Aspekte der Praxis des Agni Yoga
Gewidmet den vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Praktizierenden des Agni Yoga
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1. Unsterblichkeit: Ein Zustand des Bewusstseins
Ob du unsterblich bist, hängt von deinem Bewusstsein ab: Solange dein Bewusstsein in einer vergänglichen
Persönlichkeit steckt, warst du im letzten irdischen Leben Herr Meier, bist in
diesem Leben Frau Schulze und wirst im nächsten Leben Herr Müller sein. Dann
bist du noch sterblich, denn du führst viele verschiedene voneinander getrennte
und jeweils begrenzte Existenzen. Stattdessen musst du dein Bewusstsein in deine Seele
verlegen und dich selbst mit deinem ewigen, geistigen Wesen identifizieren.
Nennen wir dieses Wesen, um ihm einen Namen zu geben, „Anima“. Unsterblich bist du, wenn du das Bewusstsein von „Anima“
ununterbrochen aufrechterhältst, in der materiellen ebenso wie in der
jenseitigen, geistigen Welt. Du musst immer „Anima“ sein: Im „Himmel“, beim Abstieg auf
die Erde, während des kurzen irdischen Lebens in dem Körper von Herrn Meier und
bei der Rückkehr in die geistige Welt; beim nächsten Abstieg, beim nächsten
irdischen Leben, beim nächsten Wiederaufstieg usw. Dieses ewige auf und ab ist
nur ein einheitliches Leben deines ewigen geistigen Wesens „Anima“. Du kannst dieses Bewahren eines einheitlichen
Bewusstseinszustandes auf allen Ebenen des Daseins üben, indem du versuchst,
bewusst in den Schlaf überzugehen, in der Feinstofflichen Welt bewusst zu
handeln und am Morgen bewusst in den Körper zurückzukehren. Zitate: Der Yogi kennt keinen
Tod, denn das erwachte Bewusstsein kennt keine Unterbrechung des Seins. Das
Bewusstsein in seinen verschiedenen Hüllen zu erhalten, macht die Heldentat des
Yogi für das Leben höchst notwendig. (AY 175) Der Yogi kennt keine
Unterbrechung des Lebens. In seinem Bewusstsein schreitet er in verschiedenen
Körpern durch das Leben. (Br II, 898) Man kann die Reihe von
Wiederverkörperungen als eine Reihe voneinander getrennter Leben ansehen, aber
es ist besser, die vielen Wiederverkörperungen als ein einziges Leben zu
betrachten. Wahrlich, es gibt nur ein Leben; und vom Augenblick der Beherrschung
des menschlichen Bewusstseins an hört Leben mit all seinen Folgen nie auf.
Könnten die Menschen die Unteilbarkeit des Lebens eher begreifen, würden sie
sich Zielstrebigkeit und Verantwortung aneignen. (AY 450) Würden die Menschen
die Tatsache der ununterbrochenen Fortdauer der Lebenskette und die Wahrung des
Bewusstseins annehmen, so verhielten sie sich gegenüber ihren eigenen Aufgaben
anders. Der Mensch muss auf einem unendlichen Weg gehen, ohne über die Kürze
der irdischen Existenzen nachzudenken. Er kann diese Existenzen miteinander
verbinden. (Br II, 712) Die Zahl der Menschen,
die die lebendige Fortdauer des Bewusstseins bewahren, wenn sie hinübergehen in
die Feinstoffliche Welt, ist nicht allzu groß. Einen Zustand bewusster
Fortdauer des Seins oder die Bewahrung eines vollständigen Bewusstseins in
allen Körpern und in allen Sphären zu erreichen, ist die größte Errungenschaft
des Archaten. Das ist Amrita oder wahre Unsterblichkeit. Daher sind alle
Anstrengungen der Großen Lehrer auf die Erweiterung des Bewusstseins der
Menschheit gerichtet. (HR I/3, 22, 23; Brief vom 11.01.1935) Die Eigenschaft eines
Archaten wird jener erlangen, der beim Körperwechsel den Strom des Bewusstseins
nicht unterbricht und ständig in die Zukunft strebt. So werden wir, mit wachem
Bewusstsein, die Leben zu einem unzerreißbaren Halsband vereinen. (AY 130) Die Erlangung wahrer
Unsterblichkeit ist das Beibehalten des Bewusstseins auf allen vier Ebenen des
Seins. (HR I/3, 128) Daher kann
Unsterblichkeit, oder noch genauer gesagt, fortgesetztes Bewusstsein auf allen
Seinsebenen, nur durch einen langwierigen Prozess erreicht werden. (HR II/1,
256) Unsterblichkeit ist jene
Gabe, welche derselben Großen Persönlichkeit gestattet, nach Belieben aus einem
abgetragenen Körper in einen anderen überzugehen. (Helena Blavatsky, Geheimlehre
II, 288)
2. Leben im Himmel: Ein Zustand des Bewusstseins
Das Leben im Himmel ist kein Verweilen an einem bestimmten
Ort, sondern ein Zustand des Bewusstseins! Wann lebst du im Paradies, in der höchsten denkbaren Welt?
