnis eines jeden Lebensschrittes. Dies schafft jene
Ungewöhnlichkeit, von der Wir bereits gesprochen haben. Allein eine solche
Ungewöhnlichkeit ist Wahrheit!
451. (…)
Einst sprach ein französischer Würdenträger zu St.
Germain*: „Mein Verstand reicht nicht aus, um all den Unsinn zu begreifen, der um
Sie herum vor sich geht.“
St. Germain
antwortete: „Es ist nicht schwer, meinen Unsinn zu verstehen, wenn Sie ihm
dieselbe Aufmerksamkeit schenken würden, wie ihrem eigenen, und meine Berichte
ebenso aufmerksam lesen würden wie die Liste der Tänzer bei Hof. Doch das Übel
liegt darin, dass die Ordnung eines Menuetts für Sie bedeutsamer ist als die Unversehrtheit
der Erde.“
In diesem
Wort liegt das Übel unserer Zeit. Für allerlei niederträchtige Beschäftigungen haben
wir unermesslich viel Zeit, doch für das Wichtigste finden wir nicht eine
Stunde.
452. Ich
spreche nicht zufällig über das Bewusstsein des Dienstes, dieses Bewusstsein
beseitigt nämlich die Atmosphäre der Gewöhnlichkeit und verleiht Harmonie für
die Erfüllung der Aufgabe. Durch Disziplin kann man die Nerven heilen, doch das
Bewusstsein des Dienstes ist die beste Disziplin.
Feuer
erfordert Maßnahmen der Vorsicht, diese Eigenschaft sollte man entwickeln, und
Dienst ist die Methode der Wachsamkeit. Wie Blütenblätter sich bei grober
Berührung schließen und welken, so schließt sich der Lotus des Schutzes, wenn eine
heftige Bedrohung den Raum angreift. Als fürsorglicher Arbeiter rufe Ich die
Mitarbeiter auf, den Schatz zu tragen!
453. Der
Cherub[141] wurde mit Flügeln, aber
ohne die übrigen menschlichen Gliedmaßen dargestellt. Dies könnte ein Symbol für
eine nichtmenschliche Evolution sein. Doch Buddha ist bereits in menschlicher
Gestalt dargestellt worden, mit von den Schultern ausgehenden Strahlen. Zur
völlig menschlichen Natur kam die Beherrschung der Elemente hinzu, und darin
liegt Heldentat. Doch die Menschen können die Heldentat durch die menschliche
Natur nicht schätzen. Wenn sie eine Vorstellung über die von den Schultern
ausgehenden Strahlen gewinnen, beginnen sie sofort, die Bedeutung der anderen
Glieder zunichtezumachen. So ist eine Karikatur eines Cherubs mit leblosen
Würsten geschaffen worden — eine völlige Abkehr von der Erde ohne jeden Sinn.
Deshalb
gehen Wir folgendermaßen vor: Zuerst härten Wir durch eine Reihe von
Unerwartetem, dann beseitigen Wir das Gefühl des persönlichen Eigentums, und
nachher erteilen Wir einen besonders gefährlichen Auftrag; nach diesen
Reinigungen wenden Wir Uns der Erde zu, wo sich inmitten scheinbar gewöhnlicher
Bedingungen die größte Ungewöhnlichkeit vollzieht. Man mag sich die
Beschaffenheit der Flügel vorstellen, wenn sich der Körper in einer
unvollkommenen Umgebung befindet; von den Schlägen der Menschen erstrahlen die Flügel
in vollem Glanz.
Als man
einen Paradiesvogel fragte, woher er sein glänzendes Gefieder habe, antwortete
er: „Viele vergiftete Pfeile glitten an mir ab, und das stärkste Gift ergab die
beste Farbe.“ Lasst uns daher den Bogenschützen danken!
454. Wo die
Astralwelt nahe ist, kann man viele kleine Phänomene bemerken. Zuerst haben Wir
den Zauber der Astralwelt zerstört, damit Maja nicht droht, doch sobald ein
richtiger Blickwinkel eingenommen wurde, schenken Wir der Astralwelt wieder
Aufmerksamkeit.
Im Namen
der Evolution betrachten Wir den feinstofflichen Körper ohne Abneigung und ohne
Verzauberung. Der physische Körper hat den Astralkörper absorbiert, so wie die
dicke Rinde die Epidermis[142] des
Baumsaftes absorbiert. Der physische Körper hat den Astralkörper verdorben,
doch wird dem Astralkörper die Möglichkeit gegeben, sich zu kräftigen, wird er
vom Körper gerechte Bedingungen verlangen.
455. Wie
ein Segel, vom Wind gebläht, jagt Unser Schiff voran. Man kann sehen, dass jede
vergangene Lebenslage einfacher war als die gegenwärtige. Das bedeutet aber
nicht, dass die gegenwärtige schwer und schlecht ist – sie ist das Ergebnis der
Entfaltung von Tätigkeit.
Wenn man
für den Feind einen Hinterhalt legt, wird der Befehl gegeben, sich still zu
verhalten. Dann erhebt nur ein Unwissender seine Stimme, doch die Krieger
bewahren Ruhe, denn sie wissen, dass ein Aufschrei ihr Verderben bedeutet.
Ich bestätige,
dass die Lage glänzend sein kann, doch die Feinheit der Prägung krönt die
Schöpfung. Der Lehrer freut sich über jede Bewegung in die richtige Richtung.
Kann das Gesagte sich auf jeden Schritt beziehen? Ich vermag nur Meilensteine
zu setzen — so ist das Gesetz.
456.
Schmerz ist eine organische Tatsache und kann nicht von selbst verschwinden. Natürlich
kann man Schmerz durch ein Narkotikum oder einen Willensbefehl lindern. Außerdem
kann man Schmerz auf ein anderes bewusstes Wesen übertragen. In alten Zeiten
wurde die Schmerzübernahme durch eine Gruppe angewendet, wie beispielsweise in
Ägypten bei der Erkrankung eines Pharaos, doch die volle Wirkung konnte nicht
oft erreicht werden, weil nicht nur Einvernehmen, sondern auch eine elementare
Einheit der Gruppe erforderlich war.
457. Bei
Kindern kann man oft seltsame, rasche Blicke bemerken, als ob sie etwas
Unerklärliches sehen. Im Übrigen sprechen sie manchmal von Feuersbrunst,
Sternen oder Lichtschimmern. Erzieher fassen dies natürlich als Krankheit oder
Unsinn auf, doch gerade auf solche Kinder muss man die Aufmerksamkeit richten.
Kleinkinder
nehmen bekanntlich leicht Astralgestalten wahr; die besonders feinfühligen
sehen die räumlichen Feuer. Solche Organismen sollte man von den ersten Tagen
an sorgfältig beobachten. Ihr könnt überzeugt sein, dass in ihnen die
Möglichkeiten des Agni Yoga angelegt sind, und wenn man sie in einer reinen
Umgebung unterbringt, werden sie musterhafte Möglichkeiten bieten. Vor allem
sollte man sie weder beschmutzen noch einschüchtern.
Wir haben
oft genug über die Lebensnotwendigkeit des Agni Yoga gesprochen, und feinfühlige
Organismen sollten sicherlich nicht für die Zuschauer vorbereitet werden,
sondern für das Leben, als die Beherrscher des vom Schicksal bestimmten Pfades.
Für eine
Mutter sind diese Beobachtungen nicht schwierig, man muss nur wissen, was und
warum man beobachtet. Ich spreche nicht von schädlicher Nachsicht ohne
richtiges Urteil. Der Beobachter erfasst unmerklich die Fähigkeiten, scheinbar
zufällig hinterlässt er Zeichen der Führung. Man kann bemerken, wie freudig
sich die Augen eines Kindes weiten, wenn seine Bewegungen und Ausrufe über das
Verborgene sorgsam unterstützt werden. Spott ist der schlechteste Erzieher.
Feinfühligkeit ist eine Stufe der Kultur.
Agni Yogis
kann man nicht schaffen, sondern ihnen lediglich den Pfad eröffnen – eine
kosmische Erscheinung duldet keinen Zwang. Wo aber die Blüte des Feuers bereit
ist, sich zu entfalten, hindert sie nicht.
458. Wendigkeit
und Findigkeit sind vollkommen verschiedene Eigenschaften. Wendigkeit ist
Verteidigung, List und Versteinerung. Findigkeit ist Zukunft, Bewegung und
Hingabe. Niemand wird Findigkeit tadeln.
Wenn ein
Schiff seinem Ziel zueilt, ist es da nicht einerlei, ob es über Backbord oder
Steuerbord geht? Wenn es gegen den Wind laviert, wird sich niemand über das
Zickzack seines schwierigen Kurses wundern, da es doch die Hindernisse
überwindet.
Wendigkeit hingegen
ruft Widerwillen hervor. Man kann sehen, dass Wendigkeit keine Bestimmung hat;
sie beharrt nur auf dem Gegenwärtigen; sie ist ein Symbol des Unwesentlichen.
Man sollte
das Feuer der Findigkeit schätzen. Wenn wir achtgeben, wenn das Feuer sich
entzündet, werden viel bessere Flammen den Mut und die Findigkeit begleiten.
460. Man
muss die festgesetzte Stunde als Grundlage dessen, was sich vollzieht,
verstehen, denn sie steht oft zu Einzelheiten in Bezug, und werden diese nicht
wahrgenommen, vergisst man die Grundlage. Und was sollen wir schützen: die Einzelheiten
oder die Grundlage? Man muss daran denken, dass Einzelheiten oft die Grundlage
vernichtet haben, weil die Menschen sich eher an Phantome halten, als einer
Grundlage von weltweiter Bedeutung zu folgen.
461.
Heldentat, Synthese und wachsame Scharfsicht drücken sich durch die dreifarbige
Flamme aus. Heldentat ist silbern, Synthese grün und Wachsamkeit gelb. Diese Triade
wird durch Übung des Bewusstseins unter verschiedenen Lebensbedingungen
erreicht. Man kann auf diese Triade hinweisen als auf das Beherrschen der
Bedingungen der Selbstaufopferung.
(…)
462. Ein
Teil der alten Mysterien wird „Der Kelch der Heldentat“ genannt. Ein
vierkantiger Kelch wurde mit dem Saft des Granatapfels gefüllt. Die Innenfläche
des Gefäßes war versilbert und die Außenfläche aus rotem Kupfer. Die
Bestätigung der Heldentat wurde vom Erheben des Kelches begleitet. Nachher
wurde der Saft in alle vier Seiten ausgegossen, als Zeichen der Bereitschaft,
dem Allgemeinwohl uneingeschränkt zu dienen.
463.
Zufriedenheit wohnt nicht in Unserem Haus. Wer von Uns könnte zufrieden sein? Die
ungestüme Weltenschöpfung selbst begehrt auf gegen Zufriedenheit.
Liegt in
Vollendung wirklich Freude? Wir werden durch die Freude des Beginns
angetrieben. Das ist keine Abstraktion. Beginn entspricht Bewegung, und die Linie
der Fortsetzung bildet sich durch die Trägheit. Der Anstoß des Beginns ist
Unser Glockenschlag. Wenn Wir der Welt Unser Beginnen entziehen, wird ein
beträchtlicher Teil des Weltgewebes verzerrt.
Wer kann
das Schicksal ändern? Wo gibt es eine Stütze? Nur im Gedanken. Die Menschen glauben
dem Gedanken nicht genügend.
Der Wille
des Menschen ist mit sieben Verschlüssen verschlossen. Der Mensch sagt: „Ich
habe meine ganze Willenskraft zusammengenommen.“ Doch gleichzeitig hat er sich gefürchtet,
gezweifelt, gehasst und geschwankt. So wirkt der Wille nicht. Er kann den Pfeil
nur senden, wenn er von jeder Last befreit ist.
Diese
Eigenschaft wurde Leidenschaftslosigkeit genannt, doch das ist nicht richtig;
es ist besser, sie als Befreiung zu bezeichnen. Nehmen wir das Beispiel eines
Bogenschützen. Wenn er an verschiedene Stellen des Pfeiles Gegenstände mit unterschiedlichem
Gewicht bindet, wird der Flug des Pfeils nicht genau sein. Wenn die Menschen
lernen würden, ihre inneren Tätigkeiten mit den physischen Erscheinungen zu
vergleichen, könnten sie ihr Bewusstsein bedeutend bereichern.
464. Selbst
wenn man seinen ganzen Willen zusammennimmt, kann man trotzdem das Feuer des
Raumes nicht hervorrufen. Diese Erscheinungen des Elementes sind dem Befehl
nicht unterworfen, sondern wachsen durch die Erweiterung des Bewusstseins. Wir
nennen das Bewusstsein Unseren Garten, in dem die Früchte der Arbeit
heranreifen.
Die Arbeit an
der Erweiterung des Bewusstseins geht auf zwei Ebenen vor sich. Keine dieser
Ebenen verbindet sich mit den übrigen Lebenserscheinungen. So wie ein
unterirdischer Gang nicht mit dem Pflanzenreich in Berührung kommt und wie ein
Meteor nicht vom Wetter abhängig ist. Die Menschen verstehen diese Schichtungen
der beiden Ebenen nur schwer.
Wachsamkeit
des Bewusstseins ist erforderlich, doch es gibt nur wenige, die sie besitzen.
Jedes Phänomen des Feuers erfordert nicht nur bestimmte physische Bedingungen,
sondern hängt auch vom Zustand des Bewusstseins ab. Das Unerwartete der
Phänomene ist nicht so schwer zu erklären; es genügt, ohne Vorurteil in sein
Bewusstsein zu schauen und die vorausgehenden physischen Bedingungen zu erfassen.
Man wird einen Verschluss des Stromes bemerken, der die Erscheinung hervorruft.
(…)
465. Ihr saht[143] das
Erblühen des dritten Auges, doch es ist nicht leicht, das Leuchten der
psychischen Energie wahrzunehmen. Wir nutzen die Bedrängung der Atmosphäre, um
die Verwirklichung des Bewusstseins zu fördern. Was in den Tiefen des
Bewusstseins liegt, sollte hervorgeholt werden. Keine Stufe der Aufspeicherung ist
leicht. Man darf das Wachstum der Eroberung der psychischen Energie nicht
erzwingen. Der Kreis des dritten Auges ist schwierig. Diese Vereinigung mit dem
Raumfeuer vollzieht sich nahe den Drüsen, die mit den Leitungen der Zentren
erfüllt sind.
Drei
Flammen, dann der Kelch der Heldentat und das dritte Auge — dies ist ein Teil
Unserer Mysterien. Nachher ist eine Ruhe von wenigstens vier Tagen
erforderlich.[144]
466. Ich
rate zu beobachten, bei welchen Tätigkeiten und Gedanken Sterne in Erscheinung
treten, dazu ihre Farbe und Größe; diese Hinweise sind wie der Segen der
Welten. Es ist, als ob das räumliche Feuer sich metallisiert, und das Leben füllt
sich mit dem Leuchten des Prana der Wirklichkeit. Es bleibt nur noch übrig, die
Zeichen ohne Vorurteil zu verfolgen und zu beobachten, mit welchen Gedanken sie
in Beziehung stehen.
Gewiss, für
das Psychoauge sind sie ziemlich gewöhnlich, doch man sollte nicht in
Gewöhnlichkeit versinken. Nur für Schwache ist tägliche Arbeit an der Lehre
langweilig. Die Funken des Kosmos sind unwiederholbar. Man könnte der
Beobachtung der Sterne ein ganzes Kapitel widmen.
467. „Und
mit Seinem Stab löschte Er alle Zeichnungen im Sand.“[145] In
dieser Bewegung kommen die ganze Freigebigkeit des Lehrers, Sein ganzer
Reichtum, das völlige Vergessen der Vergangenheit sowie das Streben in die Zukunft
zum Ausdruck.
Doch, wie Ich
schon sagte, die Menschen machen alles zu Gewöhnlichem; nicht nur das Persönliche,
nicht nur das Staatliche, sondern sogar das Geistige kann nicht ohne völlige
Begeisterung fortgeführt werden. Die dem Namen des Lehrers geweihte tägliche
Arbeit wird jedoch weder gewöhnlich noch ermüdend sein. Sobald wir vergessen,
wofür wir arbeiten, wird Langeweile uns in ein Leichentuch der Verwesung
hüllen, und keinem Spaßmacher der Welt wird es gelingen, uns ein Lächeln zu
entlocken.
Wie kann
man sich der täglichen Arbeit des Lehrers erinnern, wenn Seine Schöpfung im
Raum aufgewirbelt wird und Wirbelwinde die Aufzeichnungen davontragen? Doch mit
einem Lächeln verwischt der Lehrer die Zeichen, denn Er wird nicht müde, die
Funken der Heldentat auszustreuen.
468.
Vielfarbige Funken schließen uns an das räumliche Bewusstsein an. Doch das
Kosmische Feuer kann nicht in vollem Maß offenbart werden, da sonst das
menschliche Wesen veraschen würde — ausgenommen jenem, der sich dem Feuer weiht
und dessen Wesen alle Stufen der Annäherung an dieses Element durchschreitet.
Gleicherweise
kann einem das Studium der Lebensgrundlagen verschiedenfarbige Zeichen der
Grundlagen vermitteln; doch die vollständige Lehre darf und kann nicht
dargelegt werden, weil Buchseiten nicht das ganze Leben enthalten können und
die Lehre nicht die Absicht hat, mechanische Statuen zu schaffen. Wahrlich,
kein einziger Lehrer hinterließ einen vollständigen Kodex der Lehre. Eine solche
Vollständigkeit widerspräche der Unbegrenztheit und würde eine völlige Begrenztheit
der Anhänger voraussetzen.
Wir können
die Richtung weisen. Wir können aufrufen zu fliegen. Wir können die Arbeit
bestätigen. Wir können auf das Licht hinweisen, doch die Mittel und Wege dürfen
nicht versklaven. Das erweiterte Bewusstsein wird anzeigen, wo Karma nicht
verletzt werden darf. Das Karma nicht zu verletzen, ist die Sorge eines jeden,
der die Grundlage der Lehre übermittelt. Eine übermäßige Last aufzubürden ist
unverzeihlich. An Möglichkeiten vorüberzugehen ist unwürdig.
Der Lehrer
lenkt den Strom des Bewusstseins. Es mag sein, dass der Schüler die Berührungen
nicht bemerkt.
So sollte
jeder in den Bereich der Lehre wie in das Leben eintreten, ohne abzuweichen; doch
dafür muss man die Lehre in verschiedenen Geisteszuständen wiederholt lesen. Es
wäre verfehlt, der Lehre nur die Zeit der Ruhe oder der Erhebung zu widmen. Das
alles durchdringende Feuer ist das beste Symbol der Lehre.
469. Drei
Jahrhunderte nach dem Hinscheiden des Gesegneten wurde Seine Lehre bereits zum
Gegenstand religiöser Streitigkeit. Kein Jahrhundert war vergangen, als die
Christenheit äußerste Unduldsamkeit bekundete. Mit dem letzten Aufruf Mohammeds
begann der Fanatismus. Religiöse Streitfragen haben den Sinn der Lehre
vernichtet, weshalb Wir jetzt zu besonderer Duldsamkeit aufrufen und jeden
Streit ablehnen.
Man wird
fragen: Wie kann man die Lehre schützen, ohne auf Angriffe einzugehen? Der
beste Schutz ist, seine Tätigkeit in eine nichtfeindliche Richtung zu
entwickeln. Man kann die feindlichen Behauptungen durch Schaffen neuer
Festungen zerschlagen. Ihr wisst, dass Wir Feinden nicht ausweichen, doch man
sollte um ihretwillen keine Kraft verschwenden.
(…)
470. Alles,
was man mit Hilfe des Glockenzentrums hört und sieht, verdient besonders
feinfühlige Aufmerksamkeit. Eine Schicht erhabener psychischer Energie
verbindet mit den Feuern des Raumes. Selten kann man diese Feuer in großem
Ausmaß sehen. Wie das Himmelsgewölbe vom Leuchten der fernen Welten erfüllt
ist, so funkeln die Feuer über dem Scheitel. Dadurch wird die Qualität der
psychischen Energie verfeinert. Wir müssen uns über jede Verfeinerung der
psychischen Energie freuen.
Bei der irdischen
Inkarnation kristallisieren wir die psychische Energie. Wenn wir in die
Astralwelt hinübergehen, müssen wir nicht nur das Bewusstsein des Zukünftigen mitbringen,
sondern auch mit dem Kristall der psychischen Energie unser Streben entfachen, andernfalls
versinken die Hinübergehenden im Dämmerlicht der Überreste. Daher ist die
Aufspeicherung von psychischer Energie so wertvoll.
(…)
471. Gerade
die Qualität der psychischen Energie ist von Bedeutung. Es ist richtig
anzunehmen, dass das Potential der psychischen Energie auch in niederen
Organismen vorhanden ist. Es verleiht Instinkt, jedoch nicht Bewusstsein. Es
entspricht den niederen atmosphärischen Schichten und zirkuliert in ihnen. Es
berührt die Zentren der unteren Hälfte des Organismus.
Man muss
deshalb verstehen, die psychische Energie zu beherrschen und sie zur Heldentat
auszusenden. Psychische Energie wird durch die Art des Denkens verfeinert. Das
Streben zu den Höhen ist die beste Aufgabe für das Glockenzentrum.
Natürlich
kann man sich nicht zwingen, die Gedanken emporzurichten, diese Denkrichtung
wird nach längerer Erfahrung zu einer natürlichen. Das bedeutet: Während uns
die psychische Energie emporträgt, verfeinert das von ihr erzeugte Bewusstsein
die Qualität der Energie. Die Große Schlange beißt sich wieder in den Schwanz
und schließt den Kreis.
Die Verfeinerung
der Energie kann sich in den Ausstrahlungen widerspiegeln. Die Fähigkeit, diese
Ausstrahlungen zu fixieren, wird die Feier des Sieges des Bewusstseins sein.
472. Wenn
sie keine Möglichkeit mehr sehen, fallen die Menschen oft in Verzweiflung.
Gewöhnlich vergessen sie einen der Hauptverbündeten: den Fluss der Ereignisse.
Wir sagen nicht, dass man das Unbekannte untätig erwarten soll, doch manchmal
zeigen sich die erwarteten Möglichkeiten nicht; und manchmal sind sie überwunden
und gar nicht mehr vorhanden.
473.
Genauso wie wir an die Natur der Astralwelt herantraten, wollen wir auch unsere
Beziehungen zu den Rosenkreuzern, Freimaurern und anderen Organisationen
festlegen, in denen man das Allgemeinwohl berührt. Viele Mahatmas haben sich an
ihnen beteiligt. Und wenn wir an die selbstlosen ursprünglichen Grundlagen
dieser Organisationen denken, dürfen wir sie nicht ablehnen. Sofern es sich um
aufrichtige Motive handelt, müssen alle Arbeiter für das Allgemeinwohl zusammenhalten;
besonders wenn der Geist entwickelt ist und das Bewusstsein nicht schlummert.
Warum sollten
wir nur Verurteilungen Gehör schenken? Nur auf den niederen Stufen werden Worte
der Verurteilung ausgesprochen. Sie sind nicht mehr am Platz, sobald das Samenkorn
des Strebens in den Kelch fällt.
474. Das
Züchten von Bakterien ist nur für das Studium ihrer Natur zum Zwecke ihrer
Ausrottung nützlich. Man muss nämlich lernen, sie zu vernichten. Dieses Element
schadet den besten Sekretionen und mag als Feind der psychischen Energie
betrachtet werden. Wie Rost ein Räderwerk zum Stillstand bringt, so verdunkeln
diese Abfallprodukte mechanischer Prozesse das Gefühlswissen.
(…)
475. Die
Lehre kann ihren eigenen Weg gehen, ohne Zwang auszuüben. Man kann darauf
hinweisen, wie frei die Lehre sich verbreitet, wenn die Fristen nahen.
(…)
476. Nicht
selten tritt die Astralwelt auf der physischen Ebene in Erscheinung. Wie
unvernünftig begegnen die Wesen der physischen Ebene jeder Manifestation, die
ihren Gesetzen nicht unterliegt! Ebenso überrascht wird jeder sein, der in die
Astralwelt eintritt, ohne sich ihrer bewusst zu sein.
(…)
477. Die
Menschen haben völlig verlernt, die psychische Energie zu begreifen und
anzuwenden. Sie haben vergessen, dass jede in Tätigkeit versetzte Energie eine Trägheit
erzeugt. Es ist nahezu unmöglich, diese Trägheit anzuhalten, daher setzt jede
Erscheinung von psychischer Energie ihre Wirkung der Trägheit entsprechend fort,
manchmal sogar dauernd.
Man kann
zwar einen Gedanken ändern, doch die Folgen der vorausgehenden Sendung durchdringen
trotzdem den Raum; darin besteht nicht nur die Stärke der psychischen Energie,
sondern auch ihre Qualität, die besondere Sorgfalt verdient.
Nur mit einem
erleuchteten Bewusstsein kann man die psychische Energie so lenken, dass unser
Pfad nicht durch vorherige Sendungen verunreinigt wird. Oftmals trübt ein zufälliger
und wesensfremder Gedanke die Oberfläche des Ozeans der Errungenschaften für
lange Zeit. Der Mensch hat seinen Gedanken längst vergessen, doch dieser setzt
den Flug vor ihm fort und erleuchtet oder verdunkelt seinen Pfad. Dem Glanz des
Strahls schließen sich kleine Lichter an, die ihn bereichern. Am Kehricht saugen
sich dunkle und staubige Teile an, welche die Bewegung unterbinden.
Wenn Wir
sagen „Fliegt mit Licht“ oder „Streut keinen Schmutz aus“, warnen Wir vor einer
Tat.
Alles, was
über psychische Energie gesagt wurde, bezieht sich auf jede Tätigkeit. Hier
gibt es nichts Abstraktes, denn psychische Energie ist in der ganzen Natur vorhanden
und kommt besonders im Menschen zum Ausdruck. Wie sehr der Mensch auch
versuchen mag, sie zu vergessen, die psychische Energie bringt sich in
Erinnerung, und es ist Sache der Aufklärung, die Menschheit zu lehren, wie
dieser Schatz zu nutzen ist.
Wenn die
Zeit gekommen ist, um über die physisch sichtbaren Ablagerungen der psychischen
Energie zu sprechen, bedeutet dies, dass die Wirklichkeit offensichtlich
geworden ist; es bedeutet, dass die Menschen unverzüglich danach streben
müssen, die psychische Energie zu beherrschen. Das Feuer des Raumes und die psychische
Energie sind miteinander verbunden und stellen die Grundlage der Evolution dar.
478. Wir
unterteilen Bakterien in direkte und indirekte Zerstörer. Was gestern gesagt
wurde, betrifft vor allem die erste Kategorie. Beim Verschmelzen des astralen
mit dem physischen Körper ist die erstere schädlich.
479. L.[146]
wird besonders bei der Ablagerung von psychischer Energie benötigt, denn diese
Kristalle können im Wesen von L. aufbewahrt werden. Auch kann das Präparat L.
die Nervenzentren dort bedecken, wo sich die psychische Energie ablagert. (…) Diese
Platten werden ein Allheilmittel für die Menschheit sein. Ich sprach schon vor
langem über L.
480. Die
L.-Salze sind nicht nur gegen Gicht, sondern bei allen schädlichen Ablagerungen
von Nutzen. Das Auslaugen des angesammelten Schmutzes reinigt den Weg für die psychische
Energie. Es gibt Quellen, welche diese Energien enthalten; man kann sie zur
inneren Anwendung empfehlen.
Man kann beobachten,
wie bestimmte Elemente zur rechten Zeit ins Leben treten.
(…)
481. Wer
sich nicht fürchtet, zwecks Verfeinerung seines Wissens die Grundlagen der
Lehre zu untersuchen, ist bereits auf dem richtigen Weg. Wer sich nicht
fürchtet, unverstanden zu bleiben, der ist mit Uns. Wer sich nicht fürchtet,
Flussbette großer Strömungen zu vereinen, ist Unser Freund. Wer sich nicht
fürchtet, das Licht zu sehen, besitzt das Adlerauge. Wer sich nicht fürchtet,
ins Feuer zu gehen, ist von feuriger Geburt. Wer sich vor dem Unsichtbaren
nicht fürchtet, kann die Dunkelheit durchdringen. Wer sich nicht fürchtet, die
Welt zu umreisen, ist den fernen Welten zugewandt. Wer sich nicht fürchtet, die
Vermächtnisse der Weisheit zu kennen, wird mit Uns sein.
Wir haben
entsagt und haben erlangt. Wir haben abgegeben und haben empfangen. Wir enthielten
uns und befreiten uns von Verlockungen. Der Erkennende schreitet voran wie ein
Löwe der Wüste. Wer antwortet dem Brüllen eines Löwen? Nur ein Löwe, der sich
von Furcht befreit hat.
Wo sind die
Fesseln? Wo sind die Ketten? Die Erkenntnis der fernen Welten wird die Krone
der Errungenschaft schmieden.
482. Es ist
richtig, eine Krankheit nicht nach innen zu verdrängen. Diese Wahrheit kennt
der Arzt für den Körper, und der Arzt für den Geist müsste sie auch kennen. Wie
verborgene Verwesung den ganzen Körper schädigt, so hindert alles, was im Geist
nicht überwunden wurde, das Wachstum des Bewusstseins.
Es ist nicht weise, zu sagen: „Rotte deine Schlechtigkeit
aus“; besser ist es, zu sagen: „Möge das Gute dein Wesen erfüllen.“ Die
Nacht wird dem Morgen weichen!
483. (…)
Die
verschiedenen Erscheinungen der psychischen Energie muss man ganz einfach beobachten.
Sie kann ein Befreier oder ein Versklaver sein, je nachdem, wie sie gelenkt
wird. Zu ihrer Lenkung bedarf es keiner besonderen Formeln, nur aufrichtiges
Streben ist erforderlich. Doch diese Aufrichtigkeit ist keineswegs leicht, denn
unter Aufrichtigkeit verstehen die Menschen etwas ganz Verschiedenes. Sie können
jede beliebige Übeltat mit Aufrichtigkeit rechtfertigen, doch wo bleibt die
Selbstlosigkeit, welche die Tat läutert? Das Böse ist mit Scheinheiligkeit und
Persönlichem verbunden.
Es bedarf
keiner Beschwörungen, allein die Reinigung des Bewusstseins sendet die
psychische Energie in die richtige Richtung.
(…)
484. Das
niedrigste der Gefühle ist das der Zufriedenheit. Jedes andere Gefühl vermag
Folgen auszulösen, doch Zufriedenheit bedeutet Tod. Es ist nicht leicht, es als
Segen anzusehen, sich mit nichts zufriedenzugeben, doch zu dieser endlosen
Errungenschaft kann man sich erziehen.
Wenn wir
uns die höchste Errungenschaft vorstellen, wird sie, verglichen mit
Vollkommenheit, dennoch hässlich sein. Unsere Arbeiten gründen hauptsächlich darauf,
sich mit nichts zufrieden zu geben, als der Quelle des Suchens. Doch für den
Neuankommenden wird die Frage am schwersten zu beantworten sein: „Bruder, kannst
du ewiges sich mit nichts zufrieden geben erfassen?“
485. Manche
Menschen werden als Glücks-, andere als Unglücksbringer bezeichnet. Es gibt
dafür viele Beispiele und Beweise. Geben wir zu, dass es so etwas gibt.
Betrachten wir es vom psychophysikalischen Standpunkt aus:
Jenseits
der Grenzen des Karma gibt es etwas, das anzieht oder abstößt. Durch eine Reihe
von physikalischen Experimenten kann man feststellen, dass die Wechselbeziehung
zwischen den Naturelementen einer Konstellation die Bedeutung von Anziehung
oder von Abstoßung gibt. Je vollständiger die Grundenergie vertreten ist, desto
positiver wird die Folge sein; und ist dieses Element das Feuer, dann fliegen
die nötigen Elemente heran wie Motten zum Licht. Das heißt, dass sogar Erfolg
nach physikalischen Bedingungen gemessen wird, und es ist nützlich, sein
eigenes Wesen zu kennen.
Wo liegt
die Grenze der Einwirkung des Feuers? Sind der Magnet und das Feuer nicht
miteinander verbunden? Was nährt das Wesen des Magneten? Bis jetzt besitzen die
Menschen keinen Apparat, um die Spannung des Raumfeuers zu messen! Doch es kann
Metalle geben, die für feurige Wellen empfindlich machen. Viele Reaktionen, die
bis jetzt als die feinsten erschienen, werden bald wegen ihrer Primitivität in
Staunen versetzen. Die Menschen haben natürlich vor allem die offensichtlichen
Elemente beachtet, doch sie haben noch nicht versucht, die alles durchdringende
Energie zu kondensieren.
Schlagt
euren Freunden vor, in diese Richtung zu denken. Den Anfang dieses Experimentes
machte ein Urmensch mit zwei Holzscheiten. Doch nach wie vor ist man weit davon
entfernt, die Energie zu nutzen. Feuer, als Licht, stärkt das menschliche Wesen.
Das
Wunderbarste und Feinfühligste wird im Feuer gestählt.
486. Die
Menschen beobachten die Einwirkung von Metallen auf die psychische Energie
nicht, dabei wurde im Altertum in dieser Richtung große Feinfühligkeit gezeigt.
Außer dem Magneten wurden einige Legierungen aus je sieben, acht oder neun
Metallen erforscht. Wie ihr wisst, wurden viele Bildnisse aus Metalllegierungen
hergestellt, und es wurden Anweisungen gegeben, sie mit den Händen zu berühren,
um unter dem Anschein der Vergötterung eine wohltätige Wirkung auf die
psychische Energie zu erzielen.
Diese
primitiven Formen sind heute nicht mehr gebräuchlich, doch wurden sie durch
nichts Vernünftigeres ersetzt. Astrochemie wird anerkannt, Radioaktivität und
Magnetismus erregen Aufmerksamkeit, doch all dies ist nur auf den Körper
gerichtet, während das Wichtigste, die psychische Energie, vergessen wird.
Beachtet, welche
Wirkung farbige Gläser auf den psychischen Zustand haben, umso stärker werden
Metalle und ihre Verbindungen wirken.
Man wird
der psychischen Energie Aufmerksamkeit schenken müssen.
487.
Mancher wird sagen: „Wozu sich mit Agni Yoga und psychischer Energie befassen,
wenn wir über drahtlose Kommunikation und alle Arten von Erfindungen verfügen?“
Die
drahtlose Kommunikation übermittelt jedoch nur Gedanken, wogegen die psychische
Energie diese nicht nur augenblicklich übermittelt, sondern der Mensch sie auch
zur sofortigen Ausführung empfängt. Wir irren nicht, wenn Wir sagen, dass die halbe
Welt suggerierte Befehle ausführt und es für die psychische Energie keine
Entfernung gibt.
Wieder wird
jemand sagen: „Doch dann ist psychische Energie für die Regierungen gefährlich.“
Wir
antworten: „Gewiss sind alle nicht angewendeten Energien gefährlich, doch sie
sind vorhanden, und es naht die Zeit, um sie bewusst im Leben anzuwenden. Jeder
verfügt über einen Vorrat an psychischer Energie, doch wenn sie nicht genutzt
wird, verwandelt sie sich in eine hässliche Ablagerung, Sklerose genannt,
obwohl man sie weise anwenden könnte.“
(…)
(…)
488. Wenn
man euch ein für ein Kleid zugemessenes Stück Stoff gibt, wird es euch nicht
gelingen, aus der Hälfte ein ganzes Kleid anzufertigen. Gleicherweise werdet
ihr, wenn ihr nur die Hälfte eines Rates befolgt, kein vollständiges Ergebnis
erzielen.
Die
Menschen lieben es, einen Teil des Ratschlags herauszunehmen, und nachher
beklagen sie sich, dass sich ihre Hoffnungen nicht erfüllen. Ein vernünftiger
Rat ist eine Medizin, deren Zusammensetzung man nicht ändern darf.
489. Ein
bekannter Rischi* saß in Schweigen und sein Antlitz ließ Bestrebung erkennen.
Man fragte
ihn: „Womit beschäftigt sich dein Geist?“
Der Rischi
antwortete: „Ich baue gerade einen Tempel.“
„Und wo
befindet sich dein Tempel?“
„Zwanzig
Tagesmärsche von hier, die Baumeister sind in großer Not.“
„So baust
du sogar, während du untätig bist?“
Der Rischi
lächelte: „Ist Tätigkeit nur in den Händen und den Füßen?“
490. Es ist
sehr wertvoll, wenn ein räumlicher Gedanke zur Mitarbeit herangerufen werden
kann. Wenn nicht nur das Feuer begleitet, sondern auch die Sterne an den Taten teilhaben.
Auf der einen Stufe spannen wir unseren Willen an, auf der nächsten kommen wir
mit den räumlichen Feuern in Berührung und der räumliche Gedanke dient als
Semaphor[147] und Megaphon. In diesem
Zustand brauchen wir nicht viel Willen zu vergeuden. In unserer Nähe befindet
sich ein unerschöpflicher Vorrat an Energie, die uns dient, wenn es zugelassen
wird.
Wenn in
einem Manuskript ein Funke Stellen durchstreicht, die weggelassen werden
sollten, und ein blaues Licht etwas unterstreicht, was Zustimmung verdient,
bedeutet das, dass wir einen mächtigen Mitarbeiter erhalten haben. Diesen
Zustand kann man nicht mit Gewalt hervorrufen, nur Erfahrung bringt uns dem
räumlichen Gedanken näher. So schreiten wir — nach dem Feuer und dem räumlichen
Gedanken — fort zum Bewusstwerden der fernen Welten. Bei Uns herrscht große
Freude, wenn jemand das Meer des Raumes betritt.
