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SENDEREIHE
„ASPEKTE DER PRAXIS DES AGNI YOGA“
SENDUNG 3
Teilnahme am
Leben der Höheren Welt
Liebe Agni Yogis,
wir wollen heute einer der schönsten,
wichtigsten und tiefgründigsten Lehren der Mahatmas nachgehen:
Ihr
versteht, dass ohne Erweiterung der himmlischen Wege das Dasein nichtig ist. (Gem 29)
Bewege diese Weisheit in
Deinem Herzen!
Deine irdische Existenz
ist bedeutungslos und sinnlos, wenn Du nicht auch Dein Himmlisches Leben lebst.
Der Schüler bemerkt: „Das
klingt mystisch und schwer verständlich.“
Nun, wir wollen in dieser
Sendung erklären, dass Agni Yoga uns ein ganz einfaches, praktikables Konzept
empfiehlt, das hilft, unser alltägliches irdisches Leben besser zu bewältigen.
Wahres Dasein in der Höheren Welt
Wenn der ewige Teil Deines Wesens,
Deine Seele, Dein wahres Selbst ist, folgt daraus notwendig:
Das Leben Deiner Ewigen
Individualität in der Welt der Seele ist Dein wahres Dasein!
Dein Höheres Selbst existiert
als unsichtbares, nicht-materielles, geistiges Wesen nicht auf der physischen
Ebene, der Erde, sondern in der Unsichtbaren, der Höheren, der Geistigen Welt.
Und zwar nicht erst nach dem Tod, sondern auch schon jetzt, während der
irdischen Inkarnation Deines Körpers! Das ist eine Tatsache, die unabhängig
davon besteht, ob Du sie glaubst oder nicht.
Wir
kümmern Uns nicht nur um das irdische Leben, sondern mehr noch um die
Überirdische Existenz. (Br II, 795)
Wichtig
für die Qualität Deines Lebens ist nicht die materielle, sondern die geistige
Welt, in der Du Dich aufhältst!
Die Menschen beklagen sich
oft über die Eintönigkeit ihres äußeren Lebens. Doch jedes äußere Leben besteht
aus inneren Reichtümern. Das äußere Leben ist bloß der hundertste Teil des
inneren. Deshalb ist das innere Leben das wahre Leben. (FW III, 520)
Agni Yoga zeigt und diese
Sendung erklärt, wie Du Dir der Teilnahme Deiner Seele am Dasein der Höheren
Welt bewusst werden und schon während der irdischen
Inkarnation dort leben und wirken kannst.
Lernt es, gleichzeitig in
der irdischen und in der Überirdischen Welt zu leben. (Br II, 900)
Wenn Du das nicht kannst,
versäumst Du Dein wahres Dasein!
Du bist berufen, in der
schönsten Welt zu leben, die Du Dir nur vorstellen kannst, in einem Paradies:
Zum Beispiel als König des Geistes in einem Schloss oder als geistiger Schüler
im Aschram Deines Lehrers. Aber Du schlägst diese Möglichkeiten aus und ziehst
es vor, in den düsteren Niederungen einer Hölle zu verharren.
*****
„Warum ist das Leben in
der Höheren Welt schon heute so wichtig? Genügt es nicht, wenn ich mich nach
dem Tod darum kümmere?“
Wenn Du nicht lernst, in
der Geistigen Welt zu leben, lässt Du schon jetzt den weitaus größeren Teil
Deines Potentials brachliegen.
Du nutzt den wichtigeren Teil
Deines Wesens gar nicht! Deine Ewige Individualität bleibt schlafend und
beschäftigungslos. Das ist ebenso traurig und unsinnig, wie wenn jemand nur
eine Hand gebraucht, obwohl er doch zwei hat!
Der Mensch hat zwei Hände, eine für die Arbeit und
eine, die dem Herzen nahe ist. Wenn eine Hand kürzer ist als die andere, nennen
die Menschen das eine Missbildung. So ist es in den himmlischen wie in den
irdischen Dingen. (Br II, 738)
Auf
nur einem Bein kann man nicht weit hinken. Der Denker sprach zu einseitig
entwickelten Gesprächspartnern: „Warum beraubt ihr euch eines Beines? Auf
solche Weise wird es schwer sein, nach Hause zu kommen.“ (Br II, 345)
Es geht also nicht darum,
sich in ein beschauliches Leben zurückzuziehen, sondern um Gleichgewicht
zwischen Himmel und Erde, zwischen vita activa und vita contemplativa.
Gleichgewicht
setzt gleichseitige Anspannung voraus, da die Waagschalen dieselben Lasten
tragen. Beide Schalen, die irdische wie die überirdische, werden nicht leer
bleiben. Der unwissende Mensch wünscht, sich auf eine Schale zu beschränken,
und dadurch bleibt die Menschheit zurück. (Br II, 345)
Wir sollen wir hart auf
der Erde arbeiten und zur selben Zeit am Leben der Höheren Welt teilnehmen.
Wahrlich,
man kann das feurige Gleichgewicht erreichen, indem man gleichzeitig im
irdischen und im überirdischen Leben weilt. Man darf nur nicht meinen, die
Vertiefung in die Überirdische Welt löse bereits die Aufgabe des
Gleichgewichts. Man muss aktiv alle Kräfte im irdischen Dasein einsetzen, doch
dabei verstehen, dass ein solches Bemühen für den überirdischen Erfolg
notwendig ist. Man sollte meinen, ein solches Fassungsvermögen sei nicht
schwierig, doch wird es selten erreicht. Entweder verfällt der Mensch der
Abstraktheit, oder er versinkt in einer gewöhnlichen Lebensweise. (Br II, 806)
Ein schönes, glückliches,
zufriedenes, sinnvolles, erfülltes, gelungenes und würdiges Leben erfordert:
Du musst schon während der
Inkarnation auf der Erde nicht nur Deinen Körper, sondern auch Deine Seele ihr
Leben führen lassen!
Wobei „leben“ mehr heißt als
bloß „existieren“: Deine Seele soll doch nicht nur und wie die Tiere mehr oder
weniger unbewusst dahinvegetieren! Die Synthese der Praxis des Agni Yoga ist,
der Mensch der Zukunft weiß:
Ich bin eine Seele.
Wenn Du eine Seele sein
willst, musst Du auch lernen, in der Welt der Seele bewusst zu leben und
bewusst zu arbeiten!
Abschnitt I:
Grundlagen
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Wiederholen wir zunächst die
nötigen Grundlagen:
1. Hybrider Mensch
Veronese „Zentaur“
Ähnlich wie ein Zentaur ist
der Mensch ein hybrides Wesen: Der physische Körper ist niedrig schwingend,
grobstofflich und sichtbar. Die Seele, der Feurigen Körper ist hoch schwingend,
ätherisch und unsichtbar.
Die drei Körper des
Menschen (physisch, feinstofflich und feurig) bilden eine untrennbare Einheit.
Du bist ein
zusammengesetztes Wesen: Unten Körper, oben Seele, gleichsam Reiter und Esel
gleichzeitig.
So treffen sich Geist und
Materie und vereinigen sich im Menschen, jedes für sich bestehend und doch eine
Wesenheit bildend. (TL II, 56)
Der aus sichtbaren
physischen und unsichtbaren geistigen Aspekten bestehende Gesamtmensch ist ein
Riese: Er reicht von der materiellen Ebene bis in den Himmel hinein.
Die Füße des Menschen
befinden sich auf der Erde und der Kopf ist in der Feurigen Welt. (FW II, 12)
Das
Gesamtwesen „Mensch“ ist erst vollständig, wenn es nicht nur mit dem Körper auf
der Erde, sondern auch mit der Seele im Himmel ein bewusstes Leben führt.
2. Hybride Welt
Die Welt besteht nicht aus
Materie und Geist, sondern aus Geist-Materie (siehe die Sendung „Die
Überirdische Welt“): Geist-Materie von niedriger Schwingung ist grobstofflich
und sichtbar wie die Erde. Geist-Materie von hoher Schwingung ist feinstofflich
und unsichtbar wie der Himmel.
Die Pyramide der Welten
ist unten sichtbar, oben unsichtbar. Du weißt, dass es den feinstofflichen
Überbau über Dir gibt. Du siehst ihn nur nicht.
Die drei Welten
(grobstoffliche, feinstoffliche und feurige) bilden eine untrennbare Einheit.
Dein Körper lebt auf der
untersten, der materiellen Ebene. Deine Seele, ein feinstoffliches Wesen aus
Wellen und Schwingungen, lebt auf der oberen feinstofflichen, aus Wellen und
Schwingungen bestehenden Ebene dieser Gesamtwelt.
Die
Gesamtwelt ist erst wirklich und vollständig, wenn
auch ihre Spitze, der Himmel, für Dich real und zugänglich geworden ist.
Abschnitt II:
Neues Weltbild: Vierdimensionale Welt
Wenn Du lernen willst, am
Leben in der Höheren Welt teilzunehmen, musst Du zunächst verstehen, um was für
eine Welt es sich handelt.
1. Kulisse, Überbau, Anschluss
Wir hatten in früheren
Sendungen schon verschiedene Bilder gewählt, um Deine Teilnahme am Leben der
Höheren Welt anschaulich zu machen (siehe die Sendungen „Der Weg des Inneren Tempels“
und „Leben in ständiger Gegenwart des Lehrers“):
Du kannst Dir die
höchst-schwingende, geistige, Feurige Sphäre der Welten wie eine Kulisse
vorstellen, vor deren Hintergrund sich Dein Leben auf der Bühne der materiellen
Ebene abspielt.
Oder wie einen Überbau,
eine geistige Ordnung, die sich wie ein Regenbogen über Deinen irdischen
Aufenthaltsort wölbt.
Die
Menschen wollen all die Erscheinungen nicht bemerken, die wie ein Regenbogen
über dem Strudel des Alltagslebens strahlen. (Br II, 646)
Oder Du kannst Dir
ausmalen, dass Dein Aufenthaltsort auf der Erde an den Ort der Feinstofflichen
Welt angeschlossen ist, der Deine Ewige Heimat ist.
Wir wollen diese
Vorstellungen jetzt verfeinern und vertiefen, in dem wir uns auch der
wissenschaftlichen Sprache bedienen und zwei neue Konzepte einführen: Teilnahme
am Leben der Höheren Welt bedeutet in einer neuen, vierten Dimension, in einer
feinstofflichen Umgebung zu leben, die Du Dir wie ein Hologramm vorstellen
kannst.
2. Die Höhere Welt als vierte Dimension des
Daseins
„Gleichzeitig auf der Erde
und im Himmel, in der materiellen und in der geistigen Welt zu leben, bedeutet
das nicht eine Spaltung des Bewusstseins?“
Nein, wir sprechen im Gegenteil
von einer Erweiterung, Verfeinerung und Vergeistigung nicht nur Deines
Bewusstseins, sondern auch Deines ganzen Weltbildes, und vor allem Deiner
Möglichkeiten: Erst jetzt erfasst Du die gesamte Realität: In
wissenschaftlicher Sprache sagen wir:
Eine neue Dimension tut
sich vor Dir auf!
Du kannst Dir die Höhere
Welt, den Himmel, das geistige Reich, das sich über die materielle Ebene wölbt,
wie eine neue, vierte Dimension vorstellen, die zu der bekannten, alten
dreidimensionalen Sphäre hinzukommt, auf die Du bisher Deine Existenz
beschränkt hast.
„Das verstehe ich nicht.
Was gibt es noch mehr zusätzlich zu der Welt, in der ich lebe?“
Nun, dann wollen wir uns die
verschiedenen Dimensionen, aus denen unser Dasein besteht, einzeln ansehen:
Erste Dimension: Eine Kellerassel, die in einer engen Röhre
eingesperrt ist, lebt in einer eindimensionalen Welt:
Sie kann sich nur auf
einer Linie, in der Länge bewegen, vor und zurück, mehr nicht.
Zweite
Dimension: Eine Kellerassel, die in
einem Kellerraum haust, lebt in einer zweidimensionalen Welt:
Sie kann sich nicht nur
vor und zurück, sondern auch nach rechts und nach links, in Länge und Breite
bewegen. Sowie sie an die Wand stößt, ist ihre Welt aber zu Ende.
Dritte
Dimension: Der Mensch lebt auf der
Erde und im Weltall in einer dreidimensionalen Welt:
Er kann sich vor und
zurück, nach rechts und nach links, nach oben und nach unten, in Länge, Breite
und Höhe, im Raum bewegen.
