Feurige
Welt II
[Russisches
Original. Umschlag.]
Feurige Welt
1934
[Russisches
Original. Seite 3.]
Copyright
Alle Rechte, einschließlich
Übersetzungsrecht, sind
vorbehalten
„AGNI JOGAS“ IZDEVUMS
[Russisches
Original. Seite 4.]
Agni Yoga
Feurige Welt
Teil Zwei
[Russisches
Original. Seite 5.]
Gewöhnlich
verstehen es die Menschen überhaupt nicht, die ihnen gegebene Lehre zu nutzen.
Wenn sie eine scheinbar bekannte Mitteilung vernehmen, rufen sie hochmütig aus:
„Wieder dasselbe, das allen bekannt ist!“ Sie bemühen sich nicht zu prüfen,
inwieweit dieses Bekannte von ihnen erkannt und angewendet worden ist. Sie wollen
nicht darüber nachdenken, dass die nützliche Lehre nicht um der Neuheit willen,
sondern zur Gestaltung eines würdigen Lebens gegeben wird.
Die Lehre
des Lebens ist kein Sammelwerk unerhörter Utopien. Die Menschheit ist sehr alt,
und im Lauf von Zeitaltern sind alle möglichen Funken der Weisheit über die
Erde ausgegossen worden, doch jede Runde hat ihren Schlüssel. Wenn jemand den
gegenwärtigen Schlüssel als ihm bekannt erkennen kann, möge er sich freuen und sich
für eine ihm naheliegende Weisung bedanken.
Das scheint
einfach zu sein, doch in Wirklichkeit erweist es sich als sehr schwierig. Die
Menschen lieben es, Neuigkeiten zu hören und Spielzeuge zu erhalten, doch
wenige sind damit einverstanden, ihr Bewusstsein zu verfeinern.
[Russisches
Original. Seite 7.]
Es kann
nicht sein, dass eines der Elemente in der Lehre nicht hervorgehoben wurde! So
wurde auch das Feuer tausendmal erwähnt, doch jetzt ist die Erinnerung an das
Feuer keine Wiederholung mehr, denn sie ist bereits eine Warnung vor
Ereignissen, die das Schicksal des Planeten betreffen. Niemand kann sagen, er
hätte sich in seinem Herzen für die Feurige Taufe* vorbereitet, obwohl die
ältesten Lehren vor der unvermeidlichen Epoche des Feuers gewarnt haben.
[Russisches
Original. Seite 8.]
Feurige Welt
Teil Zwei
1. Nun wollen
wir noch näher an die Untersuchung der Bedingungen der Feurigen Welt herangehen.
Die
Teilbarkeit des Geistes* kann eine Reihe von Fragen aufwerfen. Natürlich kann
man darüber nachdenken, inwieweit der Chemismus der Himmelskörper auf die abgetrennten
Teile des Geistes einwirkt. Bei fernen Flügen können die Teile des Geistes den
verschiedensten Einflüssen ausgesetzt sein.
Wahrhaftig,
sogar die feurigen Körper können verschiedenen Einflüssen nicht ausweichen,
doch ein offenes Bewusstsein wird immer helfen, die besseren Schwingungen zu
finden.
Vom
irdischen Zustand (…)[1] her
ist es aber schwierig, die abgetrennten Teile des Geistes zu steuern, deshalb
passen sich diese Boten des Geistes meist selbst den örtlichen Bedingungen an.
Deshalb können sie manchmal sehr deutlich und vernehmbar und manchmal in allen ihren
Erscheinungen sehr nebelhaft sein.
Ein solcher
Zustand wird nicht vom Geist des Senders und auch nicht von dem des Empfängers
geschaffen, sondern vom Chemismus der Ströme. Selbst die Feurigsten Wesenheiten
sind den kosmischen Strömen ausgesetzt. Dies setzt ihre hochstehende Natur in
keiner Weise herab, sondern erinnert nur an die unabänderlichen Gesetze. Man
muss von der Herrlichkeit des Universums so sehr durchdrungen sein, dass man
die Gesetze der Großen Himmelskörper anerkennt.
[Russisches
Original. Seite 9.]
Wenn wir die
geschnitzten chinesischen Kugeln bestaunen, sollten wir uns vorstellen, welch einer
gewaltigen Willensanspannung es zur Verdichtung der Massen für die Bildung von
Himmelskörpern bedarf!
2. Zu dem
Bewusstsein zu kommen, die Errungenschaft der Anerkennung des Gesetzes nicht herabzusetzen,
wird schon eine Freude des Geistes sein. Zu verstehen, wie die Großen
Planetengeister Disziplin schätzen, wird schon eine Freude des Geistes sein.
Das feurige Wesen in sich selbst zu erkennen, wird schon eine Freude des
Geistes sein, doch dieses Wesens als äußerst große Verantwortung zu verstehen,
wird schon Mut des Geistes sein. Ich bestätige, dass es für Uns keine größere
Freude gibt als zu sehen, wie ihr diese Eigenschaften des Geistes annehmt.
Ein feuriges
Bewusstsein ist bereits der feinste Chemismus; es bekundet sich am stärksten in
den interplanetaren Räumen. Dort, wo der physische Körper bereits erschöpft ist,
beginnt der feurige Atem. Deshalb werden die Wesenheiten in zwei Typen
eingeteilt: Die einen gedeihen in den Tiefen der niederen Schichten, die
anderen sind zu den Gipfeln bestrebt.
3. Feuriges
Heilen durch ferne Ströme ist offensichtlich, doch die Menschen werden dies
dennoch zu leugnen suchen. Die gröbste Form der Elektrizität wird angenommen,
doch die Ströme höchster Spannung werden natürlich verlacht. Indessen konnten nützliche
Menschen diese wohltuenden Schwingungen mehr als einmal spüren. Die seit langem
aufgezeigten Rhythmen werden natürlich nicht ausgeschöpft, ebenso wenig wie viele
andere Schwingungen, von stark erschütternden bis zu den feinsten.
[Russisches
Original. Seite 10.]
Ich möchte die
Aufmerksamkeit nun auf einen sehr bedeutsamen Umstand lenken. Selbst bei diesen
kosmischen Strömen hat der Wille des Menschen eine große Bedeutung. Wer diese
Ströme nicht aufnehmen will, erfährt nur einen sehr mäßigen Grad der
Einwirkung, aber gedankliche Aufnahme löst eine sehr schnelle Wirkung aus.
Natürlich
kann es auch einen dritten Umstand geben: Wenn die Verbindung mit der
Hierarchie fest und bewusst ist, ist es sowohl für den Sender als auch für den
Empfänger leicht, die besten Wirkungen zu erzielen. Nicht ohne Grund habe Ich
auf diese beiderseitig entlastende Energie hingewiesen; sie hilft Energie
sparen, und das ist gerade jetzt besonders wichtig, wo es so viele sich kreuzende
Ströme gibt.
Man kann
sich leicht an Fälle erinnern, als unter der Einwirkung nützlicher Ströme der
Empfänger hartnäckig wiederholte: „Mein Bett wird stark erschüttert, sicherlich
von einem Erdbeben!“ Durch eine solche leichtfertige Ablehnung schwächen die
Menschen oft die Einwirkung der wirksamsten Energien.
Möge das
feurige Heilen die Menschen zwingen, über Jene nachzudenken, die Ihre besten
Kräfte zum Nutzen der Menschheit aufbieten.
4. In der
Feurigen Welt gibt es keine Schatten. Es ist nicht schwierig, sich das
vorzustellen, wenn es sogar auf Erden möglich ist, die Lichtquellen entsprechend
anzuordnen. Die Leuchtkraft aller Teile der Feurigen Welt erzeugt ein ununterbrochenes
Leuchten.
Ebenso
ununterbrochen ist ein offenes Bewusstsein, denn es benötigt bereits keinen
Schlaf mehr. Eine solche Anspannung ist möglich, wenn das innere Feuer mit dem
kosmischen bereits völlig
[Russisches
Original. Seite 11.]
übereinstimmt, denn bei völliger Harmonie wird die
Spannung schon nicht mehr gespürt.
Ebenso ist
es ist völlig richtig, die Sphärenmusik Gesang des Feuers zu nennen. Klingen
denn die feurigen Schwingungen nicht zusammen? Und ist dieses Klingen nicht eine
Ernährung durch Ausstrahlungen? Auf diese Weise klingen auch wir, wenn wir Agni
den „Hüter der Tore“ nennen und die unbeschreibliche Verbindung verstehen.
Man kann
auch hier erklingen, wenn auch nur für einen Augenblick, dann werden alle
irdischen Gewohnheiten unnötig. So muss man alle Funken der Feurigen Welt im
Herzen verwirklichen. Mögen die irdischen Gewohnheiten durch die Feurige
Wahrheit ersetzt werden.
5. Lasst
uns an den Mythos „Von der Entstehung der Berge“ erinnern.
Als der
Planetare Schöpfer an der Formung der Erde arbeitete, richtete Er Seine
Aufmerksamkeit auf die Fruchtbarkeit der Ebenen, die den Menschen einen ruhigen
Ackerbau ermöglichen konnten.
Die Mutter
der Welt* aber sagte: „Es ist wahr, die Menschen werden in den Ebenen Brot und
Handel finden, wenn jedoch das Gold die Ebenen verunreinigt, wohin sollen sich
dann die Reinen im Geist begeben, um sich zu stärken? Man möge ihnen entweder Flügel
oder Berge geben, um sich vor dem Gold zu retten.“
Und der
Schöpfer antwortete: „Es ist zu früh, den Menschen Flügel zu geben, sie würden ihnen
Tod und Verderben bringen, doch lasst uns ihnen Berge geben. Mögen einige sich auch
vor ihnen fürchten, für andere werden sie die Rettung sein.“
So
unterscheiden sich die Menschen in solche der Ebenen und solche der Berge. Man muss
sich jetzt dieser Mythen erinnern, welche die Verseuchung des Planeten vorausgesagt
haben.
In der Tat,
warum erforscht man den Chemismus der Luft so wenig? Sogar mit irdischen
Apparaten kann man die Verdichtung zerstörerischer Substanzen
[Russisches
Original. Seite 12.]
feststellen. Gewiss, diese Ströme können nicht immer
aufgespürt werden, genau wie das Fotografieren der Feinstofflichen Welt nicht
immer gelingen wird, doch mit Geduld kann man vieles feststellen. Die Feurige
Welt ist für irdische Beobachtungen nicht leicht zugänglich.
6. Lasst
uns an den Mythos „Von der Entstehung des Blitzes“ erinnern.
Die Mutter
der Welt sagte zum Schöpfer: „Wenn die Erde sich in dunkle Schleier der Bosheit
hüllt, wie werden die rettenden Tropfen des Segens durchdringen?“
Und der
Schöpfer antwortete: „Man kann Feuerströme sammeln, die jede beliebige Schicht
der Finsternis zu durchdringen vermögen.“
Die Mutter
der Welt sagte: „Wahrhaftig, die Funken des Feuers Deines Geistes können Rettung
bringen, aber wer sammelt und bewahrt sie bei Bedarf?“
Der
Schöpfer antwortete: „Die Bäume und die Kräuter werden Meine Funken bewahren,
doch wenn die Blätter abfallen, mögen der Deodar* und seine Schwestern das
ganze Jahr hindurch ihre Aufspeicherungen des Feuers bewahren.“
So spiegelt
sich die Verbindung mit der Höheren Welt in verschiedenen Mythen wider. Überall
wurde die Besorgtheit um die Menschheit und sämtliche Geschöpfe hervorgehoben.
Die Priester des Altertums haben ebenfalls sorgsam über die gerechte Verteilung
des schöpferischen Feuers gewacht.
Heute kreuzt
der Mensch ohne gehörige Überwachung Früchte und Pflanzen, man muss jedoch in
langwierigen Experimenten beobachten, wie man die feurige Substanz am besten
bewahren kann. Man darf sich nicht leichtfertig in die Schöpfung der Natur einmischen.
Die besten
Ratschläge können aus der Feurigen Welt gegeben werden, doch diesen Segen
sollte man suchen.
7. Jetzt
seid ihr nicht mehr erstaunt, dass die Schlacht
[Russisches
Original. Seite 13.]
so lange andauert, denn die Erweiterung des Bewusstseins
erweitert die Grenzen des Daseins.
Es wäre nämlich
leichtfertig anzunehmen, dass Er, der sich gegen das Licht auflehnte, ein
Schwächling sei. Man muss sich vorstellen können, dass die Kräfte des Lichts
nicht aus Schwäche dem Feind kein Ende bereiten, sondern aus dem Wunsch heraus,
das Gleichgewicht des Planeten nicht vorzeitig zu stören.
Nur wenige
können sich vorstellen, dass die Macht des Schöpfers des Planeten auch mit den physischen
Bedingungen rechnet. Man kann aber sehen, wie die harmonischen Schwingungen
zerstört wurden und dass der Planet von Schüben von Hitze und Kälte erbebt.
Deshalb rate Ich zum Gleichgewicht des Geistes. Dort, wo die Grundlage verletzt
wird, bedarf es einer besonderen Gegenwart des Geistes.
Sogar in allgemein
verbreiteten Büchern lest ihr über Klimaveränderungen und über Umgestaltungen von
Kontinenten und Strömen. Möge es darin auch viele Ungenauigkeiten geben, die
Wissenschaft der Himmelskörper ist exakt. Man möge nicht denken, die
Prophezeiungen seien falsch, denn sie kommen aus der Feurigen Welt.
8. Agni
Yoga erfordert besondere Findigkeit; er kann nicht durch die physische Mechanik
bekundet werden, die in unterschiedlichen Graden bei anderen Yoga-Systemen in
Erscheinung tritt.
Ein Element
wie das Feuer sollte, wie es scheint, den physischen Gesetzen nicht weniger unterworfen
sein als die anderen Elemente. Aber das Wesen des Agni unterliegt derart feinstofflichen
Gesetzen, dass es physisch nicht ausgedrückt werden kann.
Deshalb
muss man die ganze verfeinerte Findigkeit aufwenden, um den feurigen Zeichen zu
folgen. Daher kann man wahrnehmen, wie oft von der Hierarchie Feuer gesendet
werden, die Menschen jedoch versuchen nicht, sie aufzufangen und anzuwenden.
Das feurige
Gesetz liegt
[Russisches
Original. Seite 14.]
dem menschlichen Leben zugrunde: Empfängnis und Geburt
sowie alle Vorgänge, die Agni unterliegen, rufen kein Erstaunen als die Offenbarung
des Unnennbaren hervor. Man kann viel um mechanische Aufbauten umherirren, doch
in die Zukunft schreiten kann man nur durch die Erkenntnis von Agni.
Wenn ganze
Kontinente sterben, wie kann man dann neue Wohnstätten ohne neue Energie finden?
Es ist unumgänglich, das geistige Bewusstsein auf große irdische Umwälzungen
vorzubereiten – dies im besten Fall; doch wenn wir uns der letzten Grenze
erfüllt vom schwarzen Hass der Vergangenheit nähern, werden die Leute bloß
Pulverkeller sein. So lasst uns findig über Agni nachdenken.
9. Es ist
nicht unnötig, den Menschen aufzuzeigen, dass sie aufgehört haben, fest an die
Zukunft zu denken. Der Mythos vom Gold[2] wurde
schon erwähnt; es wurde bereits von der Zeit gesprochen, in der der Gedanke an
das Gold überhandnehmen und anzeigen wird, wie nah die Zeit des Feuers, des
Antipoden des Goldes ist.
Die
Menschen haben oft über die feurige Zerstörung des Planeten gelesen. Schon vor
zweitausend Jahren wurde darauf hingewiesen, dass Feuer die Erde verschlingen
wird, und vor vielen Tausenden von Jahren warnten die Patriarchen die
Menschheit vor dem feurigen Untergang.
Die
Wissenschaft hat vielen Zeichen keine Beachtung geschenkt. Niemand ist gewillt,
in planetarem Maßstab zu denken. So haben Wir vor der bedrohlichen Zeit
gesprochen. Man kann die letzte Stunde nicht versäumen.[3] Man
kann Hilfe gewähren, doch Hass wird kein Heiler sein.
10. Richtet
eure Aufmerksamkeit auf die sogenannten Übergangszustände des Organismus. So
erlaubt der Zustand zwischen Schlaf und Wachsein sehr bedeutsame Beobachtungen.
Man kann
bemerken,
[Russisches
Original. Seite 15.]
wie in das irdische Denken gleichsam Bruchstücke von
Gedanken einer anderen Ordnung eindringen; die Gegenstände vibrieren irgendwie,
und die irdische Betrachtung ändert sich. Wenige lassen den Gedanken zu, dass
diese andere Ordnung der Betrachtung das Denken der Feinstofflichen, ja sogar
der Feurigen Welt ist; nur wenn die offenbarte Welt schwindet, erwacht die
Stimme der Feinstofflichen Welt.
Bei
verschiedenen Übergangszuständen kann man Blitze der Höheren Welten wahrnehmen.
So sollte man besondere Klänge aufmerksam beachten.
Unter
irdischen Bedingungen sollte man sich nicht in diese Erscheinungen vertiefen,
denn es ist vor allem Gleichgewicht erforderlich, doch im Gefäß eines
erweiterten Bewusstseins müssen Erscheinungen aller drei Welten Platz finden; nur
auf diese Weise werden wir zu einem Verständnis des feurigen Gedankens
gelangen. Feuer als sichtbares Element behindert oft das Erkennen des feurigen
Gedankens, die Erscheinung Agni ist aber kein Zündholz. Jede feurige
Erscheinung spiegelt sich jedoch in erster Linie im Denkvorgang wider.
Dabei wendet
eure Aufmerksamkeit dem Ursprung des sichtbaren Feuers zu: Die leuchtende
Energie ballt sich und wirbelt dermaßen, dass man sogar bei einem kleinen Feuer
das Eindringen einer äußeren Energie bemerken kann. Den Augenblick der Vereinigung
des inneren mit dem äußeren Feuer kann man wunderbar erklingend nennen.
11. Manche
Blinde spüren das Hereintragen des Feuers nicht durch Licht, sondern durch den Klang.
Sie ziehen sogar das Erkennen durch Klang dem durch Wärme vor.
Nicht nur
mit Blinden, sondern auch an Menschen mit vollkommen verbundenen Augen kann man
lehrreiche Experimente durchführen. Allerdings kann eine solche Binde ein
Hindernis
[Russisches
Original. Seite 16.]
für die allgemeine Empfindsamkeit sein, weshalb die
Aussagen der Blinden überzeugender sein werden. Umso mehr, als ihr Gehör
gewöhnlich schärfer ist. Sie können bezeugen, dass sogar die Flamme einer Kerze
klingt.
Wir haben
unsere Sinne in vieler Hinsicht stark verfeinert, doch der physische Verlust
eines Sinnes schärft einen anderen. Sehende Menschen können den Gesang des
Feuers in einem Ofen, einem Lagerfeuer und einer Feuersbrunst erfassen, mit
andern Worten in der gröbsten Erscheinungsform. Dabei unterscheiden die
Menschen nur selten den Klang des Feuers vom Knistern des Brennmaterials. Gleichwohl
kann man den Klang des Feuers erkennen.
Die alten Chinesen
versuchten, den Klang des Feuers mit Streichinstrumenten wiederzugeben. Der
Herrscher des Feuers musste in seinem Tempel von Feuerklängen begleitet werden.
Ebenso musste der Herrscher des Wassers von gläsernen Instrumenten begleitet
werden. Eine solche Verfeinerung ist jetzt natürlich vergessen, sie zeugte aber
von großer Beobachtungfähigkeit für die Klänge der Natur. Es ist nützlich, sich
jedenfalls jener Kulte zu erinnern, die auf feinsten Schwingungen beruhten.
Wahrhaftig,
nicht die kalte Vernunft, sondern das Beben des Herzens bringt der feurigen
Verfeinerung näher. Dabei sollte die Grundlage nicht Feueranbetung, sondern die
Verehrung von Agni sein, das der Ursprung der Verbindung mit der Höheren Welt
ist.
12. Ihr
versteht, wie angespannt Wir sein können, wenn die Äußerung des Verstandes
einem tobenden Feuer gleicht; doch Unsere Feinde hoffen auch auf die Grenzen der
physischen Möglichkeiten, umso mehr muss man ihnen mit aller Geduld
entgegentreten.
Wahrhaftig,
es ist schwierig,
[Russisches
Original. Seite 17.]
Glaubenskämpfer zu finden, die nicht an besonderen
Krankheiten leiden. Sie haben oft gar nicht verstanden, warum sie solche
Schmerzen zu erdulden hatten, doch auf dem kürzesten Pfad kann die feurige
Spannung nicht vermieden werden. Kann es denn anders sein, wenn die Füße auf
der Erde sind und der Kopf in der Feurigen Welt?!
13. Man
sollte nicht nur Unsere, sondern auch die Schwarze Bruderschaft beobachten. Es
ist falsch, die finsteren Kräfte zu unterschätzen. Sehr oft kommt ihr Sieg
infolge einer solchen Geringschätzung zustande. Die Menschen sagen sehr oft „Es
lohnt sich nicht, auch nur an sie zu denken“. Man sollte aber an alles Existierende
denken.
Wenn sich
die Menschen mit Recht vor Dieben und Mördern schützen, sollten sie sich umso mehr
vor Mördern des Geistes hüten. Man sollte ihre Stärke richtig einschätzen, um
ihnen besser entgegentreten zu können.
Furchtlos
besuchte Urusvati* die Finsteren, sie hat verschiedene ihrer Grade gesehen und
in ihrer Kühnheit zu ihnen gesprochen. Es gibt wahrhaftig ein solches Maß an
Mut, dass selbst die Macht der Finsternis verstummt. Tatsächlich ist es nicht
möglich, die Finsteren zu überzeugen, doch man kann sie lähmen und beträchtlich
schwächen, deshalb ist es so wichtig, sich der Finsternis aktiv zu widersetzen.
Aus totem
Staub wird nur Staub geboren. Zur Reinigung des Hauses versorgt man sich mit verschiedenen
Besen; und findet man einen Skorpion im Haus, wird man ihn sofort entfernen.
Urusvati hat
eine geordnete Versammlung der Finsteren gesehen, und viele Versammlungen
könnten von einer solchen Ordnung lernen. Urusvati sprach mit Recht als Unsere Abgesandte,
und in einer solchen Bekräftigung liegt eine große Kraft. Man darf die Kraft
nicht zurückhalten, wenn der Geist weiß, worin die Waffe besteht.
[Russisches
Original. Seite 18.]
Die
Finsteren konferieren besonders eifrig, wenn sie sehen, dass die Ereignisse für
ihren Herrscher nicht nützlich sind. Die Hellen Kräfte hindern sie daran, euch
zu vernichten. Es scheint, als wäre es nicht schwierig, friedvolle Menschen zu
vernichten, aber über allen finsteren Reichtümern besteht die Kraft des Geistes.
Mit Recht
sagte Urusvati zu ihnen: „Ihr haltet Satan für unbesiegbar, doch ich widersetze
mich euch allen und spreche von seiner Niederlage.“ So kann man die Absichten
der Finsteren und Unsere Macht kennen.
Alle jene,
die glauben, Visionen und Träume entstünden durch die Verdauung, können die
wertvollsten Zeichen der Wirklichkeit leicht verschlafen. Nur jene, welche die
Kräfte ihrer Gegner kennen, können auf einen Sieg hoffen. Welche Ordnung und
Einigkeit muss man zeigen, um solch mächtiger Versammlungen Herr zu werden! Man
muss den ganzen geistigen Mut aufbringen, um die kleinen Dinge zu beseitigen
und zu unterbinden.
14. Zur selben
Zeit, wo der eine seine Seele für das Wohl der Welt opfert, sitzt der andere
auf dem Wasser. Während der eine sein Herz zur Rettung seiner Nächsten
darbietet, versinkt der andere in den Phänomenen der Feinstofflichen Welt.
Die Glaubenskämpfer
des Großen Dienstes sind frei von Psychismus*, weil sie im Geist ständig zur
Hierarchie bestrebt sind und ihr Herz auf den Schmerz der Welt erklingt.
Psychismus ist ein Fenster zur Feinstofflichen Welt, doch der Lehrer sagt dem
Schüler: „Wende dich nicht so oft dem Fenster zu, sondern schaue in das Buch
des Lebens!“
Psychismus
erweist sich oft als eine schwächende Erscheinung, denn der Große Dienst liegt
im Gefühlswissen. Daher hüten Wir uns vor Psychismus, vor dem Blick zurück ohne
eine bestimmte Aufgabe und ohne Zukunft. Geistig schwache Psychisten sind oft
ein schmackhaftes Gericht für Sataniden.
Gerade beim
Großen Dienst ist das Verantwortungsgefühl groß, doch an diesen Kelch sollte
man sich gewöhnen, weil es keinen kürzeren Weg gibt, als ihn zu leeren.
Das Herz,
das zur Hierarchie bestrebt ist, fühlt, wie notwendig und rettend der Kelch des
Opfers ist! Für den einen ist er nur ein Gegenstand des Spottes und der Verurteilung,
doch für einen anderen ist er ein kostbarer Schatz. Es ist Unser großer Wunsch,
dass sich wahres Gefühlswissen entwickelt.
15. Nichts
kann so vom Pfad wegführen wie Zurückweisung des Gefühlswissens. Doch dieses beginnt
mit der Hingabe an die Hierarchie. Allein wahre Hingabe hilft, das
Gefühlswissen nicht durch persönlichen Egoismus zu beflecken. Allein Hingabe lehrt,
die Weisungen des Lehrers nicht zu entstellen. Allein Hingabe erlaubt es, neue
Kräfte zu finden. Ich werde nicht müde, über wahre Hingabe zu sprechen, weil
die Menschen diesem Begriff oft den abscheulichsten Fanatismus unterschieben.
So ist die
Feurige Welt geboten.
16. Wie im
Himmel, so auf Erden. Die Grundlage des Daseins durchdringt wahrhaftig alles
Bestehende. Gerade diese Grundlage sollte der Menschheit helfen, die Hierarchie
der Unbegrenztheit zu verstehen.
Wer will
bezweifeln, dass in jedem irdischen Gegenstand jemandes Wille zum Ausdruck
kommt? Ohne Willen kann man einen irdischen Gegenstand weder erschaffen noch in
Bewegung setzen; so ist es auf Erden, und das heißt, so ist es auch in der
Höheren Welt.
Besonders
sollte man einsehen, dass der Planet als die irdische Festung ebenso wie
[Russisches
Original. Seite 20.]
ganze Systeme von Himmelskörpern des Impulses eines
Willens bedürfen. Ein solcher Wille kann natürlich vor allem von einem erweiterten
Bewusstsein verstanden werden, doch sogar der durchschnittliche menschliche
Wille kann ein beispielhafter Mikrokosmos sein.
Man sollte
sich nicht in besondere Berechnungen einlassen, doch wenn man den menschlichen
Willen bei höchster Anspannung als Maßeinheit nimmt, kann man die Kraft des Impulses
des planetaren Willens berechnen. Man kann sich sogar in eine unzählige Menge
von Nullen stürzen, um sich den Willensimpuls eines ganzen Systems vorzustellen.
Eine solche Aufgabe wäre eine Einführung in die Erhabenheit des Unnennbaren.
Daher sind
Beobachtungen der Willenskraft so nützlich, wenn der Gedanke diese kosmische
Energie in Bewegung setzt. Die Wohnstätte des Agni ist die Esse der Kosmischen
Kraft.
Man sollte
sich bei der Berechnung der Erhabenheit nicht von den unzähligen Ziffern entmutigen
lassen. Die Ziffern bestätigen nur unser Bewusstsein, doch das feurige Herz
kann auch ohne Zahlen auf dem Pfad der Annahme der Erhabenheit dorthin streben,
wo das Wort nichts bedeutet.
17.
Rhythmus ist der Erzeuger der Zusammenarbeit. Bereits im fernen Altertum verstanden
die Menschen die Bedeutung rhythmischer Chorgesänge und musikalischer
Bewegungen; so speicherte sich das Bewusstsein über die Triebkraft der gemeinschaftlichen
Arbeit auf. Sie wussten bereits, dass Rhythmus gemeinschaftliche Feuer
entzündete sowie Gereiztheit und Zwietracht vermeiden half. Er bestätigt
gleiche Bestrebungen, weshalb Musik vor gemeinschaftlicher Arbeit ein Zeichen von
Einigkeit ist.
Es ist
bedauerlich, dass die moderne Musik oft so unrhythmisch ist. Vielleicht dient
sie als Ursprung vieler geistiger Geschwüre, doch die Frage der Harmonie ist
ungewöhnlich kompliziert.
[Russisches
Original. Seite 21.]
Unrhythmik
bedeutet Uneinigkeit; grober Rhythmus jedoch Abstumpfung. So wird nur ein
feuriges Bewusstsein eine Verfeinerung des Rhythmus eingeben. Man kann über
viele Dinge nachdenken, wird aber immer auf das feurige Verstehen zurückkommen.
Die
Wohnstätte des Agni wird nicht vom Verstand erschlossen, sondern durch die
Harmonie des Rhythmus. Genauso wie manchmal ein Gefäß nicht mit Gewalt geöffnet
werden kann, sondern durch Rhythmus. Allein der wahre Rhythmus bringt uns voran
und bewahrt uns vor Verspätung. Indessen kennen wir den ganzen Schaden der Verspätung,
sowohl in der Bewegung als auch im Geist.
Man darf keinen
gestörten Rhythmus haben, der manchmal zurückweicht und manchmal
voranschreitet; so ergibt sich ein ungeheurer und nutzloser Energieverbrauch.
Wer mit einem feurigen Rhythmus voranzuschreiten begann, wird nicht
zurückweichen. Dieser Rhythmus bewahrt nämlich vor kummervollen Grübeleien und
führt im Geist voran; beschränken wir daher die Bedeutung des Rhythmus nicht nur
auf die äußere Bewegung, sondern führen wir ihn in das geistige Leben des
Alltags ein.
18. Die
Menschen spüren manchmal, wie etwas in ihnen singt. Ein solcher Gesang ist
niemals disharmonisch. Man kann es sehr schätzen, wenn solche Schwingungen unser
Wesen anregen. In ihnen liegt ein Embryo der Heldentat.
19. Die große
Hitze ist nicht nur physische Wärme, sondern ein Chemismus, der sich bereits
über dem Planeten verdichtet hat und sich als Vorbote der Feurigen Epoche
erweist.
Die
Menschen messen solchen Zeichen keine Bedeutung bei, und doch liegt es vor
allem an ihnen, die Lage zu verbessern. Das Böse ist ein Kondensator des schweren
Chemismus. Die Menschen wollen nicht glauben, dass ihr inneres Laboratorium
kosmische Bedeutung hat. Sie grübeln
[Russisches
Original. Seite 22.]
über alle möglichen nutzlosen Dinge, aber über ihre
eigene Bedeutung und Verantwortung wollen sie nicht nachdenken.
Natürlich
ist die chemische Hitze bisher noch vorübergehend und wird von Kälte abgelöst.
Man kann sich vorstellen, was die Menschen sich selbst für das nächste
Vierteljahrhundert bereiten! Noch ist Zeit, nachzudenken und die Atmosphäre
wieder gesund zu machen.
20. Es gibt
viele Gründe, warum die Menschen die Feinstoffliche Welt und die Ausstrahlungen
des Lichts fürchten. Sie fühlen in ihrem Wesen, dass in
der Feinstofflichen Welt jede Absicht von einer deutlich sichtbaren
Ausstrahlung begleitet ist, doch der Mensch selbst sieht seine eigene
Ausstrahlung nicht. Wäre er von der guten Qualität seiner Gedanken fest
überzeugt, hätte er nichts zu befürchten. Die meisten Gedanken sind jedoch sehr
gewunden, und der Mensch, infolge seiner irdischen Gewohnheit zu zweifeln, täuscht
sich sehr über die wahren Grundlagen des Denkens.
Deshalb
spreche Ich immer wieder von der Notwendigkeit des klaren Denkens. Man sollte
von der Qualität seines Denkens so fest überzeugt sein, dass man sich in jedem Augenblick
seines eigenen Lichtes sicher ist.
Das vom
Herzen bestätigte, beharrliche Streben zum Guten vervielfacht nur das
wunderschöne Licht; neben seiner wesentlichen Eigenschaft bewirkt dieses Licht
eine Reinigung des Raumes. In der Feinstofflichen Welt rufen solch wohltuende Ausstrahlungen
in der Umgebung ein Lächeln hervor und tragen zur allgemeinen Freude bei.
Festigt euch daher im Guten und denkt so, dass ihr euch vor niemandem zu schämen
braucht.
Haltet diese
Worte nicht für eine Abstraktion. Die Feinstoffliche Welt bestätigt sie. Viele
Bewohner der Feinstofflichen Welt bedauern, dass ihnen auf der Erde niemand von
diesen deutlich sichtbaren Ausstrahlungen erzählt hat, die schön sein sollten.
21. Viele würden
gern bitten, sie zu belehren, wie sie in die Feinstoffliche Welt eintreten sollen,
doch sie wissen nicht, wie sie fragen sollen, ohne lächerlich zu erscheinen.
Doch mögen die
Schriften sich in der Welt verbreiten, möge man sie heimlich lesen. Mögen sie
des Tags verlacht und des Nachts gelesen werden. Man kann diese Irrtümer
verzeihen, denn niemand gab diesen Menschen ein einfaches Geleitwort. Mancher
erschreckte sie, ein anderer schläferte ihr Bewusstsein ein, ein dritter führte
sie von der Wahrheit weg, doch niemand zeigte ihnen den schönen Übergang zu den
Gipfeln des Daseins.
Wir wollen
keine Vorwürfe machen, doch gerade in letzter Zeit gab es besonders viel
Verwirrung in der Welt. Es ist wahr, die Existenz der Feinstofflichen Welt hat
sich im Bewusstsein etwas gestärkt, doch umso weniger wissen die Menschen, wie sie
mit diesen Fakten umgehen und sie mit der Routine des Lebens in Einklang
bringen sollen. Sie versuchen, schweigend an dem vorbeizugehen, was sich laut
bemerkbar macht.
So wollen
wir uns sowohl am Morgen als auch am Abend mit dem Gedanken an den Übergang in
die Schöne Welt vertraut machen. Möge er schön für uns sein.
22. Raj-Agni
– so wird das Feuer genannt, das ihr Enthusiasmus nennt. Es ist wirklich ein
herrliches und mächtiges Feuer, das den ganzen umgebenden Raum reinigt. Von
diesem Feuer wird der aufbauende Gedanke genährt. Im silbernen Licht des Feuers
Raj-Agni wächst der Gedanke der Seelengröße. Aus derselben Quelle fließt die
Hilfe für den Nächsten. Die von Raj-Agni strahlenden Flügel kennen keine Grenze
und keine Beschränkungen.
Glaubt
nicht, dieses Feuer könnte in einem scheußlichen Herzen entfacht werden. Man
muss in sich die Fähigkeit entfalten, die Quelle einer solchen Begeisterung
hervorzurufen. Zuerst
[Russisches
Original. Seite 24.]
müsst ihr zu der Überzeugung kommen, dass ihr das Herz
für den Großen Dienst darbietet. Dann solltet ihr bedenken, dass der Ruhm der
Werke nicht euch, sondern der Hierarchie des Lichts gebührt. Dann kann man von
der Unbegrenztheit der Hierarchie verzückt werden und sich in der Heldentat
stärken, die für alle Welten notwendig ist. So wird Raj-Agni nicht für einen
selbst, sondern im Großen Dienst entfacht. Versteht, dass die Feurige Welt ohne
dieses Feuer nicht bestehen kann.
23. Bei
Flügen in die Höhen können viele Experimente gemacht werden. Vielleicht verstehen
die Forscher in der Tiefe ihrer Seele, dass die Höhen äußert notwendige
Erkenntnisse vermitteln können.
Sie müssen
sich allerdings außer mit physischen Instrumenten auch mit psychischer Energie
ausstatten, nur dann werden diese Experimente wirklich eine neue Vorstellung
bieten. Die Erforscher der Höhen und Tiefen müssen psychisch vorbereitet sein.
Nur bei einer solchen Verbindung wird auch die physische Seite die Arbeit eine
besondere Bedeutung erlangen.
24. Ihr
handelt richtig, wenn ihr es den Menschen ermöglicht, selbst zu entscheiden.
Man kann eine nützliche Richtung aufzeigen, doch jedweder Zwang ist schon
gesetzwidrig. Vor allem darf man die Feuer nicht gewaltsam entfachen. Die
Feurige Welt kann nur über das eigene Herz erreicht werden. Niemand wurde je
gewaltsam in das Feurige Reich geführt. Die Menschen verstehen oft nicht, wo die
Grenze des Zwangs liegt. Die einen streben nach Zwang, die anderen suchen sie –
das eine wie das andere widerspricht der Natur des Feuers.
25.
Beachtet die Verdichtung der Atmosphäre; diese niederen dichten Schichten sind
ungewöhnlich, und die Planetenkruste,
[Russisches
Original. Seite 25.]
des Segens beraubt, stirbt tatsächlich ab. Man muss
sich beeilen, einen neuen, reinen Zustand herzustellen.
26. Man
kann verschiedene Typen von Menschen beobachten, die sich ihrem Wesen nach
unterscheiden. Die einen denken nicht an die Zukunft und es ist, als hätten sie
alle ihre Vorhaben im irdischen Leben abgeschlossen; die anderen streben mit ganzem
Geist voran; für sie stellt das irdische Leben überhaupt kein Ende dar. Selbst
wenn sie nicht sehr verfeinert sind, spüren diese Menschen mit dem Herzen, dass
alles vor ihnen liegt.
Habt mit
den letzteren zu tun, denn bei all ihren Fehlern sind sie dennoch in die
Zukunft bestrebt und gehören so schon der Wahrheit an. Ihr wisst, dass Agni in
den Herzen jener lebt, welche die Zukunft lieben. Selbst wenn sich ihr Agni
noch nicht bekundet, ist sein Potential doch unerschöpflich.
Ebenso
betrachtet mitleidig jene Menschen als krank, welche die Zukunft nicht kennen.
Und wirklich, ihre Aura wird nicht leuchten, denn sie ist des Glanzes der
Materia Lucida* beraubt. Viele Menschen haben sich eine solche Beschränkung
geschaffen, dass sie sich durch ihre trübe Nervensubstanz nicht offenbaren
können. Wie Imperil* die Bewegung der feurigen Substanz hemmt, so trübt
beschränktes Denken die kostbare Substanz. Diese Krankheiten kann man durch
Suggestion* heilen.
27. Wie
gezeigt wurde, kann man auf Pflanzen einwirken. Doch dafür muss man sich mit großer
Geduld wappnen, weil jeder atmosphärische Strom auf die Übertragung von
feuriger Energie einwirken kann. Wer aber kann sich vorstellen, dass der
kosmische Chemismus nicht auf den menschlichen Organismus einwirkt?!
[Russisches
Original. Seite 26.]
Es wurde aber
richtig bemerkt, dass sich unter dem Druck der kosmischen Ströme sogar der Duft
der Blumen verändern kann. Seid nicht erstaunt, dass die ganze Natur darauf
anspricht, was der Mensch nicht bemerken will. Die Verfeinerung des
Bewusstseins besteht vor allem in Aufmerksamkeit gegenüber der Umgebung.
28.
Salamander können als Wesen des niederen Feuers nicht sehr lichtvoll sein. Als
Ich euch einen Salamander zeigte, wollte Ich euch eine Vorstellung von den
Kreaturen der feurigen Tiefen vermitteln. Ich habe euch bereits die
unterirdischen und unterseeischen Wesen gezeigt, doch man muss auch die
Amplitude[4] des
Feuers kennen. Man kann die ganze Verschiedenartigkeit der Feurigen Wesen
besser verstehen, wenn man nicht nur die Höchsten, sondern auch die niedrigsten
betrachtet.
29. Gewiss,
man kann die Milz operieren. Der Organismus kann physisch eine Zeitlang sogar
ohne sie existieren, was aber eine rein physische Lösung sein wird. Bis jetzt
haben sich die Menschen nicht um die Folgen für den feinstofflichen Körper
gekümmert, indes muss ein Organ, das mit dem feinstofflichen Körper verbunden
ist, sehr geschont, aber nicht zerstört werden.
Das gleiche
gilt für die Entfernung des Blinddarms. Der Mensch kann ohne ihn nicht nur
leben, sondern setzt sogar Fett an, doch eine der Hauptfunktionen der
psychischen Energie ist gestört. Der Blinddarm nimmt die psychischen Elemente
der Nahrung auf. Mancher kann ohne solche Elemente leben, aber warum den
Organismus solcher Helfer berauben?
Gewiss, alle
physischen Operationen am Herzen zeigen, wie fern die Ärzte den psychischen Problemen
stehen; deshalb sollte man dringend alle
[Russisches
Original. Seite 27.]
physischen Operationen vermeiden, wenn dabei die für
den feinstofflichen Körper geltenden Bedingungen nicht beachtet werden.
Unvermeidbare Operationen sollten von einer entsprechenden Suggestion begleitet
sein, damit die Teile des feinstofflichen Körpers die höchst notwendige Lage
einnehmen können.
Man sollte
sich gedanklich mit dem feinstofflichen Körper in Verbindung setzen. Wenn der
Gedanke durch Suggestion den feurigen Selbstschutz stärkt, kann man die
Mehrzahl der Folgen vermeiden. Eines solchen Selbstschutzes bedarf es vor allem
gegen Infektionen. Gelänge es, während der Operation die erforderlichen Prozesse
zu suggerieren, würde die Hilfe des feinstofflichen Körpers zum erwünschten
Resultat bedeutend beitragen. Solche Suggestionen können alle Funktionen des
Organismus regeln, aber ohne diese Unterstützung ist es traurig zu sehen, wie
die feinstofflichen Körper verstümmelt werden.
Ein Chirurg
im alten China bewirkte vor der Operation gewöhnlich den Austritt des
feinstofflichen Körpers und erklärte dann durch Suggestion die neue Verwendung
des Organs. Daher sollte man nicht nur die physischen Bedingungen in Betracht
ziehen.
30. Manche
Menschen könnten denken: Wie leicht habe es die Herrscher, wenn Sie die Grenzen
der irdischen Lasten überschritten haben! So spricht jemand, der das Ausmaß der
Wirklichkeit nicht kennt. Es gilt nämlich: Wie auf Erden, so im Himmel. Die
irdischen Lasten schwinden, doch es stellen sich unvergleichliche kosmische
Sorgen ein. Wenn es auf Erden schwer ist, ist es im Himmel nämlich noch schwerer.
Lassen wir
die Augenblicke im Devachan* außer acht, in denen Illusion die morgige Mühe
verbergen kann, doch das Wirken inmitten des Chaos kann nicht leicht sein. Ihr habt
es schwer durch Finsternis und Chaos. An allen Wohnstätten ist es wegen
[Russisches
Original. Seite 28.]
der vielen Arten der Finsternis und des gleichen Chaos
genauso schwer.
Ihr aber spürt
glücklicherweise nur die Angriffe des Chaos und seht seine finsteren Bewegungen
nicht. Wahrhaftig, die Menschen haben es schwer infolge ihrer Unwissenheit und
ihres Dienstes an der Finsternis, doch weit schwieriger ist es, wenn man die Bewegung
der Materiemassen sieht, die sich in Chaos verwandeln. Wenn das zerstörende
unterirdische Feuer die Erdkruste vorzeitig zu durchbrechen sucht oder
Gasschichten den Raum vergiften, übersteigt die Schwierigkeit jedwede irdische
Vorstellung.
Nicht die Lasten,
sondern allein Vergleiche helfen jetzt, über die Mühen zu sprechen. Die
Unwissenden meinen doch, dass Gesänge und Harfen das Los der Himmelsbewohner seien.
Diesen Irrtum muss man zerstreuen. Nirgends gibt es Hinweise darauf, dass es
nur auf Erden schwierig ist, vielmehr muss man zum Vergleich sagen: Wenn hier Teufel
ärgern, so bedroht den Erzengel der Satan selbst.
So muss man
die Tätigkeit und den immerwährenden Kampf mit dem Chaos verstehen. Man muss
das als den einzigen Pfad anerkennen und es als Zeichen des Vertrauens des
Schöpfers liebgewinnen.
31. Man kann
sich daran gewöhnen, dass jede Unserer Nachrichten etwas Notwendiges ist. Sei
es ein einziges Wort oder ein einziger Buchstabe, wenn es gesandt wurde, bedeutet
das, dass es nötig ist. Die Menschen selbst sprechen einen Befehl oft mit einem
einzigen Wort aus, oft aber assoziieren sie ihn mit etwas Dauerhaftem. So kann
man vom Wachtturm aus oft nur einen einzigen Buchstaben senden. Die volle
Bedeutung gibt es nur in Unseren Telegrammen.
32. Ein
Wirbelwind entsteht nicht dort, wo es bereits tobt. Wir nehmen den Blitz wahr,
wenn er durch Anspannung entsteht. So spüren Wir die Entstehung von Wirbelwinden.
[Russisches
Original. Seite 29.]
Mögen die
sie nicht bemerken, die sie nicht bemerken sollen. Möge der Lauf des Schicksals
auch wie ein unterirdischer Strom sein, doch alle benachbarten Beispiele ziehen
nicht ohne Folgen vorüber. Möge das vom Schicksal Bestimmte sich erfüllen.
33.[5] Man
muss lernen, geistige Menschen zu ermutigen. Gewiss, sie vollbringen Heldentaten
des Geistes nicht aufgrund von Ermutigung, aber sie bedürfen dennoch einer
Absicherung ihrer geistigen Richtung.
Jeder
Regent muss nicht allein die Kraft des Tadels kennen, er muss auch das Wohl der
Ermutigung verstehen. Letzteres ist schwieriger, aber welcher Segen geht davon
aus, wenn der Regent weiß, was jeder für das Erblühen seines Lotus benötigt.
Es mag
viele Einsiedler geben, aber ihre segensreiche Anspannung wird das Höchstmaß an
Energie nicht erreichen, wenn die umgebenden Kräfte feindselig sind. Deshalb
muss man das Herz bei seinem Streben nach Verständnis des Allerbesten stärken.
34. Eine
Mutter sprach mit ihrem Sohn zuweilen über die Bedeutung des Höchsten Segens
und der ewigen Verbindung mit den Höheren Kräften. Eines Tages beobachtete der
Junge sehr aufmerksam einen kleinen Vogel auf dem Fensterbrett und flüsterte
seiner Mutter zu: „Er wacht auch darüber, dass ich nichts Hässliches sage.“ So
kann der Gedanke an die erhabene Verbindung aufkommen.
35. Zu
Unrecht denkt der Wissenschaftler, dass die Substanz der Emanationen der Finger
nur giftig sei. Dies hängt ganz vom geistigen Zustand ab. Das Imperil eines
nervösen Beobachters ergibt natürlich giftige Ablagerungen, wenn er dem geistigen
Zustand seines Organismus keine Aufmerksamkeit schenkt.
Die
Fähigkeit, die unterschiedlichen Nervenzustände
[Russisches
Original. Seite 30.]
zu erkennen, wird dem Wissenschaftler eine
unvergleichliche Möglichkeit bieten. Sogar das Leuchten der Fingerspitzen ist
doch verschieden. Und jedes Leuchten beruht auf Chemismus.
36. Nach
neuen Erschütterungen wird die Menschheit den Pfad der Zusammenarbeit betreten.
Doch man kann sich vorstellen, was zwei feindliche Nachbarn durchstehen müssen,
um an den beiderseitigen Nutzen zu denken. Die Bedrückung der einen bereitet den
anderen nur Freude – das heißt, dass beide leiden müssen. Die Listen der Finsteren
helfen den besonders Schlauen, sich zu schützen. Die Offenbarung von
Gerechtigkeit ist sehr schwierig, wenn die Beweggründe nicht in Betracht
gezogen werden.
37. Die
nächtliche Erscheinung hatte zwei Bedeutungen. Die erste zeigte, inwieweit
Gedanken in der Feinstofflichen Welt Wirklichkeit werden, wenn sich das
Bewusstsein erweitert. So rief der Gedanke an eine Zunahme der Größe
augenblicklich ein Wachstum des feinstofflichen Körpers hervor. Ein solcher
Umstand ist aber für den physischen Körper nicht nützlich, weshalb eine starke
Einwirkung erzeugt wurde, um den feinstofflichen Körper einzurenken. Eine solche
Einwirkung ist selten und ebenso selten ist eine solche Offenbarung des
feinstofflichen Körpers, weshalb man sie aufschreiben sollte. Sie zeigt dem
Empfinden, wie Gedanken in der Feinstofflichen Welt in Erfüllung gehen.
Im
irdischen Zustand ist die Gedankenschöpfung der Feinstofflichen Welt schwierig
zu erkennen, aber bei einer bestimmten Stufe des Bewusstseins kann man das
feinstoffliche Bewusstsein spüren und sogar in das physische Gehirn übertragen.
Bei einer solchen Einwirkung muss man gleichsam bestimmte Zentren berühren, und
eine solche Massage koordiniert die beiden Körper wieder.
Man kann allmählich
viele bedeutsame Erscheinungen bemerken. Natürlich findet bei der Rückkehr des
feinstofflichen
[Russisches
Original. Seite 31.]
Körpers ein gewisses Ausatmen statt. Seinem Grad
entsprechend zeigt es die Schnelligkeit der Rückkehr des feinstofflichen
Körpers an. Bei einem starken Ausatmen kann man bestätigen, dass der Flug eilig
war, doch eine solche Eile bringt gewöhnlich Müdigkeit mit sich.
Ebenso habt
ihr die Auswirkungen der Verbesserungen der Ströme richtig bemerkt, doch auch solche
Beobachtungen sind nur einem feinen Bewusstsein zugänglich. Man kann sich nicht
wenige Erklärungen dafür ausdenken, dass man einen höheren Strom nicht bemerkt,
doch ein entwickeltes Bewusstsein sendet in einem solchen Fall seine Dankbarkeit
in den Raum. Wahrhaftig, groß ist die Wirkung jedes Dankes! Die Menschen müssen
dieses Gesetz als lebendige Verbindung mit den Höheren Welten annehmen.
38. Jede
Botschaft muss nicht nur wohltätig, sondern auch anziehend sein. Man kann
beobachten, dass viele junge Leute nicht dem Weg ihrer Väter und Mütter folgen.
Außer karmischen Gründen kann man bemerken, dass die Tätigkeiten der Älteren nicht
anziehend sind.
Das gleiche
lässt sich in Bezug auf die Religionen beobachten. Religion, als die Verbindung
mit der Höheren Welt, sollte vor allem anziehend sein. Furcht zieht nicht an, Zwang
ist abstoßend, doch das Verständnis der Höheren Welt selbst muss hinreißend
sein. Man kann sich über alles Höhere freuen. Noch nicht einmal ein Dummkopf wird
sich vom Höchsten abwenden.
Um das
Höchste zu verdunkeln, muss man eine Reihe abstoßender Taten begehen. Wer diese
Abscheulichen auch sein mögen, sie sind auf jeden Fall Gotteslästerer. Wenn sie
das Herrliche verdunkeln, sind sie Diener der Finsternis.
[Russisches
Original. Seite 32.]
Es geht
nicht um Dogmen und Symbole, man kann das herrlichste Zeichen entehren. Wie
soll man dann jene nennen, welche die Kleinen von der Wohnstätte Gottes
abwenden? Schänder und Kerkermeister sind die, die das Gebet zum Höchsten
entehren.
Wurde etwa gesagt,
dass man mit seinem Vater oder seiner Mutter nur mit deren Worten sprechen kann?
So ist es auch beim Gebet zum Höchsten: Wer kann sein Herz zwingen, auf fremde Weise
zu lobpreisen? Wer Gebete, Hymnen und Lieder verfasst hat, sang mit dem eigenen
Herzen. Man darf den Geist nicht daran hindern, mit den eigenen Flügeln
aufzusteigen. Wie und wohin fliegen die Flügellosen? Und wird jener, der auch
nur die kleinste Feder abbricht, nicht dafür Rechenschaft ablegen müssen?
Wenn es
eines Gesanges bedarf, so ist es der Gesang des Herzens, und bei diesem Lied wird
die ganze Schöpfung erklingen, jeder Gegenstand wird in das Lob des Allerhöchsten
einstimmen. Wer seinem Nächsten hilft, das Lob noch anziehender zu gestalten, schafft
Segen.
Kein Dogma
kann verbieten, mit dem Allerhöchsten Zwiesprache zu halten. Je schöner sie ist,
desto näher wird Er sein. Wenn man der Hilfe bedarf, genügt der Ruf: „Hilf“! Doch
auch für dieses einfache Wort ist Anziehungskraft nötig.
Die
Fanatiker, von denen ihr viel gehört habt, leiden gerade am Fehlen dieser
Anziehungskraft. Wie viel Finsternis und Abstoßendes haben sie gesät!
Gibt es
eine Sprache, in der man nicht beten kann? Das Gebet des Geistes wird in allen
Sprachen verwirklicht, gleicherweise kann auch das Herz in seiner eigenen
Sprache singen, wenn nur Anziehungskraft erklingt.
39. Gewiss,
ihr hört, wie die Menschen
[Russisches
Original. Seite 33.]
über die Nutzlosigkeit des Gebetes klagen. Sie sagen: „Wozu
Einsiedler und Klöster, wenn die Welt im Unglück versinkt?“ Doch niemand denkt
darüber nach, was aus der Welt ohne Gebet würde!
Deshalb
sollte man alle Schmähungen der Taten des Geistes einstellen. Woher kommt denn
das Gefühl der Verbindung mit dem Höchsten, wenn nicht vom Gebet? Mögen jene,
die verurteilen, sich erinnern, ob ihr Herz nicht beim Ausdruck von Entzücken erbebte?
Der Ausdruck des Geistes führte an die Möglichkeit der Errungenschaft heran.
Man muss nämlich die Brücke zur Höheren Welt hüten.
40. Außer
dem Ausleihen von Energie gehören auch Anzeichen von Entrückung und Schwindelgefühle
zu den feurigen Einwirkungen. Genauso sind neuralgische Epidemien und
scheinbarer Rheumatismus nichts anderes als Offenbarungen der feurigen Zentren
unter dem Druck des räumlichen Feuers. Die Menschen werden nicht so bald
gewillt sein, diese Epidemien unter dem Zeichen des Feuers zu erforschen. Gewöhnlich
lieben sie die Zergliederung, die Synthese hingegen fällt ihnen schwer.
Indessen
ist es bereits an der Zeit, die Aufmerksamkeit jeder Krankheit zuzuwenden, die
der Suggestion unterliegt. Man muss sich eine klare Vorstellung von der Ursache
machen, die körperliche Schmerzen bewirkt, doch unter dem Einfluss von
Suggestion schwindet.
Warum sind
physische Empfindungen einem psychischen Einfluss unterworfen? Wir werden zu
dem Schluss kommen, dass sich ein Element als der entscheidende Faktor erweist:
Das Feuer, das sowohl den psychischen als auch den physischen Bereich
durchdringt. Sogar Meningitis[6] unterliegt
der Suggestion. Diese scheinbar unheilbare Verletzung weicht der Kraft des
Feuers.
Suggestion
ist doch vor allem feurige Konzentration. Ein Mensch, der eine feurige
[Russisches
Original. Seite 34.]
Einwirkung auslöst, ruft damit eine Spannung der leidenden
Organe hervor; deshalb sollte die Kraft der Suggestion stark entwickelt werden,
doch auch über sie muss es eine staatliche Kontrolle geben. Ähnlich wie über
die ägyptischen Priester, die das Recht zur Suggestion hatten, doch bei den
Tempelzusammenkünften volle Rechenschaft ablegen mussten.
41. Manche
Kinder haben die Gewohnheit, in Momenten der Muße etwas zu zerschlagen.
Manchmal kann man einen gewöhnlichen Teller zerschlagen, doch ein anderes Mal
kann man aus der gleichen Regung heraus eine kostbare Schale zerstören. Man
muss daher seine Gedanken dem Wichtigsten zuwenden und alle kleinen Handlungen
beiseitelassen. Das Bestreben, Schaden zuzufügen, wenn er auch noch so klein
ist, ist schon verbrecherisch. Gegenwärtig, wo wir an entscheidende Ereignisse
herangetreten sind, ist nicht die Zeit, sich mit unbedeutenden Dingen zu
beschäftigen. Man muss sich merken, dass eine äußerst entscheidendste Zeit angebrochen
ist.
42. Es ist
durchaus nicht leicht, sich der Zukunft zuzuwenden. Es klingt einfach: Lassen
wir die Vergangenheit hinter uns und wenden wir uns der Zukunft zu. Es ist
beides, einfach und schön; doch wie werden wir die Scheiterhaufen der
Vergangenheit entzünden, und wo werden wir die Feuer finden, welche die Zukunft
erleuchten? Die Heldentat des Geistes wird uns sagen, wie wir diese Grenzen und
Maßstäbe finden können. Wie aber kann man die Heldentat in das Alltagsleben
hineinzwängen? Glücklicherweise ist jedes Herz bereits ein für Heldentat
offenes Behältnis.
Zu allen
Zeiten unterteilte sich die Bevölkerung in Siedler und Nomaden. Die Nomaden wurden
von der Macht des Suchens nach Errungenschaft vorwärtsgetrieben, sie hatten keinen
eigenen Platz, aber für die Zukunft fanden sie die Kraft für Errungenschaften.
Dieses Streben des Herzens ist in jedem menschlichen Leben eingelagert. Man
muss unter
[Russisches
Original. Seite 35.]
den Resten der Macht der Heldentat diese edle Unruhe
finden, die in die Zukunft führt, nur dann bleibt man nicht in den Netzen der
Vergangenheit hängen.
Ich sprach bereits
davon, dass man in der Feinstofflichen Welt Erinnerungen meiden soll – sie sind
wie Fesseln! Hingegen muss man sich schon hier das Streben in die Zukunft angewöhnen.
Es wurde nicht gesagt, dass man die Vergangenheit nicht kennen sollte; gerade
Wissen ist gesegnet, aber man darf nicht im Staub der Tschuren[7] steckenbleiben.
Schreiten
wir zu den neuen Welten voran, ohne zu vergessen und ohne uns zu beschränken.
Freiheit des Bewusstseins erzeugt Helden. Disziplin des Geistes stärkt die
Weisen, und nur Unwissende können die Zukunft als ein neues Bett verstehen. Am
besten ist es, sich Bewegung und Flüge vorzustellen.
43. Wenn wir
uns über den Übergang in die Höhere Welt freuen, dann stellt auch der Übergang von
Gegenständen der Schöpfung eine eigene Stufe dar. Doch sogar eine solche Zerstörung
verwandelt sich in Nutzen. Es gibt das Martyrium des Menschen, der Tiere und der
Pflanzen, und auch das Martyrium von Gegenständen. Der schnelle Pfad des
Martyriums ist überall. Man kann diese Gegensätze[8] in
allen Naturreichen beobachten. Derselbe Weg des Martyriums ist sowohl
körperlich als auch geistig der kürzeste Pfad. Das Martyrium wird die „Feurige
Brücke“ genannt.