(…)
491.
Asbest, einige Glimmerarten[148],
Mangan und Sodaablagerungen werden für das Leben überhaupt nicht genutzt.
Welche Krankheiten kann man auf Sodafeldern heilen? Welche Präparate ergibt
Asbest? Welche Umwandlungen bietet Glimmer? Über Mangan habe Ich bereits
gesprochen.
492. Agni
Yoga naht zur rechten Zeit. Wer sonst hätte gesagt, dass eine Grippeepidemie
durch psychische Energie geheilt werden muss? Wer würde den neuen Arten von Seelen-,
Gehirn- und Schlafkrankheiten Beachtung schenken? Weder Lepra noch die alte
Form der Pest noch Cholera braucht man zu fürchten; dagegen gibt es
Vorbeugungsmittel; man muss aber über die neuen Feinde nachdenken, die durch
das gegenwärtige Leben geschaffen werden. Gegen sie kann man nicht die alten
Mittel anwenden, doch durch Erweiterung des Bewusstseins ergibt sich ein neuer Zugang.
Man kann
verfolgen, wie im Lauf von einem Jahrtausend die Wellen der Krankheiten
verliefen. Nach diesen Tabellen kann man eine interessante Liste von
menschlichem Fehlverhalten zusammenstellen, denn Krankheiten zeigen natürlich
die negative Seite unseres Daseins.
Ich hoffe,
dass rege Köpfe darüber beizeiten nachdenken. Wenn das Haus bereits in Flammen
steht, ist es zu spät, eine Pumpe zu bauen.
493. Man
muss die Zukunft tiefschürfend erkennen. Arbeit endet nicht mit den schon vom
Schicksal bestimmten Werken, sondern setzt sich endlos fort. Das Streben nach
Unendlichkeit ist das schönste Streben.
494. Ich
freue Mich, wenn ihr versteht, dass Hindernisse Möglichkeiten sind.
Misserfolg
ist eine Anerkennung durch die Finsteren. Wie sehr müssen wir jedes Zeugnis der
Finsteren bewahren, sie sind für das Wachstum der Werke nur von Nutzen! Wie
Schmutz die Erde düngt, so verwest Finsternis für die Blumen des Lichts. Der
umgebende Regenbogen schützt, aber die Finsternis lässt ihn erst sichtbar
werden.
495. Krebs
ist eine Geißel der Menschheit und muss sich unvermeidlich verbreiten. Die
Hauptmaßnahmen gegen Krebs sind Vorbeugungsmittel. Wer weder Fleisch noch Wein,
Tabak und Narkotika zu sich nimmt, wer die psychische Energie rein hält, wer
sich von Zeit zu Zeit einer Milchdiät unterzieht, wer den Magen reinigt und das
Wasser L.[149] verwendet, braucht nicht
an Krebs zu denken.
Im
Anfangsstadium dieser Krankheit ist eine Operation möglich, doch sie ist
sinnlos, wenn der Mensch nach seiner Genesung zu seiner früheren Lebensweise
zurückkehrt. Gewiss, Ultraschall kann den Tumor zerstören, doch welchen Sinn
wird dies haben, wenn die Ursache der Vergiftung nicht beseitigt wird? Es muss
ein gesünderes Leben geführt werden. Es ist nicht weise, Kuren für Leichname zu
erfinden! Man muss vielmehr der Lebensqualität der Kranken Beachtung schenken.
(…)
Für
gewöhnlich nimmt man an, dass Krebs erblich sei. Das muss natürlich so
verstanden werden, dass ein vergifteter Organismus einen ebensolchen gebiert. Man
muss unverzüglich die Kinder schützen, unter ihnen gibt es nicht wenige außerordentliche.
(…)
496. (…)
Sehr
feinfühlige Apparate erkennen, wenn die Saiten gespannt sind – darin besteht
wahre Zusammenarbeit. Es gibt tatsächlich Augenblicke, wenn der Schild der Welt
erglüht und keine lebende Substanz ihm gleichkommt. Die Aktivierung der
psychischen Energie wird anzeigen, wann es notwendig ist, den Sturm
vorübergehen zu lassen. Diese Fähigkeit kommt nicht plötzlich; deshalb werden
feinfühlige, fähige Mitarbeiter immer geschätzt werden.
Bei Uns
herrscht nur Freude, wenn Wir einen Menschen finden, der die Bezeichnung „der
volle Kelch“ verdient — ihm kann man vertrauen! Es gibt viele Beispiele, wo
sich Gerufene selbst nach vielen Zeichen abwandten. Sie verfielen der Nichtigkeit,
sie zerfielen lebendig und traten zurück in die Dunkelheit.
497.
Erkennt, wie nützlich es ist, Unseren Rat zu befolgen und ohne Bedauern zu
wissen, dass die Emanationen des Sturmes die Zentren anspannen. Doch unter dem
Schirm der Dukkar[150] lassen
wir den Sturm vorübergehen. Der Lehrer hat viele Schildwachen.
(…)
498. Das
Licht von Abhidharma[151] ist
die Verbindung des Feuers der höheren Sphären mit der Ausstrahlung des
Bewusstseins. Wir haben an einem Beispiel gezeigt, wie sehr das Licht von Abhidharma
gegen die vergifteten Ausstrahlungen der niederen irdischen Schichten schützt.
Die dunkle Flamme giftiger Gase wird durch das Licht von Abhidharma
zurückgedrängt und unschädlich gemacht, doch dazu muss man das Raumfeuer und seine
eigenen Emanationen kennen.
Wahrlich,
für nützliche Ergebnisse ist Erkenntnis erforderlich. Die einfachste Wahrheit
bedarf der Wiederholung; ansonsten wird sie mit dem Abfall verschüttet.
499. Jede
vernünftige Tat ist eine unzerstörbare Errungenschaft. Die Bejahung der Lehre
ist eine unbesiegbare Rüstung. Erkenntnis ist das Beherrschen der Funken des
Lichts. Der Raum ist eine Ansammlung von Körpern. Zeit ist das Wahrnehmen von
Strahlen; wie sich das Ausgedehnte in Unwahrnehmbares wandelt, so unsichtbar
ist die Zusammensetzung des Sauerstoffs — der Geburtsstätte der Macht des
Feuers.
500. Ihr konntet
bemerken, dass eine telepathische Übertragung ungewöhnlich schnell vergessen
wird. Dies liegt am Wesen der Übertragung, die besondere Zentren berührt, die am
gewöhnlichen Hören nicht beteiligt sind. Man kann sich daran gewöhnen, diese
Mitteilungen im Gedächtnis festzuhalten, doch ihre Technik wird
nichtsdestoweniger eigenartig bleiben.
Gleicherweise
hängt die Sendung von Mitteilungen nicht von einer erzwungenen
Willensanspannung ab, sondern von der Klarheit des Bewusstseins in Verbindung
mit dem Licht von Abidharma. Daher hängt die Erscheinung der Übertragung von
der Reinheit des Bewusstseins und von dem Sauerstoff ab, der vom Raumfeuer
angezogen wird.
Man sollte
die chemische Verschiedenheit menschlicher Emanationen beobachten. Doch die gewöhnlichen
Experimente in Gedankenübertragung sind untauglich. Der Sender wiederholt im
Geist: „ich sende“, und der Empfänger trübt sein Bewusstsein durch den
Gedanken: „ich empfange“.
Bei Mitteilungen
in die Ferne sollte man die Sendungen dem psychischen Zustand des Empfängers
anpassen. Es ist sogar besser, ihm geläufige Ausdrücke zu verwenden, um eine
Reaktion der Ermüdung zu vermeiden. (…)
501. In
welchem Haus wird die psychische Energie wachsen? Natürlich in dem Haus, das in
die Zukunft strebt. Das ist weder einfach noch leicht. Die Menschen sind zu
sehr auf die Gegenwart ausgerichtet. Wird gegen Belohnung gesprochen, so wird
der auf die Gegenwart Gerichtete noch nicht einmal die Lebenswichtigkeit dieser
Anweisung begreifen. Doch wer in die Zukunft strebt, wird über die Bedingungen
der Belohnung gar nicht sprechen, und jede Belohnung wird für ihn nur das Schuhwerk
für die nächste Reise sein. Dann werden die Wegfeuer angezündet und die
psychische Energie wächst.
Alles
entwickelt sich doch durch Erfahrung. Erfahrung wird durch Eindringen in die
Zukunft gedanklich verarbeitet; sie ist dem sinnlosen Dahinvegetieren
entgegengesetzt.
Die höchste
Erfahrung ist die Erfahrung an sich selbst. Sie ist zentrifugal und
zentripetal. Diese einfachen Wahrheiten müssen wiederholt werden. Im Darbieten
des eigenen Geistes für die Rettung der Menschheit sind nämlich sowohl Opfer als
auch Errungenschaft enthalten. Unverbundene Gegensätze ergeben keinen Kreis,
und ohne Kreis gibt es keine Rotation des Systems. Jede Spirale stellt von oben
und von unten einen Kreis dar, doch jede Kompliziertheit der Vorstellung
schwindet, wenn wir in die Zukunft streben.
Man sollte
den Pfad der psychischen Energie nicht verkomplizieren. Sie wird dem
feinfühligen Ohr selbst zuflüstern, wann unnötiger Schlaf verkürzt und wann unnötige
Nahrung und unnötiges Trinken verringert werden sollen. Jede Energie nährt doch,
und die psychische Energie besonders.
Eine
zeitweilige Schwächung der Gliedmaßen sollte einen nicht beunruhigen, die
vergifteten Ströme der Erde wirken vor allem auf die Gliedmaßen. Doch das
natürliche Wachstum der psychischen Energie kann die Mittel des Körpers
ersetzen und helfen, das Gleichgewicht zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren
zu finden.
502. Man
kann voraussehen, dass jemand beginnen wird, psychische Experimente mit
Pflanzen durchzuführen, ohne Resultate zu erzielen. Man kann sich vorstellen,
dass er die Lehre wegen ungenauer Hinweise tadeln wird, ohne den Zustand seiner
eigenen psychischen Energie zu bedenken.
Man darf
keine Ungenauigkeiten der Hinweise vermuten, wenn Ich sage, dass die psychische
Energie nicht nur verstärkt, sondern auch verfeinert werden muss. Sie wird sich
verstärken unter den Wellen des Feuers, wenn die Aura sich infolge von Anspannung
purpurn zu färben beginnt. Sie wird beginnen sich zu verfeinern durch
Wachsamkeit, Scharfsicht und Feinheit des Denkens. Wie kann man einen verfeinerten
Gedankenstrom genauer bezeichnen, wenn die Formeln der Zukunft in Begeisterung
ertönen?
Wahrlich, viele
Menschen gehen an diesen Formeln vorüber und meiden die durch das Streben des
Geistes verursachten schmerzhaften Stigmata[152]. Die
Stigmata stellen nämlich den besten Beweis der Feinfühligkeit dar.
Nicht grobe,
auffallende Erscheinungen, sondern die Flügel eines kosmischen Gedankens lassen
sich wie die zarteste Berührung auf dem Scheitel nieder und wecken das Streben von
Kundalini. Diese Gedanken mögen flüchtig unwägbare Spuren hinterlassen, doch
sie schärfen die Zentren wie Nadeln, die Elektrizität sammeln. Sind unsere
Zentren nicht wie Nadeln von Nadelbäumen?
Wer den
Pfad der Verfeinerung der psychischen Energie betreten hat, wird nicht von
ungenauen Hinweisen sprechen.
503. Wohin
kann man das Denken richten? Wohin kann man den Willen lenken? In den Raum, aus
dem belebende Energie kommt. Lasst uns zu ihr hinstreben!
504.
Vollmond begünstigt gewöhnlich telepathische Manifestationen. Doch es gibt
Umstände, die diese Bedingung ändern. Vor allem üben bestimmte Phasen der
Sonnenflecken Einfluss aus. Ihr konntet bemerken, dass telepathische
Manifestationen in Verbindung mit dem Chemismus planetarer Strahlen zunahmen, doch
Sonnenflecken beeinflussen die verschiedensten Seiten des Seins. Kälte, die
verheerende Ausmaße erreichen kann, Hitze von Eruptionen und Erdbeben sind ebenfalls
Begleiterscheinungen der Veränderungen der Sonnenaura.
Man muss dieses
Prinzip im Auge behalten, weil die Kälte ansteigen und die Erdbeben stärker
werden können. So kann eine vorübergehende Erscheinung zu einer endgültigen
werden.
505. Der
Yogaschüler muss sich an eines gewöhnen: An den unvermeidlichen Argwohn von
Seiten der Menschen. Man sollte den Leuten wegen ihres Verhaltens keinen
Vorwurf machen. Wenn er ein Asket im allgemein anerkannten Sinn wäre, würden
sie sich leichter mit ihm abfinden. Wenn er das Aussehen eines Magiers hätte,
würde man ihn aus Angst hinnehmen. Doch sein Wesen lässt sich mit einfachen
Worten nicht erklären, und seine Arbeit für die Evolution der Welt lässt sich nicht
in eine der festgesetzten Verordnungen einreihen.
Wie werden
sich die Menschen mit der Erneuerung ihres Lebens abfinden? Dies ist es ja, was
sie vor allem fürchten.
Wer den
Pfad des Agni Yoga beschritten hat, quält sich glücklicherweise nicht über
Argwohn. Er müht sich und gibt sich ganz der Sache der Evolution hin. Er
schreitet ohne Zweifel einher, weil er weiß, dass Zufriedenheit nicht sein Los
ist.
506. Außer
kosmischen Bedingungen beeinflusst Aufregung telepathische Manifestationen.
Diese völlig verständliche Unausgeglichenheit aufgrund persönlicher und
umgebender Angelegenheiten mischt sich in den Faden der Kommunikation ein.
Gleicherweise trägt der übermäßige Wunsch, die Mitteilung vorwegzunehmen, ein Erbeben
in die feurige Leitung hinein.
Trotzdem kann
sich kein physischer Apparat mit der psychischen Energie vergleichen. Die
Wellen physischer Apparate können die Atmosphäre in bestimmten Schichten überfüllen,
was ohne die Heranziehung der psychischen Energie zu neuem Unheil führen wird.
Wie können
die Menschen nur annehmen, dass physische Wellen ihre Natur nicht beeinflussen?
Unsichtbare und unhörbare Wellen wirken stärker als ohrenbetäubende
Explosionen. Doch viele Gefahren werden schwinden, sobald die unerschöpfliche
Quelle der psychischen Energie erkannt wird. Sogar das Prinzip an sich der
Bewusstwerdung der psychischen Energie ist für die Menschheit nicht leicht.
507. Das
Abtöten von psychischer Energie ist, gleich Unwissenheit, ein Verbrechen. Die Morde,
die durch unorganisierte psychische Energie vollbracht wurden, sind unzählbar.
Darüber muss man nachdenken! Daraus, dass man sie nicht erkennt, folgt nicht,
dass es sie nicht gibt.
508.
Intellekt ist nicht Weisheit. (…) Gefühlswissen ist Weisheit, Intellekt ist Verstand.
Weisheit entscheidet, weil diese Entscheidung bereits lange herangereift ist. Der
Intellekt ist die Schwelle zur Weisheit, und wenn er geschärft ist, verschmilzt
er mit der Sphäre der Synthese.
Vernunft
und spezialisierter Verstand sind die Eckpfeiler des künftigen Hauses. Ein
Mensch, der einen spezialisierten Verstand besitzt, kann sich eine glänzende
Zukunft bereiten, doch er wird so lange inkarnieren, bis sein Verstand seine
Spezialisierung verliert. Wenn der Intellekt seine Spezialisierung verliert,
ist er bereits weise.
Jede
Spezialisierung ist für die irdischen Bedingungen bestimmt. (…) Die Synthese
des Geistes eröffnet alle Sphären. Geistige Anspannung speichert räumliche
psychische Energie. Geistige Anspannung kann in beliebige Sphären der
Astralebene führen.
509. Die
Frage, wie man psychische Energie ansammelt, ist vollkommen berechtigt. Vor
allem geschieht dies durch das Bewusstsein oder durch Selbstaufopferung und
Heldentat. In allen Fällen bleibt die psychische Energie unveräußerlich. Wenn
sie durch das Bewusstsein aufgespeichert wurde, wird sie sich verfeinern, doch
bei anderen Aufspeicherungen kann es Fälle geben, in denen die Energie sich im
Embryostatus sammelt und die Bedingungen für ihre Manifestation abwartet. Bei allen
Erscheinungen der psychischen Energie kann man irgendeine instinktive helle Tat
aus der Vergangenheit vermuten.
510.
Bewusstsein wird durch langsame Erfahrung gespeichert. Ein einfaches Experiment
kann zeigen, wie dieser Richter unsere Handlungen verwandelt. Man kann einen
wenig entwickelten Menschen zu einer Handlung veranlassen und beobachten, wie
er sie ausführt. Wenn man ihn dann durch eine Willenssendung des Bewusstseins
beraubt und ihn zwingt, dieselbe Handlung auszuführen, wird der Vergleich
verblüffend sein.
(…)
511. Noch
vor kurzem wurde der Gedanke auf Phänomene der sogenannten Offenbarungen von
Energie gelenkt. Doch jetzt kann man an die Erneuerung des Lebens und an
Schritte in die Zukunft denken. Man muss seinen ganzen Mut zusammennehmen, um
das Wunderbare zu vergessen und diesen Begriff in die Wirklichkeit zu
übertragen. Das ist schwer, doch muss man die Begrenzung der herkömmlichen
Begriffe überwinden.
Ebenso
schwer ist es, nicht ins Gewöhnliche zu verfallen, denn die Bewegung in
Richtung Evolution ist immer ungewöhnlich, weil die Verbindung der Teile des Daseins
dem Vergangenen nicht ähnlich ist.
Kann man
inmitten von Hass in der Endzeit des Kali Yuga* Leben aufbauen? Doch muss die ganze
Aufgabe des künftigen Satya Yuga bereits jetzt, inmitten von Feindseligkeit und
Zerstörung, zum Ausdruck gebracht werden.
(…)
512. Bei
jedem Experiment kann man den Widerstand der niederen Materie bemerken. Mit
Hilfe von Reinigung und Ausstoßung gelingt es, die schädlichen niederen Teile
zu entfernen. Das menschliche Dasein ist den allgemeinen Gesetzen unterworfen.
Erhebt sich nicht bei jeder fortschrittlichen Tat der stumpfsinnigste
Widerstand? Wird man nicht gezwungen, Inkonsequenz und Verwesung durch
Anspannung des Feuers zu vernichten? Wie bei einem Versuch im Laboratorium muss
man alle toten Prozesse aussondern.
Wollt ihr
erproben, wer den niederen Einflüssen ausgesetzt ist, so schlagt in einer
Versammlung eine Tat für das Allgemeinwohl vor. Ihr könnt sicher sein, dass
jene, die Einspruch erheben, sich nicht von der toten Materie befreit haben.
Leichter als die Schichten des Bodens geben die Menschen von sich Zeugnis. Wenn
ihr daher die feurigen unter ihnen auswählt, achtet auf die Prüfungen, die sie nicht
zögern werden vorzuweisen.
Auch bei einer
psychischen Reaktion wird der Prozess sich steigern. Gleicherweise wird ein
Mensch die eingeschlagene Richtung vertiefen. Es gibt wenige, die ihr Wesen
verbergen können.
Durch
Entwicklung des Feuers kann man unfehlbar die einem begegnenden Erscheinungen
beurteilen. Aus dem Gefühlswissen, auf das seit langem hingewiesen wird, blitzt
das Feuer der angespannten psychischen Energie auf. Was könnte sich vor ihr
verbergen?
513. Als
Wir von der Internationalen Regierung sprachen, gerieten viele in Verwirrung. Wenn
sie erfahren, dass dies die Regierung des Wissens ist, werden sie es begreifen?
514. Es ist
schwer zu erkennen, wo aus Verzweiflung und wo aus heftigem Verlangen gehandelt
wird. Sogar die Flamme wird die gleiche sein.
515. Wie
kann sich blaues Feuer in purpurnes verwandeln? Die Anspannung der psychischen
Energie wird rubinrote Pfeile aussenden, und ihr Wachsen wird die Bläue des
Bewusstseins durchdringen.
(…)
516. Uru
und Svati[153] sind in der Kosmogonie
zu finden. Die Zeichen des nahenden Wassermanns und die Verbindung mit Saturn
werden wiederholt. Man kann wiederum sehen, wie sehr die Kosmogonie der
Atlantier den rechten Weg verfolgte. Nicht nur der Chemismus der Strahlen wurde
erkannt, sondern auch die wirkliche Zusammenarbeit der Gestirne. Gerade dem
nähert sich die Menschheit nach langen Irrfahrten wieder.
Noch eine
einfache Sache muss aber erkannt werden: Die Bevölkerung der kosmischen Körper bedeutet
nicht irdische Formen. Die Menschen können sich selbst nicht in anderen
Erscheinungen vorstellen, doch welche Freuden müssen aus der Erkenntnis der
Zusammenarbeit (…) erwachsen! An ganz allgemeine Bedingungen sollte man leicht
herangehen.
517. Beim
Studium der Aufspeicherungen von psychischer Energie kann man bemerken, dass
die Energie wie der Puls des Kosmos wirkt — Ebbe und Flut sammeln die Macht. Es
ist nicht weise, nur die Flut zu erwarten, wie könnte sich dann eine Aufspeicherung
bilden? Wie feinstes Garn wird das Gewebe der Zusammenarbeit der Zentren
geschaffen, die durch einen feurigen Faden verbunden sind. Wie ein vielschichtiges
Leuchten des Universums strahlt die psychische Energie mit Feuer. Man kann sie Atma
nennen. Uru und Agni sind nötig, um das Svati des Bewusstseins zu verleihen.
Jemand fragt:
„Wenn die Erkenntnis der psychischen Energie bis an den Rand des Universums
führt, kann man diese vielschichtige Energie nicht umgehen?“ Es ist unmöglich,
ganz unmöglich, das zu umgehen, was sich uns von selbst naht.
518. Die
Menschen verlieren viel, wenn sie Erfüllung nur durch ihre eigenen Methoden
erwarten. Wie werden sie über die fernen Welten denken? Man wird viele Listen
und Tabellen ändern müssen.
519. Ihr
bemerkt, dass Wir manchmal selbst über wichtige Umstände nur kurz sprechen und
sie kaum erwähnen. Das bedeutet, dass man zur gegenwärtigen Stunde die Wellen
des Raumes nicht verkomplizieren darf. Diese Bedingung wird wenig beachtet, was
nicht wiedergutzumachenden Schaden verursacht. Achten wir daher die Bedeutung
des Kristalls des Gedankens.
520. In den
Mysterien Ägyptens gab es einen Vorgang, den man „Das Schärfen des Schwertes“
nannte. Der Prüfling befand sich in tiefer Finsternis; der Große Hierophant[154] trat
auf ihn zu und enthüllte ihm einige der Mysterien; Licht beleuchtete den
Hierophanten, und dann versank wieder alles in Finsternis.
Es näherte
sich ein Priester, „Versucher“ genannt. Aus der Finsternis fragte die Stimme
des Versuchers: „Bruder, was hast du gesehen und gehört?“
Der Prüfling
antwortete: „Der Große Hierophant beehrte mich mit seiner Anwesenheit.“
„Bruder,
bist du überzeugt, dass es der Große selbst war?“
„Meine
Augen haben gesehen und meine Ohren haben gehört.“
„Doch das
Bild könnte trügerisch und die Stimme gefälscht gewesen sein.“
Daraufhin
war der Prüfling entweder verwirrt und wurde verworfen, oder er war mit
Standhaftigkeit erfüllt und sprach: „Augen und Ohren kann man täuschen, aber
nichts kann das Herz irreführen. Ich sehe mit dem Herzen und höre mit dem
Herzen, und nichts Unreines berührt das Herz, denn das mir anvertraute Schwert
ist geschärft.“
Dann trat
abermals der Große Hierophant heran, wies auf einen mit einem roten Trank
gefüllten Kelch und sprach: „Empfange deinen Kelch und trinke daraus, leere
ihn, um das Geheimnis auf dem Grund zu schauen.“
Auf dem
Grund war ein Bildnis eines auf dem Rücken mit ausgestreckten Armen und Beinen liegenden
Menschen, eingekreist von einer Schlange, mit der Inschrift: „Du selbst bist,
der alles abgibt und alles empfängt.“
So lautet
die eine Lehre zu allen Zeiten, doch die Finsternis der Unwissenheit nötigt,
ihren Sinn zu vergessen.
521. Unsere
Aufträge sind immer gefährlich, weil sie gegen den mächtigsten Feind gerichtet
sind.
Es gibt
keine Wahrheit außer der Wahrheit. Nur so kann man den Kelch empfangen und zum
Ziel tragen.
Man kann
unter antiken Gegenständen Symbole der Erkenntnis finden.
Wanderer,
bist du frei von Furcht?
522. Wir
sahen, dass die psychische Energie in enger Beziehung zum Feuer steht, eine
unveräußerliche Errungenschaft darstellt und eine aufspeichernde Eigenschaft
besitzt. Das bedeutet, dass diese Energie auf Gegenständen abgelagert werden
kann, die dann eine Willensanspannung hervorrufen. Eine erfolgreiche Ablagerung
von Energie kann sogar einen Gegenstand zum Leuchten bringen oder einen suggerierten
Gedanken übermitteln.
Dies ist
die wissenschaftliche Erklärung für heilige Gegenstände. Man kann wahrhaftig
Ablagerungen von psychischer Energie auf ihnen finden, wenn nur nicht törichte
Sendungen diese wertvollen Aufspeicherungen auslöschen.
Menschen
mit einem Vorrat von psychischer Energie sollten als Schätze des Staates
betrachtet werden. Ein Land soll nicht auf seine Millionen von Zweibeinern stolz
sein, sondern auf seinen Vorrat an psychischer Energie. Wegen des Vorrates an
Energie eines einzigen Menschen können Tausende von Unwissenden verschont
werden.
Jede
Anspannung von psychischer Energie zieht wie ein Magnet die Keime der Energien
an, die tief im Menschen eingelagert sind. Das bedeutet, dass jeder Besitzer von
bewusster Energie an sich schon ein Segen für die Allgemeinheit ist. Verhalten
wir uns also sorgsam gegenüber jeder aufgespeicherten Energie.
523.
Natürlich kann man zwecks Entwicklung bewusster psychischer Energie einen
Apparat zur Aufspeicherung dieser Energie vorsehen, doch muss die menschliche
Energie unbedingt der Leiter sein.
(…)
Für
Experimente mit psychischer Energie sind Geduld und Beharrlichkeit der Aufschichtung
vonnöten. Es ist schädlich, Energie in unangemessenem Maß auszusenden, denn Ungestüm
kann die Oberfläche der ruhigen Aufschichtungen stören.
(…)
524. Ein
altes Sprichwort sagt: „Satan hält die Zügel straff.“ Ein anderes: „Wer das
Bild Satans schaute, wird es nie mehr vergessen.“ Die Alten bewahrten den
Begriff der Schwerfälligkeit des menschlichen Bewusstseins.
Unser
wichtigster Rat ist, eine vernünftige Beweglichkeit in Gang zu bringen.
Welchen
Schatz kann ein reines, freies, unerschrockenes Bewusstsein der Menschheit
bieten! Doch Gewohnheiten halten Unerfahrene gleich Fesseln zurück.
Man könnte
einen Apparat für die Aufspeicherung von psychischer Energie zur Verfügung
stellen, doch wer würde der Leiter sein? Und wie viele würden die Anwendung
dieser Energie im Leben zu schätzen wissen?
(…)
525. Lasst
uns heute über die Arbeit sprechen. Die bewusste Entwicklung von psychischer
Energie bedeutet eine Sättigung der Arbeit. Man kann dadurch in kurzer Zeit
Arbeitsergebnisse erzielen, die sonst viele Jahre in Anspruch genommen hätten.
526. Es ist
richtig zu denken, wie sehr die vom Menschen zum Ausdruck gebrachte psychische
Energie die Würde der Menschheit hebt. Allein das Streben des Gedankens in
diese Richtung erweist sich bereits als ein Segen.
527. Wenn jemand
zu euch kommt und den Wunsch äußert, sich Agni Yoga zu nähern, fragt ihn, was
ihn zu diesem Entschluss veranlasste.
Wenn er
antwortet: „Ich suche Beweise“, dann denkt: „Er gehört nicht zu uns.“
Oder er spricht
von seinem elenden Schicksal. Dann denkt: „Er gehört nicht zu uns.“
Oder er
spricht über sein Vorhaben, seine Feinde zu besiegen. Dann denkt: „Er gehört
nicht zu uns.“
Oder er spricht
über sein Streben nach Reichtum. Dann denkt: „Er gehört nicht zu uns.“
Oder er spricht
von irdischen Vorrechten. Dann denkt: „Er gehört nicht zu uns.“
Oder er spricht
von seinem Wunsch nach Ruhe. Dann denkt: „Er gehört nicht zu uns.“
Doch einer sagt:
„Ich will mich vervollkommnen.“
Dann fragt:
„Welchen Belohnung erwartest du?“
Er wird sagen:
„Die Annäherung an die Lehre.“
Ihr werdet
euch über den Ankommenden freuen, weil sein Geist in rechter Weise anklopfte.
Er kann beginnen, sich selbst zu beobachten. Er kann schmerzlos unnütze Anhängsel
ablegen. Er wird verstehen, dass nicht Leid nötig ist, sondern Befreiung. Er
wird verstehen, dass kein Wunder nötig ist, sondern Gefühlswissen. Er wird verstehen,
dass nicht intellektuelles Auswendiglernen wertvoll ist, sondern Erkenntnis und
Anwendung.
Am ersten
Tag strahlend, wird er morgen nicht den Kopf hängen lassen. Er wird wie ein
Elefant des Glücks dahinschreiten, der das Gebüsch beiseiteschiebt. Er wird
Erfolg als das Lächeln der Sonne entgegennehmen. Er wird den Skorpion der
Furcht vertreiben. Er wird eine Gabe wie ein Licht auf dem Pfad empfangen. Er
wird Erkenntnis und die Entwicklung der Feuer (…) als anziehenden Magneten
verstehen. Und er wird begreifen, dass die Feuer wie Pflanzen unmerklich
wachsen. Er wird verstehen, dass Feuer die Vergangenheit verbrennt und die
Zukunft erleuchtet. Und er wird verstehen, was Heldentat bedeutet!
528. Wir
vermeiden Wiederholung, doch manchmal sind Wir gezwungen, auf einen früheren Gegenstand
zurückzukommen. Beachtet diese Wiederholungen, ihre Bedeutung hängt von
persönlichem Unverständnis oder kosmischen Komplikationen ab, die besondere
Aufmerksamkeit erfordern.
So ist es
notwendig, immer wieder über die Einstellung zur psychischen Energie zu
sprechen. Natürlich ist sie immer vorhanden, doch man kann sie in einen
schlummernden Zustand versetzen, und dann wird sie sich selbst kristallisieren,
aber nicht wirken. Dieser Boden benötigt erneut den Pflug selbstaufopfernder
Arbeit. Gewiss, nicht eines ihrer Saatkörner wird verlorengehen, doch solche Aufschichtungen
müssen geweckt werden; daher verurteilt die Lehre unbeweglichen Eigendünkel so
sehr.
Wahrlich,
es ist besser, zu brennen als zu schlafen.
529. Wahrlich,
schon vor langem wurde über die Macht des Gedankens gesprochen, doch das Wesen
der Lage hat sich dadurch nicht geändert. Niemand überwacht seine Gedanken, niemand
will die Ursachen und Wirkungen des Gedankens bemerken. Welch bemerkenswerte
Experimente könnten indes unverzüglich mitten im Leben durchgeführt werden! Es
bedarf keiner besonderen Bedingungen, nur der Aufmerksamkeit und der Beweglichkeit
des Bewusstseins.
Zum
Beispiel kann man beim Experimentieren mit telepathischer Kommunikation
beobachten, welche äußeren und inneren Umstände die Qualität der Kommunikation beeinflussen.
Eine Stimmung der Wachheit oder Schläfrigkeit, Gereiztheit oder Freude,
Müdigkeit oder Bestrebtheit, jeder Zustand wirkt stark auf die Qualität und die
Intensität der Kommunikation ein. Außerdem drückt die persönliche Natur der
Teilnehmer ihren Stempel auf. Ist es nicht wichtig, davon aufmerksam Notiz zu
nehmen?
Es wurde
beobachtet, dass einige Eigenschaften der Teilnehmer sich sogar physisch
widerspiegeln. Manche kann man überwinden, doch andere, oft karmische, sind
nicht abzustellen, allenfalls durch eine besondere Willensanspannung — doch der
Wille wird vom Gedanken geschaffen.
Ich schlage
vor, alles mit telepathischer Kommunikation Übermittelte zu notieren. Man muss
unmittelbar beim ersten Gefühl aufzeichnen, ohne irgendwelche Erwägungen.
530. Man
kann beobachten, wie Nebeneinflüsse auf die Kommunikation einwirken. Man kann
sehen, dass manchmal selbst die günstigsten klimatischen Bedingungen durch
ferne Rufe getrübt werden. Ein Beispiel: In einem fernen Land schleppt ein in
Not Befindlicher einen Schweif von Appellen hinter sich her und kann sich in die
Kommunikation einmischen.
Indem man die
Umstände beobachtet, kann man die besten Bedingungen ermitteln und sie
vervollkommnen.
(…)
531. Alle
besten Erfindungen werden keine endgültige Lösung bieten. Wenn ein einfacher
Blitz, eine magnetische Welle, ein Erdbeben oder ein Orkan sie stören kann, ist
es da nicht besser, die Aufmerksamkeit der Kultur des Gedankens zuzuwenden?
Wenn die psychische
Energie organisiert ist, kann nichts ihre Wirkungen zerstören. Außerdem werden
die Gedankenwellen den Raum nicht überfüllen. Darüber hinaus wird die feinste
Energie nicht von den niederen Schichten abhängig sein.
Wie
wunderbar ist es, das Streben des Gedankens zu beobachten: Die Ursachen seiner
Entstehung, die Verbindungen zu verschiedenen Zeiten, die Nachbarschaft von
Bewusstseinen verschiedener Entwicklungsgrade und den ewigen Wettstreit der
höheren und der niederen Sphären. All dies schafft ein unvergleichliches Dasein.
Die Sphären
der psychischen Energie durchdringen sämtliche Hindernisse. Alle physischen und
mechanischen Manifestationen sind wertlos im Vergleich mit der feinsten
Energie, denn die ganze Zukunft gründet auf den feinsten Energien, auf der
Rückkehr der groben Materie in das Reich des Lichts.
532. Wir
vermeiden alles, was die Mechanik der Muskeln betrifft. Denn sogar die Muskeln
müssen die Sendungen des Willens ausdrücken. Wir lieben automatisches Schreiben[155]
nicht, weil es immer den Aufstieg des Bewusstseins erschwert. Es führt nicht
zur Vervollkommnung der feinen Energie. Der Ausgangspunkt wird dennoch
Gefühlswissen sein. Bei Entwicklung des Gefühlswissens droht nicht die Gefahr,
die mit mechanischen Arten des Verkehrs verbunden ist.
So werden
wir all dem den Vorzug geben, was die Kultur des Gedankens hebt.
533. Die
Methoden des automatischen Schreibens sind unvollkommen, es entsteht eine stete
Spaltung. Die Einwirkung erstreckt sich auf das Zentrum über dem Handgelenk, doch
das Bewusstsein ist auch gewohnt, dasselbe Zentrum zu beherrschen – so kämpfen
zwei Kanäle gegeneinander und es wird keine Feinheit der Ausdrücke erzielt.
(…)
534. Am
schädlichsten sind so genannte unwillkürliche Gedanken. Jeder bewusste Gedanken
enthält bereits eine bestimmte Organisation, aber am schlimmsten sind die
kleinen Landstreicher, die sinnlos die Wege verstopfen.
(…)
535.
Versucht, auf Wunsch Teile eurer eigenen Aura zu sehen. Das ist unmöglich, weil
außer dem Wunsch das Gesetz der psychischen Energie geeignete Bedingungen
erfordert. Solche Bedingungen ergeben sich nicht augenblicklich, sie müssen auf
dem Boden höherer Einwirkungen gebildet werden. Der Weg zu höheren Einwirkungen
ist jedoch ebenfalls nicht leicht, da sie nur durch offene Tore Zugang finden.
Jedes Abweichen vom Verkehr mit den Herden der feinsten Energien schließt die
Tore. Dafür muss man verstehen, worin die Fruchtbarkeit des Verkehrs besteht.
Sie hängt nicht nur vom Drang des Strebens ab, sondern auch von einem sorgsamen
Verhalten gegenüber den umgebenden Umständen.
Manchmal
ist eine Übergangszeit des Schweigens der beste Speicher. Ein Bewusstsein, dass
auf der Stufe des Gefühlswissens steht, verleiht das Verständnis dafür, welches
Handeln der Notwendigkeit entspricht.
Es ist
besonders schwer, unter den Bestandteilen entwickelter Auren das satte Grün und
das edle Rubinrot zu sehen. Smaragd und Rubin sind Gegensätze. Das erstere
bedeutet Synthese, das letztere die Selbstaufopferung der Heldentat. In
verschwommenen Erscheinungen können beide zusammentreffen, doch sie rein zu
sehen, ist ebenso selten wie Synthese und Heldentat. Smaragd ist dem Kelch
nahe, Rubin dem Auge Brahmas.