Gleichwohl ist er weiter
eingesperrt, ohne dass ihm das bewusst ist.
„Wodurch? An welche Grenze
stößt er?“
Die Welt, in der der
heutige Mensch lebt, ist begrenzt durch das Sichtbare, das Materielle.
Die drei Dimensionen sind
die Fesseln eines Dämonen, wie jemand sagte.
Derjenige, der das menschliche Bewusstsein an die drei Dimensionen fesselte,
war tatsächlich ein echter Kerkermeister. Wie konnte es
möglich sein, die andere schöne, höhere Dimension zu verbergen?! (FW I,
109)
Unser beschränktes, am
Stofflichen entwickeltes und orientiertes Vorstellungsvermögen stößt an diese
Mauer und kommt über sie einfach nicht hinaus. Da gibt es eine unsichtbare,
nicht-materielle Sphäre der Realität; wir aber können sie noch nicht erkennen
und damit in ihr weder auftreten noch agieren.
Der
Mensch lebt nur einen kleinen Teil seines Lebens. (U I, 110)
Vierte
Dimension: Für einen hybriden
Geistmenschen, der aus einem materiellen und einem nicht-materiellen Teil, aus
Körper und Seele besteht, kommt eine weitere Ebene der Realität hinzu: eine
neue, vierte Dimension.
Deine Seele kann als
geistiges Wesen nicht in einer materiellen, sondern nur in einer geistigen Welt
existieren. (Nikolaus
Roerich „Higher than Mountains“)
Die vierte Dimension
unseres Daseins ist die Feinstoffliche, die geistige Welt, die hinter dem
Schleier beginnt, der die sichtbare von der unsichtbaren Sphäre der
Wirklichkeit trennt. (Bernhard Weger „Toskana im Nebel“)
Wenn Dein Gesamtwesen zu
leben beginnen soll, musst Du lernen, auch in dieser neuen, vierdimensionalen
Welt aufzutreten.
*****
Wir verstehen jetzt besser,
warum Agni Yoga lehrt, dass Du in zwei Welten lebst (siehe die Sendung „Leben
in zwei Welten“). Wir führen dieses Konzept sogar noch einen Schritt weiter und
sagen ganz deutlich:
Tatsächlich gibt es gar keine zwei getrennten, sondern nur eine einheitliche
Welt!
Wir trennen ja auch nicht das Leben in der dritten Dimension von dem in
der Fläche. Vielmehr bestand die Welt der Höhe schon immer und wird von der
Kellerassel nur nicht erkannt, nicht betreten und nicht genutzt.
Niemand würde auf die Idee
kommen zu sagen: Der Mensch lebt in drei Welten, weil er in einem
dreidimensionalen Universum existiert. Vielmehr schließt sein Leben im Raum natürlich das auf der Linie und in der Fläche mit ein: Es
gibt nur eine einheitliche dreidimensionale Welt.
Der alte Mensch lebt als
materielles Wesen in einer einheitlichen dreidimensionalen Welt.
Dementsprechend ist auch das
Leben in der neuen, vierdimensionalen Welt nur eine Erweiterung des
Bewusstseins, des Weltverständnisses, eine vollständigere Erkenntnis der
Gesamt-Realität; das Eindringen in eine neue Sphäre der Wirklichkeit, die schon
immer da war, uns ständig umgibt, aber bisher unbekannt war und daher
unzugänglich blieb.
Ebenso wenig wie das Leben
im Raum von dem in der Fläche getrennt ist, ist die
geistige von der materiellen Welt getrennt.
Wir stellen fest und
revolutionieren damit das alte Weltbild:
Der Neue Mensch lebt als
hybrides Geistwesen in einer einheitlichen vierdimensionalen Welt.
Diese Gesamtwelt ist teils
grobstofflich, teils feinstofflich und teils ganz ätherisch. Jeder einzelne
Ort, jeder Raum, jedes einzelne Lebewesen und jedes Materieteilchen, jedes Atom
ist eine Einheit, zusammengesetzt aus dieser teils sichtbaren, teils
unsichtbaren Geist-Materie.
Wir leben in einem
Materie-Geist-Kontinuum!
Es gibt keine Teilung der
Welten! Ebenso wenig wie eine Trennung der dritten Dimension von den anderen
gibt es eine Trennung der vierten von den anderen
Dimensionen!
*****
Die Geistmaterie wird nach
oben, in den Höheren Welten (besser gesagt: auf den höheren Ebenen der
einheitlichen Gesamtwelt), immer feiner. Ebenso wie die Luft auf der Erde in
größerer Höhe immer dünner wird.
Die Übergänge zwischen den
Welten, zwischen Himmel und Erde sind fließend.
Es gibt nur eine Gesamtwelt
mit dichter Geistmaterie unten und feiner oben. Ebenso wie es nur eine
Erdatmosphäre mit dichter Luft unten und dünner Luft oben gibt.
Man muss wissen, dass die
irdische Materie sehr grobstofflich ist. Auf Planeten, die niedriger als die
Erde stehen, ist die Materie sehr grob; auf denen, die höher als die Erde
stehen, harmoniert die Materie mit dem Geist. Daher erweist sich die Erde als
Wendepunkt. Auf höheren Planeten gibt es Unvollkommenheiten, doch keinen
Widerstand der Materie. Dort wird die Materie untrennbar vom Geist, ohne jede
Gegensätzlichkeit. (BGM II, 161)
Wie Du ein Sauerstoffgerät
benötigst, um in große Höhen mit dünner Luft aufzusteigen, benötigst Du den
Feurigen Körper, um in der vierten Dimension, in der Feurigen Welt, im Himmel
zu leben, der aber immer noch Teil der einheitlichen Gesamtwelt ist.
*****
Die vierte Dimension
existiert, auch wenn Du sie noch nicht sehen kannst. Sie ist die Welt der Gedanken,
Ideen, Vorstellungen, Ideale und Träume; der Bilder, die Du Dir von Dir selbst,
von anderen und von den Verhältnissen machst; der Bereich des
Gedankenschaffens, in dem Deine Gedanken und Gefühle Realitäten sind. Sie ist
die Daseinsebene, in der Du Dich im Schlaf und nach dem Tod aufhältst.
Die
Erkenntnis, dass wir hier auf der physischen Ebene in zwei Welten leben,
hindert uns nicht an der geistigen Arbeit, ungeachtet der Tatsache, dass der
Denkprozess bereits auf der feinstofflichen Ebene wirkt, denn der Verstand
gehört der vierten Dimension oder dem Bereich der Metaphysik an. (HR II/2, 483,
484, Brief vom 23.04.1938)
„Ich verstehe das noch
nicht ganz. Gibt es ein ganz einfaches Beispiel für
ein Ding, das der vierten Dimension angehört?“
Nun, über das
offensichtlichste Beispiel hatten wir schon oft gesprochen: Jeder Mensch, jedes
Tier, jeder Gegenstand, zum Beispiel eine Antiquität, jeder Ort hat seinen
geistigen feinstofflichen Aspekt, der „Aura“ genannt wird. Man kann sie nicht
sehen, aber es gibt sie. Mancher spürt sie, mancher nicht.
In wissenschaftlicher
Sprache ist die Aura eine Realität der vierten Dimension, die Du wahrnimmst,
wenn Du Deine inneren Sinne öffnest.
Die Aura ist die
Ausdehnung einer materiellen Sache in die vierte Dimension, in die Geistige
Welt hinein.
Sie ist von den Gegenständen
der materiellen Welt untrennbar und umgibt sie auf einer Ebene der Realität,
die für uns unsichtbar ist.
Wie Dein Feuriger Körper eine
Fortsetzung Deines physischen Körpers in die vierte Dimension hinein ist, so
ist die Geistige, die Feurige Welt, der Himmel die Fortsetzung der physischen
Welt in die vierte Dimension hinein.
*****
Die vierte Dimension ist die
innere Ebene. Wenn wir sagen: Der Tempel ist im Herzen, das Reich Gottes ist in
Dir Selbst, heißt das in wissenschaftlicher Sprache: Deine Seele lebt auf der
inneren Ebene, in der geistigen Welt, in der vierten Dimension in einem
Heiligtum.
Die psychische Energie
wird das Organ der vierten Dimension genannt. Diese Dimension selbst ist natürlich bedingt, sie drückt nur die Verfeinerung
sämtlicher Gefühle aus. Eine große Verfeinerung verleiht die Möglichkeit,
überirdische Bedingungen zu verstehen. Doch wenn die Nomenklatur eine vierte
Dimension aufgestellt hat, möge dies so sein, wenn man nur nicht wieder auf
zwei Dimensionen zurückkommt. (Br I, 36)
3. Die Höhere Welt als Hologramm
„Aus welchem Stoff besteht
eigentlich die Welt der Seele?“
Die Geistige Welt, in der
Deine Ewige Individualität lebt, ist eine Sphäre aus höchst feinstofflicher,
ätherischer Materie.
Sie besteht wie Töne, Licht,
Gerüche oder Musik aus Strahlen, Schwingungen oder Wellen.
Du bist ein Lichtwesen, bestehend
aus Wellen oder Schwingungen, wie wir in der Sendung „Übung Feuriger Zustand“
besprochen hatten. Ein solches Geschöpf lebt natürlicherweise in einer Welt aus
Wellen oder Schwingungen.
*****
Du kannst Dir die
Feinstoffliche Welt, die um Dich herum besteht und Dich durchtränkt, wie das
geheimnisvolle Element Äther vorstellen, nach dem Wissenschaftler und
Okkultisten seit Jahrhunderten suchen: Ein ganz, ganz feiner Stoff, in dem die
Objekte aus grober Materie gleichsam schwimmen.
Oder denke Dir ein Glas,
das mit Sand gefüllt ist. Das ist die materielle Welt. Jetzt gießt Du Wasser in
das Glas: Das ist die Feinstoffliche Welt, die alles umgibt und sättigt.
Wir führen diese Vorstellung
weiter:
Die ätherische Materie der
Feinstofflichen Welt nimmt konkrete Formen an.
Stelle Dir die
Feinstoffliche Welt um Dich herum ähnlich wie ein Hologramm vor.
Also wie ein Gebilde, das
zwar aus Materie besteht, aber aus so feinstofflicher, dass sie nicht greifbar
ist. Der einzige Unterschied zu einem „normalen“ Hologramm ist: Letzteres ist
jedenfalls sichtbar, während die Feinstoffliche Welt aus noch feinerer Materie
besteht und daher wie Schwingungen oder Wellen unsichtbar ist.
*****
Das griechische Wort
„Hologramm“ bedeutet übersetzt „Abbild der gesamten Wirklichkeit“. Insofern
benutzen wir es vollkommen zutreffend, wenn wir es jetzt auf die aus Materie
und Geist bestehende Gesamtrealität beziehen.
Wenn wir also im Folgenden
von einem Hologramm sprechen, meinen wir ein feinstoffliches Gebilde, einen
Licht-, Wellen- oder Schwingungskörper, der im Raum schwebt, Dich durchdringt
und um Dich herum besteht, der nicht sichtbar, aber spürbar ist.
*****
Dein Lichtwesen ist ein Hologramm,
wie wir schon in der Sendung „Die Seele zum Leben erwecken“ besprochen hatten.
Deine feinstoffliche
Umgebung ist ebenfalls ein Hologramm.
Dieses Hologramm, die
geistige Welt, in der Du lebst, erschaffst Du selbst, wie wir jetzt besprechen
werden.
Abschnitt
III: Die Höhere Welt selbst erschaffen
1.
Gedankenschaffen
Deine Ewige Individualität wird von Deinen eigenen
Gedanken und Gefühlen erschaffen. Du bist, was Du denkst (siehe die Sendungen
„Übung Feuriger Zustand“ und „Die Seele zum Leben erwecken“).
Ebenso wird die Welt der Seele von Deinen eigenen
Gedanken und Gefühlen erschaffen. Das gilt für Deine Existenz im Jenseits nach
dem Tod genauso wie für die Daseinsebene, auf der Deine Seele in ihrer Welt
schon jetzt während der irdischen Inkarnation lebt.
Die vierte Dimension, die Geistige Welt, der Himmel um
Dich herum wird von Dir selbst errichtet!
Das ist der wissenschaftliche Hintergrund der
Kernaussage Schopenhauers, über die wir schon so oft gesprochen hatten:
Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in
einer anderen Welt.
Du schaffst Dir mit Deinen
Gedanken eine eigene, virtuelle Welt, wie bei einem Computerspiel.