Während der
Schlacht müssen aber alle Möglichkeiten genutzt werden. So nehmt ihr sowohl
kleine als auch große Umstände wahr.
44. Ich
lenke auch aus physischen Gründen in die Zukunft. Man darf nicht vergessen,
dass man in der Feinstofflichen Welt nicht nur Hitze, sondern auch Kälte empfinden
kann; beide Empfindungen sind normalerweise nicht notwendig, sie entstehen durch
das Mitbringen von nicht überwundenen irdischen Teilchen. Streben in die
Zukunft ist die beste Befreiung von der irdischen Hülle. So kann man sich
nochmals davon überzeugen, dass der Gedanke rein physische Folgen nach sich zieht.
In der
Feinstofflichen Welt ist es natürlich unumgänglich, sich von den irdischen
Gefühlen zu befreien. Empfindet man sie noch, heißt das, dass irgendwelche Teilchen
den Aufstieg zu behindern drohen. Die Feinstoffliche Welt in Harmonie lässt
keine irdischen Gefühle zu, einfacher ausgedrückt, ihre Bewohner verschwenden
ihre Energie nicht für solche Empfindungen, die auch im irdischen Zustand viele
Lasten bereiten.
Man kann
das Bewusstsein auf die Befreiung von allerart unnötigen Überbleibseln
vorbereiten. Auch auf Erden rufen die Menschen doch bei bestimmten Erinnerungen
aus: „Es überlief mich heiß“, oder „Kälte durchdrang mein Herz“! Wenn aber ein
Gedanke auf Erden eine fühlbare physische Reaktion auszulösen vermag, so muss
diese sich in der Feinstofflichen Welt noch bedeutend verstärken.
Nur die
Zukunft kann doch von der Last der Empfindungen befreien, und es ist gar nicht
so schwierig, sich das Denken an die Zukunft anzugewöhnen, wenn man sich das
Streben zum Höchsten angeeignet hat.
So
bestätigt bei allen Taten den Nutzen des Verstehens der Zukunft. Die vielen
Erinnerungen, Bedauern, Kränkungen und anderen unnötigen Dinge der
Vergangenheit stoßen bloß den Magnetismus der Zukunft zurück, der sich schon
gebildet hat. Der Magnetismus der Zukunft ist ein gewaltiger Antreiber, und man
muss ihn als völlig real verstehen.
45. Gewiss,
der Zyklus des Aquarius[9] wirkt
bereits und lebt mit dem Ende des Fischezeitalters zusammen. Gewöhnlich zeigt
sich die Grenze eines Zyklus sehr allmählich, und auf diese Weise verwirklicht sich
die Harmonie des vor sich gehenden Evolutionsprozesses.
[Russisches
Original. Seite 37.]
Wenn man sich eine scharfe Grenze zwischen solchen ursprünglichen
Faktoren vorstellt, könnten Zerstörung und Kataklysmen hervorgerufen werden.
Und so hat
der Aquarius schon eine bedeutende Umstellung des Bewusstseins gebracht, doch
eine Steigerung könnte dort eine verderbliche Revolution auslösen, wo Aufbau
nötig ist. Selbst ein unvorbereitetes Auge kann den Wechsel des Einflusses der
Fische und des Aquarius bemerken. Man darf aber der Menschheit, in deren
Bewusstsein diese Einwirkungen noch gar nicht eingegangen sind, nicht erlauben,
sich aufzulehnen.
46. Die
irdische Welt ist ihrem Wesen nach der Feinstofflichen Welt entgegengesetzt, denn
jeder chaotische Zustand bedroht den feinstofflichen Aufbau. Der gleiche
Unterschied besteht zwischen der Feinstofflichen und der Feurigen Welt, denn
die Ablagerungen der Feinstofflichen Welt liegen nicht in der Natur des Feuers.
Daher stößt jeder feurige Gedanke sowohl in der feinstofflichen als auch in der
irdischen Welt auf Widerstand.
Doch diesen
Zustand kann man nur durch feurige Anspannung überwinden; denn das Feuer des
Geistes ist für das Verschlingen des Chaos und seine Umwandlung notwendig. Das
Feuer wird nicht dahin gelenkt, wo der Verstand das Chaos zu überreden versucht.
Das Feuer des Herzens durchdringt das Chaos und verwandelt es in eine nützliche
Substanz. Das Laboratorium des Herzens ist stark, und selbst der Gedanke muss
durch Feuer geläutert werden.
47. Auf die
Nutzung der psychischen Energie wurde in verschiedenen Schulen in unterschiedlicher
Weise hingewiesen. Die einen schlugen vor, diese Energie ununterbrochen anzuspannen,
während andere es vorzogen, diesen Strom durch Versenken der Energie in Untätigkeit
zu unterbrechen.
Ist
[Russisches
Original. Seite 38.]
das Bewusstsein entwickelt, unterscheiden sich die beiden
Methoden ihrem Wesen nach nicht voneinander. Bei einem erhobenen Bewusstsein
erhält die Energie ständig Impulse, und während sie untätig zu sein scheint, wurde
sie nur in die Tiefen des Bewusstseins übertragen.
Solche
scheinbaren Gegensätze werden bei der „Beschäftigung des Verstandes“[10]
offenbar. Die einen nehmen an, das Aussprechen bestimmter Worte sei notwendig,
die anderen übertragen diese „Beschäftigung“ direkt in den Rhythmus des
Herzens. Das eine wie das andere ist gleichermaßen nützlich, wenn der Geist
schon erhoben ist.
Bei der
Erhebung des Geistes muss man auf eine gleichmäßige Erwärmung des Herzens achten.
Man muss Erschütterungen vermeiden, da sie unnötig und schädlich sind.
Man kann
sich davon überzeugen, dass das Herz sich in einem ständigen Dienst an der
Hierarchie befinden kann. Dabei verliert das Herz die Anteilnahme an allen Alltagsfragen
nicht. Solche verwobenen Gegensätze ändern den Rhythmus des Herzens nicht. So
richte Ich auch jetzt eure Aufmerksamkeit auf die allergewöhnlichsten Verhältnisse
des Alltags, denn ein Führer muss sich mit jedem Vermittler des Lebens
befassen.
48.[11] Man
könnte fragen: „Warum spreche Ich von einem Führer und nicht von einem Regenten?“
Der
Unterschied zwischen beiden ist gewaltig. Der Begriff Regent setzt das
Vorhandensein sowie gleichsam die Leitung von etwas bereits Bestehendem voraus;
der Führer aber offenbart in des Wortes genauer Bedeutung die Zukunft. Er hat
nicht etwas bereits Aufgebautes übernommen, er führt, und jede seiner Taten
drängt voran. Der Regent kennt das bereits Aufgebaute und Vollendete; doch der
Führer hat nichts, was früher bereits verwirklicht wurde, und muss das Volk zum
Berg der Vervollkommnung führen.
Wenn die
Last des Regenten groß ist, ist die Verantwortung des Führers noch größer; dafür
errichten die Höchsten Mächte aber ihren Altar dort, wo es Anzeichen von Führerschaft
gibt.
Gerade der
Führer muss unterscheiden, wo es Heuchelei und wo Aufrichtigkeit gibt. Die
Tugend des Herzens unterscheidet sich sehr von erzwungener Liebedienerei. Der
Führer besitzt die Kraft, diese Eigenschaft zu erkennen.
Viele haben
gelesen, wie David[12] die
Höchsten Mächte befragte; er nahm Zuflucht zu dieser Quelle, um unnötige
Irrtümer zu vermeiden. Es gibt viele solcher Beispiele in der Geschichte
verschiedener Volker. Jeder kennt sie. Man braucht sich noch nicht einmal in
die alten Zeiten zu versenken, auch bei den jüngsten Ereignissen sind diese
Zeichen des Verkehrs[13] und
des Großen Dienstes sichtbar.
Wir wissen aber
auch, dass es für den Höheren Verkehr eines reinen Herzens bedarf. Nichts
Unreines kann an diesem Verkehr teilnehmen, deshalb muss das Zeichen der
Reinheit des Herzens das Symbol des Führers sein.
Nicht nur
in Taten, sondern auch in Gedanken birgt der Führer das Wohl des Volkes. Er weiß,
dass er damit betraut wurde, den vollen Kelch zu überbringen; er verliert den
Weg nicht durch Umherirren, er verschüttet den anvertrauten Kelch nicht – so
ist der Begriff Führer ein Zeichen der Zukunft.
49. Nützliches
Lesen muss von einem Leuchten begleitet sein. Das Herz kann nicht anders, als
auf die Freude des Geistes zu antworten. Je mehr sie benötigt werden, desto
verschiedenartiger können die Zeichen sein.
50.[14]
Denkt daran, wie sehr die Menschen des Begriffs Führer bedürfen. Sie wünschen
sich jemanden, der vor dem Höchsten für sie Bürge ist. Sie begreifen, dass man
den Pfad nicht ohne Verbindung finden kann, doch sie wissen, dass der Führer
erscheint. Nichts kann jemals den Führer hindern, wenn ihn keine irdischen
Erscheinungen zurückhalten, die seinen Rückzug erfordern. Das reine Streben des
Führers kann vor der Frist nicht unterbunden werden.
51. Es ist
nichts Neues, dass ein Erbeben des Schreckens im Nacken eine Zusammenziehung
der Nerven der Haut hervorruft, doch die Menschen vergessen, dass die
Nervensubstanz der Wirbelsäule zur Wiederherstellung des verwirrten
Bewusstseins eine Art Pfeil aussendet. Man könnte glauben, das Zittern im Nacken
sei ein Ausdruck des Schreckens, stattdessen ist es bloß ein schützender Pfeil.
52. Es gibt
nicht wenige Beben auf dem Planeten, der vulkanische Gürtel verschiebt sich
beträchtlich. Wenn Sonnenflecken auf das irdische Geschehen einwirken, dann
bewirken giftige Gase irdische Erschütterungen nicht weniger.
Die Wirkungen
von Erdbeben auf das Bewusstsein der Menschen werden zu wenig beobachtet. Nicht
nur das Bewusstsein erbebt in der Nähe eines Erdbebens, sondern es wirkt sich auch
im Raum wie eine starke Vergiftung aus.
Nur
Unwissende können sagen – „Was habe ich mit den Gasen in Chile oder in Sibirien
zu tun?“ Nur Unwissende wollen nicht im Weltmaßstab denken, doch jeder, der
bereits an die Feurige Welt denkt, versteht die Bedeutung der unterirdischen
Gase und der Strahlen, die von außen kommen.
53.[15] Ein
undurchdringlicher Panzer kann aus Metall oder aus Seide bestehen, der allerbeste
Panzer jedoch ist der feurige. Würde ein Führer auf dem ihm bestimmten Weg ohne
feurigen Panzer voranschreiten? Wie sonst kann man alle Pfeile der Bosheit und
Schwerter des Hasses abwenden? Doch viele Führer spürten selbst in ihrem
irdischen Bewusstsein, dass der feurige Panzer sie schützte.
Man kann ganze
Bücher über den Magnetismus des vom Schicksal bestimmten Führers schreiben. Man
kann bemerken, dass weder das Äußere noch die Stimme noch Reichtum, sondern
etwas anderes die Völker überzeugt.
Ich habe
schon mehr als einmal über das Feuer des Herzens gesprochen. Dieser Panzer-Magnet
zieht nämlich an und beschützt. Wie es heißt: „Ich werde alle Pfeile in meinem
Schild auffangen.“ Doch man muss diesen Schild schmieden. Man kann diesen
Schild nur von Oben offenbaren, doch wie viele Gedanken und Gespräche muss man
vorausschicken, damit die Verbindung hergestellt und der feurige Panzer
geschmiedet wird! Man darf keinen Tag und keine Stunde verlieren, um die Verbindung
(…) lebendig und überall gegenwärtig zu gestalten.
Fälschlich
denken die Menschen, die Wissenschaft entferne von der Höheren Welt; sie kann
irdische Bezeichnungen ändern, doch das Wesen des Dreieinigen bleibt die
Grundlage.
Umso mehr vermag
der Führer sich vorzustellen, worin das Wesentliche besteht. Vielleicht spricht
er das Unaussprechliche Wort nicht aus, aber er wird es in seinem Herzen
fühlen. Dieses Wort hilft dem Führer, das Weltverstehen nicht zu verlieren, nur
dieses wird ihm leicht den wunderbaren Panzer verleihen.
54.
Flammarion[16] spannt seine Gedanken
dafür an, den feinstofflichen Körper eines Planeten zu schaffen. Und ein
Planetenkörper wird tatsächlich durch Gedanken geschaffen; die Erzeugung eines
Planeten geht jedoch nicht von der Feinstofflichen, sondern von der Feurigen
Welt aus. Wenn das Feurige Korn schon gebildet ist, kann auch der Gedanke der
Feinstofflichen Welt von Nutzen sein.
Viele
feurige Körner rotieren im Raum. Viele Himmelskörper sind in feinstofflicher
Form schon vorhanden. Wahrhaftig, der Raum ist nicht nur angefüllt, sondern
sogar überfüllt. So ist die Vernichtung von Welten, die jede Sekunde vor sich
geht, bloß die faktische Erzeugung und Gestaltung neuer Körper. Es ist aber
richtig zu verstehen, dass
[Russisches
Original. Seite 42.]
die Erzeugung eines feurigen Gedankens bedarf.
Strebt zur
Feurigen Welt, um an einer höheren Schöpfung teilzunehmen. Es ist ein Irrtum zu
glauben, diese sei unzugänglich. Jedes entwickelte Bewusstsein sollte nämlich
zur Freude der Schöpfung streben. Dieses Streben allein ist schon der Beginn
der Zusammenarbeit.
Möge der
Gedanke Flammarions auch kein vollständiges Ergebnis zeitigen, so ist er doch weit,
edel und verdient, dass man sich an ihm erfreut. Er strebte stets nach einer Erweiterung
des Verständnisses, und so erlangten selbst seine Fehler eine nützliche
Bedeutung; außerdem ließ er seinen Verstand nicht austrocknen und konnte die
Erde jung verlassen. Während einige Unwissende in der Feinstofflichen Welt versuchen,
an Mord zu denken, träumt der Wissenschaftler von einer herrlichen Schöpfung.
55. Ein
gegenteiliges Beispiel ist, wenn der Verstand durch das Nichtbegreifen der
Lehre vertrocknete, dann kann man antworten:
„Hört auf, an euren Kränkungen zu haften; ihr hättet lange genug
euer Bewusstsein erweitern können; ihr hättet die himmlischen Welten beobachten
und die Quelle der Lehren verstehen können, doch stattdessen habt ihr lieber
irdische Kränkungen mit euch herumgetragen. Wozu habt ihr die Lehre und die
Weisheit der Zeitalter, wenn eure Gedanken, statt sich auszuweiten, sich in Gekränktheit
zusammengezogen haben? Niemand hat euch gekränkt, ihr selbst kränktet euch.“
So häufen
sich in der Feinstofflichen Welt kleinliche Gedanken. Man kann es nur bedauern,
dass so viel Energie für Streit und Herabsetzung verschwendet wird; wenn aber gefragt
wird: Wie kann man herausfinden, inwieweit solche Gedanken für die
Feinstoffliche Welt chemisch schädlich sind, kann man nur sagen: Klein, böse Gedanken
erzeugen giftige Gase. Man darf nicht
[Russisches
Original. Seite 43.]
an sich denken, sondern daran, wie sehr die Menschen
einander auch in der Feinstofflichen Welt schaden können. Doch jeder gute Gedanke
und das Streben zum Schönen bringen schnell voran.
56. Der
Gedanke-Wille bleibt die einzige Grundlage alles Bestehenden; deshalb muss die
Gedankenenergie so sorgfältig erforscht werden.
57.[17] Ihr
werdet Menschen begegnen, die sagen: „Hinweg mit Führern, hinweg mit Lehrern,
hinweg mit Leitern!“ Wisst, dass sie Parasiten sind, die sich von Aufruhr und
Zerfall nähren. Lüge und Verletzung liegen in der Natur von Parasiten. Sie sammeln
insgeheim Reichtümer an und sind nicht abgeneigt, Luxus zu ernten; so sollte
man alle unterscheiden: Jene, die ihrer Natur nach Erbauer und jene, die
Zerstörer sind.
So ist es
recht, bei jenen zu verweilen, welche die Freude an der Arbeit kennen. Sie
kennen auch die Führer und verehren den Lehrer, denn ihre Natur strebt nach
Kooperation.
58.[18]
Wunder leben. Und es lohnt sich tatsächlich, ein Leben der Erkenntnis von
Wundern zu führen. Viele bereite Konstellationen zerschlagen sich an dumpfen
Verneinungen und schmachvoller Blindheit des Bewusstseins.
59.[19] An
Haupt- und Mittelschulen muss es für beide Geschlechter die gleiche Erziehung
geben. Man kann einem Kind keine Spezialisierung aufdrängen, wenn es seine Fähigkeiten
noch nicht zu erkennen vermag. Es ist ausreichend, an den höheren Schulen das
Programm entsprechend den Begabungen einzuteilen. So kann man die Ausbildung
derjenigen zusammenstellen, die ihre Anlagen noch nicht sofort zum Ausdruck
bringen können.
Es ist sehr
wichtig, dass sich das Programm für die Geschlechter nicht unterscheidet. Schon
diese eine Bedingung wird ein äußerst schädliches Verhalten dem Geschlecht
gegenüber beseitigen.
60.[20]
Aufgabe einer wahren Schule ist es, das Bewusstsein in die Zukunft zu lenken. Niemand
will verstehen, dass die Übertragung des Bewusstseins in die Zukunft die Ausbildung
eines führenden Magneten ist. Doch es geht darum, dass das Bewusstsein völlig
in die Zukunft bestrebt sein muss. Viele meinen, man könne zuweilen an die
Zukunft denken und sich danach wieder in der Vergangenheit baden. Man sollte
nicht einzelne Gedanken der Zukunft widmen, sondern das Wesen des Bewusstseins auf
den Schlüssel der Zukunft einstimmen.
Man kann
sich zu einer solchen Transformation nicht zwingen. Man kann sie nur erreichen,
indem man die Zukunft liebgewinnt. Nicht viele lieben die Zukunft. Das Land der
Arbeitsfreude, welche die Arbeitsqualität vervollkommnet, kann auf natürliche
Weise in die Zukunft hinreißen. Die Pflicht des Führers ist es, das Volk in die
Zukunft zu lenken.
61.[21] An
den Schulen muss die Kunst des Denkens entwickelt werden. Jede Kunst bedarf der
Übung. Ebenso muss das Denken durch Übung gestärkt werden. Doch eine solche
Vertiefung darf weder mühsam noch langweilig sein, weshalb der Lehrer eines solchen
Faches wahrhaftig erleuchtet sein muss.
Man kann sehen,
dass das schrecklichste Elend in der Geschichte der Menschheit durch die Unfähigkeit
zu denken entstanden ist. Man kann viele Beispiele dafür finden, dass missglücktes
Denken und ungezügelte Gefühle ganze Völker in den Abgrund geführt haben.
Andererseits haben Trägheit des Denkens und Schwerfälligkeit des Geistes bereits
gebildete Möglichkeiten zunichte gemacht.
Der Führer
[Russisches
Original. Seite 45.]
muss selbst ein Beispiel für die ständige Erweiterung
des Denkens geben, um der Vorausschau nahe zu kommen. Vorausschau entsteht natürlich
durch Verkehr mit der Hierarchie. Doch der Verkehr selbst erfordert bewegliches
Denken und klares Streben.
Man darf die
Kunst des Denkens nicht als okkulte Konzentration verstehen. Nichts
Geheimnisvolles liegt in[22] der Kunst
des Denkens und in der Verfeinerung des Bewusstseins. Allein die erhabene
Eigenschaft der Gewissenhaftigkeit verwirklicht den Pfad des Denkers[23].
Dabei sagt
niemand, ein Denker sei ein besonderer Menschenschlag. Jedes Kind kann zum Denken
hingelenkt werden. Daher muss man die Kunst des Denkens als die Gesundheit des
Volkes ansehen. (…)
62.[24] Die
evolutionären Weltvorgänge müssen an den Schulen sehr anziehend dargestellt
werden. Ein Vaterland bildet sich aus Weltprozessen und muss ganz den ihm
vorbehaltenen Platz und Bedeutung einnehmen. Jedermann muss den wahren Wert
seines Vaterlandes kennen; es darf aber kein Baum sein, der in der Wüste wächst,
es steht in Zusammenarbeit mit vielen Völkern.
Auch der
Glaube an die Höhere Gerechtigkeit ergibt sich aus der Kenntnis der
Wirklichkeit. Mögen die Vorgänge in der Welt lebendige Interpreten finden. Man
muss darum besorgt sein,[25] dass
diese großen Völkerpfade nicht aus Unwissenheit entstellt werden.
63.[26] Jede
Vereinigung kann nur nach den Prinzipien der Kooperative zustande kommen. Man
braucht nur Elemente der Eroberung, der Unterdrückung oder der Herabsetzung
zulassen, und diese abscheulichen Schatten verwandeln sich früher oder später
in zerstörerische Ungeheuer.
Deshalb kann
kein Zwang in den Aufbau des Bollwerks eingehen. Man kann die Macht der Freude in
Zusammenarbeit finden, doch eine solche Zusammenarbeit bedarf der Kunst des
Denkens.
Wer wird
die Kräfte für produktive Arbeit einteilen? Nur der, der eine nützliche
Zusammenarbeit vorschlagen kann. Er muss sich eine solche gemeinsame Arbeit
vorstellen können, doch wie ihr wisst, muss man Vorstellungsvermögen ausbilden.
Aufgabe jeder Schule ist es, begründetes Vorstellungsvermögen zu erschließen.
64. Die
Überlegung über Medien ist richtig, dass ihre Lymphe[27] eine
mechanische Verbindung mit der Astralwelt ist, aber wie jede Mechanik schützt
sie vor keinerlei Einfällen. Ebenfalls richtig ist zu verstehen, dass die
Kräfte der Finsternis ihre ganze Findigkeit anspannen, um in den irdischen
Sphären zu verbleiben.
65. Selbst
während des Tags kann man eine Art Entrückung bemerken. Diesen Zustand sollte man
sehr aufmerksam betrachten. Er weist darauf hin, dass der feinstoffliche Körper
zum Teil ausgetreten ist, um ferne Arbeiten zu verrichten.
Man kann Schwindel
und eine Anspannung des Glockenzentrums spüren. Das kommt daher, dass der
feinstoffliche Körper nur zum Teil anwesend und einem besonderen Druck des
feurigen Korns ausgesetzt ist.
In diesem
Zustand sollte man sich nicht anstrengen. Es ist nützlich, eine Zeitlang mit
geschlossenen Augen ruhig dazusitzen. Man kann auch dem feinstofflichen Körper,
der bei der Arbeit ist, gedanklich Ströme zusenden. Dabei sollte man sich weder
hinsichtlich der Geographie noch der Entfernung Gewalt antun, sondern dem arbeitenden
feinstofflichen Körper ein ruhiges Geleitwort senden;
[Russisches
Original. Seite 47.]
man sollte sich nicht ermüden, wenn sich so viele
Ströme anspannen. Nicht allein schwere Ströme ermüden, sondern auch eine
verstärkte Sendung von Erfolg kann belastend sein.
Schläge auf
die Aura können ganz verschiedene Ursachen haben. Nicht zufällig bedeckten die
alten Priester das Herz mit der linken Hand, gleichsam als Blitzableiter, denn die
Finger werfen Schläge kräftig zurück.
66. Man
darf nicht meinen, die Klänge der fernen Welten seien etwas Unvorstellbares.
Vor allem werden sie ertönen, weil ein Strom eine Schwingung erzeugt. Man
sollte sich an solche Klänge gewöhnen.
Man kann verstehen,
dass die sogenannte Sphärenmusik ziemlich oft den Klängen der fernen Welten
nahekommt. In jedem Fall verbindet die Sphärenmusik schon die Welten, denn
diese Schwingung erreicht ferne Planeten.
67.[28] Man
muss die Aufmerksamkeit auf die Anfänge der verschiedenen Epidemien richten.
Das Auftreten der einen oder anderen Massenkrankheit spiegelt sich in den allgemeinen
bewussten Kräften wider. Die Vergiftung dringt tiefer ein, als man denkt, artet
aus und schafft neue Mikroben. Sowohl physische als auch psychische Epidemien
sind sehr verderblich. Viele Degenerierungen ganzer Generationen gehen von
solchen entarteten Mikroben aus.
68.
Überesst euch nicht, mit anderen Worten, seid vorsichtig mit der Nahrung.
Krankheiten
können sich besonders entwickeln, wenn das Auftreten schwieriger Ströme
offensichtlich ist. Man kann auch Krankheiten von Pflanzen und Tieren
beobachten, deren Heilung schwierig sein kann. So sollten nicht nur menschliche
Krankheiten, sondern auch die Krankheiten der ganzen Welt die Aufmerksamkeit
der Wissenschaftler erregen.
[Russisches
Original. Seite 48.]
69.[29] Einige
Insekten und Reptilien ziehen es vor, zugrunde zu gehen, lediglich um zu beißen
und ihr Gift abzusondern. In genau derselben Weise sind die Diener der
Finsternis bereit, die unangenehmsten Folgen auf sich zu nehmen, wenn sie nur giftiges
Unheil stiften können. Man muss sich diese Urheber von Übel fest merken, die
sich manchmal selbst nicht schonen, um eine böse Tat zu vollbringen.
Man kann viele
Beispiele dafür anführen, dass eine beabsichtigte Übeltat dem Übeltäter selbst
von keinem Nutzen sein konnte, er sie aber gleichwohl unter der Suggestion
finsterer Kräfte ausführte.
Die Winkelzüge
der Finsteren müssen offenbart werden. So findet man zum Beispiel in der Nähe
bestimmter Orte manchmal Leichen irgendwelcher Menschen und Tieren. Die
Finsteren wissen, dass zur Anziehung der Kräfte der niederen Sphären Zersetzung
notwendig ist, und sie richten daher findig solche Herde der Verwirrung und der
Zersetzung ein.
Aus diesem
Grund habe Ich seit langem den Rat gegeben, im Haus weder in Zersetzung
übergegangene Fleischspeisen noch verfaulende Pflanzen noch abgestandenes
Wasser aufzubewahren. Die Menschen wenden ihre Aufmerksamkeit selten diesen
Tatsachen zu, die sogar von den heutigen Ärzten bestätigt werden.
70.[30] Der Mensch
muss ständig auf der Schwelle zur Zukunft stehen. Der Mensch ist in jedem
Augenblick neu. Der Mensch kann sich nicht in der Vergangenheit verwirklichen, denn
sie besteht nicht mehr. Der Mensch kann die Vergangenheit kennen, aber wehe ihm,
wenn er die Maßnahmen der Vergangenheit anwenden will. Vergangenheit und
Zukunft sind unvereinbar. Die Weisheit des Bewusstseins neuer Kombinationen
vereinigt die Vergangenheit mit der Zukunft.
Es ist
nicht leicht, beständig und mutig zu erkennen, dass jeder Augenblick die Welten
erneuert; doch aus dieser Quelle wird
[Russisches
Original. Seite 49.]
unerschöpflicher Mut geboren. Man kann einen Rat von Weisen
einberufen, doch wer im Geist senil ist und sein Gesicht der Vergangenheit
zuwendet, kann dort nicht hinzukommen. Das Licht der Zukunft ist das Licht der
Hierarchie.
71.[31]
Bestechlichkeit muss mit allen Mitteln ausgemerzt werden, doch man darf sich
nicht auf Strafmaßnahmen verlassen. Sie helfen wenig. Man muss im Ethikunterricht
an den Schulen den Gedanken festigen, dass Bestechlichkeit der Würde des
Menschen nicht entspricht. (…) Man sollte sehr aufmerksam beobachten, ob sich
irgendwo Anzeichen dieser Verwesung offenbaren.
Neben Bestechlichkeit
ist Nichterfüllung der Pflicht nicht minder schmählich. Doch dieses Vergehen
wird von so früher Kindheit an aufgesogen, dass eine Einwirkung nur von klein
auf möglich ist. Mögen die Kinder an
die Arbeit der Erwachsenen gewöhnt werden. Auf die Qualität der Arbeit wird auch
das Bewusstsein der Pflicht folgen. Jedwede Nachlässigkeit, Vergesslichkeit und
Nichterfüllung können nur im eigenen Herzen verurteilt werden.
72.[32] Gerade
Mut wird durch die unzerreißbare Verbindung mit der Hierarchie geschaffen. Mut
kann im Geisteskorn liegen, ohne jemals als Rüstung des Lichts in Erscheinung
zu treten. Doch wenn unser Bewusstsein völlig in den
Bereich übertragen ist, in dem es weder Furcht noch Niedergeschlagenheit gibt,
sind wir unverletzlich durch das Schlechte. Wir müssen verstehen, wo unsere
Stärke liegt, und dorthin eilen, ohne abzuschweifen. So kann man seinen Mut
festigen.
73.[33] Gewöhnlich
irren sich die Menschen, indem sie in der Beschränktheit ihres Bewusstseins
annehmen, ein Gegenstand könne nur in einer einzigen Gestalt existieren.
Deshalb können sie sich nicht vorstellen, dass die Menschen in alten Zeiten die
verschiedensten Energien nutzen konnten, sie aber ganz anders anwendeten. Die
Menschen vergessen auch, dass sie beim Verlassen einer Behausung selbst viele
Gegenstände vernichten.
So haben
auch die weisen Lehrer Maßnahmen getroffen, um rechtzeitig das zu verbergen,
was nicht zu früh enthüllt werden darf. Dürfen denn neue Entdeckungen vorzeitig
veröffentlicht werden? Durch solche eigenmächtigen Versuche könnten die
Grundlagen erschüttert werden. Hat die Hierarchie an den Entdeckungen etwa
keinen Anteil? Wisst ihr etwa nicht, dass viele Entdeckungen von Uns vernichtet
wurden, weil sie zur Unzeit kamen und daher schädlich waren? Die Führende Hand kennt
keine Ruhe beim Verfolgen der Leitung der Möglichkeiten für das Heil.
74. Seit
langem weiß man, dass die Menschen entweder persönlich oder in Gedanken
miteinander bekannt werden können. Die letztere Verwirklichung ist auch
gegenwärtig von Nutzen.
75. Übermäßige
Hitze und Feuer wüten und erinnern uns daran, dass es vor Kriegen und Erschütterungen
Feuersbrünste gibt.
76.[34]
Wahrhaftig, Luxus muss den neuen Aufbau verlassen, umso mehr, als Luxus weder der
Schönheit noch dem Wissen entspricht. Doch die Grenzen des Luxus sind gewunden.
Man kann sie nicht durch ein einziges Gesetz festlegen. (…) Man muss jede Unanständigkeit
völlig ausmerzen, die eine Begleiterscheinung des Luxus ist. (…)
77.[35] Um die
Erkenntnis der Schönheit wachsen zu lassen, sollte an den Schulen das Studium
der Schönheit des Lebens eingeführt werden. In dieses Fach muss auch die
Geschichte der Kunst und des Wissens eingehen, denn es darf nicht nur die Begriffe
der Vergangenheit berühren, sondern muss auch Hinweise auf zeitgenössische
Errungenschaften beinhalten. Der Lehrer dieses Faches muss wahrhaft gebildet
sein, um jeden Fanatismus zu vermeiden, der den Keim der Unwissenheit in sich birgt.
78.[36] Die
Welt lebt durch das Mysterium. Ebenso wie das Höchste Mysterium unenthüllbar
ist. Ebenso wie es in jeder Anspannung ein Element des Mysteriums gibt. Die Menschen
spüren in ihrem Herzen die Grenze dieses Mysteriums und verstehen sie zu
achten. Ein Mysterium darf man sich nicht ausdenken, sondern man muss es verehren,
darin liegt die Rechtfertigung der menschlichen Persönlichkeit. (…)
79. Man
kann davor warnen, dass jede bewusste Berührung mit den Kräften der
Feinstofflichen Welt gefährlich sein kann. Wenn feinstoffliche Wesen bei einem
Erdbewohner Belehrung suchen, bedeutet das, dass ihre Ziele zweifelhaft sind,
denn in der Feinstofflichen Welt ist es leicht, erhabene Belehrung zu erhalten.
80.[37]
Jenen, die sich die Idee des Führers nicht aneignen können, sagen wir: Jedes
eurer Worte setzt den Vorrang von etwas oder jemandem voraus. Ihr merkt gar
nicht, dass jede eurer Behauptungen sich auf etwas stützt, das ihr vorgefunden
habt, das aber von jemand anderem aufgestellt wurde. Es gibt keinen Menschen,
der ohne Belehrung ausgekommen wäre. Man darf sich nur nicht in seinem Herzen selbst
erheben. Das Verstehen der Hierarchie wird helfen, die Erscheinung des Führers einzuführen,
der in Bezug auf die Höheren kein Führer, sondern ein Nachfolger ist.
Unter dem
Einfluss der Unwissenheit suchen die Menschen manchmal, die Seile durchzuschlagen,
doch jeder Seemann wird euch sagen, dass die Masten fallen, wenn die Elemente
die menschlichen Kräfte überwältigen. Derselbe Seemann weiß, dass eine Seereise
ohne Maste und Taue verhängnisvoll wäre. Das heißt, man sollte durch Erziehung die
Unausweichlichkeit der Hierarchie im ganzen Universum bestätigen.
81. Beim
Herannahen großer Fristen sind nie dagewesene Spannungen unvermeidlich. Das
Lenken und Koordinieren von Ereignissen ist infolge der Vergiftung bestimmter
Schichten der Atmosphäre übermäßig schwierig. Manche Ereignisse reifen wie
Früchte unter den sengenden Strahlen der Sonne, andere jedoch verschimmeln wie
bei feuchtem Wetter.
Denkt
daran, dass man die Fristen nicht verschieben kann, ein solcher Zwang kann
kosmische Kataklysmen hervorrufen. Jeder muss seinen Kräften gemäß wirken und
den Großen Dienst im Sinn behalten.
82. Feurige
Funken vom Feuerstein können an die Funken der Anspannung erinnern. In den entscheidenden
Momenten der Schlacht kann es Schläge geben, die viele Funken erzeugen. Nahestehende
können solche feurigen Ströme stärker spüren als andere, wenn sie in die Schlacht
selbst hineingezogen werden. Wenn Ich zur Vorsicht rate, heißt das, dass es entweder
starke Angriffe gibt oder dass die Schlacht selbst die Anspannung hervorruft.
Die
Angriffe wirken in erster Linie auf die entwickelten Zentren. Man kann solche
Einwirkungen nicht vermeiden. Die Heiligen litten gerade unter solchen
Anspannungen.
Doch das
Schwierigste hat auch seine glückliche Möglichkeit. Die Anspannung der Schlacht
oder das Leiden unter Angriffen verfeinert die Zentren nämlich mehr als alles
andere. Daher heißt jeder, der im Großen Dienst voranschreitet, diese
Anspannungen als Flügel des Lichts willkommen.
Man kann
wahrnehmen, wie der obere Teil der Wirbelsäule unter dem Druck stöhnt; doch das
wird die Bürde des Atlas[38].
genannt, des Trägers der irdischen Last. Man kann
[Russisches
Original. Seite 53.]
den Ärzten raten, den Zentren und dem Herzen mehr
Aufmerksamkeit zu schenken.
83. Jeder,
der seinen Nächsten zur Feurigen Taufe aufruft, erweist sich schon als
Teilnehmer am Großen Dienst. Jeder, der am Tragen des Kreuzes der Wahrheit
teilnimmt, wird seine Kräfte nicht verlieren. Jeder, der die Nöte der Welt
versteht, hat schon den Pfad des Aufstiegs verkürzt. Jeder, der die Bedeutung
des Herzens als Wohnstätte von Agni erkennt, ist schon auf dem wahren Pfad.
84.[39] Ein
mündlicher Befehl verbleibt im Leben, auch wenn die Menschheit über Tausende von
Schriftsprachen verfügt; dafür gibt es drei Gründe:
Erstens:
nicht immer kann ein Befehl schriftlich gegeben werden; zweitens: die Menschen bringen
wenig Aufmerksamkeit auf, wenn sie sich auf Schriftliches verlassen; und
drittens erfolgt die Offenbarung der Höchsten Testamente niemals schriftlich,
deshalb übermitteln die Lippen die Höchsten Gebote von Herz zu Herz. (…) Eine
solche einfache Überlegung muss dennoch erwähnt werden, denn wer die Hierarchie
nicht kennt, wird die Heiligkeit eines Befehls nicht verstehen.
Es bedarf
vieler Belehrungen über die Naturgesetze, um die ganze Schönheit des Gesetzes
der Anziehung zu verstehen, das der Hierarchie zugrunde liegt. Die Unwissenden
verstehen nicht, wo Sklaverei und wo Freiheit liegt: Die erstere in der Finsternis
und die letztere im Licht der Hierarchie.
85.[40]
Wahrhaftig, die Achtung vor dem Geist wird zunehmen. Wir müssen die Gottlosigkeit
ausrotten. Es geht darum, dass es besser ist, jedenfalls Fragmente der Erkenntnis
der Hierarchie zu bewahren, selbst wenn es nur in bedingter Form ist, als in
den Abgrund des Chaos hinabgestürzt zu werden.
Als die Menschen
von der Unerreichbarkeit des Höchsten hörten, begannen sie, ganz allgemein
alles Unsichtbare herunterzustürzen. Deshalb wird auf Meinen Befehl hin die Gottlosigkeit
verfolgt, welche die Gestalt des unverhüllten Satanismus angenommen hat. Man
kann diese Involution nicht länger dulden.[41]
86.[42] (…) Viele
Verbrecher werden sich unter Suggestion der Arbeit zuwenden. Genauso wie
Trunksucht und andere Laster können auch die Krankheiten der Verbrechen durch
einen Willensbefehl vollständig geheilt werden. Man darf auch nicht vergessen,
dass viele Verbrechen unter dem Einfluss von Besessenheit* begangen werden. Das
bedeutet: Solche Menschen sollte man heilen, aber nicht bestrafen.
Gewiss, bei
einer solchen Heilung ist verstärkte, systematische Arbeit von entscheidender
Bedeutung, denn die Besitzergreifer hassen jede Arbeit. Sie versuchen, einen
ins Chaos zu stürzen, doch das Wesen der Arbeit bedeutet bereits, etwas hervorzubringen.
Man sollte sich nicht mit der Überlegung quälen, woher die starken Suggestionen
kommen werden, es gibt ihrer viele, doch sie sind vereinzelt.
Sobald ein Institut
für Psychische Energie errichtet sein wird, wird es viele nützliche Mitarbeiter
sammeln. Man sollte nicht vergessen, dass ein Institut für Astrologie für die
Überprüfung von Daten ein guter Helfer wäre. Es ist nicht lange her, da
schämten sich die Regierungen sowohl der Himmelskörper als auch der menschlichen
Macht, doch die psychische Energie* muss die Aufmerksamkeit aufgeklärter
Menschen auf sich ziehen.
87. Die
Menschen erinnern sich nicht zufällig an alte Prophezeiungen über Veränderungen
des Horizontes. Die Störung des Gleichgewichts des Planeten ruft tatsächlich viele
dreifache Manifestationen hervor. Es können nicht nur neue Himmelskörper
sichtbar werden, es kann sich auch der ganz Chemismus
[Russisches
Original. Seite 55.]
der Gestirne verändern, und dies wird natürlich erschütternd
auf die Erdbewohner einwirken.
So bereiten
sich bereits bedrohliche Ereignisse vor, während die Menschen sich mit Basaren
und Jahrmärkten trösten. Deshalb muss man dringend immer wieder über die
Lebendige Ethik sprechen. Die Heilige Ethik ist doch in eine närrische Etikette
verwandelt und zu einem gedruckten Etikett gemacht worden.
88. Die
Wissenschaft über atmosphärische Einflüsse muss bedeutend umgewandelt werden.
Selbst mit den gegenwärtigen Apparaten kann man unerklärliche Schwankungen,
Beben und Sprünge bemerken, die den übrigen Anzeigen anscheinend nicht
entsprechen. Solche Spuren astraler Wirbel lösen auf die Erde sehr bedeutende
Folgen aus.
Außerdem
werden auf diese Weise die Beziehungen zur Feinstofflichen Welt bestätigt. In
der Tat, unter den Spannungen der Feinstofflichen Welt kann es einen solchen
Druck geben, dass ihr Widerhall sogar die offenbarte Materie erschüttert.
Solche
Wellen spiegeln sich in erster Linie in den feurigen Zentren wider. Ihr selbst
konntet beobachten, dass die Zentren trotz des kühlen Wetters Anzeichen eines großen
Drucks erkennen ließen. Man muss dies mit den Reaktionen ferner Ereignisse
vergleichen, die ebenfalls Schwingungen starker Anspannungen hervorrufen.
Die
astralen Wirbel werden jedoch noch weniger bemerkt als Telepathie. Die
Wissenschaftler wollen nicht zugeben, dass bei ihren physischen Überlegungen
ein Faktor der jenseitigen Welt Bedeutung haben könnte. Doch die Einwirkung
solcher Wirbel gleicht manchmal nahezu einem Blitzschlag.
Ich will verheimliche
nicht, dass man starke abkühlende Ströme anwenden muss, um die Einwirkung solcher
Wirbel zunichtezumachen. Wir stehen auf der Wacht und sind bereit, Strahlen zu
senden, doch der Druck der Ströme der Feinstofflichen Welt ist tatsächlich nie
dagewesen. Man kämpft mit den Kräften der Finsternis und muss ein gutes
Vorstellungsvermögen haben, um sich vorzustellen, wie gewaltig die Schlacht ist.
89.[43] Ein
Führer muss ständig wachsam sein, damit niemand von ihm bedrückende
Ausstrahlungen empfängt. Eine solche Wachsamkeit kann jedoch nur bei Hingabe an
die Hierarchie erreicht werden, wenn die Verbindung in das Herz eingegangen
ist.
Aus dieser
Quelle entsteht dann auch jene Freundlichkeit, welche die schwierigsten Tore
öffnet. Man muss das Bildnis des Hierarchen vor sich haben, um in allen Fällen
eine Grundlage der Freundlichkeit zu finden. Man muss das Feurige Schwert des
Erzengels kennen, um die Grenze der Gerechtigkeit zu erkennen. Wer kann sagen,
wann das ganze Maß der Freundlichkeit erschöpft ist? Nur der Hierarch allein
kann eine solche Entscheidung auf sich nehmen. (…)
90. Man darf
verantwortliche Posten nicht mit verbitterten Menschen besetzen. Vor einer
solchen Eigenschaft muss man sich sorgsam hüten, denn Verbitterung ist Beschränkung.
Natürlich kann Beschränkung bis zu einem bestimmten Grad geheilt werden, ebenso
wie Verbitterung. Beide Eigenschaften unterliegen der Suggestion, eine solche Umwandlung
erfordert aber Zeit.
Durch Verbitterung
entsteht schrecklicher Schaden, sie legt sich wie ein unüberwindliches
Hindernis auf alle Tätigkeiten eines Menschen, der von ihr befallenen ist.
91. Bei
Annäherung an die Feurige Welt muss man die Stufe des Zurückschlagens der
finsteren Kräfte durch die Macht des Geistes durchschreiten. Ein aufsteigender
Mensch fühlt
[Russisches
Original. Seite 57.]
den Angriff der ungezügelten Elemente viel tiefer. Er
muss sich ohne magischen Zwang dem Angriff der Finsteren allein durch seinen
Geist widersetzen. Diese Stufe wird in allen Lehren unter verschiedenen
Bezeichnungen erwähnt. Man muss auf verschiedene listige Schliche vorbereitet
sein, sollte aber nicht nach dem Beispiel der Unwissenden solchen unvermeidlichen
Zusammenstößen ausweichen.
Man kann
daran erinnern, dass über allen Formeln die Kraft des Geistes steht. Man braucht
sie nur über das Herz mit dem Hierarchen zu vereinen, um unverwundbar zu
werden. Man sollte nicht denken, dass der Hierarchen einen im Stich lassen
könnte, doch muss daran erinnert werden, dass auf einer bestimmten Stufe vor
allem die selbständige Anwendung der eigenen Kräfte vorgeschlagen wird.
So muss man
bei jedem Angriff Mut zeigen und selbst dem schrecklichsten nicht ausweichen.
Denkt daran, dass jedes Ergreifen der Flucht Schutzlosigkeit bedeutet. Sogar
die jüngsten Eingeweihten wissen, dass man bei allem notwendigen
Stellungswechsel das Gesicht dem Feind zuwenden muss. Das ist keine Magie,
sondern nur die Erkenntnis der Kraft des Blickes.
92. Man
sollte daran denken, dass der Neue Himmel[44]
sichtbar werden kann. Schon vor langem habe Ich gesagt, dass sich ein neuer
Himmelskörper nähert, der aber der Beobachtung noch verborgen ist.[45]
Jetzt darf man
nicht vergessen, dass die von der Menschheit ausgestrahlte Energie für die
richtige Bewegung des Planeten notwendig ist. Doch wird diese Energie
vergiftet, schwächt sie das Sperrnetz* (…) und stört so das Gleichgewicht
vieler Himmelskörper. Die Wellen der Schwingungen ändern sich und der Planet
verliert einen Teil seines Selbstschutzes.
So schafft
sich die Menschheit ihr eigenes Schicksal selbst. Wenn aber die verderbliche
[Russisches
Original. Seite 58.]
Periode der sogenannten Gottlosigkeit herannaht, wird
die Masse von Energie, die gewöhnlich in die höheren Schichten gesandt wird,
zerschlagen und zum Material für braunes Gas.
93. Die
Menschheit will die Kraft ihrer Ausstrahlungen nicht verstehen. Sie spricht
immer wieder trübe vom Ebenbild Gottes, versteht aber die Einheit der Energie
aller Welten nicht. Die Bildung selbst einer nur schwachen Vereinigung von
Energie kann eine Schutzwaffe für den Planeten bieten.
94. Das
Herz ist seiner vollen Bedeutung nach ein Transmutator und Kondensator. Oft
sind diese Prozesse so stark, dass die menschlichen Kräfte nicht ausreichen
können, um eine solche Anspannung zu fassen und auszuhalten.
Von alters
her stammt das Gebet über die Übertragung des Geistes an den Herren. Man muss diese
Übertragung des Geistes wirklich verstehen. Wenn ihr
eine unerträgliche Beklemmung des Herzens spürt, übertragt sie gedanklich dem
Herrscher. Auf diese Weise schließt ihr euch im Herzen der Unversiegbaren
Quelle der Hierarchie an. Eine solche Handlung kann besonders dann nötig
sein, wenn die Anspannung des ganzen Planeten groß ist. Man soll sich auf die verschiedenartigsten
kosmischen wie auch menschlichen Einwirkungen vorbereiten.
Der Anschluss
des Herzens an die Hierarchie geht ständig vor sich, doch zur Zeit weisen Wir
auf besondere Fälle hin, in denen es erforderlich ist, das Herz durch besondere
Klarheit des Bewusstseins mit der Hierarchie zu verbinden.
Viele
verstehen gar nicht, wie man das Herz durch den Gedanken stärken kann, weil für
sie das Herz einfach nur ein physisches Organ ist. Doch wer Unsere Ströme gespürt
hat, versteht die Bedeutung der Verbindung. Die Welt durchlebt eine solche Anspannung,
dass es
[Russisches
Original. Seite 59.]
an der Zeit ist, an die Notwendigkeit der Bereitschaft
für solche Anschlüsse zu erinnern.
Die Feurige
Welt muss in vollem Bewusstsein herbeigerufen werden. Notfalls
kann man sich sogar mündlich an den Herrscher wenden. Es gibt doch auf allen
Stufen der Hierarchie die gleiche Übertragung und denselben Anschluss. Und wie erhaben
ist die Leiter dieser Unsichtbaren Hilfe!
95. Viele
können das Tempo der Ereignisse nicht anerkennen, und darunter verstehe Ich
nicht solche nicht nur der Menschheit, sondern auch der Natur. Unerwartete
heftige Klimaveränderungen erwecken nicht die Aufmerksamkeit der Menschen, doch
solche Umstürze können nicht von der Geheimpolizei aufgehalten werden. Sie
finden dennoch statt und wirken auf das Gehirn.
Natürlich
wissen Wir vom Leben von Ideen, denen keine Generation Einhalt gebieten kann,
doch die Menschen glauben nicht an Ideen!
96.[46] Die
Erkenntnis der Höheren Kräfte wird weder in der Schule noch von außen vermittelt;
sie lebt nämlich im Herzen und ist der Grundstein der Erinnerung an das Leben
in der Feinstofflichen Welt. Man kann sagen: Seid gesegnet ihr, die ihr das Allerherrlichste
im Herzen bewahrt habt! Die dunklen Wolken der Menschheit rühren daher, dass
das Allernotwendigste vergessen wurde.
Die Nacht wurde
für die Erhebung des Geistes gegeben, doch die Menschen sagten in ihrer
Unwissenheit: Der Schlaf ist dem Tod ähnlich. Es ist unsinnig, ein wundervolles
Geheimnis mit Zersetzung zu vergleichen. Von klein auf sollte man immer wieder davon
sprechen, dass Schlaf Zwiesprache mit den Engeln bedeutet. Erst wenn Worte
nicht mehr notwendig sind, beginnt die Erkenntnis des Herzens.
97.[47]
Aufsicht muss sehr wachsam sein, doch sollte sie nicht als Zeichen von
Misstrauen erscheinen. Man sollte Aufsicht in Zusammenarbeit und gegenseitige
Information verwandeln.
Maßnahmen
des Vertrauens und der Sorgfalt hinsichtlich der Qualität müssen von oben bis nach
unten eingeführt werden. Viele nützliche Maßnahmen sind nur aus Hass gegenüber Aufsicht
in Verruf gebracht und zunichte gemacht worden. Natürlich ist Unwissenheit die
Ursache eines solchen Mangels an Zweckmäßigkeit.
Sobald die
Menschen in die Feinstoffliche und die Feurige Welt schauen, werden sie die ganze
Unendlichkeit der Beziehungen begreifen. Wahrhaftig, wer steht außerhalb der
Hierarchie? Nur Unwissende oder bewusste Betrüger können die Hierarchie unter
verschiedenen Decknamen verschleiern. Doch sie selbst werden nicht die Freiheit
der Hierarchie, sondern das Brandmal der Sklaverei tragen.
Man muss
sich von jedweder Habsucht und Sklaverei reinigen.[48] Von
klein auf sollte man immer wieder über die Freiheit der Disziplin des Geistes
sprechen. So kann man die volle Würde und Ehre erwecken. Ohne Ehre kann der
Mensch doch nicht ehrlich sein. Man sollte nicht denken, dass Sklaverei von der
Hierarchie gebilligt werden kann. Im Gegenteil, die Feurige Welt sucht keine
Sklaven, sondern Mitarbeiter.
Erachtet
die Verfeinerung des Herzens als den Maßstab der Ehre. So werden wir nicht
vergessen, dass gerade im gewöhnlichen alltäglichen Leben die Grundlagen für
die Größe der Welt gelegt werden.
98.[49] Man
muss um die Hierarchie besorgt sein. Die Hierarchie ist keine Obrigkeit,
sondern eine Festung der Liebe. Nur aus Liebe wird jene Verehrung geboren, die
Disziplin schafft. Aber nur wenige lieben den, der ihnen hilft; das bedeutet,
die Unwissenheit ist groß.
99. Wenn es
schwierig ist, sich auf einen Gedanken zu konzentrieren, so ist es manchmal
nicht leicht, sich von einem Gedanken zu befreien. Indessen muss auch diese
Eigenschaft erworben werden.
Die Ärzte
haben sich aufdrängende Gedanken festgestellt. Ein solcher Zustand kann nicht
nur von Besessenheit, sondern auch von Unbeweglichkeit der Gehirnzentren
herrühren. Man muss es verstehen, einen nutzlosen Gedanken gleichsam beiseite zu
legen.
Dazu kann
man kleine Übungen durchführen: Sich selbst zwingen, einen Gedanken absichtlich
abzustellen, als ob man das Gehirn massierte.
Viele
Menschen verstehen überhaupt nicht, worüber Wir sprechen; doch eine solche
Unbeweglichkeit des Gehirns muss man durch verschiedene Aufgaben aufrütteln, so
dass ein vorhergehender Gedanke in keiner Weise auf den nachfolgenden abfärbt. Eine
solche Färbung beraubt gewöhnlich Neubildungen ihrer Genauigkeit.
Gewiss,
alles hat seine Zeit. Man kann alles erreichen, doch kleinen Nage-Würmern gelingt
es, einen sehr starken Baum zu durchnagen. Sie lieben es besonders, den Anker
des Vertrauens zu untergraben.
Außer
Zweifel kann man auch verhüllende Gedanken zulassen. Das Vertrauen zu verlieren
ist furchtbar, dies kommt fast dem Verlust der Verbindung gleich. Wenn statt einer
Verbindung plötzlich dumpfe Leere hereinbricht, ist das sicherlich ein Abgrund!
101. Es ist
richtig, alle verwesenden Substanzen aus dem Haus zu schaffen. Gleich schädlich
wie sich zersetzendes Fleisch und abgestandenes Wasser sind faulende Früchte
und verwelkte Blumen. Wenn jemand Maßnahmen ergreift, um abgestorbene
[Russisches
Original. Seite 62.]
Blumen zu entfernen, kann man bemerken, dass sein
Gefühlswissen leblose Pflanzen nicht allein im Namen der Schönheit entfernt,
sondern auch weil er das Gesetz der Feinstofflichen Welt kennt.
Da sich
niedere Wesenheiten von Zersetztem nähren, begnügen sie sich in Ermangelung
verfaulter Lebensmittel mit Pflanzen. Man kann denjenigen loben, dem der Geist
das richtige Verhalten gegenüber der ganzen Umgebung eingibt.
102. Dem
Vertrauen entgegengesetzt ist Niedergeschlagenheit. Gerade Misstrauen gebiert
diese schreckliche Viper. Doch Vertrauen erweckt die feurigsten, die göttlichsten
Fähigkeiten des Geistes.
In der
Stunde des Vertrauens können sich Wesenheiten der Feurigen Welt den Menschen nähern,
und das Wunder der Begeisterung schafft die schönsten Annäherungen.
Man muss Vertrauen
anerziehen, da die Menschen sonst in Leblosigkeit versinken. Vertrauen ist
Gefühlswissen; es wird keinen Verrat geben, wenn wir wissen, wohin unser
Streben gerichtet ist. Wir freuen Uns, wenn Wir uns einem Menschen nähern, der
das Feuer des Vertrauens bewahrt. Viele herrliche Schöpfungen entstehen, wenn
die Tore des Vertrauens, die durch Feuer gereinigten Tore offen stehen.
103. Als Ich
euch Städte aufzählte, in denen das Ritual der schwarzen Magie besonders
entwickelt ist, wollte Ich nicht sagen, dass es dies an anderen Orten nicht
gibt. Im Gegenteil, es gibt viele schwarze Logen, doch manche von ihnen geben
sich ohne besondere Rituale dem Bösen als solchen hin. In jüngster Zeit kann
man allerdings eine Wiederbelebung der ältesten schwarzen Messen wahrnehmen.
Unter ihnen gibt es sehr schädliche, die durch ihren Rhythmus zerstörerisch
sein können.
Die
schwarzen Logen begreifen gewöhnlich nicht, welchen kosmischen
[Russisches
Original. Seite 63.]
Schaden sie anrichten. In ihrer Unwissenheit glauben
sie, dass sie Böses nur in der gewünschten Richtung verursachen, in
Wirklichkeit verletzen sie jedoch ganze Schichten der Atmosphäre.
Vor allem
gegenwärtig, da die feurige Zeit naht und schon viele Störungen des
Gleichgewichts sichtbar sind, ist der durch finstere Beschwörungen angerichtete
Schaden besonders schrecklich. Die Unwissenden wirken auch hier durch Zerstörung.
104. Man
muss die schwarzen Logen sehr vorsichtig zerstören. Es ist nicht so, dass sie
nur als Oasen bestehen, vielmehr sickern sie in die scheinbar angesehensten
Kreise ein. Deshalb ist es schwierig, das Böse auszurotten.
Doch die
Menschen, die sich auf der Seite des Lichts wähnen, helfen ungenügend, weil Vertrauen
fehlt und nicht entwickelt wurde. Man kann Fälle direkten Verrats nennen, während
die Menschen dies für Vertrauen hielten; so verwirrt sind die Begriffe.
105.[50] Wenn
ihr ein Haus betretet und auf dem Tisch des Hausherren eine Schlange bemerkt,
was werdet ihr tun? Werdet ihr so lange überlegen, bis die Schlange euren
Freund tötet, oder werdet ihr euch sofort entschließen, sie zu töten? Wir sagen:
Rettet euren Nächsten vor dem Bösen. Vernebelt euren Kopf nicht mit Verwirrung,
sondern handelt zum Wohl. Man darf einen Menschen und eine Schlange nicht auf
die gleiche Stufe stellen. Man darf ein niederes Bewusstsein nicht mit dem Tempel
des Bewusstseins gleichsetzen. Wenn wir aufhören zu unterscheiden, wo bleibt
dann unsere Verantwortung der Welt gegenüber?
Wer die
Schlange rettet, um den Freund zu verlieren, ist kein Held. Wer sich seiner
Pflicht entzieht und dafür nach Worten der Entschuldigung sucht, ist kein Held.
Wer nicht versteht, wo das Große und wo das Kleine ist, ist kein Held. Wer den
Maßstab des Herzens verloren hat, ist kein Held. Der Führer kennt den Maßstab
des Herzens und den feurigen Entschluss.
106. Treten
wir an das Schwierigste heran, an das, vor dem alle bisherigen Schwierigkeiten
als segensreiche Stunden erscheinen. Das Schwierigste ist der Segen der
Feurigen Welt. Dieser Eintritt ist so schwierig, dass es scheint, als könne noch
nicht einmal unsere kleinste Zelle diese Welt des Entzückens ertragen. Es
heißt, wenn alle Hüllen fallen und allein das Strahlen der Kühnheit verbleibt,
durchschreitet das leuchtende Feuer die Tore, in die der Körper nicht eintreten
kann. Doch um eine solche Kühnheit zu entfachen, lasst uns angesichts des
Schwierigsten Entzücken bewahren.
Deshalb
denkt darüber nach, wie ihr euch das Dasein in der Feurigen Welt vorstellen
möchtet. Wenn der Gedanke in der Feinstofflichen Welt tätig ist, ist er in der
Feurigen Welt blitzschnell und löst sich von allen irdischen Maßstäben; dort ist
das Siebente Licht[51].
107. Das
Siebente Licht ist das umfassendste, deshalb ist jedwedes irdische Erfassen
schon ein Weg dorthin, wo jeder Geist strahlend leuchtet. Die Zerstörung des
Erfassens und des Entzückens bildet das Haupthindernis für schnellen
Fortschritt.
Man muss
die Existenz der Hierarchie der Welten lehren, die unbegrenzt ist. Mögen die
Kinder wenigstens eine Andeutung der Schönheit der Unbegrenztheit erhalten.