Wenn du in allen Umständen Lebensfreude bewahren kannst! Wer über den Tod oder die Hindernisse, Schwierigkeiten und Nöte des alltäglichen Lebens jammert, lebt in einer ziemlich niedrigen Welt. Wer alle diese Widrigkeiten gelassen ertragen kann, lebt
schon in einer höheren Welt. Wenn du dich über alles freuen kannst, was dir stößt – weil
du es als eine Gelegenheit zu weiterem geistigen Aufstieg oder als eine von
deinem Lehrer gesandte Prüfung ansiehst –, dann lebst du in der höchsten Welt,
wie immer die äußeren Umstände aussehen mögen, in die es dich verschlagen hat.
Zitate:
Deshalb sagt Schopenhauer: „Bei gleicher Umgebung lebt doch
jeder in einer anderen Welt.“ Und der Volksmund: „Wenn du den Himmel nicht in deinem
Herzen findest, wirst du ihn in der äußeren Welt vergeblich suchen.“ Oder die Bibel: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch.“
(Lukas 17, 21) Und Agni Yoga:
„Jeder Geist schafft sich seine eigene Welt, und die Schönheit oder
Hässlichkeit der geschaffenen Welt hängt von der Qualität des Bewusstseins ab.“
(U II, 719) „Die Feurige
Welt ist vor allem in uns selbst, wenn wir nur ihre Wohnstätte erkennen.“ (FW
I, 354)
3. Komme ich in den Himmel? Wenn jemand euch fragt: „Werde ich in den Himmel kommen?“ Fragt ihn: „Lebst du schon im Himmel?“ Du solltest das Leben im Himmel nicht auf die Zeit nach
deinem Tod verschieben. Du kannst schon jetzt im Himmel leben. Du musst sogar lernen, schon jetzt im Himmel zu leben. Ein
Himmel ist eine Gemeinschaft von Seelen. Wenn du nicht in der Lage bist, schon
während der irdischen Inkarnation so zu leben, wie es in der Gemeinschaft
üblich ist, die du als deinen Himmel ansiehst, wirst du auch nach deinem Tod
nicht so leben können. Wenn du heute keine Freude daran hast, so zu leben, wie es
in deinem Himmel üblich ist, wirst du auch nach dem Tod keine Freude daran
haben. Wer den Aschram eines großen Lehrers als die höchste denkbare
Welt und seinen Himmel ansieht, muss schon auf Erden beweisen, dass er für ein
Leben an einem so hohen Ort geeignet und würdig ist.