Die Welt, mit der jeder
Geist in Berührung steht, ist der Ausdruck seines Strebens. (U II, 329 [729])
*****
Wenn Du am Leben der Höheren
Welt teilnehmen willst, musst Du die vierte Dimension bewusst gestalten.
Irgendeine Seelenwelt besteht immer um Dich herum. Meist jedoch ist es eine
ungeordnete, chaotische, sinnentleerte Welt, wie in Deinen Träumen. Es kommt darauf
an, aus Deiner feinstofflichen Umgebung ein schönes Hologramm, ein Paradies zu
machen.
„Das klingt phantastisch! Wie kann ich die nicht-materielle Welt um mich
herum gestalten und einen strahlend schönen Ort aus ihr machen?“
Dieses Hologramm schaffst Du
nicht mit technischen Mitteln wie etwa einem Projektor, sondern durch Deine
geistige Kraft.
„Wie soll ich mir das
vorstellen?“
Du projizierst Deine
psychische Energie in den Raum und baust so ein Hologramm, eine Licht- oder
Schwingungsform auf.
Dieses Gebilde aus
feinstofflicher Materie ist eine geistige Realität und entsteht allein schon
durch Deine Vorstellung.
2. Feinstoffliche Materie unterliegt dem
Einfluss des Gedankens
Alexander Calder „Mobile“
Wir haben es mit einem
scheinbar phantastischen Phänomen zu tun! In
wissenschaftlicher Sprache sagen wir:
Materiellen Dinge formst Du
mit der Hand, mit Apparaten und anderen physischen Geräten. Feinstoffliche
Dinge formst Du mit geistiger Kraft. Hier ist ein Merksatz von unermesslicher
Bedeutung:
Die Materie der Geistigen
Welt um Dich herum ist so feinstofflich, dass sie dem Einfluss Deiner Gedanken
unterliegt!
Sie ist so ätherisch, zart
und fein, dass sie nicht mit groben, mechanischen, technischen Mitteln, sondern
mit Gedanken und Gefühlen bearbeitet, gestaltet und geformt wird.
„Kaum glaublich. Wie kann
ich mir das in der praktischen Anwendung vorstellen?“
Bilden wir ein Beispiel: Die Lehre
spricht von einem Experiment mit einer Art Mobile, einer sogenannten
Gedankenharfe. Dabei werden von der Decke herabhängende Fäden durch die Kraft
des Gedankens bewegt.
Der Gedanke kann Körper
und feste Gegenstände bewegen. Ebenso muss ein Gedanke aus dem Raum sich
auswirken. Dafür kann man auf Experimente hinweisen, die bereits vor vielen
Jahrhunderten durchgeführt wurden. An der Decke einer Wohnung befestigte man
viele Fäden verschiedener Stärke und Farbe, und nachdem man die Wohnung in
einen ruhigen Zustand versetzt hatte, sandte man Gedanken aus. Die sogenannte
Harfe des Geistes begann zu schwingen, wobei man bemerken konnte, wie bestimmte
Gedanken Fäden von bestimmter Farbe berührten; dann beobachtete man, wie aus
der Ferne gesandte Gedanken einwirken können. (AUM 16)
Die Menschen denken nicht,
dass Saiten unter den Strömen des Denkens erklingen können. (Br II, 53)
Wenn derartige materielle
Objekte wie Fäden und Saiten der Einwirkung Deiner Gedanken unterliegen, kannst
Du Dir dann nicht vorstellen, dass die feinstoffliche Geist-Materie um Dich
herum erst recht von Deinen Gedanken beeinflusst werden kann?
*****
Noch ein Beispiel: Wir hatten
schon besprochen (Sendung „Psychische Energie“): Die Aura und das Sperrnetz,
die Dich umgeben, werden von Deinen Gedanken und Gefühlen geschaffen und von
Deiner psychischen Energie gespeist.
Warum sollst Du dann nicht
auch andere größere ätherische, feinstoffliche Gebilde wie ein Hologramm um
Dich herum schaffen und am Leben halten können? Du projizierst Deine psychische
Energie in den Raum und schaffst dadurch ein Gedankengebilde. Du kannst es wie
eine Ausdehnung Deiner Aura ansehen.
Indem wir den Raum mit einem angespannten Gedanken
sättigen, kleiden wir Teile unseres Strebens in eine bestimmte Gestalt. Wir
erschaffen so aus der elementaren Materie die von uns gewünschte Gestalt.
Dieses Gebilde bleibt in der Nähe seines Entstehungsortes und wird durch unsere
Gedanken gefestigt. Die Augen eines Kindes oder ein verfeinertes Bewusstsein
können dieses Gebilde erfassen. (AY 633)
*****
Wir erinnern uns auch an den
Einfluss des Blickes (Sendung „Erweiterung des Bewusstseins“). Die Wissenschaft
der Quantenphysik bestätigt, dass wir allein durch unseren Blick auf kleinste
Materieteilchen einwirken: Es wurde nachgewiesen, dass Elektronen schon durch
den bloßen Akt der Beobachtung beeinflusst werden.
Der Blick eines
entwickelten Menschen wirkt auf Wesenheiten; selbst unter der Linse eines
Mikroskops werden die kleinen Wesen unruhig und spüren die Ströme der Augen.
(FW II, 365)
Ebenso natürlich unterliegen
dann noch viel feinere Teilchen, die feinstoffliche Atmosphäre um uns herum der
Einwirkung unserer Gedanken und Gefühle.
*****
Wir hatten auch über das Experiment
der Verdichtung des Astralkörpers gesprochen (Sendung „Die Seele zum Leben erwecken“). Ebenso kannst Du Dir das Hologramm
als eine Verfestigung, Verdichtung Deiner Gedankenwelt vorstellen.
Jeder Gedanke, der den Raum
sättigt, lässt eine Form entstehen. (U II, 720 [320])
*****
„Kannst Du ein praktisches
Beispiel aus dem täglichen Leben geben?
Bei der Übung „Leben in
ständiger Gegenwart des Lehrers“ visualisierst Du Dich als Schüler zu Füßen
Deines Lehrers. Damit projizierst Du ein solches Bild in den Raum und
gestaltest Deine feinstoffliche Umgebung.
3. Eigene Welt errichten
Deine Ewige Individualität
lebt nicht in der irdischen, sondern in ihrer eigenen Welt, die ganz anders
aussieht als die materielle Ebene, auf der Deine vergängliche Persönlichkeit
weilt.
„Das verstehe ich nicht.
Wo lebt sie denn? Kannst Du das noch anschaulicher machen?“
Denke an das Bild vom
Reiter und dem Esel. Der Esel lebt in einer sehr begrenzten Sphäre: Er hat den
Kopf zur Erde gesenkt und sieht vielleicht 5 oder 10 Meter weit. Der Reiter
dagegen lebt in einer viel ausgedehnteren Welt: Er blickt in die Ferne, zu den
Höhen und sieht weit in den Kosmos, in die Ewigkeit hinein. Vor allem aber
nimmt er viel deutlicher als der Esel die Geistige Welt um ihn herum und was
dort vor sich geht wahr.
Der erste Schritt, um
praktisch am Leben der Höheren Welt teilzunehmen ist, diese Sphäre zunächst
einmal zu erschaffen. Gestalte bewusst diese feinstoffliche Materie, den Äther um
Dich herum!
Errichte in Gedanken die
höchste Welt, die Du Dir nur vorstellen kannst, Dein persönliches Paradies.
Dadurch schaffst Du ein Hologramm, eine Atmosphäre, eine geistige Welt von
hoher Schwingung um Dich herum, und lebst dann tatsächlich an jedem physischen
Ort wie im Himmel.
So bereitet der Mensch
sich seine Situation in der Überirdischen Welt selbst. (Br II, 860)
*****
Lerne, selbst inmitten der
alltäglichen Arbeiten und Sorgen ständig in Deinem Paradies zu leben.
Nur
wenige stellen sich ihre Existenz in der Überirdischen Welt vor. Auch jene, die
von der Überirdischen Welt gelesen haben, tragen nur selten das Wissen des
Gelesenen in sich. Sie sind noch nicht einmal fähig, von einem zukünftigen
Leben zu träumen. Ihr Vorstellungsvermögen erlaubt es ihnen nicht, sich einen
würdigen Aufenthalt jenseits der irdischen Grenzen zu wünschen. Indessen
könnten sich solche Träume, wenn sie stark wären, in der Überirdischen Welt in
Realität verwandeln. Es ist der Gedanke, der dort schafft; möge er bereits im
irdischen Leben die Festung einer künftigen Heldentat erbauen. (Br II, 882)
Als geistiger Schüler wirst
Du in Gedanken um Dich herum ein Heiligtum errichten, wie wir es in der Sendung
„Der Weg des Inneren Tempels“ schon besprochen hatten.
Du kannst über den
materiellen Ort, an dem Du lebst und arbeitest, ein Hologramm mit der reinen,
heiligen und feierlichen Schwingung einer Kirche wölben. (Messina „Hl. Hieronymus“)
Das Ideal schwebt über
uns, wie des Webers Muster über seinem Webstuhl hängt. (TL II, 62)
Das Ergebnis dieser Übung
ist: Du lebst in der geistigen Welt eines Heiligtums, in einer Schwingung von
Heiligkeit, Ruhe, Frieden, Freude und Feierlichkeit, gleichgültig wie Dein
Aufenthaltsort materiell beschaffen ist. In einer solchen Atmosphäre bewegst Du
dich ruhig, würdig und ohne Hast, Niedergeschlagenheit oder Gereiztheit.
*****
Die Projektion eines
Hologrammes um Dich herum ist kein Luxus, kein Glasperlenspiel und keine
meditative Nabelschau, im Gegenteil: Die Welt aus Wellen und Schwingungen um
Dich herum besteht ohnehin. Du musst sie ordnen, sonst herrscht dort das Chaos.
Daher ist es für einen
Yogi von Nutzen, einen gut abgestimmten Kreis um sich herum zu haben, um den
sich nahenden kosmischen Wellen eine gewisse Form zu verleihen. (Hier 397)
Bedenke, wie unendliche viele
Wellen, Schwingungen und Strahlungen Dich umschwirren und sogar durchdringen:
Radio-, Fernseh-, Telefon-, und Internetwellen, außerdem die Ausstrahlungen der
Gedanken, Gefühle und Instinkte der anderen Menschen.
Mache Dir nur deutlich: 90
% dieser Strahlen sind negativ!
Schlechte Nachrichten,
Weltuntergangsgeschichten, Pornofilme, Western, Krimis, hässliche Gedanken,
böse Gefühle und so weiter.
Ein
böser Mensch wird durch all die verderblichen Einflüsse entwaffnet. Nicht die
Überirdische Welt umgibt ihn dann, sondern Finsternis. (Br II, 866)
Indem Du ein schönes
Hologramm projizierst, harmonisierst Du die Schwingungen jedes Raumes, in dem
Du Dich aufhältst.
Ein erweitertes
Bewusstsein wirkt harmonisierend auf die Bewusstseine in seiner Umgebung und
sogar auf die Atmosphäre ein. So entsteht ein Magnet eigener Art, der die
Umgebung anzieht und verwandelt. (Br II, 796)
Dieses Ordnen des Raumes um
Dich herum ist die Vorstufe zu der noch größeren Fähigkeit eines Hohen Lehrers,
die Schwingung seiner Umgebung auf weite Entfernung zu erhöhen.
Die Ausstrahlungen eines reinen irdischen Lehrers
erhöhen die Schwingungen von allem, was ihn umgibt, oft über eine ungeheure Ausdehnung.
Dadurch wird nicht nur der Raum gereinigt, sondern oft werden auch die Feuer
der Individuen entfacht, die den Lehrer umgeben. Aus diesem Grund galt es in
früheren Zeiten als ein großes Privileg, in der Nähe eines Lehrers zu leben und
ihm zu dienen, da dies die Möglichkeit bot, sich mit seiner Aura zu verbinden.
(HR I/3,165, Brief vom 09.07.1935)
*****
Das Hologramm ist das
tragbare Paradies, das nach den Worten Yoganandas
immer um Dich herum besteht und das Du überall hin
mitnimmst. Das ist keine Illusion, sondern eine feinstoffliche Realität und
damit ebenso spürbar wie Deine Aura. Du hüllst die Menschen, denen Du
begegnest, in Dein Hologramm. Sie werden dann unbedingt die Schönheit, Größe
und Erhabenheit der geistigen Welt spüren, in die Du sie einschließt.
Es umgibt Dich die Aura
eines Heiligtums!