Zuerst wird das Wort ausgesprochen, doch nachher bildet sich der Begriff. Die
Offenbarung der Feurigen Welt ist ein herrliches Entzücken.
108. Die
vollkommenste Maschine kann von dem kleinsten Steinchen angehalten werden; je
feiner die Maschine, desto empfindlicher ist sie für jeden Fremdkörper.
Trifft
nicht das gleiche auch für
[Russisches
Original. Seite 65.]
das Herz zu? Deshalb soll man den Strom des Herzens so
sehr hüten. Ist der Strom nach oben bestrebt, bemüht sich eine Vielzahl kleiner
Sendungen, ihn zu unterbinden. Nicht nur bewusste und schädliche Sendungen,
sondern auch chaotische Stäubchen suchen den emporsteigenden Strom aufzuhalten.
Wenn wir
jedoch davon wissen, wird unser Bewusstsein die ungebetenen Gäste nicht
zulassen. Vom Kleinen bis zum Großen muss man auf der Hut sein, damit die Feinde
den Faden nicht zertrennen. Schon geringes Misstrauen oder Bedauern verschiebt
einen Grad des Stromes.
Außerdem gibt
es einen anderen Schaden. Wenn der Kontakt hergestellt ist, macht eine
Abweichung von nur einem Grad auch den hohen Strom ungleichmäßig. Man muss verstehen,
dass eine solche Störung von Strömen in vieler Hinsicht gefährlich ist. Alle
Nervenzentren reagieren doch auf diese Ströme. Jedes Schwanken macht die Arbeit
mehrerer Zentren zunichte. Deshalb muss man sich gegenüber den Strömen des Herzens
sehr behutsam verhalten.
109.
Relativität wächst bis in Unbegrenztheit an – dasselbe Gesetz gilt auch für
Wissen. Niemand in den Welten kann sich mit seinem Wissen zufriedengeben. Jeder
Erwerb vergrößert progressiv das Bewusstsein des Nichtwissens. Der Kleinmütige
mag sich vor der Unbegrenztheit des Wissens fürchten, doch wir wissen bereits,
dass man diesem Gesetz nicht entrinnen kann, und bemühen uns täglich, uns an der
Unbegrenztheit zu erfreuen.
110. Freude
an der Heldentat ist ein herrlicher Schild. Ihr wisst bereits, wie ihr durch
Freude und Vertrauen Abgründe überschritten habt. Genauso muss man sich über
die nächste herannahende Heldentat freuen. Nicht nur Mut,
[Russisches
Original. Seite 66.]
sondern besonders Freude macht euch unverwundbar.
Sogar große Heldentaten wurden durch Freude und Vertrauen erleichtert.
111.
Zwischen der Feurigen und der irdischen Welt lässt sich ein schwacher Vergleich
anstellen. Die Wesenheiten der Feurigen Welt ergreifen bei ihren seltenen
Erscheinungen alle Maßnahmen, um das irdische Gleichgewicht nicht zu stören,
und die irdischen Menschen treffen ihrerseits bei Annäherung solcher
Wesenheiten ebenfalls Maßnahmen zum Schutz des Herzens. Indessen erträgt das
Herz trotz aller Maßnahmen oft die feurige Spannung nicht, so dass die höheren
Maßnahmen von oben und von unten diese Welten nicht verbinden können.
Die höchst
seltenen Fälle des Verkehrs können durch altes Karma* begründet sein, wenn
während irdischer Leben eine lange segensreiche Zusammenarbeit bestand. Solche
Zusammenarbeiten sind nützlich für die Ewigkeit. Die Begründung eines
gemeinschaftlichen Lebens ist eine Stärkung der Zusammenarbeit. Wenn unser Blick
in die Zukunft gerichtet ist, stellt jede segensreiche Zusammenarbeit eine
weise Tat dar.
112. Man
kann den Willen durch ganz mechanische Mittel anspannen. Man kann dafür viele
Beispiele und Vorschriften finden, doch Wir raten, die Stärkung des Willens aus
dem Verkehr mit der Hierarchie zu schöpfen. Man kann sogar sagen, dass dies
überhaupt das einzige Mittel für den Aufstieg des Geistes ist.
Selbst der
mechanische Pfad führt zum selben Ziel, doch über unnötigen Zeit- und
Kraftaufwand. Der Verkehr mit der Hierarchie über das Herz befreit von Tantra
und Magie. Natürlich, kleine fremde Behinderungen können dem Verkehr schaden,
aber vergessen wir nicht, welchen Gefahren der Magier und der Tantriker
ausgesetzt sind.
Auf keinen
Fall jedoch ist der Mensch weise,
[Russisches
Original. Seite 67.]
der von seinem eigenen, abgesonderten Willen träumt;
der Wille wächst und schwingt in den höheren Schatzkammern. Und wer um seinen eigenen
Willen besorgt ist, ohne mit den Höheren Welten zu verkehren, befindet sich
nicht auf dem rechten Pfad.
113. Um die
in Vergessenheit geratene Hierarchie wiederherzustellen, muss man ihre Zweckmäßigkeit
annehmen, und zwar von allen Seiten her, vom Höchsten bis zum Niedersten. Auf
diese Weise kann man den üblichen Irrtum der Menschen vermeiden, welche die
Hierarchie scheinbar anerkennen, doch bei der geringsten Unbequemlichkeit für
sich selbst sogleich wieder leugnen. Solche Übertretungen verhindern die
Einbürgerung eines neuen Bewusstseins.
114. Es
wurde richtig bemerkt, dass Furcht die letzte Prüfung ist; wenn Gereiztheit,
Zweifel und Versuchungen durchlebt wurden, bleiben die Schrecken der niederen
Schichten. Doch wenn man den Verkehr mit der Hierarchie gestärkt hat, berühren
diese abscheulichen Anblicke das Herz nicht mehr. Man kann sich sogar über die
Versuche freuen, einem Schrecken einzuflößen, weil diese bereits an der letzten
Grenze stattfinden.
115. Wären
die Menschen fähig, sich über die Beschaffenheit eines Tages Rechenschaft abzulegen,
könnten sie vielen Schwierigkeiten entgehen.
Gewiss ist Astrologie
eine sehr exakte Wissenschaft, sie erfordert jedoch eine äußerst genaue Einstellung.
Man kann sehen, dass die astrologischen Daten auf Ort und Zeit begrenzt sind.
Das ist völlig begreiflich, wenn wir uns den Plan der sich kreuzenden Ströme
vorstellen.
So steht über
allen bestehenden Ungenauigkeiten unserer astrologischen Deutungen der große
Ratgeber – unser Herz. Diese beiden Quellen müssen vereint werden. Mögen die
genauesten
[Russisches
Original. Seite 68.]
Berechnungen der Astrologie mit dem Herzen verbunden
werden. Das Herz wird in seiner lautlosen Sprache sagen, wo die Bedrängnis liegt,
die auszuleben ist, oder die Freude, die man nutzen muss. Doch möge die
Weisheit des Herzens sich nicht in Aberglauben verwandeln und die Tabelle des
Astrologen nicht zu einem dürren Skelett werden. Viele kleine Umstände vibrieren
im Raum, und nur das feurige Herz kann das unsichtbare Netz der Ursachen
verstehen.
Die
Strahlen der Gestirne durchkreuzen Nationen, Geschlechter und Individuen. Man
kann die Unabänderlichkeit des Chemismus der Gestirne[52] erkennen,
doch die Zergliederung eines so unterschiedlichen Zusammenflusses muss sehr
sorgfältig gedeutet werden.
Das Herz hilft,
es wird jedoch auch bei seinem Gefühlswissen von der Hierarchie geleitet. Mit
Recht wenden die Menschen sich wieder dem Wissen der Astrologie zu, doch ohne ein
feuriges Herz können sie in ein undurchdringliches Dickicht geraten. So lasst
uns an das Herz denken, anders gesagt, an die Hierarchie.
116.
Wahrhaftig, die höchste Magie ist nichts vor dem Angesicht der Feurigen Welt.
Man kann sich davon überzeugen, dass Magie mit den finsteren Kräften wetteifern
kann, doch Feurige Wesenheiten sind selbst für die höhere Magie unerwartet.
Ihr verehrt
den Heiligen Sergius*, doch hat Er etwa jemals Magie zugelassen? Er hat sogar die
„Beschäftigung des Verstandes“ nicht erlaubt und hatte dennoch flammende
Visionen. Er ließ zur Erhebung des Herzens nur Arbeit zu. Darin übertraf Er
viele geistige Pilger. Wir sprechen über das Herz, doch gerade Er fand die
Kraft dieser Quelle. Sogar Schrecken widerstand Er nicht durch Beschwörungen,
sondern durch das Gebet des Herzens.
[Russisches
Original. Seite 69.]
117. Die „Beschäftigung
des Verstandes“ ist eine große Sache, doch nichts sollte begrenzt werden. Die Unbegrenztheit
selbst weist auf das unerschöpfliche Licht hin.
Man kann den
Inhalt jeder menschlichen Zelle aufzählen und wird über die Unermesslichkeit
des Raumes erstaunt sein. So sollte man sich der Quelle zuwenden, die sich auch
vor der Unbegrenztheit selbst nicht fürchtet. Ein solcher Funke ist im Herzen
eingelagert. Weder der Arzt noch der Baumeister noch der Wissenschaftler kommen
ohne das Gefühlswissen des Herzens aus.
118. Arbeit
kann von viererlei Art sein: Arbeit mit Widerwillen, die zu Zersetzung führt;
unbewusste Arbeit, die den Geist nicht stärkt; hingebungsvolle, liebevolle
Arbeit, die eine segensreiche Ernte einbringt; und schließlich eine nicht bloß
bewusste, sondern im Licht der Hierarchie geheiligte Arbeit.
Ein
Unwissender könnte vermuten, dass der ununterbrochene Verkehr mit der
Hierarchie einen vom Streben zur Arbeit selbst ablenken könnte, doch im Gegenteil
verleiht der ständige Verkehr mit der Hierarchie der Arbeit höchste Qualität.
Nur die ewige Quelle vertieft die Bedeutung der Vervollkommnung. Man muss dieses
flammende Maß der Arbeit festlegen. Die Annäherung an die Feurige Welt selbst erfordert
als nächstliegende Stufe das Wissen um die irdische Arbeit. Wenige Arbeiter
erkennen die Beschaffenheit ihrer Arbeit, doch wäre der Schaffende zur
Hierarchie bestrebt, würde er augenblicks auf eine höhere Stufe rücken.
Die
Fähigkeit, der heiligen Hierarchie in seinem Herzen eine Wohnstätte zu
errichten, ist auch „Beschäftigung des Verstandes“, doch eine solche Tat
gelingt durch Arbeit. Wenn man die Zeit nicht allein für sich aufwendet, kann
man sich bei der Arbeit an
[Russisches Original.
Seite 70.]
die Hierarchie anschließen.
Möge der
Herrscher im Herzen leben. Möge Er so unverzichtbar werden wie das Herz selbst.
Möge der Atem den Namen des Herrschers ein- und ausatmen. Möge jeder
Arbeitsrhythmus vom Namen des Herrschers erklingen. So muss jeder vorgehen
können, der an die Feurige Welt denkt.
Kann ich etwa
den Herrscher belügen? Kann ich etwa vor dem Herrscher etwas verbergen? Kann
ich etwa in Gegenwart des Herrschers selbst an Verrat denken? So möge jede
Überlegung einen nur stärken und vor dem Übel des Kleinmuts und der Verfinsterung
der Seele bewahren.
119.
Versteht es, jede Tat zu nutzen, um in eurer Umgebung Licht zu bringen, wo es finster
ist. Wer wollte nicht erwachen, wenn abscheuliches Gebrüll das Gleichgewicht
des Planeten stört?
Man sollte sich
daran erinnern, woher sich die Finsternis einschleicht. Zuerst löst das
Erscheinen von Räubern einen Aufschrei aus, doch dann schützt der Mensch seine
Arbeit und alles Schöne, das mit ihr zusammenhängt. Die Toten schweigen, doch
sogar Schweigen kann Energie ansammeln.
120. Wenn das
Gefühl der Sklaverei sich als eine Schande der Welt erweist, muss man einen Epochenwechsel
erwarten. Kann man sich denn vorstellen, dass die Erwartung Maitreyas* sich noch
über vierhunderttausend Jahre hinziehen könnte? Worte haben mehr als einmal
Irrtümer verursacht. Man kann sich nicht vorstellen, dass die Erde noch weitere
Jahrtausende in Finsternis versunken bleibt. Man kann sich vorstellen, wie dann
das Böse vorrückt, deshalb ist das wütendste Harmagedon* die Rettung.
Die Weisen
kommen nicht umhin, im Geist zu leiden.
121. Die
Welt ist nach schönen Prinzipien gebildet. Die Erklärung, der Welt zu entsagen,
ist unrichtig. Der himmlischen Schönheit kann man nicht entsagen. Die ganze
Welt ist
[Russisches
Original. Seite 71.]
dem Menschen gegeben worden. Deshalb ist es richtiger,
von der Entdeckung des Sinns der Dinge zu sprechen.
Wenn eine Entsagung
vor sich geht, betrifft sie äußerst entstellte Begriffe und die schädlichsten
Taten, doch man darf diese abscheuliche Unwissenheit nicht unter dem herrlichen
Begriff der Welt zusammenfassen!
Die weltlichen
Angelegenheiten müssen durchaus nicht unwürdig und beschämend sein. Hohe
Bewusstseine haben sich große Mühe mit der Welt gegeben. Man darf ihnen nicht
die Entstellungen der Unwissenheit zuschreiben!
Beim Studium
der Grundlagen der Feurigen Welt muss man vor allem Übereinstimmung über das
Verständnis vieler Begriffe erzielen. Kann man denn Überessen, Ausschweifung,
Diebstahl oder Verrat überhaupt als weltliche Angelegenheiten bezeichnen? Sie
stehen sogar unter dem Verhalten der Tiere. Tiere kennen das erforderliche Maß,
doch wenn der Mensch das rechte Maß vergaß, so deshalb, weil er die Welt verlassen
hat und in die Finsternis versunken ist.
Wer die
Welt für wertlos hält, kann Rechtes nicht von Falschem unterscheiden. Wie
könnte er das Feuer des Segens begreifen?! Er schaudert schon über die
Möglichkeit, an die Feurige Welt zu denken. Raten wir den Freunden, allmählich
die Welt vom Chaos zu unterscheiden. Raten wir den Freunden, ein Gespräch über
das feurige Element als Gegenstand der allernächsten Entdeckungen zu beginnen.
122. Die Flecken
auf dem Saturn weisen nur auf kosmische Explosionen hin, die einen unerhörten Chemismus
zur Erde senden. Es gibt viele ähnliche Erscheinungen, über welche die Wissenschaftler
noch nicht einmal sprechen wollen. Die Kräfte des Raumes sind rastlos; man
sollte nicht meinen, dass es schon morgen einen Kataklysmus geben wird, doch
man kann
[Russisches
Original. Seite 72.]
sich verstehen, welche neuen Chemismen sich dem
kranken Planeten nähern.
123. Die geistige
Heldentat stellt sich den Kräften des Chaos entgegen. Man kann sogar frohlocken,
wenn sich ein Anzeichen einer Heldentat nähert. Man kann sich freuen, wenn der
Lehrer auf die Möglichkeit einer Heldentat hinweist.
124. Die neuen
planetaren Chemismen haben eine ungeheure Bedeutung. Man kann sich vorstellen,
dass der Chemismus des Saturns eine bestimmte Art von Wesenheiten anzieht. Wer
weiß, welche Strafe für jene vorbereitet wird, die Satan dienen? Ihr kennt seit
langem die alte Legende über Satan[53]. Man
muss bemerken, dass ihre [der Diener Satans] Wut sich bis zum Wahnsinn steigert.
So ist er [der Fleck auf dem Saturn] für die einen bloß ein Fleck, für die anderen
dagegen die Bestätigung der alten Legende. Viele Erscheinungen beziehen sich
auf Harmagedon.
125. Viele
wertvolle Begriffe sind entstellt worden.
Wenn Ich
sage: „Sorgt euch nicht zu sehr um das Morgen“[54], heißt
das nicht, dass Ich euch rate, ein Faulpelz zu sein. Man muss das ganze Denken in
die Zukunft richten, man muss für die Zukunft arbeiten, doch die Sorge um die
heilige Zukunft sollte man über die Hierarchie lenken. Dann wird die Sorge um das
Morgen die gebührende Bedeutung erlangen.
Furcht vor
dem Morgen gleicht dem Amputieren von Händen und Füßen. Anstatt in die Zukunft
zu fliegen, binden die Menschen sich durch Furcht und unterbinden ihre eigene
Bewegung. Doch ohne die Hierarchie kann man tatsächlich so in Schrecken verfallen,
als ertränke man in einem stürmischen Meer.
Nur eine durch
die Hierarchie geläuterte Sorge wird keine irdische sein, obgleich sie Tatkraft
und Nützlichkeit bewahrt. Dabei ist eine solche geheiligte Nützlichkeit frei
von jedwedem Eigennutz.
[Russisches
Original. Seite 73.]
Die Nützlichkeit für das Gemeinwohl führt zum Verkehr
mit der Hierarchie. Diese Beurteilung ist wiederum keine abstrakte Ethik,
sondern der Pfad zur Feurigen Welt.
Die
Menschen sollten auch im irdischen Zustand jedes Samenkorn wählen, das zu einem
Halm für den Faden des Verkehrs heranwächst. Für Feurige Wesenheiten ist es
nicht leicht, in die irdischen Schichten einzudringen. Sollten wir nicht schon
hier die dichten Hüllen mit unserem Bewusstsein durchstoßen? Es gibt viele
Strebende, doch wenige werden von dem Gefühlswissen der Hierarchie gestärkt.
126. Lasst
uns darüber nachdenken, inwieweit Gehorsam bloß Zusammenarbeit bedeutet. Eine
Zusammenarbeit, die bis zu den Höchsten Wohnstätten ausgedehnt wird, ist keine
Last. Fanatiker werden wahrscheinlich in einem solchen unbegrenzten Streben
Hochmut argwöhnen, doch der Kopf des Fanatikers berührt in der von ihm
bevorzugten Lage dieselbe Große Unbegrenztheit. Daher sei den Fanatikern
geraten, sich vor Aberglauben zu hüten. Lassen wir uns deshalb von keinen Stimmen
verwirren, stärken wir uns an der Hierarchie, an dem lebendigsten Prinzip.
127. Wir
sprechen hier über das Höchste Prinzip, doch in der Welt werden jetzt Dinge der
niedrigsten Ordnung geschaffen. So kann man den Wahnsinn ganzer Völker sehen.
Gerade finden sechs Kriege statt, doch die Menschen nehmen sie nicht wahr.
Gerade häuft sich das Böse wie ein Explosivstoff an, die Menschen aber bemerken
den Vulkan nicht. Selbst kluge Regenten erschrecken vor diesen Erscheinungen
nicht und meinen, dass alles schon irgendwie zu irgendetwas führen wird.
128. In
allem ist eine Erneuerung der Energien erforderlich. Die mächtigsten
Erscheinungen bedürfen der höheren Ströme.
[Russisches
Original. Seite 74.]
Aufgabe der
Schulen ist es, in den Schülern ein Verständnis für die Verbindung der Elemente
zu entwickeln. Bisweilen dachte man, die Zusammensetzung der Luft sei überall
dieselbe. Bis zum heutigen Tag denken die Menschen so, andernfalls hätten sie
entsprechende Maßnahmen getroffen. Die Menschen trinken Wasser und sagen: Es ist
einfach Wasser, und Feuer ist einfach Feuer. Doch selbst das Feuer kann vom
Standpunkt der Feurigen Welt aus erforscht werden.
Angefangen
mit der Verschiedenartigkeit der elektrischen Erscheinungen kann man bis zum
Leuchten von Gegenständen und Tieren gelangen. Bei einigen Fischarten kann man
interessante Grade des Leuchtens finden. Wenn wir die Zusammensetzung dieses
Leuchtens zu untersuchen beginnen, können wir neben den gewöhnlichen Prozessen etwas
Unbeschreibliches sehen, besonders bei Wesen der Tiefsee. Bei diesen unter
hohem Druck stehenden Organismen äußert sich eine der Eigenschaften des feinsten
Feuers. So kann man an den Antipoden vergleichbare Fakten feststellen. Bei
Luftverdünnungen und ätherischen Explosionen leuchten gleiche Differenzierungen
von Fohat* auf.
Die Wesen
der mittleren Schichten können den Druck der Meerestiefen nicht aushalten,
ebenso wenig können sie sich den ätherischen Schwingungen anpassen, gleichwohl
werden erste Andeutungen von Beobachtungen bereits durchgeführt.
Mit Wehmut
haben Wir zwei Wissenschaftler beobachtet: Der eine stieg in die Tiefen, der
andere in die Höhen. Beide hatten nützliche Aufgaben, doch keiner von ihnen hat
die Erforschung des Grades des Feuers als Element in Betracht gezogen. Damit
waren ihre Versuche natürlich unzulänglich. Bemerkenswert waren die Tiefen und
noch mehr die Höhen. Doch der Grundgedanke des Strebens war richtig.
Allmählich
können Apparate erfunden werden, die ausreichend Schutz bieten, doch wenn man
sich nicht
[Russisches
Original. Seite 75.]
der Frage des räumlichen Feuers zuwendet, werden
wieder wertvolle Möglichkeiten verloren gehen. Im feurigen Körper beobachten
wir sehr vieles, dabei hilft uns allerdings die Hierarchie sehr. Doch es wäre
äußerst angebracht, dass sich die Wissenschaftler der Frage des räumlichen
Feuers zuwenden. Selbst wenn es nur andeutungsweise ist, würden sie auf den
Druck des feurigen Elementes stoßen.
Unsere
Schüler ertragen diesen Druck durch vorbeugende Maßnahmen des Herzens; doch für
die Massen bedarf es der Andeutungen von verschiedenen Seiten. Die Massen
werden durch das feurige Element umkommen. Warum bemühen sie sich nicht, über
dieses Element etwas zu erfahren?
129. Ich
rate nicht zu mittleren Maßen. Einen vorübergehenden Zustand als Vollendung hinzustellen,
widerspräche der Evolution.
Wenn ein
Gebet über die Ruhe bei den Heiligen gesprochen wird, entspricht ein solches
Maß weder dem einen noch dem anderen. Wisset, dass Ruhe bloß ein zeitlicher und
außerdem ein mittlerer Zustand ist. Die sogenannten Heiligen haben keine Ruhe.
Man kann
sagen, dass der verwendete Ausdruck relativ ist, doch das Volk versteht unter
Ruhe einen Zustand der Erholung. Wenn man aber zu den Menschen von der Anspannung
in der Feurigen Welt spricht, würden nur sehr wenige ein solches Attribut eines
höheren Zustandes begreifen.
Wenn wir
von einem Zustand dauernder Explosion bei höchster Anspannung sprechen, wird
die Vorstellungskraft nicht genügen, um eine solche Anspannung anzuerkennen;
also sagen wir: Nicht Anspannung, sondern Herrlichkeit!
Der Pfad zu
einer solchen Herrlichkeit führt über das Schöne. Wenn der Mensch in sich kein Streben
zum Schönsten entfaltet, verschließt er seine Augen, doch das Höchste kann man
weder schildern
[Russisches
Original. Seite 76.]
noch sich ausdenken. Die Erscheinung des Herrlichen
ist völlig unbegrenzt.
Umso mehr
wollen wir nicht bei den mittleren Maßen von Schlaf und Ruhe stehenbleiben. Ich
bestätige, dass Ruhe das offenbarte Weltall nicht erschaffen hätte.
130. Wer
würde an einer Grube anklopfen, als wolle er durch die ganze Masse des Planeten
hindurchgehen? Doch das Strahlen des Himmels muss sogar den verwirrtesten Verstand
anziehen.
131. Diejenigen,
welche die Lehre lesen, mögen öfter ihr Verständnis überprüfen. Nicht nur die
Anfänger, sondern alle müssen ihr Bewusstsein beobachten. Es heißt, dass das
Bewusstsein eine Neigung zur Involution hat, aber das bedeutet bloß, dass das
Bewusstsein, als feinstofflichste Substanz, immer genährt werden muss.
132.[55] Die
mächtigsten Avatare* tragen keine irdischen Auszeichnungen, sondern verwirklichen
sich durch Geistschöpfung. Man sollte sich nicht darüber wundern, dass starke
Geister von ihren Zeitgenossen nicht anerkannt werden; so soll es sein, denn
ihre Maßnahmen betreffen die Zukunft, da die Niederlegung der Gesetze für einen
Teil der Annäherung an die nächstfolgende Lebensstufe erfolgt.
Rechnet
damit, dass die Menschen niemals anerkennen können, dass die höchste
Errungenschaft in der Entwicklung des Herzens besteht. Zusammenarbeit und
Zusammenleben beruhen auf dem Herzen. Eine solche einfache Wahrheit kann nicht
erkannt werden. Die Mechanisierung behindert das grundlegende Eindringen in die
Feurige Welt.
133.[56]
Bestimmte Metalle verbinden sich leicht miteinander, andere hingegen stoßen
einander ab. Man sollte diese Linien des Guten und des Bösen beobachten. Beide
Seiten schaffen ganze zusammenhängende Ketten.
Doch das
Haupthindernis eines Staates besteht in der mechanischen Vermischung von
gegensätzlichen Prinzipien, daraus ergibt sich eine vorzeitige Zersetzung. Das
Herz und der Verkehr mit der Hierarchie werden sagen, welche Teile miteinander
verbunden werden können.
Der Mensch
bedarf des Gleichgewichts zwischen Verstand und Herz. Zusammenarbeit ist eine Verwirklichung
des Gleichgewichts. Die heilige Zahl des Pythagoras[57] ist das
Gleichgewicht der Schönheit. Vieles von diesem Axiom ist für die gegenwärtige
Zeit unanwendbar geworden. Es ist eine schwere Aufgabe, zu den Menschen über
Gleichgewicht zu sprechen.
134.[58] Wettbewerb
ist einer der schwierigsten Begriffe. Nur das feurige Herz versteht, wie viele
Maßstäbe man dafür sowohl von der hellen als auch von der finsteren Seite
anlegen kann. (…) Ein reines Verständnis für Vervollkommnung führt nicht[59] zu Wettbewerb.
Dort, wo das Bewusstsein wild und ungezügelt ist, führt Wettbewerb zu
gegenseitiger Zerstörung. Um den Wettbewerb herum nistet sich Neid ein. Er
führt zu den raffiniertesten Verbrechen. Zusammenarbeit muss missverstandenen Wettbewerb
ins Gleichgewicht bringen.
Es ist
nicht leicht, die Grenze vernünftigen Wettbewerbs für sich selbst zu erfassen.
Das Wort Wettbewerb an sich ist schon gefährlich, in ihm kommt Eifersucht zum
Ausdruck, anders gesagt, verdorbene Hingabe. Deshalb ist es besser, den Begriff
Wettbewerb, wo immer möglich, durch den der Selbstvervollkommnung zu ersetzen.
Viele
Begriffe müssen von ihrem zeitgemäßen Verständnis her überprüft werden. Man
muss anerkennen, dass eine richtige Geschichte der Religionen die Wurzeln vieler
höchst entstellter Begriffe enthüllen würde. Man muss darauf achten, dass die
Sprache der grundlegenden Begriffe wohlklingend und so bestimmt wie möglich
ist.
Man kann
die Sprache durch neue Definitionen bereichern, doch gedankenloses Pfeifen wird
keinen Nutzen bringen. Jeder Buchstabe bedeutet nach seinem Klang eine
Schwingung der Zentren. Es ist unsinnig, nutzlos den Gleichklang zu stören.
Wendet eure
Aufmerksamkeit dem Klang alter Ortsnamen zu. Die neuen Namen erzeugen nicht
immer die gleiche nützliche Schwingung. Die alten Namen hatten eine uralte Bedeutung.
Oft kann keine Philologie die von mächtigen Völkern gelegten Wurzeln entdecken.
Umso sorgfältiger müssen wir uns gegenüber einem unbekannten, aber unsere
Herzen zum Klingen bringenden Erbe verhalten.
135. Es sei
an folgendes Märchen erinnert:
Ein Denker
überbrachte den Menschen ein wunderbares Heilmittel, man musste es aber in einem
verschlossenen Kästchen tragen. Keiner der Menschen konnte sich entschließen,
das Kästchen zu öffnen, denn weil sie ihrem Wesen nach urteilten, vermuteten
sie darin Gift oder eine Viper.
So kann man
den schönsten Schatz darbieten, doch die Menschen werden ihn für Gift halten. Was
bleibt ist, dass die Menschen einen Schatz in Empfang nehmen und dabei von
Ängsten vor Unglück getrieben werden. Was soll man tun, wenn Satan das
Misstrauen so fest eingeimpft hat?
136. Wohl
denen, die auch nur einmal darüber nachgedacht haben, welche Möglichkeiten
ihnen für den Dienst gegeben wurden. Ein einziger solcher Gedanke öffnet schon
die ersten Tore zur Feurigen Welt.
Wer in
seinem Stolz meint: „Nur ich selbst werde zum Ziel kommen“, nutzt die Möglichkeiten,
um seiner Selbstsucht zu dienen. Welche Absonderung erklingt im Prahlen über
sich selbst! Welche Einsamkeit ist der Kerker der Ichsucht!
Wie
freudvoll hingegen ist der Gedanke:
[Russisches
Original. Seite 79.]
„Auch das kann ich Dir noch darbieten, Herrscher!“ Für
eine solche Darbringung des Herzens gibt es keine Beschränkungen! Erhebt sich das
Herz denn nicht, wenn es den Schatz der Darbringungen zu finden sucht? Die
feinsten Gedanken umgeben ein solches Bittgebet. Die Darbringung des Herzens
ist wirklich ein Gebet. Sie öffnet viele Tore.
Nicht das
Bewusstsein der eigenen Verdienste, sondern die gänzliche Darbringung seiner
selbst hilft, die Schwelle zu überschreiten. Wenn die Darbringung vollständig
ist, führt sie an allen schrecklichen Erscheinungen vorüber. Zu denen, die auf
der Schwelle verweilen, kann man sagen: „Ich habe keine Zeit, euch anzusehen!“ So
ist die Darbringung eine Erleichterung.
137. Es ist
wirklich unzulässig zu versuchen, Karma absichtlich oder zwangsweise zu ändern.
Die Herren des Karma fügen jeden Zwang dem Kelch der Verurteilung hinzu, doch
können Sie Karma dort erleichtern, wo Vervollkommnung und Darbringung ohne Berechnung
erfolgen.
So
erleichtern wir uns den Pfad zur Feurigen Welt, wenn wir willens sind, so gut
wie möglich zu handeln. Es liegt nicht an uns zu ermessen, was das Beste ist, doch
der Herzenswunsch führt zu den leuchtenden Toren.
Enthaltet
euch jedes Gedankens an Selbstsucht und überlasst es dem Herzen, euch den
kürzesten Weg entlang zu führen. Das Herz wurde als einzigartiger Magnet zur
Feurigen Welt verliehen. Nicht ohne Grund sind sowohl auf der Erde als auch in
der Feinstofflichen Welt viele Herzen bedrückt. Das Herz ist doch feuriger
Natur und grämt sich über alle Hindernisse für die Wiedervereinigung mit seiner
Heimat.
138. Es ist
richtig, sich vom Spiritismus fernzuhalten. Die Finsteren haben diesen Weg
gewählt, damit das Böse durchdringt und ausgesät wird. Man kann alles in
Lauterkeit überdenken, doch ein dunkles Bewusstsein findet in allem den Weg in
die Verdunkelung.
[Russisches
Original. Seite 80.]
Vor allem
jetzt ist es notwendig, alle unklaren Kanäle zu meiden. Man muss mit allem
seinen Streben zum Licht gehen. Ich bestätige, dass es jetzt notwendig ist,
sich durch das Herz zu stärken, denn die Zeit ist von Gift erfüllt.
139. Wer
würde schweigen, wenn Lästerungen geäußert werden? Jedes lebendige Herz wird
doch sagen: „Wir sind nicht mit euch, Lästerer!“ Lästerung ist eine gefährliche
Krankheit. Doch darin, dass sie eine Krankheit ist, darf man keine
Rechtfertigung suchen. Und diese Krankheit ist äußerst schändlich. Wenn das
Herz lebendig ist, wird es sich auf jede Weise einer Ansteckung durch Lästerung
widersetzen. Man denke an den heldenhaften Widerstand selbst von Seiten der
Kinder, wenn ihre Herzen rein waren.
Gesegnet
seid ihr, die ihr euch der Lästerung widersetzt!
140. Es ist
nicht nur notwendig anzuerkennen, dass es keine Leere gibt, sondern auch, das umgebende
Leben zu verstehen. Das Verständnis für das Leben, das uns verbindendet und gegenseitig
nährt, zeigt, wie allgegenwärtig die psychische Energie ist.
An den
kleinsten Beispielen, an unvollkommenen Mikroorganismen kann man eine erstaunliche
Allanfüllung studieren. Alle möglichen Ströme, Strahlen und Chemismen
durchdringen die Massen von Wesenheiten, und die psychische Energie hält sie
nicht nur nicht zurück, sondern sie übermittelt sie weiter.
Wenn wir
von der reinsten Luft oder gar vom reinsten Prana* sprechen, setzen wir
nichtsdestoweniger Allanfüllung voraus, und zwar die Anfüllung mit
verschiedenen Spannungen. Eine solche physische Anfüllung wird zur Erkenntnis
der Höheren Welten beitragen. Wahrhaftig, alles lebt und alles offenbart dieselbe
Energie.
In dieser primitiven
Sachlage
[Russisches
Original. Seite 81.]
ist die Transmutation[60] alles
Bestehenden enthalten. Tod wird zu einem Ortswechsel und Leben unvermeidlich zu
einer Zusammenarbeit. Die ganze Annäherung an die Feurige Welt besteht in der
Anwendung der entsprechenden Eigenschaften.
Es ist
traurig zu sehen, wie die Menschen sich beschränken und das Universum zu verstümmeln
suchen. Vielleicht werden Überproduktion, Wettstreit und Entstellung des Sinns
des Lebens die Menschheit in eine Sackgasse führen, und dann wird sie genötigt
sein, nachzudenken. Denn wenn man alle Beschränkungen aufhebt, wird es damit
auch zu einer Anerkennung der Höheren Welten kommen.
Wenn Wir zur
Feurigen Welt aufrufen, müssen Wir zu einem Vergleich mit Mikroorganismen
Zuflucht nehmen und die Menschen auf diese Weise nötigen, über die Anfüllung
mit ununterbrochenem Leben nachzudenken. Natürlich ist es leichter, über alle
Mikroorganismen hinaus mit dem Herzen zu denken. Man muss zu einer solchen Lösung
aufrufen.
141.[61] Man
kann beobachten, wie heftig die Menschen heutzutage dem Begriff des Führers widersprechen,
ihn aber gleichzeitig glühend erwarten.
Es ist
lehrreich, den Zwiespalt der Prozesse des Gehirns und des Herzens zu beachten.
Das Gehirn folgt der herkömmlichen Denkweise und wiederholt die vorgeplapperten
Formeln. Doch das Herz, selbst wenn es schwach und unausgeglichen ist, bewahrt
Körnchen der Wahrheit. Dort, wo das Gehirn in Verneinung Stärke findet, erbebt
das Herz, wenn auch zaghaft, vor Freude über die Nähe einer Lösung.
Menschen,
die dem Aufbau widersprechen, haben gewöhnlich nichts anderes vorzuschlagen.
Gerade solche Widersacher sind unter den ersten, die dem Führer folgen. Sie
werden zwar flüstern, dass sie nicht einverstanden sind, doch die Weisung ziemlich
genau ausführen. Weniger aufgrund ihrer sklavischen Natur, als aufgrund der
Arbeit ihres Herzens nehmen sie die Hierarchie an.
Das zeigt,
dass es im Augenblick der Gefahr notwendig ist, das Gleichgewicht in der Nähe
einer starken Macht aufrechtzuerhalten. Deshalb möge sich der Führer von diesen
gespenstischen Stimmen nicht verwirren lassen.
142.[62]
Warum gibt es so viele Prüfungen, wenn das Herz die geistige Verwandlung
vollbringen kann? Die Antwort ist einfach: Das Herz wurde vernachlässigt und
nicht im Leben angewandt. So müssen viele Menschen ihr Bewusstsein durch
Prüfung verbessern.
Wenn ihr Diener
einstellt, werdet ihr entweder eine Prüfung ansetzen oder ihren Augen trauen. So
kann auch das Herz in einem Blick überzeugend aufleuchten, doch der Verstand
kann die Augen Öllämpchen aus Zinn gleichsetzen. Ratet daher bei jeder
Gelegenheit zum Weg des strahlenden Blickes.
143. Was ist
Liebe zum Guten? Man muss verstehen, dass sie nicht nur das Vollbringen guter
Taten umfasst, sondern auch die Fähigkeit, sich durch das Guten entzücken zu
lassen. Die letztere Bedingung wird gewöhnlich nicht angenommen und bleibt
unverstanden, man muss sie den Menschen einimpfen und anerziehen. Nur Entzücken
durch das Gute bringt Herzenswärme hervor. Die Offenbarung der Liebe zum Guten
enthüllt viele Einzelheiten des Guten, die anrührend in ihrem Wesen sind.
Man kann nützliche
Vergleiche übersehen, die das Herz verfeinern können. Eine solche Verfeinerung bewahrt
vor dem Zufügen von Beleidigungen. Wer beleidigt, hat die Feurigen Tore schon
verschlossen; er hat sich an der Menschenwürde vergriffen und sich auf diese
Weise vor allem selbst herabgesetzt.
Als Ich
über die Feurige Welt sprach, war die Liebe zum Guten natürlich
[Russisches
Original. Seite 83.]
eine feste Grundlage für den Aufstieg; und wie schön
ist es, wenn man sich am Guten zu erfreuen versteht. Wie auserlesen ist es, die
Blätter des Lotus des Guten zu erkennen! Auch Wir freuen Uns über jeden
Ausdruck einer solchen Freude. Wie rein ist doch eine solche Freude am Guten! So
möge sich jeder, der von der Feurigen Welt träumt, vor allem mit Liebe zum
Guten ausstatten.
Die Zeiten
sind derart angespannt, dass Ich eine Weisung geben möchte: „Möge jeder, der
beleidigt, sich selbst Vorwürfe machen; Wir aber werden ihn nicht schützen.“ Es
gibt genug Komplikationen. Wir müssen die Energie gerecht zumessen. Möge jeder
sein eigenes Herz fragen: Wo ist die Grenze der Beleidigung? Man darf die
Kräfte nicht durch gegenseitige Kränkungen vergeuden.
144. Die
Entsprechung der Eigenschaften des Bewusstseins bietet die Möglichkeit, die
Feurige Welt zu betreten. So muss neben Liebe zum Guten Abscheu vor dem Bösen
vorhanden sein. Liebe zum Guten allein ist ohne Abscheu vor dem Bösen nicht wirksam.
Abscheu vor
dem Bösen ist eine höchst wirksame Eigenschaft, sie erweist sich als ein
Prüfstein für das Böse. Der Verstand trägt nicht
genügend dazu bei, das Böse zu erkennen. Es finden sich viele Überlegungen, in
denen sich eine Giftschlange verbirgt. Das Gefühl des Herzens der Abscheu vor
dem Bösen jedoch irrt nicht. Die Nervenzentren erzittern bei einer Berührung
mit dem finsteren Prinzip. Dieses Zeichen des Herzens darf man nicht missachten,
und so bildet sich der Widerstand gegen das Böse.
Man kann wahrnehmen, wie der Strom des
Herzens die Rüstung der Ausstrahlungen augenblicklich stärkt. Zu einem solchen Krieger
kann man sagen: „Wahrlich, Bruder, du ziehst zu Felde.“ Oder wie ein Einsiedler
sagte, der sich mit einem Hund verglich, der ein wildes Tier wittert: „Obgleich
das Auge noch nicht sieht
[Russisches Original. Seite 84.]
und das Ohr
noch nicht hört, empfindet doch das Herz bereits und zieht zu Felde, denn für ein
reines Herz ist das Böse unerträglich.“ Das Böse kann sich mit vielen Gewändern
schmücken, doch keine Maske wird ein wachsames Herz täuschen. So lasst uns die
für die Feurige Welt notwendigen Eigenschaften betrachten.
145.
Manchmal seht ihr euch selbst in einem genauen Ebenbild lebendig vor euch. Ein solches
Gesicht zeigt, dass das Auge nur ein Mechanismus ist, das Sehen aber in den
Nervenzentren vor sich geht. Eine solche Anspannung des Zentrums kann man ebenfalls
als eine feurige Eigenschaft betrachten.
In der
Feurigen Welt gibt es ein Sehen des Geistes, die des Mechanismus’ der Augen nicht
bedarf. Man kann das feurige Auge leichter beherrschen, wenn man bereits im
irdischen Zustand Schimmer solcher geistigen Erleuchtungen hat.
146. Die
Erfüllung von Wünschen findet viel häufiger statt, als man denkt. Man muss allerdings
diese Erfüllung anerkennen. Man muss gerade den Beginn einer solchen Regung spüren.
Ich kenne viele Fälle, in denen Menschen den Beginn einer verheißenen Erfüllung
grob unterbunden haben. Auch in dieser Beziehung kann man raten, Gereiztheit
und Zweifel zu vermeiden. Wie Wolken die Sonne
verhüllen, so unterbricht Gereiztheit die Leitung des Herzens.
147. In jedem
Gegenstand sind neben vollkommenen auch chaotische Teilchen zu finden. In jeder
Sache kann man entweder die vollkommenen oder die chaotischen Teilchen zur
Tätigkeit hervorrufen. Neben magischen Hervorrufungen, gegen die Wir des
Öfteren gesprochen haben, führt jeder Mensch durch die Herzenergie
[Russisches
Original. Seite 85.]
ständig Hervorrufungen durch. Wenn ein Mensch an die
Unbequemlichkeit eines Gegenstandes denkt, wird dieser tatsächlich unbequem.
Denkt ein Mensch hingegen an einen schönen Gegenstand, beginnen dessen
vollkommene Teilchen tätig zu werden.
Unwissende Menschen
schreiben eine solche Erscheinung der Autosuggestion zu, doch jene, die über
die Natur der Dinge Bescheid wissen, verstehen dies als Magnetismus des Gedankens.
Natürlich offenbart er sich in verschiedenen Graden, doch immer kann man bemerken,
dass ein Gegenstand durch den menschlichen Gedanken gleichsam belebt wird. Der
Mensch braucht diese natürliche Kraft nur zu erkennen, um sie in allen
Lebenslagen segensreich anzuwenden.
So gebieten
Yogis ihren Schülern oft, mit Gegenständen zu sprechen. Worte sind Schiffe des
Gedankens. Solange wir nicht gelernt haben, mit den Gegenständen umzugehen,
werden wir die Kraft des Gedankens in der Feurigen Welt nicht verstehen.
Betrachtet es als Glück, dass man sich auch im irdischen Zustand den richtigen
Umgang mit Gegenständen angewöhnen kann.
Ist es
nicht herrlich, dass selbst die einfachsten Menschen die schönen Teilchen
hervorrufen und den Fluss der chaotischen zum Stillstand bringen können? Man
möge verstehen, dass auch unsere Sinne sich durch die Anerkennung des Lebens
alles Bestehenden, an dem wir teilnehmen, schärfen.
148.
Erinnerungsgegenstände nehmen leicht die Bedeutung eines Talismans[63] an.
Auch Gedenktage stellen einen nützlichen Rhythmus her. Man muss verstehen, dass
Erinnerungsgegenstände Wellen von Liebe hervorrufen und gleichsam eine
Reinigung der Aura herbeiführen.
149. Da der
Mensch alles vergisst, vergisst er auch seine eigene Bestimmung.
Nicht
zufällig erinnert die Legende
[Russisches
Original. Seite 86.]
an die Verwandlung in den tierischen Zustand. Dem
Menschen sind viele Beispiele gegeben worden, damit er sich rechtzeitig in acht
nehmen kann, aber nie zuvor gab es so viele Tier-Menschen wie heute. Und der
äußere Deckmantel enthüllt bloß das innere Geschwür. Die Lehre ruft die
Menschen auf, sich selbst zu helfen und ihre eigene Natur zu achten.
Doch das
tiefste, finsterste Geschwür gilt als anständig für jene, die an Satan glauben.
Es ist nicht möglich sich vorzustellen, wie viele Menschen sich satanischen Ritualen
hingeben! Ganze Schulen sind mit der Verbreitung solcher verderblichen Vorhaben
beschäftigt. Ich habe euch bereits viel über schreckliche Vorfälle berichtet,
doch wenn Ich neue Verbrechen sehe, kann Ich nicht umhin, euch nochmals zu
warnen.
Wundert
euch nicht über Schwindelgefühle und Kopfschmerzen; jedes Teilchen eurer
Energie ist angespannt und wachsam, denn man muss sich vor vielen Geschossen
hüten. Von den Finsteren wird eine nie dagewesene Nekromantie[64]
angewandt, um die niedersten Geister hervorzurufen; die Folgen sind ihnen
gleichgültig, sie müssen sich nur für eine Stunde stärken. Doch gewiss nähert
sich der Rückschlag.
150.[65] Man
muss klar unterscheiden, mit wem genau man arbeiten kann, doch wenn die Auswahl
der Mitarbeiter erfolgt ist, sollte man sie nicht an die Vergangenheit erinnern.
Was kann nicht alles in der Vergangenheit geschehen sein. Gewöhnlich werden die
Menschen von den Netzen der Vergangenheit verschleiert.[66] Sie
hindert nämlich daran, sich gänzlich der Zukunft zuzuwenden. Und welche kleinen
irdischen Steine der Vergangenheit hindern einen, den Pfad eiligst fortzusetzen!
Man sollte sich aber an den eiligen Pfad gewöhnen, es gibt keinen anderen.
Viele Unglückliche und Leidende zählen die Augenblicke und warten auf Hilfe. Ist
es möglich, dass wir uns da nicht beeilen?
151.[67] Man
sollte zwischen Widerrede und einer besonderen Arbeitsweise streng
unterscheiden. Wenn ein Linkshänder mit der linken Hand schafft, wird der Sinn
seiner Errungenschaft zur Arbeit mit der rechten Hand nicht in Widerspruch
stehen. Doch die Menschen sind durch herkömmliche Maßstäbe beschränkt, sie
können noch nicht einmal in der heutigen Zeit verstehen, worin der Wert der
Arbeit liegt, und jede ungewöhnliche Methode erregt bereits Misstrauen.
Was für ein
abscheuliches Gefühl ist Misstrauen, es hat mit der Feurigen Welt gar nichts
gemein! Ein Anfall von Misstrauen stellt den Menschen unter das Tier, dem sein
Instinkt bleibt, wohingegen Misstrauen alle Gefühle zerfrisst. Es ist in der
Tat ein Überbleibsel aus den finstersten Zeiten. Glücklicherweise kann es durch
Suggestion geheilt werden, doch man darf eine derartige Infektion nicht
unterschätzen.
152. Man
muss den Pfad der Feurigen Welt liebgewinnen. Kein Streben wird helfen, wenn es
nicht durch Liebe beschützt wird. Gerade das Feuer der Liebe steht doch nach
seinem Chemismus der Feurigen Welt näher als alles andere. So wollen wir uns
selbst an schwierigen Tagen darin üben, Leitungen der Liebe zu schaffen. Selten
verstehen die Menschen, dass die Liebe ein wirksames feuriges Prinzip ist.
Meistens vernachlässigen
die Menschen die heilsamsten Eigenschaften der Liebe. Gerade durch diese
Eigenschaften besiegt der Mensch alle Offenbarungen der Finsternis am
leichtesten. Wir wollen keine Beispiele anführen, sondern bloß die Heilsamkeit
der Liebe hervorheben. Die Menschen fühlen sich durch diese Heilkraft besonders
angesprochen. Sie träumen von einem Lebenselixier, doch ihr armseliges
Vorstellungsvermögen kann außer dem Leben auf der Erde nichts vorschlagen. So lasst
uns nicht vergessen, dass Vorstellungsvermögen eine Eigenschaft der Feurigen
Welt ist.
[Russisches
Original. Seite 88.]
153. Man
kann nicht nur eine zeitweilige Entrückung, sondern auch andere Erscheinungen
bemerken. Zum Beispiel: Ein Mensch legt sich mit einem bestimmten Gedanken
schlafen und erwacht mit dessen Fortsetzung bei dem nächstfolgenden Wort. Das
heißt, sein Geist war auf eine völlig andere Ebene entrückt und verband nachher
sein irdisches Bewusstsein wieder mit dem bestimmten Wort. Das heißt, dass in
der Feinstofflichen Welt eine völlig andere Ebene des Bewusstseins gebraucht
wird. So muss es sein, wenn die Menschen auch dort das irdische Bewusstsein
bewahren. Ein solches schwerfälliges Denken wird sogar schädlich sein.
Stellt euch
einen Menschen vor, der aus einem dunklen und stickigen Raum in einen
wundervollen Garten hinaustritt. Wenn er bei einer solchen einschneidenden
Veränderung nicht sein Denken erneuert, erweist er sich als höchst
unempfindlich. Solche Persönlichkeiten findet man unter seelenlosen Menschen.
Doch wie widerwärtig sind sie inmitten einer schönen, erhebenden Umgebung – wie
ein Schmutzfleck!
Doch sogar
irdischer Schmutz ist schwierig zu entfernen; deshalb sind Wir bemüht, das
Bewusstsein durch die Feinstoffliche Welt hindurch in die Feurige Welt zu übertragen.
Oft geht eine solche Bestrebung über die Kräfte hinaus, doch sogar im
schlimmsten Fall bringt sie einen in den Sphären der Feinstofflichen Welt voran.
So fordern
Händler einen hohen Preis, um wenigstens etwas zu erhalten, ein schwacher
Trost! Um in der Feinstofflichen Welt ein wenig voranzukommen, möge das
Bewusstsein sich in den Herrlichsten Garten hineinziehen lassen. Das ist Unsere
Weisung – ohne kleine Maßstäbe.
154. Ihr habt
gelesen, dass die Alten beim Verkehr mit den Höheren Kräften ihren Kopf mit
einem Umhang bedeckten, und ihr konntet hören, dass dieses Gewebe aus Wolle und
von roter Farbe war.
[Russisches
Original. Seite 89.]
Ebenso konntet ihr hören, dass die Ohren mit roter
Watte verstopft wurden.
Solche
mechanischen Verfahren hatten ihre Bedeutung, sie dienten als Schutz gegen
Strahlungen und kondensierten die Energie. Doch wir wollen dort keine Zuflucht
zu mechanischen Verfahren nehmen, wo der ganze Sinn in der Zukunft liegt, im
unmittelbaren Anschluss an die Hierarchie. Nur ein Herz, das in nichts als in Liebe
gehüllt ist, verbindet uns mit den Höheren Kräften. Der Mantel der Liebe ist das
heiligste Gewebe.
155. Weiß
ein Mensch, wann er seine beste Tat vollbringt? Weiß jemand, welches seiner
Worte den größten Einfluss ausübte? Weiß jemand, welcher seiner Gedanken die
höchsten Sphären erreichte? Niemand weiß dies. Vielleicht würde eine solche
Kenntnis das Streben nach Entwicklung unterbrechen, denn sie könnte Stolz
hervorrufen. Der Gedanke erreicht manchmal wirklich die Höheren Sphären und bleibt
wie ein Tautropfen auf dem Altar. Doch der innere Wert eines solchen Gedankens kann
nicht mit irdischen Maßstäben ermessen werden.
Die
Menschen vermeiden viel zu oft geringschätzig jene Gedanken, die den Höchsten
Herzen Freude bereiten. So lasst uns die besten Gedanken in den Raum senden. Schmücken
wir uns nicht selbst mit dem Bewusstsein unserer Flüge. Mögen sie wie die tägliche
Nahrung das Herz für die Aufnahme der Feurigen Welt stärken.
156. Was
ist Hypochondrie[68]? Viele verwechseln sie
mit Autosuggestion, doch die letztere ist nur die Folge der ersteren. Hypochondrie
ist ihrem Wesen nach sehr ansteckend und zerstörerisch. Physiologisch kann sie
als Zersetzung
[Russisches
Original. Seite 90.]
der Herzenergie definiert werden. Ein solcher Prozess unterbricht
die schützende Arbeit der Nervenzentren. Es geht nicht darum, dass
Autosuggestion den Feind in die Festung hineinführt, sondern weit schlimmer,
anstatt Widerstand zu leisten, öffnen die Verteidiger der Festung dem Feind die
Tore.
Dies ist
schwer zu heilen, da Hypochondrie nicht immer der Suggestion unterliegt. Der Prozess
der Zersetzung kann durch Suggestion nicht ausgefüllt werden. Man muss diese
Wunde des Nervengewebes heilen. Dieses kann man nur durch Heldentaten der
Nerven stärken. Das bedeutet, Hypochonder müssen mit den heftigsten und dabei völlig
unerwarteten Einwirkungen konfrontiert werden, um eine unmittelbare Anspannung
des Nervengewebes zu erzeugen. Eine solche Anspannung ist Gymnastik für die
Nervenzentren.
Ruhe und Überlastung
der Nervenzentren sind nicht immer nützlich, ungeachtet der üblichen Ratschläge
der gewöhnlichen Ärzte. Im Gegenteil, die alte Weisheit besagt: „Du hast Angst,
daher wirst du doppelt erschreckt werden. Du hast aufgehört, dich zu fürchten,
das heißt, du kannst die Feurigen Tore schauen.“
Man darf Hypochondrie
nicht mit Zweifel verwechseln. Natürlich sind beide Schwestern einer Mutter:
der Unwissenheit. Hypochondrie ist der Prozess einer gewissen Denkart, während
Zweifel ein finsteres Hindernis darstellt. Es ist schwierig zu sagen, welche Viper
schädlicher ist. Man sollte sich von Hypochondrie, diesem sperrenden Hindernis für
die Feurige Welt befreien.
Denkt
nicht, dass viele Definitionen synonym sind. Denkt über sie nach wie über
verschiedene Aspekte. Wer weiß, welcher von ihnen das größte Fenster zur
Erkenntnis von Ursache und Wirkung öffnet?
157.[69] Tatsächlich,
Grausamkeit muss ausgemerzt werden; nicht nur Grausamkeit in Taten, sondern
auch Grausamkeit in Gedanken; letztere sind schlimmer als die Tat selbst. Vom
Kindesalter an muss man die Keime der Grausamkeit mit staatlichen Maßnahmen
unterbinden. Dieser Aussatz niederen Denkens muss als die unmenschlichste,
stumpfsinnigste und bösartigste Finsternis gereinigt werden.
Kinder sind
so lange nicht grausam, bis sie die erste grausame Tat sehen; genau diese öffnet
den Strom des finsteren Chaos. Nur wenige sind schon selbst bereit, dem Strom
der Finsternis zu widerstehen. Eine solche Aufspeicherung des Bewusstseins ist
selten. Man darf eine solche Errungenschaft nicht in jedermann vermuten; im
Gegenteil sollte man Maßnahmen treffen, die der niedersten Stufe entsprechen.
Auch werden
wir nicht leblos das hohe Gebot „Du sollst nicht töten“ wiederholen! Wir werden
vielmehr darüber nachdenken, wie am meisten getötet wird: mit der Hand, mit dem
Wort oder mit dem Gedanken? Man muss daran denken, dass der Gedanke der
Menschen zum Töten höchst bereit ist.
158.[70] Ihr
wisst selbst, dass der Pfad der Freundschaftlichkeit der sicherste ist.
Erinnern wir uns, welchen Gefahren wir durch Freundschaftlichkeit entronnen
sind. Vielleicht kennen wir die Grenzen und Ausmaße solcher Gefahren gar nicht.
Das Herz aber bezeugt, dass gerade Freundschaftlichkeit in den schwersten
Stunden geholfen hat.
159. Es ist
richtig, die Eigenschaften der Substanz der Gedanken mit denen von Gasen zu
vergleichen. Jedes Gas hat außer seinen bereits enthüllten Eigenschaften viele
andere, die nicht mit physischen Apparaten erforscht werden können.
Niemand wird
zu behaupten wagen, dass die Wirkungen eines Gases verschwunden sind; man kann nur
sagen, dass unsere Instrumente die Spuren der Gase nicht mehr registrieren. Doch
[Russisches
Original. Seite 92.]
niemand kann sagen, in welchem Ausmaß das Gas den Raum
verwandelt, in den es eindringt, und inwieweit es auf Lebewesen einwirkt.
Ebenso wenig kann das Feld der Verbreitung der Gedanken bestimmt werden.
Auch kann
niemand physisch bestimmen, inwieweit der Gedanke auf das Leben einwirken kann.
Es ist erstaunlich, dass das Leben von heftig verfluchten Personen manchmal
gleichsam keiner Gefahr ausgesetzt ist. Dafür gibt es viele Gründe. Vielleicht
ist ein solcher Mensch für das Karma eines ganzen Landes notwendig. Vielleicht
ist der Gedanke nicht stark und nicht rhythmisch. Schließlich wird die Aufspeicherung
des Gedankens vielleicht nicht heute, sondern erst morgen zu wirken beginnen.
Auch in diesem Fall sind irdische Maße relativ.
Der Gedanke
wird vor allem durch mangelndes Verständnis des Karma geschwächt. Es bedarf
vieler Anstrengungen, damit der Mensch das schöne Gesetz von Ursache und
Wirkungen im Gedächtnis behält. Eines kann man raten: Lasse dich niemals von Ratschlägen
des Bösen beeinflussen!
160. Anhand
von vielen Beispielen kann man verstehen, wie weise die Hierarchischen Kräfte
des Fortschritts eingeteilt werden. Ihr seht selbst, wie ein von euch verehrter
Tatmensch im Kloster verblieb, weil Seine geistigen Kräfte nahe dem Herd der
Aufspeicherungen entflammten. Nur Unwissende glauben, dass Er bloß aus
irdischen Erwägungen nicht selbst auf das Schlachtfeld hinausging.[71]
Jeder, der
eine Vorstellung von geistigen Kräften hat, wird sagen, dass gerade ihre bewusste
Anwendung vernünftig ist. So lasst uns die Zweckmäßigkeit erkennen, sie ist
unermesslich notwendig auf dem Pfad zur Feurigen Welt.
161. Die Verehrung
des Lehrers ist ein Heilmittel gegen alle Leiden. Wenn ihr ernsthaft krank seid,
wendet euch dem Herrscher zu.
[Russisches
Original. Seite 93.]
162. Es
fällt euch schwer, die Redewendung „Er wurde erfüllt“ zu übersetzen. Ihr habt Recht,
in den dem Sanskrit fernstehenden Sprachen ist es nicht leicht, einige
Begriffsbestimmungen zu finden, besonders in Bezug auf die Höhere Welt. Man
müsste sagen: „Er wurde entflammt“ oder sogar „Er entbrannte“, um den Begriff Entzücken
nicht herabzusetzen.