4. Verwandlung in Seele Frage: Ich komme nicht weiter bei der Verwandlung in eine
Seele. Ich höre nur selten, dass meine Seele mir sagt, was ich tun oder lassen
soll. Ich merke nicht, ob ich schon eine Seele ‚bin‘ oder nicht. Antwort: „Verwandlung in eine Seele“ ist nur bedingt der richtige
Ausdruck. Wir wollen den Begriff verfeinern: Deine Seele, dein Geistwesen, deine Ewige Individualität existiert bereits. Sie ist aber kein irdisches, sondern ein Wesen der Feurigen Welt! Dieses Wesen, von der Lehre auch Feuriger Körper genannt,
ist bei fast allen Menschen noch völlig unterentwickelt, wie ein Baby. Es ist in
der geistigen Welt formlos wie die Tiere, es ist wie eine leere Hülle und kaum
lebensfähig. Es existiert zwar, ist sich seiner selbst aber nicht bewusst und
kann daher nicht agieren und seine Kräfte nicht nutzen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Wesen zu formen und damit erst
zu seinem Leben zu erwecken. Das geschieht, da es sich nicht um ein physisches,
sondern um ein geistiges Wesen handelt, mit Hilfe unserer Gedanken. Du musst zunächst definieren: Wer oder was soll meine Ewige
Individualität sein? Ein Unsterblicher, ein Schüler, ein Lehrer, ein
Geistkämpfer, ein Mitarbeiter der Hierarchie, ein König des Geistes …? Eine solche Identität erfordert bestimmte Eigenschaften.
Deine Seele ist zum Beispiel nur dann ein König des Geistes, wenn sie in jedem
Moment, in allen, auch den bedrückendsten Umständen königlich denkt, fühlt,
spricht und handelt. Du musst also bemüht sein, den geistigen Teil deines Wesens
mit diesen Eigenschaften auszustatten. Mit der Zeit wirst du sehen, wie deine
Ewige Individualität wächst und sich dann auch äußert und zum Ausdruck kommt. Dafür muss der feurige Körper bereits ausreichend ausgebildet
sein. Gewiss, er ist immer vorhanden, doch er kann sich in einem chaotischen
und unbewussten Zustand befinden. (Herz 258) 5. Verwandlung in Seele: Basisübung: Sich selbst beobachten Die allereinfachste Übung, um Deine Verwandlung in ein
geistiges Wesen zu unterstützen, ist: Betrachte Dich selbst, Deinen Körper, von
oben, mit den Augen Deiner Ewigen Individualität wie eine fremde Person: Was
tut der Körper? Was will er? Wie fühlt er sich? So beginnst Du, Dein von Deinem Leib
verschiedenes ewiges geistiges Wesen zum Leben zu erwecken: Die Seele wird jetzt tatsächlich tätig, indem sie den Körper
beobachtet. Damit setzt Du die Augen Deiner Seele in Funktion. Du beginnst,
nicht mit den physischen Augen, sondern mit den inneren Sinnen Deines Feurigen
Körpers zu sehen. Das ist ähnlich wie bei den bekannten
Nahtoderlebnissen, bei denen die Seele, die den Körper schon fast verlassen
hat, von der Zimmerdecke aus beobachtet, wie der Arzt unten auf dem
Operationstisch den Körper operiert. Da unser Feuriger Körper ein wenig größer
ist als der Leib, können wir die Betrachtung von oben auch ohne Verlassen des
Leibes durchführen. 6. Verwandlung in Seele: Höhere Sinne nutzen Wenn Du zu einem Unsterblichen
werden willst, musst Du lernen, die Fähigkeiten Deines Geistwesens zu nutzen. Die
zweite, schon etwas anspruchsvollere Übung dafür ist: Erwecke nach dem geistigen Auge auch
die anderen Sinne Deines höheren Selbst zum Leben, indem Du sie benutzt: Vor
allem das Herz. Übe zum Beispiel, mit dem Gefühlswissen des Herzens das Wesen
eines anderen Menschen zu erkennen: Kannst Du ihm vertrauen, meint er es gut
mit Dir, oder macht er nur schöne Worte? Ein noch so gut geschulter Intellekt
hilft bei einer solchen Frage nicht weiter. Schon Saint-Exupéry verkündete die
große Wahrheit: „Man sieht nur mit dem
Herzen recht; das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Lasse Dir diesen Satz auf der Zunge
zergehen: Um Dich dem Wesentlichen, dem, was wirklich wichtig ist in Deinem
Leben (Glaube, Liebe, Hoffnung, Vertrauen, Sinn) zu nähern, musst Du Dein
geistiges Wesen und dessen Erkenntnismöglichkeiten entwickeln! Höre in jeder Situation auf Dein
Herz: Statt „auf die Stimme der Seele hören“ können wir auch sagen: „auf das
Herz hören“: Das Geistige, Ewige, Göttliche in uns äußert sich über das Herz. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie Du Dich verhalten sollst, was Deine Ewige Individualität will, befrage das reine Gefühl Deines Herzens.