536. Man
muss die psychische Energie planmäßig und eifrig entwickeln. Die Entwicklung von
psychischer Kraft hängt sowohl von der Harmonie der Konstellationen als auch
vom physischen Zustand ab.
537.
Buttern und der Kreisel sind Symbole der schöpferischen spiralförmigen
Bewegung. Physische Unbeweglichkeit ist keine Schwäche und Schweigen kein
Fehlen der Stimme.
538. Wenn man
alle Bücher gelesen und die Worte studiert hat, verbleibt nur, das Erkannte im
Leben anzuwenden. Selbst wenn Bücher immer wieder gelesen werden und Worten
gelauscht wird, unterbleibt trotzdem die Anwendung im Leben, und keine Zeichen veranlassen
dazu, Gewohnheiten zu ändern. Doch man muss den Weg zur Beweglichkeit des
Bewusstseins finden. Das Herz kann die Schande einer unwürdigen Zeitvergeudung
spüren.
Wir wollen gar
nicht streng sein. Wir ziehen es vor, die Freude der Errungenschaft zu sehen. Doch
die Gewohnheit von Jahrhunderten erfordert, das Schwert bereitzuhalten, weil noch
Furcht die Menschen beherrscht. Der Sieg über die Furcht wird die Schwelle zu
einem neuen Bewusstsein sein.
539. Man
muss die Zustände der Nervenzentren der Kinder studieren. Es ist bekannt, dass
diese Zentren sich sehr individuell und ungleichmäßig entwickeln. Man kann
Kinder mit einem einzelnen sehr entwickelten Zentrum finden, die dann eine
kurze Handlung genauso wie Erwachsene ausführen können.
Zur
Verwunderung der Ärzte zeigen manchmal einige Zentren Kränklichkeit, denn Ärzte
wollen Nervenzentren bei einem Kind noch nicht einmal wahrhaben. Hingegen kann
man auf Grund dieser krankhaften Anzeichen und ungewöhnlichen Erscheinungen das
Wesen des Körpers und die Qualität des Geistes beurteilen. Wie viel Gutes
könnten solche Beobachtungen erbringen! Wie viele Möglichkeiten könnten bewahrt
werden! So könnte die Aufspeicherung von psychischer Energie in richtiger Weise
begonnen werden.
Für alte
Geister, die viele Wiederverkörperungen hinter sich haben, wird der Zustand
nach dem siebenten Lebensjahr ziemlich und der nach dem vierzehnten Jahr
besonders schwierig sein. Nach dem vierzehnten Lebensjahr ist die psychische
Energie schon in Tätigkeit. Der Geist hat sich von früheren Existenzen bereits
gelöst, die Last des neuen unbekannten Pfades bedrückt, die aufgespeicherten
Werte regen sich undeutlich und das Wesen strebt dorthin zurück, wo das
Bewusstsein große Möglichkeiten hatte.
Die
richtige Überwachung der Nervenzentren bei Kindern ist für die Zukunft
notwendig. Bisher herrschte die unbrauchbare Ansicht, der Geist könne den neuen
Körper nicht beherrschen und dies sei der Grund für die Unvernünftigkeiten der
Kinder. Doch das Gegenteil ist der Fall. Wenn die Zentren nicht richtig
arbeiten, findet keine Ablagerung von psychischer Energie statt und der Geist
besitzt keine Substanz, um sich zu offenbaren.
Die
Besorgnis um die Nervenzentren der Kinder kann als Sorge um die künftige Rasse
betrachtet werden.
540.
Wahrlich, die Menschen sind mit vielen Energien in Berührung gekommen, doch in
den meisten Fällen traten sie einseitig an diese heran, so dass sie nur
einzelne ihrer Eigenschaften erkannten. Aus dieser Beschränktheit können viele
Gefahren erwachsen.
Zum
Beispiel: Die allgemeine Elektrifizierung ist ein Segen der Zivilisation, doch
da die Menschen nur einseitig an sie herangetreten sind, droht durch die
künstliche Sättigung des Raumes Gefahr. An Orten, wo die Elektrizität
angespannt ist, können sich Entladungen von bedeutender Stärke ergeben. Wenn
man die Ursache verstärkt, wachsen die Wirkungen, so dass anstatt einer starken
Entladung eine Massenvernichtung eintreten kann. Gleicherweise kann man sich die
Überfüllung des Raumes mit Strömen und die völlig unerwarteten Störungen im
Leben vorstellen.
Natürlich
könnt ihr sicher sein, dass Wir nicht gegen die Beherrschung und Anwendung von
Energien sprechen, doch Wir sind bemüht, an eine rechtzeitige Immunität in
Bezug auf das Hervorrufen neuer Energien zu mahnen. Alle Unsere Versuche weisen
darauf hin, dass die psychische Energie immer bereit ist, einen Schlag anderer
Energien in eine nützliche Erscheinung umzuwandeln. Wir haben gesehen, dass
psychische Energie Impfungen ersetzt und Erkrankungsmöglichkeiten zunichte gemacht
hat; gleichfalls verwandelt sie alle Einwirkungen von Energien in Segen.
Verwechselt
diese Aussage nicht mit der Lehre über den Willen, denn Wille ist nur eine der
Erscheinungen der psychischen Energie.
541. Habt
ihr jemals gehört, dass ein Yogi von einem Blitz getötet wurde? Nein, im
Gegenteil, ihr habt vom tödlichen Blick des Yogi gehört. Nicht nur ein
Willensbefehl, sondern die Vereinigung von Energien verleiht die Kraft zu
diesem Phänomen. Die Hauptsache ist, einen Vorrat an wohltätiger psychischer Energie
zu besitzen.
542. Die sogenannte
vierte Dimension ist eine Eigenschaft der psychischen Energie. Die
Eigenschaften der psychischen Energie ermöglichen eine Erweiterung sämtlicher
Begriffe.
(…)
543. Ihr
könnt Menschen begegnen, welche die Lehre vollkommen ablehnen. Versucht nicht,
sie zu überreden. Unsere Lehre lockt nicht an, sie gibt Weisungen und Warnungen
für jene, die zur Vervollkommnung bereit sind.
Viele suchen
sich eine Lieblingsbuchseite aus. Bei ihr werden sie verbleiben, aber nicht bei
der Lehre. Manche geben vor, die Lehre zu schätzen, und legen beim Einschlafen
das Buch unter ihr Kopfkissen. Einige werden auch Liebe zur Lehre zeigen, doch
keine einzige Gewohnheit ablegen. Aber die vom Schicksal Bestimmten werden
kommen!
544. Die
Alten hatten ein Sprichwort: „Lass den Tiger nicht frei!“ Es erübrigt sich, die
Bedeutung zu erläutern. Doch der Sinn wird durch das Leben nachdrücklich bestätigt.
Daher
wollen wir den Tiger nicht freilassen!
545. Man
kann nahezu sicher sein, dass das Erscheinen der Neuen Zeit in die einfachen
Seelen eindringen wird. Mögen die Besten den ganzen Kampf der Widersprüche ertragen.
Mögen sie den Geringeren die einfachste Formel geben. Mögen sie Ruhe bewahren,
wenn die Flamme der Explosion bereits aufleuchtet.
Denkt an
das aufgezeigte Symbol, als man vor einer Katastrophe versuchte, die Menschen
vom Schauplatz des Vergnügens zu führen, doch sie wollten nicht nur nicht
gehen, sondern die Massen begehrten Einlass.
Während Wir
die Lehre stärken, bitten Wir, sich nicht zu wundern, wenn nur wenige die
unabdingbare Notwendigkeit erfassen. Unbewusstes Denken zeigt die auffallende
Eigenschaft, das Kommende in gegenteiliger Weise zu fühlen. Man spürt, dass
etwas naht, doch das pervertierte Bewusstsein kehrt die Vorstellung um. Es
erübrigt sich, Beispiele anzuführen, wo Menschen sich vor einem Unglück freuten
und vor einer Niederlage frohlockten.
Die Kultur
des Gefühlswissens erfordert sorgsames Streben; daher werden sich nur die
Besten und Einfachen in leichtem Verstehen begegnen. Die Mittelmäßigen aber ersticken
in Vorurteilen Sie sehen Gespenster und verstehen nicht, wo die Wirklichkeit liegt.
Sie betäuben sich selbst nicht so sehr durch Narkotika, als vielmehr durch ihr
Denken. Die Zudringlichkeit von Ideen, die von Kindheit an in der Herkömmlichkeit
des Alltags aufgesaugt wurden, tötet alle Versuche vernünftigen Denkens ab.
Beispiele
von unsinnigem Verhalten bei Katastrophen sind gewöhnlich geworden, denn die
Gedankenrichtung verlief entlang dem Kanal der Unwirklichkeit.
(…)
546. Nichts
kann das Element Feuer ersetzen. Ebenso gibt es keinen Ersatz für die psychische
Energie. Die selbstgenügsamste, verfeinertste und am meisten aufsteigende
Energie ist die wahre Tochter des Feuers! Nicht zufällig rufen Wir auf zur
feurigen Siegerin.
Jede Begeisterung
legt bereits ein Körnchen dieses Schatzes beiseite. Jedes Entzücken über
Schönheit sammelt die Körner des Lichts. Jede Bewunderung der Natur schafft
einen Strahl des Sieges.
Vor langer
Zeit sagte Ich: „Durch Schönheit habt ihr Licht!“ Ist es möglich, dass Wir dies
nur zum Vergnügen sagen? Jede Weisung hat eine unaufschiebbare Bedeutung. So
wird Begeisterung der kürzeste Weg zur Aufspeicherung von psychischer Energie
sein.
Öfter als
einmal wird man euch fragen: „Wo ist die Pflanzstätte des schönen Gartens der
feurigen Energie?“. Ihr werdet sagen: „In der Freude über das Schöne“, doch
lernt es, die Freude des Lichts in euch aufzunehmen. Lernt es, euch über jedes
zum Leben erwachte Blatt zu freuen. Lernt es, eure Zentren auf den Ruf der
Freude erklingen zu lassen. Lernt zu verstehen, dass eine solche Freude keine
Untätigkeit ist, sondern das Ernten eines Schatzes. Lernt, durch Freude Energie
aufzuspeichern, denn womit sonst werden wir den Faden zu den fernen Welten
knüpfen?
Weder in
Gram noch in Unbesonnenheit noch in Betäubung, sondern in der Freude des
Bewusstseins werden wir die glücklichen Besitzer des Schatzes sein. Es ist
schwierig, aus einem leeren Brunnen den Durst zu stillen, doch die Bergquelle
ist bereit, jeden Nahenden zu erquicken. Freuet euch!
547. Ein in
den Raum gesandter Gedanke zieht gleichartiges Denken an.
Wie soll
man vorgehen, wenn weite Auffassungen das Ziel nicht erreichen? Man muss sie
noch mehr erweitern. Jenseits der Grenzen äußerster Feindschaft beginnt das
Feld der Freundschaft; der Wanderer muss die Grenzen dieses Gebietes kennen.
Ist
Heldentat etwa ohne Begeisterung möglich? Ist Selbstaufopferung etwa ohne
Freude möglich? Ist Mut etwa ohne Begeisterung möglich? Darauf weist hin und
erinnert daran, wie man die psychische Energie leichter und näher finden kann. (…)
548. Man kann
sich freuen, doch lasst uns in der Freude nicht den Tieren gleichen. Worin
liegt der Unterschied? Nur im Bewusstsein. Die Tiere wissen nicht, warum sie
sich freuen; doch wir wissen es. In diesem Bewusstsein vereinen wir Ursache und
Wirkung. So erbauen wir die Brücke der Vervollkommnung.
Man kann eine
ganze Kette von Ereignissen überblicken und ihre Aufeinanderfolge bewerten. So
werden wir uns ebenfalls von den Tieren unterscheiden, welche die einzelnen
Augenblicke nicht in Verbindung bringen. Die Lehre vom Vergleich der Ereignisse
erschließt eine neue Quelle der psychischen Energie. Lernten es die Menschen,
ihre Lebenstage entsprechend ihrem Bewusstsein zu vergleichen, so würden sie
sich von der Stelle bewegen.
549. (…)
Es ist
richtig, Kundalini als ein abstraktes Prinzip zu definieren. Als die
Bedingungen des irdischen Lebens grob waren, musste man den Geist in die
höheren Sphären versetzen. Vorher besaß das Auge Brahmas den Vorrang; dann
wurde es durch den Sieg von Kundalini ersetzt. Aber das Erreichen von Samadhi*
bewahrte die Menschheit nicht vor dem Schrecken der Sklaverei und des Verrats.
Die heutige
Zeit besteht auf der Synthese der Tat. Das Gefühlswissen verleiht diese
Synthese der irdischen Existenz. Der Schatz des Gefühlswissens ist im Kelch
enthalten, deshalb sollte man den beiden Urquellen das Erblühen des dritten
Zentrums folgen lassen. Möge der Regenbogen des Kundalini einen aufwärtsziehen,
doch auf Erden ist ein irdischer Aufbau vonnöten. Man muss den Pfeiler mit einem
Fundament versehen, wie den Gedanken mit einer Niederschrift. Der lange verstummte
Kelch wird wieder zum Leben erwachen. Die Menschheit wird einen neuen Weg gehen.
Drei Herren, drei Zentren werden hier eine Zusammenarbeit bilden.
Wer die Hinzufügung
des Kelches zu Kundalini erkennen kann, wird verstehen, wie der Vater dem Sohn
das irdische Reich überträgt. Kundalini ist der Vater, der Urheber des
Aufstiegs. Der Kelch ist der vom Vater erweckte Sohn. Wer das Prinzip des
Vaters erkennt, wird beim Rassenwechsel den Sohn erkennen. Aus dem Kelch der
Heldentat ergibt sich die Tat. So wird nichts verworfen, sondern gestärkt. Möge
das Auge Brahmas die natürliche Ergänzung dieses Zustandes sein.
550. Worin besteht
die Verfeinerung und Erhebung des Denkens, das durch das heilige Feuer entfacht
wurde? Etwa in den Auftürmungen künstlicher Logik und entsetzlicher Syllogismen[156]?
Das Denken wird natürlich einer Würdigung des Besten und Schönsten sowie der
Suche nach dem Nützlichsten zustreben. Man kann voraussehen, dass die
Aufspeicherung des Kelches einen Strom klarer Gedanken ermöglicht, indem sie die
Vergangenheit mit der Zukunft vergleicht.
551. Buddha
der Gesegnete sagte einmal zu Seinen Schülern: „Lasst uns in Schweigen
verharren und die Augen offen halten.“
Nach einer
Weile fragte der Lehrer: „Wie oft habe ich meine Stellung verändert?“
Einer bemerkte
zehn Veränderungen, einer nur drei, und einer behauptete, der Lehrer sei bewegungslos
geblieben.
Der Herrscher
des Wissens lächelte: „Ich habe meine Stellung und die Falten meines Gewandes
siebenundsiebzigmal verändert. Solange wir nicht lernen, die Wirklichkeit zu
erkennen, werden wir keine Archate.“
Vor dem
Bewusstwerden der psychischen Energie muss man Aufmerksamkeit lernen. Dafür
sind unerwartete Fragen sowie auch Beschreibungen von Ereignissen nützlich, und
besonders nützlich sind tägliche Aufzeichnungen. Es ist bekannt, dass selbst
eine sehr schläfrige Aufmerksamkeit durch solche Übungen geweckt wird. Wer
unaufmerksam ist und nicht beobachtet, kann die Entfaltung der psychischen
Energie nicht verfolgen. Der Rat, zu beobachten, ist der Rat eines Freundes,
denn die Zukunft erfordert Aufmerksamkeit.
552. Bei physischer
Schwäche sind auch psychische Experimente schwer durchzuführen. Müdigkeit kann
durch eine kurze, aber völlige Ruhe überwunden werden.
(…)
553. Nur
ein für Krankheit anfälliger Körper wird angesteckt. Nur der Geist erhält
psychische Energie, der bereit ist, sie aufzunehmen. Wenn die Menschen erkennen
würden, dass die Aufspeicherung von psychischer Energie nicht nur für das
gegenwärtige Leben, sondern als dauerhafte und unveräußerliche Errungenschaft
sowie als ein Vorrecht nötig ist, würde ein solches Bewusstsein die Grenzen der
Leben beträchtlich verwischen.
Sollte das
Bewusstsein (…) des Lebens nicht zugleich mit der Vergangenheit auch um die
Zukunft besorgt sein? Dies ist die unmittelbare Pflicht jedes Wissenschaftlers.
Einst unterbrachen die Wissenschaftler das Leben— ist es jetzt nicht ihre
Aufgabe, Leben bis ins Unendliche zu verlängern?
Die Worte
der Priesterschaft wiesen auf das künftige Leben hin, doch diese Zeugnisse verloren
völlig ihre Grundlage. Frühere Wunder sind überholt, das Bewusstsein wird von
der Wirklichkeit angezogen. Der Wechsel der Inkarnationen wird sowohl von den alten
als auch den neuesten Lehren bezeugt. In unserer Literatur ist die Erwähnung
der Begriffe Inkarnation und Karma gang und gäbe. Nichtsdestoweniger geht diese
Wirklichkeit nur wenig in das Bewusstsein ein, sonst würde sie das ganze Leben
verwandeln.
Das
Gedächtnis der Menschen ist jedoch mit sonderbaren Überlegungen belastet. Sie
beschäftigen sich gern mit unnützen Dingen, aber für grundlegende Begriffe ist
das menschliche Vorstellungsvermögen nicht ausgebildet. Dabei kann eine einzige
Stunde vernünftiger Unterhaltung das Wesen eines Kindes für immer verändern.
Der
unsterbliche Mensch, wird das nicht der Zukunft würdig sein? Der Phönix[157],
der sich aus der Asche erhebt, wird von alters her verkündet. Der Phönix
braucht Flügel, doch psychische Energie wird die besten Flügel des Regenbogens
verleihen.
554. Vor
vielen Tausenden von Jahren wurde gesagt: „Es wird die Zeit kommen, in der die
Menschen ihre Herzen öffnen und den Kelch dem Höchsten darbieten.“
Diese Zeit
ist gekommen, in der sich die Menschheit der sechsten Vervollkommnung nähert[158] und
das Feuer über dem Kelch zu lodern beginnt. Wie viele Bilder und Prophezeiungen
haben sich im Raum angehäuft! Es ist wahrlich an der Zeit, des „Kelches“ zu
gedenken; wie das Harz in den Kelchen der Alten loderte und die Frau den Kelch erhob
und sich dabei auf das Schwert der Heldentat stützte.
Wahrlich,
mannigfaltig wie das feinste Muster sind die Manifestationen der psychischen
Energie. Nicht der Verstand, sondern das Gefühlswissen des „Kelches“ kann sie
erkennen. Wie eine Mutter die Erregung ihres Kindes kennt, so erleuchtet das
Feuer des „Kelches“ die Verwirrung der Ströme. Man kann der Menschheit vorschlagen,
darüber nachzudenken, warum die künftige Entwicklung die Bedeutung des „Kelches“
hervorhebt. So wie man die Vervollkommnung der Technik durch ein verfeinertes
Denken ergänzen muss. So wie diesem erleuchteten Auge wunderbare Bilder
zugänglich werden. Der Mensch ist ja nicht nur für sich selbst, sondern auch
für die vielen anderen Bewusstseine verantwortlich.
555. Welcher
Auftürmung von Umständen bedarf es, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu
erregen! An jeder steinernen Erhebung legen sie einen Kranz nieder. Mögen sie jeden
beliebigen Weg gehen, wenn er nur aufwärts führt.
(…)
556. Bei
der Anwendung des Agni Yoga werden selbst die abstraktesten Begriffe greifbar
und real.
Aufrichtigkeit,
auch Ehrlichkeit genannt, wird unersetzlich. Erprobt die Eigenschaft der
Aufrichtigkeit bei der Kommunikation auf weite Entfernung, und danach beachtet
den Unterschied beim Hereinbringen eines persönlichen Prinzips, von Ungeduld
oder Gereiztheit, gar nicht zu reden von Vorbedacht. Diese Eigenschaften
berauben das Ergebnis seines Wertes. Damit wird Schaden angerichtet, der oft
nicht wiedergutzumachen ist. Doch Aufrichtigkeit bringt wie ein Reiniger
kristallene Klarheit, die das Bewusstsein erleuchtet, wie Gas eine Flamme
entstehen lässt. So kann man zum Erfolg beitragen, indem man anwendet, was Ehrlichkeit
genannt wird.
557. Ich
spreche über psychische Energie, als ob die Menschheit sie bereits angenommen
hätte; als ob die Menschen sich entschlossen hätten, ihr Bewusstsein zu
verbessern. Doch in Wirklichkeit bleibt die Lehre ein Wunderding aus den
Bergen. Die Menschen sind bereit, die Lehre in einer Mußestunde anzuhören. Sie
nennen die Anhänger der Lehre Glückspilze, ohne darüber nachzudenken, woher
dieser Erfolg kommt.
Manche
sagen, die Lehre sei zu allgemein, andere finden sie ermüdend, doch die
verborgene Lehre verbreitet sich auf den unerwartetsten Wegen. Tropfen der
Lehre leuchten in den Worten unbekannter Menschen, in den Laboratorien der
Wissenschaftler und in den Heldentaten unvergesslicher Helden. Ohne einander zu
erkennen, tragen diese unglaublichen Mitarbeiter rechtzeitig Fragmente des
Wissens herbei. Wer wird sie tadeln?
Der durch
die Lehre Erprobte wird lächeln: „Freund, trage mehr herbei. Deine Schmähung
ist nichts anderes als ein Korb von Gaben.“ Für die besten Früchte werden Körbe
aus der Rinde verschiedener Bäume geflochten. Ist es nicht unbedeutend, ob die
Rinde bitter oder süß, ob sie gelb, rot oder weiß ist? Selbst in schwarzen
Körben wird nützliches Gemüse aufbewahrt. Weshalb der gewachsenen Natur Gewalt
antun? In der Stunde der Anspannung wird sie Früchte tragen.
Doch jene, welche
die psychische Energie erkannt und die Dringlichkeit der Lehre begriffen haben,
verstehen, wie nahe die Zeit zum Sammeln der Schätze ist. Das umgebende Chaos ist
für sie wie die Menschenmenge bei einem Fest. Es gibt wenige mit leeren Händen.
Jenen, die etwas beitragen, möge man sagen: „Zerbrecht nichts!“
Wo ist die
Quelle, an die man sich anschließen kann? Wer kann Grenzen setzen? Für jedes
Samenkorn kann man einen Boden finden. Das Samenkorn enthält bereits psychische
Energie. Im Altertum wusste man, wie im Moment des Aufweichens des Samenkorns
psychische Energie gewonnen werden kann. Hier ist ein Beispiel dafür, dass Aufweichen
eine Bewegung in Gang bringt. Jeder, der die Lehre kennt, wird ein Aufweicher
und ein Hüter des Quirls des Großen Butterns sein. So ist die Tätigkeit im
Alltag ist ein großer Teraphim der Unbegrenztheit.
Strenge
bedeutet Wohlgestalt. Weichheit bedeutet Schöpfung. Lasst uns selbst in einem
leeren Korb nachsehen, ob in der bitteren Rinde nicht ein Samenkorn des Lebens
verborgen ist.
558. Nicht
nur die Atlantier, auch die Ägypter kannten die Energie des Samenkorns. Wegen
dieser Energie gaben sie Samenkörner mit ins Grab. Eine vernünftigere
Verwendung wurde vergessen. Die Antriebskraft der Energie hätte große Schiffe
und verschiedene Maschinen in Bewegung setzen können.
Wie eine Berührung
mit der Hand große Gegenstände zu bewegen vermag, so kann die kondensierte
Energie im Samenkorn eine dauernde Spannung erzeugen. Menschen, die sich in der
Nähe von Samenkörnern befinden, erlangen sogar Gesundung.
(…)
559. Wenn
die Menschen vom Tod sprechen, werden oft richtige Überlegungen geäußert. Die
Menschen wissen, dass ein unerwarteter Tod manchmal Komplikationen mit sich
bringt. Sie wissen, dass das allmähliche Entweichen des Astralkörpers vieles
erleichtern kann, doch über die Hauptsache sprechen sie nicht. Man vermeidet,
darüber nachzudenken, dass über allen Bedingungen die Qualität der psychischen
Energie steht.
Mit Hilfe
des Bewusstseins überwindet der Mensch alle Hindernisse. Wenn das Bewusstsein
sich entfaltet, ist jedes Übergangsstadium ohne Bedeutung. Wenn die Verbindung
mit der höheren Welt fest ist, gestalten sich alle Vorhaben leicht. Doch es ist
seltsam, dass die Menschen gern über die Einzelheiten sprechen und das
Wichtigste außer Acht lassen.
560. Ich
bestätige: Die psychische Energie kann alle Hindernisse überwinden. Es gibt
keine Kraft, die der psychischen Energie den Weg versperren könnte.
561. Helden
wurde das Wissen zugeschrieben, wie Gras wächst. Erforderte das nicht eine
höhere Beobachtungsfähigkeit?
562.
Manchmal widersetzt sich der menschliche Organismus Möglichkeiten, die ihm
bereits bestimmt sind. Das gleicht so sehr einer Legende: Man gab es auf, den
Boten zu erwarten, als er gerade vor der Tür stand.
563. Zu
jeder selbständigen Tätigkeit wird angespornt. Kann man es aber tadeln, wenn
sich manchmal der Wunsch erhebt, mit dem Lehrer ein Gespräch zu führen, wenn
die Zeit kommt, einen Rat zu erbitten und sich von der gemeinsamen Aura
durchtränken zu lassen?
Es wurde
immer gesagt: „Zuerst Sturm, dann Donner, dann Stille.“ Die Stimme der Stille
war diesem Schweigen zuzuschreiben. Doch noch höher als diese Stimme ist das
Gespräch.
Ihr wisst,
wie die Stimme des Lehrers übermittelt wird; doch man kann sich auch im
Bewusstsein vereinen, ohne zu Worten Zuflucht zu nehmen, und das eigene
Bewusstsein augenblicklich in das Bewusstsein des Lehrers übertragen. Man hört
fast auf, sich selbst zu spüren; nur der Kelch ist bis zum Rand mit
Gefühlswissen gefüllt.
Eine solche
Verschmelzung ist höher als Worte, denn sie nährt das Gefühlswissen. Es ist
natürlich nicht leicht, einen solchen Zustand zu erreichen, doch bei
Erweiterung des Bewusstseins stellt er sich von selbst ein, wenn man ihn nicht
durch Unwissenheit verhindert. Ein solches Bewusstsein umfasst alle Arten des
Verkehrs.
Warum muss
man die Lehre als Grundlage des Daseins in sich aufnehmen? Wenn jemand beginnt,
die Lehre aus Egoismus anzuwenden, wird er Aufbauten produzieren, ohne sich um
das Fundament zu kümmern.
Teilweise
Bestrebung führt zu Spaltung und bringt keine Umwandlung. Alle unheilvollen
Folgen rühren von teilweisen Bestrebungen her, dabei kann der Mensch sich nicht
vervollkommnen und den Schönheitssinn nicht läutern. Doch ohne diese
Eigenschaft ist das Verschmelzen von Bewusstseinen nicht möglich.
564. Ihr
wisst, dass während der Anspannung einiger Zentren eine Zusammenziehung von
Muskeln beobachtet wird; und umgekehrt kann eine Zusammenziehung von Muskeln
ein starkes Gefühl in den Zentren hervorrufen. Wenn man daran mit dem Verstand
herangeht, kann sich Hatha Yoga ergeben, doch das edle Gefühlswissen ist immer
auf den Aufstieg gerichtet.
565. Die psychische
Energie wurde manchmal Teros* genannt. In den hermetischen Vermächtnissen kann
man den Ausdruck finden: „Der Krieger Teros erhob seinen Schild“. So wurde auf
die schützende Bedeutung der psychischen Energie hingewiesen.
Habt ihr je
gehört, dass ein Yogi von wilden Tieren zerrissen wurde? Es gab nie einen solchen
Fall, denn kein Tier, das einen Funken Instinkt besitzt, wagt es, gegen den
Schild des Teros anzugehen.
Es geht nur
darum, Teros aus dem Kelch heraus nach außen in die Gliedmaßen zu lenken. Die
Kanäle des Kelches verzweigen sich in alle Gliedmaßen, und manche können das
Licht des Kelches als Anspannung in Fingern, Füßen und Händen empfinden, oder
das Licht des Glockenzentrums bei einem entsprechenden Gefühl im Kelch.
All dies
ist keine Metaphysik, sondern ein Hinweis für die Anwendung im Leben. Viele
bedürfen des Schutzes; warum also nicht seinen eigenen Schatz gebrauchen?
Es ist
nicht schwer, die Energie Teros aufzuspeichern; es ist auch nicht schwer, sie
nach außen zu leiten. Auch darf man in der entscheidenden Stunde nicht das
Bewusstsein verlieren, dann ist es nicht weit bis zum tödlichen Blick. Ein Yogi
tötet kein Tier durch seinen Willen, sondern der böse Wille zerschellt am
Schild des Teros. Man muss verstehen, dass nicht ein zwingender Wille, sondern
die Aufspeicherung des Kelches Schutz und Wirkung verleiht.
566. Furcht
ist mit Heldentat nicht zu vereinbaren. Wieder muss man darauf hinweisen, dass
Furcht und Vorsicht nicht dasselbe sind.
567. Die
Hauptsache ist die Aufspeicherung der psychischen Energie, darauf richtet sich die
Einwirkung. Viele Insekten fliegen dem Feuer zu, weiße und schwarze, denn Feuer
ist psychische Energie. Man muss verstehen, wie sehr alles von der psychischen
Energie angezogen wird; deshalb muss man Maßnahmen für den richtigen Gebrauch
der psychischen Energie treffen.
568. Das
Wachstum des Bewusstseins ist von Krämpfen von Seelenschmerz begleitet, das ist
tatsächlich unvermeidlich. Die mangelnde Übereinstimmung zwischen der
Unbegrenztheit und der irdischen Wirklichkeit kann nur das Mitgefühl eines
rechten Bewusstseins hervorrufen. Es gibt keinen Weg zur Unbegrenztheit ohne die
Empfindung der Umgebung. Seid versichert, je größer das Bewusstsein, desto
größer ist der Seelenschmerz.
Wer kann
die Schönheit des Kosmos empfinden? Wer – und sei es nur einmal – den
Zusammenklang der Sphären vernahm, versteht die irdische Unvollkommenheit, die vom
Zustand der Menschheit hervorgerufen wird.
Man muss
diese Krämpfe bewusst bekämpfen und dabei ihre Unausweichlichkeit begreifen.
569. Der
beste Schutz, nicht nur vor Krankheiten, sondern auch vor feindlichen
Erscheinungen, wird immer die bewusste Anwendung der psychischen Energie sein.
Ihre Entwicklung ist die dringendste Aufgabe der Menschheit.
570. Eine
Sache ist es, anzuhören, eine andere, sich zu merken, und eine dritte,
anzuwenden. Die Lehre hilft, die dritte Grenze zu erreichen. Ebenso hilft die
Lehre, die Grenzen der irdischen Trugbilder hinter sich zu lassen und sich das
Gewöhnliche wie das Ungewöhnliche anzueignen. Wenn diese einfache Wahrheit sich
bekundet, ist man nicht mehr weit von der Heldentat und der nächsten Stufe des
Aufstiegs in die überirdischen Sphären entfernt.
Man kann jenen,
die Heldentat suchen, sagen: „Das Wichtigste ist: Gib dich selbst hin.“ Die festgesetzte
Stunde naht nur durch die Heldentat. Wenn die Freude der Heldentat den Kelch
erfüllt, gibt es Erfolg. Diese Freude hat natürlich nichts gemein mit der
Freude eines Kälbchens, das mit seinen Sprüngen die Blumen zertritt. Die Freude
der Heldentat kennt alle Mühen und Gefahren; sie überquert die Brücke nur
einmal und blendet den Feind durch ihren Glanz.
Teros wurde
Krieger genannt; wahrlich, er ist weder ein Schnitter noch ein Hirte. Seinem
Wesen nach ist Teros ein Eroberer und Sieger; doch die Freude der Heldentat macht
ihn nicht zu einem Tyrannen.
Vier Konzepte
wurden vor langem gegeben: Erstens die Verehrung der Hierarchie; zweitens das Bewusstsein
der Einheit; drittens das Bewusstsein der Angemessenheit und viertens die Anwendung
des Kanons „Mit deinem Gott“[159] –
sie geben Teros eine vernünftige Grundlage. Wie könnte er ohne sie
herausfinden, wo der Pfad des Heils liegt?
571.
Richtet eure Aufmerksamkeit auf hochgelegene Orte, die den Winden der
Schneegipfel ausgesetzt sind. Auf einer Höhe von 24.000 Fuß kann man besondere
Ablagerungen von Meteorstaub beobachten. Durch die Kraft des Windes und die
Sonnenstrahlen lagert sich dieser Staub auf den niedrigeren Hängen ab, wodurch
nicht nur die Qualität des Schnees, sondern auch die Beschaffenheit des Bodens
verändert wird. Besonders lehrreich ist es, dies an Orten zu beobachten, wo der
Boden ohnedies bereits mit Metallen gesättigt ist. Die Metallisation von innen
und von außen ergibt ungewöhnliche magnetische Verbindungen.
Nicht nur die
psychische Energie, sondern auch viele andere Energien nehmen an solchen Orten
einen besonderen Zustand an. Man sollte Orte schätzen, an denen so verschiedenartige
Bedingungen sich vereinen. Beobachtungen der Beschaffenheit des Schnees, des
Bodens und der Pflanzen lassen sich auch mit gewöhnlichen Instrumenten leicht
anstellen.
Nicht nur im
Zustand des Schnees, sondern auch im Schmelzwasser vermittelt uns der Staub aus
den fernen Sphären Kenntnis über neue Ingredienzien. Um der psychischen Energie
auch von der Erde aus näher zu kommen, muss man beobachten, wie die
Ablagerungen aus den fernen Sphären auf den menschlichen Organismus einwirken.
Man kann sehen, dass diese Einwirkungen bedeutungsvoll und verschiedenartig
sind. So lasst uns gegenüber dem Wesen der Natur aufmerksam sein.
572. Freude
an der Arbeit ist ebenfalls eine besondere Erscheinungsform der psychischen
Energie. Freudvolle Arbeit bringt vielfachen Erfolg.
(…)
573.
Nervöse Atemnot entsteht oft, wenn man den Kelch überlastet, ohne ihn bewusst
zu nutzen. Auch Kinder können darunter leiden — ein Beweis, dass eine frühere
Erfahrung bedeutsam war. Sorgsame Pflege und ruhige Beschäftigung werden
natürlich das Gleichgewicht im Kampf zwischen Geist und Körper wiederherstellen.
Die Kehle, die Zähne und die Augen können ebenfalls auf den Kampf von Aufspeicherungen
aufmerksam machen, die sich nicht manifestiert haben. Gleicherweise sollte man
der Entstehung der sogenannten Schwindsucht Beachtung schenken, die auch durch
das Kelchzentrum ausgelöst werden kann.
Vor langer
Zeit wurde auf die Bedeutung von Manas* hingewiesen; es ist unmöglich, dass ein
solcher Speicher wie der Kelch keine Bedeutung hätte für das, was ihn umgibt. Es
gibt erleichternde Mittel, aber Ammonium, Menthol, Eukalyptus und Zedernharz
werden den Zustand nur erleichtern, während das Allheilmittel die Ausbildung
der psychischen Energie ist.
(…)
574.
Menschen versammelten sich, um die Stimme der Lehrer zu hören. Oft hörten sie von
einem für sie bestimmten Schatz. Manche von ihnen konnten sich den Schatz nur
als wertvolles Metall vorstellen. Einer nähte sich sogar einen langen
Geldbeutel für seinen Anteil. Doch die Zeit verging und der Schatz zeigte sich
nicht. Man sagte, der Schatz sei nahe, doch die Geduld war kürzer als der lange
Geldbeutel.
Die Leute
beauftragten irgendeinen, der Lehre zu lauschen, während sie selbst zum Markt
gingen. Sie gingen davon und bedauerten die vergeudete Zeit. Einer versäumte
es, seine Außenstände einzuholen; einer versäumte eine Heirat; einer vergaß, einen
Widersacher zu verklagen; ein anderer konnte seinen Gewinn nicht eintreiben;
einer versäumte niedrige Preise und einer verlor die Gunst des Raja[160]. Mit
einem Wort, jedem hatte die Lehre Schaden zugefügt.
Verärgert
bummelten sie über den Markt und höhnten „Wo ist der verheißene Schatz? Man hat
uns eine Wolke versprochen, aber nun bringt sie keinen Regen.“
Die Stimme
der Lehre sagte zu einem, der geblieben war: „Fürchtest du nicht, deine
Marktzeit zu versäumen? Alles wird ohne dich verkauft, und dein Name wird in den
Verträgen vergessen. Wer sagte dir, dass der Schatz nicht wolkig ist?“
Der, der geblieben
war, antwortete: „Ich gehe nicht weg, denn für mich ist der Schatz kostbarer
als das Leben. Das verheißene Gute kann kein Trugbild sein.“
Die Stimme
sagte: „Fürchtest du nicht, dass ich verstumme?“
„Du kannst
nicht verstummen, weil Du Unbegrenztheit verheißen hast.“
„Fürchtest
du nicht Meinen Verrat?“
„Nein, Mut
und Licht sind Deine Bürgen.“
„Fürchtest
du nicht, dass in Meiner Sprache der Schatz eine Falle sein könnte?“
„Selbst
ohne Worte bürgt der Raum für den Schatz.“
Die Stimme
sagte: „Weise bist du, Beharrlicher. Wo du die Lehre vernahmst, dort ist auch der
Schatz. Erhebe dich, gehe nicht weit fort. Hebe den Stein auf, auf dem du sitzt.