Bei den
Begriffsbestimmungen gibt es viele Missverständnisse. Ausdrücke des Strebens
nach oben sind davon besonders betroffen; nur Menschen, die selbst bestrebt
sind, können sie anwenden, doch ihrer gibt es wenige. Deshalb beginnen die
Sprachen, sich grauen Begriffen zuzuwenden; sie vervollkommnen die mechanischen
Ausdrücke, halten es aber nicht für nötig, den Gleichklang mit den Höheren
Welten zu finden.
Wendet eure
Aufmerksamkeit den neu geprägten Worten zu. Wie gut kann man durch sie das
Niveau des Bewusstseins abschätzen! Doch man sollte die Höheren Welten auch mit
erlesenen Ausdrücken verehren, damit die Feurige Welt auch durch den irdischen
Klang erstrahlen kann. So wollen wir die Jugend daran erinnern, Zeit zu finden,
um im Denken nach oben voranzuschreiten. Aus der Qualität des Denkens wird auch
das Wort geboren.
163. Es
sollte einen nicht betrüben, die Weisungen der Hierarchie auszuführen. Viele
Früchte werden durch Betrübnis bitter.
Man soll
sich in vielem dem höheren Verständnis annähern. Zum Beispiel muss man das
Gefühl der Entfernung überwinden. Für den Geist ist es tatsächlich nicht
vorhanden, und wenn wir unser Bewusstsein in die geistige Sphäre versetzen,
stellt sich auch unser Gefühl entsprechend um, mit anderen Worten, es erweitert
sich. Gewiss, dabei verleiht auch der Verkehr mit der Hierarchie gleichsam einen
neuen Notenschlüssel für
[Russisches
Original. Seite 94.]
alle unsere Taten. So lasst uns näher sein, immer näher,
damit sich keine Viper einschleichen kann.
164. Beobachtet
wie die Menschen sich im Denken und Handeln unterscheiden. Man sollte die
Menschen nach ihren Werken beurteilen, muss aber bedenken, dass nur die Übereinstimmung
von Denken, Wort und Tat sich bei der Annäherung an die Feurige Welt als Hilfe erweist.
Man muss durch alle giftigen Gase dorthin durchdringen.
Man muss so
viel Bewusstsein aufschichten, um nicht vom Pfad abzuweichen. Viele Stimmen
rufen und viele Verbote ertönen, doch man darf nicht zurückblicken, muss die
eine Richtung kennen und darf das, was bestimmt ist, nicht eintauschen. So lasst
uns dasselbe Gesetz im ganzen Leben anwenden. Wer meint, anders handeln zu
können, irrt; im Großen wie im Kleinen gibt es nur ein Gesetz, einen Rhythmus.
So wollen wir das Ziel ohne Betrübnis erreichen.
165. Betrübnis
ist eine Seuche der Welt. Sie wirkt auf die Leber und erzeugt bestimmte
Bazillen, die sehr ansteckend sind. Wenn Kaiser Akbar* bei jemandem Betrübnis bemerkte,
ließ er Musiker kommen, damit ein neuer Rhythmus die Ansteckung zunichtemache. So
ist selbst eine physische Einwirkung nützlich.
166. Wenn man
auf die Augen drückt oder sie reibt, erhält man Farben, die ganz grob an das
Strahlen der Zentren erinnern. Wenn eine grobe Berührung ein sichtbares
Leuchten erzeugen kann, kann die Berührung einer höheren Energie sicherlich
schöne Farben des Geistes erbringen. Man muss anerkennen, dass vom Groben bis
zum Höchsten alles mit räumlichem Feuer angefüllt ist. Man sollte lernen,
[Russisches
Original. Seite 95.]
die Zugänglichkeit des Raumes bewusst anzunehmen.
Jedoch sollte man sich an eine solche Anschlussfähigkeit gewöhnen.
Vergessen
wir nicht, dass die Offenbarungen des Altertums zur Verbesserung des Lebens und
zur Verfeinerung des Bewusstseins gegeben wurden. So war die Verbindung mit den
Höheren Welten unmittelbar, doch später kam es zu einer Abtrennung und es
begann ein Suchen nach mechanischen Mitteln, um auf irgendeine Weise die Unterbrechung
des Verkehrs zu verhindern.
Man sollte
bedenken, dass im Kali Yuga* solche Methoden unwirksam geworden sind und sogar
ein Vermischen mit den niederen Schichten der Feinstofflichen Welt stattfand.
Doch Satya Yuga* erfordert seinem ganzen Wesen nach den Verkehr mit den Höheren
Welten. Deshalb sollte man sich, um sich auf Satya Yuga vorzubereiten, wieder
dem unmittelbaren Verkehr mit den Höheren Welten zuwenden, indem man die wahre
Ethik anwendet. Er ist für vorgesehene Entdeckungen notwendig, die einem
tierischen Bewusstsein nicht gegeben werden können. Ich werde nicht müde, immer
wieder darüber zu sprechen, denn jeder Herd der Erleuchtung des Geistes ist
wichtig. Wo können denn die Wege zur Feurigen Welt liegen, wenn nicht in den
Weisungen der Ethik?
Hatha Yoga
führt sicherlich nicht zur Feurigen Welt. Genug der Vorbereitungen, man sollte eiligst
zu den Höheren Welten streben. Möge jede unserer Zellen Millionen und Abermillionen
von Leitungen enthalten. Die feinstofflichsten Apparate wurden nicht für Schläfrigkeit[72] gegeben.
Nicht des Zweifels wegen wurden derart gewaltige Zahlen errechnet. Sie erinnern
doch an die Unbegrenztheit und die Anfüllung alles Bestehenden.
So mögen
die Gedanken über das Raumfeuer und über die Möglichkeiten unseres Wesens
durchdringen. Satya Yuga kann sich nicht ohne Feurige Zeichen nähern.
[Russisches
Original. Seite 96.]
Vergessen
wir nicht, dass zugleich mit dem Nahen von Satya Yuga die Zerstörung alle
Maßnahmen zum Erhalt des Gleichgewichts übersteigt. Die Menschen ahnen nicht,
wie sehr die irdischen Leitungen bereits gestört sind! Sie wollen nicht
verstehen, dass diese kosmische Störung durch ihre Schuld erfolgt; sie
betrachten sich als Lehrer des Wissens, doch das einfache Gesetz des Guten
überzeugt sie nicht.
167.
Betrachtet zwei Steine: Sie sind in ihrem Urzustand, sie sind kalt, sie sind in
ihrem unbedeutenden Leben erstarrt, und doch erzeugen sie Feuerfunken. Das Herz
des Menschen ist nicht schlechter als ein Stein. Der Gedanke eines Menschen steht
selbst bei seiner geringsten Offenbarung höher als ein Mineral.
Ich spreche
davon, weil es lehrreich ist zu beobachten, wie der Gedanke aus dem innersten
Gedächtnis Feuerfunken hervorruft. Der zufälligste Gedanke ruft aus dem Speicher
des Gedächtnisses ganze Gebilde hervor, ganze Epochen, an denen wir
teilgenommen haben. Dies ist ein Prozess von ausgesprochen feurigem Gehalt. Ein
Funke kann nämlich mit augenblicklicher Schnelligkeit entsprechende Teile aus den
verwahrten Schätzen hervorholen. Man muss staunen, wie gut verwahrt die Schätze
im „Kelch“ liegen – jederzeit bereit, hervorgeholt zu werden. Nur die feurige
Energie kann so feinstofflich und schnell wirken.
Alle feurigen
irdischen Erscheinungen geben eine Vorstellung von der Anspannung der Feurigen
Welt. Wenn hier auf Erden etwas durch Schnelligkeit und Entsprechung in Staunen
versetzt, wie viel scharfsichtiger und schneller ist dann die Feurige Welt! Wenn
die Menschen die Feurige Welt nicht vergessen, wird eine Annäherung zustande
kommen. Denkt über den Zustand des Bewusstseins nach, wenn man erneut an so
naheliegende
[Russisches
Original. Seite 97.]
Grundpfeiler erinnern muss! Und dennoch wollen wir
erinnern, dennoch wollen wir uns mit Geduld erfüllen. Es heißt: Die Verwirklichung
der Wahrheit festigt die Brücke.
168.
Nahrung in der üblichen Menge ist überhaupt nicht erforderlich. Sehr weise wird
gesagt, dass Essen eine Fessel des Teufels ist. Viele Generationen haben sich mit
Gefräßigkeit belastet, deshalb erfordert der entgegengesetzte Prozess
Behutsamkeit. Auf alle Fälle gehen mehr Menschen durch Überessen als an Hunger
zugrunde. Bei allen Prozessen des Atavismus bedarf es eines allmählichen
Übergangs. Man kann ihn nicht mit einem Schlag brechen, doch man kann darauf
hinweisen, dass jedes unnötige Essen schädlich ist.
169. Der
Ruf des Herzens wird allgemein als abstrakter Begriff verstanden, Urusvati aber
spricht so nicht, denn sie hat das Klingen des Herzens in seiner großen
Anspannung gehört und gespürt. Es gibt tatsächlich ein solches Klingen, und in
ihm drückt sich eine mächtige Energie aus. Die gefährlichsten Angriffe der
Finsternis zerschellen an dieser Energieanspannung. Nur ist es nicht oft
möglich, eine solche vernichtende Bestrebung zu erreichen.
Das feurige
Herz weiß, wann es erforderlich ist, die ganze psychische Energie aufzurufen.
Vom Sonnengeflecht und vom „Kelch“ her konzentriert sich ein Strom mächtiger
Energie. Vor einer solchen Entladung lösen sich die bösesten Sendungen auf. Wir
freuen Uns immer beim Anblick eines solchen wachsamen Herzens. Der Angriff
erfolgt doch immer unerwartet, und eine Sammlung der Kräfte ist nur bei großer
Wachsamkeit möglich.
Oft wird
diese Wachsamkeit durch irgendeine Ermattung getrübt, die sehr charakteristisch
für finstere Kräfte ist. Doch ein flammendes Herz
[Russisches
Original. Seite 98.]
gibt solchen giftigen Chemismen nicht nach. Denkt aber
daran, dass die bösen Kräfte doppelte, wiederholte Schläge senden, da sie ihre
Wirkung auf unvorbereitete Organismen kennen.
Verstärkt
eure Wachsamkeit ganz besonders nach dem ersten Versuch.
170. Viele
meinen, dass wissenschaftliche Fakten sie vor kosmischen Erscheinungen schützen
könnten. Sie erzählen euch vom Wissen über Verfinsterungen, sie wissen von Sonnenflecken,
sogar von dem Erscheinen von Kometen und von unbekannten Strahlen, sie sind
aber nicht imstande, vor dem Erscheinen von Meteoren zu warnen, die gigantische
Ausmaße annehmen können. Doch wenn die Menschen von der Entdeckung riesiger
Bruchstücke von räumlichen Körpern wissen, können sie sich auch deren verheerende
Folgen vorstellen, und dann kann man an die feurigen Körper erinnern.
171. Die
Menschen beklagen sich, dass ihnen das Bild der Feurigen Welt nicht klar ist.
Lasst uns nicht darauf beharren, wessen Fehler das ist. Schlagen wir ihnen vor,
sich über die Feurige Welt ein Bild nach ihrer eigenen Vorstellung zu machen. Wenn
eine solche Vorstellung auch noch ärmlich und nebelhaft ist, möge sie
wenigstens auf irgendeine Weise beginnen. Das kann man als Anfang nehmen, doch
es ist schlimm, wenn nichts vorhanden ist, worauf sich aufbauen lässt. Außerdem
steigert sich ein solcher Zustand der Gleichgültigkeit und zieht wie ein Stein alles
andere zu Boden.
Niemand
kann die Grenzen des Bewusstseins eigenmächtig überdehnen. Der mittlere Weg ist
vortrefflich, wenn er auch ein hoher ist; viele können aber den erhabenen
Begriff des mittleren Weges überhaupt nicht verstehen und ersetzen ihn durch den
Weg der Plattheit.
172. Wegen
der Unbeständigkeit ihres Denkens sehen die Menschen weder Freude noch Gefahr.
Doch wir bitten sie,
[Russisches
Original. Seite 99.]
immer darüber nachzudenken, wenn das Herz über
Bedrohungen oder neue Freude flüstert.
Man sollte
sich auch nicht darüber wundern, dass sich die finsteren Kräfte den heiligsten
Orten nähern können. Doch ihr habt eine solche Erscheinung bereits gesehen und
wisst, dass Furchtlosigkeit die erste Bedingung dafür ist, jedem beliebigen Übel
Einhalt zu gebieten.
Doch seien
wir ehrlich uns selbst gegenüber, um festzustellen, wo Angst herrschte und wo
sie vertrieben wurde. Furcht ist eine Waffe der Finsteren.
173. Man
möge nicht glauben, dass man das Unsichtbare leugnen kann.
Es heißt,
dass es keine Handlung gibt, die keine Folgen hat, doch das Gesagte bezieht
sich besonders auf Verneinungen. Man mag sich oft fragen: Warum ist die
Evolution der Welt so langsam? Verneinung erweist sich als eine der
Hauptursachen, denn sie ist tödlich. Sie unterbindet genauso wie der Zweifel
alle vorgesehenen Möglichkeiten. Die Menschen, die sich der Verneinung hingeben,
müssen ihre Folgen überwinden. Verneinung ist nämlich wie ein Mühlstein am
Hals. Darüber ist in der Lehre genug gesagt worden. Doch besonders jetzt ist
die Erde mit Verneinungen verseucht.
Möge die Mehrzahl
der Menschen sich vorstellen, Verneinung sei nur vernünftige Kritik, aber kein
Urteil – sie ist wie eine Klappe vor dem Ofenfeuer! Sie unterbindet, aber sie
erhebt nicht.
Nur eine Erweiterung
des Bewusstseins kann einen Verneiner beschämen, doch gewöhnlich endet ein
derart verknöcherter Zustand mit schwerer Erkrankung. Bei vielen Erkrankungen
sollte sich der Arzt mit seinem Patienten vor der Behandlung aufmerksam
unterhalten, um dessen Denkart zu ergründen. Jede durch Verneinung entstandene
Krankheit zeigt
[Russisches Original. Seite 100.]
die Notwendigkeit der Suggestion, um den zerstörenden
Vorgang zum Stillstand zu bringen.
Man kann
sich darüber lustig machen, dass die Behandlung von Krebs und Tuberkulose mit
Suggestion beginnen muss. Natürlich werden Ärzte, die keine Suggestionskraft
besitzen, in jeder Weise protestieren und höchst erzürnt sein zu hören, dass
Krankheiten der Leber, des Magens, der Nieren, des Zahnfleisches sowie
Rheumatismus sehr stark vom Zustand des Bewusstseins abhängig sind und in
erster Linie eine Suggestion erfordern. Das bedeutet, dass man Suggestion und
Autosuggestion ernst nehmen muss. Beide Prozesse sind bereits von feuriger
Bedeutung. So bedeutet Verneinung Widerstand gegen die Feurige Welt.
174. Nicht
selten können Kinder besser über die Feurige Welt nachdenken. Versucht, sie zu
solchen Vorstellungen zu ermutigen, doch wendet feines Verständnis an, denn
sonst kann man sie entweder abwenden oder ihnen die eigene, persönliche
Vorstellung aufdrängen. Mögen Kinder aus ihrer eigenen Schatzkammer schöpfen;
sie ist immer bereit, die charakteristischsten Einzelheiten zu offenbaren.
Die
Wissenschaft kann von Kindern wertvolle Angaben erhalten, doch man nutzt sie
wenig. Und wenn man über die Kinder herfällt, will man nicht verstehen, wie
sehr man durch eine grobe Berührung verletzen kann.
175. Die
junge Generation ergibt sich zu oft der Grobheit. Eine solche Lage ist höchst
beklagenswert, wenn es der Anspannung aller besten Kräfte bedarf. Es ist höchst
notwendig zu wiederholen, dass jedwede Grobheit für die Evolution unzulässig ist.
Wenn es so viele kosmische Gefahren gibt, muss der Gedanke verstehen, dass Grobheit
Unwissenheit bedeutet.
[Russisches Original. Seite 101.]
176. Wenn man
die beklagenswerten Folgen der Verneinung beobachtet, sollte man gewisse
Menschen nicht verurteilen, die in erste Linie ihre eigene Kraft anwenden,
bevor sie die Hierarchie beunruhigen. Zuweilen mag es scheinen, als ob die
Menschen aus Überheblichkeit handelten, während sie in Wirklichkeit von Verehrung
für die Hierarchie erfüllt und vor allem bestrebt sind, ihre eigenen Kräfte anzuwenden,
um jedes Teilchen der höheren Energie zu sparen.
Sie
sprechen noch nicht einmal den Namen des Lehrers aus und halten ihr Mantram
geheim. Man sollte sich zu den verschiedenen Wegen der Verehrung sehr behutsam
verhalten. Man sollte alles bejahen, was dem Licht zustrebt. Wir lehnen allein
Verneinung ab.
In der Tat,
das ganze Dasein des Menschen, der denkt und von den feinstofflichsten Apparaten
angefüllt ist, ist ein wahres Wunder, das es ohne Vergangenheit und folglich auch
ohne Zukunft nicht geben kann.
Die Feurige
Welt ist die vom Schicksal bestimmte Zukunft. Wer wird auf dem Pfad stehenbleiben,
wenn er die große Bestimmung kennt? Wer wird den verkörperten Zustand nicht
achten, wenn er weiß, dass er zum Aufstieg verhilft? Wer wird die
Feinstoffliche Welt geringschätzen, wenn er weiß, dass dort die Gedanken
geprüft werden? So wurde unser kurzer Aufenthalt hier als das höchste Gut für
einen raschen Fortschritt in die Feurige Welt gegeben.
Auf
irgendeine Weise sollte man die dringenden Lebensfragen mit den höchsten
Beschlüssen vereinen. Wahrlich, das irdische Leben hat sich von den dringenden
Erkenntnissen abgewandt.
Die
Menschen träumen davon, das hiesige Leben mechanisch zu verlängern, anstatt sich
in freudiger Bereitschaft dem Ziel zu nähern. Der Lehrer soll das Bewusstsein
des Schülers
[Russisches Original. Seite 102.]
auf dem kürzesten Weg dem Erreichen der Feurigen Welt
näherbringen. Der Lehrer unterstützt all das, was nützliche Bewusstseine – und
sei es nur indirekt – annähern oder vereinigen kann, damit jede Tätigkeit das
notwendige Maß an Annäherungsbedingungen in sich birgt.
177. Beim
Übergang in die Feinstoffliche Welt blitzen alle Arten des Eigentumsgefühls
auf, das Menschen belastet, die durchaus nicht schlecht sind. Man sollte sich
dieses Umstandes genau erinnern und sich in dem Bewusstsein festigen, dass irdisches
Eigentum gar nicht existiert. Vieles ist über Eigentum gesagt worden, doch nur ein
feuriger Zustand kann die Illusion eines solchen Eigentums aufzeigen. Nur wenn
das Bewusstsein als unser einziger Besitz verbleibt, spüren wir die Freiheit
des Aufstiegs.
Es ist sehr
schwierig, einen Aufstieg ins Gleichgewicht zu bringen, der über die mittleren
Ebenen der Feinstofflichen Welt hinausgeht. Dort denken die Menschen gar nicht
daran, sich von aller Art Besitz zu trennen, sie existieren gerade durch diese
Anziehungen. Doch wenn eine höhere Erscheinung ihr Bewusstsein emporhebt, setzt
ein ungeheurer Kampf ein.
Deshalb
sollte man sich bereits im irdischen Zustand klarmachen, wo die nutzlose Bürde liegt.
Das sollte man nicht im Namen der Feinstofflichen, sondern einer höheren Welt
tun.
178.
Bisweilen erweckt es Erstaunen, dass die Zeichen aus der Feinstofflichen Welt
so merkwürdig sind und des Nachdenkens und einer Deutung bedürfen. Der Grund
dafür ist das Karmagesetz. Nachdenken und Deutung wecken nämlich bereits die selbständige
Tätigkeit, und auf diese Weise erleichtern sie das Karma und schaffen keines.
Das heißt, je stärker die Scharfsicht und die Findigkeit sind, desto leichter
[Russisches Original. Seite 103.]
kann man die gegebenen Zeichen deuten.
Die hohen
Wesenheiten wollen auf vieles hinweisen, die Zerstreutheit der Menschen
verhindert aber, dass diese wertvollen Ratschläge sie erreichen. Nicht nur aus
der Feinstofflichen Welt, sondern auch im irdischen Dasein wurden Gleichnisse
als Mittel eines indirekten Hinweises verwendet.
Die
Geschichte berichtet jedoch von vielen Fällen, in denen die dringendsten
Ratschläge nicht angenommen wurden. Nicht ohne Grund wurde im Altertum die
Aufmerksamkeit so stark entwickelt, es gab für sie sogar eine Art eigenes
Lehrfach. Doch heute verstehen nur wenige die Bedeutung der Wachsamkeit; die
anderen bedürfen der Führung durch schärfste und wiederholte Belehrungen, die
auf das Karma eine Auswirkung haben müssen.
Doch nur ein
feuriges Herz begreift die verborgene Bedeutung feinstofflicher Zeichen. Mögen
die Mitarbeiter verstehen, dass jedes Zeichen seine Bedeutung hat. So viele
Hohe Wesenheiten senden flehentliche Bitten und hoffen, dass sie verstanden
werden.
Es gab
ganze Epochen, in denen das feinstoffliche Verstehen sich festigte und
schärfte, aber danach verdichtete sich wieder der blutige Nebel und die feinen
Empfindungen wurden grob. Gegenwärtig gibt es viele vergebliche Versuche aus
den besten Schichten der Feinstofflichen Welt, welche die Finsteren zunichtemachen.
179. Ich
beauftrage euch zu bezeugen, dass die Feurige Welt mit allen ihren
Daseinsmerkmalen besteht. Feurige Blüten zeichnen sich durch ihr Strahlen aus, doch
im Aufbau kann man sie mit Rosen vergleichen; kleine Wirbelringe bilden gleichsam
die Verbindung der Blumenblätter. Auch ihr Geruch kann wie verwandeltes Ozon
den Duft von Nadelbäumen hervorrufen. So ist auch das Leuchten der Auren wie Wolkenbögen
und die Strahlen sind wie Ströme und Wasserfälle;
[Russisches Original. Seite 104.]
daher wird der Weise auch in irdischen Gestaltungen
ähnliche höhere Formen finden. Er wird darin keine Erniedrigung des irdischen
Daseins sehen, denn dessen Grundlage ist eine Energie, die in allem Existierenden
ähnlich ist.
Der Weise
wird das genaue Ebenbild Gottes nicht in einem irdischen Körper suchen, denn nur
der Feurige Körper wird die gleichen Funken wie die Höheren Wesenheiten bewahren.
Sollte man nicht in den Schulen darauf hinweisen, worin wir Ebenbilder Gottes
sind, um die alten Testamente zu rechtfertigen, aus denen die Menschen ein Gespött
gemacht haben? Man muss überall den Höchsten Begriff reinigen.
Man darf
sich nicht fürchten, überall dort zu Hilfe zu eilen, wo es möglich ist, das
Bewusstsein zu heben. Die Lehre benötigt Zeugen. Sie gibt allen Antwort, ohne
Unterschied des Glaubens und der Nationalität. Möge über allem die eine Sonne
scheinen. Auf wissenschaftlichem Weg ist es nicht schwer, über Einheit zu
sprechen. Mögen schöne Vergleiche die unterschiedlichsten Elemente einander
annähern.
180.
Verwechselt Müdigkeit nicht mit Anspannung. Beide Zustände können, trotz ihrer
völligen Verschiedenheit, ähnliche Symptome aufweisen. Doch Müdigkeit muss
durch einen Wechsel der Arbeit überwunden, während die Anspannung gerade vertieft
werden muss. Es wäre ein Fehler sich zu erlauben, die Anspannung zu zerstreuen.
Man muss diese Erscheinung der feurigen Macht wie eine kostbare Gabe nähren.
Jede
Anspannung ist bereits eine Schärfung des Bewusstseins. Jede Müdigkeit ist eine
Abstumpfung, doch in beiden Fällen sollten wir nicht vergessen, Moschus*
einzunehmen. Urusvati hat weise eine Verbindung von Moschus mit Soda und
Baldrian zusammengestellt. Die ganz rasche Einnahme von Moschus mit Hilfe
[Russisches Original. Seite 105.]
von Soda und die Verlängerung der Einwirkung durch
Baldrian ist nämlich nützlich. Alle drei Ingredienzien sind feuriger Natur.
Nicht ohne
Grund wurde Soda in alten Zeiten als die Asche des göttlichen Feuers bezeichnet,
und Sodahalden nannte man Lagerstätten der Devas[73]. Auch
wirkt Baldrian besonders gut in Verbindung mit Moschus. Während Moschus das
Feuer entzündet, erhält Baldrian es in einem statischen Zustand. Bei Müdigkeit wendet
man dieses feurige Heilmittel an, um die Nervenzentren zu beleben, doch angespanntes
Streben erfordert ein länger anhaltendes Brennen, um Ausbrüche und Stöße zu
vermeiden.
Doch über
allen Lebensspendern steht der Verkehr mit der Hierarchie. Moschus kann versiegen,
doch bei Verkehr mit der Hierarchie wird die Kraft nicht zögern, sich zu erneuern
und einen unerschöpflichen Vorrat anzusammeln.
181. Man
soll mit dem Herzen neue Kreise von Schülern anziehen. Wir erachten nicht
allein die direkte Übermittlung der Lehre als Errungenschaft, sondern auch die
indirekte Sättigung des Raumes durch sie. Man sollte die Lehre nicht dort
aufdrängen, wo es keinen Eingang gibt.
182. Kann der
Körper beschädigt werden? Wie im Himmel, so auf Erden. Das bedeutet, dass der
feurige Körper ebenso beschädigt werden kann wie der irdische. Beobachtet den
Vorgang einer Beschädigung des irdischen Körpers, und ihr werdet eine vollständige
Analogie mit dem feinstofflichen und dem feurigen Körper erhalten.
Beobachtet,
wie ein Messer in den physischen Körper eindringt, wie es das Gewebe und den
Blutkreislauf beschädigt; dann folgen örtliches Absterben und Zersetzung, doch
die Lebensenergie behält die Oberhand und langsam setzt eine Heilung ein. Oft aber
verbleiben eine örtliche Atrophie und
[Russisches Original. Seite 106.]
für immer eine Narbe.
Genau der
gleiche Prozess geht beim feurigen Körper vor sich, doch an die Stelle des
Messers tritt ein Gedanke und anstatt der Narbe eine Verdichtung der feurigen
Energie. Doch die Heilung ist sehr langsam und erfordert den Abzug von Energie aus
anderen Zentren.
Jeder
Organismus hat einen feurigen Körper, und solange er die Feurige Welt nicht
erreicht hat, ist er Beschädigungen ausgesetzt. Nur wenn der feurige Körper
geläutert wurde und in die räumliche feurige Esse strömt, wird er Beschädigungen
nicht mehr ausgesetzt sein. Doch wahrlich, Ich sage euch, die Narben bleiben
für lange Zeit.
Ich
bestätige, dass man den feurigen Körper sowohl von außen als auch von innen beschädigen
kann. Selbstmord des grobstofflichen Körpers ist der Prototyp der Selbstverwundung
des feurigen Körpers. So kann man in höchst irdischen Handlungen eine Entsprechung
zu allen Zuständen erkennen.
183. Vieles
ist über das Leben in der Feinstofflichen Welt gesagt worden. Die Berichte scheinen
sich oft zu widersprechen, doch ziehen wir wieder irdische Beispiele heran. Die
Verschiedenartigkeit irdischer Situationen ist erstaunlich, nur unentwickelte
Augen können die vielen feinstofflichsten Erscheinungen nicht erkennen.
Wenn Wir
von irdischen Situationen sprechen, haben Wir gewöhnlich nur gleichförmige
Gruppen im Sinn, denn Wir können nicht den ganzen Komplex der willentlichen Schöpfung
aufzählen. So werden Unsere Erklärungen vom Gesprächsthema und vom Bewusstsein
Unserer Zuhörer abhängen. Ebenso werden sich unter den wahrheitsgetreuesten
Schilderungen der Feinstofflichen Welt immer die am nächsten liegenden Gruppen
finden, die Unseren Absichten entsprechen.
So wollen
wir die verschiedenartigen
[Russisches Original. Seite 107.]
Angaben über die Feinstoffliche Welt nicht
missbilligen. Wenn die irdische Welt erhaben ist, sind die Höheren Welten
fortschreitend erhaben und verschiedenartig.
184. In
allem gibt es eine kreisende Bewegung. Wirbelringe gibt es nicht nur in der eng
begrenzten physischen Welt, sondern auch in allen Gedankenformen. Man kann bemerken,
wie sich der Kreis jeder Arbeit vollendet. Wir haben bereits geraten, die
Arbeit zu wechseln, um die Kräfte zu erneuern.
Solche
Manwantaras* kann man sogar bei den kleinsten Arbeiten bemerken, sie haben die
gleiche Bedeutung wie die Weltmanwantaras. So kann man neben den Kreisen der
täglichen Arbeit das Inerscheinungtreten eines Kreises auch bei ganzen
Tätigkeitsperioden wahrnehmen.
Gerade das
feurige Herz wird eingeben, wann ein solcher Kreis vollendet ist, damit eine
neue Offenbarung in Angriff genommen werden kann. Man sollte die Vollendung
nicht überbeanspruchen, doch noch schlimmer ist es, einen Kreis künstlich durch
Zwang auf das Leben zu vollenden.
So kann man
in der Geschichte studieren, wie sich Kreise der Tätigkeit bilden. In solchen
Wirbelringen drückt sich das feurige Prinzip aus. Man muss sich auf den
gleichen Aufbau in der Feurigen Welt vorbereiten. Man sollte nicht glauben, die
Feurige Welt sei schon ein vollendeter Zustand.
Systeme von
Welten, von denen wir nur einen winzigen Teil sehen, können eine Vorstellung
von der unerschöpflichen Verschiedenartigkeit der Zustände geben. Von hier aus
können wir diese Zustände nicht zergliedern, es ist aber nützlich, von ihnen zu
träumen. Jeder Traum ist schon eine Erkenntnis.
185. Das Unglück
ist wirklich eingetreten. Die Menschen fragen: Worin besteht Gottes Zorn? Er
besteht in dem Unglück, dass die Menschen sich von Gott abwandten, dass sie
[Russisches Original. Seite 108.]
in Taten, in Gedanken oder in schweigender Angst zu
Verrätern wurden. Wir wollen nicht alle Arten eines solchen Verrats aufzählen,
er verseucht den Planeten und offenbart eine bestimmte Eigenschaft.
Die
Menschheit sollte sich über das hereinbrechende Unglück nicht wundern. Möge der
Mensch nachsinnen: Hat er immer in Lauterkeit vor Gott gehandelt? Hat er sich
immer der Lästerung enthalten, und konnte er sich von bösen Absichten lossagen?
So können
die Menschen nicht sagen, dass die Macht Gottes sich nicht offenbart. Er straft
nicht, doch Er kann sich abwenden, und dann verwandelt sich Gold in verschlingendes
Feuer! Dann verwandelt sich Gleichgewicht in Chaos, und die Macht der Erde kann
sich erschöpfen.
Überall gibt
es viel Lästerung. Die Verspottung des Göttlichen Prinzips ist schrecklich! Die
Menschen haben zu denken aufgehört, und selbst wenn sie in die Kirche gehen,
ist das manchmal nicht besser, als wenn sie diese zerstören würden.
186.
Feurige Funken erleuchten auch Tiere. Dabei kann man ein bemerkenswertes Gesetz
beobachten. Die Tiere empfangen besonders durch den Kontakt mit Menschen
feurige Funken. Ebenso nährt auch der Mensch seinen feurigen Körper durch den Verkehr
mit der Hierarchie. Man sollte in das Bewusstsein aufnehmen, wie logisch die
Jakobsleiter ist; wie die Geschöpfe Zugang zu ihr finden können, wenn sie von
rechtem Streben erfüllt sind.
Der Gedanke
an das Heil ist ein glücklicher Gedanke. Es gab nie einen Gedanken an das Heil,
der nicht die besten Früchte gezeitigt hätte. Das Einsammeln der Früchte
erfordert jedoch Fertigkeit und Arbeit. Manchmal ist das Ernten noch ermüdender
als das Säen.
[Russisches Original. Seite 109.]
187. Wie
gesagt wurde, geht jetzt auch in der Feinstofflichen Welt ein heftiger Kampf
vor sich, der noch schrecklicher ist als der irdische. Man kann verstehen, dass
eine Niederlage in der Feinstofflichen Welt unzulässig ist. Eine solche Niederlage
würde die Kette der Welten unterbrechen und wäre für Satan höchst erwünscht.
Deshalb stärkt die Lehre so sehr das Herz, um die Menschen wenigstens ein wenig
auf Zusammenarbeit vorzubereiten.
188.[74] Die
Natur der Dinge muss als eines der wichtigsten Fächer gelehrt werden. Sie muss
in ihrer ganzen Wirklichkeit schön beschrieben werden; die Kontinuität der
Welten muss mit allen wissenschaftlichen Vergleichen veranschaulicht werden.
Die Religion
wird einer solchen Darstellung der Grundlagen nicht nur nicht widersprechen,
sondern sie wird im Gegenteil mit ihren uralten Andeutungen behilflich sein.
Das Studium der Natur der Dinge ist die Schwelle zum Verstehen der lebendigen
Ethik. Man muss erkennen, warum Ehre, Würde und alle übrigen Eigenschaften der
Menschlichkeit unerlässlich sind.
Vom
frühestmöglichen Alter an sollten die Kinder von der Feinstofflichen und der Feurigen
Welt hören; sie müssen das Prinzip der Hierarchie und das des Guten verstehen.
Je früher man sie an die Hierarchie und die übrigen Wahrheiten erinnert, desto
leichter werden sie sich ihres früheren Wissens erinnern.
Der
Gottesbegriff wird in seiner ganzen Erhabenheit auf der Grundlage der
Hierarchie geklärt. Nur so wird der Höchste Begriff kein Abstraktum bleiben und
mit dem ganzen Dasein verschmelzen.
Der Führer
und die Regierung müssen verstehen, wodurch man die Erkenntnis der Höheren Vorstellung
steigern kann. Es ist notwendig, dass die Schulen die gesamte Anziehungskraft
aufbieten, die das Dasein in seiner ganzen Erhabenheit darstellt.
189. Unter
den feurigen Zeichen kann man die besondere Fähigkeit bemerken, benötigte Gegenstände
aufzufinden. Man muss nur an sie denken, und sie werden gleichsam herbeigezogen
und lassen sich finden. Bereits im Altertum hieß es: „Entzünde die Fackel des
Herzens und finde das Benötigte.“ Das Symbol ist nur zu wahr, denn das Feuer
des Herzens entzündet gleichsam das umgebende Feuer und schafft eine
magnetische Anziehung.
Auch in
Büchern kann man finden, worum man gebeten hat, indem man es mit dem gleichen
Feuer beleuchtet. Dabei gilt: Je mehr eine solche Fähigkeit bemerkt wird, desto
mehr entwickelt sie sich. Das feurige Element liebt es, beachtet zu werden.
190.[75]
Gefahr ist eine Konzentration von Schwingungen der Anspannung. Die Menschen
sind von vielen Gefahren umgeben, aber nur wenige von ihnen werden bemerkt.
Wenn der Führer sagt: „Lebt mit der Gefahr“, könnte er auch sagen: „Bemerkt die
Gefahren und seid auf diese Weise erfolgreich.“
Man kann
nicht ohne Gefahren leben, aber es ist herrlich, aus Gefahren einen Teppich der
Heldentat zu weben. Der Führer weiß, dass er mit einem Auftrag betraut ist, und
Gefahren werden bloß zu Antriebskräften, deshalb denkt der Führer gar nicht an
Gefahren. Schon der Gedanke an Gefahr ist schädlich. Wenn wir an Gefahren
denken, verstärken wir ihre Schwingungen und können damit das Gleichgewicht
stören.
Haushalten
mit den Kräften darf nicht mit Furcht und Verwirrung verwechselt werden. Wir sind
wachsam und vorsichtig, um den Auftrag besser auszuführen. Doch Gefahren können
unsere Aufmerksamkeit nicht belasten.
Der Lehrer
sollte vor allem darauf bestehen, dass sich der Schüler von dem Gespenst der
Gefahren befreit. Der Schüler muss immer daran denken, keinen Tropfen der
höheren Energie nutzlos zu vergeuden.
Der Gedanke
an Gefahr greift viele unserer Zentren an und verzehrt in ungeordneter Weise
kostbare Energie. Der Gedanke an Gefahr wirkt sich sogar auf die Qualität des
Pulses aus, doch der Wunsch, einen Auftrag besser auszuführen, stärkt das Herz.
Also lasst uns handeln, wie es am nützlichsten ist.
191.[76] Beim
Eintritt in das Mönchsleben wurde gewöhnlich auf alle Schwierigkeiten eines solchen
Weges hingewiesen. Die einen sagen: alles ist leicht; andere warnen: alles ist
schwer. Zu Menschen mit einem feurigen Herzen kann man sagen: alles ist leicht;
doch bei einem gewöhnlichen Bewusstsein ist es besser, zu warnen: alles ist
schwer.
Wenn jemand
bei der ersten Warnung vor den Schwierigkeiten davonläuft, wäre er ohnehin für
beharrliche Arbeit ungeeignet. Man darf nicht Menschen aufnehmen, die
offenkundig ungeeignet sind. Furcht vor Arbeit ist bereits Verrat.
192.[77] Die
alexandrinischen Philosophen pflegten zu sagen: „Tadele die Welt nicht, denn
sie wurde durch einen erhabenen Gedanken erschaffen.“ Nicht die Schöpfung ist
schuld, sondern unser Urteil über sie. Wir können unsere Gedanken sowohl zum
Guten als auch zum Bösen aufschichten. Wir können aus dem gutartigsten Tier
eine bösartige Kreatur machen. Grausamkeit auf der einen und Furcht auf der
anderen Seite erfüllen mittels des Gedankens unser Bewusstsein. Wir senden Böses
durch unseren Blick. Wir könnten eine nützliche Pflanze in eine höchst giftige
und verderbenbringende verwandeln.
Der Gedanke
der alten Philosophen drang in die Religion ein. Clemens von Alexandrien[78]
wusste, wie die Menschen selbst die erhabene Schöpfung herabsetzen. Auch heute
können die Menschen beobachten, wie das Böse die harmlosesten Wesen verwandeln
kann. In der Tat, jeder Tierbändiger wird bestätigen, wie oft ihm gerade das
Gute bei seinem Handwerk hilft. Doch er weiß auch, dass es neben dem Guten verschiedene
Schutzmaßnahmen geben muss, jede entsprechend dem Charakter des Tieres. Eine
solche Wissenschaft kann man zweckmäßig nennen.
Wir können die
Welt nicht verurteilen, aber darüber nachdenken, warum das Böse in sie
eindringen konnte. So werden[79] auch
Schutzmaßnahmen nicht vom Bösen, sondern vom Guten ausgehen. Jedem Führer sei
geraten, das Vermächtnis der alten Philosophen nicht zu vergessen.
193.[80] Euch
ist die Mittelmäßigkeit gewisser Personen zur Genüge bekannt. Was kann man tun,
(…), wenn Mittelmäßigkeit sich in weiteste Kreise eingeschlichen hat? Jene
scheinbaren Verfechter des Guten geben sich geistig der Mittelmäßigkeit hin.
Man kann sehen, dass die Finsteren nicht oft an diesem Mangel leiden.
Es gibt
eine Geschichte, wie der Teufel einen Engel traf. Der Lichte sagte: „Bitter
sind deine Diener.“ Doch der Teufel antwortete: „Meine sind bitter, dafür sind Deine
sauer, wir müssen beide nach süßen suchen.“ Und der Engel senkte den Kopf, denn
Er konnte nicht zeigen, wo jene sind, die noch nicht sauer geworden sind. So
wurde es lange zuvor vom Volk bemerkt.
194. Ihr
werdet vielen wiederholt sagen müssen, dass Unsere Heilmittel gut sind als
Ergänzung der psychischen Energie. Physische Heilmittel allein können das erwünschte
Ergebnis nicht hervorbringen, doch die psychische
[Russisches Original. Seite 113.]
Energie wird durch den Verkehr mit der Hierarchie
gestärkt. So wird ein weiser Arzt vor allem darum besorgt sein zu erkennen, wie
es um den Zustand der psychischen Energie bestellt ist und wie sie mit den
Höheren Kräften in Einklang steht. Die Aufmerksamkeit ausschließlich den physischen
Mitteln zuzuwenden, hat für die Zukunft keine Bedeutung.
Wenn Wir bereits
über die Feurige Welt sprechen, bedeutet dies, dass die Zeit voranschreitet. Man
darf nicht auf dem Niveau der Übergangszeit stehenbleiben, wenn alle Grundlagen
des Daseins vergessen wurden.
Ich bestätige,
dass jeder Arzt seine Aufmerksamkeit auf sich selbst richten muss, um zu spüren,
inwieweit er selbst bereit ist, sein Bewusstsein zu erneuern, sonst wird er
keine Worte für jene finden, die zu ihm kommen. Er wird unfähig sein, die
wirklichen Krankheitsursachen zu erforschen. Er wird seinen Einfluss nicht geltend
machen können. Ich bestehe nicht darauf, dass jeder Arzt ein Hypnotiseur ist,
doch er muss die geistige Welt des Patienten verstehen, um über das Wesentliche
des Falles sprechen zu können.
Die Lehre
muss Wege erschließen und darf nicht bloß eine Apotheke sein. Mögen die Menschen
die Möglichkeit haben, zu beobachten und zu entdecken, sonst wird es Einwirkungen
auf das Karma geben.
195. Es
muss sich eine neue Überlieferung über die Bedeutung des Herzens bilden in
einer Zeit, in der man sich am allerwenigsten um diese kümmert. Die Institutionen
für das Studium des Herzens müssen damit beginnen, alles zu erkennen, was über
dieses Zentrum des Daseins niedergeschrieben worden ist. Man sollte alle alten
Kulte studieren, in denen das Wissen über das Herz seinen Platz hatte, und
äußere Heilmittel allein sind hier keine Hilfe.
Vergessen
wir nicht, dass im Altertum zur Wiederbelebung eines stehengebliebenen Herzens
Suggestion angewendet wurde. Es gibt viele
[Russisches Original. Seite 114.]
Überlieferungen über Wiederbelebungen, die auf dieser Einwirkung
beruhen. Natürlich sind ein starker und disziplinierter Wille sowie die
notwendige Zeit erforderlich, um das erneute Einsetzen der Herztätigkeit zu
bewirken.
Man könnte
fragen: Wie viele Minuten müssen verstreichen, bis man die Herztätigkeit wiederherstellen
kann? Doch das wird äußerst verschieden sein, denn der tatsächliche Austritt
des feinstofflichen Körpers erfolgt ganz individuell; dafür gibt es viele
Gründe, sowohl im physischen Zustand als auch in der Beschaffenheit des
feinstofflichen Körpers. Ein Arzt sollte diese verschiedenartigen Bedingungen
verstehen.
196. Die
Körperbewegungen des Menschen müssen sinnvoll sein. Man muss Kinder nicht nur in
Gymnastik und Rhythmus, sondern auch über den Sinn der Bewegungsökonomie
unterrichten.
Wenn die
Menschen die Feurige Welt und die Ausstrahlungen verstehen, werden sie nicht
sinnlos mit Armen und Beinen herumfuchteln, den Kopf schütteln und ohne Not hin
und her schwanken. Wenn sie sich ihr aurisches Ei vorstellen würden, würden sie
es nicht durch unnötiges Schwanken auf chaotische Weise verletzen. Wenn die
Menschen sich eine Art Feuerring vorstellen, der sie tatsächlich[81] umgibt,
werden sie nicht sinnlos ihre Hand verbrennen. Besonders unentschuldbar sind sogenannte
nervöse Bewegungen. Sie weisen nämlich auf eine völlige Undiszipliniertheit des
Willens hin.
Jeder Arzt
muss solche Gewohnheiten seiner Patienten beachten. Allein durch die Bewegungen
eines Menschen kann man viele Krankheiten bestimmen. Man kann ihn von den
abscheulichsten Angewohnheiten heilen, wenn man diese Bewegungen beobachtet und
ihre Schädlichkeit für den feinstofflichen Körper aufzeigt. So kann der Arzt
[Russisches Original. Seite 115.]
auch ohne physische Medikamente eine sehr nützliche
Tätigkeit ausüben.
197. Wer
sagte, dass Moschus bloß ein Anregungsmittel sei? Er kann eine ausgleichende
Bedeutung haben, indem er grundlegende Energien in Bewegung setzt. Man kann es
bedauern, wenn solche vielfältigen, mächtigen Einwirkungen nur auf eine einzige
Anwendung reduziert werden. Und je armseliger die Vorstellung ist, desto gröber
ist die Mutmaßung.
Dies
bezieht sich auf viele aufgezeigte Mittel. Niemand denkt an die synthetische Bedeutung
des Baldrians. Niemand will Pfefferminze als einen Freund des Lebens begreifen,
der bereit ist, eine beruhigende Wirkung auf erregte Zentren auszuüben. Niemand
will die Wirkung von Milch in Verbindung mit Soda beobachten. So weit ist das
Beobachtungsfeld für offene Augen.
Pfefferminze
kann sogar als Zimmerpflanze Nutzen bringen, denn die Ausstrahlungen ihrer
lebendigen Blätter sind höchst feinstofflich und natürlich, wie die der Rose. Dort,
wo man Blumen halten kann, benötigt man keine Öle. So ist das Lebendigste und
Natürlichste das Beste von allem. Lasst uns nicht vergessen, dass Pfefferminze
und Rosen ausgezeichnete Desinfektionsmittel sind.
198. Die
Feurige Welt verlangt in erster Linie die Unterscheidung zwischen einer kleinen
und einer großen Wahrheit. Nichts führt die Menschen so sehr vom Pfad ab wie
eine kleine Wahrheit. Sie reißen kleine Bruchstücke heraus, ohne über das
Vorausgehende und das Nachfolgende nachzudenken. Solche Bruchstücke sind nicht
besser als jede beliebige Lüge, doch der Sinn der Feurigen Welt liegt in der Großen
Wahrheit. Auf sie muss man sich mit allen Mitteln vorbereiten; man darf nicht
annehmen, dass das Verstehen der Großen Wahrheit von selbst kommt.
Man muss das
Bewusstsein für
[Russisches Original. Seite 116.]
die Aufnahme solcher Dimensionen vorbereiten. Das ist gar
nicht leicht. Man kann sehen, wie falsch die einfachsten Wörter verstanden
werden. Es ist sogar schwierig, sich vorzustellen, wie sehr das gewöhnlichste
Wort entstellt werden kann. Man muss aber die Prüfung so vieler
unterschiedlicher Begriffe durchmachen.
Nur die
Annahme höherer Maßstäbe wird den Höheren Anruf: „Raj, Raj, Raj“[82] hervorrufen!
Eine dreimalige Aufnahme kann zu den höheren Sphären führen. Raj kennt weder
Rache noch Verurteilung. Raj ist voller Seelengröße, denn es strebt in die
Zukunft. Raj will das Gute, denn es ist schöpferische Liebe. Ein solcher
Maßstab bewahrt vor der kleinen Wahrheit, die nicht weit von Bosheit, Zweifel
und Verurteilung entfernt ist. Wenn ihr also den Geist stählen wollt, könnt ihr
das alte Mantram „Raj, Raj, Raj“ wiederholen!
199. Wenn
Ich an das alte Mantram erinnere, heißt das, dass man eine große Wahrheit
offenbaren und nach großen Maßstäben handeln muss. Nicht Worte retten, sondern ihre
Anwendung. So liegt keine kleine Wahrheit darin, dass es bereits eines großen
Maßstabes bedarf. Und möge der Gedanke freudvoll stimmen, dass Raj schon
ausgesprochen wurde!
200.[83] Man
kann von jedem beliebigen Pfad des Bösen zum Guten zurückkehren. Doch solche
Möglichkeiten sind am besten bei den Aufgaben des Fortschritts sichtbar.
Wahrhaftig, jedes Verweilen im Bösen entfernt einen mit fortschreitender
Geschwindigkeit vom Guten. So kann man dorthin, wo man gestern vom Streitwagen
des Bösen abspringen konnte, heute nicht mehr zurückkehren. Daran muss man
jeden erinnern, der meint, man könne auch die Last des Bösen jederzeit
abwerfen. Dessen Substanz ist sehr klebrig und von den kleinen Wahrheiten
überwuchert, über die bereits gesprochen wurde.
201.[84] Die Menschen,
die den Großen Dienst auf sich nehmen, können „Himmlische Steine“ genannt
werden. Bei ihrem Streben erfüllen sie sich mit Licht. Sie durchdringen die
niederen Schichten und bergen in ihrem Innern einen Diamant-Adamant*.
Es ist jedoch
nicht leicht, ein Diamant zu sein, und man muss sich im Licht behaupten, um die
Finsternis zu überwinden. Der Große Dienst kennt keine Ruhe, durch ständiges Hintreten[85] wird
der Geist gestärkt. Viele kleine irdische Wahrheiten muss man mit der Kuppel der
Seelengröße überdecken. Man muss sich mit dem Licht umhüllen, das von der
Hierarchie ausgeht, und sich die Feinstoffliche und die Feurige Welt als die
Natur der Dinge aneignen.
Von einer
Grube aus kann man die Sonne nicht wahrnehmen, doch von einem Brunnen aus studiert
man die Sterne. Auf dem Pfad des Dienstes können sich die unerwartetsten Dinge
ereignen, doch der erfahrene Führer vergisst nicht, dass jeder weltliche
Verlust im Raum ersetzt wird.
202.[86]
Nirgends denken die Menschen an die Lebendige Ethik. Sie meinen, nach den
gewöhnlichen Maßstäben dahinleben zu können, doch mit jedem Tag wird klarer,
dass man die Menschen nur durch einen Glauben retten kann, der allen Religionen
übersteigt. Es gibt wenige mit einem solchen Glauben, wir wollen nicht Tausende
aufzuzählen, wo es gerade einmal einige Dutzend gibt. Ungewöhnlich sind die
Wege einer solchen Erkenntnis des Höchsten.
203. Die
drei Welten sind einander weit näher als man denkt. Man kann sehen, wie
übereinstimmende Schwingungen Zusammenarbeit schaffen. Ihr wisst, dass
bestimmte nahestehende Individuen aus der Feinstofflichen Welt beim gemeinsamen
Werk mitwirken. Noch vor kurzem hätten sie wegen unterschiedlicher
[Russisches Original. Seite 118.]
Schwingungen dem gemeinsamen Ziel nicht dienen können,
doch eure Schwingungen und ihre Bemühungen um Verkehr machen sie zu nützlichen
Mitarbeitern. So entsteht gemeinsame nutzbringende Arbeit. Das ist umso
nützlicher, als auch die Gegner ebensolche Mitarbeiter haben.
Zweifellos ist
es erfreulich, jede Bereicherung des Bewusstseins wahrzunehmen. Urusvati sah,
dass die Atmosphäre anfangs trüb war und sich im Lauf der folgenden Zusammenkünfte
aufhellte, und gestern sah Urusvati bereits bewusste Zusammenarbeit.
Eine solche
Erleuchtung erfolgt sehr schnell, jedoch ist dafür ein Aschram von Bedeutung.
Wahrlich, Aschrams haben sowohl für die irdische als auch für die
Feinstoffliche Welt Bedeutung. Man kann Aschrams als Magnete und Ozonerzeuger definieren.
Die
Erfüllung mit Herzenergie dient vielen als Leitung. Wenn Ich deshalb um eine geistig
reine Atmosphäre besorgt bin, habe Ich ein sehr wichtiges Ergebnis im Sinn.
Ohne geistige Aufspeicherungen hat der Befehl, alles auf sich zu nehmen, keinen
Sinn. Er kann nur dort erteilt werden, wo es eine Verbindung des Herzens mit
der Feinstofflichen und der Feurigen Welt gibt.
Nur eine
solche Verbindung kann in dem irdischen Kampf, der derzeit herrscht, diejenigen
stärken, denen der Befehl gegeben wurde. Die Ströme sind zu verworren, um ihnen
mit irdischen Kräften widerstehen zu können. Doch ihr kennt die Verbindung mit den
beiden Welten. Bei diesem Verkehr finden sich nämlich die Kräfte, um den
unverhofftesten Pfad zu durchschreiten.
Geniert
euch dabei nicht, auf euch aufzupassen, um nicht unnötig Energie zu verausgaben.
Man darf sich durch nichts von der inneren Konzentration ablenken lassen. Die Angelegenheiten
der ganzen Welt befinden sich in einem bedrohlichen Zustand.
204. Man
könnte fragen: Wie viele Male soll man die Lehre lesen? Antwortet darauf: Ihr
dürft das, was ihr liebt, nicht
[Russisches Original. Seite 119.]
begrenzen. Man kann etwas auswendig lernen und dennoch
wünschen, es noch einmal durchzulesen. Wenn wir etwas auswendig kennen, legen
wir einen bestimmten Rhythmus fest, doch erneutes Durchlesen kann neue
Erleuchtung bringen. Es wird nicht nur eine Vertiefung bewirken, eine neue Beleuchtung
des Buches kann auch einen neuen Zugang eröffnen.
Wenn Ich
daher sage: Lest die Lehre sowohl am Morgen als auch am Abend, habe Ich die verschiedenen
Zeitumstände im Blick. Das eine wird am Morgen bemerkt, etwas völlig anderes bei
den abendlichen Feuern erkannt. Versteht dies wörtlich. Der Abendgedanke
unterscheidet sich vom Morgengedanken.
Man sollte
beide vergleichen. So wie der Abendgedanke durch die Feuer der Öllampen erweitert
wird, so erglänzt der Morgengedanke von der Berührung mit der Feinstofflichen
Welt. Der Morgengedanke ist nicht nur infolge der Nachtruhe mächtig, sondern
auch durch die Berührung mit feinstofflichen Energien. Der Abendgedanke jedoch
zeichnet sich durch die völlige Verzückung aus, die dem lebendigen Feuer bekannt
ist.
Viele
meinen, sie kennten die Lehre schon, sobald sie sie einmal gelesen haben. Doch
die besten Gebote bleiben unangewendet, weil die Menschen nicht gewillt sind,
ihre Vielfarbigkeit zu verstehen. So betrachtet den Kristall der Lehre sowohl in
der Sonne als auch im Licht der Feuer.
205.[87] Das
Wort Chor wird für den Gleichklang von Stimmen gebraucht, doch es kann auch
einen Chor von Energien, einen Chor der Herzen und einen Chor von Feuern geben.
Die Lehre muss die Aufmerksamkeit auf das Prinzip des Chores lenken, welches
das persönliche Prinzip überhaupt nicht beeinträchtigt. Man sollte eine solche
Zusammenarbeit in sich entwickeln, um zur direkten Verstärkung der Möglichkeiten
zu gelangen.
So ist die
Besorgtheit um das Prinzip des Chores mit dem Aufbau verbunden. Die Menschen können
begreifen, dass ein Chor verschiedenartige Mitwirkende erfordert. Nur sehr
erfahrene Führer verstehen, warum auch Mitwirkende gebraucht werden, die zwar
nicht sehr aktiv sind, jedoch ihre eigene Art von Harmonie einbringen können.
Der Lehrer freut sich über jede Eigenart, in ihr bildet sich ein neuer Aspekt
des Feuers.
206.[88]
Lasst uns betrachten, wie die Völker die Bedeutung des Wissens spüren können.
Wir tragen dafür Sorge, dass die Offenbarung des Wissens auf einem ungewöhnlichen
Weg voranschreiten kann, um das menschliche Vorstellungsvermögen in Erstaunen
zu versetzen.
Die Fähigkeit,
die Vorstellung vergangener Inkarnationen zu erwecken, ist tatsächlich nicht
leicht zu erwerben; nur ein gereinigtes Bewusstsein, das durch den Übergang
nicht verwirrt wird, offenbart eine ununterbrochene Vorstellung, eine neue und
unermüdliche.
207. Die
größten irdischen Kataklysmen wurden durch unterseeische Einbrüche ausgelöst.
Vergessen wir nicht: Während Berggipfel eine Höhe von 30.000 Fuß erreichen, überschreiten
unterseeische Schluchten dieses Maß sogar noch. Man kann sich einen Prozess in
einer Entfernung von 70.000 Fuß vorstellen.
Das
Verschwinden von Seen ist nicht so gefährlich, doch es besteht die Gefahr eines
Anstiegs des Meeresspiegels. Dieses Schicksal hat die Erde schon mehrmals
durchlebt, doch die Menschen denken nicht in einem planetaren Maßstab. Gegenwärtig
kann man eine gewisse Ähnlichkeit mit vergangenen Ereignissen bemerken.
Das Ungleichgewicht
zwischen Feuer und Wasser ist ein Gegenstand für tiefschürfende Beobachtung.
Mancher denkt darüber nach und viele werden darüber lachen.
208. Oft
haben die Lehren davor gewarnt,
[Russisches Original. Seite 121.]
über die Toten zu urteilen. Unter den vielen Gründen
dafür gibt es einen, der eng mit den irdischen Tätigkeiten zusammenhängt. Wir
haben bereits über Mitarbeiter aus der Feinstofflichen Welt gesprochen. Von
hier aus ist es schwer zu beurteilen, wer schon diese Fähigkeit zur Zusammenarbeit
in sich entwickelt hat. Man kann sich vorstellen, wie ungerecht es wäre, einen
solchen Mitarbeiter zu tadeln, denn die Verurteilung stößt natürlich ab. Es
gibt viele solche Helfer, und man sollte sie schätzen. Wenn das Vorstellungsvermögen
entwickelt ist, kann man eine solche Zusammenarbeit leicht ausbilden.
209. Das
Bild der heutigen Wirklichkeit ist immer weniger anziehend. Man muss die
Zeiten, in denen es keine Lästerung gab, äußerst schätzen. Vergiftet diese
Viper denn nicht die gegenwärtige Wirklichkeit?
Es belastet
Uns zu sehen, wie sinnlos die Menschen ihr Leben beschränken, ohne an das große
Wunder zu denken, das jeder in sich trägt. Jedem wurde dieses Wunder
zugemessen. Der Beutel des Herzens ist bei allen ein und derselbe – lege die
Schätze dort hinein!
210. Der
Funke der Unsterblichkeit wird von einigen Menschen zu Recht in verschiedenen
Zentren angesiedelt, jeder wird auf seine Weise Recht haben. Es ist wahr, dass
es in jedem Zentrum einen solchen Funken gibt, doch je nach den Bedingungen des
Zeitalters können die Zentren ihre Bedeutung verändern. Nur das Herz bleibt
unverändert, und nur der Kelch folgt dem Herzen in der Bedeutung, die übrigen
Zentren und Drüsen können den kosmischen Strömen entsprechen. Die Menschen
irren nicht nur in der Beurteilung der Zentren, denn sie lassen nirgends eine
bewegliche Zweckmäßigkeit zu.