Je genauer Du befolgst, was diese innere Stimme Dir sagt,
desto klarer wird sie in Zukunft zu Dir sprechen.
7. Verwandlung in Seele: Geistige Kräfte nutzen (1) Die nächste schon anspruchsvollere Übung: Beginne damit, Deinen Körper von
oben zu steuern, so wie der Reiter seinen Esel lenkt. Lasse den Körper den
Willen des Geistes ausführen, so wie der Esel dem Willen des Reiters folgt.
Beobachte in aller Ruhe, unaufgeregt, als ob es ein Fremder ist, was der
Körper will, wohin er strebt. Dann entscheide, was er bekommt und wohin er
sich bewegt. Auf diese Weise nutzt Du die
geistigen Kräfte Deiner Seele, womit diese zu leben und ihre Macht zu wachsen
beginnt.
8. Verwandlung in Seele: Geistige Kräfte nutzen (2) Die Notwendigkeit, den Körper von Deiner
Ewigen Individualität aus zu steuern, bezieht sich nicht nur auf die rein
materielle Seite Deines Wesens, sondern auch auf Deine Gedanken, Deine Gefühle
und Deine Instinkte. Von der Theosophie kommt die
hilfreiche Vorstellung, dass es neben dem physischen noch einen Gefühlskörper
(Astralkörper), einen Gedankenkörper (Mentalkörper) und einen Instinktkörper
gibt. Auch diese Körper muss Dein höheres
Selbst beherrschen, genau wie den Leib! Ebenso wenig wie mit Deinem Körper darfst
Du Dich mit Deinen Gedanken, Gefühlen oder Instinkten identifizieren. Du hast also vier vergängliche Körper zu lenken, wie der Wagenlenker einer Quadriga seine vier Pferde.
Lerne also, auch Deine Gedanken,
Gefühle und Instinkte wie die eines Fremden von oben, aus der Position des
wahren, ewigen Selbst zunächst einfach nur zu beobachten. Versuche dann, aus der Sicht des
Höheren Selbst zu entscheiden, welche Gedanken, Gefühle und Instinkte Du
zulassen und welche Du abweisen, welchen Du folgen willst und welchen nicht. Nicht „ich“ - meine Ewige
Individualität – denke oder fühle. Mein Gedankenkörper oder mein Gefühlskörper
- Teile meiner vergänglichen Persönlichkeit – denkt oder fühlt. „Ich“ lenke dieses
Denken und Fühlen! Beginne damit, negative Gedanken
oder Gefühle sogleich zurückzuweisen und durch höhere zu ersetzen. Versuche
einmal, auch nur einen Tag ohne negative Gedanken zu bleiben – was meinst Du,
wie schwer das ist! Indem Du die Herrschaft des Geistes
über Deine Gedanken, Gefühle und Instinkte errichtest, übst Du die Kräfte Deiner
Ewigen Individualität, wodurch diese wächst und immer größer und stärker wird. 9. Zustand des Bewusstseins „Unsterblicher Mensch“ und „Leben im Himmel“ bewahren Wir hatten gesagt: Ein
Unsterblicher, ein Neuer Mensch der sechsten Rasse zu werden bedeutet, einen
entsprechenden Zustand des Bewusstseins zu erlangen. Wir hatten auch schon gesagt: In der
Neuen Welt, im Himmel zu leben bedeutet, einen entsprechenden Zustand des
Bewusstseins zu erlangen. Wenn das so ist, stellt sich die
Aufgabe, ein Neuer Mensch zu werden und in einer Neuen Welt zu leben, ganz
anders dar, als die meisten von Euch denken: In der morgendlichen Meditation kannst
Du Dich relativ einfach in den Bewusstseinszustand eines nicht-materiellen
Geistwesens und in Deinen persönlichen Himmel (zum Beispiel den Aschram Deines
Lehrers) versetzen. Dann kommt es „nur“ noch darauf an,
diesen hohen Bewusstseinszustand in Deinem weltlichen Leben gegen alle Angriffe
zu verteidigen und sich durch nichts und niemanden herunterziehen zu lassen.