„Kannst Du ein Beispiel
geben?“
Ich habe einmal bei einer
geschäftlichen Besprechung neben dem berühmten Boxer Max Schmeling gesessen.
Auch wenn er fast nichts gesagt hat und sehr bescheiden aufgetreten ist: Ich
war in seiner Welt, in der Aura eines Weltmeisters und internationalen Stars,
und fühlte mich dadurch geehrt und erhoben.
Ebenso kannst auch Du die
virtuelle Welt, die reine Atmosphäre eines Tempels um Dich herum schaffen und
so jeden erheben, der sich Dir nähert und in Deinen Lichtkreis eintritt.
4. Eigene Welt verteidigen
Es ist
relativ leicht, ein feinstoffliches Heiligtum um Dich herum zu
errichten, in dem Du lebst. Die Schwierigkeit besteht darin, diese höhere
Realität während des alltäglichen irdischen Lebens zu verteidigen.
Ob das Hologramm bestehen
bleibt oder nicht, hängt von seiner Speisung durch Deine psychische Energie ab.
Deshalb spricht Agni Yoga so oft von „Sättigung des Raumes“.
*****
Das Hologramm mitten im
normalen Alltag aufrecht zu erhalten, ist ein harter Kampf! Zuerst musst Du
Deine ganze geistige Kraft aufbringen, um Deine eigene Schwingung hoch zu halten, sonst kannst Du die Deiner Umgebung auch
nicht erhöhen. Außerdem hast Du mit den niedrigen Schwingungen von anderen
Menschen zu kämpfen, die Deine Lichtwelt, ob sie es beabsichtigen oder nicht,
zu zerstören drohen.
Übung: Wachsamkeit
Nikolaus Roerich „Warrior of Light“
Ein Agni Yogi ist in jedem Augenblick
wachsam, konzentriert und auf ein Ziel fokussiert: In seinem Bereich die
geistige Welt eines Heiligtums erhalten.
Das ist die feinstoffliche,
die innere Arbeit Deiner Seele in Deinem wahren Dasein, die Du ständig parallel
zu der physischen Arbeit Deines Körpers auf der materiellen Ebene leisten
musst.
*****
Mit Deinen Gedanken und
Gefühlen baust Du die Höhere Welt nicht nur auf, sondern zerstörst sie auch
wieder.
Das Hologramm um Dich herum
ist sehr empfindlich. Der geringste Anstoß kann es auslöschen, es besteht ja
nur aus Schwingungen! Du musst äußerst behutsam mit ihm umgehen. Du musst Dich ganz vorsichtig verhalten, bewegen, sprechen und handeln, so
als ob Du ein höchst zerbrechliches Gefäß oder Sprengstoff tragen würdest, der
bei der geringsten Unachtsamkeit zur Explosion kommen kann!
Der materiell inkarnierte
Mensch ist in der Lichtwelt wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen:
Die geringste unbedachte Bewegung, das kleinste unbeherrschte Gebrüll schlägt
sogleich die mühsam geschaffene feinstoffliche Herrlichkeit in Scherben!
Wie in der Kirche oder im
Konzert schon ein leises Hüsteln die Feierlichkeit der Atmosphäre stört.
„Was bedroht meine eigene
Höhere Welt?“
Vor allem Du selbst!
Seelengifte wie Alkohol,
Rauchen, zu viel oder zu schwer essen; negative Stimmungen wie
Niedergeschlagenheit, Gereiztheit, Hektik usw. sowie sonst Gedanken, Gefühle,
Worte und Taten, die nicht mit dem Ideal übereinstimmen, setzen Deine
Schwingung herab.
Die Folge ist: Dein Feuriger
Körper bricht zusammen und hört auf, zu existieren. Dann kannst Du nicht mehr
am Leben der Feurigen Welt teilnehmen. Sie besteht zwar weiterhin um Dich
herum, Du aber bist von ihr abgeschnitten, weil Dir das Vehikel fehlt, um in
ihr zu leben.
Ebenso stürzt die hoch
schwingende geistige Realität des Tempels ein, auch dieses Hologramm löst sich
auf. Es bildet sich stattdessen eine andere feinstoffliche Umgebung von
niederer Schwingung.
Du vertreibst Dich selbst
aus Deinem Himmel.
Jeden Tag und jede Stunde nähert sich der Mensch der
Höheren Welt oder entfernt sich von ihr. (AUM 119)
*****
Bedenke auch: Wenn Du Radio
hörst, Fernsehen siehst, ins Kino gehst oder ein Buch liest, begibst Dich in
fremde Welt!
Das sind nicht Deine
Träume! Du konsumierst die vorgefertigten Träume von anderen.
Achte also sehr genau darauf,
ob es eine schöne und würdige gedankliche Welt ist, die Du betrittst und an
deren Leben Du teilnimmst. Wie heißt es so schön:
Fools rush in where angels fear to tread. (Alexander Pope)
Wo Engel sich nicht bewegen,
dort sollte auch ein Geistmensch sich nicht aufhalten.
Praxistipp: Radio und TV ausschalten
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Aus geistiger Perspektive ist
es eine überaus schädliche Unsitte, in jedem Moment der Muße sogleich das Radio
oder den Fernseher einzuschalten (oder sie gar den ganzen Tag laufen zu
lassen!): Damit schaltest Du Deine Phantasie aus und
machst Dir die schöpferische Arbeit an dem Kunstwerk Deiner eigenen Welt
unmöglich.
Übung: Innere Arbeit geht vor
Wenn sich ein Hindernis oder
eine Schwierigkeit, Not oder Leid, Selbstzweifel, Niedergeschlagenheit oder
Gelüste vor Dir auftürmen, hast Du zwei Aufgaben, eine irdische und eine
überirdische: Zunächst musst Du die Ruhe bewahren, Dein Paradies
wiederherstellen und nicht zulassen, dass Deine Schwingung oder die Deiner
Umgebung absinkt.
Erst danach lautet Deine
zweite Aufgabe: Vom höheren Standpunkt Deiner Höheren Welt aus
Deine Überlegenheit ausspielen und mit Hilfe Deiner Verbindung zur
Hierarchie (die nur dann besteht, wenn Du an den Himmel angeschlossen bist!)
die beste Lösung finden, die in der Situation gerade möglich ist.
Herr, gib mir die Kraft, das
zu ändern, was ich ändern kann; die Gelassenheit, das zu ertragen, was ich
nicht ändern kann; und die Weisheit, zwischen beidem die rechte Unterscheidung
zu treffen. (Franz von Assisi) (Nikolaus Roerich „Franz von Assisi“)
Abschnitt IV:
Vorstellung beleben
„Ich habe Schwierigkeiten
dabei, mit Gedanken und Gefühlen meine eigene Welt zu errichten, dort
einzuziehen und dann auch darin zu leben. Kannst Du mir helfen, dass das etwas
leichter gelingt? “
Der Weg sieht so aus: Mache
Dir zunächst eine Vorstellung von der feinstofflichen Welt, dem Himmel, in dem
Du leben willst.
Dann kannst Du das Bild zu
einem Hologramm verdichten und dieses schließlich beleben.
Wie Diese scheinbar phantastische Übung im Einzelnen durchgeführt wird, werden
wir jetzt besprechen. Zunächst müssen wir kurz Wesen, Bedeutung und Macht der
Vorstellungskraft erläutern.
1. Bedeutung und Macht der Vorstellung
Die
Vorstellungskraft hat eine unermessliche Bedeutung für das Leben in der Höheren
Welt: Die gesamte Realität dort wird
durch Deine Phantasie geschaffen!
Das, was Du Dir
vorstellst, wird in der Feinstofflichen Welt um Dich herum zu Wirklichkeit!
Erinnert euch, wie ein
Raja sich ein herrliches Schloss wünschte und dieses auch erhielt; doch als er es
betrat, dachte er an einen angreifenden Tiger; dieser erschien und riss ihn in
Stücke. (Gem 168)
Auch die Errichtung eines
materiellen Bauwerkes auf der Erde beginnt mit einer Vorstellung, einer Idee,
einem Plan. Nicht anders ist es in der Höheren Welt, nur dass hier das
Gedankenschaffen genügt und die physische Ausführung entfällt, weil es hier ja
keine materielle Ebene gibt.
Also errichtest Du Deinen
Himmel, das Hologramm eines Tempels aus feinstofflicher Materie, nur mit Hilfe
Deiner Phantasie.
Wenn Du spielst, wenn Du
träumst, wenn Du phantasierst, dass Du in einem Tempel lebst, besteht in der
Feinstofflichen Welt um Dich herum tatsächlich ein Tempel!
*****
In der Welt des Geistes
ist alles möglich!
„Wie meinst Du das? Ich
kann alles erschaffen, was ich will?“
Ja! Deiner Schaffenskraft
sind dort keine Grenzen gesetzt!
Daher sollte man nicht
fürchten, dass etwas unmöglich sei. Alles ist vorstellbar, denn alles
existiert. (Herz 417)
Ein Mensch mit breit
angelegter Bildung sollte auch über ein weitgefasstes Vorstellungsvermögen
verfügen. Für ihn verringert sich das Unmögliche, und es tut sich ihm ein
weites Blickfeld alles Möglichen auf. (Br II, 568)
Die einzige Grenze ist Dein
Vorstellungsvermögen: Nur das, was Du Dir nicht vorstellen kannst, kannst Du
auch nicht verwirklichen!
Wie kann ein Mensch
gedanklich schaffen, der noch nicht einmal imstande ist, sich den gewünschten
Zustand vorzustellen? Wie kann er an die Verfeinerung von Formen denken, wenn
er sie sich nicht in Gedanken vorstellt und versucht, seine Umgebung so zu
gestalten, dass sie höherer Wesen würdig ist? (FW I, 645)
Erweiterung der
Vorstellung bedeutet Erweiterung des Bewusstseins, bedeutet Erweiterung der
Realität, bedeutet Erweiterung der Möglichkeiten.
Wir hatten in der Sendung
über „Sexualität“ schon gesagt: Der Mensch der Zukunft erschafft seine Nachkommen
nicht durch physische Zeugung, sondern durch Vorstellung, Wille und Yoga.
Ebenso errichtet er die Welt der Zukunft durch seine geistige Kraft.
*****
Je schöner Deine
Vorstellung ist, desto herrlicher wird das Kunstwerk sein, das Du schaffst.
Jeder Geist schafft sich seine eigene Welt, und die
Schönheit oder Hässlichkeit der geschaffenen Welt hängt von der Qualität des
Bewusstseins ab. (U II, 719 [319])
Ein beschränktes
Vorstellungsvermögen wird nur einen armseligen Bau errichten.
Jeden Tag kann man über
ein besseres Leben jenseits der Grenzen der Erde schön nachdenken. Je schöner
die Vorstellung, desto bessere Möglichkeiten werden dort geboren, wo der
Gedanke herrscht. (FW III, 567)
*****
Ohne Phantasie
ist kein Fortschritt möglich. Zuerst kommt der Traum, die Vorstellung, dann die
Verwirklichung.
Ohne Vorstellungskraft
kann keine Arbeit auf eine höhere Stufe geführt werden. Achtet auf das
treffende Wort „Vorstellungskraft“. Sie ist keine Phantasterei und kein böser
Winkelzug. Sie ist das Auffinden höherer Bilder, die Realisierung hoher
Begriffe. Vorstellungskraft ist immer real und wahr. Es ist nicht darstellbar,
wo diese Wahrheit wohnt, doch sie existiert. (Br II, 491)
Wer keine Träume mehr hat,
kann auch keine bessere Zukunft schaffen.
Wie kann man
fortschreiten, wenn es keine Macht der Vorstellung gibt? (Herz 8)
Nur eine unentwickelte
Vorstellung kann das Universum derart beschränken. Deshalb bin Ich so sehr um
die Entwicklung des Vorstellungsvermögens besorgt, das die Grundlage des
Strebens zu den höheren Welten ist. (FW I, 644)
Vorstellung von der
Zukunft ist eine Vorausschau dessen, was kommen kann und kommen wird.
Es ist unbegründet, mit
Vorstellungsvermögen begabte Menschen als Träumer zu bezeichnen. Der Traum
eines erleuchteten Geistes wird eine reale Vorausschau sein. (Br II, 568)
Denke einmal über diese Weisheit nach:
Unsere Wünsche sind die
Vorboten der Fähigkeiten, die in uns liegen. (Goethe)
*****
„Ist meine Phantasie nicht völlig willkürlich und ohne jede Grundlage?“
Nein. Sie wird ganz
entscheidend durch das geprägt, was Du in früheren Existenzen auf der Erde oder
in der Höheren Welt tatsächlich schon erfahren hast. Deine Phantasie
besteht zu einem großen Teil aus Erinnerungen an frühere Erlebnisse.