Die
Bedeutung der psychischen Energie ändert sich jedoch nicht nur den Epochen
[Russisches Original. Seite 122.]
gemäß, sondern auch nach den Rassen, den
Nationalitäten und sogar den Sippen; scheinbar geht dasselbe vor sich, indessen
ist der Mensch durch andere Fühler mit dem Höchsten in Berührung gekommen.
So kann man
beobachten, wie mehrbeinige Insekten einige Beine verlieren, die
Lebensfähigkeit aber nicht geringer wird. Sicherlich, bei einem feurigen
Bewusstsein lässt sich ein solches Absterben von Zentren nicht beobachten. Das
bedeutet, wir gelangen wieder zu der Feststellung, wie nützlich ein feuriges
Bewusstsein ist. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Feuer sowohl für die
irdische als auch für die Feurige Welt von Nutzen ist.
Man fragt: Welches
Zentrum ist derzeit besonders wichtig? Jetzt ist die Zeit der Synthese, deshalb
lasst uns alles vom Herzen selbst aus beginnen. Das Herz steht nämlich über
allem. Deshalb mögen sich der Kehlkopf, der Kelch und das Sonnengeflecht nicht von
der Führung des Herzens lösen. Der Kehlkopf ist das Instrument der Synthese,
doch seine Umwandlung und Anwendung finden im Herzen statt.
211. Ihr
seht bereits, wie Tausende von Menschen durch einen einzigen Orkan umkommen. Zwingt
denn das Auftreten bösartiger Stürme die Menschen nicht zum Nachdenken darüber,
woher eine solche Unausgewogenheit kommt, dass nicht nur Orkane und Erdbeben,
sondern auch Überschwemmungen höchste Ausmaße annehmen können?
Man sagt tatsächlich,
dass bereits Millionen von Menschen umgekommen sind. Doch das Bewusstsein
verschlechtert sich mehr und mehr. Es wäre redlich, die Menschheit zu fragen, bei
wie vielen Zehnmillionen Opfern sie eine Umwandlung des Bewusstseins in
Betracht ziehen würde?!
212. Es
erfordert Mut, wenn sogar in der Atmosphäre eine nie dagewesene Spannung zu
bemerken ist.
[Russisches Original. Seite 123.]
Man kann
trotz der äußeren Kühle gleichsam eine gewisse Hitze verspüren. Sogar die
Einwirkung kühler Ströme befreit nicht von der plötzlichen Empfindung innerer
Hitze. Man muss bemerken, dass diese innere Hitze für die feurige Anspannung der
Atmosphäre charakteristisch ist. So nehmen weder die Schultern noch der
Kehlkopf noch Kundalini*, sondern das Herz die Ströme des äußeren Feuers auf.
213.[89] Man
sollte sich mit allen Mitteln das grundlegende Gesetz zu eigen machen, dass der
Lehrer zwar die Richtung weist, jedoch keine Einzelheiten festlegt. Jeder muss sie
bei der Arbeit suchen und finden. Besonders unklar ist das Verständnis, wie erhaben
das Gesetz ist, das zum Finden strebt. Nicht nur jetzt, sondern auch in
besseren Zeiten forderten die Menschen fertige, von ihnen aber nicht durchdachte
Formeln.
Wie
lehrreich waren die Prüfungen, bei denen ein Schüler anhand eines
Anfangsbuchstabens das ganze erforderliche Wort finden musste, doch nicht viele
werden ein solches vereintes Bewusstsein suchen. Man muss darauf hinweisen, wie
sehr ein solches Suchen auch die Führung stärkt.
Der Lehrer
ruft nicht zum fertigen Mahl, doch Er kennt Stellen im Wald, wo man reife
Beeren sammeln kann. Zu dieser Stelle glücklicher Ernte ruft der Führer und
bedauert es, wenn der Schüler es vorzieht, schmutzige Beeren auf dem Markt zu
kaufen. So fließt Führung durch das Herz, wenn die besorgte Hand unmerklich auf
den besten Pfad lenkt.
214. Man
muss lernen, keine Aufklärung zu fordern, wenn Ich in Symbolen spreche. Wenn es
[Russisches Original. Seite 124.]
der Symbolsprache bedarf, bedeutet dies, dass jetzt
die gewöhnlichen Kommunikationsmittel nutzlos wären. Dann sage Ich: Notiert das
Symbol und behaltet es im Gedächtnis, bis die Stunde der Anwendung gekommen ist.
Ebenso beachtet den Hinweis auf bestimmte Länder, was besagt, dass Unsere Aufmerksamkeit
auf sie gerichtet ist.
Solche Meilensteine
sind eine Hilfe auf dem Pfad. So wird eine schreckliche Zeit von rettenden
Feuern erfüllt, ohne das Karma zu belasten. Es ist nicht gut, wenn der Führer gezwungen
ist, das Karma des Schülers zu erschweren. Man soll die rettenden Meilensteine
liebgewinnen, die beim Nahen von Ereignissen im Herzen aufflammen.
215. Über
Symbole kann man sprechen und schreiben, daraus folgt aber nicht, dass der
Lehrer das Symbol in die gewöhnliche Sprache übertragen muss. Wir kommen mit
Warnungen nie zu spät, wenn sie notwendig sind. Ebenso werden bald die Namen von
Ländern vor euch auftauchen, und ihr werdet gut verstehen, wie sehr Wir diese
Ereignisse als notwendig und lehrreich erachten.
Doch
vergesst nur nicht, dass Urusvatis Herz auf einer hohen feurigen Stufe steht
und sehr deutlich fühlt. Man kann erraten, dass Ereignisse unter Druck stehen,
wenn Urusvatis Herz und Solarplexus so angespannt sind.
216.[90]
Oftmals haben Philosophen bestätigt, dass eine Versammlung von Menschen
zulässig ist, wenn sie ein moralisches Ergebnis hat. Tatsächlich ist diese Wahrheit
auch für unsere Zeit neu. Eine Zusammenkunft von Menschen endet gewöhnlich mit einer
Entstellung der einfachsten Grundlagen.
Betrachten
wir die feinstoffliche und die feurige Umgebung solcher Zusammenkünfte vieler
Menschen. Wir schauen und sind entsetzt: Die nicht übereinstimmenden Rhythmen
gewähren nur niederen Wesenheiten Zutritt und verwandeln feurige Sendungen in
versengendes Feuer. Wenn es für einen gutgesinnten (…) Besucher schwierig ist,
sich seinen Weg durch eine tierische Masse zu bahnen, dann werden
feinstoffliche Wesenheiten zurückgeworfen wie trockene Blätter in einem
Wirbelwind.
Man muss
abwarten, bis in Lektionen über Psychologie Ratschläge über die Einwirkungen
von Massen erteilt werden! Die Menschen möchten an der Leitung teilnehmen, ihren
eigenen Willen aber wollen sie nicht erziehen.
217. Ihr
habt heute über physische Heilmittel geschrieben, doch für die Massen sind
sogar Fässer mit der wertvollsten Substanz nutzlos. Man kann alle Ärzte der
Welt bitten, mit der Mission der Vergeistigung des Herzens zu beginnen.
Jeder Arzt
hat zu verschiedenen Heimen Zutritt. Er sieht verschiedene Generationen und
seine Worte werden aufmerksam angenommen. So kann er leicht physischen
Ratschlägen die wertvollsten Belehrungen hinzufügen. Er hat das Recht, alle
Einzelheiten der moralischen Verhältnisse im Haus zu erfahren. Er kann
Ratschläge geben, welche die Bewohner veranlassen, über mehr als bloß die
Verdauung nachzudenken; er kann Befehle erteilen, denn hinter ihm steht die
Angst vor dem Tod. Der Arzt ist die heiligste Person in einem Haus, in dem es
einen Kranken gibt. Und da sich die Menschheit um eine genügende Menge von
Krankheiten sorgt, kann der Arzt viele wertvolle Warnungen erteilen.
Wenn die
Ärzte doch nur erleuchtet wären, doch zur Zeit gibt es von solchen nur wenige!
Umso mehr schätzen Wir die erleuchteten Ärzte, sind sie doch immer bedroht, aus
den Ärztevereinigungen ausgeschlossen zu werden. Überall, wo die Wahrheit ist,
ist Heldentum nötig.
218. Urusvati
hat Unsere Feurige Arbeit gesehen und an ihr teilgenommen. So beobachten Wir
[Russisches Original. Seite 126.]
die feurigen Anspannungen nicht nur, sondern
kontrollieren sie auch. In verschiedenen Stockwerken Unseres Turmes sind
Beobachtungszentren untergebracht. Es wurden viele Kräfte gesammelt, um einem
feurigen Angriff zu widerstehen.
Satan ist
äußerst bemüht, der Erde ein Ende zu bereiten, um sich auf die Feinstoffliche
Welt zu konzentrieren, die nicht auf die gleiche Weise wie die Erde vernichtet
werden kann. So liefert der Herr der Erde diese jetzt dem Verrat aus. Er ist
ein schlechter Herr, diese Natur hat er sich aber selbst anerzogen. Uns
verursachte Er doppelte Arbeit, weil Wir auch noch die Feuer des Chaos bändigen
müssen.
Urusvati
hat nicht wenige Apparate gesehen, doch über ihnen steht die psychische
Energie, und deshalb schonen Wir sie jetzt so sehr.
219. Sehr
oft ergaben sich Missverständnisse infolge der Relativität von
Begriffsbestimmungen, die sich im Laufe von Jahrhunderten geändert haben. Die
ältesten Schriften erfuhren viele Änderungen, da sie durch die Hände fremdstämmiger
Übersetzer gegangen sind. Das ist zur Genüge bekannt, wird aber nicht
hinreichend in Betracht gezogen.
Um den
vollen Sinn zu erhalten, muss man sich derselben Quelle, der Hierarchie
zuwenden. Wenn der Übersetzer und Ausleger in Verkehr mit der Hierarchie steht,
wird sein relatives Verständnis zur rechten Zeit berichtigt werden.
Es ist
unmöglich, die heiligen Testamente mit schmutzigen Händen zu berühren. Alle
Arten von Lästerung werden verurteilt, doch besonders abscheulich ist es, wenn
ein Diener einer Religion lästert. Leider häufen sich solche Fälle. Unter den Dienern
der Religionen gibt es nicht wenige wirkliche Atheisten. Können sie etwa über die
Lebendige Ethik sprechen? Die Wahnsinnigen wollen noch nicht einmal über das
künftige Leben
[Russisches Original. Seite 127.]
nachdenken. Man kann sich all das Entsetzen in einer
Versammlung vorstellen, an der Lästerer teilnehmen! Die Feurige Welt ist für
sie ein Scherz.
Mögen
Unsere Freunde nicht versäumen, wo immer es möglich ist, über die Feurige Welt
zu sprechen. Außer vom geistigen Standpunkt aus kann es doch auch einen
wissenschaftlichen Zugang geben. Zudem mögen Unsere Freunde selbst öfter über
die Feurige Welt nachdenken; solche Gedanken sind wie ein Gebet.
220. Die feurige
Arbeit ist natürlich voller Gefahren. Urusvati weiß bereits, wie die feurige
Spannung wirkt. Weder im irdischen noch im feinstofflichen Körper kann man eine
solche Spannung lange aushalten. Gerade deshalb richten Wir den Fokus des
Wirbels auf Uns, damit der Pfeil der Entladung ein Zentrum der Spannung trifft.
Diese Methode der Fokussierung wenden wir überall an, auf ihr beruht auch die Tactica
Adversa*; aus ihr triefen die Schweißtropfen, von denen ihr wisst, doch in
allem ist ein Zentrum besser als Zersplitterung.
Die
Apparate, die Urusvati gesehen hat, haben eine ungeheure Kraft; es sind Kondensatoren
der feurigen Spannung. Daher stammt die Idee der Swastika[91]. Die
Wissenschaftler müssen auf die alten Zeichen zurückgreifen, in ihnen finden
sich Hinweise auf viele Unserer Instrumente.
Bei einem
solchen Teilproblem wie der Erde stellt das Chaos eine große Gefahr dar.
221. Die
Fäden des Geistes sind viel weiter gespannt als angenommen wird. Ich sage
wiederholt: Schreibt, wenn auch nur kurz, die Empfindungen und Bestrebungen des
Geistes nieder. Aus solchen Niederschriften kann man bedeutsame
Schlussfolgerungen einander gegenüberstellen. Ebenso können die Ärzte von
diesem wertvollen Material Gebrauch machen.
[Russisches Original. Seite 128.]
Es mag
sein, dass man solche Aufzeichnungen nicht immer miteinander vergleichen kann. Viele
werden nicht sogleich übereinstimmen, doch selbst Einzelfälle können jemandem
helfen, die psychische Energie zu erkennen. Dafür sind keine besonderen Vorlesungen
an der Universität erforderlich.
Die
psychische Energie wirkt besonders frei, wenn der Mensch vom Streben des
Herzens entflammt ist. Der Maßstab der psychischen Energie ist reines Streben.
Nicht Magie, sondern reines, menschliches Streben wird eine wunderbare Welt
entstehen lassen.
222.
Urusvati hat wieder an der feurigen Arbeit teilgenommen. Man kann spüren, wie das
innere Feuer auch äußerlich in Erscheinung getreten ist. Es ist verständlich,
dass jede Annäherung an das angespannte Element die physischen Organe belastet.
Eine solche Hilfe können nur selbstlose Geister leisten.
Man muss
verstehen, dass die unerhörte Spannung auf die Verwirrung der Elemente
hinweist. Man muss alle Kräfte sammeln, um den Gleichklang mit den Feurigen
Kräften zu bewahren. Es gibt nämlich viele schwarze Sterne. Jeder Tag macht die
Ereignisse nur noch komplizierter.
223. Am
meisten beunruhigt Mich das mangelnde Gleichgewicht der Welt. Die Besessenheit
nimmt zu und es droht Wahnsinn. Viele Länder werden im wahrsten Sinn des Wortes
von Wahnsinnigen regiert. Nie zuvor gab es eine derartige Besessenheit der
Massen, und es ist unbegreiflich, dass die Wissenschaftler einem solchen Elend
keine Beachtung schenken. Die Menschen begehen millionenfach Morde. Ist es
möglich, dass niemand darüber nachdenkt, dass dies die Pflanzstätte der
Besessenheit ist!?
224. Unterscheidet
zwei Arten der Erforschung von Gedanken. Jedermann weiß, dass bei klarem Denken
zuweilen
[Russisches Original. Seite 129.]
verworrene, verschwommene Gedankenformen auftreten. Die
einen werden raten, dieses unklare, gleichsam befleckte Denken nicht zu
beachten, andere jedoch werden auf die Erforschung solcher Gäste hinweisen.
Es kann ein
Fortschritt sein, solchen Gedankenformen Beachtung zu schenken; sie kommen von
außen, umso weniger dürfen wir sie verwerfen. Wer weiß, vielleicht werden sie
uns absichtlich zugesandt und sind unklar nur in Abhängigkeit von unserem
eigenen Streben? Deshalb ist es besser, sich Mühe zu geben, keinen Gedanken zu
verwerfen, nicht einmal einen flüchtigen. Wenn unser Herz entflammt ist,
empfindet es rasch den Wert solcher Sendungen.
225. Es ist
ein Irrtum zu glauben, Entzündungen der Nase, der Kehle und der Lunge entstünden
nur durch Erkältung. Solche Spannungen rühren auch von den Raumfeuern her. Nicht
von ungefähr können Entzündungen der Nase und der Kehle durch Suggestion
geheilt werden.
Die gleiche
Ursache liegt vielen Fällen sogenannten Heuschnupfens zugrunde, der ebenfalls nicht
selten durch Suggestion geheilt werden kann. Auch viele Hautkrankheiten können
auf die gleiche Weise geheilt werden. Oft haben Hautentzündungen nämlich keine
äußeren Ursachen, sondern entstehen infolge der Unausgeglichenheit der feurigen
Ströme.
Es ist
bedauerlich, dass die Ärzte diese Seite der menschlichen Leiden nicht beobachten.
Sie erkennen nur gelegentlich nervliche Ursachen an, doch dann versuchen sie,
diese mit Brom zu behandeln, während Suggestion ein besseres Ergebnis zeitigen
könnte. Lasst uns nicht vergessen, dass Suggestion zuweilen auch zur schnellen
Schließung von Wunden angewandt wurde, um die Mitarbeit des ganzen Organismus
anzuregen.
So sollte
man bei einem Gespräch über
[Russisches Original. Seite 130.]
die Feurige Welt manchmal auch die Entzündungen der
Nase und der Kehle nicht vergessen. Man muss die Ärzte bitten, alle Methoden
der Suggestion zu studieren.
226. Träume
verbinden uns mit der Feinstofflichen Welt, und auf die gleiche Weise muss es auch
Entsprechungen in der Feinstofflichen in Bezug auf die Feurige Welt geben. Sie
bestehen auf ihre eigene Art, doch nicht überall sind solche Berührungen mit
der Feurigen Welt bewusst. Man muss über ein entwickeltes Bewusstsein verfügen,
damit solche Samadhis* einen nicht blenden.
Man muss
sich bereits auf Erden auf die feurige Annäherung vorbereiten. Der Gedanke kann
die Vorstellung vom Feuer völlig natürlich gestalten. Bei einer solchen
einfachen und beständigen Vorstellung verwirklicht sich die Annäherung ohne
irgendwelche Schwierigkeiten.
227. Gedankenbeherrschung
besteht nicht nur aus vertieftem und konzentriertem Denken, man muss auch
wissen, wie man sich von unzeitigen und herabziehenden Gedanken befreit; so
festigt sich das Denken, wenn wir es beherrschen. Es ist nicht leicht, sich von
Gedanken zu befreien, die von außen zufliegen, und es ist schwierig, traurigen
und belastenden Grübeleien zu entgehen. Doch ebenso sollte man fähig sein, einen
Gedanken vorauszusenden und einen unnötigen zurückzulassen.
Die Versklavung
durch ihre eigenen Gedanken ist unter den Menschen gewöhnlich besonders
entwickelt, und nichts behindert den Fortschritt so sehr wie bedrückende
unbewegliche Gedanken. Am häufigsten werden solche schweren Gedanken von außen
zugesandt, und viele Augen verfolgen in Bosheit und Erwartung, wie die Energie
unterdrückt wird. Versteht es, diese Last unverzüglich zu vertreiben, sie ist doch
[Russisches Original. Seite 131.]
eine der schlimmsten Arten von Maja*. Es vergeht kein
Tag, an dem sich Maja nicht verändert. So wollen wir uns doppelt bemühen, den
Gedanken zu beherrschen.
228.[92]
Gewöhnlich bemerken die Menschen eine Wendung der Umstände nicht einmal.
Gestern wurde eure Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass die Menschen nicht
begreifen wollen, was sie selbst schaffen! Die Leiter wurde längst gefertigt,
doch der Mensch stürzt sich gleichwohl ins Leere, weil er an eine frühere
Leiter denkt.
Es ist unmöglich,
die Menschen von der Wirklichkeit zu überzeugen. Die einfachsten und schönsten
Lösungen werden mit Schweigen übergangen und nur deshalb zurückgewiesen, weil man
meint, dass irgendwo noch Großvaters Leiter steht. Sie existiert schon lange
nicht mehr, doch das mittelmäßige Bewusstsein will eine solche Wirklichkeit
nicht wahrhaben.
Möge die Erhabenheit
der Feurigen Welt die Menschen zu den Stufen der Wirklichkeit vorantreiben.
229. Gutes
Verhalten ist noch keine Annahme und kein ausgezeichnetes Verhalten. Man kann
an ein altes Märchen erinnern: Ein Großvater stellte für seinen Enkel vor einer
Seefahrt ein unsinkbares Gewebe her. Doch der Enkel bedeckte das Dach damit.
Auf diese Weise ging er ruhig unter, als er Schiffbruch erlitt, und sein Großvater
konnte ihm nicht helfen.
Die Menschen
satteln oft eine Kuh und wundern sich, dass andere sie auf Pferden überholen.
Über einen derart nutzlosen Aufwand kann man nur bitter lächeln.
230.
Streben wird als wahrer Wert angesehen. Keiner von denen, die von Herzen
bestrebt sind, wird vergessen. Das Wichtigste ist das eigene Bewusstsein der Reinheit
des Strebens, doch es gibt wenige,
[Russisches Original. Seite 132.]
die reines Streben verwirklichen können.
So kann man
die Menschen nach ihrem Streben auswählen. Die Energie des reinen Strebens ist
völlig gleichartig, und die Träger dieser Energie bilden wirklich einen weltweiten
Körper. Sie können auf den verschiedensten Gebieten arbeiten, gleichwohl wird
das Wesen der entfachten Energie dasselbe sein. Deshalb werden die Menschen
nicht nach physischen Fachgebieten unterteilt, sondern nach der Anspannung des
Strebens. Wisset, dass die verschiedenen Nationalitäten keine Bedeutung haben,
für die feurige Substanz können weder Geschlecht noch Alter etwas bedeuten.
Wo das Herz
entflammt ist, suchen die Menschen Verkehr und Austausch, doch sie wissen
nicht, wodurch sie miteinander in Verbindungen treten können; manchmal fürchten
sie, einander zu verbrennen, und vergessen, dass gleiche Energien sich nicht
gegenseitig gefährden.
231. Man
sollte sich angesichts der menschlichen Finsternis nicht übermäßig grämen.
Würden Wir uns dem Ausmaß dieser Finsternis entsprechend dem Kummer hingeben, könnten
Wir nicht existieren. Es ist traurig zu sehen, wie die Menschen ihren Pfad
erschweren, doch die Jahrhunderte lehren einen, gegenüber Merkmalen der
Unvollkommenheit Gelassenheit zu bewahren. Solche Merkmale sind natürlich besonders
betrüblich, wenn die Zeit so kurz ist. Doch wir wollen uns der Hierarchie hingeben.
232. Das
Anschwellen und die Entzündung der Drüsen weisen auf den Widerstand gegen die
finsteren Kräfte hin. Natürlich hilft die Entzündung der Drüsen und aller Gewebe
dem Menschen ebenso wie einem Igel das Aufstellen der Stacheln. Ein solches
Ausmaß der Anspannung darf einen nicht erstaunen, wenn jeder Tag von Wahnsinn
erfüllt ist.
233.[93] Der
Führer grämt sich nicht über scheinbare Misserfolge, denn er weiß, dass die
Menge des Guten jeden Abgrund füllen kann. Er spürt jede Abweichung vom Pfad,
doch sie bietet ihm nur eine weitere Möglichkeit, ein neues Gebiet aufzusuchen.
Ebenso wird das Gute in den Händen des Führers zu einer wirklichen Offenbarung
des Lichts. Trost liegt nicht darin, dass kein
Misserfolg möglich ist, sondern darin, dass jedes Erreichen von etwas Gutem
einen neuen Erfolg bedeutet.
Ich rate
euch, die Zeichen der Finsternis nicht zu zählen, sie führen bloß ins Dunkle.
Es gibt nur ein Licht, das Licht kann Maßstab und Stütze sein. Die Feurige Welt
wurde durch Licht geschaffen, und der Gedanke ist ein Produkt des Feuers.
234. Es ist
nicht die Gehirnsubstanz, die denkt. Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass der
Gedanke in den feurigen Zentren geboren wird. Der Gedanke ist etwas Wägbares
und Unsichtbares, doch man muss verstehen, dass ein Hebel keine Esse ist. Viele
Wahrheiten klopfen an der Tür, doch nur das Denken an die feurigen Zentren kann
zu richtigen Vorstellungen verhelfen.
235.[94] Man
sollte verfolgen, wie ganze Länder durch eine einzige unrichtige Vorstellung ins
Wanken geraten können. Man kann sich nicht damit rechtfertigen, dass irgendjemand
irgendetwas nicht wusste. Für gewöhnlich lässt sich der Beweis dafür finden,
dass solches Wissen an alle Türen geklopft, auf allen Tischen gelegen hat und
viele Male erwähnt wurde. Es ist ungerecht, Unaufmerksamkeit und die
Unwilligkeit, tiefer nachzudenken, zu rechtfertigen.
Neue Bedrückungen
sind nichts anderes als ein nicht überzeugendes Verhalten des Führers. Oft kennt
das Volk den eigentlichen Grund nicht, doch es spürt in seinem Herzen, dass
etwas nicht Überzeugendes vor sich geht. Der Führer muss sich vor allem davor
hüten, etwas nicht Überzeugendes aufkommen zu lassen.
236. Wir
bestätigen, dass der Geist übervoll ist. Sich ganz mit Geist anfüllen heißt, in
unmittelbaren Verkehr mit der Hierarchie zu treten. Alle Arten von magischen
Mitteln, sogar die „Beschäftigung des Verstandes“ werden zum Höheren Verkehr
versucht. Doch die neue Annäherung an das Höchste führt zum Vorbild der Glaubenshelden,
die sich dem unmittelbaren Verkehr vor allem über das Herz näherten. Wir sehen
Propheten und Glaubenshelden, die nicht in Ekstase verfielen, vielmehr war jedes
ihrer Worte ein Wort des Testamentes.
Wenn ihr
Mich fragt: Welche Methoden sind unserer Zeit angemessen? sage Ich: Man muss sich
auf einen unmittelbaren Verkehr vorbereiten. Alle herkömmlichen Maßnahmen sind
an sich schon mittelmäßig. An Tagen, an denen die feurigen Energien angespannt
sind, hilft nämlich dieses Feuer dem Herzen, das Höhere Gebot zu verstehen. Ein
solches Gebot drückt sich mitten im Leben aus. Dann sagen Wir: Hört und
befolgt!
Jede Epoche
hat ihren eigenen Ausdruck. Man sollte sich nicht an alte Methoden klammern,
wenn man ein neues Verständnis anwenden kann. Selbst in den Alten Testamenten
gab es Propheten, die immer vom Geist erfüllt waren. Erst viel später wurden
Formeln, Zahlen und Rhythmen studiert. Andere jedoch meinten, dass solche
Methoden an Beschwörungen grenzen und so das Höhere Prinzip herabsetzen.
Besonders
gegenwärtig, während einer Epidemie von Besessenheit, müssen die Menschen den
Verkehr über das Herz suchen.
237.[95] Der Entzug
des Segens ist ein Akt des ältesten Patriarchats. Er ist weit entfernt von den späteren
Verfluchungen. Die Verfluchung ist ein Produkt der Unwissenheit, während der uralte
Akt den Abbruch der Verbindung mit der Hierarchie vorsah. Die Verbindung mit
der Hierarchie ist ein wirklicher Segen mit allen seinen Auswirkungen.
Die Unwissenden
werden sagen: „Wir haben oft das Höchste geschmäht und dennoch leben wir; kein
Feuer hat uns verbrannt und nichts bedroht uns.“ Dann lasst uns sie auf die öffentlichen
Plätze führen, wo blinde Bettler im Schmutz umherkriechen, und ihnen sagen: „Das
seid auch ihr.“[96] Dann lasst uns sie in
Gefängnisse führen, in Bergwerke, zu Feuersbrünsten und Hinrichtungen und
sagen: „Erkennt ihr euch selbst etwa nicht? Kaum wurde der Faden zum Höchsten
durchtrennt, und ihr flogt schon in den Abgrund.“ Man muss keinen Schrecken
einjagen, das Leben selbst ist voll von Beispielen solcher Schrecken. Denkt
daran, dass der Druck des Feuers zwar unsichtbar ist, seinen Auswirkungen aber nichts
entrinnen kann.
So kann man
sehen, wie sogar die Alten die Gerechtigkeit des Gesetzes verstanden haben und bereits
wussten, dass eine Verletzung der Grundprinzipien so gewaltig und schrecklich
ist, dass die Auswirkung nicht sofort eintreten kann.
238. Die
Feurige Sonne ist unsichtbar, ebenso wie die großen Himmelskörper unsichtbar
sind.[97] Man
sollte bereits in den Schulen erklären, wie unbedeutend unser Gesichtsfeld ist.
Nur so kann man die Menschheit davon überzeugen, dass sie im Wesen des Herzens
zwar göttlich, im Körper aber allen Beschränkungen unterworfen ist. Nur so werden
bereits die Kinder erkennen, womit sie sich befassen müssen. Sie verstehen gar
nicht, was sich in ihrer Brust befindet und ständig schlägt.
239. Man
kann zur Genüge spüren, wie sogar eine kleine finstere Wesenheit viele
machtvolle Mitarbeiter um sich herum ansammeln kann. Man sollte keine
Gelegenheit versäumen, um finstere Brutstätten auszurotten.
240. Ein
Bewusstsein, das zu Uns bestrebt ist, verfeinert sich unaufhörlich. Der
Verfeinerungsprozess wird zum täglichen Gesetzbuch. Kann man sich vorstellen,
dass die feinste Energie in ein Chaos verwandelt wird? Überall ist gesagt: „Wer
zu Mir kommt, wird in Mir wohnen.“ Das muss man wörtlich verstehen. Die feinste
Energie kann nicht in einen formlosen Zustand verwandelt werden, deshalb bin
Ich so sehr um die Verfeinerung des Bewusstseins besorgt.
Die Komplizierung
infolge Grobheit beweist nur, dass die Herzenergie noch nicht jene Höhe
erreicht hat, auf der sie nicht mehr vom Versinken in den Wellen des Chaos
bedroht ist. Man muss die Verfeinerung beschleunigen. Jedes Geschwür beginnt
mit der kleinsten Zersetzung des Gewebes. Ein Tropfen Harz vermag das kranke
Gewebe zu heilen, doch einem vernachlässigten Geschwür kann selbst ein ganzer Kessel
Harz nicht helfen.
Schafft
Verfeinerung inmitten des Lebens! Warum nur mit Worten, warum nur mit Blicken,
wenn die Herzenergie gerade mit Gedanken vermehrt wird? Das Kostbarste wird nur
für die Abgabe gesammelt. Wer würde nicht wirklich die beste Qualität geben
wollen? Nur ein Betrüger wird versuchen, etwas Ungeeignetes anzubieten. Man
muss seine Gedanken überwachen, um nur solche von höchster Qualität
auszusenden. Ich spreche nicht abstrakt.
Zusammen
mit euch senden Wir Gedanken der Freundlichkeit, und viel Unnützes wurde
bereits abgewendet. So wurde ein Berg der Freundlichkeit geschaffen, auf dessen
Gipfel man in die Ferne sehen kann. Man kann vielen zum Allheilmittel der Freundlichkeit
raten. Wir werden nicht müde, immer wieder über dieses Heilmittel für Geist und
Körper zu sprechen. Eines Tages werden auch die Ärzte Freundlichkeit als das
stärkste Gegenmittel verordnen. Lasst uns nicht vergessen, dass Bosheit die Wirkung
von Giften heranzieht, während Freundlichkeit ihnen widersteht.
241. Das, was
ihr Mir zuführt, wächst wie der beste Garten. Die Früchte reifen, man darf aber
keine Würmer zulassen.
242.[98] Man
sollte nicht überrascht sein, wenn Wir einen Namen aussprechen und mit ihm den
Raum füllen, um eine Nachricht zu übermitteln. Wir bekräftigen Unsere
Beschlüsse im Raum. Wer die Verbindung mit der Hierarchie verstanden hat, muss lernen,
dass die Entscheidung über die Welt vom Anfüllen des Raumes abhängt. Freilich,
nicht allein die irdische Welt entscheidet, sondern die ganze Triade[99].
Daher scheitern sogar scheinbar ganz einvernehmliche irdische Beschlüsse, weil
sie von den beiden Höheren Welten nicht angenommen wurden.
Auch müssen
die finsteren Kräfte manchmal benachrichtigt werden, denn ihr Wehklagen
verstärkt bloß den Schall der Nachricht. Ein solcher Ruf ertönt in allen Welten
und weckt neue Energien. Natürlich müssen jene, auf die sich solch eine Manifestation
bezieht, vorsichtig sein, weil ein Wirbel auf sie gelenkt wurde.
243.[100] Die
Hauptgefahr liegt in der unglaublichen Divergenz der Bewusstseine. Während die
einen fast an die Atomenergie heranreichen, haben andere noch nicht einmal das
Höhlendasein erreicht. Ein solcher Unterschied erzeugt eine Verwirrung der
Ströme und erschwert den Fortschritt. Es ist leichter, Troglodyten[101]
voranzubringen als derart verschiedenartige Massen. Deshalb sind der
Fortschritt und die Erweiterung des Bewusstseins so kompliziert geworden.
244. Der
Duft des Deodar ist nicht nur angenehm, sondern hilft auch, den Atem zu
beleben, und vertreibt finstere Wesenheiten. Viele Öle wirken reinigend, aber
nicht alle haben Einfluss auf die Feinstoffliche Welt. Deodar ist in der
Feinstofflichen Welt von Bedeutung und steht für gewöhnlich mit den
Aufenthaltsorten der Rischis* in Zusammenhang. Sie wussten, dass Deodar die
Eigenschaft besitzt, böse Wesenheiten zu vertreiben.
245. Unsere
Hilfe erstreckt sich in die Hauptrichtungen. Es wäre irrig zu denken, die
alltäglichsten Einzelheiten könnten Unsere Energie herbeiziehen. Es ist wahr,
Wir beschützen immer, es wäre aber töricht zu denken, dass jedes Niesen auf
Unseren Befehl hin erfolgt. Man muss unterscheiden, wo es die Hauptströme des
Lebens gibt, nur so kann man die Grundlagen des Höheren Verkehrs achten lernen.
Genauso verhalten Wir Uns dem Höchsten gegenüber. Achtung für den Wert der
Energie ist ein Zeichen für das Verstehen der Unbegrenztheit.
Denkt
gründlich über dies nach, heute erfordert die feurige Arbeit nämlich das
Verständnis Unserer Grundlagen. Kann man die Waffe strecken, ehe der Schlag
erfolgte? Kann man das eingestellte Fernrohr verschieben, ohne die Sicht zu
beeinträchtigen? So ist auch besondere Sorgsamkeit erforderlich, wenn Wir die
Zusammenarbeit enger gestalten.
Beachtet,
wie Ich die Bedingungen der gemeinsamen Arbeit allmählich vertiefe. Keine
Wiederholung
[Russisches Original. Seite 139.]
ist fehl am Platz. Wir fordern das, was man den
Kräften entsprechend verlangen kann. Wir betreten allmählich gefährliche
Sphären, und nur so kann man einen Sieg erwarten.
246. Der Wissenschaftler
hat beinahe Recht, wenn er dem Chemismus eines Organismus Leben zuschreibt,
doch er verliert den Kristall der psychischen Energie aus dem Blick. Natürlich
ist diese feinste Substanz auch ein Chemismus eigener Art, nur der Zugang zu
ihr ist ein besonderer.
Unter
vielen richtigen Schlussfolgerungen übersehen die Wissenschaftler gewöhnlich das
Wichtigste; nicht so sehr des Widerspruchs wegen als aus dem Unvermögen, sich
solche Begriffe vorzustellen. Ihr habt selbst zwei Ärzte gesehen, denen sich
die größte Gelegenheit für unwiederholbare Beobachtungen bot. Ihr habt gesehen,
wie sie diese Möglichkeiten nicht zu schätzen wussten und unverkennbar von der
Hauptsache abschweiften, indem sie sinnlose Formeln stammelten. Zusammenarbeit
beruht auf gegenseitiger Besorgtheit und Herzensarbeit.
247. Diejenigen,
die vom Großen Dienst nichts wissen, können sich über die Schwierigkeit einer solchen
Heldentat sogar beschweren. Jene aber, die mit ihm schon in Berührung gekommen
sind, können sich ein Dasein ohne ihn schon gar nicht mehr vorstellen. Es entsteht
eine schreckliche Leere, wenn man seine Kräfte nicht für das Allgemeinwohl
anwenden kann. Ohne Verkehr mit der Hierarchie starrt einen von allen Seiten
eine schreckliche Finsternis an. Ohne den Großen Dienst verliert das Leben
selbst, wie eine welkende Blüte, seinen Sinn.
Die Feurige
Welt ist nicht greifbar, und ihr Begriff selbst scheint statt anziehend
bedrohlich zu sein. Gleichgewicht wird durch große Maßstäbe errichtet, doch die
Verwirklichung des Schildes der Hierarchie erfolgt, nachdem man sich dem Großen
Dienst geweiht hat.
Der Geist
entscheidet selbst über sein Schicksal. Der Geist bestimmt selbst
[Russisches Original. Seite 140.]
ohne Überredung sein Opfer. Das Ausmaß des Opfers wird
im Herzen bestimmt. Niemand kann eine Ausweitung des Opfers veranlassen, doch große
Freude entsteht über ein unvermindertes Opfer. Der Lehrer rät, die eigene Größe
entsprechend dem vom Herzen freiwillig übernommenen Opfer zu erkennen. Wie erhaben
ist das Gesetz eines solchen guten Willens, es bestimmt die Zukunft vom Kleinen
zum Großen und bis zu großen Ereignissen!
248. Lesen und
selbst Auswendiglernen ohne Beteiligung des Herzens hilft wenig. Man kann sogar
eine Tabelle zusammenstellen, die angibt, wie sehr die Beteiligung des Herzens das
wahre Verständnis hervorruft. Möge man das nicht abstrakt verstehen. Die
Beschaffenheit des Pulses zeigt auf, wie sehr die Beteiligung des Herzens zur
Aufnahme beiträgt. Ein solches Verständnis bringt einen auch der Feurigen Welt
näher.
Es ist
langweilig, sich ein Gemurmel anzuhören, dem die Herzlichkeit fehlt, besonders wenn
die Anzahl der gedruckten Bücher ein erschreckendes Ausmaß erreicht. Selten
sind Quantität und Qualität so sehr auseinandergegangen! Auch darin offenbart
sich ein Anzeichen von Herzlosigkeit. Wir spornen jedes Lodern des Geistes an. Ein
flammendes Herz ist eine Fackel der Feurigen Welt.
Man sollte
sich angewöhnen, sich in den Sinn des Gesagten zu versenken, dafür sind
Übersetzungen in verschiedene Sprachen nützlich. Dabei drückt sich ein genaues
Verstehen aus. Der Lehrer muss einen Begriff immer von verschiedenen Seiten
beleuchten, so dass er alle Sphären des Bewusstseins des Schülers berührt.
Es ist
unmöglich, die Unabänderlichkeit vieler Begriffe beim ersten Lesen zu erfassen.
Man muss sich ihnen wiederholt zuwenden, wie bereits gesagt, bei allen Farben
des Morgens und des Abends. Auch die Nacht wird einen Strahl des Verstehens beitragen.
Ihr habt
selbst
[Russisches Original. Seite 141.]
gesehen, wie seltsam die Menschen das Gelesene beurteilen.
Hören sie vom Messias, denken sie bloß: Ist er vielleicht ein Dämon? Lesen sie
über das Herz, ängstigen sie sich: Ist das etwa Zauberei? Das heißt: Sowohl der
Dämon als auch die Zauberei stehen ihnen nahe. Ein im Herzen reiner Mensch wird
nicht zuerst an die Finsternis denken.
249. Nicht
Magie, sondern Inspiration von Gott ist in den alten Testamenten geboten worden.
Als der Höhere Verkehr abzubrechen begann, verwendeten die Menschen von der
irdischen Welt aus Magie als Mittel für einen erzwungenen Verkehr. Doch wie
alles Erzwungene, endet Magie in den finstersten Erscheinungen. Die Grenzlinie
zwischen schwarzer und weißer Magie ist in ihrer Kompliziertheit schwer zu erfassen.
Deshalb sollte man auf dem Pfad der Zukunft von jedweder Magie Abstand nehmen.
Man darf
nicht vergessen, dass die alten Methoden der Magie mit anderen Lebensformen
verbunden waren. Magie gründet doch auf einer genauen Erfüllung technischer
Bedingungen, doch da alle Lebensformeln sich geändert haben, mussten sich auch
alle magischen Wirkungen entsprechend ändern. Das ist der Grund, warum die derzeitige
Magie in Nekromantie und andere niedere Erscheinungen versunken ist.
Keiner, der
die Mechanik der Formeln studiert, gibt sich keine Rechenschaft darüber ab,
dass sie für eine vollkommen andere Verwendung niedergeschrieben wurden. Man
vergisst außerdem völlig, dass alle Bedingungen und die höheren Formeln
überhaupt nicht niedergeschrieben wurden; falls sie aber vermerkt wurden, dann
in solchen Symbolen, dass ihr Sinn heute völlig verschleiert ist.
Auf diese
Weise führt das zeitgenössische Studium der Magie entweder zu sinnloser Scholastik[102]
[Russisches Original. Seite 142.]
oder es verfällt, indem es abwärts rollt, der
schwarzen Messe. Deshalb sprechen Wir ein sehr notwendiges Wort aus, wenn wir von
der Abschaffung der Magie reden. Möge sie den finsteren Nekromanten überlassen
bleiben. Es gibt viel zu viel Besessenheit auf Erden.
Der einzige Pfad zum Höheren Verkehr führt über das Herz. Keinerlei
Zwang darf diesen feurigen Pfad beflecken. Können die Menschen wirklich meinen,
die Beschwörung niederer Wesenheiten könne ungestraft bleiben?! Und was für
eine Verbesserung des Lebens kann aus einer solchen Beschwörung hervorgehen?
Niemand kann sagen, wo der Nutzen der Nekromantie liegt, und wo das Herz ist,
das durch sie aufgestiegen wäre.
Man muss
sich dem kurzen und Höheren Pfad zuwenden, der Gesundheit des Geistes verleiht,
und von dieser gelangt man zur Gesundheit des Körpers. Die Abschaffung der
Magie wird sich als weißer Stein auf dem Pfad der Welt erweisen.
250.
Verzweiflung ist vor allem Unwissenheit. Ich sage das nicht zur Ermutigung,
sondern für den Fortschritt. Viele schöne Aufbauten wurden durch unangebrachte
Verzweiflung zunichte gemacht. Sie befällt einen Menschen immer am Vorabend einer
vollendeten Errungenschaft, so als hätte jemand die Feuer zeitweilig ausgelöscht;
doch der Schüler kennt einen solchen Schrecken nicht.
251. Die Vertreibung
der Magie ist keine Unterbindung der Erscheinung der Feinstofflichen Welt. Im
Gegenteil, die Verbindung mit der Höheren Welt kann durch die Beseitigung
jeglichen Zwangs nur verstärkt werden. Unwissender Zwang kann nämlich die
Harmonie der Verbindungen stören. Die Natur widersetzt sich sowohl im Großen als
auch im Kleinen jeglichem Zwang.
Die
wunderbaren Zugänge zur Feinstofflichen und zur Feurigen Welt zu studieren und
zu erkennen, ist keine Magie. Das Gebet des Herzens ist keine Magie. Das
Streben des Geistes zum Licht ist keine Magie.
Man muss
sich vor jedweder Unwissenheit hüten, denn sie ist eine Quelle der Lüge, und Lüge
ist die Schwelle zur Finsternis. Versteht es, in eurem Herzen die Wahrheit des
Verkehrs mit dem Einen Licht zu finden.
Schrecken
erfüllt die Welt. Folgt nicht dem Pfad des Schreckens! Man kann sich an Beispielen
aus früheren Zeiten stärken. Gerade die Glaubenskämpfer berührten die Feurige
Welt mit dem Herzen – mit demselben Herzen, das allen gegeben ist. Die Fähigkeit, die Stimme des Herzens zu vernehmen, führt
bereits zur Wahrheit.
252. Ein
Volkssprichwort ist ein Licht, das durchs Fenster dringt. Es hat keine unwahren
Sprichwörter gegeben. Wertvoll sind die Ablagerungen der Weisheit. Doch heute steht
eine große, verworrene Zeit vor uns. Man muss den ganzen Mut aufbringen, um für
jeden ein Wort zu finden. Die Zeit des Erwachens der Völker ist gekommen.
253. Nur ein
erfahrenes Herz versteht nicht nur die Maja der Verzweiflung, sondern auch die
der Begeisterung. Es ist nicht leicht aufzuzeigen, dass Begeisterung und
Frohlocken in ihrem Chemismus von Verzweiflung nicht weit entfernt sind.
Unbegründetes Frohlocken gleicht nicht der weisen Freude, wenn das ganze Herz
mit dem Kosmos schwingt.
Viele können
das Verweilen auf der Erde in dauernder Anspannung überhaupt nicht aufnehmen.
Doch diese kann man in bestimmte chemische Laboratorien schicken, wo der neu
Angekommene gar nicht atmen kann, während die beständig dort Arbeitenden den
Druck noch nicht einmal bemerken. Ein solches Beispiel muss davon überzeugen,
dass man sich an ständige Wachsamkeit genauso gewöhnen kann wie an den Magneten
der Anspannung. Wer den Fuß auf die Leiter des Aufstiegs gesetzt hat, für den
ist
[Russisches Original. Seite 144.]
schon die Anfangsstufe schwer zu ertragen. So geht
Maja in bewusste Erkenntnis der kosmischen Anspannung über.
254. Wahrhaftig,
viele wünschen jedes nützliche Beginnen zunichtezumachen. Es ist schwierig zu
sagen, wer schädlicher ist, die Finsteren oder die Fanatiker. Oft ist das Herz
der letzteren sogar noch unzugänglicher. Indem sie sich das Erbe anderer
aneigneten, haben sie die erbarmungslosesten Bedrohungen gegenüber der ganzen
Menschheit verwirklicht. Wundert euch nicht, wenn sie sich der besten Symbole
bemächtigen, um sie zu entstellen. Fanatiker wurden nicht ohne Grund Entsteller
genannt.
Eine ihrer
kennzeichnenden Eigenschaften ist der Mangel an Schönheitssinn. Aus Mangel an
Schönheitssinn und nicht aus Bosheit können sie die schönsten Dinge schwärzen. Ein
solcher Verfall ergibt gewiss eine sehr finstere Schicht, doch es gibt viele Fanatiker,
und sie erschweren den Pfad des Wissens.
255. Es
heißt, ein Steinmetz solle nur Steine zusammenzufügen, doch wenn er einen
Menschen retten kann, soll er das etwa nicht tun? Es gibt doch nicht nur Steine
auf der Welt, sondern auch Herzen!
256. Gebete
enthalten oft den Appell „Schau auf mich“, oder „Wende Deinen Blick mir zu“. In
solchen Worten drückt sich ein großes Wissen über die Bedeutung des Blickes aus.
Ein Blick kann nämlich sogar die Zusammensetzung der Aura verändern. Nicht nur
der Gedanke, sondern auch der ganze Chemismus des Blickes hat eine feurige
Auswirkung. Jene, die das wissen, bitten die Höheren Kräfte, auf sie
herabzublicken, denn in diesem magnetischen Chemismus ist ein allumfassender Segen
enthalten.
Lasst uns
nicht vergessen, dass jeder Blick
[Russisches Original. Seite 145.]
des Menschen die entsprechend gleiche Bedeutung hat;
je mehr der Blick von einem Gedanken begleitet ist, desto kraftvoller ist er.
Dies ist keine direkte Suggestion; besser ist es, dies als Sättigung des Raumes
zu bezeichnen, denn ein solcher Chemismus verbreitet sich viel weiter, als man
annehmen kann.
Man kann die
Bedeutung des Blickes darstellen, sobald Ausstrahlungen photographiert werden.
Dann wird man die Einwirkung sinnloser Blicke und von Gedankensendungen
beobachten können. Es ist eine Freude zu sehen, wie tröstende Blicke die Aura
heilen können. Und eine solche andauernde Einwirkung kann zu einer gewaltigen Verbesserung
des ganzen Daseins führen.
Lasst uns
nicht vergessen, dass die Anwesenheit bestimmter Personen eine bedeutende
Verbesserung der Aura einer ganzen Versammlung bewirkt. Man kann sie
Leuchttürme der Rettung nennen; selbst wenn sie keine Energie aussenden,
durchdringt ihr Od[103]
dennoch die ganze Umgebung. Man sollte solche natürlichen Heiler äußerst schätzen.
257.
Jedwede Unterbindung der Zauberei ist eine gute Tat. Dies umso mehr, als eine solche
Einwirkung sehr gefährlich ist. Man muss nicht nur Mut, sondern auch
Geistesgegenwart besitzen, um in jedem Fall zu verstehen, wie man vorgehen muss.
Vor allem muss man den magischen Zirkel zerstören. Doch eine solche Berührung
erfordert eine noch größere feurige Anspannung, als sie vom Beschwörer
angewandt wurde. Die Kenntnis der entsprechenden Kräfte wird durch
Gefühlswissen erlangt.
Man kann
die stärkste Flamme nicht berühren, ohne verbrannt zu werden; doch wenn die
feurige Energie die Oberhand gewinnt, wird es keine schlimmen Folgen geben.
[Russisches Original. Seite 146.]
258. Ihr konntet
hören, dass weise Menschen in einer Stunde der Gefahr manchmal „Freude, Freude!“
ausriefen. Dieser Ausruf konnte nicht nur eine Autosuggestion bedeuten. Sie
wussten um die Schatzkammer der Freude und wollten aus dieser gleichsam die Entflammung
ihrer Gefühle entnehmen, die für eine Heldentat nötig ist. Gespenster sind dort
nicht nötig, wo eine heilige Verbindung mit der Hierarchie besteht. Man kann
aus der Schatzkammer unversiegbare Kräfte entnehmen, doch sie sollten entflammt
hervorgerufen werden. Niemand kann der Freude der Heldentat widerstehen.
Man darf
sich keinem Zwang unterwerfen, Freude jedoch ist Vollendung. So lasst uns sie großziehen
wie kostbarste Blüten, und sie nicht durch den Verdacht herabsetzen, sie sei eine
Illusion. Nein, wir wissen, wie Freude durch die Leitung Kundalini erklingt. Oft
können wir nicht mit Worten erklären, von wo diese Freude als Vorbote auftaucht,
doch sie besucht uns auf einem leichtbeschwingten Strahl der Hierarchie. Wer
weiß, aus welcher Unbegrenztheit der Ruf zur Freude ertönt? Wer weiß, dass die
Zeit zur Offenbarung der Freude schon gekommen ist? Doch das Gesetz ist
unabänderlich, und deshalb ist Freude eine besondere Weisheit.
Wie lange ist
es her, dass dies schon gesagt wurde! Doch im Fortschritt der Spirale wird es real
und verständlich. Ebenso wachsen das Herz, das Bewusstsein und die feurige
Weisheit. Wir sehen nicht, wie das Gras wächst, doch wir spüren seine Spur. Ebenso
verhält es sich auch mit der Freude der Heldentat.
259. Ihr
habt bereits von gewissen leeren Gräbern gehört.[104] Ihr
habt von einem sehr alten Brauch gehört, wonach Scheintote durch andere [Leichname]
ersetzt wurden. Man darf nicht vergessen, dass zu allen Zeiten viele
[Russisches Original. Seite 147.]
ungewöhnliche Taten vollbracht worden sind und nicht
nur einmal ein Leben abgebrochen wurde. Die Menschen wurden der Geheimnisse des
Daseins teilhaftig, und viele Namen wurden auf leere Gräber geschrieben! So werden
abseits der eingefahrenen Wege der Geschichte unergründliche Heldentaten
vollbracht.
Man muss
sich im Bewusstsein an vieles gewöhnen, das nicht in die irdischen Gesetze
eingeht. Wer kann bestätigen, wie die Ereignisse zustande kommen? Man kann nur einige
wenige äußere Zeichen bemerken, der wirkliche Lauf des Lebens aber ist in den staatlichen
Annalen nicht verzeichnet. So staunen die Menschen, wenn sie eine Grabinschrift
gelesen haben, dass der Scheintote zehn Jahre später wieder auftaucht und von
vielen Menschen identifiziert wird.
Natürlich
ist es leicht, solchen unzweifelhaften Beweisen keine Beachtung zu schenken. Ehrliche
Beobachter aber können glaubwürdige Fälle solcher Ereignisse sammeln. Es gibt
nämlich eine Geschichte der inneren und eine der äußeren Welt. Das ist weder
Zauberei noch Magie, sondern der Pfad der Höheren Welt.
260. Gewöhnt
euch an Meinen Rat, dass Ereignisse durch besondere Maßnahmen zustande kommen.
Man sollte den Aufbau nicht durch Vorstellungen gewöhnlicher Freude oder gewöhnlichen
Leides herabsetzen.
261. Es ist
ein Irrtum zu meinen, die Kräfte der Finsternis würden nur schwache Stellen
angreifen. Sehr oft bedrängt das Chaos gerade die stärksten Festungen. Ebenso wütet
die Brandung gegen Klippen stärker. Deshalb muss man alle Mauern schützen,
sowohl die niedrigen als auch die hohen. Vergessen wir das nicht, denn die
Menschen denken oft an die Verteidigung des Schwachen und lassen den Starken im
Stich.
Überall
gibt es Einschüchterungen durch das Chaos und die Spannungen haben sich verdreifacht.
Lest jedem, der das Gefühl des Schutzes nicht schätzt, vom Niedergang großer
Völker vor.
262.[105] Ja,
ja, ja, wenn die Menschen sich nicht der Hieroinspiration* zuwenden, wird es
viel Verwirrung geben. Infolge der mechanistischen Weltanschauung sind
Gleichgewicht und Entsprechung gestört. Schon vor einem halben Jahrhundert
waren Wir über die übermäßige Zunahme des physischen Wissens besorgt.
Tatsächlich ist in dieser Richtung viel erreicht worden, doch gleichzeitig ist
das geistige Bewusstsein hinter dem physischen zurückgeblieben. Inmitten der Auftürmungen[106] von
Formeln ist die Ethik verlorengegangen.
Die
Maschinen lenken den Menschen von der Kunst des Denkens ab. Jetzt gibt es genug
Roboter! Für das Gleichgewicht der Welt ist das Herz erforderlich, in dieser
Weisung liegt die dringend notwendige Rettung. Böser Wille bedrückt die
irdische Aura.
263.[107] Ein
erfahrener Hausherr findet für jeden Abfall Verwendung. Der heutige Erbauer
muss diese Heldentat auf sich nehmen. Sie ist besonders schwierig, denn es ist
nicht leicht, Roboter zu verwenden, wenn bewusste Motiviertheit erforderlich
ist.
264. Viele werden
niemals verstehen, dass ein Yogi überaus umsichtig sein muss, was seine
Gesundheit betrifft. Aus Unwissenheit bilden sich viele ein, ein Yogi sei gesundheitlich
gefeit und nichts könne ihm physisch widerfahren. Nach Meinung einiger verspürt
er weder Kälte noch Hitze.
Indes wird selbst
ein Brückenpfeiler von den Wellen weit stärker unterspült als ein Sumpf. Der
Sand des Sumpfes ist der Wasserbewegung nicht so sehr ausgesetzt wie ein
Pfeiler, der gegen die Strömung aufgestellt ist.
Wie unsinnig
ist es daher zu glauben, ein Yogi könne die starke Belastung durch Unwissenheit
aushalten. Gewiss, er wird seine eigene Anspannung nicht zeigen, doch sie ist
genauso stark wie das Feuer seines Herzens. Das einfache Gesetz der Entsprechung
zeigt sich auch hier in seiner ganzen Kraft.
Wenn man
fragt, ob sich aus Druck nicht Widerstand entwickelt, so ist diese Frage nicht
ohne Wahrheit. Umso mehr müssen wir unsere Kräfte bewahren, wenn wir wissen,
wofür sie benötigt werden.
265.[108]
Seien wir bestrebt, das Notwendigste zu verstehen. Über den Grad der
Notwendigkeit zu entscheiden, ist eine Eigenschaft des Führers. Man muss in der
Lage sein, viele gleichzeitige Ansprüche in das Mosaik einer allgemeinen und folgerichtigen
Ordnung einzuordnen. Weder Logik noch Verstand noch Formeln, sondern das Feuer
des Herzens erhellt den Pfad eines solchen Zuges von Handlungen.
Mit ganzem
Herzen sollte man erkennen, wo ein genügender Durchgang ist, um nicht an den
Nachbarn anzustoßen. Das Herz zeigt an, wann man den Druck nicht weiter erhöhen
darf. Solche Prüfungen der Kräfte nennt man Flügel der Gerechtigkeit.
266. Es gibt
keine Leere, dennoch spüren die Menschen oft etwas Ähnliches wie Leere. Was
kann ein solches belastendes Gefühl bedeuten? Es besteht natürlich nicht ohne
Grund. Die Menschen vergiften mit ihrem Denken die Umgebung und verwandeln sie
in Chaos. Das sogenannte Gefühl der Leere ist auch eine Empfindung des Chaos.
Chaos an
sich ist überhaupt keine Leere, es steht aber dem menschlichen Bewusstsein
derart fern, dass seine Annäherung schon einen Verlust des führenden Prinzips
darstellt. Ein solches tödliches Prinzip wird als Leere empfunden, die keine
geringe Gefahr in sich birgt; das Gleichgewicht wird gestört, und es kommen Selbstmord
sowie verschiedene Wahnsinnstaten vor.
Weder Leere
noch Chaos, sondern das abscheuliche Denken der dummen Vergifter beschädigt die
Atmosphäre. Dabei stecken sie die Umgebung an und treffen auf diese Weise ihre
Nachbarn. Wahrhaftig, der Mensch kann nur bei einem bestimmten Denkniveau gemeinschaftsfähig
werden.
267. Seid nicht
betrübt, wenn die Lehre den verschiedensten Quellen zugeschrieben wird, sogar
einem Gesetzbuch ganz unbekannter Schreiber. Vielleicht wird sie euch selbst
zugeschrieben, und ein solcher Umstand wird einer der besten sein. Man sollte
diese Erfinder gar nicht verfolgen. Es gab auf der Welt nie Einstimmigkeit.
Möge das
getan werden, was von höchster Wichtigkeit ist. Mögen die Weisungen, die für
die Verbesserung des Lebens notwendig sind, sich im Volk verbreiten. Seid auch
nicht über jede Meinung betrübt. Wenn der Name der Bruderschaft nicht
ausgesprochen werden soll, möge jeder seinem Bewusstsein gemäß aufnehmen.
Gewiss, die Maßnahmen zur Übermittlung liegen jenseits des Verständnisses der Menschen.
Doch alles wird so getan, wie es erforderlich ist.
268. Es ist
äußerst bedauerlich, dass die Menschen sich durch ständige Unzufriedenheit selbst
schaden; auch ist diese Störung des Gleichgewichts weit in den Raum hinein
schädlich. Man kann recht vernünftige Menschen sehen, die sich gleichwohl über das
Schicksal beklagen. Selbst irdische Reichtümer helfen nicht, sie vor Unzufriedenheit
zu bewahren. An geistige Reichtümer denken sie natürlich für gewöhnlich überhaupt
nicht.
269. Der unterschiedliche
Ausdruck, den ihr auf Porträts beobachtet habt, gehört bereits in den Bereich
der Hieroinspiration.
[Russisches Original. Seite 151.]
Bereits im fernen Altertum hat man diese geistige
Durchdringung verstanden. Schon in Ägypten waren Porträts Vermittler für
Kommunikation auf Entfernung. Ebenso sprechen Heiligenbilder auf geistige Kommunikation
an. Doch dieses natürliche Phänomen sollte man nicht als Magie oder Zauberei,
sondern als ein weiteres Körnchen Wissen verstehen.