Das erfordert ständige Wachsamkeit. Man
sollte nicht meinen, ein Archat könne in seinem Bewusstsein den Führenden
Willen auch nur für einen Augenblick außer acht lassen. Er wird zum einfachen
Sterblichen, wenn Er nicht immer feierlich den Kelch der Heldentat trägt. Die
Macht Seines Herzens ermattet, sobald Er nicht mehr den Hierarchischen Faden in
Seiner Hand spürt. In dieser Erkenntnis ewiger Wachsamkeit besteht die
Einmaligkeit des Archaten. (FW I, 196)
10. Verletzungen, Niedergeschlagenheit oder Gereiztheit überwinden Frage: Ich bin verletzt, niedergeschlagen oder gereizt. Was
kann ich tun? Antwort: Diese Gefühle sind Äußerungen Deiner vergänglichen
Persönlichkeit. Schaue auf sie mit den Augen Deiner Ewigen Individualität wie
auf die Verletzung, Niedergeschlagenheit oder Gereiztheit eines Fremden. Dann erkennst Du: Deine Ewige Individualität hat keinen
Grund für solche Gefühle: Der Anlass für sie ist im Angesicht der Ewigkeit
nichtig und klein. Der Anlass für sie ist ein Grund zur Freude, weil er Dir eine
Gelegenheit für den weiteren geistigen Aufstieg bietet.
11. Mann oder Frau? Du denkst, Du bist eine Frau? Du
denkst, Du bist ein Mann? Das ist ein verzeihlicher Irrtum, aber da erliegst Du
Maja, der Illusion der Materie! Dein wahres Ich, Deine Seele, Deine
Ewige Individualität ist geschlechtslos wie ein Engel. Sie inkarniert auf der
materiellen Ebene manchmal als Mann, manchmal als Frau. Sie ist eine Synthese
von beiden. Setze also niemals das andere
Geschlecht herab. Damit erniedrigst Du Dich selbst. Bemühe Dich lieber, die
besten Eigenschaften beider Uranfänge zu erwerben.
12. Amerikaner, Russe oder Deutscher?
Du denkst, Du
bist ein Amerikaner, ein Russe oder ein Deutscher? Da
erliegst Du Maja, der Illusion der Materie! Die
Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk ist ein Aspekt Deiner vergänglichen
Persönlichkeit. Deine Ewige Individualität, Deine unsterbliche Seele wird auf
ihrem ewigen Weg in die verschiedensten Nationen hineingeboren. Was für ein
Wahnsinn, wenn Palästinenser und Israelis meinen, einander hassen und Kriege
gegeneinander führen zu müssen: Wer in diesem Leben als Israeli geboren wurde,
kann in der nächsten Inkarnation ein Palästinenser werden oder es in einem
früheren Leben gewesen sein. Der Hass richtet sich also gegen das eigene (!)
(frühere oder zukünftige) Volk!
13. Jude, Buddhist, Hindu, Moslem oder Christ?
Du denkst, Du bist ein Jude, ein
Buddhist, ein Hindu, ein Moslem oder ein Christ? Da
erliegst Du Maja, der Illusion der Materie! Die
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion ist ein Aspekt Deiner vergänglichen
Persönlichkeit. Deine Ewige Individualität, Deine unsterbliche Seele wird auf
ihrem ewigen Weg in die verschiedensten Religionen hineingeboren. Du, Dein wahres Ich lebte früher einmal
in der moslemischen, es lebt heute in der christlichen und wird in einem späteren
Leben vielleicht in einer buddhistisch geprägten Kultur leben. Wenn Du eine Religion über die anderen
stellst, setzt Du also automatische Deine eigene (!) (frühere oder zukünftige)
Religion herab. Was für ein Wahnsinn, wenn Menschen
wegen der Religion Krieg gegen einander führen: Sie bekämpfen in Wahrheit sich
selbst! Es ist nichts als Unwissenheit, die so viel Leid verursacht!