Die Vorstellung wird nicht
nur durch Erinnerungen aus vergangenen Leben, sondern auch durch die gegenwärtige
Tätigkeit gespeist. Nimmt der Geist am Leben der fernen Welten, der
Feinstofflichen Welt oder der Astralwelt teil, spiegeln sich die Erinnerungen
dieser Erlebnisse häufig als Vorstellung wider. (FW III, 62)
Wenn jemand also vom Aschram
des Lehrers als seinem Himmel träumt, war er wahrscheinlich in einem früheren
diesseitigen oder Jenseitigen Leben tatsächlich ein Schüler in einem solchen
Heiligtum.
2. Vorstellung als Vorstufe der Wahrnehmung
Erweiterung der Vorstellung
ist der erste Schritt zu höherer Erkenntnis, denn was Du Dir nicht vorstellen
kannst, wirst Du auch nicht wahrnehmen oder für wahr halten. In dem Du den
Bereich des Denkbaren und des Möglichen ausweitest, erweiterst Du die
Wirklichkeit, in der Du lebst! Wir entdecken ein praktisch höchst bedeutsames
Prinzip:
Du willst lernen, die
Höhere Welt, die Feinstoffliche Realität um Dich herum zu sehen? Dann stelle
sie Dir zuerst vor!
Möge jeder erzählen, wie
er sich die fernen Welten vorstellt. Jeder wird Recht haben, wenn er seine
Vorstellungskraft anspannt, da alles, entschieden alles existiert. Unsere
Vorstellungskraft vermag immer nur einen kleinen Teil der Wahrheit
widerzuspiegeln. (Br II, 201)
Es hat nichts Mystisches, die
Jenseitige Welt zu betreten und zu beginnen, sich dort zurechtzufinden. Das
geschieht am besten dadurch, dass Du Deine Phantasie
spielen lässt. So begibt sich Deine Ewige Individualität – wie im Schlaf, aber
diesmal bewusst – in das Reich der Träume, was nur ein anderer Name ist für die
Welt der Seele.
Wenn Du dort erst einmal bist
und eine Zeit lang verweilst, machst Du Dich auch empfänglich für das, was dort
neben Deiner eigenen Vorstellung sonst noch vor sich geht.
Phantasie ist die Gabe, unsichtbare Dinge zu sehen. (Jonathan
Swift)
*****
Wenn Du die Feinstoffliche
Welt durch Deine eigenen Gedanken überhaupt erst
erschaffst, ist es logisch zwingend, dass Du sie Dir zunächst vorstellen musst,
bevor Du genauer sehen kannst, was sich dort abspielt.
Ohne dass Du Dir sie
vorstellst, gibt es die Höhere Welt gar nicht!
In Deinen Träumen versetzt Du
Dich in eine ganz bestimmte Welt und ziehst dadurch
die Feinstofflichen Wesen an, die zu dieser Sphäre gehören (einen Tiger, wenn
Du an einen Tiger denkst, und Deinen Lehrer, wenn Du an seinen Aschram denkst).
„Nur weil ich mir Napoleon
oder meinen Lehrer vorstelle, erscheinen diese doch nicht!?“
Nein, aber wie wir schon oft besprochen
hatten (Sendungen „Der Weg des Inneren Tempels“ und „Leben in ständiger
Gegenwart des Lehrers“), kannst Du Dich in Deiner Vorstellung an die Geistige
Welt anschließen, in der sie leben.
Das ist keine Theorie. Die
Kinder machen es ebenso und leben auf wunderbare Weise in ihrer Phantasiewelt,
was heißt: in der Feinstofflichen Welt. Mache es ihnen nach, dann wirst Du
sehen: Du kannst auch dort leben!
Auch die Übung „Leben in
ständiger Gegenwart des Lehrers“ geht so vor sich, dass Du Dir das Bild Deines
Lehrers vor Augen hältst. Und die Übung „Verlagerung des Bewusstseins in das
Höhere Selbst“ so, dass Du das Ideal Deiner Ewigen Individualität
visualisierst.
3. Gefahren des Träumens
Oft ist ein Träumer jemand, der
sich vom normalen alltäglichen Leben zurückzieht und seine irdischen Aufgaben
vernachlässigt.
Oder ein Hans guck in die Luft, der in Gefahr gerät, weil er nur
in den Himmel schaut und den Blick für die Realität auf der Erde verliert.
Du aber träumst nicht, um vor
der Wirklichkeit zu flüchten. Im Gegenteil, Du willst das irdische Leben
dadurch verklären, dass Du Deinen Traum im Alltag verwirklichst. Den ständigen
Konflikt zwischen dem heißgeliebten Ideal und der kalten materieller Realität
musst Du aushalten und überwinden.
„Eine wahrhaft
existentielle Frage. Wie kann ich das?“
Indem Du daran arbeitest, die
irdischen Gegebenheiten Deinem Traum anzupassen.
Praxistipp: Nicht sich selbst erhöhen
Du darfst Dich aber auch
nicht sich selbst erhöhen, Dir nichts einbilden, Dich und Deine Welt nicht für
größer oder edler halten, als sie tatsächlich sind. Ein Schüler darf sich nicht
zum Lehrer machen. Wir wollen nicht zu den vielen Spinnern gehören, die sich
für Reinkarnationen von Nofretete oder eines großen Heiligen halten.
Man darf nicht der
Scheinheiligkeit verfallen und sich etwas vorstellen, was nicht existiert. (Br
II, 552)
Du kannst solche weit verbreiteten
Selbsttäuschungen vermeiden, indem Du Deine Träume auf die Realität gründest.
Beobachte Dich selbst und Deine Umgebung genau. Schätze realistisch ein, was
möglich ist und was nicht. Gib Dich auf dieser Grundlage nur solchen Phantasien hin, auf deren Verwirklichung Du praktisch im
Alltag hinarbeiten kannst.
Die Menschen nehmen an,
Vorstellungsvermögen sei ein Zustand, der sie von der Wirklichkeit wegführt,
indes erlaubt ein entwickeltes Vorstellungsvermögen, die Wirklichkeit in
umfassender Weise aufmerksam zu beobachten. Vergessen wir nicht, dass
Vorstellungsvermögen eine Aufspeicherung von Erfahrungen vergangener Leben
darstellt. Bei auf Erfahrung gegründeter, aufmerksamer Beobachtung kann es
keine Trugbilder geben. (Br II, 568)
4. Bild von Dir selbst machen
Kehren wir jetzt zur Praxis
der Teilnahme am Leben der Höheren Welt zurück.
Stelle Dir dabei nicht so sehr eine Person vor, als
vielmehr ein Amt: Das physische Aussehen Deiner vergänglichen Persönlichkeit
ändert sich von Inkarnation zur Inkarnation, Dein Kosmisches Amt aber, Deine
Stellung auf der Leiter der Hierarchie bleibt zu allen Zeiten in allen Welten
dasselbe.
Mache Dir also das Bild eines Schülers, Lehrers, König
des Geistes, Heilers oder Geistkämpfers. (Nikolaus
Roerich „Beda der Prediger“ und „St. Panteleimon the Healer“, Dürer „Karl der Große“, Raffael „Erzengel
Michael“)
Visualisiere Dich als einen König! Dann fühlst Du Dich
wie ein König. Dann trittst Du auf wie ein König. Dann bist Du auch ein König,
jedenfalls in Deinem wahren Dasein, in der Geistigen Welt.
Projiziere das gewünschte Bild von Dir selbst in den
Raum.
„Ist das ist nicht vollkommen irreal?“
Nein! Du bist, Deine Ewige Individualität ist ein
Wesen der Geistigen Welt, ein Lichtkörper aus feinstofflicher Materie, aus
Wellen und Schwingungen, der durch Deine eigenen Gedanken aufgebaut und
ausgeformt wird, wie wir schon in den Sendungen „Die Seele zum Leben erwecken“
und „Übung Feuriger Zustand“ besprochen hatten.
Praxistipp:
Großes Wesen ausmalen
Stelle Dir ein großes Wesen vor, einen kosmischen Giganten,
dessen Kopf in den Himmel reicht, während seine Füße auf der Erde ruhen.
Es gilt tatsächlich:
Je feiner, desto größer!
Wir wiederholen aus der Sendung „Das
Evolutionsgesetz“: Am Beginn des Zyklus waren die ätherischen Körper der Monade
riesengroß. Sie wurden beim Abstieg in die Materie immer kleiner. Auf dem
wieder aufsteigenden Bogen des Zyklus muss der feinstoffliche Aspekt unseres
Wesens wieder größer werden.
Das Hologramm, der höchste Aspekt Deines
siebenfältigen Wesens, Dein Feuriger Körper, ist also tatsächlich deutlich
größer als Dein Leib.
Nur mit diesem
nicht-materiellen Geschöpf, diesem Gedankengebilde kannst Du in der Höheren
Welt auftreten und am Leben dort teilnehmen.
5. Bild von der Höheren Welt machen
Breughel „Der Turmbau zu Babel“
Als nächstes mache Dir ein
genaues Bild von Deinem Himmel. Wie stellst Du Dir ihn vor?
Als einen Aschram, eine
Höhle, einen Strand unter Palmen oder einen Berggipfel? (Nikolaus Roerich, „Treasure
of the Mountains“ und „Mountain Peaks“)
Um Dir Dein eigenes kleines
Paradies zu erschaffen, musst Du es Dir zunächst vorstellen und gedanklich in
allen Einzelheiten ausgestalten. Damit wird es zu einer Realität in der
feinstofflichen Welt. Du kannst es dann dort aufsuchen und musst es nie wieder
verlassen.
Macht Euch doch eine Zelle in Eurem Herzen und geht
nimmer da heraus! (Hl. Katharina von
Siena)
Der Himmel eines Geistigen
Schülers ist das Heiligtum, die Majestät der Bergwelt, die Reinheit, Freude und
Feierlichkeit der Schambhala-Schwingung.
Visualisiere Dich an einem
heiligen Ort! Dann fühlst Du Dich wie in einem Heiligtum. Dann lebst Du in
einem Heiligtum, jedenfalls in Deinem wahren Dasein, in der Geistigen Welt.
Jetzt musst Du „nur“ noch
diese hohe Schwingung um Dich herum, die Du morgens in der Meditation
hergestellt hast, mitten im Leben auf der materiellen Ebene bewahren.
Praxistipp: Große Welt ausmalen
Wie Du Dich selbst als ein
Wesen ausmalst, das den Himmel berührt, so stellst Du Dir Deine Umgebung als
ein Hologramm vor, das wie Schambhala die Welten verbindet, das wie der Heilige
Berg auf der Erde ruht, aber bis in den Himmel reicht. (Breughel
„Der Turmbau zu Babel“)
Seid
stark genug, um mit der Vorbereitung der Grundarbeit zu beginnen, auf welcher
ihr das Gebäude zu errichten hofft, dessen oberstes Stockwerk bis in den Himmel
reichen soll. (TL II, 57)
*****
Diese Bilder sind allerdings
nur relativ. Jeder hat sein eigenes Paradies und stellt sich etwas anderes vor.
Nur die wenigsten wissen, wie ihre Heimat, der Himmel wirklich aussieht, in den
sie nach dem Tod kommen.
Es kommt auch gar nicht
darauf an, dass Du Dir die Einzelheiten des Ortes oder Gebäudes genauso
ausmalst, wie sie im Jenseits tatsächlich bestehen.
Entscheidend ist, dass Du
den Geist, die Atmosphäre Deiner Ewigen Heimat erfasst und auf der Erde widerspiegelst!
6. Die Vorstellung zu einem Hologramm
verdichten
Der nächste Schritt lautet:
Halte Dir dieses Bild vor
Augen und verdichte es so weit, dass daraus ein Hologramm wird.
Der Gedanke schafft Formen
in der Feinstofflichen Welt. Man kann aus den Tiefen der Zeitalter beliebige
Formen hervorrufen und sie verdichten, wenn genügend Vorstellungskraft
vorhanden ist. (Br II, 31)
Und zwar sowohl das Hologramm
Deiner Ewigen Individualität als auch das Deines Himmels. So schaffst Du tatsächlich
Gedankengebäude in der Feinstofflichen Welt.