Niemand
kann das Wissen des Geistes begrenzen oder seine Grenze umreißen. Niemand
besitzt eine solche Vorstellung, um zu erkennen, wo die Größe der Energie
unterbunden werden kann. Daher sollte man alle verstandenen Einzelheiten der
verschiedenen Erscheinungen gewissenhaft vermerken.
Man muss
sich über jede solche Erkenntnis freuen. Diese feurigen Meilensteine führen doch
zur Feurigen Welt. Das bedeutet, man sollte man auf solchen Pfaden große Aufmerksamkeit
walten lassen. Man muss die Wirklichkeit nehmen, wie sie ist. Weder Misstrauen
noch Verschlafenheit, sondern ein gutes Auge und ein offenes Herz führen zum
Verständnis der neuen Erscheinungen der Feurigen Welt.
Bemerkt,
wie sehr sich der Ausdruck des Bildes veränderte, und später könnt ihr dies mit
den Ereignissen vergleichen. Ihr müsst die Beobachtungen natürlich an Menschen
anstellen, die für euch besondere Bedeutung haben und die ihr kennt. Solche Veränderungen
des Ausdrucks wurden bei den Ägyptern der Spiegel der Seele genannt.
270. Wer
kann sagen, wo das Unaussprechliche beginnt? Wer wagt es, etwas zu ermessen, das
nicht ausgesprochen werden kann? Doch das Herz weiß es und kann sich vor Schmähungen
schützen. Man muss
[Russisches Original. Seite 152.]
einem solchen Zeichen des Herzens lauschen können. Man
muss die Zeichen des Herzens beharrlich und geduldig erkennen.
Man muss es
verstehen, sich an die Hierarchie zu wenden. Man muss anerkennen, dass es
keinen anderen Pfad gibt. Es heißt: Übergeben wir unseren Geist dem Herren,
doch es heißt nicht: Überlasten wir den Herren.
271. Fohatfunken
weisen auf den Grad der Anspannung hin, es gibt nämlich in der ganzen Welt eine
nie dagewesene Spannung. Ihr kennt den Grad der Zusammenstöße nicht und könnt
ihn euch nicht vorstellen.
272. Ihr
habt Ringe gesehen, die in Abhängigkeit vom Zustand des Trägers und von den
umgebenden Umständen die Farbe wechselten. Man konnte wahrnehmen, dass ihre verschiedenartige
Färbung nicht von der Beschaffenheit des Metalls selbst abhängen konnte. Das
bedeutet, dass sich auf dem Ring ein äußerer Chemismus abgelagert hat, doch auch
der Chemismus kann ein solches Phänomen nicht ohne feurige Energie hervorbringen.
Natürlich,
sobald sich die Möglichkeit ergab, die äußere Einwirkung in das Herz zu
übertragen, wurde das altertümliche Phänomen unnötig. Man könnte es vorführen,
wie es in den ältesten Schriften erwähnt ist, doch man braucht dort keine
Energie zu verausgaben, wo das Herz bereits den feurigen Pfad der Hieroinspiration
betreten hat.
Ebenso sollte
man sich bei allen übrigen Offenbarungen von Energie sofort dem Höheren Verkehr
zuwenden, sobald der Zustand des Organismus es erlaubt. Die Aufgabe des Lehrers
besteht vor allem in der schnellen Erhebung in den Grad der Hieroinspiration.
273. Man kann
sehen, wie die feurige Energie alle anderen Energien übertrifft. Ich meine,
dass keinerlei physische Energie ohne vorhergehenden feurigen Impuls in
Erscheinung treten kann. Deshalb ist jede Annäherung
[Russisches Original. Seite 153.]
an die Feurige Welt bereits eine erwünschte und
schwierige Tat.
274. Übermäßige
Magerkeit und Fettleibigkeit sind für den Aufstieg gleichermaßen schädlich. Sie
vernichten beide die psychische Energie. Der mittlere Pfad sieht die besten
Bedingungen vor. Die Menschen geben statt eines natürlichen Strebens den unverhältnismäßigen
Extremen den Vorzug.
Die Schöpfung
des Kosmos duldet kein Ungleichgewicht. Sie weiß, dass das Chaos dem Andrang der
Kräfte des Gleichgewichts weicht, dasselbe Gesetz muss aber in das ganze Leben
eingeführt werden. Wir sind der Mikrokosmos und müssen uns allen Bedingungen
des Makrokosmos unterwerfen. Über eine solche Lebensbedingung werden jedoch nur
wenige Menschen sprechen. Deshalb erschüttert ein solcher Mangel an
Entsprechung die Erde.
Wir haben
oft vor der Möglichkeit einer feurigen Epidemie gewarnt, sie hat schon
begonnen. Die Ärzte haben sie natürlich nicht bemerkt; denn sie tritt in verschiedenen
Formen in Erscheinung. Die Veränderung vieler Krankheitssymptome erregt keine Aufmerksamkeit.
Das
menschliche Urteil ist zu sehr an trügerische Formen gebunden, die von irgendjemandem
zufällig gefunden wurden. Den Gesichtskreis zu ändern ist am schwierigsten, man
sollte aber trotzdem daran erinnern, dass man seine Pflicht zu erfüllen hat.
Oft senden
Wir freundliche Gedanken dorthin, wo man sie nicht vermutet. Doch mit der Zeit
bringt auch ein solches unerwartetes gutes Heilmittel Hilfe.
275. Man
kann staunen, wie sehr die Menschen selbst aus harmlosen Philosophien bloß
Böses schöpfen. Man kann sich darüber wundern, wie niedrig ein Bewusstsein steht,
[Russisches Original. Seite 154.]
das nur Schlechtes aufnehmen kann. Haben die Menschen etwa
vergessen, dass jede Philosophie vor allem das Böse verbietet?
276. Das
Höchste ist die Hieroinspiration, sie geleitet durch das ganze Leben. Dort, wo
es die Flamme des Verkehrs gibt, bedarf es keiner Rituale. Man muss den Herd
des Feuers hüten. Schon die Alten verstanden das Symbol der ununterbrochenen
Fortdauer des Feuers. Man soll das Leben mit Entflammung erfüllen.
Zuerst
dachte der Mensch an sich, dann an andere, danach aber wurde sein Wirken von
Nutzen für alles Bestehende. Er denkt nicht einmal mehr an den Nutzen, sondern
atmet ihn und spendet Leben im Unermesslichen Raum.
277. Nicht
nur Santonin[109], sondern auch einige
andere pflanzliche Substanzen helfen, Andeutungen der Aura zu sehen. Eine
solche mechanische Einwirkung ist jedoch unerwünscht. Jedes Gift, das lange eingenommen
wird, kann sich nur auf die Nervenzentren auswirken.
Wenn wir vom
feurigen Herzen sprechen, stellt sich die Erkenntnis der Ausstrahlungen ganz
natürlich ein. Dabei ist es sehr richtig, die Qualität der Aura zu spüren. Viele
Farbtöne zeigen sich doch stark vermischt, und die Sichtbarkeit allein führt
noch nicht zum Verständnis ihres Wesens.
So kann
eine blaue Aura manchmal für eine unerwünschte gelbe Ausstrahlung anfällig
sein, was ein grünliches Licht ergibt; doch eine solche Verbindung kann von
einer reinen grünen Synthese unterschieden werden. Dasselbe kann mit violett
geschehen, wenn hellrot sich annähert.
So bedeutet
die Sichtbarkeit allein wenig. Man muss das Wesen
dessen, was vor sich geht, mit dem Herzen erspüren.
So kann es
zum Beispiel vorkommen, dass sich die Ausstrahlung infolge Krankheit trübt;
[Russisches Original. Seite 155.]
aber ein feuriges Bewusstsein wird begreifen, dass die
Natur der Ausstrahlung nicht schlecht ist und sich nur wegen der zufälligen Krankheit
vorübergehend verändert hat.
Auch kann
es geschehen, dass die Ausstrahlung für einen äußeren Einfluss anfällig ist,
wie es bei Besessenheit geschieht. Auch hier wird nur ein feuriges Bewusstsein
die wahre Ursache verstehen. Wenn Ich daher von zukünftigen Photographien der Aura
spreche, darf man nicht vergessen, dass es auch dazu eines feurigen
Gefühlswissens bedarf.
278. Die
Lehre muss vor allem Gerechtigkeit im Blick haben. Man sollte mit Fällen
rechnen, bei denen die Mechanik des Offensichtlichen im Licht der feurigen
Wirklichkeit betrachtet werden muss. Es gibt viele Fälle, bei denen man anhand
von fernen Beispielen äußere Einflüsse beurteilen kann.
279. Man
kann allein durch Räuchern mit Deodar das Bewusstsein beträchtlich reinigen.
Gleichfalls steht Morua[110] auf
der Wacht und lässt viele unerwünschte Gäste nicht zu.
280.
Schätzt Menschen, die nicht nur reden, sondern auch handeln. Seid fähig, eine Tat
zu verstehen.
Die Schwierigkeiten
der Zeit entstehen durch Desorganisation. Die Ursache dieser Desorganisation ist
in ihrer Nichtigkeit lächerlich: Die Zusammenarbeit der Herzen ist vergessen
worden. Wenn die Menschen zum Gebet zusammenkommen, vergessen sie, sich auf den
Dienst einzustimmen. Indes ist eine solche Bedingung unerlässlich und leicht zu
erreichen, dafür ist es nur notwendig, sich gegenseitig zu helfen.
Eine
ungewöhnliche Stimmung zu wahren bedeutet bereits, sich der Feurigen Welt zu
nähern. Unter den Bedingungen des Lebens ist eine solche Stimmung nicht leicht,
gerade sie darf aber nicht aufgegeben werden.
Man sollte
[Russisches Original. Seite 156.]
einen Tempel mit nichts anderem als mit einem Gebet
betreten. Im Gebet wird das Dasein erhoben und verbessert; deshalb müssen
sowohl jedes Gebet als auch jede Erhebung besser sein als die vorhergehenden.
Jede Stufe
der Leiter des Geistes muss durchschritten werden. Wie erhaben ist die Leiter
zur Feurigen Welt, die im Jahr 366 Tages- und 366 Nachtstufen hat! Jede Stufe
unterscheidet sich von der anderen, und jede möge besser sein als die
vorhergehende.
Freude an
der Lehre, wird das nicht die wahre Zierde einer Stufe sein? Jede Freude an der
Lehre birgt schon eine neue Erkenntnis. Oft können wir diese Stufe, die mit
Freude gegeben wurde, nicht mit Worten ausdrücken. Sie ist unbezweifelbar, und
welcher Berg wird durch ein freudiges Gebet erklommen!
Durch Freude
werden Schmerzen gelindert, durch Freude gelingt die Arbeit. Niemand und nichts
kann diese Freude behindern. So haben wir den Vorteil des Erfolges. Das gleiche
kann man allen wünschen, denn auf der Leiter des Geistes gibt es kein Gedränge.
Möge sich jeder über die Schönheit einer neuen Stufe freuen.
Warum
sollte jemand zurückgehen? Es ist doch schwierig und mühsam, das bereits
Durchschrittene zu verlieren. Ein Sturz ist immer verhängnisvoll, selbst für
den Körper. Man kann sich vorstellen, wie verderblich er für den Geist und das
feurige Wesen ist.
Berührung
mit dem Feuer schafft bereits ein besonderes Gewebe, das aufsteigend auflodert
und absteigend verascht wird. Die Leiter des Aufstiegs ist das Maß der
Seelengröße, das bedeutet, Seelengröße kann täglich erlangt werden.
281. Angst
vor der Zukunft ist der Schrecken der Welt. Sie dringt unter verschiedenen
Begriffen in das Leben ein.
[Russisches Original. Seite 157.]
Sie
zersetzt allmählich den Verstand und tötet das Herz. Eine solche Angst ist ihrer
Natur nach falsch.
Die
Menschen wissen, dass keine ihrer Lebenslagen ewig ist; das heißt, es wird
vernünftig sein, unverzüglich etwas für die Zukunft vorzubereiten. Doch amorphe[111] und
unbewegliche Teile des Chaos fesseln das Bewusstsein an illusorische Orte. Man
muss seine Erkenntnis der Wirklichkeit anspannen, um die Lüge der Maja zu erkennen
und zu verstehen, dass die Wahrheit nur in der Zukunft liegt, wenn wir uns der
Wohnstätte des Feuers nähern.
Es ist
unbeschreiblich, wie die Menschen ihre Angst vor der Zukunft zu verbergen
suchen. Sie bemühen sich zu beweisen, dass nicht die Zukunft, sondern die
Vergangenheit ihr Denken beschäftigen sollte. Schändlich meiden sie alles, was
an den Fortschritt in die Zukunft erinnert.
Sie
vergessen, dass auf diese Weise eine verhängnisvolle Vergiftung des Raumes
entsteht. Selbst an den reinsten Plätzen kann man Wellen dieses Giftes bemerken.
Die Menschen vergifteten sich auch gegenseitig. Der heilsamste und schönste
Gedanke jedoch ist der an die Zukunft. Er entspricht der Feurigen Welt.
282. Für
Hieroinspiration ist ein Strom nützlich, der „Siegel des Hierarchen“ genannt
wird. Man kann ihn auf dem Scheitel spüren, er leuchtet wie ein weißer Strahl. Bei
Kenntnis der Hieroinspiration kann man sich an diese Empfindung erinnern.
283. Ein
feinstofflicher Ton ähnelt der Sprache der Feinstofflichen Welt. Er wird ohne
grobe irdische Schwingungen verstanden, ebenso wie die Sphärenmusik sich unseren
feinstofflichen Schwingungen anschließt, und dann entsteht ein Gefühl für das
Schöne.
[Russisches Original. Seite 158.]
284. Die
Menschen verstehen für gewöhnlich nicht, dass eine große Erscheinung noch fühlbarer
ist als eine kleine. Für eine große Erscheinung ist nämlich noch mehr psychische
Energie erforderlich; das bedeutet, dass jede Verdunkelung, Gereiztheit und
Zweifel verderbenbringend sind. Wenn die Welt neue Zustände erwartet, muss man besondere
Feinfühligkeit bekunden.
285. Man
sollte die Lehre in verschiedenen Zuständen lesen, denn die Wirkung wird nicht
immer die gleiche sein. Bei Verwirrung des Verstandes verleiht die Lehre Ruhe,
bei Kummer Trost und bei Zweifel Bestätigung; doch um die Wirklichkeit der
Lehre in sich aufzunehmen, muss man seine zufälligen Gefühle überwinden, indem
man in die Schatzkammer der Hierarchie eindringt. Die Lehre wurde nicht bloß
des Trostes wegen gegeben, sondern für den Fortschritt auf der Leiter des
Aufstiegs.
Bei den
besonderen Weltzuständen ist eine Vertiefung des Verständnisses natürlich
besonders schwer. Die Welt erbebte des Öfteren an der Grenzlinie zwischen
Technik und Geist. Gerade heute ist genau so eine Zeit, verschärft durch die
Angriffe der finsteren Kräfte. Mannigfaltig ist der Markt des materiellen Mülls;
man muss ihn vor allem bewerten, um neue Werte vorzuschlagen.
So wird die
Fähigkeit, die Bewertung im Bewusstsein zu verändern, bereits die Schwelle der
Zukunft sein. Zulassung ist bereits Anerkennung, und die Menschheit hat viele
finstere Gäste zugelassen. Solche Einladungen erschweren den Übergangszustand.
Man muss das Herz bitten, seine Stimme für die Erneuerung der Welt zu erheben.
286. Der
Mensch ist gut, der Gutes schafft. Gutes schaffen ist eine Verbesserung der
Zukunft. Man kann seinem Nächsten Gutes tun, um dessen Dasein zu verbessern. Man
[Russisches Original. Seite 159.]
kann ganze Völker durch eine heldenhafte Tat erheben.
Man kann die nützlichsten Entdeckungen ins Leben einführen, welche die Zukunft verwandeln
müssen. Schließlich kann man das Denken des Volkes verbessern, und darin wird
die Synthese des Guten liegen.
Wie schön
ist gedankliche Schöpfung, die nicht auf Böses ausgerichtet ist. Wenn ein Volk
das ganze Übel der Verurteilung begreift, erschließt es neue Tore zur Zukunft. Wie
viel Zeit wird frei für Erkenntnis, für die Denkkunst und für das Schaffen des
wahren Guten; dabei werden die besten Feuer des Herzens entfacht.
Solche
Feuer werden nicht beim Bösen entzündet. Dieses Gute rettet die Gesundheit und reinigt
die Atmosphäre auf weite Entfernung hin. Es ist absurd zu denken, das Gute sei
etwas Abstraktes oder ein Verdienst. Es ist die Rettung der Zukunft, denn ohne das
Gute gibt es keine Verwirklichung des Aufstiegs. So ist jeder Gedanke an das
Gute schon ein Lichtpfeil. Er hat schon irgendwo Uneinigkeit ausgemerzt, denn
jedwede Uneinigkeit im Bösen ist ein Absturz ins Chaos. Deshalb lehrt, an das
Gute zu denken!
287. Wir
hören oft von Schmerzen alter Wunden. Sie sind scheinbar verheilt, das
physische Gewebe ist zusammengewachsen, doch gleichwohl setzen die Leiden sich
fort. Man kann auch hören, dass in solchen Fällen nur Suggestion helfen kann. Wird
denn der feinstoffliche Körper nicht schmerzen, wenn er beschädigt worden ist?
Eine Wunde verheilt körperlich, doch der feinstoffliche Körper kann weiter
Schmerz empfinden.
Gewiss, wenn
das Bewusstsein eines Menschen entwickelt ist, kann er durch seinen eigenen
Befehl den feinstofflichen Körper zwingen zu gesunden. In anderen Fällen aber ist
Suggestion erforderlich,
[Russisches Original. Seite 160.]
um im Einklang mit dem physischen Prozess auf den
feinstofflichen Körper einzuwirken. So verbessern jene, die den Komplex des Organismus
verstanden haben, den Zustand aller ihrer Körper.
288. Die laufende
Ereignisse weisen noch einmal auf die Bedeutung des Gedankens hin. Ihr seht
schon, dass der Luxus schon erschüttert ist; ihr seht auch, dass die Magie
verurteilt und das Denken auf die Hieroinspiration gelenkt wurde. Diese beiden Bedingungen
sind für die Finsteren höchst verderblich. Ohne Luxus und Zauberei sind sie deutlich
geschwächt.
Es bleibt ihnen
aber noch die dritte Bedingung, nämlich die Verwirrung schwacher Geister. Es
ist höchst beklagenswert, dass schwache Geister die gesunden Grundlagen nicht
aufnehmen. Ihre Unbeständigkeit verzehrt viel Energie; deshalb lenken Wir die Aufmerksamkeit
auf das Wichtigste, um die Energie auf das Notwendige zu konzentrieren.
Ihr habt
von Unserem Banner gehört. Wahrhaftig, mögen jene es tragen, die dazu imstande
sind. Hier und bei allem anderen lasst uns Duldsamkeit üben und die Finsteren
zum Dienst zwingen.
289.
Gesegnet ist, wer in seinem Herzen augenblicks das Wesen der Hierarchie anerkennt.
Wenn aber bei jemandem die Augen des Herzens verschlossen sind, weist ihn auf
die Nachfolge im ganzen Dasein hin. Beginnt mit den Dingen des alltäglichen
Lebens und schreitet fort zu den Fundamenten des Weltenaufbaus. Bleibt er für
dieses Wissen taub, heißt das, dass er zur Finsternis gehört.
Man muss daran
erinnern, dass das Gesetz der Finsternis auf Verneinung beruht. Man darf nicht
vergessen, dass es bei allen Völkern einen Sinn für die Nachfolge gab und sie
so zur Hierarchie aufstiegen.
290.
Wahrhaftig, Ägypten war bis zur Zeit Salomons[112]
groß an Errungenschaften. Und es ist von besonderer Bedeutung, dass Buddha
[Russisches Original. Seite 161.]
den Kelch aus Ägypten empfing[113]; so
haben sich die Fundamente der Weisheit auf harmonische Weise zusammengefügt. Selbstverständlich
hatten auch die Veden eine Verbindung zu früheren Rassen. Oft wachsen die Testamente
auf evolutionäre Weise, manchmal aber wird der Vorgang infolge der Tiefe des
Karma involutionär.
Gleichwohl gab
es die Nachfolge, gerade sie offenbarte das Gleichgewicht der Völker.
Verneinung der Nachfolge ist Unwissenheit. Die ganze Lebensqualität, die ganze Erkenntnis
des Pfades gründet auf der Nachfolge, dieser Ausdehnung in die Unbegrenztheit.
Die
Hierarchie selbst muss in ihrer Unbegrenztheit erkannt werden. Besonders oft stellt
man die Hierarchie als begrenzt dar, und daher stammen alle Beschränkungen und
Verkleinerungen. Die Größe der Hierarchie liegt in ihrer Unbegrenztheit.
291. Es ist
lobenswert, dass der Arzt die Spannung in den Ohren als eine feurige
Erscheinung erkannt hat. Ebenso hätte er die Spannung in den Augen und das Pulsieren
in den Gliedmaßen einschätzen können. Man kann viele neue Rhythmen bemerken,
die den feurigen Energien vorausgehen. Es ist aber notwendig, dass die Ärzte
gewisse Eigenschaften von Krankheiten zu bemerken beginnen.
292. In den
ursprünglichen Religionen wurde vor allem Furcht vor Gott gelehrt. So wurde ein
Gefühl suggeriert, das für gewöhnlich in Auflehnung endet.
Gewiss
verspürt jeder, der mit der Höheren Welt in Berührung kommt, ein Beben, doch
diese unvermeidliche Empfindung hat nichts mit Furcht gemein. Furcht ist eine Unterbrechung
der schöpferischen Energie. Furcht ist Erstarrung und Hingabe an die Finsternis.
Indessen muss Hinwendung zur Höheren Welt Begeisterung hervorrufen und
[Russisches Original. Seite 162.]
die Kräfte zum Ausdruck des Schönen verstärken. Solche
Eigenschaften werden nicht durch Furcht, sondern durch Liebe geboren. Aus
diesem Grund lehrt die höhere Religion nicht mehr Furcht, sondern Liebe. Nur
auf diesem Weg können die Menschen sich an die Höhere Welt anbinden.
Die Ketten
der Furcht sind der Sklaverei eigen. Das Schaffen von Schönem ist aber keine
Sklaverei, sondern Verehrung durch Liebe. Vergleichen wir, was mit Furcht und
was mit Liebe getan wird. Der Schatz des Geistes stammt nicht aus dem Kerker
der Furcht; deshalb raten wir den Menschen, zu lieben und sich durch das Gefühl
der Hingabe zu stärken. Niemand kann einen schrecklichen Ort schützen, doch eine
Heldentat wird im Namen der Liebe vollbracht. Wendet diesen Maßstab an die Tore
der Feurigen Welt an.
293.[114]
Nicht ohne Grund empfahlen die Weisen des Altertums, sich mit Künsten oder
Handwerk zu beschäftigen. Jeder musste an irgendeiner Handarbeit teilnehmen.
Sie sahen darin ein Mittel zur Konzentration. Jeder spannte in seinem Streben
nach Vervollkommnung den Willen und die Aufmerksamkeit an. Sogar an den wenigen
auf uns gekommenen Gegenständen kann man die hohe Qualität des Handwerks erkennen.
Gerade jetzt
ist die Zeit gekommen, sich wieder der Qualität der Handarbeit zuzuwenden. Man darf
keine geistige Beschränkung durch die Grenzen von Maschinen setzen.[115] Man
sollte seine Zeit mit Handarbeit von solcher Qualität ausfüllen, die das
Vorstellungsvermögen erneuert. Gerade Qualität und Vorstellungsvermögen sind
auf den Stufen der feurigen Errungenschaft verbunden.
294. Es ist
besonders notwendig, die Quellen des Altertums zu verstehen. Wenn ihre
Bedeutung enthüllt wird, wird es auch neue Entdeckungen geben. Man kann vieles
finden, doch wildes Denken darf die Schätze nicht berühren. Weisen wir die Vernunft
der Evolution nicht zurück.
295.[116] Die
Bosheit des Unglaubens überschwemmt die Welt. Diese Bosheit ist die grimmigste,
denn sie kämpft mit dem Wesen des Daseins. Sie reizt sich selbst und macht in
ihrer Falschheit alle Möglichkeiten zunichte.
296. Hieroinspiration
steigt herab bei einer einzigen grundlegenden Bedingung. Weder Konzentration
noch Willensbefehl, sondern Liebe zur Hierarchie bringt den unmittelbaren Verkehr
hervor. Wir wissen nicht, wie man dieses führende Gesetz besser und genauer ausdrücken
kann als einen Zustrom von Liebe. Deshalb ist es so zeitgemäß, sich von zwangsweiser
Magie abzuwenden, um sich in seinem ganzen Wesen durch Liebe zu vertiefen. Folglich
kann man sich durch das schönste Gefühl leicht dem Prinzip des Daseins nähern.
Gerade inmitten der Zersetzung des Planeten muss man sich dem gesündesten
Prinzip zuwenden.
Was kann stärker
vereinen als das Mantram „Ich liebe Dich, Herr!“ Auf einen solchen Ruf ist es
leicht, einen Strahl der Erkenntnis zu empfangen. Merkt euch das!
297.[117] Oft
fragen die Menschen: Wie soll man mit den Testamenten der Verschiedenen
verfahren? Oft entsprechen solche Verfügungen nicht den Überzeugungen der
Vollstrecker. Man kann vorschlagen, alles zu erfüllen, ausgenommen
brudermörderische Anweisungen. Man sollte kein fremdes Karma auf sich nehmen,
umso weniger, als die Hinübergegangenen fortfahren, ihre Energie in der von
ihnen eingeschlagenen Richtung zu entfalten. Es ist doch sehr schwer, eine
Überzeugung zu ändern, die sich in der Feinstofflichen Welt fortsetzt. Daher
ist die Erfüllung von Testamenten für die Harmonie der Ströme sehr nützlich.
298. Wenn
man unternehmen würde, ein Diagramm der irdischen Gewohnheiten zu erstellen, würde
man eine eigentümliche Vorstellung vom Leben auf dem Planeten erhalten. Viele
Gewohnheiten überleben Rassen und selbst ganze Perioden. Sogar eine Änderung
aller Lebensverhältnisse hat keinen Einfluss auf die Gewohnheiten, die durch
Starrsinn gebildet werden. Man kann staunen, wie alt und von den
Gesellschaftsformen unabhängig verknöcherte Gewohnheiten sind.
Deshalb
spreche Ich so oft über die Fähigkeit, Gewohnheiten zu überwinden. Ein solcher
Rat betrifft den Pfad zur Feurigen Welt.
299.[118]
Also, man kann überall drei Pfade wahrnehmen: Den leichten, den schweren und
den schrecklichen.
Der erste ergibt
sich bei Erkenntnis aller erfolgreichen, nützlichen und guten Konstellationen.
Der zweite,
wenn bestimmte gute Konstellationen durch äußerst schädliche und zerstörerische
Strukturen überdeckt werden. Ein solcher Pfad ist schwer und gleicht einem Lauf
mit verbundenen Augen.
Der dritte
Pfad, wenn Unwissenheit in die Finsternis der Zersetzung zieht, ist wirklich
schrecklich. Allerdings haben die Menschen bei einem solchen Schrecken nicht
das Recht, andere zu beschuldigen, denn sie selbst haben ihre Augen und Ohren
verschlossen. Sie haben Hilfe abgelehnt und Chaos in ihr Denken eingelassen. Möge
der Erbauer also dem ersten Pfad folgen.
300.[119]
Kann das Licht ein Bündnis mit der Finsternis eingehen? Es müsste sich selbst
auslöschen, um sich mit dem gegensätzlichen Prinzip zu verbinden. Möge ein
Führer des Lichts nicht daran denken, Verlöscher und Gegner des Lichts in sein
Lager aufzunehmen. Das Licht kann die Finsternis nicht vermehren, ebenso vermag
auch die Finsternis das Licht nicht zu vermehren; das bedeutet, dass solche
Bündnisse wider die Natur sind.
301. Die
Mitteilung über die Sprache der Gestirne muss sehr genau verstanden werden. Man
kann die besten Konstellationen haben und sie dennoch nicht nutzen. Man kann
aber auch den gefährlichsten Zeichen ausweichen, indem man eifriges Streben zur
Hierarchie bekundet. Aus dieser Quelle kann man nützliche Errungenschaft
schöpfen, die das Karma zu erleichtern vermag.
302. Der
Rat der Feurigen Welt ist, sowohl Licht als auch Finsternis sowie die Entsprechung
zwischen den Gestirnen und Unserer Quelle zu verstehen. Wer Licht aus
Finsternis zu erhalten hofft, ist zu bedauern. Er kann inmitten der Dunkelheit
den Schatz nicht abwägen.
Glaubt
nicht, ein solcher Hinweis wäre abstrakt, im Gegenteil, jeder Tag ist voll von
Bündnissen zwischen Licht und Finsternis. Wenn ihr einen solchen Verbündeten
der Finsteren vorführt, wird niemand ihn spüren, nur ein Hund wird die
Finsternis anknurren.
Man kann sich
irren, aber es ist unentschuldbar, nicht auf einen Rat zu hören. Wir stellen
Unsere Gunst nicht ein, aber warum sich ohne Rettungsringe auf dem stürmischen
Meer wiederfinden?
303. Betrachten
wir, wie jene kommen, die nur Neues fordern.
Hier ist
jemand, der nur fordert, aber noch nicht einmal die Harmonisierung der Zentren
kennt – kann man ihm etwa etwas Neues geben? Hier ist jemand, dem es an
Enthusiasmus fehlt – kann man ihm etwa etwas Neues geben? Hier ist jemand, der
die Freude nicht kennt – kann man ihm etwa etwas Neues geben? Hier ist jemand,
der sich nicht von Bosheit befreit hat – kann man ihm etwa etwas Neues geben?
Hier ist jemand, der von Neid geschüttelt wird – kann man ihm etwa etwas Neues
geben? Hier ist jemand, der vor Furcht erblasst – kann man ihm etwa etwas Neues
geben? Hier ist jemand, der sich von der Wahrheit abgewandt hat – kann man ihm
etwa etwas Neues geben?
[Russisches Original. Seite 166.]
Hier ist jemand, der gereizt und im Herzen tot ist –
kann man ihm etwa etwas Neues geben?
Viele
kommen und fragen: „Wo ist denn das Neue? Wir sind bereit, es mit Füßen zu
treten. Unser Denken ist bereit, es zu verneinen. Es ist unser Wunsch, das zu
vernichten, was ihr sagt.“ Solche Worte erfüllen die Erde.
Die Diener
der Finsternis müssen lauschen, um zu verneinen, und sich nähern, um zu
schmähen. Unterscheidet nach der Verneinung, sie hat sich bereits im Herzen der
Diener der Finsternis eingenistet. Man muss oft aufzeigen, wenn sich die Kälte
der Verneinung nähert.
304. Die
erste Bedingung des Erfolgs ist, die Essenz des Wissens nicht preiszugeben. Man
muss in das Wesen seines Gesprächspartners eindringen, um sich nicht über seine
Absichten zu täuschen. Man kann die Früchte eines solchen Verrats für viele
Jahrhunderte aussäen, besonders, wenn wir das Leben der Feurigen Welt berühren.
Mögen die
Menschen verstehen, dass für Erkenntnis das Fluidum der Annahme notwendig ist.
Abwendung, Vertreibung und Schmähung taugen nicht für die Pfade der Feurigen
Welt.
305. Viele
Ereignisse füllen den Raum. Man kann sehen, wie einige von ihnen dorthin streben,
wo es keine sichtbaren Möglichkeiten gibt. Ihr wisst bereits, dass sich die
menschlichen Möglichkeiten von den kosmischen Möglichkeiten, denen man
nachfolgen muss, unterscheiden. Auch wisst ihr, dass die Knoten der Ereignisse
den Schleudermaschinen der Alten gleichen.
306. Man
könnte fragen: Worin besteht der Hauptschaden der schwarzen Magie? Muss es
nicht außer dem persönlichen auch kosmischen Schaden geben? Genauso ist es. Das
Vermengen der Elemente und das Herbeirufen von Teilen des Chaos ist der größte
Schaden der niederen Beschwörungen. Man muss
[Russisches Original. Seite 167.]
sich vorstellen, dass auf diese Weise Wesenheiten der
niederen Schichten in für sie nicht vorgesehene Sphären Zutritt erhalten und
fortfahren, weit in den Raum hinein Schaden anzurichten. Deshalb sind umfangreiche
Maßnahmen erforderlich, um den ohnedies kranken Planeten zu schützen. Man
sollte ganz allgemein von Magie Abstand nehmen.
307. Man
kann den Schaden der schwarzen Magie durch bewussten Widerstand in bedeutendem
Maß abschwächen. Wenn unser Herz uns von einem Angriff benachrichtigt und
schwarze Sternchen erscheinen, muss man sich ruhig und furchtlos an die
Hierarchie wenden. Viele Angriffe werden sofort unterbunden. Es wäre aber ein
Fehler, die natürlichen Herzen Zeichen nicht zu berücksichtigen.
308. Worin
liegt der wesentliche Nutzen des Aussendens von Gedanken? Neben der Nützlichkeit
für gute Werke, deretwegen der Gedanke ausgesendet wird, liegt der Hauptnutzen
darin, den Raum selbst durch das Gute zu stärken. Eine solche Sättigung des
Raumes ist ein gewaltiger Schutz für die Gesundheit des Planeten.
So kann man
sich daran gewöhnen, mehrmals täglich gute Gedanken als räumliche Pfeile
auszusenden. Die Gedanken können sowohl Einzelpersonen gelten als auch
unpersönlich sein. Die Bekundung von Gutem hat einen großen Wert und geht im
Raum nicht verloren.
309. Auch jeder
Wanderer kann den Raum mit nützlichen Verbindungen anfüllen. Selbst im Altertum
gingen die Mitglieder einer Gemeinschaft nach Ablauf einer gewissen Frist für
eine Zeitlang ihre getrennten Wege. Ein solches ausgespanntes fluidales Netz
hat eine tiefe rettende Bedeutung.
[Russisches Original. Seite 168.]
Man soll
nicht bloß Gedanken, sondern auch psychische Energie auf weite Entfernung
aussenden. Die Alten nannten ein solches fluidales Netz das Gewebe der Mutter
der Welt. Wenn das Haupt der Gemeinschaft bekanntgab, dass die Frist zum Auszug
gekommen sei, freuten sich die Mitarbeiter, denn das bedeutete, dass das Netz der
psychischen Energie schon stark war.
310. Alles Höhere
befindet sich in ununterbrochener Tätigkeit. Die Offenbarung von
Anziehungskraft ist der höheren Tätigkeit angemessen. So wollen wir unser Herz mit
Anziehungskraft ausstatten. Nichts anderes entspricht der großen Tat. Man muss
sich daran gewöhnen, die Anziehungskraft für das Allgemeinwohl zu verstehen;
darin ist das Gesetz des Herzens enthalten. Auch alle physischen Gesetze werden
durch anziehende Tätigkeit gestärkt.
311. Bei höherer
Tätigkeit gibt es nichts Abstoßendes, überlassen wir diese Eigenschaften den Elementen
des Chaos. Begreifen wir, dass auch Elektrizität in ihrer positiven oder negativen
Form nicht abstoßend ist, denn die Energie ist bereits von einer höheren
Dimension. Die Lehre über Austausch und Zusammenarbeit ist nicht abstoßend. Ein
abstoßender Gedanke ist bereits eine Grundlage der Begrenzung. Ein Gedanke der
Nichtzulassung steht bereits im Widerspruch zur Feurigen Welt.
312. Trotz
ihrer Unsichtbarkeit lassen feurige Erscheinungen irdische Wesenheiten erbeben.
Ströme und Strahlen der Feurigen Welt erschüttern sogar verfeinerte Wesen. Selbst
eine unsichtbare Erscheinung ist für das Herz schon unerträglich. Wie stark
wirkt sie dann,
[Russisches Original. Seite 169.]
wenn sie in einen sichtbaren Zustand versetzt wird, indem
sie sich dem Gesetz des inkarnierten Seins annähert! Man muss diese Entsprechung
gründlich erkennen. Sogar die stärksten Geister fielen in Ohnmacht, ergrauten,
wurden blind oder taub und verloren die Beweglichkeit ihrer Glieder.
Eine Erscheinung
Feuriger Wesenheiten sollte unser Bewusstsein nicht zerstören. In naher Zukunft
werden die Menschen ihren Körper durch ihr Bewusstsein an die Aufnahme höherer
Energien gewöhnen. Auf diese Weise können die Menschen allmählich feurigen
Epidemien widerstehen.
313. Ein Lehrer
wurde einst zum König gerufen, um weise Gespräche zu führen. Der Lehrer
betrachtete den Herrscher aufmerksam und begann, von der Schönheit seiner
Krone, vom Glanz ihrer Edelsteine und von dem erhabenen Symbol in dem Goldreif
zu sprechen, den er mit einem anziehenden Magneten verglich. Zum Erstaunen der
Schüler, die den Lehrer begleiteten, und zum Wohlgefallen des Herrschers
beschränkte sich das Gespräch auf die Bedeutung der Krone.
Als die
Schüler den Lehrer nachher fragten, warum er zu dem König nicht über das
Prinzip des Weltalls gesprochen habe, sagte der Lehrer: „Das Bewusstseinsniveau
muss der Maßstab sein. Hätte ich über das Prinzip des Weltalls gesprochen, wäre
der König im besten Fall in Langeweile verfallen und im schlimmsten in den
Abgrund der Verzweiflung gestürzt. Das eine wie das andere wäre schädlich
gewesen. Man konnte jedoch bemerken, dass für den König seine Krone der
wertvollste Schatz ist, weshalb es nützlich war, sie emporzuheben und ihn an
die Bedeutung der Krone der Welt zu erinnern.
Habt immer
das Beste im Blick, was euer Gesprächspartner besitzt. Selbst wenn es ein ganz gewöhnlicher
Gegenstand ist, muss man gleichwohl
[Russisches Original. Seite 170.]
dessen höchste Bedeutung finden. Nur so macht ihr euch
anziehend und öffnet den Weg in die Zukunft. Untauglich, ja sogar
verbrecherisch ist der Lehrer, der nicht gemäß dem Bewusstseinszustand seines
Zuhörers spricht.“
Wir wollen
uns dieses Gleichnis besonders merken, wenn wir im Begriff sind, die Feurige
Welt zu erwähnen. Jede hervorgerufene Beschimpfung des Höheren Prinzips schafft
ein schweres Karma.
314. Unerschütterlich
ist, wer sich dem Höchsten hingab. Wenn es irgendein Schwanken gibt, bedeutet
das, dass keine Vorstellung über das Höchste vorhanden ist. Ein Geist, der sich
die Feurige Erhabenheit nicht vorzustellen vermag, kann nicht zum Höchsten
aufsteigen. Wir wiederholen, dass jedwede Furcht vor dem Feuer bereits geistige
Blindheit ist.
315. Man muss
verstehen, viele scheinbar verschiedenartige Begriffe zu verbinden. So stellen
sich Hierarchie und selbständige Tätigkeit für jene, die sie nicht verstehen, als
einander widersprechende Begriffe dar. Indessen erfordert Hierarchie gerade die
Entwicklung selbständiger Tätigkeit.
Wer selbständige
Tätigkeit nicht versteht, kann sich der Hierarchie nicht nähern. Auf den Stufen
des Aufstiegs sind selbständige Tätigkeit und Findigkeit die erste Bedingung. Mit
der Hilfe der Hierarchie sollte man erst rechnen, wenn man sein ganzes selbständiges
Können angespannt hat. Jeder weiß, dass entsprechend der erworbenen Erkenntnis
die Annäherung an den Lehrer seltener wird, denn der Mensch erhebt sich auf die
Stufe eines Mitarbeiters.
Man muss
verstehen, dass das Testament der selbständigen Tätigkeit bereits ein Zeichen
des Vertrauens ist. Außerdem kann gerade ein vertrauenswürdiger Mitarbeiter die
Hierarchie in voller Bewusstheit verehren. So können wir dem Höchsten durch
[Russisches Original. Seite 171.]
selbständige Opfer helfen. Die Menschen haben dieses Testament
nicht verstanden und begannen, Blutopfer darzubieten. Doch kann vergossenes
Blut der Hierarchie etwa von Nutzen sein?
Ein
Austausch von Herzenergie stärkt die Zusammenarbeit, deshalb wird die
Offenbarung der Hierarchie durch selbständige Tätigkeit der richtige Aufstieg
zur Feurigen Welt sein.
316. Wahrhaftig,
man sollte die kosmischen Bedingungen mit Unseren Methoden verbinden. Wenn Wir also
nachdrücklich die Abschaffung der Magie anordnen, wollen Wir auf natürlichem
Wege helfen.
317. Es ist
gut, dass ihr die Entwicklung von Tätigkeit und Widerstand versteht. Wirklich,
die Tätigkeiten weiten sich mit jedem Tag aus und beziehen neue Schichten mit
ein.
Ebenso ist
es gut, dass ihr versteht, wie sehr der Fürst der Welt in allen Teilen der Erde
Vorkehrungen für einen neuen Kampf trifft. Daher kann man jede Offenbarung von Hingabe
schätzen. Es gibt zu wenig Hingabe in der Welt, man sollte jede Bekundung
fördern.
318. Bestimmt
wird jemand fragen: „Wo sind die Worte über die Feurige Welt; die Lehre über
die Ethik schildert uns nicht das Element Feuer?“ Solche Menschen werden nie
begreifen, dass der erste Schritt zur Annäherung an die Feurige Welt die
Aneignung der Lebensgrundlagen ist. Nur ein Unwissender verlangt nach der
chemischen Zusammensetzung eines Feurigen Wesens. Doch ein verfeinertes
Bewusstsein weiß, dass die psychische Energie zum Verständnis der Feurigen Welt
führt. Nur das Herz gibt einem ein, wie man über einen glatten Felsen die Höhen
erklimmen kann.
319. Selbst
unter den engsten Bedingungen kann man Erneuerung und Stärkung erlangen. Oft festigt
sich
[Russisches Original. Seite 172.]
eine Pflanze zwischen Steinen weit dauerhafter als in
fetter Erde. Nur bedrängte Bedingungen führen die Wurzeln in die Spalten und
kräftigen sie gegen Wirbelwinde.
Ein
Holzfäller fragt: „Warum schlug der Baum an einem so unzugänglichen Platz
Wurzeln?“ Natürlich wegen des Holzfällers.
320.
Jedermann spürt eine innere Erleichterung, wenn er richtig handelt. Man kann dieses
Gefühl als einen bewussten Reflex der Nervenzentren erklären, oder wie es
heißt, als Gewissen, doch lasst uns auch die kosmischen Gründe eines solchen Zustands
nicht vergessen.
Rechtes
Handeln erfolgt in Zusammenarbeit mit der Feurigen Welt, es ergibt sich das
Entsprechende, und die feurigen Zentren des Organismus klingen mit dem
erhabenen Gedanken des Raumes zusammen. So ist jedes rechte Handeln nicht nur
für uns selbst segensreich, sondern erweist sich auch als räumliche Tat. Die
Feurige Welt freut sich über rechtes Handeln.
321. Die räumliche
Verurteilung, die als Gegenwirkung auf nicht nützliche Taten folgt, nannte man „Zephiroth
Herim“. Die Menschen, die diese Begriffsbestimmung festlegten, besaßen ein
tiefes Wissen von der Verbindung des Feuers mit unserem Dasein. Sie verstanden,
dass, außer bei Wirkung des Karmagesetzes, jede Handlung das feurige Element
berührt. Sie kann ganze Spiralen des Aufbaus stören und so einen sofortigen
Rückschlag herbeiführen. Deshalb hat die Theorie des Rückschlages außer ethischen
Gründen auch eine vollkommen chemische Grundlage.
322.[120] Der
rechte Pfad ist deshalb gut, weil jede seiner Dimensionen schon nützlich ist.
Man sollte noch nicht einmal darüber nachdenken, wo die Grenze des Pfades
liegt. Man kann sich in jeder beliebigen Dimension verbessern.
323.[121] Ein
Taucher trifft Vorbereitungen für die tiefste Wasserschicht. Er kümmert sich
nicht um die obere Schicht, hingegen muss er den vollen Druck in den tieferen
Schichten in Betracht ziehen. So muss man auch, wenn man sich den Völkern zuwendet,
eine Vorstellung vom niedersten Bewusstsein haben. Jeder, der über die Feurige
Welt nachdenkt, muss das Denken des halbtierischen Bewusstseins verstehen
können.[122] Man sollte das
Verständnis selbst des niedrigsten Bewusstseins nicht vernachlässigen. Im
Gegenteil, man muss sich mit der ganzen Findigkeit versehen, um selbst noch im
tierischen Gebrüll einen menschlichen Laut zu erhaschen. (…)
Die
Unfähigkeit, sich einem anderen Bewusstsein anzupassen, ist äußerst gefährlich.
Wie viel Unglück ist durch unangebrachte Worte entstanden! Bekundet Findigkeit!
324.[123] Ein
Bote, der von seinen Verfolgern eingeholt wurde, stürzte sich mitsamt seinem
Pferd an der breitesten Stelle des Flusses ins Wasser. Die Verfolger hielten
an, in der Hoffnung, der Bote werde untergehen, doch er erreichte das andere
Ufer. Um schneller voranzukommen, eilten die Verfolger zu einer engeren Stelle
und versanken in der Strömung.
Wahrlich,
wo es eng ist, ist es gefährlich. Diese Überlegung sollte man überall anstellen.
Nach dem Trugbild der Erleichterung zu suchen, führt nicht zur Heldentat. Das
Schwierigste bietet den besten Zugang. Die Menschen wollen nicht verstehen,
dass beharrliches Suchen bereits starke Energien wachruft. Streben wir deshalb
nicht zum Engen, sondern bevorzugen wir das weite Prinzip.
325. In der Tat, Feierlichkeit muss anerzogen werden. Die Fähigkeit,
sein Gefühl nach oben zu lenken, verleiht bereits Feierlichkeit und einen
feurigen Strom. Das bedeutet: Wir sind von der Feurigen Welt nicht weit
entfernt, wenn ein rettender Strahl erfühlt werden kann. Beharrlichkeit im
Denken an die Feurige Welt verwandelt schon unsere Natur. Gewöhnlich spüren wir
eine solche Verwandlung nicht.
Nur bei
verwickelten Ereignissen bemerken wir, dass wir uns ihnen gegenüber völlig
anders verhalten. Beim Auseinanderbrechen der Welt werden wir empfinden, was
wir bedauern und was uns freut.
326. Bei
der einfachsten Handarbeit und in der Musik kann man lehrreiche Erfahrungen
sammeln. Manchmal wird bloß ein Finger nicht genau an der richtigen Stelle
angelegt, und dadurch geht der ganze Ton verloren; dabei bedeutet eine solche falsche
Anwendung überhaupt nicht, dass der Fehler nicht gutzumachen wäre.
Die einen Zentren
verbinden sich rasch, andere hingegen erfordern aus vielen Gründen eine länger währende
Zusammenarbeit. Die Geduld, diese große Stütze des Erfolgs, wird bei solchen
Anpassungen der Zentren geprüft. Oft dienen gerade die länger währenden Anpassungen
dem Guten; sie verbinden nicht nur die Zentren, sondern vereinen gleichsam die
Energie in Richtung Zukunft. So ist Geduld eine Zierde des Herzens. Wer immer in
Geduld unerfahren ist, wird nicht wissen, wie er sich der Feurigen Welt anpassen
kann.
327.[124] Es
wurde bereits gesagt, dass Lästerung abzulehnen ist, doch sollte man lernen,
dass alle und jede Lästerung unzulässig ist. Manchmal befreien sich die
Menschen von der Lästerung nur in einem engen Kreis von Begriffen, doch ihre
Zungen äußern schwere Lästerungen in Bezug auf einen Nachbarn. Wer kann beurteilen,
welche erhabenen Herzensleitungen durch diese üblen Beschimpfungen verletzt werden?
Deshalb muss Lästerung als unwürdige und schädliche Tat völlig aus dem Leben
verbannt werden.
328. Der
Mensch kann sich nicht mit beiden Beinen gleichzeitig fortbewegen. Ein solcher
Wechsel der Hebel bietet ein Beispiel für den Wechsel der Energien. Man muss
sich besonders an den Wechsel der Tätigkeit der Zentren gewöhnen. Es können
nicht alle Zentren gleichzeitig erklingen, ihr Fortschritt hängt gerade vom
Wechsel der Tätigkeit ab.
Das
Schweigen eines Zentrums bedeutet aber nicht seinen Tod. Im Gegenteil, es
erneuert sich wie ein schlafender Mensch durch den Verkehr mit den höheren
Welten.
329. Sogar
in gewöhnlichen Briefen stößt man auf relative Ausdrücke, die nur von demjenigen
verstanden werden, der in die Korrespondenz eingeweiht ist. Ebenso kann man
sich auch bei Prophezeiungen über einige für uns unklare Ausdrücke wundern. Wenn
wir uns aber die Zeit und alle Umstände der Prophezeiungen ins Gedächtnis rufen,
können wir klar sehen, dass die Relativität der Ausdrücke nur für unsere Zeit
besteht, denn die Jahrhunderte haben viele Begriffe und Ausdrücke geändert. Man
soll sich mit Umsicht wappnen, um nicht der Unwissenheit anheimzufallen.
330. Es
heißt, die Wissenschaft der Gestirne sei genau, denn die Gestirne existieren.
Doch vergessen wir dabei die Relativität nicht. Neben dem Chemismus der
Strahlen der Gestirne selbst muss man verstehen, wie stark die Atmosphäre beim
Durchgang von Himmelskörpern und Wellen kosmischen Staubes vibriert. Deshalb
muss der Astrologe auch Astrophysiker und Astronom sein. Außerdem muss er die
irdischen Bedingungen spüren,
[Russisches Original. Seite 176.]
die den Strahlen der Gestirne entgegenwirken. Nur bei
Beachtung dieser Bedingungen werden sich seine Schlussfolgerungen von Irrtümern
befreien.
331.
Sollten die Menschen alle Gefahren kennen, die sie umgeben? Man kann sich den
Zustand eines Menschen vorstellen, der weiß, wie viele Skorpione und Schlangen sich
in seiner Nähe befinden, oder wie viele tödliche Fliegen und Spinnen ihn
umgeben – es ergibt sich eine bedauernswerte Lage. Besonders gefährlich ist es,
wenn der Mensch diese Gefahren kennt und sie dadurch näher heranbringt.
Deshalb ist
das Gefühlswissen das Beste, das den sichersten Pfad entlang führt und nicht
mit einer Vielzahl von unnötigen Überlastungen beschwert. Daher wird das feurige
Prinzip, das dem Gefühlswissen innewohnt, die Flügel der Rettung genannt.
332.
Vergleicht das Feuer eines Schmelzofens mit den Flammen einer wütenden
Feuersbrunst, vergleicht übereinstimmendes Wirken mit den Elementen des Chaos,
und ihr werdet alle rettenden Rhythmen herbeirufen, um übereinstimmendes Wirken
zu bekunden. Deshalb müssen die Schulen den Rhythmus der Übereinstimmung
entwickeln. Wir haben des Öfteren an die Übereinstimmung bei gymnastischen
Übungen erinnert.
Nicht nur
für den Krieg, sondern auch für geistige Verteidigung bedarf es der Disziplin der
Massen. Man darf die Massen nicht zur Bestialität verleiten, doch Rhythmus
bringt Übereinstimmung in Menschenansammlungen. Vergessen wir dabei die
feurigen Beispiele nicht. Das feurige Prinzip lebt nämlich durch einen
besonderen Rhythmus.
333.
Vorurteil sollte man sowohl im Großen als auch im Kleinen vermeiden. Viele
Möglichkeiten sind durch Vorurteil unterbunden worden. Die feurige Energie ist nämlich
für Vorurteil sehr empfindsam. Doch wenn man
[Russisches Original. Seite 177.]
diese Eigenschaft der Energie kennt, kann man mittels
Suggestion entgegenwirken.
334.
Wahrhaftig, die Trennung der Kette der Welten ist schrecklich. Niemand denkt in
kosmischem Maßstab, man sollte aber an die Pfade des feinstofflichen
Fortschritts denken. Man sollte sich dauernd bewusst sein, dass der Gedanke sich
unaufhörlich fortbewegt, wenn das Denken bewahrt wird. So wird auch die Einheit
mit der Hierarchie uns nicht allein lassen, wenn wir voranschreiten.
Auf die
Frage: „Werden wir im Stich gelassen?“, antworte Ich: „Wahrlich, das werden wir
nicht, wenn das Herz fest mit der Hierarchie verbunden ist. Wir können in der
Feinstofflichen Welt vorwärtsschreiten, wenn die Führende Hand nicht abgewiesen
wird“.
335.[125] Es
wurde gesagt: Die Menschheit muss den Luxus aufgeben. Nicht ohne Grund haben
die Menschen selbst diesen Begriff ausgesondert. Nichts sollte ihn ersetzen.
Luxus ist nicht
Schönheit, nicht Geistigkeit, nicht Vervollkommnung, nicht Aufbau, nicht Heil
und nicht Mitleid, kein guter Begriff kann ihn ersetzen. Luxus bedeutet die Zerstörung
von Mitteln und Möglichkeiten. Luxus ist Zersetzung, denn jeder Aufbau ohne
Rhythmus wird nur zu Zersetzung führen. Man kann zur Genüge sehen, dass der
weltliche Luxus bereits erschüttert ist, doch man muss eine übereinstimmende
Zusammenarbeit finden, um die Seuche des Luxus zu heilen.
Die Selbstsucht
wird einwenden, Luxus sei verdienter Überfluss. Man wird auch sagen, Luxus sei königlich.
Das ist eine Verleumdung. Luxus war immer ein Zeichen des Verfalls und der Verdunkelung
des Geistes.
Die Ketten
des Luxus sind auch für die Feinstoffliche Welt besonders schrecklich. Dort
sind Fortschritt und stetige Vervollkommnung des Gedankens erforderlich. Überladung
führt nicht zu den nächsten Toren.
336. Ein
guter Gedanke ist die erste Grundlage einer guten Tat. Der Gedanke leuchtet vor
der Tat auf, deshalb lasst uns die Gestalt des Guten nach den Feuern des
Gedankens einschätzen. Glaube ohne Werke ist tot[126], ein
solcher Glaube ist ein blindes Auferlegen, aber kein guter Gedanke.
Auch ein
finsterer Gedanke hat eine Ausstrahlung. Ihr kennt bereits die schwarzen
Flecken mit roter Ausstrahlung und wisst, wie das Wetterleuchten des Lichts mit
den finsteren Ausstrahlungen kämpft. Ein finsterer Gedanke führt zu den abnormsten
Taten.
Ein
gewisser König befahl, ein Heiligenbild mit Hörnern aus Diamanten zu schmücken,
um die Macht seiner Willkür zu zeigen. Ein gewisser Wahnsinniger schmückte seine
Schuhe mit einem Heiligenbild; es schien aber, dass nichts geschah, denn er
konnte die in der Feinstofflichen Welt vor sich gehende Zerstörung nicht sehen.
Er überredete sich selbst in seinem Wahnsinn.
Man kann
das Unwägbare nicht mit irdischen Maßen messen.
337. Wenn
Hieroinspiration den Gedanken auf ein bestimmtes Land oder einen Ort lenkt, bedeutet
dies, dass sich kosmisch Umstände von großer Bedeutung bilden. Vielleicht ist
ein solches Empfinden des Ortes durch die irdische Lage der Dinge nicht
erklärbar. Vielleicht befindet sich vom irdischen Gesichtspunkt aus ein solches
Land in einem sehr wenig anziehenden Zustand, doch das höhere Gesetz bestimmt
bereits den Ort einer besonderen Anspannung.
Die
irdischen Augen sehen noch nichts, doch die Hieroinspiration lenkt das
Bewusstsein schon dahin, wo die Strahlung des Höheren Lichts vom Schicksal bestimmt
wurde. So leuchtet für uns über dem Gefühlswissen die Hieroinspiration. Sie
scheint
[Russisches Original. Seite 179.]
dem Sichtbaren oft zu widersprechen, doch sie spricht
die Worte der Feurigen Welt. So ist es auch mit der Empfindung, von der heute
gesprochen wurde. Hieroinspiration lenkt dorthin, wo der Gipfel schon leuchtet.
338. Wir
freuen Uns besonders, wenn jemand den Pfad erkennt, den er mit Unserer Hilfe
zurückgelegt hat. Dies ist eines der Gefühle, die der Hierarchie am nächsten stehen.
Man kann viele Zeichen des Verkehrs mit Uns feststellen. Eine jede solche Feststellung
wird die Brücke in die Feurige Welt festigen.
339. Jeder
gute Gedanke ist ein mächtiger Hebel, sowohl für den Empfänger als auch für den
Sender. Die Menschen bevorzugen Sendungen über irdische Gegenstände, erkennen
aber nicht, dass irdische Sendungen sowohl zum Licht als auch zur Finsternis
führen können.
Die
Wirkungen irdischer Sendungen hängen vom Niveau des Bewusstseins des Empfängers
ab. Geistige Sendungen aber sind fehlerfrei. Ihr Weg führt nicht zur Finsternis,
sie können aber, wenn sie verstanden werden, auf die irdischen Verhältnisse
segensreich einwirken.
Die Lehre geht
besonders auf gedankliche Sendungen ein. Als feurige Tätigkeiten haben sie auch
eine große Bedeutung für das Gleichgewicht des Raumfeuers. Die Lehre muss davor
warnen, dass unordentliches Denken der Umgebung keinen Nutzen bringen kann.
Wir müssen jedoch
darauf bedacht sein, dass die Energie nicht eng in eine Richtung, sondern für die
ganze Weite des Raumes genutzt wird. Vergessen wir nicht, dass Feuer als
allgegenwärtiges Element gesandte Schwingungen augenblicklich überträgt. Und
niemand kann die Ausbreitung solcher feinsten
[Russisches Original. Seite 180.]
Energien verhindern.
Immer
wieder muss man über den behutsamen Umgang mit Energien sprechen. Urteilen wir
nicht wie Menschen, die nicht gewillt sind, über die Erdkruste hinaus zu
denken. Wenn wir der Feurigen Welt zustreben, müssen wir die Anzeichen eines solchen
Zustandes erkennen.
340. Man
soll auf jede Weise und mit ganzer Aufmerksamkeit alles aus dem Denken entfernen,
was an das gewöhnliche Alltagsleben binden kann. Mittel und Möglichkeiten sollte
man nicht im Alltag suchen. Ihr habt bemerkt, wie ungewöhnlich Wir aufgebaut
haben. Jetzt muss man aber mit noch mehr Ungewöhnlichkeit überraschen.
Betrachtet sie als Mittel zum Erfolg. Die Menschen sind in einen engen Raum
eingetreten, man darf ihren Vorurteilen nicht folgen. Man muss sie von einer
unerwarteten Seite aus besiegen.