14. Leben ist Bewegung - mit rasender Geschwindigkeit!
„Da sich der Kosmos in
Bewegung befindet, ist es unmöglich, in scheinbarer Unbeweglichkeit zu verharren
– es geht entweder rückwärts oder vorwärts.“ (Agni Yoga, Buch Gemeinschaft 127)
Der Ort, an dem Du jetzt gerade stehst, nimmt teil an der
Drehung der Erde um ihre eigene Achse (einmal pro Tag). Diese Bewegung geht mit
einer Geschwindigkeit von rund 1.700 Kilometern pro Stunde vor sich. Der Ort, an dem Du gerade stehst, nimmt weiter Teil an der
Drehung der Erde um die Sonne (einmal pro Jahr). Auf dieser Bahn bewegst Du
Dich mit der Erde mit einer Geschwindigkeit von rund 108.000 km/h. Die Erde ist Teil des Sonnensystems. Der Ort, an dem Du
stehst, nimmt also Teil an einer dritten Bewegung, nämlich der Drehung des
Sonnensystems um das Zentrum der Milchstraße. Auf diesem Weg eilst Du mit einer
Geschwindigkeit von 900.000 km/h voran. Die Milchstraße schließlich – und Du mit ihr – rast mit
einer Geschwindigkeit von 2 Millionen km/h durch das Weltall. Ein Wesen, das mit derart unvorstellbaren Geschwindigkeiten durch
den Raum jagt, darf auch im Geist nicht stehen bleiben. Es gibt keine Ruhe. Leben
ist Bewegung, Stillstand ist Tod – physisch genau wie geistig.
15. Denken wie die Seele denkt Der Mensch ist, was er denkt! Wenn Du
Dich in einen Unsterblichen verwandeln willst, musst Du lernen, nicht wie ein
physisches, sondern wie ein geistiges Wesen zu denken. Deine Ewige
Individualität denkt anders als Deine vergängliche Persönlichkeit. Ein gutes Beispiel
für dieses Neue Denken des Neuen Menschen gibt Helena Blavatsky: „Iss
nur, wenn du hungrig bist, und trink nur, wenn du durstig bist, sonst nie. Wenn
irgendeine besondere Zubereitung deinen Gaumen anzieht, gestatte dir nicht,
dich dazu verführen zu lassen, sie einfach zur Befriedigung deines Begehrens zu
genießen. Bedenke, dass der Genuss, den du daraus ziehst, einige Sekunden
vorher noch nicht bestanden hat und einige Sekunden danach wieder aufhören wird
zu bestehen; dass er ein vorübergehendes Vergnügen ist, dass dieses Vergnügen
sich aber zu Schmerz wandeln würde, falls du zu viel davon genießt; dass es, da
es doch andere Dinge gibt, die dir ewige Seligkeit verschaffen können, reine
Narrheit ist, deine Neigungen an so ein vergängliches Ding zu heften; dass du
weder dein Körper noch deine Sinne bist, und Lust und Schmerz, welche diese zu
ertragen haben, niemals dich selbst wirklich betreffen können, und so weiter.
Betätige dieselbe Folge von Argumenten im Falle jeder anderen Versuchung, und,
wenn du auch oftmals versagen wirst, so wirst du auf diese Weise doch
schließlich sicherer zum Erfolg kommen.“ (H. Blavatsky, Praktische Ratschläge
für das tägliche Leben)
16. Du bist – ein Außerirdischer Die Heimat Deines wahren Ich ist die
Jenseitige Welt. Von dort kommt Deine Ewige Individualität, um vorübergehend
auf der materiellen Ebene zu inkarnieren. Dorthin kehrt sie nach dem Tod Deines
Körpers zurück. Dort lebt sie viel länger als auf der Erde. Du musst Dir ein vollkommen anderes
Bild von Dir selbst machen: Deine Seele ist ein überirdisches Wesen aus der
Höheren Welt, eine Art Alien, das es für eine zeitlich begrenzte Mission auf
einen primitiven Planeten verschlagen hat. Du wirst natürlich hier unten nach
den Bräuchen und Gesetzen leben, die in Deiner Heimat gelten.