Empfange die Wolke des Segens und von der Erde ihr Gold. Wer bis zum Ende
zuhört, der empfängt. Der Mutige ist unverzichtbar. Wer sammelt, der erwirbt.“
(…)
575.
Gestern bildete sich das Samenkorn, morgen wird die Blume erblühen. Die fortgeschrittensten
Geister weigern sich nicht, sich mit dem Brot des gestrigen Korns zu nähren.
Man muss lernen, das Wissen von gestern mit dem Streben in die Zukunft zu verbinden.
Gewöhnlich berauben sich die Menschen selbst der besten Vorteile, weil sie an
eine einzige Annahme gebunden sind.
Wie kann
man Fortschritte erzielen, wenn das Feuer brennt, das Auge jedoch der
Finsternis zugewendet ist? Das Feuer des Teros erleuchtet alle Schätze der Aufspeicherungen.
Ebenso schützt es, wie das unauslöschliche Brahmavidya, vor den Verlockungen
der Maja.
Wie ihr seht,
spreche Ich sowohl wie die alten Gleichnisse als auch mit den Worten eines
zeitgemäßen Laboratoriums, damit ihr beides lieben lernt und eure Achtung
sowohl auf das Samenkorn als auch auf die Frucht ausweitet.
Man muss
der Begrenztheit ein Ende setzen.
576.
Manchmal bemerkt ihr Unterschiede in der Aussprache Unserer Wörter. Man muss
sagen, dass man, obwohl eine völlige Richtigkeit erreicht werden kann, bei
einem Telegramm doch dem Sinn mehr Aufmerksamkeit schenkt.
577. Die
umgebenden Gegenstände unterliegen der Einwirkung des Teros. Man kann spüren,
wie unsichtbar und wohlwollend die Dinge sich verhalten, wenn eine reine Flamme
sie berührt.
578. Wenn
man sein Denken vertieft und verfeinert, kann man über ferne Mitteilungen
bemerkenswerte Beobachtungen anstellen. Ihr wisst, dass die Mitteilung als
etwas Abgesondertes in das Bewusstsein eingeht und daher leicht vergessen wird.
Ihr wisst, dass weder Gewitter noch Orkan die psychische Energie hemmen. Man
kann beobachten, welche Mitteilungen besondere Zentren berühren. Vielleicht
wird der Orkan besonders auf das Kelchzentrum wirken, vielleicht hat die
Qualität der Mitteilung mit bestimmten Zentren zu tun.
Mit einem
Wort, die ganze Vielfältigkeit des Denkens und die Qualität der psychischen
Energie werden der Individualität neue Wege eröffnen. Beobachtungen, die bei
außerordentlichen Bedingungen der Örtlichkeit, der Temperatur und des Wetters gemacht
werden, werden eine unerschöpfliche Quelle für neue Errungenschaften sein.
579. (…)
Man mag
sich erinnern, dass Unsere Feinde jede räumliche Unordnung verstärkt nutzen und
sich bemühen, höchst unerwünschte Komplikationen zu bereiten. Diese Verbindung
von physischen und psychischen Bedingungen verdient höchste Beachtung.
580. Es ist
richtig anzunehmen, dass die Evolution mit dem Zeitpunkt der Kosmischen Reaktion
einsetzt. Doch daraus folgt nicht, dass die Menschen sich nicht auf sie vorbereiten
sollen. Jeder bewusste Denkprozess sucht schmerzvoll: Wo ist die künftige
Richtung der Evolution? Sobald diese Richtung wahrgenommen wird, ist der
gesunde Verstand bestrebt, sich dem wahren Pfad rascher zu nähern. Deshalb verlockt
die Lehre nicht, sondern weist den Weg. Nicht Mystik, sondern vernünftige Schlussfolgerung
steht nämlich vor den Suchenden.
Wir sagen: Möge
das Buch der Lehre den gewöhnlichen Weg der Veröffentlichung einschlagen. Möge es
keinen Namen nennen und so persönlichen Vorteil ausschließen. In wenigen Jahren
werden die Menschen verstehen, dass Erfahrung und Studium diese Testamente geformt
haben. Doch jene, die Zeit fanden, die Bücher zu studieren, werden als gerufene
Gäste die neuen Gebäude der Welt betreten. So wird der Nebel der Barbarei durch
verfeinertes Verstehen ersetzt werden.
Wir
unterstreichen ständig den Begriff der Verfeinerung, er ist mit dem Wachstum des
Geistes verbunden. Ihr habt gesehen, wie langsam die Aufspeicherungen des
Geistes vor sich gehen, ebenso kann sich Verfeinerung nicht mit einem Mal herablassen.
Der Prozess der Anpassung jeder Maschine zeigt, wie langsam sich Vervollkommnung
bildet. Doch wenn wir die Verfeinerung des Denkens erkannt haben, befehlen wir
uns, in Richtung der Evolution voranzuschreiten, und dann wird jeder Tag zu
einer Eroberung.
(…)
581.
Gewöhnlich denken die Menschen, die letzte Zeit sei sinnlos kompliziert, doch wenn
wir ohne Vorurteile die Zeiten vergleichen, sehen wir, dass in den letzten zehn
Jahren vieles vereinfacht und der Weg zur Evolution erschlossen wurde.
582. Das
Rotieren der Zentren haben wir bereits erwähnt. Jede Vorwärtsbewegung ist
natürlich eine rotierende. So bezieht sich das Symbol des Butterns auf alles. Man
kann die Aufspeicherungen der psychischen Energie durch das Rotieren der
Zentren verstärken. Es ist gleich, welchem Zentrum die Individualität den
Vorzug gibt; besser wäre es, wenn es der Kelch oder das Glockenzentrum wäre.
Man kann die
Zirkulation der psychischen Energie von außen durch Einreiben des Körpers mit
einer Emulsion[161] aus sieben
Pflanzenpräparaten fördern, die aus dem Altertum überliefert wurde. Es ist die
gleiche Emulsion, die von Yogis benutzt wird, wenn sie den physischen Körper
für längere Zeit verlassen. Außerdem erhält diese Emulsion die Ernährung für
eine lange Zeit aufrecht.
Ihr wisst
bereits, dass man bei Einnehmen von Moschus wenig Nahrung benötigt;
gleicherweise verleiht die Einreibung mit dieser Emulsion Energie, die für
längere Zeit mit Nahrung versorgt.
Ihr teilt
die Zusammensetzung der Emulsion jenen mit, die ihre Ergebenheit gegenüber der
Lehre bewiesen haben, denn warum sollte man einen Körper nähren, der versucht,
die psychische Energie abzulehnen? Die Emulsion kann in verschiedenen Fällen
nützlich sein, angefangen bei Hautkrankheiten.
583. Wenn
die Menschen nur die Folgen ihrer Gedanken erkennen würden! Es ist keine
Übertreibung zu sagen, dass sogar die größten Verbrechen aus den kleinsten
Gedanken entstanden sind. Man kann die Menschen darauf hinweisen, wie materiell
ein Gedanke ist. Man kann darauf hinweisen, wie lebendig er ist.
Ich spreche
nicht von Yogis, doch jeder, der die psychische Energie entwickelt, wird durch
sie geschützt. Das Volk fürchtet sich, einen Menschen anzugreifen, der über
besondere Kräfte verfügt. Die Weisheit erinnert daran, wie der Schlag wirkt,
der vom Panzer des Teros zurückprallt. Ebenso erinnert die Weisheit daran, dass
es Menschen gibt, die ihren Einfluss auf Gegenständen hinterließen. Das ist
wahr, denn die psychische Energie lagert sich durch Berührung auf allen
Gegenständen ab. So kann man die Kraft des Gedankens und die Emanationen der
psychischen Energie verfolgen.
Tiere,
insbesondere Hunde, spüren die Emanationen der psychischen Energie. Sie finden doch
ihr Haus und ihren Herrn nicht durch Geruch, sondern durch etwas viel
Substantielleres.
Man wird
fragen: „Wie kann man beginnen, sich der psychischen Energie anzunähern?“ Für
den Anfang denkt daran, dass es diese Energie gibt.
584. (…)
Man kann die
engste Beziehung zwischen magnetischen Wirbelwinden und den Erscheinungen der
psychischen Energie suchen. Diese Wirbelwinde wurden im Hermetismus[162]
richtig als der Gedanke des Raumes bezeichnet.
585. Wer sich
den Grundsätzen der vedischen Medizin zuwenden will, handelt richtig.
Ungeachtet der späteren Beifügungen bleibt das Wesen der Veden nützlich. Für
jeden wissbegierigen Forscher wird die Methode der Folgerichtigkeit bei der Feststellung
der Beschaffenheit der pflanzlichen Ablagerungen neu sein. Nicht eine grobe
Bestimmung der Pflanzen und der übrigen Naturprodukte, sondern eine genaue
Bestimmung des Zustandes und der Teile der Pflanzen ergibt völlig andere
Ergebnisse. Auch den Bedingungen des kosmischen Chemismus wird Aufmerksamkeit
geschenkt. Diese Schlussfolgerungen aus dem frühesten Altertum können die
Freude des heutigen Beobachters sein.
586. Man
kann die Wirkung pflanzlicher Substanzen leicht verstärken, indem man die
Metallisation des Bodens erhöht. So werden selbst lange wirkende Medikamente
eine mächtige und schnelle Wirkung erzielen. Man kann mit verstärkten
Samenkörnern lehrreiche Experimente über Generationen hinweg durchführen. Bei
kurzlebigen Pflanzen erfordern diese Experimente nur wenige Jahre. Bereits die
dritte Generation wird starke Veränderungen zeigen.
587. (…)
Wenn Ich
sage: „Alles ist gut“, wäre das nicht wahr. Wenn Ich sage: „Alles ist schlecht“,
wäre das nicht wahr. Ist es nicht besser zu sagen: „Kampf und Sieg“? Doch wie
kann Ich die Freude am Kampf lehren?
588. Warum
ist eine angespannte Lage manchmal notwendig? Sie ruft die Strahlung der
psychischen Energie hervor.
589. „Der
Weise kennt das Wort, er kennt die Schrift, er kennt den Gedanken und er kennt
das Schweigen“, so sagt ein altes Sprichwort. Betrachten wir es vom Standpunkt
der psychischen Energie aus. Wahrlich, man muss erkennen, wann ein Wort, ein
Brief oder Schweigen notwendig ist. Man kann viel erreichen, wenn man die
Energie nutzbringend lenkt. Das verfeinerte Gefühlswissen wird entscheiden,
welche Methode unersetzlich ist.
590. Ihr
habt bemerkt, dass physische Anspannung manchmal eine Offenbarung der
psychischen Energie hervorruft. Diese rein mechanische und materielle Bedingung
sollte zum Gedanken an die Stofflichkeit der psychischen Energie führen. Diese
Stofflichkeit der psychischen Energie kann durch physische Methoden leicht
festgestellt werden. Es ist nicht schwer, die Reflexe einer physischen
Anspannung zu finden. Sollte man nicht in diesen offenkundigen Richtungen
forschen?
Das bedeutet,
dass geistige Erscheinungen ganz und gar nicht abstrakt sind und gemessen
werden können. Sie mögen nicht für alle offensichtlich sein, doch grobe
Wirkungen können sogar unter die Augen eines Durchschnittsmenschen kommen. Oft
gehen Menschen an schreienden Farben vorüber, ohne sie zu bemerken. Wie Rot
manchmal sogar für Grün gehalten wird, so kann man der gleichen Verzerrung auf
allen Gebieten begegnen.
Ich spreche
nicht zwecks Wiederholung über die Verfeinerung des Gefühlswissens, über diese
Bedingung ist ausreichend gesagt worden. Richtet eure Aufmerksamkeit von einer
anderen Seite auf die Stofflichkeit des Geistigen. Gleichwohl verbleiben zwei
Welten: die scheinbare und die wirkliche. Selbst nach der Bedeutung dieser
Begriffe wird man der Wirklichkeit den Vorzug geben, darin sind sich alle einig.
Welche
Vervollkommnung kann erlangt werden, wenn man die Wirklichkeit erkennt! Die
Wirklichkeit muss in den Vordergrund gestellt und als ein völlig realer Begriff
bekräftigt werden, dann wird sich die Umgebung bis zur Unkenntlichkeit
verändern.
Die
Menschen sprechen von vielen Wahrheiten; sollte man nicht die Hüllen
durchdringen und zu der Einen Wahrheit streben? Bei genauester Beobachtung wird
die Wirklichkeit das Bewusstsein erweitern. Das Bewusstsein ist das Zauberkästchen,
in dem die verlorenen Schätze gesammelt werden.
(…)
591. Ich
freue Mich, wenn ihr den ganzen Schaden falscher Geistigkeit erkennt. Oft tritt
eine krankhafte Entstellung der psychischen Energie an die Stelle eines
erweiterten Bewusstseins. Kann es etwa dort, wo Furcht, wo Selbstbemitleidung,
wo Eigendünkel, wo Untätigkeit, wo Flucht vor Selbstverleugnung, wo Mangel an Angemessenheit
und wo Verantwortungslosigkeit herrschen, Dienst an der Evolution geben?
Jenen,
welche die Ernte der Arbeit meiden, muss man deutlich zu verstehen geben, dass
ihre Seufzer weniger bedeuten als die Bewegungen eines Grashalmes.
Auch jene,
die ohne ein Bewusstsein des Aufstiegs in die astrale Welt untertauchen, müssen
wissen, welche Verantwortung sie für die Überladung des Raumes tragen. Nur das Bewusstsein
kann führen und die Erkenntnis der rechten Richtung ermöglichen.
Auch jene,
die den Dienst an der Evolution als ein Opfer betrachten, das Belohnung
verdient, können mit klingender Münze, doch nicht mit einer Erweiterung des
Bewusstseins belohnt werden.
Bestätigt,
dass das verfeinerte Bewusstsein jener Magnet ist, der jede beliebige nützliche
Energie anzieht. Als ein unerschöpflicher Schatz führt das Bewusstsein zu den
Höhen, wo der Sieg ist. Ist es menschenwürdig, sein Bewusstsein mit Unkraut
überwuchern zu lassen?! Man muss sich überlegen, wohin man sich wenden will.
Das Feuer des Bewusstseins erleuchtet den Weg!
(…)
592. Es ist
richtig anzunehmen, dass die psychische Energie unerschöpflich ist. Ein
vernünftig abgegebener Vorrat wird aus der Schatzkammer des Kosmos sofort
aufgefüllt. Daher ist es sogar nützlich, psychische Energie abzugeben. Der neue
Vorrat gibt die Aufspeicherungen leichter ab und strebt dann zur weltweiten
Arbeit. Wie kann man das Rad des Gesetzes in Bewegung setzen? Wie leicht ist
es, neue Kraft aus dem Raum herbeizurufen! Daher spreche Ich über das Zirkulieren
der psychischen Energie.
593. Das
Wort „ich“ sollte für besondere Verantwortlichkeit und Zeugnisablegung
vorbehalten sein. Das Wort „wir“ gilt für das ganze Leben und für
Zusammenarbeit. Dann wird es das Wort „sie“ geben, doch zuerst muss man das
Wort „wir“ annehmen und die Zusammenarbeit verstehen.
(…)
594. Das Grundgeheimnis
des Hermes[163] lag in der Annäherung
der astralen Welt an unsere Erde. Man kann diese Funken in der Lehre des
Hermetismus wahrnehmen, obwohl sie sehr verschleiert sind. (…)
(…)
595. Ihr
wisst bereits, dass der Kristall der psychischen Energie die Eigenschaft eines
Magneten besitzt. Er zieht Teile der Elektronen des Teros aus dem Raum an. Die Emanationen
der sich nahenden Wellen umgeben den Menschen und färben mit ihrem Chemismus
die sich nähernden Energieteilchen. Dies ist die chemische Grundlage der sogenannten
farbigen Sterne.
Die
Planetenkörper strahlen mit verschiedenen Lichtern, ebenso wissenschaftlich
sind die Funken der psychischen Energie. Auch die Feuer der Zentren leuchten
verschieden, entsprechend dem Chemismus der Metalle des Körpers.
596. Viele
Völker haben die Bedeutung der Reihenfolge der Zentren bemerkt. Unbegreifliche
Bezeichnungen entsprachen oft der realsten Bestimmung.
Wenn ihr
das Wort „Abramram“ hört, wird es euch an das Kelchzentrum erinnern, wo sich
das für die künftige Evolution bestimmte Gefühlswissen konzentriert. Wenn ihr
von feurigen Flügeln hört, ist damit das Zentrum der Schultern gemeint. Ebenso sind die fünf Gipfel des Schatzes die Zentren der
Glocke, der Handgelenke und der Unterschenkel[164].
Spürt man
eine plötzliche Schwäche unter den Knien oder eine Anspannung der Hände,
bedeutet dies die Schärfung des Glockenzentrums. Man kann unzählige Beobachtungen
durchführen, welche die so schmählich vernachlässigten, unerschöpflichen
Eigenschaften des Organismus enthüllen.
(…)
597. Bei
manchen Völkern bestand der Brauch, ihre weit entfernten Abwesenden durch eine
Rauchöffnung[165] zu rufen, die mit Feuer
gereinigt war. Denken wir auch an die alte, lange Trompete der Ägypter, die
durch Feuer wirkte.
Bedenkt,
dass das Aussenden von Gedanken überall mit dem Begriff Feuer verbunden war.
Wahrlich, für die Gedankentätigkeit auf weite Entfernung muss man die Flamme
der Zentren hervorrufen. Keine gewaltsame Anspannung des Willens, sondern die
Verbindung mit dem Feuer wird der Gedankensendung Macht verleihen.
598. Es ist
nützlich, sich alle Legenden über das Feuer ins Gedächtnis zu rufen, denn sie
enthalten viel Wahrheit. Wachsendes Verständnis macht es möglich zu
unterscheiden, wo die Grundlage der Wirklichkeit und wo die Fehler armseliger
Herkömmlichkeit liegen.
599. Eine
der Hauptaufgaben der kommenden Evolution wird sicherlich sein, das so genannte
Abstrakte in den Bereich des Erkennbaren zu übertragen. Das Studium der
psychischen Energie wird eine völlig neue Beziehung zur Umgebung schaffen.
Die Folgen
egoistischer und altruistischer Taten hat man sich völlig verschieden und
abstrakt vorgestellt. Doch betrachten wir sie vom Standpunkt des Chemismus der
verschiedenen Zentren aus. Gegensätzliche Gedanken und Taten stützen sich auf
verschiedene Zentren. Daher wird die Verbindung der Emanationen chemisch
verschieden und leuchtend sichtbar sein. Die Folgen werden auf den Schöpfer
selbst und auf die Umgebung einwirken. So wird das scheinbar Abstrakteste wäg-
und messbar.
Eines der
einfachsten Experimente ist das Wiegen eines Menschen bei verschiedenen
Gedanken. Eine empfindliche Waage und Gedankenschärfe werden einen klaren
Vergleich ergeben. Das ist keine Wissenschaft von Einsiedlern, sondern Wissen
zur Verbesserung des gesamten Lebens.
600. So wie
das Licht die Dunkelheit überflutet, so wie die Elemente dem Gedanken zustreben,
so geht die Lehre ins Leben ein.
601.
Wissenschaftler, die vom Unterbewusstsein sprechen, von Gehirn- und
Nervenreflexen, von tierischem Magnetismus und von Telepathie, sprechen
natürlich von ein und demselben: von der psychischen Energie, doch dieses Wort
wird aus unbestimmten Gründen nicht ausgesprochen. Diese Bruchstücke des
Wissens verlangen, in einem Kanal vereint zu werden, doch Aberglaube verhindert,
die Tatsachen zu verallgemeinern. Reine Wissenschaft fürchtet keine Nebengassen.
Jetzt lenkt
man die Aufmerksamkeit auf die Erforschung der Sekrete; vielleicht wird dieser
Weg der Beobachtung der Drüsenabsonderungen auf die Existenz auch anderer
Ablagerungen stoßen. Diese Sekrete erregten erst kürzlich Aufmerksamkeit,
obwohl die alte Medizin seit langem auf die Bedeutung der Absonderungen
hinwies. Diese Frage wurde bisher verschämt umgangen, obgleich die ganze Natur sie
laut herausschreit.
Doch ist es
möglich, dass dialektischer Materialismus nur eine Begrenzung darstellt? Die
Entwicklung des Bewusstseins bringt uns der Wahrnehmung einer ganzen mächtigen
Energie näher. Ist es möglich, dass man, wie bisher, nur mit einer Hälfte des
Gehirns denkt, ohne sich um die verschlossenen Schätze zu kümmern?
602. Das
Stählen eines Schwertes im Feuer unter Hammerschlägen wird das beste Bild für
die Stärkung der psychischen Energie sein. Mancher fragt, wie man all die
Unruhe und Aufregungen ertragen soll. Doch Ruhe ist der Gipfel der Unruhe. Es
gibt keine Ruhe inmitten der kosmischen Rotation.
Blinde und
Taube stellen sich eine scheinbare Ruhe vor, aber der Sehende zieht es vor, die
Stürme zu durchschreiten, nur um nicht zu erblinden. Es gibt keine Ruhe, wie
die Menschen sie verstehen. Man kann aus der Spirale der ungestümen Rotation
nicht aussteigen. Man muss Teros als Anker herbeirufen, um sich an die richtige
Kette der Ströme anzuschließen. (…)
603. Achtet
darauf, dass ein tiefer Seufzer[166] die
Tätigkeit der psychischen Energie begleitet. Weist diese Eigenschaft nicht auf
die völlige Greifbarkeit dieser Energie hin? Weist auf die überall verstreuten
Anzeichen dieser Energie hin! Aus diesen Meilensteinen kann man einen Pfad
bauen.
604. (…) Ihr
habt beobachtet, dass astrale Wesenheiten eine beliebige Gestalt annehmen und
verschiedene Bilder schaffen können. Dies ist durch Photographien ausreichend
bewiesen.
Welche
Energie dient ihnen bei ihrem Schaffen? Natürlich die psychische Energie,
sofern sie bereits im inkarnierten Zustand entwickelt wurde. Beim Studium der
psychischen Energie kann man viele ihrer Eigenschaften aufspüren. Es sind
weniger die schrecklichen Gespenster als vielmehr die Reaktionen unseres
Organismus‘, die bei diesen Beobachtungen wichtig sind.
Die Alten
sagten: „Der Berg der Mutter reicht von der Erde bis zum Himmel“, womit auf die
Einheit alles Bestehenden hingewiesen wurde. Ist es möglich, dass in einem
Zeitalter der Kultur die Menschen ihrer Vernichtung oder der herkömmlichen Entstellung
der Religionen zustimmen können? Kann es stumpfe Verneinung geben, wenn sich
neben der Mechanik die Psychomechanik machtvoll ankündigt?
Die
Menschen kommen im Namen der besten Aufgaben zusammen. Wo sind diese Aufgaben? Man
kann nicht oft genug wiederholen, dass die äußeren Lebensbedingungen eine
Widerspiegelung des Bewusstseins sind. Es scheint, als wären diese Worte schon
auf der Stirn eingebrannt, doch unleugbar bedarf die Menschheit vieler
Erschütterungen.
605. Der
Verstand schwankt, doch das Bewusstsein frohlockt. Das ist kein Widerspruch,
sondern Oberfläche und Wesen. Wohin soll man sich wenden? Selbst ein Kind wird
sagen: zum Wesen. Selbst ein Kind versucht, die stachelige Rinde abzuschälen,
um sich am Saft zu laben. Nichts kann uns daran hindern, das Bewusstsein zu
erneuern.
606. Manche
Nervenkrankheiten werden durch einen Wechsel des Wohnorts geheilt. Man mag dies
als eine Laune betrachten, doch lassen sich auch andere Gründe dafür finden.
Luft ist genauso mineralhaltig und magnetisch wie Wasser. Wir verwenden Wasser
verschiedener Zusammensetzung, warum sollte dann Luft nicht eine Wirkung auf
verschiedene Zentren haben?
Es wird
viel von Prana gesprochen, doch reines Prana ist auf Erden nicht zugänglich,
außer auf den Höhen, wo wenige zu bleiben wagen. In niederen Schichten wird
Prana mineralisiert und von gegensätzlichen magnetischen Wellen beeinflusst. Gewiss
kann man durch einen Wechsel des Wohnorts auf günstige Verbindungen von Prana treffen
und auf den Nervenzustand heilend einwirken. Bedauerlicherweise wird bislang
die Luft in den Heimen nur in rein oder unrein unterteilt. Selbstverständlich
ist jede Luftveränderung von Bedeutung, weil sie auf verschiedene Nervengruppen
einwirkt.
Unser
Bruder, der Schuhmacher[167]
war, vertauschte zeitweilig sein Handwerk mit Gärtnerei. Das ist weise, denn ein
Samen, der Keime treibt, strahlt eine besondere Spannung von psychischer
Energie aus. Man möge sich das merken.
Die
Morgensonne wirkt nach dem Symbol des nächtlichen Pralaya besonders
lebenskräftig, indem sie die psychische Energie hervorruft. Ebenso wie der
Morgen sendet das erwachende Leben des Samens seine Gebetsemanationen aus.
Lasst uns alle wohltätigen Einflüsse sorgfältig beachten.
607. Würden
die Menschen anstelle von Gerichtshöfen und Verfolgungen psychische Energie
anwenden, würde die unheilbare Krankheit des Verbrechens bloß zu einer
Angelegenheit gewöhnlicher Untersuchung. Unsere Ärzte sollten diesen
Besessenheitsgrad ebenfalls verfolgen. Es ist schlecht, die psychische Energie
mit unseren gewöhnlichen Auslegungen (…) in Verbindung zu bringen.
608. Jede
Bewegung erlangt Rhythmus, wie Energie Muster und Kristall bildet. Die Aufeinanderfolge
des Rhythmus ruft einen nervlichen Abfluss hervor[168].
609.
Zahlreiche Krankheiten werden durch psychische Energie verhütet. Man hört davon,
dass manche Organismen zu gewissen Krankheiten neigen, andere dagegen nicht.
Doch worin dieser Schutz oder diese Schwäche besteht, kann niemand bestimmt
sagen. Dabei würden Beobachtungen über psychische Energie die besten Antworten
geben.
610. Viele
denken an Frieden auf der ganzen Welt, doch versucht nur einmal, diese Worte
auszusprechen, und ihr seid den unverschämtesten und heuchlerischsten Angriffen
ausgesetzt. Die Menschen fürchten sogar den Frieden, weil ihr Bewusstsein diesen
Segen nicht fassen kann. Doch jene, die Bewusstsein aufgespeichert haben,
müssen wiederholt über das Öffnen der Friedenspforten sprechen.
611. In der
Welt der Wissenschaft wird die Lehre eine Prophezeiung sein. Sogar Skeptiker kommen
zu dem Schluss, dass das Schicksal der Menschheit nicht vom Sezieren von
Fröschen abhängen kann. Die Enthüllung Unserer Ratschläge wird die Träger der
Unwissenheit nicht vermehren. Nehmt Erleuchtung an, diese Helferin der
Menschheit! Die Inhaber von Diplomen ließen das Gesetz des Allgemeinwohls
unbeachtet. Ihr, die ihr zur Maja strebt, offenbart Verständnis!
(…)
612. Der
eine spielt auf zwölf Saiten, ein anderer bringt dieselbe Harmonie auf vier
Saiten hervor, und ein dritter beschränkt sich auf zwei Saiten und bringt auf
ihnen viele Töne zustande. Ist es nicht gleich, wie viele Saiten einer
benötigt, um Wohlklang zu erzeugen? Die Hauptsache ist, dass er geschaffen
wird.
Wundern wir
uns nicht und verurteilen wir Verschiedenartigkeit nicht. Wir werden noch nicht
einmal zwei gleiche Sandkörner finden. Im Gegenteil freuen wir uns über jeden
ungewöhnlichen Zugang. Blumen wählen sich einen passenden Boden. Sogar Steine finden
entsprechend ihrer Verwandtschaft zueinander. Ebenso wird es in den Bereichen
von Teros Verbindungen verwandter Elemente geben, trotz der völligen
Verschiedenheit der Oberflächen. Das im Feuer verfeinerte Bewusstsein erkennt,
wo eine verwandte Grundlage vorhanden ist, und wird Schätze nicht nach
Beurteilung der Oberfläche verwerfen.
Auf zwei
Saiten kann man eine unzählige Vielfalt ausdrücken. Doch dazu muss man
erkennen, wie zahlreich die Eigenschaften der Natur sind und wie alle diese
Eigenschaften im Menschen ihren Ausdruck finden.
Solche
Erwägungen werden als Symbol angesehen, aber nicht ins Leben eingeführt. Dabei
ist es ein Zeichen völliger Unwissenheit, die Lehre zu kennen und sie nicht
anzuwenden. Wer hat euch gesagt, dass man über die Lehre wie eine Fliege über Zucker
hinweggehen und sich hernach in Mist versenken kann! Auf Gebirgspfaden kann man
die Pferde nicht unbesonnen wenden. Wissen führt nur vorwärts!
613. Die
strahlende Welt darf nicht vergessen werden. Sie ist ein Bindeglied zwischen
den fernen Welten. Als feine Substanz durchdringt sie den Raum. Die Dimension
wechselnd, kennt sie weder Ferne noch Nähe. Im nicht verkörperten
Bewusstseinszustand muss man diese ausgedehnten Schichten durchdringen. Das
Bewusstsein wird der Führer sein, weil es von gleicher Substanz ist.
Aus der
Welt der feinstofflichen Körper kann man Vermittler erhalten. Natürlich muss auch
unser Bewusstsein ein verfeinertes Bewusstsein anziehen, und die Vermittler
müssen in der Lage sein, die Aufgaben der Welt zu erfassen. Vor nicht langer
Zeit sprach Ich darüber, wie unvoreingenommen man sich gegenüber der astralen
Welt verhalten muss. Mit Hilfe des Gefühlswissens muss man die Mitarbeiter
verstehen; sie sind ja keine Führer, sondern Mitarbeiter, sozusagen Telegraphenstangen.
Mit der Zeit wird sich ihre Zahl verringern, und sie werden später sogar
überflüssig. So werden sich alle Elemente und alle Zustände in der einen Arbeit
vereinen.
Wie kann
man einem Kaufmann klarer zu verstehen geben, dass er die Grenzen seiner
Kontobücher überschreiten kann? Und wie kann man aufzeigen, dass Gesundheit und
Freude im Bewusstsein der Unbegrenztheit leben?!
(…)
614. Der
Teil des Agni Yoga, der jetzt gegeben wird, lenkt die Aufmerksamkeit auf die
psychische Energie, die Erzeugung der Feuer und die Verfeinerung des
Bewusstseins. Wenn man diese Prinzipien angenommen hat, kann man zur
Verfeinerung des Denkens übergehen. Lasst uns deshalb nicht meinen, dass die
Lehre endet!
615. Warum
muss die Lehre den Weg der Aufspeicherung beschreiten? Kann sie nicht wie ein
Löffel Medizin verabreicht werden? Der Magen hat jedoch einen bestimmten Umfang,
während dem Bewusstsein keine konstanten Größen zukommen.
Wahrlich,
es kann Zweibeiner geben, die nahezu über kein Bewusstsein verfügen. Es kann
Menschen geben, die sich durch maßlose Leidenschaften selbst des Bewusstseins
beraubt haben. Es kann durch Karma verdunkelte Bewusstseine geben. Es kann
durch die Konventionen der Zeit verdunkelte Bewusstseine geben.
Bewusstseine
bedürfen gleich Treibhausblumen der Fürsorge, daher kann das Gefühlswissen die
Grundlage des Bewusstseins übernehmen. Doch die Verfeinerung des Bewusstseins
geht so langsam vor sich wie das Polieren eines Kristalls. Nicht durch
Selbstbeurteilung, sondern durch die Qualität der Tat wird die Erweiterung des
Bewusstseins erkannt.
Die Lehre
wird gesandt wie die Steine für einen zu erbauenden Turmes. Schüttet man die
Steine alle auf einmal aus, erhält man keinen Turm, sondern einen Haufen.
616.
Erreicht das Ziel und siegt! Ihr siegt nicht für euch, sondern euer siegreicher
Zustand ist für das Allgemeinwohl wichtig.
617. Das
heilige Feuer des Geistes erschließt den Pfad zur Lehre, doch für einen Schüler
ist der wichtigste Wunsch, die offenbarten Feuer zu entfachen. Wir bestätigen den
Kelch des Wunsches, doch den „Kelch“ der Errungenschaften muss der Schüler
selbst füllen.
618. Wenn
die Menschen nur verständen, dass das Aussenden von Trübsal — Trübsal
einbringt, ausgesandte Freude — aber Freude verwirklicht! Ein solches Füllen
des Raumes war selbst dem ersten Menschen vertraut, als er sagte: „Ich will den
Strom des Glücks nicht unterbrechen.“ Wir werden alles durchleben und das Ziel erreichen!
619. Die
Wirbeldrehung der Spirale verstärkt die Kraft des Magneten durch die Pranaströme
der Unbegrenztheit. Indem Wir Unsere Gedanken magnetisieren, können Wir
Botschaften aussenden, (…) die, indem sie Gedanken und Bilder tragen, das
menschliche Bewusstsein entfachen. (…)
620. Ich
rate, den Namen des Lehrers wie einen Schild zu halten. Weder ein Symbol noch eine
Illusion, sondern die Kette der Bewusstseine ergibt den Strom der
Unbesiegbarkeit. Wir kennen das Ende dieser Kette nicht. Ihr kennt ihren Anfang
nicht; wie eine Schlange zieht sie sich von den Tiefen der Erde bis in die
unerreichbaren Sphären hin.
Der Berg
der Mutter der Welt kennt seinen Gipfel nicht. Werden wir ihn fürchten? Werden
wir über seine Unerreichbarkeit erschrecken? Oder werden wir uns freuen, dass
Amrita unerschöpflich ist? Inmitten der messbaren Begriffe strahlt die Unzählbarkeit
wie ein Licht. Werden wir über die Kühle des fernen Windes ungehalten sein, der
in der Unbegrenztheit erzeugt wurde? Wenden wir uns in der unfruchtbaren Schwüle
nicht vom belebenden Strom ab!
621. Das
Pfand der Lehre ist die Freude des Geistes. Schöpfung ist zweckmäßig, wenn der nach
Offenbarung von Schönheit strebende Geist Verständnis der Unbegrenztheit bekundet.
Ich denke, dass die Triebfeder des verfeinerten Bewusstseins durch die
offenbarte Lehre bestätigt wird.
622.
Verbürgt euch mit euren ganzen Besitzungen. Verbürgt euch mit all eurem
Verlangen! Verbürgt euch mit der Kraft des Denkens! So kann man neue
Verbindungen schaffen.
Wenn ihr das
Ziel gestern nicht erreicht habt, bedeutet das, dass die Aufspeicherungen fehlerhaft
waren. Man darf Fehler nicht wiederholen, denn man kann dort nicht hinübergehen,
wo die Brücke zerstört ist. Oft wird das Unbedeutendste beseitigt, aber die
Hauptursachen bleiben im Dunkeln. Mögen Feuer die Finsternis zerstreuen! Dafür
gebieten Wir: Entzündet die Feuer! Betrachtet die Lehre nicht als etwas Abstraktes,
wiederholt das Wort der Weisen!
623. Ein Schüler,
der ein Agni Yogi zu werden wünscht, muss die ganze Kraft des Feuers der Liebe
zu seinem Lehrer fühlen. Ein Schüler, der bei der Errichtung der Werke des
Lehrers mitzuhelfen wünscht, muss das Vermächtnis des Lehrers bewahren. Ein
Schüler, der das Vermächtnis des Lehrers zu bewahren wünscht, muss das, was gesagt
wurde, wie eine Perle hüten.
Ich sage: Indem
ihr die Hymnen der Mutter der Welt ins Leben umsetzt, lernt ihr, den Ursprung
in der Schönheit des Kosmos zu verwirklichen.
624. Was
soll man mit denen machen, die sich von der Lehre abwenden? Lasst sie, zwingt
ihren Willen nicht. Vielleicht werden die Wellen des Lebens sie wieder an euer
Ufer tragen. Gewöhnlich ist jede Trennung schmerzhaft, doch der Aufbau des
Bewusstseins ist so verschieden, dass es nicht weise ist, ihn zu hindern. Möge
der Geist ungezwungen streben. Die Verantwortung für den Verlust lastet auf
ihm.
625. (…)
Denkt
daran, dass Hilfe durch Taten verwirklicht wird. Die beste Rüstung, das beste
Steuer und das beste Auge ist die Macht der Tat!
(…)
626. Wie ein
Strom Felsen durchbricht, ohne sich um die Zusammensetzung der Steine zu
kümmern, so vermeidet ein Agni Yogi die Herkömmlichkeiten der Nationalität. Wenn er zu den Höhen des Bewusstseins schreitet, gibt es
für den, der die Fackel seines Bewusstseins entfacht hat, weder Grenzen noch Beschränkungen
noch Verbote.