341.[127] Ein
weiser Führer hört seinen Gesprächspartner vor allem an und äußert erst dann
seine Meinung. Er hört ihm nicht nur zu, um das Wesen des Gedankens kennenzulernen,
sondern auch, um die Sprache des Gesprächspartners zu verstehen. Die letztere Bedingung
ist von nicht geringer Wichtigkeit. Es ist kein großer Gewinn, wenn nur der
Gesetzgeber selbst seine Gesetze versteht. Es ist notwendig, dass die
Daseinsgrundlagen für jeden nach seinem eigenen Verständnis erklingen.
So gehört
die Kunst, sich die Sprache des Gesprächspartners anzueignen, zur großen Erweiterung
des Bewusstseins. Man eignet sie sich durch Hieroinspiration oder durch
bewusste Verfeinerung der Aufmerksamkeit an. Darin liegt kein Hochmut, sondern im
Gegenteil Teilnahme am Verständnis des Gesprächspartners. Viele nützliche
Überlegungen werden durch einen eigentümlichen Ausdruck herabgesetzt, doch das
feurige Auge erkennt diese Körner der Wahrheit.
342. Man
kann tatsächlich bemerken, dass von ganz schlechten Menschen viel Nützliches
vollbracht wird. Dafür gibt es viele Gründe, vor allem Karma; und dann die
Mitwirkung der Hierarchie, die jede Gelegenheit nutzt, um eine nützliche Lage
zu schaffen. Deshalb weise Ich oft auf gleichsam zufällige Menschen hin, und
man sollte nicht erstaunt sein, wenn solche Menschen an sich unwesentlich sind.
Sie können das beitragen, was bereits seit Jahrhunderten zum Senden vorbereitet
war.
343.[128] Der
Gedanke, dass etwas unmöglich sei, entstammt schon dem finsteren Prinzip. Man
muss jedwede Niedergeschlagenheit zunichtemachen, denn dieser Weg führt nicht
zur Wahrheit. Die Menschen der verschiedensten Völker bringen Freude und Kummer
auf dieselbe Weise zum Ausdruck. Das heißt, dass der Pfad zum Verstehen offen ist.
344. Wie
wird das Herz standhalten, wenn es alle geschaffenen Schrecken kennt? Wie wird
das Herz schlagen, wenn es das Wehklagen so vieler Herzen vernimmt?
Weder die
Vergangenheit noch die Gegenwart werden ihm ermöglichen, den ganzen Druck der
Welt zu bewältigen. Allein die Zukunft in ihrer ganzen Feurigkeit wird zu neuen
Ufern hinübertragen. Nur wenn wir den Rettungsanker nach vorn auswerfen, können
wir vorwärtskommen. Je weiter wir den Anker auswerfen, desto leichter und kräftiger
werden wir unser Bewusstsein in die Feurige Welt übertragen. Um dieser Welt willen
können wir das Bewusstsein verbessern, das Herz erleuchten und an das Gute
denken. Nichts anderes kann den Menschen sicher durch all die Felder des
Schreckens hindurchführen.
Die
Menschen verstehen die Menge des geschaffenen Unglücks nicht. Das Absterben der
psychischen Energie macht die Menschen für die Wirklichkeit unempfindlich.
Unempfindlichkeit für die Wirklichkeit ist
[Russisches Original. Seite 182.]
eine der schrecklichsten Epidemien. Die Menschen
wenden sich vom Geschehen ab und glauben, auf diese Weise ein für den Körper
angenehmes Dasein verlängern zu können.
An die
Zukunft verstehen sie überhaupt nicht zu denken. Doch ohne Zukunft sind Helden
und Erneuerung undenkbar. Deshalb lasst uns bei jeder Gelegenheit auf die
Feurige Welt, das Ziel des Daseins, hinweisen.
345.
Niemand weiß, ob jemand gestorben oder nur dahingegangen ist. Es gibt viele
leere Grabstätten und viele Einäscherungen von Holz anstelle eines Körpers.
Daher sollte man die Verbindung mit der Hierarchie als die Offenbarung eines
Steuermannes verstehen. Wenn heute etwas unaussprechlich ist, möge man
begreifen, dass das Steuer sich in Mächtigen Händen befindet.
346. Es
gibt zwei Arten von Menschen in der Welt. Für die einen zieht sich die Zeit
unerträglich lange hin, für die anderen fliegt sie unvergleichlich schnell. Richtet
eure Aufmerksamkeit auf die letzteren, in ihnen sind die Anzeichen der
Feinstofflichen und der Feurigen Welt entwickelt. In ihnen sind die
Möglichkeiten der Arbeit für die Ewigkeit entwickelt.
Kann man
sich ewige Arbeit vorstellen, wenn die Last der Zeit bleibt? Zum Glück kann man
sich bereits während der physischen Existenz vom Druck der Zeit befreien. Es
geht nicht nur um ständige Arbeit, sondern auch um eine solche Übertragung des
Bewusstseins in die Zukunft, dass für komplizierte Gedanken nicht genügend Zeit
bleibt.
347. Es ist
wundervoll, inmitten des irdischen Lebens Anzeichen der Feinstofflichen Welt
wahrzunehmen. Wie ein Reiter auf seinem Weg anhält, um die Wegzeichen zu
erkunden, so verfährt derjenige, der das zukünftige Leben im Herzen trägt.
Allein der Begriff des Pfades ist dem irdischen Aufenthalt angemessen.
[Russisches Original. Seite 183.]
348. Wer
sät, wird ernten. Nichts kann das Gesetz der Gerechtigkeit ändern. Man kann es
nach nicht-irdischen Maßstäben anwenden, doch die Saat muss der Stärke des Bewusstseins
gemäß überwunden werden.
Es ist
beklagenswert, dass Menschen, die schon von Karma wissen, sich selbst
gleichwohl ständig ein schädliches schaffen. Diese Menschen wenden, obwohl sie sich
der Höheren Welten bewusst sind, trotzdem für alles irdische Maßstäbe an: Für
die Zeit, für Empfindungen und für Absichten. Deshalb ist es oft so schwierig, im
Rahmen des Möglichen das Karma zu erleichtern. Es ist so, als ob die Menschen
allem entgegenwirken, was nützlich für sie ist.
349. Es
heißt, dass eine große Verwunderung darüber herrscht, dass Glück erzwungen wird.
So hieß es im Altertum, doch auch heute hat sich das nicht verändert. Nur durch
ständige Wiederholung kann man die Maße der Drei Welten bekräftigen.
350.[129] Man
darf die Grundlagen der Zusammenarbeit nicht einmal indirekt verletzen. Man
sollte in den Begriff der Zusammenarbeit folgende Begriffe mit einbeziehen:
Lehrerschaft, Führung sowie Achtung des Nächsten, seiner selbst und derer, die
euch nachfolgen. Gerade jetzt ist es unmöglich, die Bedeutung der
Zusammenarbeit als Mittel zur Erweiterung des Bewusstseins zu schmälern. Man
muss Zusammenarbeit als Gewähr[130] für
den allgemeinen Erfolg liebgewinnen.
351. Bosheit,
Zweifel, Misstrauen, Ungeduld, Faulheit und andere Eingebungen der Finsternis
trennen die irdische Welt von den Höheren Sphären.
Anstatt den
Weg des Guten einzuschlagen, versuchen die Menschen, das Entzücken des Geistes
durch verschiedene Narkotika zu ersetzen, die eine Illusion der jenseitigen
Welt gewähren. Bemerkt, dass in vielen Religionen durch spätere Ergänzungen
sehr kunstvolle Zusammensetzungen von Narkotika eingeführt wurden, um das
Bewusstsein künstlich über den irdischen Zustand zu erheben. Die Fehlerhaftigkeit
solcher Gewaltmaßnahmen ist natürlich groß; sie bringen nicht nur die Welten einander
nicht näher, sondern entfremden und verrohen im Gegenteil das Bewusstsein.
Ebenso ist
das irdische Leben von dauernden Vergiftungen erfüllt, mit denen die Menschen
einander so liebevoll bewirten. Die Lehrer aller Zeiten lehrten die Menschheit
den reinen Pfad des Geistes, um mit den Höheren Welten in Verbindung zu treten,
doch nur wenige zogen den Pfad vor, den ihnen das Herz offenbarte. Besondere
Aufmerksamkeit muss man der Befreiung von Giften schenken. Ein bedeutender Teil
des Bodens ist bereits verseucht, ebenso wie die Bereiche über der Erde. Neben
den Narkotika haben die Menschen viele schreckliche Substanzen erfunden, die
anstatt Gesundung den geistigen Tod herbeiführen. Eine Unmenge von giftigen
Ausdünstungen erstickt die Städte.
Die
Menschen denken an die Herstellung vieler Substanzen, die weit tödlicher sind
als Narkotika. Narkotika schaden den Konsumenten selbst, tödliche Gase aber quälen
alles, was lebt. Man kann Narkotika, aber auch diese mörderischen Erfindungen
nicht streng genug verurteilen. Einstmals verfielen die Menschen aus
illusorischem Entzücken in Fehler, heute aber schämen sie sich überhaupt nicht,
den Intellekt und den Geist ihrer Nächsten zu töten, und bezeichnen diesen Mord
als eine Errungenschaft der Wissenschaft.
352. Man
sollte jeder Erfindung der Wissenschaftler Aufmerksamkeit schenken. Die
Wissenschaftler müssen vor allem
[Russisches Original. Seite 185.]
für die Unschädlichkeit einer neuen Substanz
verantwortlich sein. Viele Metalle werden in den täglichen Gebrauch eingeführt,
nicht nur in reinem Zustand, sondern auch in Zusammensetzungen. Indessen haben bereits
in den ältesten Zeiten Legierungen die menschliche Aufmerksamkeit erregt.
Wahrhaftig, viele nützliche Metalle rufen in Zusammensetzungen tödliche
Wirkungen hervor.
Wahrhaftig,
in Zukunft wird das Wissen vielseitig sein!
353. Zur
Frage der Narkotika sollte man hinzufügen: Sie erfordern eine allmählich
ansteigende Dosis. Wie wirkliche Fesseln der Finsternis bringen sie den
Menschen in eine ausweglose Lage. Ein Sklave der Narkotika, selbst wenn er sich
von ihnen lösen möchte, kann dies nicht tun, ohne sich selbst zu schaden. Die
Steigerung der Dosis ist tödlich, doch auch die Loslösung kann tödlich sein.
Gewiss kann
eifrige Suggestion oder Autosuggestion einen rettenden Ausweg bieten. Doch gute
Suggestion und die Finsternis der Betäubung wohnen für gewöhnlich nicht unter
einem Dach.
354.[131] Die
Menschen können nicht an die Zukunft denken, weil sie gewöhnlich unter dem Bann
der Illusion der Vergangenheit stehen. Stellen wir uns einen Menschen vor, der nach
vielen Tagen eine unangenehme Nachricht über etwas erhält, das bereits lange
vorher geschehen ist. Dieses Ereignis besteht bereits nicht mehr, der Mensch lebte
schon eine lange Zeit nach dem Geschehen, und dennoch taucht er in der
Vergangenheit ein und verliert die Verbindung mit der Zukunft.
Es soll
doch der Baum der Zukunft wachsen, man darf ihn nicht durch die Verwundung des Versinkens
in die Vergangenheit fällen. An den Schulen muss man die Aufmerksamkeit auf das
Studium der Zukunft lenken. Jeder Führer wird in seinem Bereich an die Zukunft
denken, sonst ist er kein Führer.
355. Es
wurde bereits erwähnt, dass manche Völker sich bei der Begrüßung beriechen. Man
wird sagen: Welch eine hundeähnliche Sitte! Doch selbst in dieser Abnormität liegt
eine Erinnerung an die psychische Energie, die angewendet wurde, als Menschen
durch Beriechen, Berühren, Hören und Betrachten das Wesen eines Ankömmlings
feststellten.
Heute ist
die Sitte des Händeschüttelns übriggeblieben, die von dem anderen seltsamen Verfahren
nicht weit abweicht. Die Menschen haben den Magnetismus und die geistige
Ansteckung vergessen. Sie sprechen so viel über Hygiene, verstehen aber nicht,
dass eine Berührung eine Bedeutung hat. Besonders jetzt, bei der Anspannung der
feurigen Energie, muss man sehr aufmerksam an jeden erzeugten Strom denken.
356. Zu
erkennen, dass die Lehre das Bewusstsein verwandelt, wird schon ein Verständnis
des Wesentlichen bedeuten; doch um auf das Bewusstsein einzuwirken, sollte man immer
wieder den Pfad der Hierarchie verwirklichen. Man muss sich vor dem Bild des
Hierarchen ein würdiges Verhalten angewöhnen. So sage Ich: Man soll sich in unablässiges
Gebet kleiden. Ein solches Gebet ist jetzt notwendig, wo die Erde durch
Schrecken erschüttert wird.
357.
Aufbautätigkeit und Streben nach Sieg ist schon ein Bündnis mit dem Rhythmus
der Höheren Welten.
Jedem
Samenkorn ist der Sieg eingelagert. Das Samenkorn ist seinem Wesen nach ewig.
Es wechselt von einer Form in die andere, doch es bewahrt sein unausrottbares
Wesen. Behütet und ehrt jedes Samenkorn, jedes Lebenskorn sehr, ihm wohnt die
höchste feurige Energie inne.
[Russisches Original. Seite 187.]
Selbst bei
den glänzendsten wissenschaftlichen Forschungen werden die Menschen sie nicht
finden. Sie wird mit feurigen Maßstäben gemessen, und nur ein feuriges Herz
vermag den Puls des Lebenskorns zuweilen zu erfassen. Doch wenn wir davon
sprechen, dass es unmöglich ist, das Lebenskorn mit irdischen Maßstäben zu
entdecken, wollen wir gleichwohl die Wissenschaftler nicht betrüben, sie können
beobachten. Die Wissenschaft vom Samenkorn kann großen Nutzen bringen.
Auch sollte
man sich damit zufriedengeben, dass die Entdeckung des Lebenskorns im
grobstofflichen Zustand zur Vernichtung der Welt führen würde. Die Konstellationen
des Gleichgewichts würden gestört, und keine irdischen Kräfte könnten sie
wiederherstellen.
Sobald die
Menschen jedoch die Feinstoffliche Welt begreifen und die Lehre über die
Feurige Welt annehmen, werden sie auf dem Weg zum Sieg über das Fleisch viele
Stufen vorankommen.
358. Die Hieroinspiration
muss das ganze Leben erfüllen. Das soll kein Losreißen vom irdischen Dasein
sein, vielmehr sollte die Hieroinspiration zum einzigen Ausdruck des Lebens werden.
Wenn der Hierarch auf das Nahen des feurigen Bewusstseins hinweist, entspricht jedes
geäußerte Wort und Gedanke dem höheren Entschluss. Man muss im Leben bemerken, wie
richtig das Urteil wird und wie sich das fehlerfreie Verstehen entsprechend
stärkt.
359.
Wahrhaftig, Hieroinspiration sagt: Die Schläfrigkeit eines Siegers ist die
schrecklichste Zerstörung. Im Einklang mit dem Rhythmus erklingen und ihn nicht
verwirklichen, ist eine Verletzung des Gesetzes. Ein Sieg muss ein
wohlgestaltetes Gesetzbuch bringen. Ein Sieg ist kein Ausbruch, sondern ein Aufbau
in voller Gesetzmäßigkeit. Beachtet das Gleichgewicht, das durch einen wahren
Sieg hergestellt wird.
Die Gefahr
ist der Freund des Sieges.
[Russisches Original. Seite 188.]
Wenn ihr das heute nicht versteht, werdet ihr es
morgen begreifen. Ein feuriges Herz wird durch Gefahren gestärkt. So wollen wir
den Sieg des Guten in seiner ganzen Größe verstehen.
360. Eine
spiralförmige Struktur liegt allen Strömen zugrunde; im ganzen Dasein muss man
den gleichen spiralförmigen Aufbau wahrnehmen. Nehmen wir als Beispiel die
Erkenntnis der Lehre. Wer die Lehre nur einmal probiert hat, wird aus einem
solchen Durchlesen keinen Nutzen ziehen. Nur bei wiederholtem Lesen kann man
den spiralförmigen Aufbau bemerken. Die Lehre kehrt scheinbar zu denselben
Themen zurück und berührt sie beinahe. Die Spirale des Stroms führt aber empor
und birgt ein neues Korn des Bewusstseins in sich. Das feurige Bewusstsein verwirklicht
unauslöschliche Erkenntnis.
361. Einige
Yogis meinen, die Sekretionen des Speichels und des Magensaftes seien reinigend
und deshalb nützlich. Bis zu einem gewissen Grad haben sie Recht. Bei feuriger
Anspannung ruft die Energie des Feuers eine Verdreifachung der Tätigkeit und
der Absonderungen der Drüsen hervor. Auf diese Weise scheiden die Drüsen unter
dem Druck des Feuers viele vergiftete Teile aus und führen sie ab. So kann die feurige
Energie selbst bei kosmischen Krämpfen nützlich sein.
362.[132] Die
Unwissenden meinen, der Lichtstrahlende erscheine, um sich an der Finsternis zu
rächen. Das Licht vernichtet die Finsternis aber gar nicht. Richtiger ist, dass
Finsternis, die sich dem Licht nähert, zerschlagen und vernichtet wird. Es ist
sehr wesentlich zu verstehen, dass die Finsternis sich selbst vernichtet, wenn
sie sich dem Licht nähert. Das muss der Führer bedenken, wenn Unwissende von
Rache sprechen.
363. Auch
die Vorstellung einer sofortigen Belohnung entspricht der Unwissenheit. Wo sind
denn die Stunden und Augenblicke der Ewigkeit, nach denen man die Teile der
Flamme zumessen könnte? Es gibt dort kein geistiges Streben, wo man eine
Forderung nach Belohnung sehen kann. Wer kann das Wirken von Karma behindern? Man
muss den Verlauf des Karma als die Annäherung von Belohnung und von Möglichkeiten
verstehen.
364.
Kriegerische Finsternis ist allen Völkern unter verschiedenen Bezeichnungen
bekannt. Letzten Endes bleibt Finsternis die schrecklichste Form von Avidya[133]. Sie
ist aber sehr gefährlich, wenn sie zu wirken beginnt. Man muss sie in ihrer
Tätigkeit bis zu ihrer letztendlichen Vernichtung mutig ertragen.
Es heißt: Die
Finsternis ist wie ein Teppich zur Feurigen Welt. Doch um der finsteren Unterlage
rascher zu entrinnen, muss man im Herzen entflammt sein. So wird die Feurige
Welt das Ziel des Sieges über die Finsternis sein. Wenn die Finsternis gefährlich
ist, muss auch das Ziel groß sein.
365. Trotz
aller Errungenschaften der Wissenschaft fällt es den Menschen besonders schwer
zu verstehen, dass der Raum vollkommen angefüllt ist. Sie sprechen von
Mikroben, von Wesenheiten, die nicht zu erfassen sind, und dennoch ist es ihnen
fast unmöglich, sich einen angefüllten Raum vorzustellen. Für sie ist es ein
Märchen, wenn man sie daran erinnert, dass die sogenannte Luft mit Wesen verschiedener
Entwicklungsstufen angefüllt ist.
Ebenso
schwer fällt es den Menschen sich vorzustellen, dass jeder seiner Atemzüge,
jeder seiner Gedanken seine Umgebung verändert. Die einen verstärken und nähern
sich, andere verbrennen oder werden von Wirbelströmen davongetragen. Der Mensch
will nicht verstehen, dass ihm starke Energien verliehen worden sind. Er ist
wahrhaftig der König der Natur und der Gebieter über unzählige
[Russisches Original. Seite 190.]
Legionen von Wesenheiten.
Mit Hilfe
starker Mikroskope kann man den Kindern an den Schulen manchmal zeigen, wie
angefüllt der Raum ist. Sie müssen sich an die Einwirkung der psychischen
Energie gewöhnen. Der Blick eines entwickelten Menschen wirkt auf Wesenheiten; selbst
unter der Linse eines Mikroskops werden die kleinen Wesen unruhig und spüren
die Ströme der Augen. Ist dies nicht der Keim des lebendigen und des toten Auges?
Auf dem feurigen Pfad ist es notwendig sich vorzustellen, wie angefüllt der
Raum ist.
366.
Besondere Verwirrung herrscht über die Frage des Darbringens von Opfern. Die
Menschen sind bis zu einem solchen Wahnsinn gekommen, dass Menschenopfer zur
Gewohnheit geworden sind.
Doch kann
man sich einen Gott vorstellen, der des Blutvergießens bedarf? In den grundlegenden
Gesetzen wurde von Opfern gesprochen, erst später aber führten Irrtümer und
geistiger Verfall die Menschen zu Blutopfern.
An das
Opfer wurde immer erinnert, doch was kann ein für den Höchsten Geist würdiges
Opfer sein? Natürlich nur reinstes geistiges Streben. Eine solche Grundlage der
Verbindung ist das beste Pfand für aufrichtige Verehrung. Ein solches Opfer ist
die Lebensnotwendigkeit, die besten Blüten des Herzens auf dem Altar des
Höchsten darzubieten.
Doch bis
zum heutigen Tag meinen die Menschen, der Splitter eines nutzlosen Steinchens könne
wertvoller als die schöne Blume des Herzens sein. Und eine solche Überlegung
ist auf den Wegen zur Feurigen Welt von großem Nutzen.
367. Selbst
auf einem mittleren Niveau wissen die Menschen
[Russisches Original. Seite 191.]
in einer zottigen und ungeordneten Art ziemlich viel.
Es ist besonders gefährlich, dass die Menschen weniger den Gegenstand selbst
und seine Bedeutung erfassen, sondern eher, von wem die Mitteilung stammt und die
Gründe dafür. Auf diese Weise entsteht das äußerst schädliche Vorurteil. Doch
sogar Wölfe können etwas beitragen! Auf einer langen Reise muss man viele
Erwägungen anstellen. Auch diese Überlegung ist auf den Wegen zur Feurigen Welt
von Nutzen.
368. Wenn
Ich sage: „Sei vorsichtig!“, heißt das, man muss die ganze Wachsamkeit des
Geistes anspannen. Es ist nicht weise, nur in eine Richtung zu streben, dadurch
kann man sich nur beschränken. Die Schlacht erfordert Wachsamkeit in allem.
Die Krieger
des Altertums sagten zum Feind: „Wenn du mich tötest, umso schlimmer für dich.
Im Himmel ist das Schlachtfeld günstiger für mich, und dort werde ich dich
niedermachen.“ Auf diese besondere Weise drückten die Alten die Ewigkeit des
Lebens und Karma aus.
369. „Wir
sterben nicht, sondern wandeln uns“, wie kann man noch klarer über das ewige Leben
sprechen? „Der weise Mensch kommt auf dem Höheren Pfad zu Mir“, so überzeugend
wurde der Lebensweg vorgeschrieben.
Ungerecht
ist die Bemerkung, in den Testamenten wäre nichts vom Leben der Feurigen Welt
erwähnt. Es gibt viele klare Hinweise, doch die Menschen umgehen sie. Kann das ständig
lebendige Element Feuer etwa dem Begriff des Todes oder der Sterblichkeit
entsprechen? So zu überlegen ist auf den Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen.
370. Der
Wanderer erklärt, dass er zum Herrscher Selbst geht. Wahrhaftig, über einen solchen
Entschluss staunen die Menschen, doch sie achten eine solche Festigkeit. Man soll
sich das höchste Ziel setzen, nur dann erscheint der Weg
[Russisches Original. Seite 192.]
nicht abschreckend. Man muss sich im ganzen Dasein der
höchsten Eigenschaft anschließen. Man muss die höchsten Maßstäbe anlegen, die allein
der Höchsten Kräfte würdig sind. Nur eine geschulte und gestählte Vorstellung ermöglicht
die Annäherung an die Feurige Welt. Und eine solche Überlegung ist auf den
Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen.
371. Wenn
wir den richtigen Pfad einschlagen, spüren wir die Kraft der Freude. Unser Herz
freut sich, denn es fühlt, dass das Streben richtig ist. Es kann einen sehr betrüben,
wenn man jenseits anwendbarer Vorhaben umherirrt. Doch wenn sich das
Bewusstsein die Wahrheit vorstellt, füllt es sich mit Freude. Eine solche
Freude wird bereits weise sein, denn sie beruht auf Hieroinspiration. Auch eine
solche Überlegung wird auf den Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen sein.
372.
Genauso wie ein nach vorn ausgeworfener Anker führt das Gefühl der Hieroinspiration
auf den rechten Pfad. Ebenso richtig ist es, an neue Menschen zu denken. Wenn
Tiger am Weg sitzen, ist es besser, diesen Weg nicht zu benutzen. Wahrhaftig,
es gibt viele Wege, aber die Menschen fürchten sich sogar, an einen neuen Weg
zu denken. Viele neue Menschen nahen und wachsen heran. Wenn also gestern noch keine
neuen Menschen zu sehen waren, heißt das nicht, dass sie morgen nicht erscheinen
werden.
373. Auf
dem feurigen Pfad strebt der Mensch gedanklich nach Beschleunigung. Viele
irdische Hindernisse, Anziehungen und Verlockungen werden von den finsteren
Kräften aufgestellt. Doch eines Tages versenkt sich der Mensch in Hieroinspiration
und ruft aus: „Möge es schneller gehen!“ So eilt er mit erneuerten Kräften
[Russisches Original. Seite 193.]
und ohne zurückzublicken ungestüm zur Feurigen Welt. Auch
eine solche Überlegung ist auf den Wegen zur Feurigen Welt von Nutzen.
374. Man
kann viele gute Taten vollbringen, sie dann aber mit einer einzigen Lästerung
zudecken; diese wird Feuerauslöscher genannt, sie erzeugt eine schwarze Flamme
und verschlingt die leuchtende Aura. Wiederholt den Freunden, dass die
Grenzlinie zwischen Schmähung und Lästerung sehr fein ist. Man muss die Schmähung
seines Nächsten aus dem Alltagsleben verbannen; dieser Irrtum öffnet doch den
Zugang zur Lästerung auch des Höchsten. Wer Fassungsvermögen versteht, wird auch
den kosmischen Schaden der Schmähung verstehen.
375. Die
Feurige Welt ist ebenso angefüllt wie die anderen Sphären. Ebenso vereinigen
sich Wesenheiten von unterschiedlichen Evolutionsstufen aber feuriger Grade zur
Zusammenarbeit. Während man im inkarnierten Zustand unter der Einwirkung des
Chaos Zusammenarbeit fast nicht versteht, während es in der Feinstofflichen
Welt Gruppenzusammenarbeit gibt, zeichnet sich die Feurige Welt durch
vollständige Zusammenarbeit aus. Auch eine solche Überlegung ist auf den Wegen
zur Feurigen Welt von Nutzen.
376. Aus
nützlichen Überlegungen bildet sich vollkommene Errungenschaft. Vor allem wird
man sich für jedes chaotische Denken vor sich selbst schämen. Es wird
unmöglich, allem Guten entgegenzuwirken, ganz gleich, wie es sich ausdrückt. Der
Unterschied zwischen den Ausdrücken ist fein, und wir müssen ihn wie ein Spinngewebe
im Licht betrachten. Es ist eine Freude, wenn man fähig ist, die Überlegung zu
verfeinern.
377. Absichtliche
äußerliche asketische Praktiken
[Russisches Original. Seite 194.]
sind nichts anderes als Eitelkeit und Selbstverehrung.
Denkt daran, dass ein von euch verehrter Heiliger von den Augen der Neuankommenden
äußerlich nicht unterschieden werden konnte. So zeigte Er, dass das Äußere
nicht der feurige Körper ist. Auch eine solche Überlegung ist auf dem Pfad zur
Feurigen Welt von Nutzen.
378. Die
Erklärung vieler Erscheinungen, die mit magischen Praktiken verbunden sind, weist
darauf hin, dass der Wille zwecklos verausgabt wurde. Wir besitzen eine lange
Liste derer, welche die Elemente stören, ohne dem Allgemeinwohl zu nützen.
Einige ersetzen künstliche Methoden durch gute Gedanken, doch viele erweisen
sich bloß als Reizmittel für die Elemente.
Indessen
fügt eine solche Gesetzesüberschreitung nicht allein dem Menschen selbst
Schaden zu, sondern stört auf weite Entfernungen auch die Harmonie des Raumes. Ein
einfacher Bogenschütze im Wald kann nicht garantieren, dass sein Pfeil
niemanden treffen wird. Auch eine solche Betrachtung ist auf dem Pfad zur
Feurigen Welt von Nutzen.
379. Einst
ordnete Akbar im Staatsrat an, ihm das Gesetzbuch vorzulegen. Auf dem Buch zeigte
sich ein kleiner Skorpion. Alle Ratsherren unterbrachen die Versammlung und
starrten auf das kleine, giftige Insekt, bis die Diener es töteten. Akbar
bemerkte: „Der winzigste Bösewicht kann die Beurteilung der Staatsgesetze
unterbrechen“.
Ebenso kann
auch auf dem Pfad zur Feurigen Welt der unbedeutendste Umstand schaden. Nur das
Herz kann den Grad des Gleichgewichts eingeben, der zwischen Streben und
Vorsicht nötig ist.
Wenn die
Geister von Staatsmännern beim Anblick eines nichtigen Skorpions verstummen,
[Russisches Original. Seite 195.]
könnte eine Kobra eine Armee in die Flucht schlagen.
Wenn im Herzen eines Kriegers nicht das Feuer des Glaubens und des Strebens
brennt, kann eine Maus ihn erschrecken.
380.
Wahrhaftig, einen Gedanken zu unterbinden ist schwieriger, als ihn hervorzubringen.
Zuerst stellt man den Versuch einer Hervorbringung des Gedankens an, dann wird
er gestärkt und verdichtet, und erst danach kann man prüfen, ob man sich von dem
Gedanken befreien kann; letzteres ist sogar physiologisch nicht leicht. Der
Gedanke schafft eine besondere, feurige Substanz. Seine Kristallisation
erfordert später eine Auflösung, und dieser Prozess erfordert neue feurige
Energie.
Sogenannte
sich aufdrängende Gedanken sind das Ergebnis eines feurigen Aufflammens, das durch
weitere Verfahren nicht ausgeglichen werden kann. Dem Gedanken gelang es, sich
zu kristallisieren, die weitere feurige Energie jedoch ist versiegt.
Deshalb
wird die Befreiung von einem Gedanken als höchst notwendiger Anzeiger des
richtigen Umgangs mit der feurigen Energie anerkannt. Wieviel Argwohn, wieviel Neid
und wieviel Rache kann man ein Ende bereiten, indem man sich von sich
aufdrängenden Gedanken befreit.
Sich
aufdrängende Gedanken richten auch im Raum wirkliches Unheil an. Es ist gut,
wenn diese Gedanken auf eine selbstaufopfernde Heldentat gerichtet sind; wenn
sie aber mit Schaden oder Zerstörung betreffen, ist es unwürdig, im Raum einen solchen
Kanal zu graben.
Oft werden sich
aufdrängende Gedanken nicht laut mit bestimmten Worten ausgesprochen, was die
Einwirkung durch Suggestion erschwert. Lernt man es, einen Gedanken
loszuwerden, kann das beim Fortschreiten zur Feurigen Welt eine große Hilfe
sein.
[Russisches Original. Seite 196.]
381. Die
Unfähigkeit, sich von sich aufdrängenden Gedanken zu befreien, kann in Bezug
auf die Feinstoffliche Welt nicht unerhebliche Schwierigkeiten erzeugen.
Stellen wir uns vor, dass irgendwelche unklaren, vielleicht sogar unangenehmen
Verkörperungen aus der Feinstofflichen Welt in Erscheinung getreten sind, deren
Bild die Vorstellungskraft verblüfft und einen Gedanken an sie erzeugt hat.
Gerade die Substanz eines solchen Gedankens wird noch mehr dieser Wesenheiten
anziehen und ihnen zur Verkörperung verhelfen. Der Gedanke ist doch Nahrung für
sie.
Gerade auf
diese Weise bilden sich die sogenannten Gespenster. Sich aufdrängende Gedanken ermöglichen
ihnen Verkörperung, und die Menschen können sich nicht von ihnen befreien, vor
allem, weil sie sich nicht von ihren eigenen Gedanken befreien können.
382. Die
Beherrschung des Gedankens ist eine feurige Tätigkeit. Konzentration des Gedankens
und seine Sendung ist eine feurige Tätigkeit. Doch eine noch weit stärkere
feurige Energie ist erforderlich, um sich von einem Gedanken zu befreien.
Wir haben
von großen Glaubenskämpfern gelesen, die irdischen Luxus verachteten und sich
von irdischen Auftürmungen befreiten, doch sie haben vor allem ihre eigenen
Gedanken besiegt. Durch langwierige Prüfungen lernten sie, einen Gedanken
hervorzurufen und sich wieder von ihm zu befreien.
Wenn Wir
von Beweglichkeit sprechen, muss man vor allem die Beweglichkeit des Gedankens im
Blick haben. Und eine solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von
Nutzen.
383. Ein
Mensch, der nicht an das Höchste denkt, verwandelt sich in ein Kriechtier. Voranschreiten
im Körper, Voranschreiten in Gedanken und Voranschreiten im Geist führt das
Bewusstsein zur Feurigen Welt. Man muss um diese Fähigkeit der Fortbewegung besorgt
sein,
[Russisches Original. Seite 197.]
um Unstillbarkeit des Verlangens und Beharrlichkeit
für den Aufstieg zu erlangen.
Noch nicht
einmal in der mittleren Sphäre der Feinstofflichen Welt verstehen es die
Bewohner, emporzustreben. Sie sind es nicht gewohnt, an ein solches Streben zu
denken. Sie müssen lernen, ihr Bewusstsein umzustellen, doch das ist nicht
leicht und hätte viel früher erreicht werden sollen. Daher raten Wir, über eine
Eigenschaft nachzudenken, die auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen ist.
384. Vorbeugung
ist in allen Fällen nützlich. Irdischen Krankheiten sollte vorgebeugt werden.
Es ist unmöglich, den Menschen ein Allheilmittel zu bieten, wenn die
Lebensverhältnisse nicht gereinigt werden. Die Menschen träumen von der
Befreiung von Krebs, diesem geistigen Skorpion, aber sie unternehmen nichts, um
seiner Entstehung vorzubeugen.
Ihr wisst
bereits, dass das euch gegebene Mittel eines der besten gegen Krebs ist, zusätzlich
man muss sich aber auch vegetarisch ernähren und darf nicht zu den Reizmitteln
Rauchen und Wein greifen. Ebenso muss man Imperil vertreiben, dann wird das
aufgezeigte Mittel ein guter Schild sein.
Doch die
Menschen wollen sich für gewöhnlich nicht von all der zerstörerischen Unmäßigkeit
lossagen und warten, bis der Skorpion sie verletzt. Ebenso verbreiten sich
andere schreckliche Krankheiten, weil die finsteren Tore für sie offen gehalten
werden.
385. Bei
Gedankenübertragung auf Entfernung wurde eine sehr bezeichnende Erscheinung bemerkt.
Der Gedanke wird in einer Sprache gesandt und in einer anderen empfangen. Ist
das nicht ein Beweis dafür, dass die psychische Energie nicht durch Worte und
die Mittel des Gehirns wirkt, sondern gerade durch die feurige Energie des
Herzens?!
Auch muss man
bemerken, dass der Gedanke nicht nur
[Russisches Original. Seite 198.]
in einer anderen Sprache ausgesprochen wird, sondern
dass die Äußerungen aus dem Bewusstsein heraus die allergewöhnlichsten sind.
Eine solche Verschiedenheit der Worte kann die Anerkennung der
Gedankenübertragung von Seiten unerfahrener Beobachter oft behindern. Doch bemerkt,
dass die Übersetzung von Gedanken dem Sinn und nicht dem Wortlaut gemäß erfolgt.
386. Erbrechen
und Ausscheidung werden von Yogis als Selbstschutz gegen eine Vergiftung anerkannt,
die nicht nur von der Nahrung, sondern auch von feindlichen Strömen kommen
kann. Zweifellos können solche Ströme einen Menschen treffen und wie eine physische
Empfindung wirken.
387. Oft stellen
zufällige Erschütterungen die Sehkraft, das Gehör oder andere verlorengegangene
Sinne wieder her. Bringt einen das nicht auf den Gedanken, dass der Kristall
des Imperil sowie andere Ablagerungen aus dem Organismus hinausgetrieben
werden? So bemüht euch zu verstehen, warum im Altertum zur Behandlung
bestimmter Krankheiten und Lähmungen manchmal Erschütterungen angewendet wurden.
388. Die Bedingtheit
von Namen wird nur nach gründlichem Studium des Themas verstanden. Manchmal
wird ein räumlicher Prozess gleichsam mit einem persönlichen Namen bezeichnet.
Doch die menschliche Tätigkeit ist der feurigen Energie gleichgestellt.
Wahrhaftig, beide Prozesse sind ihrem Wesen nach völlig untrennbar. Deshalb
beschuldigen unwissende Verneiner die Lehren oft der Überladung mit heiligen
Dingen, während sie gleichzeitig ihre eigene Rede mit überflüssigen, bedingten Verkürzungen
und erfundenen Worten spicken.
389.
Geistige Trägheit ist ein sehr gewöhnlicher, hemmender Zustand. Man kann
geistig höchst befähigte Menschen treffen,
[Russisches Original. Seite 199.]
die gleichzeitig aus purer Trägheit vollkommen
rückwärtsgehen. Jedermann kann sehen, wie die besten Möglichkeiten bloß aus
Denkträgheit vom Wirbelwind davongetragen werden. Eine solche Überlegung ist
auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
390. Oftmals
haben Wir auf den Verlust des Gleichgewichts in den Verhältnissen der Erde
hingewiesen. Wenn die Menschen diesen sich mehrenden Wechseln von nie dagewesener
Kälte und Hitze keine Beachtung schenken, werden sie wahrscheinlich bald einen feurigen
Aufruhr erfahren müssen.
391. Wenn die
Menschen einen Raum durchschreiten, der mit elektrischen Leitungen erfüllt ist,
sind sie sehr vorsichtig. Wer aber empfindet alle Ströme des Raumes, die viel
stärker sind als der Teil einer versklavten Energie?
Wenn das
feurige Herz sagt: Heute sind die Ströme schwer oder leicht, sollte man sich
einem solchen Empfinden gegenüber sorgsam verhalten. Ein solches Gefühl ist
völlig real, genauso real wie das Heilen durch Ströme auf weite Entfernungen.
Nur wer die Einwirkung von Strömen auf Entfernung erfahren hat, versteht ihre
Realität. Doch zu viele Menschen weisen diese Gefühle ab, vor allem aus geistiger
Trägheit. Auch eine solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von
Nutzen.
392. Ein
bestimmter Klostervorsteher, der die Mönche auf die Reise schickte, gab ihnen
die Worte mit auf den Weg: „Wieder verbreitet sich unser Kloster.“ Er wusste,
dass dabei keine geistige Entfremdung eintreten kann und solche Bekräftigungen
durch Reisen nur die Ausmaße des Klosters stärken. Denkt so, wenn ein Teil der Brüder
einen neuen Weg antritt.
[Russisches Original. Seite 200.]
393. Segen tropft
in den Kelch der Herzensfreude. Wann kann es denn eine größere Freude geben als
bei Erfüllung eines Auftrags der Bruderschaft? Auf diese Weise müssen es sowohl
diejenigen verstehen, die auf Reisen gehen, als auch jene, die zurückbleiben,
um den Aschram zu hüten. Sehr wichtig ist der Lebensmut, der aus dem Segen erwächst.
394. Nur
ein Blinder sieht nicht, wie die Ereignisse dahineilen. Ihr habt von einer
seltenen Konjunktion der Gestirne gelesen. Aber noch bedeutender ist der Chemismus,
der bei einer so seltenen Erscheinung entsteht. Die Völker können die Qualität ihres
Denkens ändern, doch noch nicht einmal seltenen Erscheinungen oder gar
Phänomenen schenken sie Aufmerksamkeit.
395. Karma
ist Tätigkeit, anders kann man es nicht definieren. Andere meinen, man könne Karma
als Wirkung definieren, doch das käme einer Vergeltung gleich und würde das
Gesetz herabsetzen. Wer auf dem rechten Pfad wandert, wird sein Ziel erreichen.
Jede Biegung führt vom geraden Pfad weg, und dann sprechen die Menschen von
schwerem Karma.
Wahrhaftig,
wenn ein Wanderer sich im Gestrüpp verirrt hat, muss er viele Hindernisse
überwinden, um seine ursprüngliche Tat fortzusetzen. Karma ist das Erzeugnis
der Tat und es ist selbst Tätigkeit. Auch eine solche Überlegung ist auf dem
Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
396. Der Schlaf
erweist sich als Verkehr mit den Höheren Sphären. Der Schlaf beweist, dass die
Menschen ohne diesen Verkehr nicht existieren können. Den Schlaf als
körperliches Ausruhen zu erklären, ist höchst primitiv. Ohne Schlaf können die
Menschen gewöhnlich nur sehr kurze Zeit leben,
[Russisches Original. Seite 201.]
dann fällt ihr Denken in einen höchst krankhaften
Zustand; es erscheinen Halluzinationen, Erstarrung und andere Anzeichen eines
unnatürlichen Daseins. Der Organismus strebt nach dem lebensspendenden
Austausch, findet aber den ihm bestimmten Weg nicht.
Wie Wir
sagten, kann der Schlaf auf den Höhen kurz sein, wo die Ströme des Verkehrs besonders
nahrhaft sein können. Die Menschen können sich an Begegnungen in höheren oder
niederen Sphären erinnern. Der grobstoffliche Körper kann einen solchen Verkehr
mit Wesen behindern, doch der Schlaf an sich ist ein Geschenk des ewigen
Lebens. Auch eine solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt eine
Hilfe.
397. Die
Konjunktion der Planeten Mond, Venus und Saturn ist wirklich selten. Gerade
solch eine Konjunktion erzeugt einen Chemismus von außergewöhnlicher Kraft; daher
möge man daran denken, dass Wir auf die Hilfe der Gestirne für Taten
hingewiesen haben, die nützlich für die Welt sind.
398. Die Menschen,
die über die Feinstoffliche Welt hinaus zur Feurigen Welt streben, haben Recht.
Wir erinnern beständig an die Feinstoffliche Welt, streben jedoch mit allen
Mitteln zur Feurigen Welt. Ein Mensch, der in seinem Denken auf die Feurige
Welt vorbereitet ist, wird sich auch in der Feinstofflichen Welt zu den Höheren
Sphären erheben. Wir selbst erheben uns oder sinken ab, doch wenn unsere
Gedanken sich der Feurigen Welt annähern, entsteht eine starke magnetische
Anziehung. Und wenn unsere Gedanken mit der Hierarchie verschmolzen sind, wird
die Brücke des großen Wagemuts Wirklichkeit.
399. Wenn das
feurige Herz spürt, dass irgendwo Schaden angerichtet wird, irrt es sich nicht.
Das macht aber nichts,
[Russisches Original. Seite 202.]
denn der Schädling schadet vor allem sich selbst. Über
Karma ist hinreichend gesprochen worden. Man muss sehen, wie sich persönlicher
Schaden in räumliches Übel verwandelt.
400. Das
ewige Feuer erfüllt alle Körper und vereinigt sich durch sie mit der höheren
feurigen Energie. Auf diese Weise wird der Universelle Saft umgearbeitet. Anders
kann man diese geheimnisvolle, sich stets erneuernde Substanz nicht benennen. So
dient alles Offenbarte der Erneuerung der Ewigen Substanz. Der Kreis ist das
beste Bild für das Zusammenwirken von Energien.
401. Zum Schlafen
bedarf es einer gewissen Beruhigung. Ein solcher Übergangszustand zeigt, wie
sehr unser Organismus beim Wechsel eines Zustandes besonderes Streben benötigt.
402. Ihr
habt bemerkt, dass Wir bestimmte Namen nicht wiederholen. Das hat verschiedene
Gründe und hängt von verschiedenen Strömen ab. Man lässt auch einen Drachen
nicht jeden Tag steigen.
403. Manche
Menschen schreiten in vollem Vertrauen in die Zukunft. Woher kann man ein solches
unbezwingliches Vertrauen schöpfen? Vor allem aus dem Verkehr mit der
Hierarchie. Doch auch das Verstehen der Gestirne stärkt das Bewusstsein.
Darüber hinaus gibt es einen dritten, nicht minder bedeutsamen Umstand. Die
drei Welten existieren natürlich in völliger Zusammenarbeit. Vieles auf Erden
Begonnene geht aus den Höheren Welten hervor.
Ihr kennt
irdische Teraphime*, ebensolche kann es Teraphime in der Feinstofflichen und in
der Feurigen Welt geben. Nicht selten sind ganze Bauten
[Russisches Original. Seite 203.]
vor ihrer irdischen Verwirklichung in den Höheren
Welten geschaffen worden. In alten Testamenten kann man von Himmlischen Städten
lesen; sie werden in Wirklichkeit tatsächlich in verschiedenen Sphären erbaut,
und so wird eine magnetische Anziehung geschaffen.
Oft ahnen die
Menschen gar nicht, dass ihre Teraphime bereits in verschiedenen Formen
bestehen. Manchmal nehmen Hellseher solche wirklichen Bilder wahr und übertragen
irrtümlich das Gesehene auf die irdische Ebene, während die irdische
Widerspiegelung erst später gebildet wird. Doch ein Empfinden ist unzweifelhaft,
nämlich dass die Existenz solcher Teraphime das Bewusstsein des Menschen stärkt.
Kann es
nicht sein, dass bestimmte Städte schon bestehen und namentlich bekannte Menschen
in ihnen wohnen? Man kann so überzeugt in die Zukunft schreiten, als stünden
die Umrisse der Stadt vor dem irdischen Auge.
404.
Tatsächlich, es bedarf besonderer Behutsamkeit, sowohl im Geist als auch unter
den irdischen Umständen. Man muss sich so verhalten, als stünde eine
Feuersbrunst bevor. Die Verwirklichung der Zukunft liegt in unseren Händen.
Jegliche Behutsamkeit wird als eine weise Tat geschätzt. Ich habe gesprochen.
405.
Besonders notwendig ist jedwede Wirtschaftlichkeit, sowohl bei den Dingen als
auch im Geist. Ihr könnt nicht jeden Verlauf der Ströme berücksichtigen. Natürlich
ist alles vorübergehend, der Geist jedoch wird inmitten der Wirbelwinde
gestählt.
406.[134] Zusammenarbeit,
die auf persönlichen Gefühlen beruht, ist nicht dauerhaft. Außer der Achtung
der Arbeit selbst ist auch die Verehrung der Hierarchie unerlässlich.
Unter dem Wirbel
persönlicher Gefühle springen die Menschen wie Stehaufmännchen mal nach oben,
mal nach unten, rempeln einander an und geraten sich krampfhaft in die Haare. Doch
keine Arbeit duldet ihrem Wesen nach Verkrampfungen. Arbeit ist eine feurige
Tätigkeit, das Feuer aber darf nicht zu Verkrampfungen führen.
Darüber
hinaus können äußerliche persönliche Gefühle das Wahrnehmen neuer Möglichkeiten
behindern. Wie viele herrliche Tätigkeiten haben durch vorübergehende persönliche
Trugbilder gelitten! Auch eine solche Betrachtung ist auf dem Pfad zur Feurigen
Welt von Nutzen.[135]
407. Man
sollte sich persönliche Äußerungen genauso abgewöhnen wie schädliche
Gewohnheiten. Ein im Feuer der Hierarchie gestähltes Gefühl wird sich nicht verzerren.
So könnt ihr Gefühle auf der genauesten Waage ins Gleichgewicht bringen. Es
braucht viel Geduld, um ihre Qualität mit dem Maßstab der Hierarchie zu überprüfen,
ohne das Gefühl und das Herz einzubüßen.
408. Hat
sich der Organismus bereits an vegetarische Nahrung gewöhnt, sollte man nicht
wieder zu Fleischnahrung zurückkehren. Ausnahmen gestattet nur der Hunger, doch
gewöhnlich kann eine Handvoll Mais oder Reis gefunden werden. Die Menschen
ahnen oft nicht, wie Fleischnahrung die Aura begrenzt und missgestaltet.
Doch eine
Erschütterung kann besonders gefühlt werden, wenn sich der Organismus bereits
an den Vorzug der Pflanzennahrung gewöhnt hat. Die Menschen kennen sich in
Bezug auf die Nahrung und ihre Qualität oft weniger aus als die Tiere. Eine solche
Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
409. Wohl
dem, der sich durch Lebenserfahrung und Verehrung der Hierarchie vom Gefühl des
Eigentums befreit hat. Wahrlich, er hat seinen Pfad verkürzt.
Wenn aber die
grobe irdische Hülle eine Befreiung des Bewusstseins noch nicht zulässt, sollte
man jemanden nicht
[Russisches Original. Seite 205.]
zwangsweise seines Besitzes berauben. Ein solcher Zwang
bewirkt nur Hartnäckigkeit und Bosheit. Nur durch persönliches Beispiel und Verinnerlichung
der Lehre kann man die Menschen zum schnellsten Verstehen des Lebens hinziehen.
Wanderer, kannst
du verstehen, welch herrliche Errungenschaft dich erwartet, wenn du dich
beschwingt der Feurigen Wohnstätte näherst und die Ewige Flamme nichts
versengt?
410. Hört,
doch verurteilt nicht! Oft macht gerade das Ausströmen eines Giftes den
Menschen frei für einen neuen Pfad. Die Lehre gewährt Hilfe nicht durch
Verneinung, sondern durch Anziehung.
411. Der
Pfad des Gleichgewichts wird durch Betrachtung erkannt. Man sollte den Menschen
oft wiederholen, dass Lesen und selbst Verstehen nicht Betrachtung ist. Betrachtung
muss man sich angewöhnen. Äußeres Erkennen muss den Anlass für den feurigen
Prozess der Betrachtung geben.
Feuer ist hohes
Gleichgewicht. Man muss sich dem Pfad des Gleichgewichts vollkommen bewusst
annähern, auf dem es kein Schwanken und keinen Zweifel gibt, sondern nur der
Große Dienst verbleibt.
412. Über
seine Stellung in der Feurigen Hierarchie sollte man nicht mutmaßen. Wir sind
alle Arbeiter in der Sphäre des Lichts. Irdische Maßstäbe bringen die
Dimensionen auf dem Pfad zur Feurigen Welt nicht zum Ausdruck.
Jeder besitzt
ein feuriges Teilchen, doch wie und wo es sich verklärt, ist nicht Sache
irdischer Mutmaßung. Wir spüren jedoch deutlich, wenn wir etwas vollbracht
haben, das der Feurigen Welt würdig ist. So muss sich jeder an diesem heiligen
Gefühl ausrichten. Damit wird er ein wahrer Mitarbeiter sein.
[Russisches Original. Seite 206.]
413. Neue
Spannungen treten auf. Die Feinde ersinnen neue Winkelzüge, doch seien wir wie
ein Fels und erringen wir den Sieg. Man kann sich freuen, wenn jeder Angriff
neue Freunde bringt. Solche Freunde bemerkt man nicht, doch sie sind wie der
Zement eines Bauwerks.
414. Ein
angesteckter Mensch empfindet die Ansteckung lange Zeit nicht. Wenn das bei
einer physischen Krankheit so ist, kann man einen solchen Inkubationsprozess
bei Krankheiten des Geistes umso mehr wahrnehmen.
Man kann darüber
staunen, dass die Ärzte nicht versuchen, den Ursprung einer Verletzung des Geistes
festzustellen; dadurch ist es schwieriger für sie, alle feurigen Prozesse zu bemerken.
Wenn aber die Ärzte solche grundlegenden Umstände verneinen, wohin sollen sich
dann die Menschen wenden, um die Gründe nie dagewesener Gefühle zu erkennen? Auch
Wissenschaftler und Schullehrer helfen nicht; auf diese Weise bleiben die
Menschen ohne Rat über die wichtigsten Keime der Erschütterungen des Körpers
und des Geistes.
415.
Heilender Beistand auf Entfernung muss eine Stärkung des Blutkreislaufes und
der Spannung hervorrufen. Es geht darum, dass Sendungen eine besondere feurige
Energie erfordern, doch nach Abschluss der Sendung wirkt sich der Überschuss an
Spannung auf den ganzen Organismus aus[136].
Heilen ist eine Handlung von großer Selbstaufopferung.
416.
Mächtige und künstliche Blitze können die niederen Schichten der Atmosphäre
reinigen. Man darf die Spannung nicht zu sehr steigern, denn man soll die
Materie nicht zersetzen. Man soll sie reinigen, aber nicht zersetzen, denn Zersetzung
käme einer Zulassung das Chaos mit all seinen Folgen gleich.
[Russisches Original. Seite 207.]
417. In alten
Prophezeiungen heißt es: „Wenn alles sich verfinstert, bilden die Menschen sich
ein, ihnen sei alles erlaubt.“ Die Finsternis treibt die Menschen nämlich zum
Wahnsinn.
Wagemut ist
nicht Wahnsinn. Wer wagt, erkennt die für ihn bestimmten Möglichkeiten, der
Wahnsinnige aber widersetzt sich dem Gesetz des Daseins. Die Grenze zwischen
Wahnsinn und Wagemut ist sehr fein. Um diese Grenze zu finden, bedarf es der
Fackel des Herzens. Wenn man den Bereich des Wahnsinns einmal betreten hat, kann
man kaum wieder zum weisen Wagemut zurückkehren.
Rischis
wagten, Glaubenshelden wagten, doch sie ließen keinen Wahnsinn zu, denn er ist
vor allem abscheulich. Er führt zu Besessenheit mit all ihren finsteren Folgen.
Wie abscheulich ist der Anblick, wenn der Besitzergreifer die feinstoffliche Hülle
aus dem Körper zu drängen sucht.[137] Es
gibt keinen abscheulicheren Anblick, als wenn zwei feinstoffliche Körper um
eine irdische Hülle streiten.
418.
Heldentat und Erprobung haben eine tiefe wissenschaftliche Bedeutung. Das
feurige Element bedarf des Drucks; bei Anspannung bringt es Funken hervor, und
deshalb ist Arbeit eine feurige Tätigkeit. Heldentat, die Krone der Arbeit, ist
gewiss die strahlendste Anspannung des Feuers. Lasst uns die Arbeit in ihrer
ganzen Bedeutung verstehen, sowohl die geistige als auch die physische. Die
Fähigkeit, den Grad jeder Arbeit zu achten, zeugt von einem Auffassungsvermögen,
das für die Feurige Welt geeignet ist.
419. Warum
spüren die Menschen nur manchmal physisch die Anwesenheit feinstofflicher Wesen?
Sie sind von ihnen umgeben, doch sie fühlen sie selten. Dies ist eine höchst
beachtenswerte Erscheinung.
Irdische
Wesen
[Russisches Original. Seite 208.]
spüren es, wenn feinstoffliche Bewohner ihr
Bewusstsein berühren, entweder entsprechend ihren Wünschen oder wegen der
Verwandtschaft der Auren. Dann erleben die Menschen jenes Erbeben, das sich bei
Unwissenden in Entsetzen verwandelt, für Wissende jedoch die Anregung des
feurigen Elementes bedeutet. Nicht viele Menschen können von klein auf dieses
Erbeben bewusst erkennen, das sogar als heilig bezeichnet wird.
420.
Visionen im Schlaf erlangen Bedeutung, sobald der Anschluss an die Höheren
Welten bewusst wird. In der Tat, wenn der Mensch die Bedeutung des Schlafes als
Aufenthalt in der Feinstofflichen Welt verstanden hat, weiß er, dass er sich
durch diesen Zustand an einen sehr wichtigen und erhabenen Verkehr erinnern
kann. In keinem Buch über die Feinstoffliche und die Feurige Welt darf vergessen
werden, diesen Anschluss durch Visionen im Schlaf zu erwähnen.
421. Ein
Yogi kann unabhängig von äußeren Ursachen Hitze und Kälte verspüren. Ein solches
transzendentales Empfinden bezieht sich auf die Feinstoffliche Welt. Für einen
Bewohner der Feinstofflichen Welt genügt es, an Hitze, Kälte oder andere
Gefühle zu denken, und die Gedankenenergie wird diese augenblicklich
hervorrufen. So stellt der Gedanke ein Laboratorium für alle Reaktionen dar.
Deshalb bestehen Wir so sehr darauf, auf dem Pfad zur Feurigen Welt die
Gedanken zu beobachten.
422. Ohne
Grund beklagen sich die Menschen, von der Feinstofflichen Welt getrennt zu sein.
Viele sehen feinstoffliche Bewohner. Viele erfassen die jenseitige Sprache.
Viele spüren überirdische Düfte. Man kann unzählige Erscheinungen nennen,
sowohl unter Menschen als auch unter Tieren. Nur starrsinniges Vorurteil
[Russisches Original. Seite 209.]
hindert die Menschen am Verstehen der Wirklichkeit.
Wie viele
Menschen wurden durch Hinweise aus der Feinstofflichen Welt gerettet! Wie viele
Staatsangelegenheiten wurden auf einen Hinweis von Oben hin entschieden! Nicht
nur frühere Epochen bieten Beispiele dafür, auch die jüngste Vergangenheit kann
unbestreitbare Tatsachen eines solchen fortdauernden Verkehrs liefern.
Die Erde
kann nicht von allen Welten isoliert werden. Sogar die irdischen,
grobstofflichen Sinne vermitteln, entgegen allem Aberglauben der Unwissenden,
die Gefühle der Feinstofflichen Welt. Sobald sich das Bewusstsein verfeinert
hat, wird man wertvolle Annäherungen erwarten können, die ganz natürlich sein
werden.
423. Dort,
wo Blut vergossen wurde, kann man erstaunliche Phänomene bemerken. Tiere spüren
das Blut nicht nur, sondern geraten in Unruhe und Schrecken. Man kann bemerken,
dass nicht nur frisches, sondern sogar getrocknetes Blut dieselben Symptome
erzeugt. Die feurigen Emanationen des Blutes sind nämlich ungewöhnlich stark.
Nicht
zufällig verlangten die wildesten Opferungen nach Blut als Erregungsmittel.
Ebenso wird für die schwarze Messe Blut als starkes Erregungsmittel gebraucht. Solche
Experimente werden mit Tieren durchgeführt. Die Verschärfung des Gespürs für das
Unsichtbare ist erstaunlich, umso mehr, als Blut viele niedere Wesen anzieht.
424. Das
Licht der Mutter der Welt gleicht den Säulen des Nordlichts. Dieses Phänomen,
bei dem der Mikrokosmos Mensch mit dem Makrokosmos verglichen werden kann, ist
sehr selten. Urusvati hat eine solche Erscheinung gesehen, sie war eine
Reaktion auf den Druck der Weltenergie.
[Russisches Original. Seite 210.]
425.