Sich einen Gegenstand oder
ein Attribut vorzustellen ist gleich der Erschaffung der Form des Gegenstandes auf
einer inneren Ebene, und dieser Gegenstand oder dieses Attribut muss in
absehbarer Zeit so gewiss den menschlichen Sinnen objektiv erscheinen, wie der
Tag auf die Nacht folgt. Vorstellung ist die Substanz der erhofften Dinge. (TL
IV, 178)
Das Traumbild, das
Gedankengebilde verdichtet sich zunächst zu einer geistigen Realität und
schließlich mehr und mehr zu einer materiellen Form auf der Erde.
Lasst uns inmitten
verschiedener Arbeiten jene gedankliche Arbeit nicht vergessen, welche die
Vorstellungskraft entwickelt. Wir Selbst sind ständiger gedanklicher Übung
nicht enthoben. Ein oberflächlicher Beobachter würde vielleicht denken, Wir
befänden Uns im Schlaf, wenn Wir inmitten der Arbeit die Augen schließen und
das Denken im Reich der Phantasie wandern lassen.
Dieser Augenblick hat eine große Bedeutung, denn die vorgestellten Formen
werden Realität werden. Wir vermögen nicht zu entscheiden, wann diese
Realisierung eintreten wird, doch sie wird sein und wird der Menschheit helfen.
(Br II, 602)
Wir wiederholen eine
Belehrung, weil sie so überaus bedeutsam ist:
Indem wir den Raum mit einem angespannten Gedanken
sättigen, kleiden wir Teile unseres Strebens in eine bestimmte Gestalt. Wir
erschaffen so aus der elementaren Materie die von uns gewünschte Gestalt.
Dieses Gebilde bleibt in der Nähe seines Entstehungsortes und wird durch unsere
Gedanken gefestigt. Die Augen eines Kindes oder ein verfeinertes Bewusstsein
können dieses Gebilde erfassen. (AY 633)
„Was genau bedeutet
„verdichten“ des Bildes?
Verdichten heißt
verstetigen.
Halte Dir ein und dasselbe
Bild ständig vor Augen. Wechsele nicht hin und her. Bleibe bei einem Ideal.
Male es Dir im Detail aus. So wird es zu einer lebendigen Wirklichkeit,
jedenfalls in der vierten Dimension. Diese feinstoffliche Form kannst Du
Schritt für Schritt materialisieren.
Möge der Mensch in
Gedanken Heldentaten vollbringen; aus solchen Heldentaten bildet sich eine
strahlende Aura. Wenn dieses Licht sich festigt, kann der Mensch seine Träume
in die Tat umsetzen. Es ist nicht ohne Grund gesagt
worden, dass jeder Traum irgendwann Wirklichkeit werden wird. (Br II, 607)
„Was heißt
materialisieren?“
Nun, die feinstoffliche
Materie des Hologramms immer gröber und dichter machen, so dass es schließlich
zu einem physischen Gebilde wird.
„Und wie mache ich das?“
Indem Du das Ideal belebst,
wie wir jetzt besprechen werden.
7. Ideal beleben
Königin Elisabeth II von England
„Und wie belebe ich das
Ideal?“
Indem Du es auf der
materiellen Ebene auftreten lässt.
Du lässt wirklich
den Schüler, den Lehrer oder den König des Geistes denken, fühlen,
sprechen und handeln. So kommst Du, Dein Höheres Selbst, Deine Ewige
Individualität in den erhabenen Zustand eines Schülers, eines Lehrers oder
eines Königs des Geistes. Das Ergebnis dieser Übung ist: Du bist von der
Schwingung her – und das heißt: in Deinem wahren Dasein – ein Schüler, ein
Lehrer oder ein König des Geistes.
Der
Mensch soll das lebendige Abbild des großen Ideals werden, das in seinem Herzen
aufgerichtet wurde. (TL II, 51)
*****
Du beziehst das Hologramm
Deines Himmels. Du versetzt Dich gedanklich in diese virtuelle Welt. Du
besuchst das Heiligtum regelmäßig im Geist, in der Phantasie.
Du verhältst Dich so, als ob Du in einem Tempel leben würdest. Damit schaffst
Du um Dich herum eine erhabene, feierliche Atmosphäre von hoher Schwingung. Das
Ergebnis dieser Übung ist: Damit ist der Raum um Dich herum ein Tempel,
jedenfalls in Deinem wahren Dasein, in der vierten Dimension, in der Geistigen
Welt.
Durch diese Übungen So werden
die Person und das Heiligtum auch für andere Menschen spürbar und damit zu
einer lebendigen irdischen Realität.
„Ist das nicht vollkommen
unrealistisch? Ich soll eine Gedankenkonstruktion, ein Hologramm zum Leben
bringen?“
Nun, lass uns gemeinsam
nachdenken. Nehmen wir das Beispiel eines Königs: Tatsächlich, in der
materiellen Welt, gibt es gar keinen König!
Wieso, hier ist doch eine
Königin! (Königin
Elisabeth II von England)
Nein! Was siehst Du hier
physisch? Nichts als einen Menschen, der eine bestimmte Rolle ausfüllt! Ein
„König“ dagegen ist ein Amt, eine abstrakte Idee, ein Organ des Staates, dessen
Rechte und Pflichten in der Verfassung festgelegt sind und von einem Menschen
ausgeübt bzw. erfüllt werden. Wir sehen:
Ein „König“ ist keine
materielle, sondern eine feinstoffliche Realität!
Und nun zur Belebung einer
solchen Gedankenkonstruktion: Wir wissen, dass die gegenwärtige Königin von
England ihre Pflichten gewissenhaft erfüllt. Der König von Thailand dagegen
hält sich noch nicht einmal in seinem Land auf, sondern in Bayern. Wir können
also sagen:
Die Idee des Königs von England
lebt, weil die Amtsinhaberin dieses Ideal verkörpert. Die Idee des Königs von
Thailand dagegen ist tot, weil der Amtsträger diese Rolle nicht ausfüllt, sie
nicht mit Leben erfüllt. Das Ideal bleibt abstrakt in den Köpfen der Untertanen
als Hoffnung zurück, ist aber derzeit nicht auf Erden verwirklicht.
*****
Verstehst Du jetzt, wie man
ein Ideal beleben kann?! In genau demselben Sinne kannst Du Deinen Traum
realisieren und einen König des Geistes, einen Schüler der Bruderschaft, einen
geistigen Lehrer, einen geistigen Heiler oder einen
Geistkämpfer mitten in Deinem Alltag verkörpern.
*****
Dasselbe gilt für die
Belebung der Idee Deines Himmels, Deiner Ewigen Heimat, des Aschrams Deines
Lehrers: Tatsächlich gibt es in der materiellen Welt gar keine Aschrams!
Wieso, hier ist doch ein
Aschram! (Nikolaus Roerich „Morgenstern“)
Nein! Was siehst Du hier
physisch? Nichts als ein Haus. Ein „Aschram“ dagegen ist eine
Gedankenkonstruktion, eine abstrakte Idee von einem Heiligtum, in dem Menschen
leben, die auf dem Weg zur Heiligung sind und eine heilige Lebensweise üben.
Das ist in jedem
beliebigen Haus möglich, selbst in einer Wohnung im 15. Stock eines
Plattenbaus.
Wir sehen:
Ein „Aschram“ ist keine
materielle, sondern eine feinstoffliche Realität!
Das Ideal „Aschram“ lebt,
wenn Menschen an einem bestimmten Ort wie in einem Heiligtum zusammenleben. Es
ist tot, wenn zwar äußerlich ein Tempel aus Stein mit marmornen Säulen dasteht,
die darin wohnenden Menschen sich aber unwürdig verhalten.
In diesem Sinne kannst auch
Du Deinen Traum verwirklichen und Dein Ideal beleben, indem Du an irgendeinem
beliebigen Ort das Hologramm Deines Himmels errichtest und dort wie im Aschram
Deines Lehrers lebst.
Was haben die Menschen
sich nicht für Mühe gemacht: Monumentale Kathedralen errichtet oder wie König
Ludwig IX der Heilige von Frankreich mit der Sainte-Chapelle einen eigenen
herrlichen, geradezu himmlischen Meditationsraum. (Kathedralen von Reims
und Laon, Sainte-Chapelle, Paris)
Heute ist das nicht mehr
nötig: Das feinstoffliche Bauwerk, das Du in Deiner Phantasie
errichtest, genügt vollkommen und führt zu demselben Ergebnis: Erhebung in eine
Höhere Welt!
Ich weiß, das klingt phantastisch. Ich kann Dir aber aus eigener Erfahrung
versichern: Übe das, und Du wirst sehen: Es funktioniert! Je öfter Du Deine
Traumwelt aufsuchst und je länger Du dort verweilst, desto wirklicher wird sie.
Abschnitt V:
Teilnahme am Leben der Höheren Welt
Wie ein Baby, das gerade erst
aus der geistigen Welt kommt, das Leben auf der materiellen Ebene wieder lernen
muss, so muss Deine Seele, wenn sie physisch inkarniert, wieder lernen, in der
Unsichtbaren Welt zu leben; in einer Sphäre, in der es keine Materie, keine
Zeit und keinen Raum im irdischen Sinne gibt.
Du musst Dich erst wieder
daran gewöhnen, Dich dort mit den inneren Sinnen, dem Bewusstsein zu
orientieren, auf gedanklichem Wege mit den dortigen Bewohnern in Verbindung zu
treten und mit Gedanken diese Welt zu gestalten.
Du kannst das! Vor der
Geburt war das Deine tägliche Praxis!
Wie vor Jahrhunderten
Kolumbus Amerika entdeckt hat, so muss heute der Geistmensch die neue
vierdimensionale Welt betreten, erobern und tatsächlich darin leben und wirken.
Im Gebet versetzen wir uns
in die fernen Welten, in die Schatzkammer der Möglichkeiten und des Wissens.
Wir spüren, dass sie für uns bestimmt sind, und wagemutig nähern wir uns ihnen.
(BGM II, 303 [307])
1. Bewusstsein auf eine höhere Ebene
versetzen
Wir hatten schon oft über die
Praxis gesprochen, Dein Bewusstsein in Deine Ewige Individualität zu verlagern
(siehe Sendungen „Das Geheimnis der Unsterblichkeit“ und „Die Seele zum Leben
erwecken“). Wir erweitern diese Übung jetzt und stellen fest:
Das Bewusstsein in die
Seele zu versetzen bedeutet, in der Welt der Seele zu leben!
„Warum? Das verstehe ich
nicht.“
Nun, wenn Dein Bewusstsein in
Deinem Höheren Selbst ruht, nimmst Du die Welt ja nicht mehr mit den fünf
groben materiellen Sinnen wahr, sondern mit viel höheren
und feineren, nämlich mit dem geistigen Gehör und den geistigen Augen Deiner
Seele.
Mit Deinen inneren Sinnen
siehst Du, erlebst Du, nimmst Du teil an einer vollkommen anderen als der
materiellen Welt.
So entsteht in Deinem
Bewusstsein eine neue Welt. Die Welt, die Du siehst, ist die Welt, in der Du
lebst!
Ein neues Verstehen der
Realität des Unsichtbaren Raumes ist schon ein Schritt in Richtung
Wirklichkeit. Solange die Unsichtbare Welt nicht in unserem Bewusstsein
ersteht, können wir uns keiner Erkenntnis rühmen. (FW II, 434)
Das Leben der Ewigen
Individualität in der Höheren Welt ist ein Zustand des Bewusstseins.
Du überträgst Dein
Bewusstsein auf eine höhere Ebene des Daseins.
Du existierst jetzt, wie im
Schlaf oder nach dem Tod, auf der höchsten Ebene an der Spitze der Pyramide der
Welten.
Schlaf ist ein Aufenthalt
in der Überirdischen Welt. Er stellt eine Übertragung des Bewusstseins in die
Höheren Welten dar. (Br II, 193, 24)
Nämlich in Deinen Himmel, in
eine Sphäre, in der Ruhe, Frieden und Feierlichkeit herrschen.
Wenn wir unser Bewusstsein völlig in den Bereich
übertragen, wo es weder Furcht noch Niedergeschlagenheit gibt, sind wir
unverletzlich durch das Schlechte. (FW II, 72)
Du hältst Dein Bewusstsein
in Deinem wahren Dasein.
In der vierten Dimension,
sozusagen über den Wolken, im unsichtbaren Teil der Gesamtwelt.