Israel, das
den Weg suchte, und die Mayas, die die Grenzen der Zustände erkannten, werden
an den Verlauf des Suchens erinnern. Daher schreitet das Bewusstsein eines Agni
Yogi ohne Hindernisse voran, so wie Feuer keine Grenzen kennt.
(…)
627.
Oftmals kennen wir ein Wort und können es nicht aussprechen. Der Begriff kreist
in der Tiefe und gelangt nicht an die Oberfläche. In diesem Moment verspürt man
am besten die Tiefe des Bewusstseins. Nicht die Gehirnwindungen, sondern eine
andere Schatzkammer speichert die Gedächtnisvorräte auf — das ist natürlich der
Kelch.
Man kann an
Beobachtungen erinnern, als der Kelch physisch verletzt war; sofort brach der
Zustrom der Erinnerungen ab. Andererseits zog bei Verletzungen des Gehirns
augenblicklich das ganze vergangene Leben vorüber, als sei es aus der Tiefe aufgetaucht.
So wird bei
Erweiterung des Bewusstseins die Zusammenarbeit der Zentren erkannt. Man erkennt,
was man aus den Kanälen des Gehirns erhalten kann und was aus der Tiefe des
Kelches geschöpft wird.
Unsagbare
Schätze sind im Kelch angehäuft. Der Kelch bleibt für sämtliche Inkarnationen
derselbe. Die Eigenschaften des Gehirns unterliegen der körperlichen Vererbung,
aber die Eigenschaften des Kelches bilden sich durch eigene, selbständige
Arbeit.
Im Kelch
ruht das geflügelte Kind; so erinnerte die Weisheit des Altertums an den
Ursprung des Bewusstseins.
628. Ich
habe schon gesagt, dass die Zeit der Geheimnisse und Wunder vorüber ist. An
ihrer Stelle muss sich im Bewusstsein der Begriff der psychischen Energie festigen,
durch die lebenserzeugende Kräfte in Bewegung gesetzt werden. Das wollen wir uns
merken.
Der Medizin
unbekannte und „obskur“ genannte Zentren offenbaren sich als Antriebskräfte,
die für unsere Gedanken verantwortlich sind. Diese Hebel werden bald ihre Bestimmung
und das ihnen gebührende Kapitel in den Büchern finden. (…)
629. Ein
gepflasterter Weg wird aus kleinen Steinen gelegt. Man kann nicht Felsen auftürmen,
um einen ebenen Weg zu legen.
Wenn ihr den
Weg des Denkens studiert, werdet ihr eine Menge kleiner Gedanken wahrnehmen,
welche die Oberfläche der Bewegung bedecken. Wer es versteht, die kleinen
Gedanken zu überwachen, vermag große Entscheidungen zu treffen. Die Qualität
und die Folgerichtigkeit der kleinen Gedanken bilden die Grundlage der großen
Taten.
Wenn wir
von psychischer Energie sprechen, denken wir vor allem an die Ursachen und
Wirkungen unserer kleinen alltäglichen Gedanken. Diese Würmer schwächen ja die
höhere Energie. Ein unordentlicher Abfallhaufen verunreinigt jeden Aufbau.
Unsere Feinde sind die kleinen lästigen Fliegen. Gleichen sie nicht den
zerrissenen Fäden vagabundierender Gestalten? Wenn wir auf die Gestaltung der
psychischen Energie hinweisen, sagen wir dasselbe über die Umgestaltung der
kleinen Gedanken. Doch wir wissen, dass sie Vorläufer von Giganten sein können.
Möge die
Energie ohne Kehricht wachsen.
630. Die Wirklichkeit
ist im Verständnis der Menschen derart vernebelt, dass die Menschheit ohne Bejahung
der Lehre wahrlich verwaist.
Die unabdingbare
Kraft, die tapfere Kraft, die wesentliche Kraft, die geistige Kraft, die sich
ergießende Kraft, die unwiderlegbare Kraft, die Kraft Unseres Strahles, die von
Unseren Gipfeln offenbarte Kraft! Verneiner, fühlt in eurer Erstickung, dass Licht
im Geist existiert! Euer Vorrat wird sich vorzeitig erschöpfen. Wohin wollt ihr
euch an der Schwelle des Todes wenden, ihr Verwelkten? Wahrlich, Ich sage euch:
Ihr kennt die geistigen Schilde nicht und bedeckt euch mit den verschiedenen
Lumpen der Maja.
631. Wir
heißen alle willkommen, die sich nähern, um der Lehre zu nützen, aber Wir
freuen Uns über jene, welche die Lehre zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben.
Jene,
welche die Lehre angreifen, werden geschlagen. Doch wo ist Schaden und
Niederlage? Und wo Nützlichkeit und Gabe? Ihr wisst nicht, wo die Grenze des Weltgedankens
liegt. Glücksbringer, wo ist das Kleid des Glücks? Welches Licht entfacht den
Regenbogen des Glanzes? Doch im „Kelch“ werden die Teilchen der Erkenntnis aufgehoben.
(…)
632. Unser Vermächtnis
kennt keine Unbeständigkeit bei einem Schüler; er ist unanfechtbar, da es keine
Vollendung gibt. Doch das Feuer des Strebens ist der Antreiber der Ereignisse.
Die Errungenschaft ist wundervoll, wenn der Schüler sagen kann: „Lehrer, ich
möchte den Kelch der Arbeit leeren.“
633. Was
ihr gestern über die Vision oberhalb des Kelches gehört habt, ist von
wissenschaftlicher Bedeutung. Indem wir den Raum mit einem angespannten
Gedanken sättigen, kleiden wir Teile unseres Strebens in eine bestimmte Gestalt.
Wir erschaffen so aus der elementaren Materie die von uns gewünschte Gestalt.
Dieses Gebilde bleibt in der Nähe seines Entstehungsortes und wird durch unsere
Gedanken gefestigt. Die Augen eines Kindes oder ein verfeinertes Bewusstsein
können dieses Gebilde erfassen. Eine ähnliche Beobachtung ist nützlich bei Betrachtungen
von Gedankenschöpfung. Natürlich muss man, um Erfolg zu haben, die Aura des Ortes
bewahren und die Übertragungen unaufhörlich aufeinanderschichten. Die Stunde
vor dem Morgengrauen sowie der Rhythmus eines Gesanges sind hilfreich.
Ebenso kann
man das Wachstum der Haare beobachten, wie ihr gehört habt. Die Kapillarzellen
der Haare sind als Leiter des Bewusstseins lehrreich. Auch die Poren der Haut ermöglichen
einige sehr wichtige Beobachtungen.
634. (…)
Sagt denen,
die Prüfungen grausam finden, dass ihre Zweckmäßigkeit darin besteht
festzustellen, ob das Stählen des Geistes fortschreitet oder zurückgeht.
Erfahrung kommt aus den Aufspeicherungen früherer Inkarnationen, aber der Geist
verlangt nach der Nahrung der sichtbaren Wirklichkeit. Doch für jeden, der fortzuschreiten
wünscht, steht Arbeit bereit. Man sollte den Geist nicht als eine Fabrik für
diese Erfahrung bewusster Errungenschaft betrachten. Man muss einen Teil des
Wissens des Kelches anwenden.
635. Man
kann fragen, ob solche Dinge vorkommen, wie man sie in einem tibetanischen Kloster
vernimmt, und warum man im Westen von solchen Erscheinungen nichts hört. Gewiss
gibt es auch im Westen viele gleichartige Fälle, doch oft wird das Phänomenale der
Tatsache nicht in Betracht gezogen. Die Denkweise des Ostens ist in mancher
Hinsicht feiner, und deshalb rate Ich so sehr, Tatsachen zu notieren und
auszuwerten. Wir verachten Aberglauben, doch mancher muss sich vom Vorurteil
befreien.
636. (…)
Die
Einwirkung Unserer Strahlen gleicht leuchtenden Fackeln; sie wirken auf das
Bewusstsein, wenn der zu den Höhen strebende Geist danach verlangt, die Tore
der Wahrheit zu öffnen. Doch es ist schwierig, die Finsternis des Bewusstseins
zu erleuchten.
Ihr
Selbstzufriedenen, nehmt Unseren Rat an: Es ist nicht gesagt worden, dass man für
immer die Trompete der Selbstzufriedenheit blasen soll. Denkt an die
Schattenseite und weist die Hand nicht zurück, die auf ein besseres Schicksal
hinweist.
637. Ich
sage nicht, dass es leicht sei; Ich sage nicht, dass es unmöglich sei; doch Ich
weise den Pfad, auf dem irdisches Wohl gerechtfertigt ist und das Höchste nicht
zurückgewiesen wird. Doch natürlich ist die Stunde nicht leicht. Die Lehre schreitet
auf unerwarteten Wegen voran, doch man kann sich freuen.
638. Die
Lage wird durch Gegensatz verstärkt. Licht offenbart Finsternis. Was wird dann
das Gegenstück zum Licht der psychischen Energie sein? Natürlich absolute
Finsternis[169]. Diese Emanation von
Tödlichkeit, Leere und Nichtigkeit wird der Schatten des Feuers der höchsten
Energie sein. Wenn wir den Kristall der psychischen Energie kennen, kennen wir auch
die Ablagerung der Finsternis. Der höchste Aufstieg von Teros* entspricht dem tiefsten
Fall des Tamas*.
639. Ihr
habt richtig bemerkt, dass bei Übertragungen auf Entfernung eine besondere Art
von Wachsamkeit notwendig ist. Keine leere Wahrnehmung, sondern Scharfsinn der
Zentren. Man muss zwischen Eigenwillen und Verfeinerung der Scharfsicht
unterscheiden. So werden wir allmählich unsere inneren Kräfte erkennen.
640. Ich
sage, dass ihr Teilnehmer an der Evolution des Kosmos werden könnt. Ihr könnt von
den Gütern von Jahrhunderten Besitz ergreifen. Ihr könnt Verständnis der
Unbegrenztheit offenbaren. Ihr könnt das Schicksal des Planeten verbessern.
Doch entfacht die Feuer! Löscht nicht das heilige Feuer des Geistes! Weist die
Hand nicht zurück!
Im
Strahlenglanz der Mutter der Welt erscheint unser Dasein wie ein Sandkorn, doch
die Aufspeicherung des Kelches gleicht einem strahlenden Berg.
641. Ihr
habt die Schwingung von Gegenständen wahrgenommen, als ihr sie berührt habt.
Dies ist eine der Manifestationen eurer eigenen oder einer äußeren psychischen
Energie.
Ihr habt
auch beobachtet, wie mit dem Wachstum der psychischen Energie das persönliche
Element aus dem täglichen Leben schwand. Ebenso sollte man bedenken, dass das
Zusammentreffen der Umstände der psychischen Energie anvertraut ist.
642. Eine
der schwierigsten Bedingungen der Lehre ist die Fähigkeit, angemessen zu
sprechen. So zu sprechen, um den Gedanken die rechte Richtung zu weisen, ohne
sich in das Karma einzumischen. Alles zu sagen, bedeutet Ketten anlegen. Doch
das Streben zu wecken und die Richtung weiter zu verfolgen[170],
wird Aufgabe der Lehre sein. Schützende Fürsorge wird unsichtbar das Wachstum
des Bewusstseins verfolgen.
Wie im
Finsteren eine Hand auf der sich windenden Straße führt, so legt der Lehrer die
Hand auf die Schulter des Schülers. Nicht Leere, sondern Wachsamkeit entspricht
der Führerschaft. Die Weisung erfüllt den Raum, doch sie schlägt nicht auf den
Scheitel.
Die Lehre
wurde nicht für eine einzelne Person, sondern für die allgemeine Evolution
gegeben. Sie ist ein Strahl der Sonne, wohl dem, der einem Jäger des Lichts
gleicht!
643. Ein
Yogi wurde einmal gefragt, wie er den Raum psychologisiert. Er antwortete: „Die
Emanation der psychischen Energie ist wie der Wohlgeruch von Blumen. Warum das
anspannen, was sich zum höchsten Aum erhebt? Der feinste Äther löst die Ströme
der psychischen Energie auf und die Menschen atmen sie ein, so ergibt sich die Einwirkung.“
(…)
644. Ihr
unterzieht euch Untersuchungen durch verschiedene Ärzte. Ihr erlaubt es, dass
euer Körper mit einem Seziermesser zerschnitten wird. Ihr erlaubt physische
Experimente; doch wenn ihr geistig krank seid, euer Bewusstsein getrübt ist und
ihr das nahende Licht nicht wahrnehmt, dann verneint ihr immer noch den
Gedanken an den Schild der Erneuerung.
Ich sagte: Euer
Schild besteht in der Erkenntnis Unserer Existenz. Nehmt den Rat an und heilt
das Bewusstsein! Ihr klagt über die Leber, doch überprüft lieber eure Gedanken!
645. Man
wird fragen: Wie verhält es sich mit der alltäglichen Routine? Die Menschen
fürchten sie, betrachten sie als die Vernichtung des Schöpferischen und denken
an die Erniedrigung ihrer Würde. Doch Wir sagen: Erkennt in der alltäglichen
Arbeit das Pranayama, welches das Bewusstsein erhebt.
Prana
strömt aus den höheren Sphären herab, doch jede Arbeit erzeugt Energie, die in
ihrem Wesen der Energie des Raumes gleicht. Wer das Wesen der Energien kennt,
kann Stiefel nähen, auf einer Trommel Rhythmen schlagen oder Früchte einlesen.
Bei allem wird höhere Energie erzeugt, denn sie wird aus dem Rhythmus des
Kosmos geboren wird.
Nur ein
niederes Bewusstsein fürchtet den Rhythmus der Arbeit und schafft sich so seinen
Kerker. Die Menschheit versteht nur schwer, dass ein König und ein Schuhmacher
völlig gleichgestellt werden können.
646. Viele
Worte werden über die Lehre des Lebens gesprochen, doch wenige davon in die Tat
umgesetzt. Von geringem Wert sind jene, die die Lehre nachsprechen, ohne sie anzuwenden.
Über jene, denen es an Verständnis mangelt, wollen Wir nicht sprechen, aber
jene, die sich genähert haben, sind für ihre Gedanken und Taten verantwortlich.
647. Die
Annahme Unserer Testamente muss sich in Unaufschiebbarkeit der Taten äußern.
Der Schüler darf sich nicht mit einem schlechten Ergebnis und einem guten
Vorsatz beruhigen. Schwer wiegen Leichtsinn, Nachlässigkeit und Herabsetzen des
Befehls.
Der Schüler
selbst wird dreimal in den Spiegel schauen und sagen: „Ich sehe keine Fehler in
meinen Taten.“
„Richte
deinen Blick nicht ins Tal, sondern wende ihn den Höhen der Mutter der Welt zu,
und so messe deine Taten unbegrenzt.“
648. Wenn
ihr Balu und Rhododendron in die Täler und Apfelbäume in die Berge verpflanzt,
erwartet ihr dann etwa sofortige Ergebnisse? Gleicherweise müsst ihr bei der
Meisterung der psychischen Energie der Verwandlung der Natur der Energie die
gebührende Zeit einräumen. Man kann eine beliebige gewaltsame Anspannung
anwenden, ohne die erwarteten Ergebnisse zu erzielen. Oft erwarten die Menschen
Ergebnisse in einer bestimmten Dimension, während sie sich in einer völlig
anderen bilden. Kennt daher die Fristen des Wachstums der Energie!
Gewiss, man
kann die Lehre des Agni Yoga in alle Richtungen hin vertiefen. Das geschieht in
dem Maß, in dem man sich das Gesagte zu eigen macht.
649. Ein
Schüler, der dem Ruf der Lehre folgt und mit allen Feuern der Hingebung
entflammt ist, ist wahrlich ein Mitarbeiter der Kosmischen Kräfte. Ist er nicht
ein Schöpfer, wenn er mit seinen Taten die Kräfte des Kosmos vermehrt und mit
seinen Gedanken den räumlichen Gedanken schmückt? Und wird nicht die Weisheit
der Zeitalter der schönste Schmuck sein?
Die Weite des
räumlichen Feuers des Kosmos wird der suchenden Menschheit das beste Schicksal
eröffnen.
650. Sogar eure
Ärzte bestätigen, dass sich bei einem nervlichen Aufschwung die Kraft
verzehnfacht; damit erkennen sie die psychische Energie an. Doch sie fügen
hinzu, dass nervliche Aufschwünge kurz sind und einen Kräfteverfall nach sich
ziehen.
Yoga ist
gerade dafür unerlässlich, dass man einen Absturz vermeidet, wenn man den
Aufschwung verstärkt. Abstürze sind auf Mangel an Erkenntnis und Nichtanwendung
der psychischen Energie zurückzuführen. Der Unwissende hüpft wie ein Hinkender
herum, doch der Wissende bewältigt (…) die unzugänglichsten Höhen.
(…)
(…)
651.[171] Man
kann Aufmerksamkeit durch eine höchst einfache Methode erproben. Stellt einen
Gegenstand auf einen neuen Platz; bleibt er unbemerkt, vergrößert das Ausmaß
des Gegenstandes und beobachtet, welcher Elefant schließlich das
„scharfsichtige“ Auge anzieht. Überhaupt, prüft euch selbst und andere[172].
Prüft in Bezug auf Angst, Gereiztheit, Nachlässigkeit und in allen Fällen, wo
das Lackmuspapier sich von Scham röten kann. Es bedarf keiner komplizierten
Anrufungen, schon einfache Aufmerksamkeit wird einen viele Stufen voranbringen.
So muss man darangehen, das „Adlerauge“ zu entwickeln!
Ein Yogi galt
als Spaßmacher, weil er in den Häusern unbemerkt verschiedene Gegenstände
umstellte. Als man ihn fragte, warum er das täte, antwortete er: „Ich
beobachte, ob ihr blind geworden seid.“
Es gibt
wirklich nur wenige, die Veränderungen in ihrer Umgebung bemerken. Aber das
erste Anzeichen eines „Adlerauges“ ist, die geringfügigsten Veränderungen zu
bemerken, denn von ihnen hängt die Schwingung des Ganzen ab.
652.[173] Vereinte
Sendungen bringen viel Nutzen, wenn man wie bei einem Notenschlüssel ein und denselben
Ton halten kann. Man kann sogar mittels einer Stimmgabel die eine führende Note
angeben. Ein Magnet, eine Stimmgabel, ein Ring und viele gewöhnliche
Vorrichtungen gehen leicht in das Alltagsleben junger Yogis ein. Das Beseitigen
angehäuften Staubes erfordert Schaufel und Besen. Man sollte gewöhnliche
Gegenstände nicht scheuen: wie unten, so oben.
Es ist
weise, sich daran zu gewöhnen, dass es weder Ruhe noch ein Ende gibt. Doch
allein die Erkenntnis Unserer Bruderschaft und der Hierarchie lenkt den
Wanderer bereits auf kürzestem Weg zur Unbegrenztheit.
653.[174] Der
Gedanke des Gehorsams gegenüber dem Lehrer ist den Menschen fremd. Wie kann ein
Geist Einbuße erleiden, wenn der Lehrer der Führende Leuchtturm ist? Wie kann
der Schüler sein Feuer einbüßen, wenn der Lehrer alle Feuer entfacht? Wie kann
der Schild des Lehrers zurückhalten, wenn der Schüler durch den Lehrer feurig
angespornt wird?
So lebt im
Bewusstsein der Menschheit nur ein schwacher Wunsch, nach gemeinsamer führender
Arbeit zu streben. Doch die Menschheit muss lernen, selbständig zu sein und
alle bestätigten Gedanken des Lehrers zu verwirklichen. Wie die Kosmische
Vernunft Evolution bewirkt, so muss die Menschheit lernen, auf höherem Wege aufzubauen.
Wahrlich,
Nachahmung des Lehrers bedeutet, das Bildnis des Lehrers in sich aufzunehmen.
654.[175] Wie
kommt man nahe an die Quelle heran? Wie festigt man das höhere Verständnis? Nur
durch das Gesetz der Hierarchie. Die Führende Hand ist die Erhebende Hand. Die
Weisende Hand ist doch die Hand, die den Pfad zum Höheren Gesetz offenbart.
So wird wahrlich
die große Stufe des Gesetzes der Hierarchie geschaffen!
(…)
655.[176] Wie
verstehen die Menschen das Gesetz der Hierarchie? Wie erfüllen sie alle Gesetze
im Leben? Wie spannen sie in sich die besten Bestrebungen an?
Wahrlich,
man versteht das Gesetz der Hierarchie als sein eigenes Recht und vergisst,
dass ein Hierarch das Glied einer Kette ist und den Willen eines Höheren
erfüllt. Nur so kann man der höheren Bestimmung entsprechen. Nur so kann man
dem Vertrauen gerecht werden und den „Kelch der Feuer“ auffüllen.
(…)
656.[177] Denkt
an das Gesetz von Anziehung und Widerstand. Festigkeit entsteht durch Anziehung
und Anspannung durch Widerstand. Anziehung entlang der Linie der Hierarchie
führt zu Mir und Widerstand von Seiten des Feindes zur Verherrlichung. So sind
der Lehrer und der Feind Ecksteine.
Ein Bändiger
von Tieren facht zuerst ihre Wut an, um dann ihre Zähmung zu zeigen. Keine
Bewegung kann ohne Anspannung vor sich gehen, daher benötigt jede
fortschrittliche Lehre Feinde und einen Lehrer. Man muss sich an das
physikalische Gesetz erinnern, um die Unabänderlichkeit des geistigen Gesetzes
zu verstehen. Ich bestimme, dass die Bedeutung des Lehrers und die Notwendigkeit
der Feinde verstanden werden. Gewiss, nur der Lehrer wird den Feind zum
Wahnsinn treiben.
Man muss das
ganze Ausmaß des Bösen offenbaren, um erneuert aus den Flammen des Zorns
hervorzugehen. Man kann die Knoten des Pfades nicht vermeiden, doch wisset,
dass keine Bedrückung ohne Nutzen bleibt. Vielleicht wird sie ganzen Völkern
dienen!
Wenn ein
Einsiedler allein durch einen Gedanken eine Festung des Bösen zu zerstören
vermag, dann wird die von den Höheren Kräften zugelassene Bedrückung wie ein
Sturmbock gegen die feindlichen Kräfte sein.
(…)
657.[178] Durch
die Erfüllung Meines Willens gibst du Mir die Möglichkeit, deinen Willen zu
erfüllen. Wo ist die Grenze zwischen den Willen, die zum Licht streben? Man
muss sich merken, dass Wir jene, die sich Uns anvertraut haben, auf den Wegen
erprobter Magnete führen. Dem Steuermann, der Ozeane durchquerte, kann man sich
anvertrauen.
„Überschreite
die Brücke und prüfe dich selbst. Mein Stern aber hat Zeitalter erkannt.“
Möge keine
Furcht das erprobte Herz anrühren!
658.[179] Die
Qualität der Tat wird durch Streben verwirklicht. Wenn Worte sich in Tat
verwandeln, wird höhere Energie verwirklicht. Daher kann man alle höheren
Energien nur im Leben zum Ausdruck bringen. Nicht Worte, sondern Taten gelten
als Verwirklichung der höheren Energien. Nur wenn sich das Potential des
Geistes in der Tat offenbart, wird die höhere Entsprechung verwirklicht.
So verleiht
bestrebtes Suchen den Schlüssel zur Unbegrenztheit.
659.[180] (…)
Unser Testament ist deshalb so machtvoll, weil Worte als wunderbare Verwirklichungen
ins Leben treten. Deshalb ist Unser Wort so lebendig, denn der Impuls der
Schöpfung wird von der Macht des Feuers gesättigt. Nur wenn Unser Testament im
Leben angewendet wird, kann man die höhere Stufe verwirklichen.
Warum ist
denn jeder eurer Aufträge so wirksam? Weil er die Bürgschaft Unserer
Zusammenarbeit in sich trägt. So verwirklichen Wir Hierarchie nach dem Gesetz
der Nachfolge. Wird daher das Kosmische Gesetz erkannt, bildet sich das
Verständnis der Kette der Hierarchie. Wer seine Aufgabe am besten erfüllt, wird
der Hierarchie[181] am nächsten stehen. Die
Hierarchie des Dienstes ist nur die Erfüllung des Höheren Willens. Nur so verwirklichen
Wir das Gesetz der Hierarchie. So geht das Kosmische Recht ins Leben ein.[182]
660.[183] Wodurch
wird der Geist verwandelt? Durch die Schöpfung des Impulses. Wodurch steigt der
Geist auf? Durch die Schöpfung des Strebens.
Wie sollte
der Geist sich nicht mit Feuer sättigen, wenn man sich nur so an den Kosmischen
Magneten anschließen kann? Das Bewusstsein des Höheren Geistes ist doch
gesättigtes Feuer! Daher kann nur die Erkenntnis des Höheren Willens den Geist
seiner Bestimmung zuführen. Daher verleiht jede bewusst ausgeführte Maßnahme
der Tat Schönheit.
Die
Schöpfung, die sich dem bestätigten Feuer anschließt, wird durch die Erfüllung
des Höheren Willens bewusst magnetisiert.
661.[184] Daher
erweist sich jeder ausgeführte Gedanke als ein Beitrag zur feurigen Schöpfung. Jeder
ausgeführte Gedanke verbindet sich mit Unseren Taten. Wie sorgfältig sollten
die Schüler die Qualität ihrer Gedanken bestimmen: Verbirgt sich nicht irgendwo
der Wurm der Selbstsucht, des Eigendünkels oder der Eigenliebe? Ehrlichkeit des
Eingestehens ist etwas, das jeder Geist in sich entwickeln muss. Nur so kann
man den Auftrag nach dem Plan der Herrscher erfüllen.
Die Kette
der Hierarchie wird durch die Erfüllung des Höheren Willens aufgebaut.
662.[185] Gewiss,
die Macht der Hierarchie ist die lebenskräftigste, und nur mit Hilfe dieser
Brücke kann man aufbauen. So liegt jedem großen Beginnen die Energie zugrunde,
die vom Gesetz der Hierarchie gesättigt wurde. Nur nach dem Gesetz engster
Verschmelzung kann man aufbauen. Nur auf der Grundlage der Bejahung des
Prinzips der Hierarchie kann man eine höhere Möglichkeit verwirklichen. Der
schöpferische Wille verkündet, dass ein vereintes Bewusstsein eine abgestimmte
Entscheidung ermöglicht.
663.[186] Wer
schafft denn durch die Macht des Geistes? Der Feuerträger, der feinfühlige
Diener der Evolution, der (…) Schöpfer von Menschen, der alle seine Feuer für
das Wachstum der Menschheit hingibt. Diesen Lichtträgern sollte die Menschheit
in ihrer Suche ähnlich werden.
Wie schafft
denn ein Hierarch auf Erden? Indem er alles erhebt, was ihn umgibt. So erhebt
der Hierarch durch die reine Flamme (…) die Sphären.
664.[187]
Gewiss, der schöpferische Gedanke wird die Welt von Grund auf erneuern. Der
König des Gedankens schafft Evolution. So können Wir das menschliche
Bewusstsein voranbringen. Wir schaffen durch den Gedanken.
Wie muss
die Menschheit die Bedeutung des Gedankens erkennen! Wie muss die Lehre durch
feinfühlige Gedanken aufgenommen werden! So kann jeder strebende Gedanke den
Geist zur Heldentat antreiben. Daher stellen Wir die Formung des Gedankens so
hoch.[188]
Jeder erhabene Gedanke verschmilzt mit der Kette der Hierarchie. So wird
Evolution geschaffen.
665.[189] Die
Feinheit der Aufnahme umfasst das Verstehen des Lehrers. In der Erkenntnis,
dass der Lehrer den Geist des Schülers mit höherem Verstehen sättigt, liegt der
ganze Fortschritt des Schülers. Die Schöpfung des Geistes kann nur dann bestrebt
sein, wenn der Gedanke aufsteigt. Und die Kette zwischen Lehrer und Schüler
besteht aus geistigen Bestrebungen.
Wahrlich,
wer erhebt denn den Geist des Schülers, wenn nicht sein Lehrer? Nur das Höhere
kann das Niedere vorwärtsbewegen. Ohne dieses Verständnis kann man nicht
fortschreiten. So lasst uns mit der Feinheit der Aufnahme enden.
666.[190] Die
Hierarchie ist im Universum gesetzlich bestätigt. Da die Höchste Macht den
Kosmischen Magneten über alles gestellt hat, gründet dieses Gesetz auf einer kosmischen
Bestätigung. Wie kann man die Höchste Macht nicht anwenden, die den Planeten
führt? Nur die Höchste Vernunft kann doch den Kosmischen Magneten lenken. Deshalb
spannt die alles durchtränkende Kosmische Vernunft alle Elemente.
Die ihrem Potential
nach unterschiedlichen Energien nehmen ihre Bestimmung im Kosmos ein, indem sie
ihren Platz entsprechend dem Grad des Anwachsens ihrer Macht festigen. So
verleiht das Potential der Energie ihr entweder einen Vorrang oder eine niedere
Stufe. So sind in der Evolution die Stufen des menschlichen Geistes bestimmt,
und der Kosmische Magnet spannt die Eigenschaft des Geistes bis in
Unbegrenztheit.
667.[191] Im
Kosmos ruht das Zentrum des Strebens auf dem Prinzip der Hierarchie. Der Kosmos
wirkt durch Anziehung zu dem bestätigten mächtigen Zentrum; so offenbart sich das
kosmische Korn in jeder Tat der Hierarchie durch die Qualität des Strebens, das
durch das Bewusstsein des herrschenden Prinzips aufsteigt.
Die
kosmische Schöpfung sammelt harmonische Energien. Dieses Prinzip ist derart unabänderlich,
dass es sich als die Eigenschaft erweist, die man Notwendigkeit nennt. Diese
Notwendigkeit wird natürlich durch das Prinzip der Hierarchie verwirklicht. Das
gesamte Universum ist von diesem Prinzip gesättigt.
Dieser
Geist, der alle kosmischen Erscheinungen auf dem Planeten sättigt, wird natürlich
von der Höchsten Vernunft bestätigt. Daher kann sich der Mensch, da er ein Teil
des Kosmos ist, nicht von diesem Prinzip absondern. Wenn die kosmische Schöpfung
von der Höchsten Vernunft gesättigt ist, wird jede Manifestation der
Unbegrenztheit durch dasselbe Prinzip verwirklicht.
668.[192] Von
allen Prinzipien, die zur Erweiterung des Bewusstseins führen, ist das Prinzip
der Hierarchie das mächtigste. Jede offenbarte Verschiebung* wird durch das
Prinzip der Hierarchie geschaffen. Wohin kann sich der Geist ohne die Führende
Hand wenden? Wohin können das Auge und das Herz sich wenden ohne die Hierarchie?
Wenn die Gebende Hand des Hierarchen die Richtung des Schicksals bestätigt;
wenn die Hand des Hierarchen zu der besten Frist lenkt und die höheren Energien
die am nächsten liegenden Bildnisse annehmen?
Deshalb wird
das Geisteskorn vom kosmischen Strahl des Hierarchen gesättigt. Wenn das
mächtigste Prinzip das Potential des Feuers in sich birgt, wird das reine Feuer
des Geistes des Hierarchen als das höchste Prinzip bestätigt. Lasst uns daher
unserer geistigen Führer gedenken. So ehren wir das Gesetz der Hierarchie.
669. „Wie
also, Herrscher, soll man Deine Lehre verbreiten? Wie also, Herrscher, soll man
jene finden, denen es bestimmt ist, Dein Wort anzuwenden, damit es erfüllt wird?“
Und der
Herrscher sprach erinnernd:
Ein
Einsiedler suchte jemanden, dem er die Offenbarung übergeben könnte. Und er
nahm die Schriftenrolle und legte sie an die Straßenkreuzung. Möge der Höchste selbst
bestimmen, wer Seine Gebote finden soll.
Und ein
kleines Mädchen kam und wickelte sein Brot in die Schriftenrolle. Doch der
Einsiedler fertigte eine weitere Rolle an und legte sie wieder an die
Straßenkreuzung.
Und ein
Kaufmann ging vorüber und beschrieb die Rolle mit den Zahlen seines Einkommens.
Doch der Einsiedler wurde nicht müde und legte eine weitere Rolle aus; und so
fort bis zum Ende seines Schaffens und seiner Tage.
Als der Herrscher
ihn fragte: „Wie hast du die Lehre verbreitet?“, antwortete er: „Es steht mir
nicht zu, zu beurteilen, welcher Vogel durch diese Gebote das beste Nest bauen
wird.“
So wissen
wir nicht, wer die Schriftenrolle zum Quälen abgibt, wer zur Vergessenheit, und
wer sie unter sein Kissen legt, um mit ihnen seine eigene Grundlage zu
festigen.
“Ich denke
nicht, dass du falsch gehandelt hast, indem du dein Werk zum Nutzen für dir[193]
Unbekannte weitergabst.“
So
bestätigte der Herrscher die Verbreitung der Lehre: unpersönlich, ohne
Ungeduld, ohne Gereiztheit und ohne Erwartung.
So gebt
auch ihr, ohne darüber zu urteilen, an wen ihr gebt, ohne das alltägliche Gericht.
Trage, Vogel,
die Lehre, und lasse sie in deinem Flug auf den Herd jener fallen, die in dem
Vorwissen leben, sie zu erhalten.
Tragt die
Lehre zur Straßenkreuzung!
670. Gebt
diese Aufzeichnungen, ohne einen Namen zu nennen, damit nicht jemand aus einem
finsteren Winkel über habgierige Beeinflussung schreit. Wir setzen Agni Yoga
fort, sobald die angebotenen Weisungen genutzt werden.
Viele
Mittel und Vorschläge folgen der Beherrschung der Feuer. So grenzenlos wie die Unbegrenztheit
ist das Element Feuer. Das Studium seiner Eigenschaften bildet die Lebensfreude.
Die Anwendung
der Eigenschaften des Feuers entspricht der Heldentat.
Agni Yoga
ist beendet. Es wird Ergänzungen zum nächsten Teil sowie Erfahrungen und
Beobachtungen über das Aufkeimen und das Wachsen der Feurigen Blume geben.
Wendet
reines Streben an!
*****
Gegeben im
Tal des Brahmaputra[194],
der seinen Ursprung im See der Großen Nagas, der Hüter des Testamentes der
Rigveden hat.
“Ich habe
die Grundlagen des Agni Yoga auf vier Enden gesetzt, gleich dem Stempel einer
Blüte.
Ich habe
Agni Yoga als Pfeiler Meiner Stufen bestätigt und den Stein des Feuers in Meinen
Händen empfangen.
Ich gab den
feurigen Stein derjenigen, die nach Unserem Beschluss die Mutter des Agni Yoga
genannt werden wird, weil sie sich für die Prüfung mit dem Raumfeuer zur
Verfügung gestellt hat.
Die Ströme
dieses Feuers prägten sich in den Stein, bei seinem großen Flug vor dem Antlitz
der Sonne.
Ein Schleier
von Funken bedeckte die Gipfel der Hüterin des Schneegebiets, als der Stein
seine feurige Reise vom Süden nach Norden in das Behütete Tal machte!“
Die deutsche Übersetzung
folgt der von Helena Roerich besorgten Pariser bzw. Rigaer russischen
Erstausgabe, siehe den Artikel „Quellen“. Änderungen oder Ergänzungen, die in der neuen, kritischen Ausgabe des
Rigaer Verlages „Uguns“, in der englischen Ausgabe oder in den Büchern des
Spirale-Verlages enthalten sind, werden im Folgenden mitgeteilt.
Sie sind im Text mit (…)
gekennzeichnet. Wenn es in einem Paragraphen mehrere ergänzende Textstellen
gibt, sind diese ihrer Reihenfolge nach nummeriert: (1), (2) usw.
So bleibt der ursprünglich
gedruckte Originaltext erhalten, bis eine allgemein anerkannte kritische
Ausgabe vorliegt. Die Änderungen und Ergänzungen, die seriös erscheinen, sind
trotzdem dem deutschen Leser zugänglich. Eine vollständige Erfassung aller Abweichungen
in den anderen Ausgaben steht noch aus.
1. Man muss verstehen,
dass es schwer ist, Hilfe zu erhalten, wenn man sein Bewusstsein nicht
erneuert. (Uguns)
2. Ich spüre, wie
einfache Seelen Unsere Teilnahme an allen Angelegenheiten verstehen können. Man
kann Unser Erscheinen als eine Möglichkeit der Fürsorge für diejenigen Menschen
darstellen, die sich zu vervollkommnen wünschen. Bestätigt, dass die Menschen
gerettet wurden, die an das Allgemeinwohl dachten. (Uguns)
5. Unsere Maßstäbe haben
nichts mit dem herkömmlichen Verständnis zu tun. Um in Unsere Formeln
einzudringen, muss man die Bindung an das Materielle ablegen. (Uguns)
6. (1) Ich verweise auf das Ungewöhnliche, da gewöhnlich
Sand in die Augen der Menschen gestreut wird. Wozu taugen lebendige Bilder am
Himmel, wenn jeder Flieger den Äther mit Schmähung beschmutzen darf? Die
Erscheinungen der Neuen Ära sind anders. Man kann das Höhlenleben erkunden,
aber die Methoden des Aufbaus von etwas Neuem sollten andere sein. (Uguns)
(2) Nach dem Schneiden des Fleisches sollte
man über den Geist nachsinnen. (Uguns)
(3) Man kann darauf warten, wie schmerzhafte
Prozesse der Zerstörung der alten Welt helfen werden. (Uguns)
7. (1) Das Erscheinen
neuer Strahlen führt wunderbare Ergänzungen in Unsere Pläne ein. (Englischer Text und Uguns)
(2) Unsere Gemeinschaft arbeitet gegenwärtig an
der Anwendung dieser Strahlen. Für das physische Gehirn haben diese Strahlen
keinerlei Bedeutung, sie können sogar gefährlich werden. (Englischer Text und Uguns)
8. (1) Die Vergiftung
Buddhas bewahrte Ihn vor Vergötterung. Das Leiden und die Auferstehung, das
heißt die Zersetzung der Materie durch Christus, ermöglichten die verfeinerte
Heldentat der irdischen Errungenschaft. Aber niemand weiß von der Zersetzung
des Körpers in Atome, man sprach von einer Entführung des Körpers durch die
Schüler. (Englischer Text und Uguns)
(2) Christus, der
Realist war, wünschte sich, dass dem Phänomen des Verfalls die Heldentat der
vollständigen Bewusstheit vorausginge.