Manchmal gelangen die Menschen zu einem solchen Unsinn, dass sie jeden Gedanken
an das künftige Leben für das Ende der irdischen Existenz halten. Gleichzeitig schrecken
sie nicht davor zurück, ihre irdischen Angelegenheiten für viele Jahre im
Voraus zu regeln. Solche Handlungsweisen beweisen nur, wie unklar der Gedanke
an das künftige Leben ist. Das bedeutet, dass alle Testamente, alle Offenbarungen
und alle wissenschaftlichen Errungenschaften nicht in das Bewusstsein eindringen.
Die
Menschen werden neue Heilmittel und neue Hinweise über Ernährung von euch
fordern, aber bloß für das körperliche Wohlergehen, nicht für die Verbesserung
ihrer Zukunft, die eines ständigen sorgfältigen Aufbaus bedarf.
Die
Menschen wollen sich nicht vorzustellen, dass ihr irdisches Leben kürzer ist
als der vorübergehendste Aufenthalt eines Eisenbahnzuges. Ein würdiger Wanderer
ist darum besorgt, bei einer kurzen Übernachtung den Wirt nicht zu belästigen,
denn sein Bewusstsein ist auf das Ziel der Reise gerichtet. Aber Wanderer auf
dem Großen Pfad denken oft nur ans Nachtquartier und vergessen kleinlich
denkend ihre Bestimmung. Kleinliches Denken ist dem Großen Pfad nicht
angemessen*! Deshalb ist der feurige Pfad der Weg des Bewusstseins der Zukunft.
Jeder Wanderer,
der von dem Gedanken an den ewigen Pfad erleuchtet ist, kann voll Freude
voranschreiten. Auf jedem solchen Marsch muss man ein Teilchen des ewigen
Feuers mit sich tragen. Man sollte sich der Feurigen Welt mit vollem Bedacht, mit
vollem Wunsch und von ganzem Herzen nähern.
426. Immer
wieder sprechen Wir über die Feurige Welt. Sollte man mit ihr kämpfen oder sie
lieben lernen? Kann man denn das bekämpfen, was alles Bestehende erfüllt? Wird
ein solcher Kampf nicht eine höchst sinnlose Tat sein?
Verleiht
nicht die Liebe zur Feurigen Welt den mächtigsten Magneten? Wenn die Liebe im
irdischen Dasein das höchste schöpferische Prinzip ist, dann ist sie in den
Höheren Welten umso stärker.
427.[138] Der
Pfad freudvoller Heldentat ist hundertfach kürzer als der Pfad betrauerter
Pflichten. Wie fest müssen die Wanderer des feurigen Marsches sich dieses Gebot
einprägen. Nur das Zeichen der Heldentat erhebt sie über Gefahr, doch die
Bedeutung der Heldentat muss man als Freude des Geistes im Herzen großziehen.
Man kann
den segensreichsten Pfad übersehen, wenn das Auge nicht dem Stern der Heldentat
folgt. Man muss sogar die Dunkelheit selbst durch das eine Licht erleuchten.
Nichts und niemand kann einen jemals zwingen, in die Finsternis zurückzukehren.
428.[139] Träumereien
müssen in diszipliniertes Denken verwandelt werden. Schon die alten Weisen
rieten Müttern, die Heldensagen an ihre Kinder weiterzugeben und sie mit den
besten Gesängen über Heldentaten vertraut zu machen. Kann denn die Menschheit
diese weisen Vermächtnisse heute ablehnen? Die Feurige Welt steht vor allem für
Helden und Glaubenskämpfer offen.
429. Die
Menschen verurteilen die Lehre dafür, dass sie keinen Mitmenschen verurteilt.
Man kann sich vorstellen, wie viele neue Zuhörer durch Verurteilung eines
Nächsten zu gewinnen wären! Eine solche Beschränkung ist der dunkelste Schleier
auf dem Pfad des Fortschritts.
430. Es
gibt Menschen, die derart unwissend sind, dass sie zur gesamten Lebensvorschrift
sagen: Ist das alles? Sie selbst aber befolgen nicht einen einzigen Rat. Keine Erklärung hilft dort, wo
[Russisches Original. Seite 212.]
das Herz
schweigt oder versteinert ist.
Es ist schrecklich, wenn Menschen als
Hilfe nur nach den Tricks von Zauberkünstlern verlangen. Das Bewusstsein
solcher Menschen steht unter dem eines Wilden. Nichts Reines und Führendes
durchdringt die Kruste des Chaos. Die
Menschen wollen nicht darüber nachdenken, wie sehr sie sich selbst mit einer zerstörerischen
Aura umgeben.
431. Die
Offenbarung ihres Willens führt die Menschen zu verschiedenen Errungenschaften.
Wer immer sich daran gewöhnt hat, an eine Abfallgrube zu denken, wird sie ganz
sicher finden. Herrlich ist das Gesetz, dass der Gedanke den Menschen leitet.
Ein schöner Gedanke führt nicht in die Finsternis.
432. Schriftliche
Betrachtungen über die Lehre sind nützlich. Man kann den Mitarbeitern
vorschlagen, sich an solche Arbeiten zu gewöhnen. Sie können Teile der Lehre auswählen,
die ihnen nahestehen, und sie mit anderen Testamenten vergleichen. Dabei kann man
die Einprägung der Zeit auf ein und dieselben Wahrheiten bemerken. Die Aufgabe,
diese Evolution zu erforschen, ist an sich schon eine sehr notwendige Arbeit.
Wir sind
gegen Verurteilung, doch ein Vergleich ist gleichsam wie das Schleifen eines
Steines. Bei Liebe zum Thema kann man viele neue Vergleiche und herrliche
Berührungspunkte finden. Solche Betrachtungen sind wie die Blumen einer Wiese.
433. Von
jedem Augenblick an kann ein neues Leben beginnen. Es kann kein veraltetes
Leben geben, es sei denn in unserer eigenen Vorstellung. Wozu aber üben und
erneuern wir unser Denken? Doch gerade für ein neues Leben!
Verstehen
wir das nicht als ein persönliches Konzept, als Egoismus. Ein solches Leben der
Ichsucht käme der Liebedienerei gleich. Aber niemand, der kriecherisch ist,
kann aufsteigen. Ein neues Leben
[Russisches Original. Seite 213.]
im Namen des Guten wird in Zusammenarbeit aufgebaut.
Ein solches
Leben entzündet viele Feuer. Vergessen wir nicht, dass ein Gedanke an das Heil auf
seinem Weg viele Leben entzündet. Den Raum mit üblem Denken zu töten, ist
nichts Neues. Doch Selbstlosigkeit des Herzens richtet das Denken auf das
Entzünden neuer Fackeln. Ist das Gesetz denn nicht weise, das einen Gedanke an
das Heil hervorruft, um neue Feuer zu entzünden? Das Inerscheinungtreten neuer,
ewiger Funken der Feurigen Welt bedeutet wahrhaftig ein neues Leben.
434. „Jetzt
dienen die Himmlischen Kräfte unsichtbar gemeinsam mit uns"[140] – ein
neues Verstehen der Realität des Unsichtbaren Raumes ist schon ein Schritt in
Richtung Wirklichkeit. Solange die Unsichtbare Welt nicht in unserem
Bewusstsein ersteht, können wir uns keiner Erkenntnis rühmen. Hüten wir uns
daher vor allem, was unserem Gedanken an das Wohl der anderen schadet. Die
Offenbarung eines feurigen Gedankens wird dem wohlwollenden Denken zugänglich
sein.
435. Eine
der hervorragenden feurigen Taten ist, den Schmerz seines Nächsten auf sich zu
nehmen. Ein feuriges Herz lodert wie ein Leuchtturm und nimmt die Leiden der
Umgebung auf sich. Es braucht durch eine solche Heilung nicht zu leiden, wenn
die Aura des Kranken dem Retter keine finsteren Pfeile sendet. Denn durch eine solche
unverdiente Reaktion kann sogar ein starkes feuriges Herz ermüden. Umso mehr,
als es nicht leicht ist, fremde Schmerzen im Feuer des Herzens zu verbrennen.
Besonders
schwierig ist es, wenn solche Schmerzen von unwürdigen Handlungen herrühren. Auch
eine solche Überlegung ist auf dem Pfad zur Feurigen Welt von Nutzen.
[Russisches Original. Seite 214.]
436. Kehren
wir zu den Bedingungen zurück, die das Einnehmen von Medizinen erleichtern. Es
wurde bereits bemerkt, dass gewisse Völker Medizin mit Gesang eingenommen
haben, andere mit Wehklagen oder mit Beschwörungen. Abgesehen von der Bedeutung
der Beschwörungsformel ist es sehr wesentlich, den Rhythmus zu beobachten, der
je nach Krankheit geändert wurde.
Die heutigen
Ärzte sollten diese Mittel zur besseren Aufnahme von Medizinen studieren. Nicht
nur Suggestion, sondern auch die Qualität des Rhythmus kann ein bedeutendes Ergebnis
bewirken. Wir wollen nichts von dem alten Erbe unberücksichtigt lassen.
437. Eine
der schönsten sichtbaren feurigen Handlungen ist die Annäherung und Entfernung
von Auren. Sie gleicht der Schönheit des Nordlichts, und darin kommen viele
psychologische Momente zum Ausdruck. Man kann beobachten, wie behutsam sich die
Ausstrahlungen nähern und wie das Sperrnetz bebt und auflodert, bevor es
harmonisch erklingt oder sich verfinstert.
Ein ganzes
und vollständiges Leben von Chemismus und Magnetismus ist im Raum um den
Menschen herum verborgen. Wir warten darauf, dass die Menschen beginnen, geduldig
die Aura zu photographieren. Dann wird man die Bewegung des Lichts auf einer
Filmleinwand beobachten können, wenn der Film die Aufeinanderfolge der Bewegungen
der Aura widerspiegelt.
Ihr wisst,
dass für erfolgreiche Aufnahmen viele feinstoffliche Bedingungen erfüllt sein müssen.
Oft kann selbst ein physisch unbequemer Raum gute Resultate erbringen. Ihr besitzt
Aufnahmen von feinstofflichen Wesenheiten, die unter gewöhnlichen Bedingungen gemacht
wurden. Ihr wisst auch, dass die Aufnahmen aufhörten, als ihr euch entschlossen
habt,
[Russisches Original. Seite 215.]
die physischen Bedingungen zu verbessern.
Der wesentliche
Erfolg liegt in den inneren, unsichtbaren Zuständen. Man muss große Geduld
aufbringen und jedwede Gereiztheit und Schwanken ausschließen. Jedes feurige
Chaos verdunkelt den Film bloß. Ebenso wird es bei verwirrter Stimmung keine besonders
klaren Visionen geben. Doch wenn man die nötige Harmonie erlangt, wird das
Photographieren leicht sein.
Viele
äußere Bedingungen können einwirken, deshalb sollte man besser keine neuen
Gegenstände hinzubringen, nachdem die erforderliche Schwingung sich gebildet
hat. Ebenfalls schädlich ist Durcheinanderrufen. Die Hauptsache ist Geduld.
438. Unter
den feurigen Tätigkeiten sollte man nicht nur auffallende Phänomene beobachten,
sondern auch die vielen vorübergehenden, kaum greifbaren Erscheinungen. Oft müssen
wir den letzteren die größte Beachtung schenken. Der Charakter eines Menschen
wird nicht so sehr durch Phänomene geformt, als durch ständige feurige Wellen.
Wenn die Menschen nur Phänomene erwarten und die kaum greifbaren Empfindungen
vernachlässigen, werden sie gelegentlich erschüttert werden, aber keine feurige
Stetigkeit des Bewusstseins erlangen.
Die Lehre
darf die Nervenzentren nicht durch Erschütterungen belasten. Im Gegenteil wird
der Aufstieg nur dann dauerhaft sein, wenn die Menschen das Vorhandensein segensreicher
Schwingungen in ihrem Inneren anerkennen. Mögen die Menschen schon den Gedanken
an die Feurige Welt liebgewinnen. Mögen solche Ratschläge lebenswichtig sein.
Ohne Liebe und einen Herzensimpuls kann man die Macht dieses Elementes nicht
anziehen.
439. Das Eintreten
des menschlichen Feuers vollzieht sich nicht
[Russisches Original. Seite 216.]
ohne die Erkenntnis der Verantwortung. Eine solche
Erkenntnis beinhalten jene verfeinerte Besorgtheit und Behutsamkeit, die dem
Wissen entspricht. Bei einem verfeinerten Bewusstsein kann es weder direkte
noch indirekte Lästerung geben. Keine Lüge entspricht nicht dem Feuer der
Wahrheit. Unter Tätigkeit und Sorgen sollte man sich nicht von dem Gedanken an
die Hierarchie und die erhabene, nahe Feurige Welt ablenken lassen.
440. Bemerken
wir, dass bei einem Erdbeben die Kehle stark austrocknet. In dieser Erscheinung
zeigt sich die Anspannung des Feuers. So sind viele Begriffe im Leben verstreut,
man muss sie nur bemerken.
441. Jeder
Lehrer muss zuhören können. Eine solche Art des Heilens ist für viele Schmerzen
notwendig. Man muss allen schädlichen Substanzen einen Abfluss ermöglichen. Der
Lehrer sieht, wenn das verlöschende Feuer von der Hülle grauer Asche befreit
wird. Ein gesundes Feuer hinterlässt nichts Ausgebranntes. Es verwandelt das,
was in die Ewigkeit übergeht, ganz und gar.
So muss
auch der Gedanke durch Feuer gereinigt werden. Der Mensch muss jeden Tag an
etwas Ewiges denken. Eine solche Überlegung wird auf dem Pfad zur Feurigen Welt
von Nutzen sein.
442. Jemand
meint, er möchte kosmisches Bewusstsein erlangen; möge er lieber an die
Läuterung seines Herzens denken. Möge er sich nicht so sehr für einen Eroberer
des Kosmos halten, als vielmehr wünschen, sein Bewusstsein von Staub zu
säubern.
Man kann
nicht in den Bereich jenseits der Grenzen des Gesetzes vorstoßen, ohne den
Wunsch zu hegen, bei der Annäherung verwandelt zu werden. Wahrhaftig, der
Bäcker von geistigem oder physischem Brot darf nicht nur daran denken, wie er
selbst satt wird.
443. Ein
erfahrener Arzt rät dem Genesenden, nicht an seine vergangene Krankheit zu
denken, und überzeugt ihn, an die Zukunft und an günstige Umstände zu denken.
So wird jede Erinnerung an die vergangene Krankheit nicht nur physisch, sondern
auch geistig weggefegt.
Die gleiche
einfache Methode sollte man in allen Lebenslagen anwenden. Besonders bei
feurigen Tätigkeiten, wenn das Feuer infolge der Finsternis erbebt, sollte man
nicht an die Finsternis und ihre Einwirkung auf das Feuer denken. Die Offenbarung
der Zukunft wird das Herz entflammen. Allein um der Zukunft willen kann das
Bedrückendste zerstreut werden.
Dummköpfe
schreien über die Endlichkeit des Lebens, kann aber das ewige Leben etwa enden?
Man muss viele schreckliche Dinge anstellen, um das Leben zu verletzen! Noch
nicht einmal wilde Tiere wagen es, zum Staub des Abgrundes zurückzukehren.
444. Kühnheit
sollte sich mit Vorsicht verbinden. Sonst wird sich Kühnheit in Wahnsinn und
Vorsicht in Feigheit verwandeln. Menschen, die sich die ganze Vielschichtigkeit
der feurigen Wellen vorstellen, wissen den Rat zur Vorsicht zu schätzen. Ein
Yogi vergisst völlige Vorsicht nicht, in ihr liegen Achtung vor dem großen Element
und Verehrung der Feurigen Welt.
Man kann sehen,
wie notwendig es ist, seine ganze Vorsicht anzuspannen, wenn man Reihen feinster
Gefäße durchschreitet. Wenn diese Erzeugnisse feuriger Arbeit eine solche
Behutsamkeit erfordern, erweitern die feurigen Wellen selbst den Pfad unserer Beobachtung
mit dem Herzen.
445. Unter
den psychischen Krankheiten sind Verrat und Lästerung
[Russisches Original. Seite 218.]
die schrecklichsten und fast unheilbar. Einmal
Verräter, immer Verräter. Nur der stärkste feurige Schlag vermag ein solches infiziertes
Gehirn zu reinigen. Wenn ein solcher verbrecherischer Zustand von Besessenheit
herrührt, ist ein solcher Grund ebenso trostlos.
Kann man
sich Zusammenarbeit mit einem Verräter oder einem Lästerer vorstellen? Sie sind
wie eine Seuche im Haus. Sie gleichen einem stinkenden Leichnam. Daher hat die
Feurige Welt für Verräter und Lästerer keinen Trost übrig.
446. Man
kann bemerken, dass die Feinstoffliche Welt sich der irdischen nähert. Sogar feurige
Sendungen ziehen an der Erde nicht vorüber, doch das Bewusstsein der Menschen ist
vielleicht mehr als je zuvor von der Aufnahme dieser Erscheinungen weit
entfernt. Ein Wort wird ausgesprochen, das Bewusstsein aber schweigt.
Es gibt
noch nicht einmal die Unruhe, die vor großen Ereignissen angebracht ist. Die Leblosigkeit
des Bewusstseins ist erschütternd! Kann man verstehen, wie allmählich die
folgende Lehre nur gegeben werden kann? Die Bereitschaft, die Lehre im Leben anzuwenden,
ist nur in seltenen Fällen zu bemerken, doch die feurigen Erscheinungen zögern
nicht. Wenn sie vom menschlichen Bewusstsein nicht umgewandelt werden, fließen
sie in gefährliche Kanäle.
Wir
wünschten, das jetzige Geschehen möge die Menschen vom Wahnsinn abhalten.
Planeten sprechen mit blutigen Strahlen, doch auch diese alte Wissenschaft ist
in den Händen der Zerstörer tot. Würdige Geister leiden unter den Wellen des Wahnsinns
und der Unwissenheit.
Leichtsinn ist
ungleich den Entdeckungen der Wissenschaft. Gewiss, jeder bereitet sich seinen eigenen
Abgrund selbst, doch die Wahnsinnigen haben kein Recht, die Würdigen mit sich
zu ziehen.
Ohnehin ist
[Russisches Original. Seite 219.]
die letzte Konstellation der Gestirne sehr schwierig.
Man muss mit den feurigen Kräften sehr behutsam umgehen.
447. Natürlich
beginnt der Keim des Geistes nicht mit der menschlichen Evolution, seine Offenbarung
gehört vielmehr zu einem unbeschreiblichen feurigen Prozess; deshalb verwendet
für den Menschen den Ausdruck „Entflammen des Geistes“. Dem Menschen wurde nämlich
das Entzünden jenes Feuers aufgegeben, das allen Erscheinungen der Schöpfung innewohnt.
Man sollte daran denken, dass der Mensch mit mächtigen Energien betraut wurde, deshalb
erfüllt der, der den Geist nicht entflammt, seine Bestimmung nicht.
Gerade
Selbstvervollkommnung besteht vor allem in der bewussten Offenbarung von Geistigkeit.
Ohne Geistigkeit zu offenbaren, gibt es keine Annäherung an die Feurige Welt.
Das müssen alle sich merken.
Manche
meinen, Geistigkeit bestünde im Lesen geistiger Bücher. Es gibt viele solche
Leser, doch wenige, die das Gelesene ausführen.
448. Helft
allen, die nach Vervollkommnung streben. Erkennt, wo es Streben gibt und wo Versicherung
gegen Sünden. Erkennt, wo es Liebe zum Aufstieg gibt und wo die Unruhe des
Zweifels. Wer Zweifel zum Dogma erhebt, ist ein falscher Lehrer, und keinerlei
Zweifel entspricht der Disziplin des Geistes, der von Wahrheit entflammt ist.
449. Es ist
nützlich zu bemerken, dass in einer Zeit von besonders schwierigen
Konjunktionen von Sternbildern starke Geister erscheinen. In der Geschichte
kann man verfolgen, dass aus der Feurigen Welt planmäßig mächtige Helfer
entsandt werden, welche die Lasten der Welt auf sich nehmen und
[Russisches Original. Seite 220.]
Magnete für die Zukunft setzen.
Man muss
die Geschichte des Planeten von allen Seiten in den verschiedenen
Wissenszweigen studieren. Man sollte die gewundenen Wege der Menschheit als
eine Wissenschaft erkennen, die mit den Grundgesetzen des Universums verbunden
ist. Ohne Verzug sollte man das Studium des Chemismus der Gestirne einführen. Es
ist schon viel wertvolles Material angehäuft worden, das die Verbindung der
Welten erneut bestätigt.
450. Wir
müssen uns darüber verständigen, was Wir unter Vorsicht verstehen. Die
Unwissenden könnten annehmen, Vorsicht sei Untätigkeit oder trübsinnige Furcht.
Im Gegenteil bedeutet Vorsicht eine Verstärkung der Tätigkeit, der Wachsamkeit
und des Mutes.
Vorsicht
ist äußerst notwendig, wenn feurige Wellen einen berühren. Solchen Anspannungen
kann man mit Hilfe des Magneten der Hierarchie widerstehen. Wenn Ich auf
Vorsicht hinweise, muss man das Herz feurig zur Hierarchie hin anspannen.
451. Es mag
die Menschen erstaunen, dass ein durch Erdbeben besonders gefährdeter Ort vom
Feuer unbeeinflusst bleibt. Mögen sie darüber nachdenken.
452. Ist es
etwa Aberglaube, wenn ein Mensch alles bemerkt, was um ihn herum vor sich geht?
Ist er nicht damit zu rechtfertigen, dass er allmählich alles unsichtbare
Geschehen schätzen lernt?
Wenn alle
Zahlen schwanken und es keine konstante Größe gibt, wie aufmerksam sollte man
sich dann gegenüber den vielfältigen kosmischen Erscheinungen verhalten! Diese zahllosen
Verschiedenartigkeiten sind nämlich den individuellen Erfahrungen des Geistes
dienlich. Was heute unmöglich erscheint, wird dank des neuen Chemismus der
Gestirne morgen erfasst werden.
[Russisches Original. Seite 221.]
Indien hat gerade
eine nie dagewesene Verschiebung* erlebt. Man kann erwarten, dass sich an
bestimmten Stellen der Boden nicht so schnell festigen wird. Während der
Erschütterungen gab es einige Visionen der Feinstofflichen Welt. Die
Erschütterung der Atmosphäre schuf Wellen, die für das Erscheinen von
feinstofflichen Körpern günstig sind.
Mögen diese
Erscheinungen auch schnell vorübergegangen sein, so ist eine solche Beobachtung
doch von Nutzen. Auch unter den gewöhnlichsten Bedingungen kann man besondere
Schwingungen oder Klänge bemerken. Alle diese feinstofflichen Erscheinungen
sollte man unterscheiden.
453. Über
jede neue Lebensstufe kann man sich freuen. Eine neue Verbindung von Elementen
erzeugt eine feurige Verfeinerung. Die finsteren Kräfte erleben nie die Freude
der Vereinigung mit der Hierarchie. Der eine betrachtet jede Stunde als die
letzte, doch ein anderer erkennt jede Stunde als die erste und eine neue. Eine
solche Auffassung ist feurig.
454. Viele
Gesetzesbestimmungen sind von der Menschheit ersonnen worden, die
unabänderlichste aber wurde nicht ausgesprochen: das kosmische Recht. Man kann
sehen, wie oft dieses Gesetz zur Anwendung kommt und wie es das Leben lenkt.
Man kann oft bemerken, wie etwas, das nach den menschlichen Gesetzen unmöglich
ist, dennoch zustande kommt. Oft kann man sich wundern, wie untauglich alle
menschlichen Vorsichtsmaßregeln sind.
Man kann
nicht umhin zu spüren, dass etwas über und jenseits der irdischen Erwägungen
die Umstände lenkt; dieses Etwas beinhaltet Willen, Chemismus und einen
unabänderlichen Magneten. Das kosmische Gesetz führt Menschen, die dazu
bestimmt sind, an die Weltbedingungen heran. Sie können sich manchmal selbst nicht
erklären, wie unverhoffte Einzelheiten sich gestalten.
Doch sie
erkennen,
[Russisches Original. Seite 222.]
dass ihr Herz entflammt ist. So ist es gleichsam an
etwas Unabänderliches angeschlossen. Im Einklang mit diesem unabänderlichen Recht
kann man den gefährlichsten Abgrund überqueren. Eine solche Vollmacht kann als hierarchisch
bezeichnet werden, doch wenn wir den Chemismus der Gestirne sowie die Umrisse der
fernen Welten hinzufügen, können wir ein solches Recht als kosmisch definieren.
455. Wenn wir
den Kosmischen Lotus spüren, müssen wir im vollen Bewusstsein des Auftrags
voranschreiten. Wir müssen nämlich verstehen, wie das Feuer unseres Mikrokosmos
mit dem erhabenen Feuer des Makrokosmos zusammenklingt. Kann die Verpflichtung des
Dienstes im Feuer etwa gering sein?
456. Man
kann bemerken, wie die Organismen der Menschen auf die Anspannung der Natur
ansprechen, so dass feurige Menschen manchmal Blut ausstoßen müssen, um sich entsprechend
von der Anspannung zu befreien.
Es sei
daran erinnert, dass auf alten Bildern oft Fürsprecher der Menschheit zu sehen
sind. Eine solche Heldentat der Selbstlosigkeit ist kein Märchen. Der Pfad der
Feurigen Welt führt über die Adamanten der Selbstlosigkeit.
457. Teilt
alles in vier Teile: Der erste gelte dem Höchsten, der zweite dem
Allgemeinwohl, der dritte eurem Nächsten und der vierte euch selbst. Es kommt jedoch
die Stunde, in der nur noch drei Teile verbleiben, denn der vierte wird vom
zweiten verschlungen. Eine solche Aufteilung wird als feurig bezeichnet. Nichts
als das Herz kann die Grenzen dieser Teile bestimmen. Doch die Reihenfolge möge
feurig festgelegt werden.
458. Im
alten Ägypten unterschied man zwischen
[Russisches Original. Seite 223.]
guten und schlechten Tränen. Erstere kommen von
Entzücken, von Liebe und von Heldentat, die zweiten von Schwermut, von Bosheit
und von Neid.
Vor kurzem
wandte ein Wissenschaftler seine Aufmerksamkeit den Unterschieden in der
Zusammensetzung von Tränen in Abhängigkeit von dem Impuls zu. Tatsächlich sind
die Sekretionen ihrem Wesen nach sehr unterschiedlich, wenn gegensätzliche
Gefühle schädliche oder wohltuende Bestandteile einbringen. Doch Tränen als
eine äußerst reine Erscheinung können besonders nützliche Beobachtungen ermöglichen.
Solche Beobachtungen erfordern natürlich Zeit und Geduld.
459. Ihr
habt schwarze Flecken im Raum gesehen. Ebenso sind euch trübe Gebilde bekannt, gleichsam
räumliches Ausgebranntes. Ihr kennt auch das ganze Strahlen räumlicher Gebilde.
Alles lebt und wird feurig umgewandelt, und auch unsere Gefühle vibrieren.
Ein
erfahrener Beobachter weiß, dass sich seine Sicht zuweilen trübt und dann
wieder klärt. Das gleiche geschieht mit dem Gehör-, dem Geruchs-, dem Tast- und
dem Geschmackssinn. So kann man bei allen unseren Funktionen völlige
Beweglichkeit beobachten.
In der Tat,
jedes feurige Einfühlungsvermögen der Nerven für den Makrokosmos stellt einen
verfeinerten Zustand dar, doch nur wenige geben sich über eine solche
Entsprechung mit der Außenwelt Rechenschaft ab. Die Unvollkommenheit des
Bewusstseins schadet allen Beobachtungen.
460. Einer
der ältesten Aussprüche – durch Feuer zu sehen – wurde falsch ausgelegt. Die
Menschen verstanden ihn im physischen Sinn. So begannen sie, eine Feuerwand zu
errichten, um Hellsehen zu entwickeln. Doch für einen natürlichen Aufstieg sind
solche künstliche Methoden nicht nur überflüssig, sondern auch schädlich.
Gewiss, man
sollte auf die irdischen Dinge durch das Feuer des Herzens blicken, nur ein
solcher Blick kann die Fangnetze der Maja mildern. Doch feurige Anspannung
erfordert Zeit, Geduld und Hingabe. Ich führe dieses Beispiel als Beweis dafür
an, in welchem Ausmaß die alte Weisheit verdreht und in den groben Formen der
Magie ausgedrückt wurde.
461. Es ist
richtig, dass ihr die Bedeutung von Soda nicht vergesst. Nicht ohne Grund wurde
Soda die „Asche des Göttlichen Feuers“ genannt. Es gehört zu jenen vielfach
gegebenen Heilmitteln, die der ganzen Menschheit zur Nutzung gesandt wurden.
Man sollte sich des Sodas nicht nur bei Krankheiten erinnern, sondern auch bei
Wohlbefinden. Wie eine Verbindung mit feurigen Wirkungen ist es ein Schild
gegen die zerstörerische Finsternis.
Man muss
aber den Körper über längere Zeit an Soda gewöhnen. Man sollte es jeden Tag mit
Wasser oder Milch einnehmen, und dabei sollte man es gleichsam den
Nervenzentren zuleiten. So kann man allmählich Immunität hervorrufen.
462. Man
möge beachten, dass Ich rate, sich gedanklich auf bestimmte Personen zu
konzentrieren; man sollte aber nicht annehmen, diese Einwirkung könne nur diese
Personen erreichen. Blitze wirken auf einen bestimmten Raum, ebenso durchfliegen
auch Gedankenblitze eine ganze Atmosphäre und berühren viele Umstände. Die
zentrale Person wird den Mittelpunkt bilden, doch nicht weniger nützlich ist die
Einwirkung auf die Umgebung. Ein Gedanke an das Heil ist eine Pflanzstätte des
Guten.
463. So wollen
wir jedwedes Gefühl von Wohlstands verbannen,
[Russisches Original. Seite 225.]
die ganze Wachsamkeit aufbieten und verstehen, wie fehl
am Platz Wohlstand in der Unbegrenztheit ist; Wachsamkeit aber möge zum ewigen
Gebet werden.
Wenn man an
die Feurige Welt denkt, sollte man sich vor allem dieser Begriffe bewusst
werden. Möge jede Schrift über die Feurige Welt mit dem Rat zu ständiger
Wachsamkeit enden.
464. Die
Menschen versinken so leicht im Alltagsleben, dass sie sogar gegenüber dem Erstaunlichsten
abstumpfen. Undankbarkeit, Trägheit und Unwilligkeit, mit dem Herzen zu
reagieren, erwachsen aus der Finsternis des Daseins. Doch der Feurige Pfad ist
vom Feuer des Herzens erleuchtet.
465. Ihr
denkt richtig über Dankbarkeit. Der beste Ausdruck von Dankbarkeit ist die
Erkenntnis der Größe des Auftrags. Der Dienst ist so erhaben, dass jeder
Schritt bereits eine Heldentat darstellt. Mit jedem Tag, mit jedem Gedanken
wird etwas Bedeutendes vollbracht.
Einer
erhabenen Erscheinung muss höchste innere Feierlichkeit entsprechen. In dieser
Feierlichkeit drückt sich auch Dankbarkeit aus. Feierlichkeit ist einer der
besten Magneten. Lasst uns daher vom Höchsten her denken, denn an diesem
Maßstab hängt alles andere.
466. Wenn
man die feurigen Pfade studiert, sollte man daran denken, wie sehr die
Geschichte die Tatsachen entstellt. Gewiss, bis zu einem gewissen Grad könnte
man sie wiederherstellen, doch eine solche unvoreingenommene Einstellung
existiert fast nicht. Wenn nach bestimmten historischen Persönlichkeiten
gefragt wird, kann man oft gar nicht antworten, weil alle sie umgebenden
Umstände entstellt wurden.
Ebenso wenig
kann man
[Russisches Original. Seite 226.]
auf bestimmte medizinische und wissenschaftliche
Methoden hinweisen, weil sie von den ungewöhnlichsten Umständen umgeben waren.
Deshalb gibt es vieles, was eine Vorbereitung des Bewusstseins erfordert, die
aber nur langsam vor sich geht. Deshalb gewöhnen Wir uns so sehr an Geduld und Achtsamkeit.
467.
Wirklich, Feuer kann nicht unbeweglich bleiben. Wenn Wir von der Spirale des
Aufstiegs sprechen, haben Wir den feurigen Aufbau im Sinn. Die Bewegung kann
nicht erstarren, denn das wäre mit dem räumlichen Feuer unvereinbar. Die
Menschen schreiben dem Feuer viele Eigenschaften zu, die Hauptbedingung jedoch bleibt
unbeachtet.
Feurige
Führerschaft ist die Grundlage des hellen Elements. Man muss daran erinnern,
dass die Flamme nach oben gerichtet ist, sie kann ihren Pfeil nicht nach unten
kehren. So gehen auch die Anhänger der Feurigen Welt ihrer Natur gemäß nicht
nach unten. Wenn Wir einen Absturz bemerken, bedeutet das, dass das Feuer des
Herzens ermattet ist.
Mögen Beispiele
strahlender Feuer vor euch stehen! Durch solche Fackeln, die von der Erde bis
zur Feurigen Welt reichen, kann man schöne Bestätigungen sammeln.
Lasst uns
nicht ermatten, denn das ziemt dem Feuer nicht. Lasst uns weder eine feurige
Bedeutung noch die von euch gesehenen und gefühlten Zeichen herabsetzen. Lasst
uns den Freunden helfen, feurig voranzuschreiten, denn Nichtverwirklichung der
Höheren Welt bedeutet Selbstvernichtung. Und lasst uns die Feurige Welt als das
Nächste, das Führendste und das am meisten Bestätigte[141]
betrachten. Man soll an die Feurige Welt als an unsere Bestimmung denken.
468. Die Verausgabung
psychischer Kräfte erfolgt
[Russisches Original. Seite 227.]
freiwillig und unfreiwillig. Hohe Geister säen
unaufhörlich Gutes.
Dabei darf
man nicht vergessen, dass ein verfeinertes Bewusstsein eine gewisse Müdigkeit nicht
vermeiden kann. Eine solche Müdigkeit äußert sich sehr verschiedenartig, doch
für gewöhnlich befällt sie diejenigen physischen Organe, die für Krankheiten am
meisten anfällig sind.
Deshalb
raten Wir zu weiser Vorsicht. Es ist schwierig, den Strom der psychischen Kräfte
anzuhalten, doch es ist immer nützlich, sich physisch zu schützen. Man sollte
den Strom des Guten nicht unterbrechen, doch jedwede Behutsamkeit wird nur eine
Stärkung dieses segensreichen Stromes bewirken. Gerade der feurige Pfad muss
durch weise Vorsicht geschützt werden.
Wir haben
schon viele feurige Eigenschaften erörtert, aber nicht wenige bleiben noch. Nur
der Unkluge wird in das nächste Buch hineinschauen, ohne sich die
vorhergehenden angeeignet zu haben.
469. Der
Silberne Lotus* des feurigen Herzens wird sogar erhabenen Geistern nicht oft
offenbart. Doch einzelne Blätter des Feurigen Lotus* können gesehen werden, und
ihnen gemäß lasst uns die ganze Blume sammeln. Doch wird dieses feurige Wunder auch
nur einmal herbeigerufen und vom Herzen geschaut, führt der Pfad von dieser
Stunde an empor zur ewigen Errungenschaft. Möge der Aufstieg auch äußerst steil
sein, Wir bereiten ein Geländer für jene vor, die sich zum Aufstieg entschlossen
haben.
470. Heiterkeit
ist das Pfand der Freude. Wir wissen, wie wertvoll jedes Körnchen Freude ist,
in ihr liegt eine Stufe des Sieges – Vidzhaja![142]
Möge der
Pfad siegreich sein!
[Russisches Original. Seite 228.]
*****
Wanderer,
sammle alle Betrachtungen über die Annäherung an die Feurige Welt.
Wanderer,
begreife, dass es keinen anderen Pfad geben kann.
Wanderer,
du musst die Feurige Welt als etwas Wirkliches und das Leben Nährendes
erfassen.
Wanderer,
begreife, dass dein irdisches Leben der allergeringste Teil deines Daseins ist.
Wanderer,
nimm die Führende Hand an.
Wanderer,
fürchte dich nicht, auf die Tore des Lichts zu schauen!
Die
übergebenen Betrachtungen reinigen dein Bewusstsein. Die dir gesandten Gedanken
machen dich zum Mitarbeiter feuriger Errungenschaften.
So gelangst
du zum dritten Teil des Pfades zur Feurigen Welt!
[Russisches Original. Seite 229.]
Die deutsche Übersetzung
folgt der von Helena Roerich besorgten Pariser bzw. Rigaer russischen
Erstausgabe, siehe den Artikel „Quellen“. Änderungen oder Ergänzungen, die in der neuen, kritischen Ausgabe des
Rigaer Verlages „Uguns“, in der englischen Ausgabe oder in den Büchern des
Spirale-Verlages enthalten sind, werden im Folgenden mitgeteilt.
Sie sind im Text mit (…)
gekennzeichnet. Wenn es in einem Paragraphen mehrere ergänzende Textstellen
gibt, sind diese ihrer Reihenfolge nach nummeriert: (1), (2) usw.
So bleibt der ursprünglich
gedruckte Originaltext erhalten, bis eine allgemein anerkannte kritische
Ausgabe vorliegt. Die Änderungen und Ergänzungen, die seriös erscheinen, sind
trotzdem dem deutschen Leser zugänglich. Eine vollständige Erfassung aller Abweichungen
in den anderen Ausgaben steht noch aus.
1. des Bewusstseins (englischer Text)
7. rein (GF 7)
61. Die Führung der Massen verpflichtet zur
Erweiterung des Bewusstseins. (GF 75)
71. Selbstverständlich wird auch eine Kooperative
denjenigen ausstoßen, bei dem Bestechlichkeit festgestellt wurde. (GF 90)
76. (1) Der Führer muss auch die Bürde dieser Verpflichtung
auf sich nehmen. (GF 96)
(2) Der Führer mag sich die Meinungen der besten
Fachleute anhören, doch die Entscheidung liegt bei ihm. (GF 96)
78. Das Wesen der Absichten des Führers ist mysteriös,
aber seine Taten bedeuten das Wohlergehen des Volkes. (GF 98)
84. So bewahrt auch der Führer den Befehl des
Herrschers in seinem Herzen und wird seinerseits derartige Aufträge mündlich
erteilen. (GF 104)
86. Die Todesstrafe ist abzuschaffen, denn die
gewaltsame Tötung eines Verbrechers ist keine Strafe. (GF 107)
89. Ihr wisst, dass der friedlichste Glaubensheld dafür
Beispiele gegeben hat. (GF 108)
92. des Planeten (englischer
Text)
134. Wettbewerb wird vom Führer selbst bestätigt. (GF 128)
193. wenn diese zu den besten gehören (GF 142)
216. irdischen (englischer
Text)
323. So muss man einen großen Vorrat an Erklärungen
besitzen, um jeder Schicht ihrem Bewusstsein entsprechend geben zu können. (GF 171)
Anmerkungen
*: Mit einem Stern sind erläuterungsbedürftige Namen
und Begriffe gekennzeichnet, die häufiger in der Lehre vorkommen und daher in
einem besonderen Glossar erklärt
werden.
[1] (…) Weitere Textstellen finden sich am Ende des
Buches nach § 470
[2] Mythos vom Gold: Siehe das Kapitel „Gold und
Finsternis“ in dem Buch „Kryptogramme des Orients“ von Josefine Saint-Hilaire
(Pseudonym von Helena Roerich)
[3] Gemeint ist: die letzte Gelegenheit nicht versäumen
[4] Amplitude:
Schwingungsweite
[5] Der Paragraph ist identisch mit GF 45
[6] Meningitis (griechisch): Gehirnhautentzündung
[7] Tschur,
Plural Tschuren: „Tschur ist hier gemeint
im Sinn von Überbleibsel oder des überholten Bewusstseins. Tschur könnte auch
Kobold bedeuten, folglich jede Art von Aberglauben und Vorurteilen. Der Sinn
liegt darin, dass man sich die kommende Neue Welt nicht mit dem alten
Bewusstsein zu eigen machen kann, mit alter Unwissenheit und allen ihren Erscheinungen.“
(HR II/2, 413; Brief von 1937)
[8] Im englischen
Text heißt es statt „Gegensätze“ „Parallelen“
[9] Aquarius
(lateinisch): Wassermann. Gemeint ist das aus astrologischer Sicht nach dem
Ende des Fischezeitalters in diesen Jahren anbrechende Wassermannzeitalter
[10] Beschäftigung des Verstandes: Geistige Übung
der orthodoxen Theologie, bei dem das Jesusgebet „Herr Jesus Christus, Sohn
Gottes, erbarme Dich meiner!“ ständig im Geist wiederholt wird
[11] Der Paragraph ist identisch mit GF 4
[12] David: Als Nachfolger Sauls König von Israel,
Verfasser zahlreicher Psalmen der Bibel, Vater Salomons
[13] Verkehr: Das
russische Wort общение (oder auch сообщение
oder сношение) bedeutet nicht
nur „Verbindung“, sondern auch „Verkehr“ im Sinne von „Kommunikation“ oder
„Gespräch“. Gemeint ist eine Unterhaltung eines inkarnierten Menschen mit einem
Lehrer in der feinstofflichen Welt durch Übertragung von Gedanken, wie sie in
den Tagebüchern von Helena Roerich und den Büchern des Agni Yoga zum Ausdruck
kommt
[14] Der Paragraph ist identisch mit GF 5
[15] Der Paragraph ist identisch mit GF 7
[16] Flammarion, Nicolas
Camille (1842-1925): Französischer Wissenschaftler, Astronom, Arzt, Theosoph
und Autor populärwissenschaftlicher Schriften. Präsident der Society for
Psychical Research (SPR), beschäftigte sich auch mit Spiritismus und
Parapsychologie
[17] Der Paragraph ist identisch mit GF 16
[18] Der Paragraph ist identisch mit GF 17
[19] Der Paragraph ist identisch mit GF 24
[20] Der Paragraph ist identisch mit GF 27
[21] Der Paragraph ist nahezu identisch mit GF 75, sie aber die folgenden Fußnoten
[22] In dem ansonsten wortgleichen § GF 75 heißt es: „Nichts dergleichen liegt in …“
[23] In dem ansonsten wortgleichen § GF 75 heißt es: „ … den Pfad des Denkens.“
[24] Der Paragraph ist identisch mit GF 28
[25] In dem ansonsten wortgleichen § GF 28 heißt es: „Der Führer selbst muss darum besorgt sein, …“
[26] Der Paragraph ist identisch mit GF 29
[27] Lymphe:
Körperflüssigkeit, die das Gewebe mit Nährstoffen versorgt und nicht
verwertbare Substanzen durch das Lymphsystem (Lymphknoten, Milz, Mandeln)
ableitet
[28] Der Paragraph ist identisch mit GF 84
[29] Der Paragraph ist identisch mit GF 85
[30] Der Paragraph ist identisch mit GF 86
[31] Der Paragraph ist identisch mit GF 90
[32] Der Paragraph ist identisch mit GF 92
[33] Der Paragraph ist identisch mit GF 95
[34] Der Paragraph ist identisch mit GF 96
[35] Der Paragraph ist identisch mit GF 97
[36] Der Paragraph ist identisch mit GF 98
[37] Der Paragraph ist identisch mit GF 101
[38] Atlas:
Titan der griechischen Mythologie. Auf seinen Schultern ruhen nach Homer die
Säulen, die Himmel und Erde auseinanderhalten. Sie wurden am westlichen Ausgang
des Mittelmeers angesiedelt, daher der Name der Atlas-Gebirges in
Nordwest-Afrika
[39] Der Paragraph ist identisch mit GF 104
[40] Der Paragraph ist identisch mit GF 106
[41] Dieser Satz fehlt in GF 106
[42] Der Paragraph ist identisch mit GF 107
[43] Der Paragraph ist identisch mit GF 108
[44] Neuer Himmel:
siehe auch die Bibel, Off 21, 1 ff
über den neuen Himmel und das neue Jerusalem
[45] Zur Annäherung eines neuen, unsichtbaren Planeten
siehe auch BGM II, 136, 146. Helena Roerich, Brief vom 21.06.1952,
kommentiert diese Stelle wie folgt: Es geht um einen neuen, einstweilen
unsichtbaren Planeten, dessen mächtige Ausstrahlungen auf die Erde und den Mond
positiv einwirken
[46] Der Paragraph ist identisch mit GF 120
[47] Der Paragraph ist identisch mit GF 121
[48] In dem ansonsten wortgleichen § GF 121 heißt es hier: „Der Führer muss das Volk von jeder Habsucht
und Sklaverei reinigen.“
[49] Der Paragraph ist identisch mit GF 123
[50] Der Paragraph ist identisch mit GF 124
[51] Siebentes
Licht: Der Ausdruck steht wie der „Siebente Himmel“ im Christentum für die
höchste Ebene der Jenseitigen Welt
[52] Im englischen
Text heißt es statt „der Gestirne“ „der Konstellationen“
[53] Legende über
Satan: Siehe das Kapitel „Fürst der
Finsternis“ in dem Buch „Kryptogramme des Orients“ von Josefine Saint-Hilaire
(Pseudonym von Helena Roerich)
[54] Siehe die Bibel: Sorget
nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werden. Sorget nicht für den
anderen Morgen, denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. (Mt 6, 25-34)
[55] Der Paragraph ist identisch mit GF 126
[56] Der Paragraph ist identisch mit GF 127
[57] Die heilige
Zahl des Pythagoras: Die 4, so Helena
Roerich, Brief vom 07.01.1950
[58] Die Absätze 1 bis 3 des Paragraphen sind identisch
mit GF 128, die Absätze 4 und 5 mit GF 129
[59] Das Wort „nicht“ fehlt in der russischen Erstausgabe,
wohl ein Druckfehler. Wie hier der englische
Text und Uguns
[60] Transmutation (lateinisch): Umwandlung
[61] Der Paragraph ist identisch mit GF 130
[62] Der Paragraph ist identisch mit GF 131
[63] Talisman: Kleiner Gegenstand, dem zauberkräftige, Glück bringende Eigenschaften zugeschrieben werden
[64] Nekromantie:
Totenorakel, Totenbeschwörung
[65] Der Paragraph ist identisch mit GF 132
[66] Dieser Satz fehlt in GF 132
[67] Der Paragraph ist identisch mit GF 133
[68] Das russische Wort мнительность könnte hier und im gesamten Paragraphen statt mit
„Hypochondrie“ auch mit „Argwohn“ oder „Ängstlichkeit“ übersetzt werden. Wie
hier der englische Text
[69] Der Paragraph ist identisch mit GF 135
[70] Der Paragraph ist identisch mit GF 136
[71] Möglicherweise ist der Hl. Sergius von Radonesch
gemeint, der den russischen Großfürsten Dimitrij Donskoj bei dessen Kampf gegen
die Fremdherrschaft der Tataren unterstützte und den entscheidenden Sieg in der
Schlacht von Kulikow (1380) durch sein Gebet förderte
[72] In der russischen Erstausgabe steht statt
„спячки“ (Schläfrigkeit) спички (Streichhölzer), wohl ein Druckfehler. Wie hier Uguns und der englische Text
[74] Der Paragraph ist identisch mit GF 138
[75] Der Paragraph ist identisch mit GF 139
[76] Der Paragraph ist identisch mit GF 140
[77] Der Paragraph ist identisch mit GF 141
[78] Clemens von
Alexandrien: um 200 n. Chr., griechischer Kirchenvater, Lehrer des Origenes*, lehrte an der
Katechetenschule von Alexandria, bekämpfte die Gnosis. Literatur: v. Campenhausen, Griechische
Kirchenväter, 8. Aufl. Stuttgart 1993
[79] In dem ansonsten wortgleichen § GF 141 steht statt „werden“ „können“
[80] Der Paragraph ist identisch mit GF 142
[81] Statt вояву in der Erstausgabe muss es wohl richtig
во яву heißen, so auch Uguns und die englische
Ausgabe
[82] Raj (sanskrit, gesprochen „Radsch“): Reich,
Herrschaft; daher Raja Herrscher, König und Maharaja großer Herrscher,
Großkönig sowie Raja Yoga der königliche Yoga. The British Raj war die
Bezeichnung für das Britische Kolonialreich auf dem indischen Subkontinent.
Hier möglicherweise im Sinne von „Reich Gottes“ oder „der oder das Höchste“
verwendet. Siehe auch § 22, wo Raj-Agni im Sinne von „das höchste Feuer“
vorkommt
[83] Der Paragraph ist identisch mit GF 143
[84] Der Paragraph ist identisch mit GF 144
[85] Hintreten:
Der russische Begriff предстояние meint das Hintreten vor eine höhere Instanz,
beispielsweise den Lehrer oder Meister: Hintreten
vor Gott, Hintreten vor den Richter, Hintreten vor den Herrscher sind ein und
derselbe Begriff. Deshalb lasst uns auf dem Pfad zur Feurigen Welt daran
denken, wie wesentlich das Hintreten vor den Herrscher ist. (FW III, 138)
[86] Der Paragraph ist identisch mit GF 145
[87] Der Paragraph ist identisch mit GF 146
[88] Der Paragraph ist identisch mit GF 147
[89] Die ersten beiden Absätze des Paragraphen sind
identisch mit GF 148
[90] Der Paragraph ist identisch mit GF 149
[91] Swastika
(sanskrit „Glücksbringer“): Hakenkreuz. Uraltes Symbol vieler Völker in Asien,
Europa, Afrika und Amerika. Im Hinduismus und Buddhismus wird die Swastika noch
heute als religiöses Glückssymbol verwendet.
Zu
diesem Symbol schreibt Helena Roerich:
Die Kanten zur Sonne biegen bedeutet eine
Vorwärtsbewegung, wohingegen die Kanten in die Gegenrichtung biegen Verzögerung
bedeutet; letzteres Symbol wird von den Schamanen verwendet. Bei den Druiden
galt ein Ritual, nach dem alle Anwesenden genau auf die Sonne gerichtet um die
Opferstelle oder den Altar schreiten mussten, die Hierophanten hingegen
schritten der Sonne entgegengesetzt, so ihr höheres Wissen symbolisierend.
Wirklich, nur ein Hierophant kann der großen Kraft standhalten, und allein
solch eine Anspannung kann Funken höchsten Wissens verleihen. Wie Sie sehen,
wurde der eigentliche Sinn der Symbole vermischt und verflochten. (HR II/2,
398; Brief vom 01.10.1937)
[92] Der Paragraph ist identisch mit GF 151
[93] Der Paragraph ist identisch mit GF 150
[94] Der Paragraph ist identisch mit GF 152
[95] Der Paragraph ist identisch mit GF 153
[96] Gemeint ist: Hier seht ihr ein Beispiel, wie sich
schlechtes Karma aus früheren Leben in späteren Inkarnationen auswirkt
[97] Genau wie der Mensch haben auch Himmelskörper wie die
Erde, der Mond und die Sonne neben dem materiellen physischen noch sechs
weitere feinstoffliche, nicht sichtbare Aspekte oder Körper. Dazu schreibt
Helena Roerich: Wie ich Ihnen bereits
geschrieben habe, muss man unter Planetenkette einen bestimmten Planeten in
verschiedenen Phasen seiner Entwicklung, begleitet von seinen unsichtbaren
Sphären, verstehen. Alles in der Natur entwickelt sich nach dem ewigen Gesetz
des siebenfältigen Prinzips. Daher hat jeder Planet, ähnlich wie beim Menschen,
seine sieben Prinzipien oder sieben Sphären. Von diesen sieben Sphären sind die
niedersten und materiellsten (in der irdischen Kette ist es unsere Erde)
unserer Kenntnis völlig zugänglich, die anderen sechs hingegen liegen außerhalb
ihrer und sind für das physische Auge unsichtbar. (HR II/1, 66, Brief vom
16.11.1935)
[98] Der Paragraph ist identisch mit GF 155
[99] Triade: Gemeint
ist die Triade aller drei Welten, siehe den folgenden Satz
[100] Der Paragraph ist identisch mit GF 156
[101] Troglodyten (griechisch): Höhlenmenschen
[102] Scholastik: Richtung
der mittelalterlichen Philosophie und Theologie, die sich bemühte, kirchliche
Lehren rational zu begründen. Später wurde der Begriff auch mit
wirklichkeitsfremdem, dogmatischem Denken, Haarspalterei und Spitzfindigkeit
verbunden
[103] Od: Von Karl von Reichenbach (1788-1869)
postulierte, dem Magnetismus ähnliche Lebenskraft
[104] Der Paragraph
im Buch Agni Yoga, der über leere Gräber schreibt, muss wörtlich verstanden
werden. Es gibt tatsächlich leere Gräber. Denn nach Vollendung seiner Mission
wurde für einen unter den Menschen lebenden Adepten* beim Nahen des
Abschiedstermins oft eine glaubwürdige Beerdigung durchgeführt, so dass er das
Bollwerk im physischen Körper erreichen konnte. Manchmal ist nach der
Beerdigung der sich in Starrkrampf befindliche Körper weggeschafft worden, und
in manchen Fällen ist ein Ersatzkörper beerdigt worden, wie es zum Beispiel
beim Hinübergang des Meisters R. der Fall war. Doch sind Fälle von Dematerialisation
des physischen Körpers äußerst selten. Auch die sterblichen Überreste Buddhas
sind verbrannt worden. (HR II/2, 387; Brief vom 02.09.1937)
In allen Epochen konnten leere Gräber
oder solche, die Ersatzkörper enthalten, gefunden werden. So gibt es zwar ein
Grab vom Grafen Saint Germain*, in Wirklichkeit aber ist dort ein Ersatzkörper
begraben. (HR II/1, 227; Brief vom 18.06.1936)
[105] Der Paragraph ist identisch mit GF 159
[106] Auftürmung ist ein
Ausdruck der Lehre für negative Aufspeicherungen oder Ansammlungen, siehe zum
Beispiel AUM 598: Auftürmungen sind nichts anderes als Abfallhaufen.
Irgendwann wird man sie wegräumen müssen.
[107] Der Paragraph ist identisch mit GF 160
[108] Der Paragraph ist identisch mit GF 161
[109] Santonin: Toxischer
Wirkstoff des Wurmsamens, wurde früher gegen Spulwürmer verwendet
[110] Morua
(oder Moru): Die Essenz Moru oder Balu wird aus einer
Pflanze hergestellt, die überall an den Berghängen des Himalaja in einer Höhe
von 8000 Fuß (ca. 2600 m) und darüber zu finden ist. Sie gehört zur Familie der
Rhododendren. In Tibet wird sie zum Räuchern in Tempeln und Heimen verwendet.
(HR I/3, 155; Brief vom 24. 06. 1935)
Morua ist
eine Pflanze, die in unserer Gegend wächst. Sie ist eine Buschpflanze und ihr
Aroma erinnert sehr an Eisenkraut. Ich werde Ihnen ein Zweiglein senden, aber
nicht jetzt im Winter. Versehentlich verwendete ich beim Schreiben des Namens
dieser Pflanze einen Großbuchstaben und dies könnte wirklich viele Leser
verwirren. (HR II/1, 110, Brief vom 17.01.1936)
[111] amorph:
formlos, gestaltlos
[112] Salomon: Weiser König Israels, Sohn Davids,
Erbauer des Tempels in Jerusalem
[113] Die von Ihnen
zum Ausdruck gebrachten Gedanken über das Symbol des „Kelches Amrita*“ – des
Kelches der Schönheit und der Heldentat, des Kelches des Heiligen Grals – sind
sehr schön und völlig richtig. Auch die Legende über den Kelch – den Gral–-
kommt vom Osten als eine der Versionen großer geistiger Heldentat und desselben
mysteriösen Schambhala*. Mehrfach sahen einige Forscher des Symbolismus im
Zusammenhang mit dem Gral in diesem Kelch den Stein, der sich gegenwärtig in
der Welt befindet und historische Ereignisse begleitet; hernach soll er, so ist
es vorgesehen, dem Herzen Asiens zurückgegeben werden. Auch diese Auslegung
kommt der Wahrheit nahe. Jedenfalls, der Kelch selbst existiert und ist vor
Beginn der neuen Ära dorthin entsandt worden, wo die Lehre Kalachakra*
verwirklicht werden soll. Über den Kelch gibt es viele Legenden. Eine davon
besagt, dass er immer unerwartet und durch die Luft kommt. So ist er seinerzeit
dem Herrscher Buddha überbracht worden. Der Kelch ist ägyptischen Ursprungs,
und seine Vorzeit geht zurück bis 12.000 Jahre v. Chr. Nach dem Tod Buddhas
befand er sich eine Zeitlang in einem Tempel in Kara Shar, wo er verschwand,
und seither wurde er in Schambhala aufbewahrt. Allen Legenden zufolge wird
dieser Kelch vor der Neuen Ära Maitreyas wieder erscheinen. (HR II/1, 185, 186;
Brief v 02.04.1936
[114] Der Paragraph ist identisch mit dem ersten Teil von GF 164
[115] Gemeint ist: Die Qualität von Handarbeit kann
unbegrenzt verbessert werden, weil die psychische Energie und die geistigen
Ausstrahlungen des Arbeiters auf das Werk übertragen werden können. Der Arbeit
einer Maschine sind jedoch von vornherein Grenzen gesetzt, ihr Werk ist
energetisch nicht so hochwertig wie Handarbeit.
[116] Der Paragraph ist identisch mit GF 165
[117] Der Paragraph ist identisch mit GF 166
[118] Der Paragraph ist identisch mit GF 168
[119] Der Paragraph ist identisch mit GF 169
[120] Der Paragraph ist identisch mit GF 170
[121] Der Paragraph ist identisch mit GF 171
[122] Dieser Satz fehlt in GF 171
[123] Der Paragraph ist identisch mit GF 172
[124] Der Paragraph ist identisch mit GF 179
[125] Der Paragraph ist identisch mit GF 173
[126] Zitat aus der Bibel,
Jak 2, 26
[127] Der Paragraph ist identisch mit GF 175
[128] Der Paragraph ist identisch mit GF 176
[129] Der Paragraph ist identisch mit GF 177
[130] In GF 177 heißt es statt „Gewähr“ „Aufgabe“
[131] Der Paragraph ist identisch mit GF 178
[132] Der Paragraph ist identisch mit GF 180
[133] Avidya (sanskrit): Unwissenheit (Vidya:
Wissen)
[134] Der Paragraph ist identisch mit GF 185
[135] Dieser Satz fehlt in GF 185
[136] Gemeint ist der Organismus des Senders
[137] Besessenheit kommt dadurch zustande, dass ein
feinstoffliches Wesen (Besitzergreifer) versucht, den feinstofflichen Körper
(das geistige Wesen, die Seele) aus dem physischen Körper eines anderen zu
vertreiben, um selbst diesen physischen Körper in Besitz zu nehmen. Zwei
geistige Wesen kämpfen um die Herrschaft über einen physischen Körper.
[138] Der Paragraph ist identisch mit GF 188
[139] Der Paragraph ist identisch mit GF 189
[140] So beginnt die Liturgie der Osterwoche der orthodoxen
Kirche
[141] der englische Text übersetzt statt „das am
meisten Bestätigte“ mit „das Flammendste“