17. Übung: Unverletzlichkeit
Der Mensch der Zukunft, der 6. Rasse, ist ein unsterbliches, nicht-materielles Geistwesen. Seine Überlegenheit über den alten Menschen beruht auf seiner Unverletzlichkeit. Wenn Du dieses Potential nutzen willst,
musst Du lernen, Dich tatsächlich von nichts und niemandem verletzen zu lassen;
das bedeutet: gegenüber keinem Menschen und in keiner Situation mit
Verärgerung, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Furcht, Lieblosigkeit oder
ähnlichen negativen Gedanken oder Gefühlen zu reagieren. Wenn Deine Ewige
Individualität vollkommen unberührt, in völliger Ruhe und Gelassenheit bleibt,
was immer Dir zu stößt – dann hast Du die nächste Stufe erreicht.
18. Übung: Die Seele unbewegt halten
Dein geistiges Wesen, Deine ewige Seele
steht in der Feinstofflichen Welt hinter und über Deinem physischen Körper.
Unerschütterlich betrachtet sie von dort, was geschieht, und lenkt, was Du
denkst, fühlst, sprichst und tust. Sie selbst bewegt sich nicht und wird von
nichts bewegt. So soll es sein. Es liegt allein an Dir selbst, diesen höheren, Feurigen Zustand Deiner Ewigen Individualität am Morgen herzustellen und im Lauf des Tages unvermindert zu bewahren.
19. Ausbildung des Feurigen Körpers Für Visionen muss der feurige Körper bereits ausreichend ausgebildet sein. Gewiss, er ist immer vorhanden, doch er kann sich in einem chaotischen und unbewussten Zustand befinden. (Herz 258) Wir wissen: Es
gibt keinen Geist und keine Materie, sondern nur Geistmaterie. Materie ist
Geistmaterie von niederer Schwingung. Geist ist Geistmaterie von hoher
Schwingung. So wie Wasser bei niedriger Schwingung als Eis und bei hoher
Schwingung als Dampf erscheint. Auf den Menschen
angewendet bedeutet das: Solange wir uns in einem Zustand niedriger Schwingung
befinden, leben wir nur im physischen Körper. In einem Zustand höherer
Schwingung können wir den Feinstofflichen Körper nutzen. In einem Zustand
höchster Schwingung verwandeln wir uns von einem materiellen in ein feuriges,
unsterbliches, geistiges Wesen. Dann können wir mit unserem Feurigen Körper (der
Seele, der Ewigen Individualität) in Erscheinung treten und ihn bewusst nutzen. Ein Zustand
hoher Schwingung wird gekennzeichnet durch Reinheit, Seelenruhe, Freude,
Feierlichkeit, Gelassenheit, Begierdefreiheit und Begeisterung. Es kommt darauf
an, einen solchen Zustand am Morgen in der Meditation herzustellen und im Lauf
des Tages zu verteidigen.
20. Du bist viel größer, als Du denkst! Die Unwissenden sagen: Du bist klein.
Es gehört zum Wesen des Menschen, dass er sterblich ist.
Glaube Ihnen nicht. In Wahrheit bist Du
groß, weil Du unsterblich bist! Du bist ein kosmischer Gigant! Du hast schon
gelebt, als es diese Erde noch gar nicht gab, und Du wirst immer noch
weiterleben, wenn dieser unbedeutende Materieklumpen längst zerfallen ist.
Die Möglichkeiten Deiner EwigenIndividualität (nicht die Deines Körpers!) haben keine Grenzen. In Dir liegt das Potential eines Engels und noch höherer Wesen.
Der Agni Yogi ist auf dem Weg zu Gott!
Der Wanderer erklärt, dass er zum Herrscher Selbst geht.
Freilich, über solch einen Beschluss staunen die Menschen, aber sie schätzen
solche Standhaftigkeit. Man muss sich das höchste Ziel setzen. (Feurige Welt
II, 370)
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