(Englischer Text und Uguns)
(3) Die Verwirklichung
des Bewusstseins der Evolution und der Wirbelwind der Ereignisse ermöglichen
eine Wende der kosmischen Spirale. (Uguns)
9. Qualität wird anhand
großer Dinge geprüft. Man kann bei Wachstum des Bewusstseins den Umfang einer
Angelegenheit erweitern. Hingabe ist die Wurzel des Baumes. Brennen ist der
Stamm des Baumes. Die Entwicklung des Bewusstseins ist gleichzusetzen mit den
Blättern und Blüten. Daher lasst den Baum nicht nackt bleiben!
Die Klarheit der Aufgaben kann das Schicksal bestätigen.
Verweist auf Unsere Hilfe, wenn das Streben einem Wirbelwind gleicht. (Uguns, englischer Text kürzer
zusammenfassend)
13. Weniger glücklich ist Christus in der
russischen Kirche. Lobpreisung und Anbetung haben ihn vom Volk entfernt. Werdet
Euch des Sinns des Großen Lehrers bewusst! (Uguns)
15. zusätzliche (Uguns)
16. denen, die in Gier
versinken, (Englischer Text)
17. Die Verwirrung in der Welt ist groß! (Englischer Text und Uguns)
18. besonders stark (Uguns)
25. (1) Man sollte den
wenigen Dummköpfen, denen man auf dem Weg begegnet, keine Beachtung schenken. (Englischer Text)
(2) Ebenso war Frau
Blavatsky den Trommlern[195] dankbar, denn sie
kannte die Bedeutung des Trommelfells. (Englischer
Text und Uguns)
(3) Erinnert euch daran,
dass Buddha und Christus mit diesem Titel beehrt wurden. (Englische Ausgabe und Uguns)
30. des Blitzes (Englischer Text)
49. Es gibt viele
Flammen in der Welt, aber die Flamme schmiedet die Grundlage der Neuen Welt.
Schmied, schwinge deinen Hammer! (Englische
Ausgabe und Uguns)
57. Sagt: Der Führer hat alles gegeben, was er
konnte, sonst hätte man begonnen, ihn zu erniedrigen.
Unser
Schild ist mit komplizierten Zeichen bedeckt. (Uguns)
70. Dreimal sechs umreißt die Zahl der drei
Herrscher. Wenn das Dodekaeder der Mutter der Welt gehört, dann gehört der
sechszackige Stern dem Herrscher. So wird in Zahlen die Zeit der drei Herrscher
umrissen. Das Erscheinen des Maitreya-Zyklus bedeutet, dass drei Herrscher
erschienen sind. (Uguns)
71. Urusvati,
die den Schmerz eines magnetischen Pfeils spürte, hat sich an einen Strom von
Wellen eines fernen Planeten angeschlossen. (Englischer Text und Uguns)
77. (1) bei jedem
Wechsel eines Jahrhunderts (Englischer
Text)
(2) Ich lobe alle, die unseren Botschafter mit denselben
Gedanken unterstützt haben. Ich werde den erschienenen Mitarbeiter nicht wegen
der Unterstützung allgemeiner Gedanken verwerfen. Bei allen Fehlern hat er die
Disziplin des Wunsches bewahrt. (1. Satz Englischer Text und Uguns, 2. und 3. Satz nur Uguns)
80. lebendige (Englischer Text)
84. Eine Verleumdung ist in kosmischer
Hinsicht unbedeutend, aber sie kann die materielle Seite komplizierter machen.
In Unserem Feuer verwandelt sich die Verleumdung in eine heilende Blüte! (Uguns)
86. Urusvati
sollte durch die Angelegenheiten ermüdet werden; man kann verstehen, dass eine
Beugung für einen angespannten Solarplexus schädlich sein kann. Wahrlich, es
ist besser zu reiten, als zu waschen und sich vorzubeugen. Leise, leise, um
nicht einen Tropfen Energie zu vergeuden, wenn die Sonnenschlange angespannt
ist. (Uguns)
87. Das Streben wird das Öffnen der Türen
sein, doch möge es eine unendliche Hingabe an den Lehrer umfassen. (Uguns)
88. Der Ansturm der Elemente sollte sich nicht
wiederholen, darüber hinaus wurde über die Beendigung der Gespräche über Magie
gesprochen, ansonsten könnte man sich zufällig an die Formel des Elements
erinnern. Für ein Element ist ein bestimmter Rhythmus ausreichend, genau wie
ein einziger Ton ausreicht, um einen massiven Felsen zum Zerfall zu bringen. (Uguns)
90. (1) Im englischen Text und in der Ausgabe von Uguns heißt es nach „Veden“: „ersetzen
und die Vermächtnisse Buddhas mit den Worten Christi vereinen.“
(2) Ich spüre die Schwierigkeit der Offenbarung
Meiner Lehre ohne Zeichen beim Volk. Man muss bei den Geringen Körnchen der
Lehre verstreuen. Zum Termin der Evolution keimen die Samen schneller.
Die
Verwirklichung einer reinen Handlung wird Unser Banner sein. (Uguns)
92. die Lehren Buddhas
und die Worte Christi und (Englischer
Text)
93. Anziehungskraft
gründet auf der ursprünglichen Energie. Das ist das Wesen der Energie.
Das gelbe Licht der Ausstrahlung wirkt gewöhnlich auf der Erde
auch unter vielen Menschen. Das grüne Licht offenbart die Errungenschaft der
Synthese von Philosophie und schöpferischem Handeln von außen. Blau ist die
Farbe des Führers, der von Streben zur Evolution durchdrungen ist. Violett ist
die Farbe von Akascha, das zu den fernen Welten und geistigem Aufbau führt.
Rosa erreicht sehr leicht eine Verallgemeinerung des Lebens durch Wissen und
kann blendend brennen. Himmelblau ist eine Offenbarung ursprünglicher
Bestrebungen. Doch die Eigenschaften der Farbe sind so vielfältig, dass Bücher
nicht ausreichen, um sie zu beschreiben.
Die Fähigkeit zu weiten Flügen ist eine Würde und ein Vorrecht
des weiblichen Aspekts, wie man anhand des Bildes der Mutter der Welt sehen
kann. (Uguns)
96. Urusvati sollte sich
nicht über die Wirkung von Kundalini und des Zentrums der Schultern wundern, das
man die Flügel der Heldentat nennt. Die Annäherung an Unser Gebiet beflügelt
natürlich die Zentren, aber man muss den flammenden Geist streng beherrschen.
Vor uns steht nicht die Aufgabe, ein Phänomen zu erzeugen, sondern die
Heldentat des Lebens beizutragen. Ruft zur Vorsicht auf. Geht behutsam unter
Nutzung aller von Mir erhaltenen Mittel vor. (Uguns)
99.
Die katholische Welt tritt zum Kampf an, da ihr Christus aus dem Kerker
herausführt. Anstelle von Gold legt einen Regenbogen aus Licht auf das Haupt
des Herrschers. (Uguns)
103. Urusvati hört nur unter Unserer Kontrolle. (Uguns)
108. Dunkle Wolken werden leicht durch einen Wirbelwind zerstreut, genau so
wirkt der unsichtbare Wirbelwind des Bewusstseins. (Englischer Text und Uguns)
112. Unsere neuen
Entdeckungen eröffnen neue Wege zu Uns. Ich spüre, wie die Ablösung des Körpers
vom Astralkörper neue Wege eröffnet, dann wird die Verdichtung des
Astralkörpers selbst wünschenswert sein. (Uguns)
114. Heute ist das Experiment der Anspannung des Raumes auf tausend Meilen
gelungen. Ein Magnet und eine Gasisolation haben es auf einfache Weise
gestattet, gleichsam eine Röhre in den Raum zu verlegen. Natürlich ist sie
nicht sehr lang, aber ihr Prinzip ist bedeutsam. (Uguns)
116. Die Erde selbst
könnte sich leicht als Myriaden von Meteorsteinen darstellen oder durch sich
die Welt der Monde bereichern,[196] aber die Kosmische
Gerechtigkeit muss ausgeschöpft werden.
Noch zehn Jahre selbstlosen Kampfes, und dann vierzig Jahre,
bis die Gemeinschaft freiwillig angenommen wird. Während dieser Zeit werden
sich die Beziehungen zwischen den Welten so weit entwickeln und die astrale
Welt berühren, dass die Existenz der Erde relativ werden wird: Entweder sie
verwandelt sich in einen Garten wunderbarer Erfolge oder sie stürzt in den
Abgrund des Verfalls. Und so können wir die Bevölkerung anderer Planeten durch
eine Reihe würdiger Geister fördern. (Englischer
Text und Uguns)
117. (1) An dieser
Stelle steht in der englischen Ausgabe Text,
der bei Uguns am Ende des Paragraphen
zu finden ist, siehe die folgende Ziffer (2).
(2) Der Morgen hat Mich
von ermüdenden Beobachtungen befreit. Der Strom der schweren Gedanken der
Menschheit hängt wie ein Hammer über dem Stein des Lebens, aber in
entscheidenden Zeiten kann man Kräfte schöpfen. Daher kann Ich sagen: „Freut
euch trotzdem!“
Die Erscheinung eines Feuers unter den Fußsohlen kann eine neue
Phase der Heldentat einläuten. Euch wurde so viel gesagt, dass ihr euch nicht
durch das Zählen kleiner Fristen herabsetzen solltet.
Durch den Ton der Kriegstrompete errät man den Angriff und den
Marsch. (Uguns)
120. Selbst in einem einzelnen Donnerschlag sind viele Entladungen
positiver und negativer Energie enthalten. Seht den Kampf bei der Durchführung
Unseres Planes als nie dagewesen an. Nehmt an, dass alle Spiegel richtig sind,
aber legt keine Fristen fest. Jedes gegebene Jahr hat seine Bedeutung. (Uguns)
121. Hier folgt im englischen Text derselbe Absatz („Selbst
in einem einzelnen Donnerschlag …“), der bei Uguns ergänzend zu § 120 steht.
122. Wahrlich, wer das
Geringe will, möge es bekommen. Wer das Große erkennt, möge es annehmen. Der
Lehrer bedarf keiner Grimassen der Unwissenheit. (Uguns)
124. Es ist schwierig,
jemanden als Schüler anzuerkennen, der keine Fragen an den Lehrer hat.
Natürlich werden die Antworten fristgerecht kommen, doch das lebendige Gewebe
des Vertrauens sättigt den Raum. (Englischer
Text und Uguns)
128. (1) Hier steht im englischen Text der unter (2) folgende
Satz („Es genügt nicht, eine Tatsache festzustellen, …“), der bei Uguns einige Sätze später zu finden ist
(2) Es genügt nicht,
eine Tatsache festzustellen, man muss vor allem ihren inneren Sinn verstehen. (Uguns)
(3) Von Voraussicht. (Englischer Text)
130. Sagt den Freunden, dass sie ihre Pläne in mutiger Beweglichkeit halten
sollen, aber vom Plan abzulassen würde bedeuten, die Finsteren nachzuahmen Es
können gänzlich unerwartete Handlungen stattfinden, diese sind zulässig, wenn
die Grundlage erweitert wird. (Uguns)
139. der Strahlen (Uguns)
141. (1) Man fragt uns
oft nach dem Tod von Upasika[197]. War es denn nicht
möglich, ihr Fortgehen hinauszuzögern, bis sie alle Bücher beendet hatte? So
fragen die Kurzsichtigen, die nicht in der Lage sind, alle überirdischen
Umstände zu erfassen. Man muss wissen, dass nach dieser Frist Upasika erneut
Angriffen ausgesetzt gewesen wäre. Darüber hinaus wäre die Möglichkeit einer
nach Zeit und Ort erfolgreichen Inkarnation ausgelassen worden. (Uguns und englischer Text, dieser
allerdings an anderer Stelle in dem Paragraphen)
(2) Wir wären grausam
gewesen, wenn wir Upasika durch die Umstände gebunden hätten, unter
unglücklichen Bedingungen zu verweilen. Im Gegenteil haben Wir ein günstiges
Zusammentreffen von Umständen ausgesucht, um die Bewegung dieses Geistes nicht
aufzuhalten. (Uguns und englischer Text)
(3) Alle äußeren Impulse
befinden sich im Kopf, daher ist es richtiger, sie nicht Chakren zu nennen,
sondern Impulse der Chakren. Sie wirken auch auf die Nervenzentren ein, aber
sie steuern diese nicht. (Uguns)
147. Natürlich hat der
Versuch mit Fohat die Möglichkeit für solche Flüge gegeben, aber die Gefahr ist
dennoch groß. (Uguns)
152. Versteht es, die wahre Natur Unserer Wünsche zu bestimmen. Es ist
richtig, dass diese Aufträge physisch nicht leicht sind, aber dafür verkürzen
sie viele Fristen der Zukunft.
Lernt die Schwere der Umgebung zu begreifen, aber seid
überzeugt, dass zum Nutzen des zukünftigen Baus nicht eine Stunde versäumt
wird. Oft ist scheinbare Untätigkeit ein Wirbelsturm der Bewegung. (Uguns)
156. (1) wird gleichsam
die Grundlage des Gefühlswissens sein. Jede vernünftige Beobachtung, die im
„Kelch“ aufbewahrt wird, (Uguns)
(2) das Nötige für (englischer Text)
166. Urusvati bewies Standhaftigkeit selbst beim gefährlichsten Angriff.
Die Bekanntmachung des Agni Yoga gebührt Urusvati, da sie die Lehre durch ihre
Feuer bekräftigt hat. Nun muss man Vorsicht und Ruhe zeigen. Die Triade der
Wiederherstellung besteht aus Milch, Aloe und Minze.
Bei allen Yogis werden die Feuer entzündet, aber diese sind von
verschiedener Qualität. (Uguns)
168. Bei Uns herrscht große Freude, da der Feurige Yoga eine Form auf der
Erde erhalten hat. Jede Evolution bringt neue Formen hervor. Ich halte das Experiment
von Urusvati für das gefährlichste, aber auch für das notwendigste. Urusvati
hat eine ganz neue Form des Yoga hervorgebracht,
Ein einziges Körnchen Fohat ergibt ein neues Bewusstwerden der
Schönheit des Kosmos. Unser Strahl ist künstlich, während Fohat eine wenig
fassbare grundlegende Energie ist. Fohat verleiht dem Bewusstsein Schärfe. (Uguns)
175. Niemals werden ungeeignete Hände die Schlüssel zur höheren Erkenntnis
in Besitz nehmen. (Uguns)
177. Man muss die
gesandten Weisungen in einem Buch vereinen. Wir sollten auch nicht Arnika,
Erdbeeren, Äpfel, Tannin[198], Pyramidon[199] und den heilenden Zweig
der Erika[200] vergessen. Wachholder
kann für Desinfektion wichtig sein. Auch Eukalyptus und Rosenöl geben ein gutes
Beispiel. (Uguns)
184. (1) so (Englischer Text und Uguns)
206. Auf der Welle der
Herrscher kann man nur segeln, wenn man sich von allen Ufern losreißt. Wohin
wir rufen, dort ist wahre Schönheit gewährleistet. Man muss die heilende Luft
der Gipfel tief einatmen. Man muss daran denken, dass unsere Ströme nicht so
sehr entsprechend der physischen Nähe, als durch kosmische Kanäle fließen. (Uguns)
208. Agni (Englischer Text)
214. der Materia Lucida (Englischer Text)
228. Es gibt Zentren,
die durch Blut, und andere, die durch die Emanationen des Geistes genährt
werden. Kundalini, das Zentrum der Schultern, das Halszentrum und das dritte
Auge werden durch den Geist genährt. (Uguns)
235. Man kann sich weit
aneignen, wie Vertrauen Möglichkeiten festigt. (Uguns)
236. Es sollte
verstanden werden, wie Vertrauen in jeder Hinsicht die Möglichkeiten erweitert.
(Englischer Text; inhaltlich nahezu
gleich wie der ergänzende Text von Uguns zu § 235)
246. Bei uns wiederholt sich nichts. Unsere Bereitschaft, Weisungen
auszuführen, ist das Geringste, was wir geben können. Der Lehrer weiß, wie sehr
Wir bestrebt sind, Seine Weisungen so gut wie möglich auszuführen. Er weiß es
und schätzt es. Das Größte ist, sich für die Arbeit zur Verfügung zu stellen.
Gewöhnlich denken die Menschen, dass sie sich zur Verfügung stellen, aber
gewöhnlich beginnen sie auch sofort, ihre Bedingungen zu stellten.
Worin besteht die wahre Hilfe für Unser Werk? Natürlich in der
Mitarbeit an dem Aufbau Unserer Institutionen, ohne daran zu denken, welche
Folgen sie erwarten. Wir selbst steuern das Schicksal des Aufbaus. Man sollte
nicht einmal den Schatten eines Zweifels in Unsere Werke hineintragen. Wie und
wann die gepflanzten Bäume austreiben werden, wissen nicht Wir, sondern die
Höheren.
Nicht nur die Ströme, sondern die Wechselwirkungen selbst haben
sich verändert, und man muss sich erneut an das Leben in der Welt gewöhnen.
Dadurch wird eine neue Erweiterung Unserer Möglichkeiten erzielt. Selbst die
beste Atmosphäre führt bei Einseitigkeit nicht zu einer solchen Erweiterung wie
ein Wechsel verschiedener Gürtel und unterschiedlicher Einwirkungen. (Uguns)
252. …, denn sie trägt
einen Samen der Wirklichkeit, der verbessert und enthüllt werden kann. (Englischer Text)
254. Den Zustand des
verdichteten Astralkörpers sollte man weder als Leben noch als Tod, sondern als
Sein bezeichnen. Mit allen Mitteln sind wir darum bemüht, in den Menschen ein
Verständnis für den neuen Zustand des Astralkörpers zu wecken. Man kann bei Uns
im physischen Körper verweilen, aber nicht die normalen Menschen. Man darf den
Menschen nicht alles darstellen, was ist. (Uguns)
256. Jener, der an
Tempel für sich selbst denkt, kann keine Zukunft erschaffen. Wer sich als Weg
der Welt bezeichnet, bringt Zwietracht und Verwirrung. Jener, der sich den
Namen eines großen Lehrers gibt, kann kein Lehrer sein. Man kann sagen: „Ich
bin bereit, jeden Weg zu beschreiten“, aber niemand hat seinen Weg groß genannt.
Die Erweckung des Bewusstseins der Völker ist bei Strömen der
Energie des Bewusstseins möglich, aber das Schwierigste ist, das Bewusstsein
entlang des Kanals der Evolution zu lenken. Um dies zu tun, muss man vor allem
die konventionellen Überreste zerstören. (Uguns)
270. So sprach Akbar,
der den Wert der Feinde kannte. (Englischer
Text und Uguns)
284 (1) Die Farben
zeigen lediglich, dass eine Person eine bestimmte Stufe erreicht hat, aber dann
bedarf die Stufe des Aufstiegs ihrer nicht. (Uguns)
(2) Dies bezeichnet man
als den Nutzen von Hindernissen. (Uguns)
289. Als der große Platon Uns verließ, war seine
letzte Weisung: „Schafft Helden!“ (Englischer
Text; inhaltlich nahezu gleich wie der ergänzende Text von Uguns zu § 290)
290. (1) Als der große P.[201] Uns
verließ, war seine letzte Weisung: „Schafft Helden“. (Uguns)
(2) noch einmal (Englischer
Text)
296. Wahrhaftig, herrlich und märchenhaft ist unser Leben!
Die sichtbaren Dinge erschaffen unsichtbar die Grenzen der irdischen
Errungenschaften. (Uguns)
302. (1) Nur das Gefühl für Schönheit ermöglicht die
Synthese.
Kraft liegt
weniger in den Muskeln als vielmehr im Bewusstsein. Sogar im gewöhnlichen Leben
besiegen die Nerven die Muskeln. (Englischer
Text und Uguns)
(2) Wenn ein neues Experiment das Ziel hat, einen
neuen Zustand des Menschen zu zeigen, dann muss auch eine entsprechende
Umgebung existieren. Doch dieser Teil des Experimentes ist sehr schwierig, da
das Bewusstsein eine besondere Bedeutung hat. Leichter ist es mit Gewächsen. (Uguns)
307. Räumlichen (Englischer
Text und Uguns)
309. feurigen (Uguns)
310. (1) An der Entflammung ihres Geistes erkennt man
die Menschen. (Englischer Text)
(2) Jeder Blume sollte erlaubt sein zu wachsen. (Englischer Text
318. Daher ist der Raum für die Menschen feindlich. (Uguns)
331. Ich kann die Lehre nur Urusvati anvertrauen, ohne
befürchten zu müssen, dass sie entstellt oder verkleinert wird. Nur
jahrhundertelange Erfahrung bewirkt die Hingabe zusammen mit dem Verständnis
des Sinnes. Ich kann Fu.[202] die
irdischen Werke anvertrauen, denn durch ihn kann ich handeln. (Englischer Text und Uguns)
337. (1) Spekulation ist die Küche der Lüge, aber das Wachstum
der Werte ist Leben. (Englischer Text und
Uguns)
(2) Oft erlangen die Menschen karmische Mittel – das
ist einfach die Bezahlung alter Schulden. (Englischer
Text und Uguns)
338. solche (Englischer
Text und Uguns)
344. Nochmals versteht, dass wir uns einer Neuordnung der
Kontinente nähern. Maitreya erscheint an der Schwelle der Rasse.
Richtiger
ist es, die Grundlagen der Lehre durch die Probleme der Wissenschaft an den Tag
zu bringen. Der Lehrer ist mit den Problemen der Wissenschaft und der Evolution
des gesamten Daseins wohl vertraut. (Englischer
Text und Uguns)
373. Die psychische Energie bedarf der Organisation. Man
sollte sie nicht aus einem zufälligen Impuls heraus organisieren, nur
allmählich bildet der Rhythmus die Ströme aus. Man sollte sie während starker
Erschütterungen hervorrufen, man muss sie organisieren wie ein Instrument mit
vielen Saiten. Magnetische Ströme, die Selbstaufopferung als Grundlage haben,
ergeben die beste Kombination. (Uguns)
380. Die psychische Energie ist eine Eigenschaft des
Geistes, genau wie der Wille eine Eigenschaft der psychischen Energie ist.
Geist ist Feuer. Feuer ist die Grundlage.
Wo Energie
vorhanden ist, hängt deren Anwendung von der Erfahrung und dem Zustand des
Geistes ab. (Uguns)
383.
Gesundheit ist kein Zeichen von Spiritualität. (Uguns und englischer Text, dieser aber am Ende des Paragraphen)
384. Ich kann den Strahl nur der Einheit senden. (Uguns, inhaltlich nahezu gleich wie die
Ergänzung (2) des englischen Textes zu § 386)
386. (1) gemeinsam (Englischer
Text)
(2) Ich kann Meinen Strahl nur denen senden, die
vereint sind. (Englischer Text,
inhaltlich nahezu gleich wie die Ergänzung von Uguns zu § 384)
401. Die Mitternachtsdämmerung kann die Gestirne leuchten
lassen. Das Erscheinen der Sonne hängt vom Leuchten des Geistes ab. (Uguns)
406. Das Feuer des Kundalini duldet keine Biegungen. (Uguns, inhaltlich nahezu gleich wie die
Ergänzung des englischen Textes zu § 407)
407. (1) Bewusstsein
ist göttliche Energie. (Uguns, inhaltlich
nahezu gleich wie die folgende Ergänzung (2) des englischen Textes)
(2) Das Feuer des Kundalini lässt keine indirekten
Wege zu! Bewusstsein ist göttliche Energie! (Englischer
Text, inhaltlich nahezu gleich wie die Ergänzungen von Uguns zu §§ 406 und 407)
413. Entzünden des inneren
Feuers (Englischer Text und Uguns)
422. Die Manifestationen des Lichts sind Embryonen des
Feuers. Sie sind die Ansätze von Formen, die oft unentwickelt bleiben. (Englischer Text, inhaltlich nahezu gleich
wie die Ergänzung von Uguns zu § 423)
423. Die Erscheinung des Lichts ist ein Embryo des Feuers. Es handelt sich
um Keime einer Form, die oft keiner Entwicklung unterliegen. (Uguns, inhaltlich
nahezu gleich wie die Ergänzung des englischen Textes zu § 422)
426. Der Lehrer weist auf Einzelheiten hin, die das Karma
nicht berühren, aber richtig führen. (Uguns)
431. (1) Wie das Morgenrot
aus der Finsternis die wertvollen Umrisse hervortreten lässt, so ermöglicht
Unser Licht einen sicheren Weg. (Uguns)
(2) swastika-gleiche (Englischer Text, dort unter § 433)
(3) Der Teraphim der fernen Welten wurde von Urusvati
verwirklicht. Das erforderte einigen Energieaufwand, aber das Wichtigste war,
den Teraphim zu verwirklichen, damit er mit ihrer Aura verschmolz. Diese Verwirklichung
hat stattgefunden. So ist eine kurze Pause nützlich; dann kann man eine Phase innerer
Arbeit ermöglichen. Urusvati ist Radhastana, welche die Grenze zwischen den
beiden Welten überwunden hat. (Englischer
Text, dort unter § 433, und Uguns, dort ohne Urusvati zu erwähnen)
431. Unserer [der Bruderschaft] (Englischer Text)
433. Hier folgt in der englischen Ausgabe weiterer Text, der aber wohl zu § 431 gehört,
siehe die ergänzenden Textstellen (2) und (3) dort
435. (1) Unsere Strahlen können diese menschliche Zerstörungswut kräftig
zurückhalten. Doch wie wenige erkennen die Dringlichkeit der Bedingungen! (Englischer Text)
(2) Warum bemerken Wir während der Flüge
im Raum nicht die anderen, die unsere Atmosphäre besiedeln? Wenn ein Zug in
Bewegung ist, kann man die umherfliegenden Fliegen nicht sehen, es sind ihrer
so viele, dass sie sozusagen die gesamte Atmosphäre bilden – jeglicher Art, die
zu allen Naturreichen gehört. (Uguns)
436. Ich denke, dass die Beachtung Unserer Satzung bei
jedem Werk helfen kann. Es gibt nichts, was nicht durch die Lehre des Lichts
erleuchtet würde.
Das Streben
zu Uns kommt in der Qualität jeder Handlung zum Ausdruck. Man benötigt keine
Ratschläge, wenn diese bereits gegeben wurden. Man sollte nicht Verwirrung
stiften, wo die Weisung einfach verstanden werden kann. So muss man das
verstehen, was zur Gewohnheit eines jeden Tages wurde. Möge sich der Wunsch
festigen, sich nicht von Uns zu trennen.
(Englischer Text und Uguns)
437. (1) Heute schauten Wir in die Spiegel. Ich spüre,
wie die Oberfläche wogt, doch seien wir fest im neuen Jahr, denn alles wächst,
und die Maße des gestrigen Tages umfassen nicht die Zukunft. Ein reines Herz
schafft ein klares Bild, aber eine wogende Oberfläche ermöglicht ein neues
Wachstum des Bewusstseins. (Englischer
Text und Uguns)
(2) Die Zeit der Formung neuer Bedingungen muss ohne
Verwirrung, Verlangen und Gereiztheit durchlebt werden. Es gibt viel Spannung
im Raum, und diese kann bedrückend für die menschliche Aura sein. (Englischer Text, inhaltlich nahezu gleich
wie der letzte Absatz der Ergänzung von Uguns zu § 440)
438. Man kann einige Hinweise zu den Experimenten mit der
Erscheinung der Luftkompression geben. Das Experiment mit der Veränderung des
Ortes gründet auf verschiedenen Luftwellen. Sie ergeben das Bild einer
veränderten Landschaft, welche von Nebelwellen bedeckt ist. Man kann das Tal
vollständig entfernen, indem man es sozusagen durch einen Abgrund und Felsen
verdeckt. Darauf gründete bereits der Beginn der Entstehung von Planeten, als
das Feuer, gleich einem Messer, sie aus einem kondensierten Wirbelsturm herausmeißelte.
Man kann sich die Erschaffung neuer Körper bei Erkenntnis des Räumlichen Feuers
als eine erreichbare Errungenschaft vorstellen. (Uguns)
440. Man muss daran denken, dass die Missionare nicht
dableiben können. Die Offenbarung neuer Ideen kann man eher unter den halb
wilden Völkern einimpfen, als in einer Kirche, die mit Christus Handel treibt.
Unausweichlich
wird sich die Religion Unserer Lehre zuwenden.
Der Lehrer
strebt danach, viele Umstände zu einer Strömung zu vereinen. Völlig
verschiedene Umstände geben dem Bild eine Kontur. Daher sind Erfolg und
Misserfolg Schwestern.
Die Fristen
der Anhäufung der Umstände muss man ungerührt durchleben, ohne Bedauern und
Gereiztheit, da sehr viel Spannung im Raum liegt, der auf die Aura Druck
ausübt. (Uguns; 3. Absatz inhaltlich
nahezu gleich wie die Ergänzung (3) des englischen Textes zu § 441; 4. Absatz
inhaltlich nahezu gleich wie die Ergänzung (2) des englischen Textes zu § 437)
441. (1) Man kann sehen, wie sehr der Hauptplan
unveränderlich ist. Wenn man den Kräften erlaubt, sich wieder aufzufüllen,
heißt das nicht, dass Wir zurückgewichen sind. Man kann verstehen, dass wir so
viel wie möglich die Handlungen beschleunigen werden, nur helft uns durch eure Einstimmung.
Ihr versteht, dass ein Dirigent mit verstimmten Instrumenten keine Symphonie
aufführen kann. Darüber hinaus ist Gereiztheit nur ein Zugeständnis an die
niedere Materie. Wir werden nur das Nützliche tun, dadurch werden wir bloß
einige Ereignisse beschleunigen. Schließlich kann man einige Wege nur mit Uns
durchschreiten. (Uguns, inhaltlich nahezu
gleich wie die Ergänzung des englischen Textes zu § 446)
(2) Das Metall Morij zieht Feuer aus dem Raum heran und
leuchtet ewig. Es sandte auch eine Vision des Feuers, denn Zedernharz ergibt
eine Kombination der Flamme aus den Gasen der Erde mit dem Raumfeuer.
Zedernharz ist gleichsam ein Bindeglied zum Feuer des Raumes, darin besteht
seine reinigende Eigenschaft. (Uguns)
(3) Der Lehrer arbeitet, um einander widersprechende
Bedingungen in einem Fluss zu verbinden. Unterschiedliche Bedingungen
zusammenzubringen, erzeugt ein dynamisches Bild. So kann man Erfolg und
Misserfolg als Geschwister sehen. (Englischer
Text, inhaltlich nahezu gleich wie der 3. Absatz der Ergänzung von Uguns zu §
440)
444. Die Erscheinung der Freude ist Feuer. (Uguns, nahezu identisch mit der Ergänzung (2) des englischen Textes zu
§ 459)
446. Man kann sehen, dass der Hauptplan unabänderlich
ist. Wenn es für Uns nötig ist, Uns etwas Zeit zu nehmen, um Unsere Kräfte zu
erneuern, denkt nicht, dass Wir Uns zurückzögen. Man sollte verstehen, dass Wir
die Ereignisse so weit beschleunigen werden, wie Unsere Kräfte es gestatten.
Ihr müsst Uns nur mit einer richtigen Haltung helfen. Versteht, dass kein
Dirigent eines Orchesters eine Symphonie ordentlich aufführen kann, wenn die
Musikinstrumente nicht gestimmt sind. Außerdem ist Gereiztheit nur ein Schritt
zurück in die niedrigere Materie. Es ist besser, euch mit nützlicher Arbeit zu
beschäftigen. So werdet ihr imstande sein, die vorherbestimmten Ereignisse
näher heranzubringen. Es gibt tatsächlich gewisse Wege, auf denen man nur mit
Uns voranschreiten kann. (Englischer Text,
inhaltlich nahezu gleich wie die Ergänzung (1) von Uguns zu § 441)
451. Wir fügen
einen philologischen Scherz hinzu. Wir beginnen mit dem Wort Gott. In der einen Richtung erhalten wir:
Gott, Gott in sich, schmerzhaft, groß-riesig. In der anderen Richtung erhalten
wir: Gott, Herrgott, Gottheit, Dürftigkeit[203], das
heißt ein Idol. Das heißt, vom Großen hin zum Idol hängt es von der Richtung
ab. So ist es bei allen Handlungen. (Uguns)
459. (1) die Flamme der
(2) Freude ist Feuer! (Englischer Text; nahezu identisch mit der Ergänzung von Uguns zu § 444)
461. Lithium verstärkt die Reaktion oder den Stimulus. Lithium wurde als Sohn
der Sonne angesehen. Bei der Bearbeitung von Quecksilber kann man die
indirekten Eigenschaften des Lithiums feststellen. Quecksilber und Lithium
können miteinander verbunden werden. Lithium wurde außer als „Sohn der Sonne“
auch als „Phönix“ bezeichnet, daraus kann man einige Schlüsse ziehen. (Uguns)
464. Die Flammen brechen aus der mit Feuer gesättigten Aura hervor, wie
beim Reiben von Phosphor an einer unebenen Oberfläche.
Erkältung ist mit dem Zustand
der Zentren verbunden. Apollonius von Tyana* nahm sich ständig vor Erkältungen
in Acht.
Das Strömen des Blutes
gleicht den Strömen des Ozeans, es verbindet die Erscheinungen zu einem
kosmischen Atem. (Uguns)
469. Mit Uns in den
blauen Flammen ist alles erreichbar. Doch Ich rate, das Leuchten der Strahlen
nicht zu stören. Es gibt besonders eine Stunde, wenn eine vereinte Kraft für
die Überwindung des Abgrunds notwendig ist. (Englischer Text und Uguns)
470. Die Erscheinung
eines außerordentlichen Sturms ist das Resultat einer äußeren Einwirkung auf
den Planeten.
Man muss das Feuer aus den
fernen Welten von dem Feuer aus der Erdatmosphäre unterscheiden. Beide sind
potentiell gleich, doch die Dichte des irdischen Feuers ist stärker. (Uguns)
474. Der Arzt
kümmert sich darum, wo man ihm Hilfe erweisen soll. Natürlich überall, aber die
Qualität der Hilfe hängt von seinem Bewusstsein ab.
Meine Hand auf der Lehre der Heldentat
vermittelt Geduld und die Aufnahme eines neuen Geisteszustandes. Die Erneuerung
des Bewusstseins macht die Erscheinungen neu, die gestern ausgesprochen wurden.
So wurde es gesagt, um den neuen Weg zu unterstützen. (Uguns)
475. Die roten Sterne zeugen von einer Störung der Naturkräfte.
Natürlich können die Folgen sehr unterschiedlich sein. (Uguns)
476. Lithium sollte man
in verschiedenen Zusammensetzungen mit Quecksilber betrachten. Durch die
Verbindung von Quecksilber mit Lithium kann man eine nützlichere Substanz
erhalten als Aluminium.
Womit soll man Krebs heilen?
Natürlich durch psychische Energie, denn ihr Kristall ist die beste Heilung.
Man kann eine Ablagerung dieser Energie gewinnen, die ein Allheilmittel gegen
alle Krankheiten ist, angefangen mit Lepra. Ja, ihre Kristalle können sich in
Moschus befinden, aber Kristalle unbewusster Energie. Natürlich gibt es auch
einen Kristall von weltweiter Macht: den Stein der Weisen. Wieder sind die
Alchemisten nicht weit von der Wahrheit entfernt. Doch der Stein der Weisen ist
ein Grundstein – wie eine physische Ablagerung.
Für die Entwicklung der
Energie ist eben eine Reihe von psychophysischen Handlungen an sich selbst
notwendig, wie Geduld, Aufnahme, Bewusstwerdung des Feuers und Anspannung des
Raumes. (Uguns; 2. Absatz auch in der
englischen Ausgabe in § 495)
479. Die Priesterinnen des Altertums trugen eine mit Wachs bedeckte
Platte aus Lithium zum Schutz des „Kelches“. (Englischer Text und Uguns)
480. Der Bau Meines Hauses verspricht einen Ausbruch von
Aufmerksamkeit. Die Schwierigkeiten sind als Grundsteine angelegt. Ein sehr
ungewöhnliches Ereignis vollzieht sich. Der Lehrer erhält das erste Mal nach
langen Jahrhunderten ein Haus in dem belebtesten Land. Die Menschen haben sich
nicht zu solchen Ausmaßen entschlossen.
Ihr habt richtig bemerkt, dass eure
Anwesenheit mit den Ereignissen zusammenfällt. Unser Streben muss sich durch
erfahrene Organismen ausdrücken; wie Akkumulatoren speichern sie die Kräfte
Unserer Emanationen auf.