Als Schüler im Aschram
Deines Lehrers oder als König des Geistes in einem Schloss. (Nikolaus Roerich „Morgenstern“)
*****
Dein Körper lebt auf der Erde.
Deine Seele lebt in ihrer eigenen Welt hoch über der irdischen Mühsal.
(Nikolaus Roerich „Tsong kha-pa“)
„Wie kann ich beides
verbinden? Ist das überhaupt möglich? Wie kann ich auf
der Erde und im Himmel gleichzeitig weilen?“
Um die ganze Realität,
Dein wahres Dasein zu erkennen, müssen wir beide Bilder gleichsam
übereinanderlegen: Während Dein Körper am Tisch sitzt und an der
Schreibmaschine arbeitet, lebt gleichzeitig Deine Seele in ihrer höheren,
feinstofflichen Welt.
Übung: Perspektive wechseln
Um das noch besser zu
verstehen, wechseln wir die Perspektive: Wir schauen nicht mehr vom materiellen
Leben auf die Seele, nicht von unten hinauf auf den Mönch Tsong kha-pa oben auf seinem Berg, sondern umgekehrt: Wenn Du
Dein Bewusstsein in die Seele verlagert hast, siehst Du von oben herunter, vom
Himmel aus auf das Leben hier auf der Erde.
Gleichsam von oben, von
der Zimmerdecke herunter, wie bei einem Nahtoderlebnis.
So sieht die irdische Welt
aus, wenn Du die Augen Deiner Ewigen Individualität öffnest:
Das materielle Leben auf
der untersten Ebene der Pyramide spielt sich unter den Augen der Seele ab, die
sich auf der obersten Ebene befindet.
Das heiß konkret: Du weilst
in Deiner paradiesischen Heimat und beobachtest von dort die Situation auf der
Erde und Dich selbst. Von oben bemerkst Du zum Beispiel auch, was für ein
hässliches Bild Deine vergängliche Persönlichkeit abgibt, wenn sie gereizt,
aggressiv oder niedergeschlagen reagiert.
Die Seele sieht den
eigenen Körper wie einen Schatten unter sich, wie der Reiter den Esel unter
sich sieht. Bisher hast Du mit den physischen Augen Deines Körpers, in unserem
Bild mit den Augen des Esels die Welt betrachtet. Jetzt lernst Du, mit den
geistigen Sinnen Deiner Ewigen Individualität, also des Reiters zu sehen.
Von diesem höheren Standpunkt
aus lenkst Du wie ein Puppenspieler die Gedanken, Gefühle, Worte und Taten
Deiner vergänglichen Persönlichkeit. Der Körper tritt vor die Seele hin, vor
den Thron des Königs. Der König dagegen nimmt diese Perspektive ein:
Ich sehe, wie mein
Werkzeug sich bewegt, Essen zu sich nimmt, sich unterhält, arbeitet usw. Ich
führe und lenke es dabei.
Der Mensch erhebt sein
Bewusstsein heroisch und beobachtet die Erscheinungen von oben. Auf diese Weise
erweist sich die komplizierteste Erscheinung als unterhalb seines Bewusstseins
liegend und wird leicht verstanden. Durch strenge und inspirierte Maßnahmen
erweckt er das Bewusstsein und führt es nach oben, damit es die schwierigsten
Erscheinungen umso leichter wahrzunehmen vermag. (Br I, 595)
Ein Mensch, der sein
Bewusstsein in die geistige Welt übertragen hat, ist immer halb abwesend: Er
lebt und fühlt mit dem Leib auf der Erde, aber gleichzeitig auch mit der Seele
auf der inneren, der feinstofflichen Ebene der Realität. Er führt ein
Doppelleben, sowohl auf der Erde als auch im Himmel.
2. Nähe der Höheren Welt
In der Sendung „Verbindung
mit der Höheren Welt – Meditation“ hatten wir die Kontaktaufnahme zu Höheren
Welten und Wesen als einen Flug zur Wohnstätte des Lehrers dargestellt. Dieses
Konzept erweitern und verfeinern wir jetzt: Tatsächlich ist der Himmel, die
Feurige Welt ganz nah, so dass Du gar nicht weit weg fliegen
musst, um sie aufzusuchen.
Nur wer sich den Weg zur Schönheit nicht verschloss,
kann begreifen, wie nahe ihm die fernen Welten sind. (Gem
30)
Lasst uns die Feurige Welt
als das Nächste, das Führendste und das am meisten Bestätigte betrachten. (FW
II,467)
Die Höhere Welt ist die innere
Ebene, die vierte Dimension oder das Hologramm, das Dich durchdringt und immer
um Dich herum besteht, gleichgültig, ob Du das glaubst und bemerkst oder nicht.
Die Feurige Welt ist vor
allem in uns selbst, wenn wir nur ihre Wohnstätte erkennen würden. (FW I, 354)
Das Reich Gottes kommt
nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da
ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch. (Luk 17, 20, 21)
Die physische und die nicht-materielle
Welt sind nicht voneinander getrennt, sondern gehen unmerklich ineinander über.
Zu Unrecht meinen die
Menschen, die Grenzen zu den überkörperlichen Sphären seien weit entfernt.
Niemand kennt die genaue Grenze zur Feinstofflichen Welt, sie ist für das
Bewusstsein nicht erfassbar, ebenso wenig wie die zwischen der Feinstofflichen
und der Feurigen Welt. Doch diese Grenzen sind unermesslich nahe! (FW III, 469)
Deine Heimat, die Jenseitige,
die Feurige Welt, der Himmel liegt also nicht irgendwo über den Wolken.
Die Höhere Welt besteht
neben, hinter und über, ja sogar in Dir!
Die Gipfel der
Feinstofflichen Welt berühren fast die Feurige Welt. Ebenso
wie einige Einzelheiten der grobstofflichen Welt der Feinstofflichen nahe sind.
So wollen wir die Verbindung der Welten ein für allemal als Stufen der Unbegrenztheit verstehen. (FW III, 551)
Praxistipp: Die Welt hinter dem Schleier
Damit die Nähe der Höheren
Welt keine Abstraktion bleibt, sondern zu Deiner persönlichen Erfahrung wird,
stelle Dir vor: Die Unsichtbare ist von der sichtbaren Welt wie durch einen
Schleier getrennt.
Etwa wie eine Wolke, die
den oberen Teil eines Berges vor Deinen Blicken verbirgt. Das physische Auge
sieht nur bis zu dem Schleier, der die Welten trennt.
Die inneren Sinne aber
blicken durch die Wolke hindurch auf den Teil der Realität, der sich darüber
befindet. (Nikolaus
Roerich „Kanchenjunga“)
Oder male Dir aus, dass
der Lehrer sich im Nebenzimmer befindet.
Dann gehe der Geistigen Welt
so weit wie irgend möglich, bis zur äußersten Grenze der materiellen Sphäre
entgegen. So weit, dass Du gleichsam an der Tür lauschst und durch das
Schlüsselloch schaust oder durch die Wolke hindurch steigst. Wenn der
nicht-inkarnierte Lehrer Dir von seiner Seite aus entgegenkommt, könnt ihr Euch
an der Grenze treffen.
*****
Natürlich ist ein Austausch
zwischen den verschiedenen, ineinander übergehenden Schichten und Welten
möglich; eine Berührung, eine Kommunikation wie zwischen Helena Roerich sowie
vielen Heiligen und den Mahatmas.
Wenn Du ihn suchst, wird
der Geist des Lehrers Dich überall finden, auch wenn Du physisch inkarniert
bist.
*****
Die Vorstellung des Fluges
kannst Du beibehalten, um am Morgen zunächst einmal den Anschluss herzustellen.
Du musst Dich schon für einen Moment vom irdischen Alltag lösen und zu Deinem
Lehrer begeben. Dann sind die Welten verbunden und Du kannst im Lauf des Tages
in jedem Augenblick am Leben dort Oben teilnehmen.
3. Die nicht-materielle Realität spüren
Es nützt nichts, nur dem zu lauschen,
was ich Dir erzähle. Du musst die Existenz der höheren, nicht-materiellen
Daseinsebene fühlen! Du musst lernen zu erspüren, was in der nicht sichtbaren,
geistigen Dimension der Realität vor sich geht, in der Welt, in der Deine Seele
lebt.
Ihr
hättet ein Dasein jenseits des Sichtbaren spüren können, und dieses Gefühl
hätte euch über die Grenzen der Erde hinausführen können. (Gem
43)
„Wie kann ich eine solche
Erfahrung machen?“
Indem Du Deine inneren Sinne
schärfst, mit deren Hilfe Du die geistige Wirklichkeit um Dich herum erfassen
kannst.
„Was nehmen die Augen der Seele wahr?“
Die feinstofflichen
Erscheinungen der nicht-materiellen Welt: Zum Beispiel die Aura von Menschen
oder von Gegenständen wie Antiquitäten. Wie vollkommen anders als Dein Körper
wird Deine Seele einen Ort empfinden, an dem einstmals ein Mord begangen wurde!
Erkenne die Anwesenheit
Feinstofflicher Wesen! Spüre Freude und Begeisterung, aber auch Gereiztheit,
Niedergeschlagenheit oder Feindseligkeit in Deiner Umgebung. Fühle die
Wirkungen von Gedanken, Gefühlen und Blicken, oder von Farben und Musik. Nimm
feinstoffliche Berührungen wahr.
Man muss das Bestreben
erstarken lassen, die feinstofflichen Erscheinungen der Umgebung zu beobachten.
Man muss Auge und Ohr schärfen, um im Alltag die Verschmelzung des irdischen
Lebens mit der Feinstofflichen Welt zu erkennen. Es muss erklärt werden, wie
nahe die Feinstoffliche Welt jedem Wesen steht. Erscheinungen der Feinstofflichen Welt können einem
Spinngewebe ähnlich sein; man kann es zerreißen, doch wird man die Anwesenheit
von etwas Feinstofflichem lange verspüren. Erinnert euch, dass die
Feinstoffliche Welt sich in feinsten Berührungen offenbart. (Br II, 757)
Erkenne das Eingreifen
Höherer Mächte in Dein Leben.
Mit leichten Berührungen
lenken Wir die Aufmerksamkeit der Suchenden. Wir verhüten eine Entscheidung,
die nicht nützlich wäre. Wir helfen, Gutes zu schaffen und arbeiten daran mit.
(Br II, 18)
Die Feinstoffliche Welt um
Dich herum sieht ganz anders aus als die grobstoffliche, in der Dein Körper
lebt. Entwickele ein Gespür für diese ganz besondere
Realität!
Es wird der Eindruck zurückbleiben,
jemanden besucht oder gehört zu haben. Man wird zwei oder drei Worte vernehmen,
zuweilen auch den charakteristischen Geruch einer bestimmten bekannten
Örtlichkeit verspüren oder einen Schimmer von Menschen oder Orten an sich
vorbeiziehen sehen. Diese Erscheinungen können sich täglich einstellen, doch
dafür ist etwas Zurückgezogenheit nötig. (HR II/2, 481, 482, Brief vom
23.04.1938)
4. Teilnahme am Leben der Höheren Welt
Wenn Du Deinen Feurigen
Körper ausgebildet hast, kannst Du wirklich am Leben in der Höheren Welt teilnehmen.
Du kannst in Höhen jenseits der irdischen Sphäre vordringen, in Bereiche, die
nur der Seele zugänglich sind. Mache Dir diese Teilnahme zunächst bewusst!
Lasst
uns in die fernen Welten schauen; fühlen wir uns als Teilnehmer an ihrem Leben.
(AY 112)
Eine Sache ist es, abstrakt über die fernen Welten zu
sprechen, eine andere, sich als Teilnehmer dort bewusst zu werden. (Gem 30)
Deine Ewige Individualität
lebt als geistiges Wesen wirklich in dieser Welt. Das
ist eine Tatsache, die unabhängig davon besteht, ob Du sie glaubst und
wahrnimmst oder nicht. Die aktive Teilnahme dort erfordert eine Erweiterung
Deines Bewusstseins.
Das
Wesen des Strebens zu den fernen Welten besteht in der Aneignung des
Bewusstseins unseres Lebens in ihnen. (Gem 44)
Du musst Dein Dasein dort
wirklich spüren, erleben und erfahren. Und zwar nicht nur am Sonntag im
Gottesdienst oder in der Meditation, sondern inmitten Deiner ganz normalen
alltäglichen irdischen Arbeit.