Wenn man auf den Wechsel des Körpers vom
Standpunkt der Astralwelt schaut: welche unerwarteten Dinge! (Uguns)
483. (1) An den Ufern des Beas[204]
lebte ein Stamm, ähnlich den Nubiern, und unter ihnen befanden sich große
Zauberer, aber der Zauberer bindet sich an die Erde. (Uguns)
(2) Der
Zustand des physischen Körpers gestattet es nur einem Spektrum der Farbe, des
Lichts und der Dimension vorzuherrschen. Im Astralkörper werden die
Möglichkeiten schon bedeutend vermehrt. (Uguns)
487. (1) Erinnert euch an das Gleichnis über den Fragesteller. Den
Schüler sich selbst zu überlassen, hat einen verstärkenden Einfluss auf die
Entwicklung der psychischen Energie. Genau wie eine Pflanze am besten in einer
Atmosphäre der völligen Nichteinmischung gedeiht, so erfordert auch die
psychische Energie die Entwicklung von Zurückgezogenheit. (Englischer
Text und Uguns)
(2) Die psychische Energie ist nicht von Metallen abhängig, sie ist dem
Licht näher. Metalle sind Leiter von Energie. Metalle haben einen Einfluss auf
die psychische Energie, aber nicht als Herde, sondern eher als Regulatoren und
Schutz. Wenn ihr die psychische Energie an ein Metalloid annähern wollt, sollte
man Helium nicht vergessen, aber Licht ist der beste Leiter. Licht bringt
natürlich einen Bereich der psychischen Energie hervor. (Uguns)
490. Das Licht und die
Sterne sind feurige Funken! Natürlich wurden sie durch Uns gesandt, doch ihr
bewusstes Wirken und ihre Farbe gehören schon zur Raumenergie. Natürlich darf
man nicht alles Uns oder der Raumenergie zuschreiben, immer wird es
Kombinationen geben, doch wenn ich die Annäherung der Energie bemerke, freue
ich mich.
Was bedeuten die Strahlen aus
dem Kreis des dritten Auges, die aus dem Inneren nach unten hervorstrahlten?
Sie haben die Nerven der Wirbelsäule beruhigt. Natürlich verstand man unter dem
lebendigen Silber der Alchemie die psychische Energie, welche die Alchemie als
Trägerin des Lichts im lebendigen Silber bezeichnete.
Bredisrura bedeutet, aus dem räumlichen Denken zu schöpfen.
Die psychische Energie wird
bei Kondensierung in Platten abgelagert. Die psychische Energie wird durch die
Nervenkanäle wie durch eine Leitung weitergegeben. (Uguns)
495. (1) Hier steht in der englischen Ausgabe ein Absatz, der bei Uguns als 2. Absatz der Ergänzung zu § 476 zu finden ist, siehe
dort
495. (2) Es ist
besser, Lithium in das Geschwür zu spritzen. (Uguns)
496. Ein Blitz ist nützlich, denn die Entladung setzt Ozon
frei. (Uguns, inhaltlich
nahezu gleich wie die Ergänzung des englischen Textes zu § 497)
497. Ein Blitz setzt durch seine Entladung Ozon frei. (Englischer Text, inhaltlich nahezu gleich
wie die Ergänzung von Uguns zu § 496)
500. Richtet eure Aufmerksamkeit darauf, wie sehr physische Gewohnheiten auf
die psychische Energie einwirken. (Englischer Text und Uguns)
508. (1) Nehmen
wir ein Beispiel: Ramakrischna war kein Intellektueller, und Akbar und Salomon
konnten den Segen der Weisheit geben, aber der Intellekt stand niedriger als
ein gewöhnlicher Advokat. (Uguns)
(2)
Selbst ein uns bekannter Komponist war erstaunt, wie wenig seine Symphonien den
Symphonien des Raumes entsprachen. Die Heilige Theresa aber war weniger
enttäuscht, denn (Uguns)
510. Hier steht
im englischen Text ein Satz, der sich bei Uguns als 3. Absatz der Ergänzung zu
§ 511 findet
511. Das Tier erhält einen furchtbaren Schlag.
Wir sagen über die Feinde:
Der Erfolg des Feindes wird auch sein Untergang sein. Sein Erfolg sollte euch
nicht erschrecken.
Groß ist die Bedeutung des
geschlossenen Kreises des menschlichen Willens. (Uguns, ebenso wie der 3. Absatz auch die Ergänzung des englischen
Textes zu § 510)
515. Die
Zusammensetzung des Blutes verändert sich bei Entwicklung des Feuers. (Uguns)
516. mit anderen Lebensformen (Englischer Text)
523. (1) Eine Kugel, eine
Oberfläche aus Asbest auf einer Lithium-Platte. Man legte Pythias[205]
linke Hand auf die Kugel, und dabei hielt sie die rechte Handfläche mit
halbgekrümmten Fingern nach oben, um Raumenergie zu sammeln. (Uguns)
(2) Die Natur des Feuers unterliegt nicht dem Willen, sie erwächst aus
dem Gefühlswissen. (Uguns, inhaltlich
nahezu gleich wie die Ergänzung des englischen Textes zu § 524)
524. Feuer kann nicht durch den Willen gezähmt werden;
es gewinnt durch Gefühlswissen an Stärke.
(Englischer Text, inhaltlich nahezu gleich wie die Ergänzung (2) von Uguns zu §
523)
527. der Zentren (Englischer
Text)
530. Warum wurden die Gespräche immer kürzer,
ungeachtet der besseren äußeren Bedingungen? Man kann aufschreiben: Die
Bruderschaft ist in besonderer Unruhe. Darüber hinaus bestehen zwischen
kosmischen Erscheinungen immer Zwischenzeiten, sonst würde sich ein nicht
wiedergutzumachender Schaden ergeben.
Wann hört man Töne aus den
fernen Welten? Vielleicht jeden Tag, denn das innere Feuer ist bereit und die
Verbindung kann sich vollziehen. Der Theraphim der fernen Welten bereitet einen
neuen Zustand vor. (Uguns)
533. Die Zentren des
Kopfes und des „Kelches“ werden berührt, doch das am meisten vom Schicksal
Bestimmte ist das Gefühlswissen. (Uguns)
534. Der Gedanke von Menschen, die durch das Bewusstsein verbunden sind,
hat eine ganz besondere Bedeutung.
Die miteinander verbundenen
Gedanken sind fester als ein Ring. (Englischer Text und Uguns)
542. Unter Hypnose lenkt das Bewusstsein den Vorrat an
psychischer Energie zu dem Ort der Krankheit. Man kann diese Fähigkeit in
verschiedenen Fällen anwenden: bei Flechte, Tumoren und Ekzemen. Es ist aber
erforderlich, dass der Vorrat an psychischer Energie im Soma bedeutend ist. Die
Ablagerungen der psychischen Energie befinden sich in den Nerven, aber diese
Kristalle beleben das Soma, das sonst leblos bleiben würde.
Denkt
darüber nach, wofür tiefe Atemzüge notwendig sind, und warum mit ihnen einige
Feuer verbunden sind. Tiefes Atmen berührt den Bereich des „Kelches“. (Englischer Text und Uguns)
545. Natürlich werden Kundalini, der „Kelch“ und das dritte Auge
Stützpunkte sein.
Schon lange wurde gesagt,
dass Tätigkeit nicht nur in Bewegung liegt. Ich habe schon vor langem über
einen Reigen mit einer Priesterin in der Mitte gesprochen.[206]
Das dritte Auge ist nicht nur
für eine Vision, sondern auch für eine Feststellung geeignet. (Uguns)
547. Meine Hand sendet
den Fischern den Fang. (Uguns) Im englischen Text heißt es: Meine Hand zeigt den Suchern den
Schatz.
549. Kundalini
ist eine alte Methode, aber man kann andere Zentren verbinden. Schließlich ist
Kundalini eines von 77 Zentren. Kundalini kann das erste sein, aber wenn das
Bewusstsein entwickelt ist, kann der „Kelch“ der Evolution mehr entsprechen.
Das ist die wichtige Frage der Erbschaft der Zentren.
Ihr wisst, die Krankheiten und Organe
evolvieren. So entspricht auch jedes Zentrum der Evolution. Natürlich rufen das
Bewusstsein und die Organisation der psychischen Energie eine neue Verbindung
der Zentren hervor.
Das Denken stützt sich auf den „Kelch“.
Manas erfasst den „Kelch“ und das dritte Auge. Der linke Vagusnerv[207] ist
mit den Schulterzentren verbunden. (Uguns)
552. Das Museum der Religionen. Man kann einen Wettkampf der
vorgestellten Religionen vorhersehen. Wie viele Expeditionen, Ausgrabungen und
Bücher werden um diesen Gedanken herum geboren! Möge die Abteilung von Schambhala
und den Mahatmas zuerst gezeigt werden. Auch alle prähistorischen Religionen
werden gegeben werden. Assyrien, Ägypten, die Mayas und die schrecklichsten
Masken Polynesiens werden von der Geburt des Gedankens zeugen. Den Nebel des
Denkens über die Religionen kann man durch eine Explosion zerreißen. Christus,
Buddha und Maitreya werden im besten Licht gezeigt werden, und die Mutter der
Welt wird als eine Säule der Jahrtausende erscheinen. (Uguns)
553. und der Aufbau (Uguns)
555. Ein leeres Fass tönt. Das Auftreten von Lärm wirkt nur
auf niedere Geister. (Uguns)
558. Die Stärke des Korns beim Aufquellen ergibt oder bildet
mächtige Ablagerungen. Die größte Kraft liegt im Weizen. (Uguns)
572. Man kann sich denken, wie viel leichter es Mir fällt, einen
Strom Energie zu senden, wenn freudige Übereinstimmung den Pfad erleichtert. (Uguns)
573. Ihr seht, wie schwer die Ströme sind. Natürlich können
die Sonnenflecken den Chemismus der Strahlen nicht verändern. Wir bewahren
Unsere Mitarbeiter sehr vor fremden Einflüssen. Man kann sich vorstellen, wie
die Finsteren unter diesen giftigen Gasen stärker werden. Wenn Ich darum bitte,
vorsichtig zu sein, bedeutet das, dass eine Welle giftiger Gase kommt. (Uguns)
574. Arznei gegen Schwindsucht: Harz, ein wenig mit Lithium
angereichertes Wasser und Baldrian. Zuerst Aloe Vera, aber falls der Prozess
sich hinzieht, dann die Arznei.
Wir urteilen nicht nach den scheinbaren
Manifestationen, sondern nach dem Wert der Summe. (Uguns)
579. Urusvati hat gestern einen Magnetsturm gespürt. (Uguns)
580. Schnelligkeit ist
eine besondere Eigenschaft von Visionen. Zum Beispiel kann heute auch in einer
Sekunde ein Gedankenaustausch stattfinden. (Uguns)
584. Die Wettererscheinung wirkt sich stark auf einen
verfeinerten Körper aus. (Uguns)
587. Der
Lehrer ist jene Kraft, die zuschlägt und sogar Licht gibt. Die Mutter der Welt
ist die Freude der Welt. Die Tara* ist die Harmonie der Welt. Ich rufe dazu
auf, euch über die Annäherung unserer Ära zu freuen. (Uguns)
590. Hermes sagte: „Ich
entzünde das Feuer, ich vernichte die Vergangenheit und die Zukunft.“ Die
Bewahrung des Bewusstseins verleiht Licht. Ihr kennt die Zukunft, daher ist
diese für euch wie die Gegenwart.
Der Avatar* durchschreitet
die Sphären gleich einem Blitz, ohne in sie einzutauchen. Er berührt in der
Rüstung des Willens die Erde nicht, während er über sie hin schreitet. (Uguns)
591. Betrachtet die
Arbeit, die durch die Gemeinschaft offenbart wurde. Ich sage: „Freude!“
Die Hymnen der Mutter der
Welt sind wie ein verborgener Zufluchtsort, wie ein Stein des Heiligtums und
wie ein nicht ausgesprochenes Mysterium. So
werden
wir die Mutter bewahren! (Uguns)
593. Den
Mitarbeitern wurde nur ein Prinzip angewiesen: das Zentrum zu erkennen und aus
allen Kräften zu bewahren.
Enthusiasmus ohne Verurteilung hilft Uns.
Wenn jemand über die Annäherung an uns klagt, wischt er schon die Zeichen der
Aufspeicherung weg. Man kann sich vorwärtsbewegen, wenn der Rückzug verteidigt
wird. (Uguns)
594. (1) Nun werden wir uns manchmal an sie
erinnern. (Englischer Text und Uguns)
(2) Die Kreisbewegung ist auch eine Art der Erregung der psychischen
Energie.
Ein Experiment mit der
Vertiefung des Bewusstseins auf der Oberfläche des Steins. Ein Kristall der
psychischen Energie, der auf den Körper angewendet wird, ruft die innere
psychische Energie hervor, wie ein Magnet eine Nadel aus dem Körper zieht. Der
Lehrer probiert verschiedene Arten von Steinen aus. Stellt euch vor, welche
Macht die Kristalle der psychischen Energie als Medikamente haben. (Uguns und (teilweise)
englischer Text)
596. Ist denn das Fliegen von Gegenständen, die ihr seht,
notwendig? Aber die wirbelartigen Ringe von Energie umgeben den eingeengten
Raum. Die Anziehung ist groß, aber die Abstoßungskraft ist noch größer, wenn
die Atmosphäre angespannt ist.
Bemerkt,
wie die anscheinend feste Oberfläche wogt. Dies ist ein Zerfall der niederen
Materie mit Hilfe der psychischen Energie. (Uguns)
602. Der starke Geist tanzt, wenn das Schwert geschmiedet
wird. (Englischer Text und Uguns)
604. Beim Studium der psychischen Energie kann man
viel über ihre Eigenschaften lernen. (Englischer
Text)
607. von Verbrechen (Englischer Text)
611. Man muss wahrhaftig das Denken verfeinern. Man kann
anhand des automatischen Schreibens die Entwicklung der psychischen Erleuchtung
feststellen. Wir bezeichnen das automatische Schreiben als niedrige Art des
Verkehrs, da wir es auf den Höhen nicht benutzen. Aber der Thron, oder Äthob[208],
konnte von alters her dazu dienen. (Uguns)
613. Bei einem verfeinerten Bewusstsein könnt ihr eine
Séance mit allen durchführen, mit denen ihr wollt. Das Wichtigste ist der
Zustand des Bewusstseins. So wird man auch keine Feinde haben, denn das
verfeinerte Bewusstsein findet sogar mit dem Feind eine Zusammenarbeit. Das
sollte man sich merken.
Gebt dem,
der Schaden anrichtet, eine Arbeit, ladet ihm gleich einem widerspenstigen Esel
eine Last auf. Wenn man fragt, ob die Steine von Freunden oder Feinden gebracht
wurden, dann sagt: Darauf achten wir nicht. Aber schont den Buchhalter, denn er
wird dort sehr wichtig sein, wo das Schweigen durchbrochen werden muss. (Uguns)
619. (1) Die Feuer des Raumes sind jene Fackeln, (Uguns)
(2) Während der Kriege und Revolutionen eine wahre
Waffe. (Uguns)
625. (1) Erinnert euch daran, wie schwer es für Uns
ist, die Richtung in der Nähe großer Handlungen gleichzurichten, aber wir
werden begreifen, dass alles in die Rotation einbezogen ist. Zu begreifen, wie
sich Unruhe in Begeisterung verwandelt, heißt zu wissen, wie die Welle
aufgebaut ist.
Errungenschaft
durch gemeinsame Anstrengungen verwirklicht Unseren Wunsch. Unser Plan ist
weitreichend; und Wir werden den Gedanken, die angelegte Hand, die Hingabe und
die gezeigte Arbeit in Betracht ziehen. Manchmal wird ein Siegeschrei notwendig
sein, aber gegenwärtig läuft ein Kampf und es sind Krieger auf der Wacht
notwendig. Das Schwert wird jetzt geschmiedet. Der Schild des Sieges ist über
uns. (Uguns)
(2) Meine Hand lässt das Schwert nicht los, Meine Hand
lässt den Speer nicht fallen! Meine Hand ist zum Schwur erhoben. Seid wachsam! (Uguns)
626. Der Gesegnete fragte einen Schüler, der durch
einen Pfeil verletzt wurde, und der seine Wunde verband, ob er denn seine Wunde
liebe. „Nein Herrscher“, antwortete der Schüler. „So muss sich ein Asket um
seinen Körper kümmern“, sagte der Herrscher.
Man hielt
den Gesegneten für einen Nihilisten, einen Häretiker. Aber der Westen kennt das
offenbarte Antlitz des Herrschers nicht. Wir offenbaren das Antlitz.
Vieles
wurde erschaffen, aber die Zukunft ist unfassbar wie der Sternenhimmel!
Ich sage
nicht, dass ihr mit dem einen einfach sprecht und mit dem anderen schlecht,
aber mit jedem seiner Natur gemäß. Das Bewusstsein nimmt entsprechend dem
Inhalt und der Methode der Darlegung auf. So wollen wir um Qualität besorgt
sein. (Uguns)
628. Ich habe gesprochen. (Uguns)
631. Die wütenden Angriffe haben unseren Pfad nur
gefestigt. (Englischer Text und Uguns)
634. Das weise Bewusstsein begreift Meinen Wunsch, den
Werken zu helfen. Ich verbürge mich dafür, dass sich Helfer finden werden, wenn
man sich wenigstens im innersten Kern von Gereiztheit und Zersetzung fernhalten
kann. Das Erscheinen Unserer Kräfte muss man anhand der Handlungen eines jeden
Tag beobachten. Die genaue Darlegung der Fakten zeigt die Phänomenalität der
Ereignisse an. Wir senden euch einen Strahl. (Uguns)
636. Wenn man die feurigen Symptome der Experimente von
Upasika und Urusvati vergleicht, kann man sich einen Begriff von der Einwirkung
des Räumlichen Feuers auf die Öffnung der Zentren machen. Auch wenn man die
Regenbogenfunken der Strahlen der Einwirkung des Lehrers vergleicht, kann man
eine Kette der Vereinigung sehen.
So
beobachtet dies, ohne schwach zu werden. (Uguns)
643. Es gibt vier Ströme der Vervollkommnung: Die
Fähigkeit, die Gabe der Lehre anzunehmen; sich von der Persönlichkeit zu
befreien; Mut zu zeigen, während man um alle Gefahren weiß; und die Feinde zu
zwingen, zum Heil zu wirken. (Englischer
Text und Uguns)
650. (1) munter (Uguns)
(2) Ein Zornausbruch kann das Gewebe des bewussten
Aufbaus vernichten, aber ein Zornausbruch gleicht manchmal auch einem Windstoß,
der zusammen mit Staub auch Ströme frischer Luft zum Fenster hineinträgt. Wir
wenden diese Ströme an, denn sie wurden vom feindlichen Lager nicht erkannt.
Zusammenarbeit bei Unseren Aufträgen wird zu Verwirrung, wenn Unser Botschafter
abreist. Der Feind ist entrüstet, wenn er Unseren Sieg kennt. Trompeten künden
vom Donner unseres Boten.
Christus
befahl die Zukunft. Buddha bestätigte die Gemeinschaft. Ich bezeuge unter Orion
und den sieben Sternen: Unser Befehl wird wahr werden! (Uguns)
(3) Volle Macht ist kein Strom von Entscheidungen, die
sowohl für denjenigen, der sie fällt, als auch für denjenigen, der sie erhält,
angenehm sind. Der Lehrer muss davon überzeugt sein, dass die Taten in die
richtige Richtung gehen, auch wenn sie von vielfältiger Art sind. Wie ein
mutiger Kapitän sein Schiff rettet, indem er die Ladung opfert oder die Masten
kappt, so führt die volle Macht des Lehrers die Schüler zum Sieg.
Kann man
die schweren Ströme vermeiden? Natürlich ist es besser, ihnen im Kampf
entgegenzutreten, als sich herumzudrehen, um sie zu vermeiden. Doch die Annahme
des Kampfes geht vom Führer aus. Die Freude am Kampf ist dem bekannt, der seine
Ursache kennt; dem, der die Notwendigkeit des Sieges kennt.
Jetzt wisst
ihr, wie das Schlachtfeld gesättigt von Möglichkeiten ist. Wie die sichtbare
und die unsichtbare Welt sich berühren und einander beeinflussen. Das ist keine
Magie, sondern Wandeln auf dem Wasser. Das ist keine Weisung, sondern
Notwendigkeit. Wie wollt ihr durchkommen, wenn ihr nicht glaubt? Bei Aufgaben
und Entscheidungen ist Gefühlswissen erforderlich. Könnt ihr die
Aufschichtungen der Verwirrung verstehen, wenn ihr nicht wisst, wohin ihr gehen
sollt? Gefallene Blätter nähren den dunklen Boden, aber das Korn gibt der Welt
einen Ausbruch von Energie. (Englischer
Text und Uguns)
654. Die kosmische Kette der Ereignisse wird beim Anwachsen
neue Wege fordern. Die alten Verfahren sind für den Aufstieg ungeeignet. Ich
sage: Nehmt mit der gesamten Kraft des Geistes die Welle der Erneuerung an.
Nehmt mit aller Kraft das laufende Bewusstsein an. Nehmt alle Besorgtheit um
euch an. Nehmt alle Weisheit an, die das Leben reinigt. (Uguns)
655. Ich verbürge mich für Erfolg, wenn nur Einheit
offenbart und die Hierarchie verstanden wird. So viele Ursachen stören die
Wirkungen, aber Entschlossenheit verleiht Erleichterung. Die unsichtbare Welt
sollte man nicht vertreiben. Man sollte ihre Zusammenarbeit einfordern. (Uguns, inhaltlich nahezu gleich wie die
Ergänzung des englischen Textes zu § 656)
656. Ich verbürge mich für Erfolg, aber nur wenn
Einheit erreicht und die Hierarchie angenommen wird. Viele Dinge können gute
Ergebnisse untergraben, Entschiedenheit bringt Erleichterung.
Man sollte
die unsichtbare Welt nicht ablehnen; man sollte von sich selbst eine
Zusammenarbeit mit ihr verlangen.
(Englischer Text, inhaltlich nahezu gleich wie die Ergänzung von Uguns zu § 655)
659. Daher ist Unser Plan so machtvoll. (Hier 42)
663. (1) geistige (Uguns)
(2) des Geistes (U
II, 722, Uguns)
Anmerkungen
Das Zeichen auf der Titelseite des Buches stellt die
Sanskrit-Wörter „Gemeinschaft Maitreyas“ dar
*: Mit einem Stern sind erläuterungsbedürftige Namen
und Begriffe gekennzeichnet, die häufiger in der Lehre vorkommen und daher in
einem besonderen Glossar erklärt werden.
[1] Senzar: Geheime
Mysteriensprache der Adepten. Das Buch Dzyan soll laut Helena Blavatsky in
dieser Sprache verfasst sein
[2] Raja Yoga: Eine der klassischen Yoga-Arten,
der sich insbesondere mit der Entwicklung und Beherrschung des Geistes befasst
[3] (…) Weitere Textstellen finden sich am Ende des
Buches nach § 670
[4] Bei Uguns
und im englischen Text heißt es statt
„Strahlen“ „Sonnenstrahlen“
[5] Großer P.
(russisch Великий П.):
Möglicherweise steht „П.„ für
„путник“ („Wanderer“), dann wäre der „Große
Wanderer“ gemeint, eine in der Lehre auch sonst verwendete esoterische
Bezeichnung für Jesus. So hier auch der englische
Text. Siehe aber auch unten die Ergänzungen zu §§ 289, 290, bei denen
zumindest der englische Text die
entsprechende Abkürzung auf Platon bezieht
[6] Thomas von Kempen (Thomas a Kempis, eigentlich
Thomas Hemerken; geboren um 1380 in Kempen; † 25. Juli 1471 im Kloster
Agnetenberg bei Zwolle, Niederlande), deutscher Mystiker, Augustinermönch und
Schriftsteller. Autor der um 1424 entstandenen „De Imitatione Christi“ („Die
Nachfolge Christi“), die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde und nach der
Bibel das am weitesten verbreitete christliche Erbauungsbuch ist
[7] Feste: Das
russische Wort твердь meint eine feste
Grundlage oder Stütze für den Menschen. Es kommt in der Lehre auch mit Zusätzen
als „Erdfeste“ oder „Himmelsfeste“ vor
[8] Numa Pompilius: Zweiter König Roms, 715-643
v.Chr., Schüler des Pythagoras
[9] Siehe zu dieser Stelle HR I/2, 227 f, Brief vom 15.11.1934:
Dieser Satz bezieht sich auf die
Versuche, die Theosophische Gesellschaft zu gründen. Wie Sie wissen, ist H. P.
Blavatsky der Welt gesandt worden, um eine große Mission zu erfüllen, nämlich
der Menschheit eine Geheimlehre zu bringen, um das allgemeine Bewusstsein zu
heben. Sie hatte die Aufgabe, den Menschen die Wahrheit über Spiritismus zu
sagen und so zu versuchen, die vielen unheilvollen Folgen dieser Bewegung zu
verhindern. Die unwissenden Beteiligten waren geblendet und hatten von den
durch die Verbindung mit dem Jenseits verbundenen Gefahren nicht die geringste
Ahnung. Zu jener Zeit erfuhr der Spiritismus eine rapide Verbreitung, vor allem
in Amerika und nahm hässliche und gefährliche Formen an.
Auf inständigen und beharrlichen
Wunsch der Mitarbeiter von H. P. Blavatsky, zum Studium der esoterischen Lehren
aller Religionen und Philosophien eine Gesellschaft zu errichten, erklärte sich
Mahatma K. H. bereit, diese Gesellschaft zu leiten. Und so wurde mit Hilfe von
H. P. Blavatsky, General H. S. Olcott, W. Q. Judge und einigen anderen dieses
Werk begonnen und nahm im Laufe der Zeit jene Form an, die jetzt als die
Theosophische Bewegung bekannt ist. Über die Geschichte dieser Bewegung kann
man auch in den „Briefen der Mahatmas“ an A. P. Sinnett sowie in dem Band
„Briefe von H. P. Blavatsky an A. P. Sinnett“ lesen. Die der Welt durch H. P.
Blavatsky gegebene Lehre hat ihre große Aufgabe erfüllt, indem sie unzählige
individuelle Seelen in der Welt erweckte; die Theosophischen Gesellschaften
standen überall dafür ein. Es ist daher unrichtig, dieses Experiment als nicht
erfolgreich zu bezeichnen. Wäre die menschliche Natur anders geartet, könnten
die Ergebnisse natürlich weit besser sein. Wie dem aber auch sei, es kann nicht
gesagt werden, dieses Werk wäre fehlgeschlagen; solche Behauptungen kommen von
den finsteren Kräften. Wie gesagt wurde, „sind die Stufen des Bewusstseins fest
gebaut worden“. Gewiss, in Amerika ist diese Bewegung mit dem Namen H. P. Blavatsky
eng verbunden und beginnt sich auszuweiten und ins Leben einzugehen. Mahatma K.
H. strengte sich bei der Errichtung der Theosophischen Bewegung derart an, dass
er durch die Berührung mit den niederen irdischen Schichten und den
menschlichen Auren sogar erkrankte. Er musste sich eine Zeitlang zurückziehen
und in einem vollkommen isolierten und für gewöhnliche Sterbliche
unzugänglichen „Turm“ des Tibetanischen Bollwerks verweilen.
[10] In der russischen Erstausgabe heißt es statt
„warnt“ „droht“, wie hier der englische
Text und Uguns
[11] Hatha Yoga: Eine der klassischen Yoga-Arten,
die sich vor allem mit der Übung des Körpers befasst
[12] Welt der
dunklen Überreste: Gemeint sind die niederen Schichten der Astral- bzw.
Feinstofflichen Welt
[13] Bhakti Yoga: Eine der klassischen Yoga-Arten,
die sich vor allem mit der Liebe befasst
[14] Gnana Yoga: Eine der klassischen Yoga-Arten,
die sich vor allem mit der Erlangung von Erkenntnis befasst
[15] Uräus: Ein Abbild der Uräusschlange oder
Ägyptischen Kobra trug im alten Ägypten der Pharao als Symbol und zum Schutz
seiner Herrschaft an der Krone. Uraeus ist ein heiliges Symbol, das den Kopf einer Kobra darstellt. Er wurde
von den Eingeweihten und Pharaonen Ägyptens als Kopfbedeckung getragen und
schmückt auch die Götter Indiens. Daher gilt Uraeus als Symbol der Einweihung
und verborgenen Weisheit. Die Schlange war immer ein Symbol der Weisheit, und
die alten Weisen Indiens nannte man Nagas. ”Nag” bedeutet Schlange. Uraeus
bedeutet auch kosmisches Feuer. (HR I/3, 154, 155; Brief vom 24.06.1935)
[16] Gesetz der
Pumpe: Wie bei kommunizierenden Röhren wird durch Druck nach unten Aufstieg
bewirkt. Der Prozess der Verstärkung der
Energie ist ähnlich wie bei einer Pumpe. So ist das Streben der Energie nach
oben unvermeidlich durch den Druck nach unten bedingt. (Herz 45)
[17] Feuriger Tod: Gemeint ist wohl der Tod durch Zentrenbrand
[18] Gemeint ist das Zentrum des Sonnengeflechts
[19] Im englischen
Text und bei Uguns heißt es statt
„Sternbilder“ „Gleichklänge“
[20] Abweichende Übersetzung der englischen Ausgabe: „Die Träume und der Eifer der wahren Kühnheit
haben die Mauern des Volkes verlassen, das nur den Verstand kennt.“
[21] In der Erstausgabe
steht statt „ein Gerippe“ „eine Insel“; wohl ein Druckfehler, die betreffenden
russischen Wörter unterscheiden sich nur durch einen Buchstaben; wie hier auch
der englische Text und Uguns
[22] Gemeint sind die niederen Schichten der astralen Welt
[23] Verkehr:
Das russische Wort общение (oder auch
сообщение oder
сношение) bedeutet nicht nur
„Verbindung“, sondern auch „Verkehr“ im Sinne von „Kommunikation“ oder
„Gespräch“. Gemeint ist eine Unterhaltung eines inkarnierten Menschen mit einem
Lehrer in der feinstofflichen Welt durch Übertragung von Gedanken, wie sie in
den Tagebüchern von Helena Roerich und den Büchern des Agni Yoga zum Ausdruck
kommt
[24] Inzest: Geschlechtsverkehr zwischen engen
Blutsverwandten. Der russische Ausdruck кровосмешение
bedeutet wörtlich übersetzt „Blutsvermischung“
[25] Zu richtigen (gesetzlichen) und falschen
(ungesetzlichen) Familienbanden siehe Helena
Roerich I/2, 67, 68, Brief vom 17.04.1934: Zum Abschluss darf ich Ihnen sagen,
dass viele Familien sich zu Unrecht als solche bezeichnen, weil sie kosmisch
gesehen ungesetzlich verbunden sind. Wahrlich, viele Verbindungen, die nur
durch die menschlichen Gesetze bestehen, sollten als illegal betrachtet werden.
Richtige, d. h. kosmische gesetzliche Verbindung ist eine große Wissenschaft
der Zukunft. Diese Wissenschaft wird auf unveränderlichen kosmischen Gesetzen
begründet sein. Vieles ist über die Seelenverwandtschaft gesagt worden. Doch
wer kennt und versteht diese Wahrheit in der ganzen Größe des kosmischen
Gesetzes? Sie erinnern sich, dass in den Büchern der Lebendigen Ethik gesagt
ist, dass sich die Menschen entsprechend den Elementen verbinden sollten. Nur
Eltern, die demselben Element angehören, können gesunden und ausgeglichenen
Kindern das Leben schenken. „Und im Leben sehen wir oft, dass Feuer mit Wasser
oder Luft mit Erde verbunden ist. Der Niedergang ganzer Völker ist die Folge
solcher Vermischung.“ Die Zeit wird kommen, wo diese Wahrheit in ihrer ganzen
Herrlichkeit verstanden wird und die Menschen sie als das Wesentlichste im
Leben anwenden werden. Die Lebensformen und alle Funktionen der Menschheit
müssen entsprechend den kosmischen Gesetzen erneuert werden. Dies wird dann
geschehen, wenn die Menschheit um ihren Fortbestand und ihre Evolution auf
diesem Planeten besorgt ist – andernfalls erwartet uns das Los der Lemurier –
Zerstörung durch Feuer.
[26] M.: Es
geht hier wohl um Moskau und um Warnungen, welche die Mahatmas der sowjetischen Regierung im Jahr 1926 gegeben haben
[27] Über den Brauch der Weißen Bruderschaft, an wichtigen
Punkten der Geschichte einzelnen Menschen Warnungen und Hinweise zu geben,
siehe mit vielen Beispielen Helena
Roerich I/3, 72-75; Brief vom 05.03.1935
[28] S. G.:
Graf Saint Germain. Siehe auch die folgende Anmerkung
[29] L.: Ludwig XVI, König von Frankreich (geb.
23.08.1754 in Versailles, hingerichtet 21.01.1793 in Paris). Enkel von Ludwig
XV. und seit 1774 dessen Nachfolger. Der König wurde von St. Germain im Namen
der Bruderschaft gewarnt
„Sie erkennen natürlich, dass es besondere Gründe
geben muss, warum in einigen Paragraphen der Lehre nur die Anfangsbuchstaben
bestimmter Namen angeführt sind. Doch um Sie nicht ganz zu enttäuschen, kann
ich Ihnen sagen, dass S. G. die Initialen von Saint Germain sind, und L. von
Ludwig XVI. Die anderen kann ich nicht preisgeben.“ (HR II/1, 179, Brief vom 16.04.1936)
[30] M. an V.: Gemeint
ist Mahatma Morya, der sich an die
britische Königin Viktoria (1819-1901) wandte
[31] A. L. M.:
Allal Ming, großer tibetischer geistiger Führer, eine der Inkarnationen des Mahatma Morya
[32] Wie hier auch der englische
Text. Bei Uguns lautet der
Halbsatz: „diese drei grüßen den
Wanderer, der in die Unbegrenztheit strebt.“
[33] Ampel:
Öllampe, die in Russland traditionellerweise vor Heiligenbildern aufgehängt
wird
[34] Thora (Torah,
Tora, hebräisch = Weisung, Lehre, Gesetz): Zentrale Glaubensurkunde der
jüdischen Religion. Der Begriff „Thora“ wird im Judentum in unterschiedlichen
Zusammenhängen gebraucht. Zum einen bezieht er sich auf den Pentateuch, die
fünf Bücher Mose, den ersten Teil der hebräischen Bibel (des Alten Testaments).
Zum anderen meint Tora aber auch die Prophetenbücher und die übrigen Schriften
der hebräischen Bibel.
[35] Veden
(Singular Veda): Sammlung alter religiöser Texte des Hinduismus
[36] Summa Summarum
(lateinisch): die Summe der Summen – alles in allem
[37] Tripitaka (Tipitaka, pali: „Dreierkorb“):
Bezeichnung des kanonischen Schrifttums des Theravada (pali: Schule der
Ältesten), der einzig überlebenden Schule des frühen Buddhismus. Da die Texte
in Pali verfasst sind, wird er auch Pali-Kanon genannt
[38] Kabbala (hebräisch Überlieferung): Seit dem
12. Jh. Bezeichnung der jüdischen esoterischen Mystik, teilweise mit magischem
Charakter. Ursprünglich eine Bezeichnung für alles, was nicht zum Pentateuch,
den fünf Büchern Moses in der Bibel gehörte. Die Kabbala beginnt mit einer
mystischen Kosmogonie, genannt „Kunde von den Anfangsdingen“.
Religionsgeschichtlich gesehen entstand die Kabbala aus der jüdischen Gnosis
[39] Epidermis (griechisch): Oberhaut; ein- oder mehrschichtige äußere
Zellschicht der Haut bei Menschen, Tieren und Pflanzen. Hier ist offenbar ein
Schutz für die Zentren gemeint
[40] Salomon: Weiser König Israels, Sohn Davids,
Erbauer des Tempels in Jerusalem
[41] Hüter der
Fristen (oder des Karma): Östliche Bezeichnung für den Herrscher von
Schambhala
[42] Tuschita:
Tuschita ist dasselbe wie Deva-loka oder die himmlische Wohnstätte der Götter
(Höchster Geistwesen) in der Feurigen Welt. (HR II/2, 377, Brief vom 16.08.1937). Tuschita ist ebenfalls ein
Bollwerk der Bruderschaft in den Bereichen der Feinstofflichen Welt. (HR II/2,
381, Brief vom 19.08.1937)
[43] Das Wort „Denken“ fehlt in der Erstausgabe, wohl ein Druckfehler. Wie hier auch Uguns und der englische Text
[44] Gemeint ist die Mutter der Welt
[45] Das Wort „Erleuchtung“ fehlt in der Erstausgabe, wohl
ein Druckfehler. Wie hier auch Uguns
und der englische Text
[46] Perturbation (lateinisch): Verwirrung,
Unordnung, Sturm, Umwälzung
[47] Zu diesem Paragraph siehe HR I/2, 70, Brief vom 17.04.1934: die Anweisungen in diesem
Paragraphen betreffen eine Gruppe eng verbundener Mitarbeiter; siehe auch die
Anmerkungen zu §§ 310, 311
[48] Dodekaeder
(griechisch): Körper aus 12 Flächen
[49] Brahmavidya (sanskrit):
Wörtlich: höchstes Wissen oder Wissen vom Höchsten
[50] Kali: Im Glauben der Hindus Göttin des Todes,
Gattin Schiwas, Zerstörerin des Lebens.
[51] Das Wort „lieber“ fehlt in der russischen Erstausgabe, wohl ein Druckfehler; wie hier Uguns und der englische Text
[52] Leydener Flasche: Frühe Form eines
Kondensators zur Speicherung von Elektrizität. Sie wurde 1746 von dem Physiker
Pieter van Musschenbroek an der Universität Leyden erfunden
[53] Gemeint ist Levitation:
Erhebung des Menschen über die Erde, teils als Flug
[54] Prismatisches
Sehen: Fähigkeit, ein feinstoffliches Wesen in dem Spektrum oder Prisma zu
sehen, das seinem Strahl eigentümlich ist, siehe Helena Roerich, Brief vom 19.04.1955
[55] Bei Uguns
und im englischen Text heißt es:
„Heute hörte Urusvati …“
[56] Gemeint ist wohl, dass beim Verbrennen bestimmter
Stoffe giftige Blausäure freigesetzt wird
[57] Der englische
Text deutet: „Nicht durch Sternegucken …“
[58] Vedanta (Sanskrit = Ende des Veda): Der
Begriff wird für die am Ende des vedischen Schrifttums stehenden Upanischaden
benutzt. Auch Bezeichnung für eine Richtung der indischen vedischen Philosophie
[59] Auftürmung ist ein Ausdruck der Lehre für
negative Aufspeicherungen oder Ansammlungen, siehe zum Beispiel AUM 598:
Auftürmungen sind nichts anderes als Abfallhaufen. Irgendwann wird man sie
wegräumen müssen.
[60] Kreuzen des
Blickes: Möglicherweise ist die traditionelle Meditationspraxis gemeint,
den Blick auf den Bereich des dritten Auges oder die Nasenspitze zu richten
[61] Feuergefeite Jünglinge: Siehe die Bibel,
Buch des Propheten Daniel, Kapitel
3 „Die drei Männer im Feuerofen“: Drei Juden weigern sich, den Gott
Nebukadnezars anzubeten, werden ins Feuer geworfen, das ihnen aber nichts
anhaben kann, worauf Nebukadnezar ihnen große Macht gibt
[62] Weißer Lobnor:
Ein weißer Adler
[63] Lakritze:
Süßholzsaft, volksmedizinisches Heilmittel bei Magenbeschwerden
[64] Alexandrinische
Sennesblätter: Im russischen Text
ist von alexandrinischen Blättern, einem milden Abführmittel, die Rede, im englischen Text von Sennesblättern
[65] Aloe: Gattung von Liliengewächsen, die als
Heilpflanze Verwendung findet (z. B. nach Hildegard von Bingen)
[66] Die Wörter „der Leitungen“ fehlen in der russischen Erstausgabe, wohl ein
Druckfehler. Wie hier der englische Text
und Uguns
[67] Siehe die Erläuterung dieses Paragraphen in HR I/3, 88, Brief vom 20.04.1935:
Viel Missverständnis gibt es auch
bezüglich des § 185 im Buch Agni Yoga. Und solchen Missverständnissen liegt
oftmals mehr zugrunde als pure Einfalt. Hauptsächlich ist es die unbewusste
Auflehnung der Ichsucht gegen die Autorität der Hierarchie. Dieser Paragraph
zeigt klar die Notwendigkeit auf, einen irdischen Lehrer zu wählen, der
schließlich ein Bindeglied zum Höheren Lehrer sein kann. Sicherlich, die Lehrer
können nicht jeden lenken, der sich ihnen nähert. Sie sind mit kosmischen
Aufgaben beschäftigt und führen derzeit einen fürchterlichen Kampf gegen die
finsteren Kräfte, die versuchen, unseren Planeten zu vernichten. Deshalb geben
Sie die Lehre durch einen Hauptkanal und überwachen dann die zahlreichen
Gruppenbewegungen um die Lehre. Jedoch können Sie Personen nur leiten, wenn
diese bestimmten Aufforderungen nachkommen. Viele von denen, die sich der Lehre
nähern, befinden sich noch in einem elementaren Zustand, ihr Bewusstsein ist
durch Vorurteile und unterbewusste vorgefasste Meinungen infiziert, so dass es
für sie wichtig ist, vorerst einen irdischen Lehrer zu haben.
Dieser Lehrer kann ihr Denken
reinigen und ihr Bewusstsein für jene spätere Stufe vorbereiten, auf der sie
das Nahen des Großen Lehrers wahrnehmen. Es ist wirklich eine seltene
Begebenheit, die Stimme des Lehrers zu hören! Dazu sind viele geistige Aufspeicherungen
nötig! Und wie oft geschieht es, dass Menschen, die nur einen Blick in die
Bücher der Lehre geworfen haben, in ihrem Eigendünkel die Stimmen aus der
feinstofflichen Welt fälschlich für die Stimme des Lehrers halten! Nur wer
geistig stark ist, geistiges Gleichgewicht und Unterscheidungsvermögen besitzt,
kann sich nähern und die Lehre der Großen Brüder der Menschheit in sich
aufnehmen. Viele Verblendungen und mannigfaltige Versuchungen aus der
feinstofflichen Welt befallen den, der auf dem Pfad ist. Der einzig wahre
Maßstab, das einzige Licht, das zum Ziele führt, ist die reine Flamme des
Herzens. Genau gesagt, das reine Herz und das klare Bewusstsein werden den
rechten Pfad weisen.
Das ist der
Grund, warum die Lehre die Läuterung des Denkens, das Erweitern des
Bewusstseins und die Herzensbildung so betont!
[68] Elektrophorische
Erscheinungen: Elektrostatische Erscheinungen. Elektrophor heißt auf
Russisch ein Gerät, das elektrostatische Ladungen erzeugt
[69] Hydra:
Vielköpfiges schlangenähnliches Ungeheuer der griechischen Mythologie. Wenn es
einen Kopf verlor, wuchsen an dessen Stelle zwei neue, zudem war der Kopf in
der Mitte unsterblich. Wurde schließlich von Herakles getötet
[70] Vina: Saiteninstrument
[71] Wandernde
Schmerzen: Gemeint sind Schmerzen, die von einem Teil des Körpers in einen
anderen wandern
[72] Rigveden (Singular Rigveda): ältester Teil der
Veden (siehe Anmerkung zu AY 90)
[73] unstofflich:
Man könnte auch übersetzen: „körperlos“ oder „nicht-materiell“. Eine wichtige
Stelle, die den Menschen lehrt, sich selbst nicht als ein physisches,
vergängliches, sondern als ein geistiges, ewiges Wesen anzusehen
[74] Bei Uguns
heißt es statt „unerschöpflichen“ „von außen kommenden“
[75] Druiden:
Keltische Priester, vor allem in Gallien und auf den britischen Inseln
[76] Mutter des
Agni Yoga: Helena Roerich
[77] Der Gesegnete: Buddha
[78] Schwer verständliche Stelle. Möglicherweise ist der
geistige Zustand gemeint, den die Lehre als „Stein“ bezeichnet: Der geistige
Zustand, der als Stein bezeichnet wird, entspricht dem Einklang aller
Ablagerungen der psychischen Energie. (Herz 27)
[79] Apologet (griechisch): Jemand, der seine
Auffassung verteidigt. Man denkt an die berühmte Verteidigungsrede „Apologie“
des Sokrates
[80] Lichttragende
Materie: Gemeint ist wohl Materia Lucida*
[81] In der Originalausgabe heißt es statt „feinsten“
„feinen“, wohl ein Druckfehler
[82] Kataklysma, Plural Kataklysmen: große, alles
zerstörende Katastrophe, wie z. B. die Sintflut
[83] Raj-Planeten:
Planeten, die höher stehen als die Erde, vgl. BGM II, 161
[84] In der russischen
Erstausgabe heißt es statt „ziehen den Schluss“ „setzen fort“, wohl ein
Druckfehler; wie hier Uguns
[85] Stein: Siehe die Anmerkung zu § 214
[86] Nach dem englischen
Text bedeutet die Farbe Grün in der Aura die Fähigkeit, das Wesentliche zu
erkennen
[87] Zu diesem Paragraphen siehe HR II/1, 92, 93, Brief vom 07.12.1935 „Und nun über den Spiegel
als Erfindung des Teufels. Davon wird in der Broschüre ‚Auf östlichen
Kreuzwegen‘ gesprochen — natürlich sollte dies allegorisch verstanden werden.
Der Spiegel des Teufels ist ein Symbol des Haftens des Menschen an seiner
Persönlichkeit und Ichsucht. Des Teufels Spiegel widerspiegelt genau seine
Selbstsucht, wohingegen der göttliche Mikrokosmos den Makrokosmos
widerspiegelt.“
[88] Symbol des
Bewusstseins: Der englische Text
lautet: „die Bedeutung des Symbols für das Bewusstsein“
[89] Nach dem englischen Text ist gemeint: Die
herkömmlichen wissenschaftlichen Methoden können all dies nicht beweisen
[90] Gemeint ist das Jahr 1927; siehe hierzu HR I/2, 229; Brief vom 15.11.1934: Das Jahr des Irdischen Drachens ist die
tibetanische Bezeichnung für das dem Jahr 1927 entsprechende Jahr. In Tibet
tragen alle Jahre Namen von Tieren. So gibt es das Jahr der Maus, des Schweines
etc. Zudem gibt es seltsame Adjektivbezeichnungen, wie z. B. ”eisern”,
”hölzern” u. ä. Wahrscheinlich bezieht sich diese Bezeichnung auf den Charakter
des betreffenden Jahres. Das Jahr des Irdischen Drachens begann mit den
intensivsten Angriffen der dunklen Kräfte.
[91] Indra: „Indra ist der Hauptgott im
indischen Pantheon, gleichbedeutend mit dem griechischen Zeus. Nach der
mündlichen Überlieferung wird mit dem Kommen eines neuen Zeitalters durch
Indras Offenbarungen die Hitze seines Thrones derart ansteigen, dass er
herunterspringen und die reinigenden Blitze herabsenden muss (d. h. es gibt
eine Anhäufung psychischer Energie, deren neue Erscheinungsformen erforderlich
sind).“ (HR I/2, 229; Brief vom
15.11.1934)
[92] im englischen Text heißt es statt „Lösung“
„Erklärung“
[93] Mahayana (sanskrit): Eine Richtung im Buddhismus. Mahayana
bedeutet „großes Fahrzeug“. Die Schriften des Mahayana wurden von Nagarjuna
verfasst
[94] Hinayana (sanskrit): Neben dem Mahayana die
zweite große Richtung des Buddhismus. Hinayana bedeutet „kleines Fahrzeug“ und
wird auch die „Lehre der Ältesten“ (Theravada) genannt. Ausführliche
Erläuterungen zu Mahayana und Hinayana in HR II/1, 155, 156; Brief vom
19.03.1936
[95] Shiva: Shiva ist neben Brahman und Vishnu
einer der drei Hauptgötter des Hinduismus. Er ist der Gott der Vernichtung, der
am Ende der Zeiten die Welt durch seinen Tanz zerstören wird, aber auch der
Gott der Zeugung, der Erhaltung und der Begnadigung der Seelen
[96] Giganten, die
die Last tragen: Wohl Anspielung auf die Legenden von Atlas oder
Christophorus, die die Last der Welt tragen
[97] Kamaduro (sanskrit): Die Energie Kamaduro entspricht dem unterirdischen Feuer.“ (HR I/3, 154, Brief vom 24. 06. 1935)
[98] Körper:
Gemeint ist wohl der Planetenkörper, so auch der englische Text
[99] Zu diesem Paragraph siehe HR I/2, 70, Brief vom 17.04.1934: Die Anweisungen in diesem
Paragraph beziehen sich … auf Menschen im
allgemeinen und nicht auf enge Mitarbeiter im besonderen, denen gegenüber man
Toleranz üben sollte, denn von den engsten Mitarbeitern wird als
selbstverständlich angenommen, dass sie nicht in „verschiedene Richtungen“ schauen
und die Fabel vom Hecht, Krebs und Schwan illustrieren. Siehe auch die
Anmerkungen zu den § 137 und 311.
[100] Zu diesem Paragraph siehe HR I/2, 70, Brief vom 17.04.1934: § 311 handelt von einer Gruppe, die noch geformt und vorbereitet wird,
um sich mit der Lehre zu vereinen Siehe auch die Anmerkungen zu den § 137
und 310.
[101] Planetenkörper:
In der Erstausgabe steht in
diesem Paragraphen an drei Stellen statt „Planetenkörper“ nur „Körper“, gemeint
sind aber wohl Planetenkörper; so auch die Ausgabe von Uguns und der englische Text
[102] Zu diesem Paragraph siehe HR II/2, 426, Brief vom 27.11.1937: Der hier erwähnte Gipfel ist der
Mount Everest oder, wie er in Tibet genannt wird, Jemo-Kang-Kar, das heißt Sie,
die den weißen Schnee beherrscht. Der höchste Gipfel der Erde und beide
irdischen Pole haben wegen des Reservoirs, in dem sich elektromagnetische
Kräfte sammeln, eine außerordentliche Bedeutung. Wenn der kritische Moment
eintritt, in dem sich entscheidet, ob unsere Erde weiterbestehen wird oder
nicht, wird dieser Gipfel bei der Rettung unseres Planeten eine entscheidende
Rolle spielen. Wie Sie wissen, blieben alle Versuche, den Gipfel des Mount
Everest zu ersteigen, bisher erfolglos und kosteten viele Menschenleben.
[103] Helena Roerich (Brief vom 12.07.1952) erklärt:
„Wenn die Feuer sich in Finsternis verwandeln“ bedeutet: wenn die Feuer des
Aufstiegs erloschen sind. „dass das Auge des Menschen verbrannte“ bedeutet: der
Mensch hat sein geistiges Sehvermögen verloren.
[104] Moru (oder
Morua, siehe FW II, 279), Balu: Die Essenz Moru oder Balu wird aus einer Pflanze hergestellt, die überall
an den Berghängen des Himalaja in einer Höhe von 8000 Fuß (ca. 2600 m) und
darüber zu finden ist. Sie gehört zur Familie der Rhododendren. In Tibet wird
sie zum Räuchern in Tempeln und Heimen verwendet. (HR I/3, 155; Brief vom 24. 06. 1935)
Morua ist
eine Pflanze, die in unserer Gegend wächst. Sie ist eine Buschpflanze und ihr
Aroma erinnert sehr an Eisenkraut. (HR II/1, 110, Brief vom 17.01.1936)
[105] Neuritis: Nervenentzündung, Erkrankung der
peripheren Nerven, äußert sich in schmerzhaftem Taubheitsgefühl, Lähmungen und
Muskelschwund
[106] Gemeint ist der Kristall der psychischen Energie, so
der englische Text und die folgenden
Sätze
[107] Der Wortbestandteil „Flügel“ fehlt in der russischen Erstausgabe, wohl ein
Druckfehler; wie hier Uguns und der englische Text
[108] Nach dem englischen
Text ist gemeint: … der versteht den Tod, die Desinkarnation
[109] Nach dem englischen
Text könnte gemeint sein: Himmelskörper gehören entweder zu einem
bestimmten Sonnensystem oder stehen außerhalb eines solchen Systems
[110] Ramakrischna: (eigentlich Gadadhar Chatterji,
1836 – 1886): Indischer Heiliger, Gottsucher, Begründer einer religiösen
Bewegung. Sein Schüler Vivekananda trug seine Lehre in die Welt, insbesondere
in den Westen. Siehe zu ihm auch Br II, 583
[111] Kalagiya: Das
Wort bedeutet: „Komme nach Schambhala!“. Siehe Nikolaus Roerich „Das Herz Asiens“, englische Ausgabe S. 171: From the depth of Asia is ringing the chord
of the sacred call:“Kalagiya”—“Come to Shambhala!”, russische Ausgabe S.
138: Из глубин
Азии
доносится
звенящая струна
священного
зова:
«Калагия!» Это
значит: «Приди
в Шамбалу!» (Die beiden
Versionen sind nicht ganz identisch)
[112] Monolith: Gesteinsblock, der nur aus einem
Stein besteht; dementsprechend steht „monolithisch“ für „kompakt“ oder „aus
einem Guss“
[113] Es geht wohl um alchimistische Quellen, in denen die
chemischen Elemente mit Symbolen gekennzeichnet wurden
[114] Oriola (englisch): Pirol. Auch ein weiblicher
Vorname; hier geht es möglicherweise um die Tochter von Louis und Nettie Horch,
die Oriola hieß. Auch eine Schwester der Bruderschaft trägt diesen Namen
[115] Es geht um die Pflanze Balu* (siehe oben § 323), so Helena
Roerich, Brief vom 01.10.1933 an A. M. Asejew
[116] Großes Spiel:
In der indischen Philosophie Symbol für den irdischen Kampf
[117] Chiton: Tunikaartiges
Gewand im antiken Griechenland
[118] Empfänger: nach der englischen Übersetzung
sind die Zentren gemeint
[119] Eine schwer verständliche Stelle. Die englische Übersetzung (möglicherweise
von Helena Roerich korrigiert), lautet: „Es ist viel leichter, die Struktur der
Lehre wie ein Mosaik aus einzelnen Teilen aufzubauen. Eine direkte, lineare
Abfolge von Ideen sollte nicht verlangt werden. Die einzelnen Teile werden
entsprechend den sich verändernden Umständen hinzugefügt.“
[120] Schwer verständliche Stelle. Möglicherweise eine
Anspielung darauf, dass bei Kontakt von Kalk mit Wasser eine starke Wärme
entsteht („Kalklöschung“). Im englischen
Text ist statt von „Kalk“ von „Zement“ die Rede
[121] Serpent
Solaris: Wohl von lateinisch „serpens solaris“: Sonnenschlange
[122] Puranas:
Heilige Schriften des Hinduismus
[123] Scherzo:
Heiteres oder burleskes Musikstück, Satz einer Symphonie oder einer Sonate
[124] Fuge:
Musikstück mit streng kontrapunktisch gesetzten Stimmen
[125] Andante:
Musikalische Tempobezeichnung: Mittleres Tempo, gehend, schreitend
[126] Sophia (griechisch):
Weisheit, Göttin der Weisheit der alten Griechen
[127] Sarasvati: Ursprünglich eine altindische
Flussgöttin, in den Brahmanas mit der Rede identifiziert, später Göttin der
Beredsamkeit und Weisheit, bei den Hindus als Vagdevi („Göttin der Sprache“)
verehrt. Sie gilt als Geschöpf und Gemahlin Brahmas und wird als Mutter der
Veden bezeichnet. Sie reitet auf einem Schwan oder sitzt auf einem Lotus. Siehe
dazu HR I/2, 229; Brief vom 15.11.1934:
Sarasvati ist der weibliche Aspekt oder die Gemahlin von Brahma, Göttin der
Weisheit, der Rede und des esoterischen Wissens
[128] Adonai (hebräisch
„mein Herr“): Bezeichnung für Gott im Alten Testament
[129] Mithra (Mithras): Indischer und persischer Licht- und Sonnengott, dessen Verehrung später auch
in das römische Reich gelangte (Mithraskult)
[130] Phosphor des
Geistes: Die Ablagerungen der psychischen Energie
[131] Pandora:
Gestalt der griechischen Mythologie. Bei Öffnung der Büchse der Pandora kommen
alle von Zeus dort hineingelegten Übel, Plagen und Krankheiten in die Welt
[132] Schirm: Nach dem englischen Text sind
Bildschirme der Bruderschaft gemeint, die die Wahrheit offenbaren
[133] Zu diesem Paragraphen siehe Helena Roerich: Die Kanten
zur Sonne biegen bedeutet eine Vorwärtsbewegung, wohingegen die Kanten in die
Gegenrichtung biegen Verzögerung bedeutet; letzteres Symbol wird von den
Schamanen verwendet. Bei den Druiden galt ein Ritual, nach dem alle Anwesenden
genau auf die Sonne gerichtet um die Opferstelle oder den Altar schreiten
mussten, die Hierophanten hingegen schritten der Sonne entgegengesetzt, so ihr
höheres Wissen symbolisierend. Wirklich, nur ein Hierophant kann der großen
Kraft standhalten, und allein eine solche Anspannung kann Funken höchsten
Wissens verleihen. Wie Sie sehen, wurde der eigentliche Sinn der Symbole
vermischt und verflochten. (HR II/2, 398; Brief vom 01.10.1937)
[134] Rad des
Buddha: Symbolische Bezeichnung für das Weltall
[135] Swastika (sanskrit
„Glücksbringer“): Hakenkreuz. Uraltes Symbol vieler Völker in Asien, Europa,
Afrika und Amerika. Im Hinduismus und Buddhismus wird die Swastika noch heute
als religiöses Glückssymbol verwendet.
Zu diesem Symbol schreibt Helena Roerich: Die Kanten
zur Sonne biegen bedeutet eine Vorwärtsbewegung, wohingegen die Kanten in die
Gegenrichtung biegen Verzögerung bedeutet; letzteres Symbol wird von den
Schamanen verwendet. Bei den Druiden galt ein Ritual, nach dem alle Anwesenden
genau auf die Sonne gerichtet um die Opferstelle oder den Altar schreiten
mussten, die Hierophanten hingegen schritten der Sonne entgegengesetzt, so ihr
höheres Wissen symbolisierend. Wirklich, nur ein Hierophant kann der großen Kraft
standhalten, und allein eine solche Anspannung kann Funken höchsten Wissens
verleihen. Wie Sie sehen, wurde der eigentliche Sinn der Symbole vermischt und
verflochten. (HR II/2, 398; Brief vom 01.10.1937)
[136] Dieser Absatz steht in der englischen Ausgabe unter § 433
[137] Gemeint ist möglicherweise: Die Weisungen dürfen den
Kernbereich des Menschen, seinen freien Willen, nicht berühren
[138] Bei Uguns
steht statt „selbst“ „nicht nur“
[139] Gemeint ist wohl: Ob man die Zeit zwischen den
Inkarnationen in der Höheren Welt bewusst oder unbewusst (wie im Schlaf)
verbringt, hängt von der Stufe des Bewusstseins ab
[140] Tag und Nacht Brahmas: gemeint ist Manwantara*
und Pralaya*
[141] Cherub: Im
Alten Testament geflügelter Engel in der Nähe Gottes
[142] Epidermis:
Siehe die Fußnote zu § 96. Eine schwer verständliche Stelle. Im englischen Text fehlt das Wort
„Epidermis“
[143] Bei Uguns
und im englischen Text heißt es:
„Urusvati sah“
[144] Siehe zu diesem § auch die Erläuterungen in Helena Roerich, Briefe Band VII Nr. 15,
Brief vom 27.02.1940: Nun über § 465. Dieser Paragraph bezieht sich
auf meine Erlebnisse. Alle Funken und Flammen muss man, wie ich schon schrieb,
im eigenen Inneren sehen. So entsprangen die drei erwähnten Flammen aus den
Gehirnzentren und haben sich gleich Feuerrädern gedreht. Der Kreis des dritten
Auges, wenn er einmal entzündet wurde, bleibt so, und ich kann ihn sogar am
Tage sehen, etwas über der rechten Seite der Brust, bei einiger willentlicher
Einwirkung. Besonders hell leuchtet er in der Nacht, wenn ich aufwache.
Manchmal teilt er sich in zwei oder sogar drei Teile auf und bildet dabei so
etwas wie Kettenglieder. Die Verdoppelung oder Verdreifachung der Kreise zeugt
von der Teilbarkeit des Geistes.
Der Kelch der
Heldentat in den Visionen wurde mir vom Großen Herrscher überantwortet. Nach
einer solchen Entflammung der Zentren ist Ruhe vonnöten, denn es findet eine
große Erschütterung des Organismus statt. Das Feuer der Zentren ruft eine
verstärkte Schwingung in diesen Zentren hervor und wird an die entsprechenden
Organe weitergeleitet, was in ihnen einen etwas entzündlichen Zustand
hervorruft, der verschiedenen Symptome einer lokalen Erkrankung erzeugen kann.
Die höchsten Schwingungen werden durch unsere physische Hülle nicht so einfach
wahrgenommen. Wenn man sie verstärkt, kann man leicht veraschen. Die Visionen
verschiedener Landschaften, Blumen, Menschen u.a. weisen auf Sensibilität hin
oder auf die Öffnung des Zentrums des dritten Auges. Man kann viele
Besonderheiten beobachten, daher schreiben Sie diese auf. Im zweiten Teil der
„Blätter aus Moryas Garten“ wird auf die sieben Ringe (oder Stufen) der
Hellsichtigkeit oder Hellhörigkeit hingewiesen, studieren Sie diesen
Paragraphen [BGM II, 203] und setzen Sie Ihre Niederschriften fort,
dann werden Sie feststellen, zu welchem Kreis die eine oder die andere Vision
gehörte.
[145] Zitat aus BGM
II, 153, wo es um ein Gespräch zwischen Jesus
und Morya über das Thema „mit
menschlichen Händen und Füßen“ geht, das Jesus mit Zeichnungen im Sand
veranschaulicht
[146] L.: Bei Uguns steht hier und im folgenden
Paragraphen statt „L.“ durchgehend „Lithium“.
Das Wasser
oder Präparat L., auf das im Buch „Agni Yoga“ hingewiesen wird, ist das
Wasser vom Lithium. Lithium erweist sich als kräftiges Reinigungsmittel und ist
wirkungsvoll gegen viele Krankheiten. Er ist sehr hilfreich bei Lebererkrankung
usw. (Helena Roerich, Brief vom 31.12.1935)
Als Spurenelement ist
Lithium in Form seiner Salze häufig ein Bestandteil von Mineralwasser. Auch im
menschlichen Organismus sind geringe Mengen Lithium vorhanden.
[147] Semaphor:
„Flügeltelegraph“, Einrichtung, bei der Signale durch die unterschiedliche
Stellung beweglicher „Arme“ übermittelt werden, z. B. betreffend die
Windverhältnisse für die Küstenschifffahrt
[148] Glimmer:
gesteinsbildende Minerale
[149] Wasser L.: wahrscheinlich ist Lithium gemeint,
siehe die Anmerkung zu § 479
[150] Dukkar: Dukkar, die vieläugige und vielarmige,
ist eine tibetanische Göttin des Weiblichen Elements. Sie ist ein Äquivalent
der indischen Kali und Lakschmi, das Symbol der Mutter der Welt. Auf
tibetanischen Thangkas wird sie gewöhnlich unter einem Regenschirm dargestellt,
was bedeutet, dass Sie Tropfen des Höchsten Segens sammelt.“ (HR I/3, 154, Brief vom 24.06.1935)
[151] Abhidharma: Abhidharma ist buddhistische
Metaphysik. In diesem Fall bedeutet das Licht Abhidharma das höchste
Bewusstsein: Budhi-Manas. (HR I/3,
154, Brief vom 24.06.1935)
[152] Stigmata: Wundmale Christi
[153] Uru, Svati:
Uru (sanskrit) Licht, Svati (sanskrit) Morgenstern, Venus (auch Schwester,
daher Urusvati Lichtschwester);
[154] Hierophant: Hoher Priester
[155] Über automatisches
Schreiben schreibt Helena Roerich
II/1, 49, Brief vom 15.10.1935: Und nun über automatisches Schreiben. Dies muss
ebenfalls als ein bestimmter Besessenheitsgrad betrachtet werden, denn beim
automatischen Schreiben gibt es gewöhnlich einen äußeren Einfluss auf das
physische Zentrum der Hand und auch auf das des Gehirns, was sehr schädlich ist
und wenn oft geübt, in Paralyse enden kann.
Ich habe nie
automatisch geschrieben, aber ich hatte Gelegenheit, dieses Phänomen in Amerika
zu beobachten, wo es weit verbreitet ist. Der Vorgang ist sehr unterschiedlich:
Die einen behaupten, dass sie nicht wissen, was sie mit ihrer Hand schreiben,
andere hingegen sagen, dass jedes Wort in ihr Gehirn klar eingeprägt wird.
Manche schreiben sehr schnell und leidenschaftlich, andere sehr ruhig und jedes
Wort sorgfältig. Es gibt auch solche, die plötzlich die Sprache wechseln, oder
solche, die ohne jedwede technische Kenntnis und unfähig, einen einfachen
Gegenstand zu zeichnen, plötzlich vollständige Bilder zeichnen. Es gibt auch
Fälle, wo Menschen von rechts nach links schreiben, in einer ihnen unbekannten
Sprache. Dies alles entspringt natürlich nicht dem Unterbewusstsein, sondern
kommt offensichtlich durch äußere Beeinflussung. Und die Grade der sogenannten
„Schutzgeister“ oder Führer, die Kontakt suchen und führen wollen, variieren
sicherlich sehr in der feinstofflichen Welt. Durch jene, die harmlos und freundlich
zu uns sind, können wir unerwartet eine feindliche Kraft herbeiziehen - von
keinem geringen Kaliber! Daher rate ich, solange keine gefestigte
Herzensbindung mit dem Lehrer besteht, das automatische Schreiben zu
unterlassen. Wir wissen nie, wer uns als Werkzeug verwenden will! Und außerdem
können wir eine Kraft anziehen, die zu beherrschen wir nicht imstande sind.
Daher möge jeder ernsthaft darüber nachdenken, bevor er unbekannten Kräften den
Weg ebnet. Ist jemand dem Lehrer treu ergeben, welchen Nutzen bietet dann seine
eventuelle Begabung zum automatischen Schreiben? Für einen Schreiber ist die
Lehre ein unerschöpflicher Born von Themen.
[156] Syllogismen
(Plural von Syllogismus): Bestimmte Art eines logischen Schlusses, bei dem aus
einem Obersatz (1. Prämisse) und einem Untersatz (2. Prämisse) eine Konklusion
(Schlussfolgerung) gezogen wird, z. B.: „Alle Menschen sind sterblich.“ „Alle
Griechen sind Menschen.“ „Also sind alle Griechen sterblich.“
[157] Phönix: Mythischer Vogel der Ägypter,
verbrennt sich selber und geht verjüngt aus seiner eigenen Asche hervor („wie
Phönix aus der Asche“); Symbol der Auferstehung und der Unsterblichkeit
[158] Gemeint ist möglicherweise die kommende sechste Rasse
[159] Vier Konzepte:
Siehe dazu im einzelnen BGM II, 234
[160] Raja:
Titel eines indischen Fürsten. Darüber steht der Maharaja
[161] Emulsion: Gemisch
[162] Hermetismus: Lehre
und Philosophie des Hermes, siehe die Fußnote zu § 594
[163] Hermes
Trismegistos (griechisch „Hermes, der dreimal Größte“), 2. oder 3. Jhdt. n.
Chr.: Gesetzgeber und Verfasser heiliger Bücher über geheime Kenntnisse der
Alchemie, Heilkunde, Magie und Naturphilosophie, basierend auf ägyptischen,
orphischen und neuplatonischen Einflüssen. Auf den verloren gegangenen
„hermetischen“ Schriften basieren der „Corpus Hermeticum“ und die „Tabula
Smaragdina“, beides Sammlungen astrologischer und magischer Schriften
[164] Im englischen Text heißt es statt
„Unterschenkel“ „Knie“
[165] Rauchöffnung: Nach dem englischen Text
ist ein Schornstein gemeint
[166] Statt mit „Seufzer“ könnte man auch mit „tiefes Atemholen“ übersetzen
[167] Gemeint ist Jakob Böhme*
[168] Nach dem englischen Text ist ein Abfluss von
nervlicher Energie gemeint
[169] Absolute Finsternis: Absolute Finsternis
ist der ständige Gegner des Lichtes. Sie ist der Feind alles Bestehenden. Sie
ist die Verneinung des Lebens. Sie ist der Würger und Vergifter. Was ist sie
dann? Sie ist der Auswurf des unvollendeten Geistes. Es gibt keine ausreichenden
Worte, diesen Druck und diese Erstickung zu beschreiben. Auf diesen Feind des
Planeten könnten nicht viele schauen, ohne zu erkranken. Es ist genau diese
Finsternis, die ihre bisherigen Orte verlassen hat. Auf ihrem Weg verzehrt sie
alle Elemente, und das Gas zwingt die Kräfte der Zerstörung in diese Spalten.
(Helena Roerich, Auf östlichen Kreuzwegen – Kryptogramme des Ostens, IX.
Gold und Finsternis)
Die Aura unserer Erde ist sehr trübe – war sie früher
gelb, so gleicht sie heute mehr der Schieferfarbe. Es war fürchterlich, diese
Atmosphäre zu beobachten, vor allem das Ausbreiten der absoluten Finsternis.
Nach diesem Erlebnis war ich für einige Tage in einem Zustand nervlicher
Erschütterung. Schmerzlich fühlte ich das Unheil, das unseren Planeten bedroht.
Doch jetzt habe ich es überwunden, und ich nehme die Anzeichen, wie unter dem
Angriff der finsteren Kräfte ein Rettungsanker des Schiffes der Menschheit nach
dem anderen zerstört wird, fast gelassen hin. (HR I/3, 59; Brief vom
08.03.1935);
Das Leid, das infolge der fürchterlichen Katastrophe,
die unseren Planeten bedroht, über die Menschheit kommen wird, wenn sie sich
weigert, sich zu besinnen, ist mir wohl bekannt. Seit frühester Kindheit stand
ich unter dem Druck der Vorahnung bevorstehender Katastrophen. Wiederholte
Traumvisionen von der Zerstörung des Planeten hinterließen eine unauslöschliche
Spur in meinem Bewusstsein, Auch werde ich den Tag nicht vergessen, an dem man
zu mir, bereits als Erwachsener, von der letzten Prüfzeit für unseren Planeten
sprach und ich die Wirkung erstickender absoluter Finsternis erlebte. Nach
diesem Erlebnis war ich für einige Tage in einem schrecklichen Nervenzustand.
Jetzt allerdings sind der Schrecken und der Druck überwunden, aber noch
verbleibt Traurigkeit bei dem Gedanken an die Möglichkeit einer solchen
endgültigen Vernichtung. (HR II/1, 99; Brief vom 17.12.1935)
[170] Im englischen Text heißt es statt „die
Richtung weiter zu verfolgen“ „die Richtung zu weisen“
[171] Absatz 1 dieses Paragraphen ist identisch mit Hier 49, die Absätze 2 und 3 dieses
Paragraphen sind identisch mit Hier 47
[172] Dieser Satz fehlt in Hier 49
[173] Der Paragraph ist identisch mit Hier 50
[174] Der Paragraph ist identisch mit Hier 30
[175] Der Paragraph ist identisch mit Hier 33
[176] Der Paragraph ist identisch mit Hier 35
[177] Der Paragraph ist identisch mit Hier 37
[178] Der Paragraph ist identisch mit Hier 40
[179] Der Paragraph ist identisch mit Hier 41
[180] Der Paragraph ist identisch mit Hier 42
[181] In Hier 42
heißt es statt „der Hierarchie“ „dem Hierarchen“
[182] Die letzten beiden Sätze fehlen in Hier 42
[183] Der Paragraph ist identisch mit Hier 43
[184] Der Paragraph ist identisch mit Hier 44
[185] Der Paragraph ist identisch mit Hier 48
[186] Der Paragraph ist identisch mit U II, 722
[187] Der Paragraph ist identisch mit U II, 751
[188] Dieser Satz fehlt in U II, 751
[189] Der Paragraph ist identisch mit U II, 760
[190] Der Paragraph ist identisch mit U II, 382
[191] Der Paragraph ist identisch mit U II, 432 [32]
[192] Der Paragraph ist identisch mit U II, 548 [148]
[193] In der Originalausgabe steht statt „dir“ „mir“, wohl
ein Druckfehler. Wie hier Uguns und der englische
Text
[194] Brahmaputra:
Fluss, der durch China, Indien und Bangladesch führt
[195] Trommler:
Gemeint sind wohl die Verleumder von Frau Blavatsky
[196] Nach dem englischen
Text geht es darum, dass die Erde in unzählige Meteore zerfallen und
dadurch die Zahl toter Planet nach Art des Mondes vermehren könnte
[197] Upasika: Esoterischer
Name von Helena Blavatsky
[198] Tannin:
Gerbstoff, der in Holz, Rinde und Blättern zahlreicher Pflanzen vorkommt und
u.a. bei der Lederherstellung und in der Medizin, z. B. zur Blutstillung oder
als Antiseptikum, zur Anwendung kommt
[199] Pyramidon: Synthetisches
Arzneimittel mit schmerzlindernder, fiebersenkender und entzündungshemmender
Wirkung
[200] Erika: Heidekraut
[201] Der große P.:
Nach dem englischen Text (Ergänzung
zum vorhergehenden § 289) ist Platon gemeint. Möglich ist aber auch, dass der
Große Wanderer angesprochen wird, ein esoterischer Name für Jesus; siehe die
Anmerkung zu § 8, wo dieselbe Abkürzung vorkommt
[202] Fu.:
Gemeint ist „Fujama“, ein esoterischer Name von Nikolaus Roerich. Bei Uguns steht allerdings A-L.-M., was
möglicherweise auf Allal Ming hindeutet, eine der Inkarnationen des Mahatma
Morya
[203] Der Text enthält ein Wortspiel, das im Deutschen
nicht wiedergegeben werden kann: Das russische Wort „бог“
(Gott) nimmt durch Voranstellen des Buchstaben „у“ einen negativen
Charakter an
[204] Beas: Fluss
im Nordwesten von Indien
[205] Pythia:
Priesterin im Orakel von Delphi des antiken Griechenlands
[206] Reigen:
siehe BGM I, 289 [345]
[207] Vagusnerv: Teil
des vegetativen Nervensystems, an der Regulierung der Tätigkeit zahlreicher
innerer Organe beteiligt