Der Mensch sollte sich in jeder Stunde als Teilnehmer
am Leben in der Überirdischen Welt empfinden. Gleichzeitig soll er jedoch auch
das irdische Leben schätzen, sich an der Qualität der Arbeit erfreuen und das
irdische Leben weiterführen, da er in ihm neue Möglichkeiten der
Vervollkommnung findet. Man wird fragen: „Wie aber kann man denn solche
Gegensätze miteinander vereinen?“ Wahrlich, dies ist möglich, denn der Mensch
ist in der Lage, sein Bewusstsein zu vervollkommnen. (Br II, 738)
„Wie verwirkliche ich
diese Teilnahme?“
Du gehst einfach durch die
Tür hinüber ins Nebenzimmer oder steigst durch die Wolken auf den Gipfel des
Berges – natürlich im Geist.
So wie Harry Potter am
Gleis 9 3/4 des Bahnhofs King’s
Cross die physische Mauer durchbricht und in die andere Welt überwechselt, um
in den Express nach Hogwarts einzusteigen.
Der
Yogi weiß, dass die Dauer des irdischen Lebens nur einen kleinen Teil der
Überirdischen Existenz darstellt. Der Yogi hat erkannt, wie nahe und einfach
der Übergang in die Überirdische Welt ist. Er vollzieht ihn um der Zukunft
willen und lehrt die Menschen, die Unbegrenztheit zu erkennen. (Br II, 910)
Deine Seele soll aber im Jenseits
nicht halbbewusst ziellos umherirren wie die Tiere auf der Erde oder der
Feinstoffliche Körper im Schlaf.
Der Mensch lebt wirklich in allen Welten. Jeden Tag besucht er die Welten, kann sich jedoch diese
flüchtigen Entrückungen nicht bewusst machen. (AUM 334)
Du musst also beginnen, in
der Höheren Welt bewusst tätig zu werden!
Leben im Himmel heißt
arbeiten im Himmel!
„Wie sieht das konkret
aus?“
Lass uns ein Beispiel
betrachten. Das Mittelalter stand der geistigen Realität noch näher als wir.
Betrachten wir das
wunderbare Gemälde „Die Seeschlacht von Lepanto“ von Paolo Veronese. Es geht um
eine Entscheidungsschlacht im Jahr 1571, in der eine abendländische Koalition
das weitere Vordringen der Türken nach Westen verhinderte. Man sieht, wie die
Himmlischen Mächte auf Bitten der Heiligen zugunsten der Christen in die
Schlacht eingreifen.
Auf alten Bildern kann man
des öfteren himmlische Helfer in Schlachten sehen.
(Br II, 136)
So kannst Du Dir die
Feinstoffliche Welt vorstellen, in der Deine Seele lebt, das ist die ganze
Realität: Himmel und Erde bilden eine unzertrennbare Gesamtwelt. Die
Himmlischen Mächte verfolgen sehr genau, was auf der Erde vor sich geht, und
kommen den guten Kräften zu Hilfe.
Agni Yoga bringt eine
entscheidende Erweiterung dieser Vorstellung: Der irdische Mensch, der seinen
Feurigen Körper entwickelt hat, ist ein Riese: Er steht zwar mit den Füßen auf
der Erde, reicht aber mit seinem geistigen Wesen bis in den Himmel hinein. Er
ist so groß, dass er dort Oben am Leben der Bewohner
dieser Sphären teilnehmen kann!
Der Himmel steht ihm
offen! Er ist ihm zugänglich!
Man
kann den Pfad der Auserwählten anerkennen, wenn die Unsichtbare Welt für sie
real und zugänglich geworden ist. (Herz 3)
Der Neue Geistmensch muss
sich nicht darauf verlassen, dass die Heiligen dort Oben
für ihn Fürsprache halten. Er kann sich selbst direkt an seine Beschützer,
Freunde, Helfer und Mitarbeiter in der Feinstofflichen Welt wenden, sich mit
ihnen beraten und mit ihnen zusammenarbeiten – und zwar nicht wegen irgendwelcher abstrakter himmlischer Dinge, sondern
ganz konkret für die Belange der Erde!
Deine Seele nimmt an den
Gesprächen im Himmel teil und lässt gleichzeitig Deinen Körper mit
Unterstützung der Himmlischen Mächte unten auf der Erde kämpfen.
Wir fassen zusammen: Wenn
Deine Seele am Leben der Höheren Welt teilnimmt, lebt sie im Paradies; in
Gemeinschaft mit den Himmelsbewohnern; und arbeitet mit diesen zusammen an der
Verbesserung der Verhältnisse auf der Erde. Diese drei Aspekte wollen wir jetzt
im Einzelnen anschauen.
Abschnitt VI:
Leben im Paradies
Dein Lebensglück ist: Du bist
das schönste, größte und stärkste Wesen, das Du Dir denken kannst, und lebst in
der herrlichsten Welt, die Du Dir nur vorstellen kannst.
Du wohnst schon jetzt in dem
Himmel, aus dem Du bei der Geburt gekommen bist und in den Du nach dem Tod
zurückkehren willst.
In der unsichtbaren
Überirdischen Welt, jenseits des Schleiers, über den Wolken ist das Paradies:
Ruhe, Frieden, Freude und Feierlichkeit.
Über den Wolken
muss die Freiheit wohl
grenzenlos sein.
Alle Ängste, alle Sorgen,
sagt man,
blieben darunter
verborgen, und dann
würde was hier groß und
wichtig erscheint
plötzlich nichtig und
klein. (Reinhard Mey)
„Ist es nicht vollkommen
unmöglich, schon während der irdischen Inkarnation in der Feurigen Welt, im
Himmel zu leben?“
Nein, höre, was die Mahatmas
sagen:
Daher wird die
Bruderschaft als dreifaltig bezeichnet. Sie erstreckt sich wie eine feste
Brücke zwischen den drei Welten. Es ist fast unmöglich, sich eine Berührung der
irdischen mit der Feurigen Welt vorzustellen, doch in der Rüstung der
Bruderschaft wird auch eine solche Verschmelzung möglich. (Br I, 8)
„Ist das wie im Schlaf, wo
ich ja auch am Leben der Höheren Welt teilnehme?“
Nein, nicht ganz. Im Schlaf
bist Du nur in der Geistigen Welt, aber nicht auf der materiellen Sphäre
bewusst, jetzt dagegen auf beiden Ebenen. Im Schlaf trennt sich die Seele vom
Körper und sucht andere Bereiche auf. Im Wachzustand bleibt sie an den Körper
gebunden.
Leben am Fuß des Heiligen Berges
„Das ist für mich noch
höchst abstrakt. Ich kann mir noch nicht so recht konkret ausmalen, was Du
meinst mit Leben im Paradies.“
Dann lass mich Dir schildern,
wie ich mir meine Teilnahme am Leben der Höheren Welt vorstelle:
Der Himmel des geistigen
Schülers, des Hochgesinnten, des Menschen der Zukunft ist: Schambhala!
Er träumt davon, diesem
höchsten irdischen Ort möglichst nahe zu kommen und eines Tages dort
aufgenommen zu werden: In einen Aschram oder zumindest in ein Dorf am Fuße der
Wohnstätte der Großen Lehrer.
Du kannst Dir Schambhala
als einen Heiligen Berg vorstellen, der alle drei Welten vereint. (Nikolaus Roerich „Schambhala“ und „Kanchenjunga“)
Der Heilige Berg beginnt auf
der Erde, dort setzt er auf. Er hat eine materielle Basis. Nach oben hin wird
er immer feinstofflicher und schließlich unsichtbar.
Auf der untersten Ebene der
Pyramide der Welten, der Erde, gibt es physische Niederlassungen von
Schambhala. Darüber, im nicht sichtbaren Bereich der Realität, in der
Feinstofflichen Welt, bestehen feinstoffliche Aschrams der verschiedensten
Lehrer bis hinauf zum höchsten Bollwerk Schambhala an der Spitze des Berges, in
dem die Mahatmas selbst sich aufhalten.
*****
Du und ich, die wir uns als
Schüler der Bruderschaft verstehen, müssen uns natürlich ganz unten einordnen.
Wir leben am Fuß des
Heiligen Berges.
Wir schließen unsere
physischen Wohn- und Arbeitsstätten an den Berg Schambhala an. Sie sind
Außenposten der Bruderschaft auf der Erde. Über deren Errichtung hatten wir
schon in der Sendung „Wir erbauen die Welt der Zukunft“ gesprochen.
Und jetzt kommt das Entscheidende:
Hinter, über dem Ort, an dem Du lebst und arbeitest, erhebt sich als Kulisse
für Dein Leben auf der Bühne der materiellen Welt, auf der Feinstofflichen
Ebene der Heilige Berg mit seinen Aschrams, Heiligtümer und Tempeln. Er ist für
das physische Auge unsichtbar, aber seine Anwesenheit, seine Nähe ist für Dich
spürbar.
Was für einen prachtvollen
Anblick bietet ein Pfau, der sein Rad schlägt!
Ebenso fährst Du am Morgen
in der Meditation die Welt des Heiligen Berges hinter Dir hoch. Wie der Pfau
sein Rad kannst Du ihn überall hin mitnehmen. Wie beim Pfau nehmen die Menschen
die Größe und Schönheit der Sphäre wahr, die Dich umgibt. (Nikolaus Roerich „Mount
of five Treasures“)
„Eine wunderbare
Vorstellung! Wie kann ich nun am Leben des Heiligen Berges teilnehmen?“
Indem Du mit Deinen ewigen
Freunden dort zusammen lebst und zusammen arbeitest,
wie wir jetzt im Einzelnen besprechen wollen.
Natürlich kannst Du Dir jeden
anderen Himmel ausmalen, der Dir besser gefällt. Die praktischen Hinweise, die
jetzt folgen, kannst Du für das Leben in jedem beliebigen Paradies verwenden.
Abschnitt
VII:
Zusammenleben
mit Bewohnern der Feinstofflichen Welt
Teilnahme am Dasein der
Höheren Welt bedeutet natürlich vor allem: Teilnahme
am Leben der dort wohnenden Wesen.
1. Leben in Gegenwart von Wesen der
Feinstofflichen Welt
Die Feinstoffliche Welt, die Dich umgibt, ist nicht
leer, sondern bewohnt!
Du bist ständig von vielen Feinstofflichen Wesen
umgeben, unabhängig davon, ob Du das bemerkst oder nicht.
Niemand kann behaupten, der Raum um uns herum sei
leer. Im Gegenteil, mit unserem Herzen spüren wir die Anwesenheit unsichtbarer
Wesen. (Br II, 197)
Jede Welt, die irdische nicht anders als die
Überirdische, wird natürlich vor allem von den Bewohnern geprägt, die sich in
ihr aufhalten. Fühle ihre Nähe, schiebe das deutliche Gefühl der Anwesenheit
feinstofflicher Wesenheiten nicht als Illusion beiseite, erkenne ihr Wirken!
Wer ruft uns, wer umfängt uns mit einem Lufthauch, wer
erfüllt uns mit Freude oder Traurigkeit, wer sendet uns einen Entschluss? Der
Törichte wird sagen: Das tue ich alles selbst. Unvernunft lässt den Menschen
dünkelhaft sein. Weiser wäre es zu sagen: Ich selbst wende alle meine Kräfte
auf, nehme jedoch dankbar jede unsichtbare Hilfe an.“ (Br II, 197)
Die Anwesenheit eines unsichtbaren Teilnehmers bei
irdischen Versammlungen kommt oft vor, und die Menschen können den unsichtbaren
Gesprächspartner spüren. Nicht selten fühlen sie, dass jemand sie etwas fragt
oder ihnen antwortet. Die Erscheinung ist in der Regel derart klar, dass sie
meinen, etwas physisch Hörbares vernommen zu haben, und bei ihrem Nebenmann
zurückfragen. Es lassen sich historische Episoden anführen, in denen
Staatsmänner klare Stimmen und Warnungen gehört haben. Leider haben die meisten
von ihnen dieser Hilfe keine Beachtung geschenkt. (Br II, 133)
„Was sind das für Wesen? Gute oder böse, freundliche
oder feindliche?“
Beides: Deine Freunde, aber auch Deine Feinde. Wo
kommst Du hin, wenn Du nicht spürst, was für eine Feinstoffliche Welt um dich
herum besteht, ein Himmel oder eine Hölle?
In der Tat, es gibt ebenso Beschützer wie Verführer.
Jeder Inkarnierte hat sowohl Freunde als auch Feinde um sich herum. Die
vergangenen Leben sammeln um den Menschen herum unweigerlich viele Sorgen und
Hass an. Wenn ein Mensch Hilfe herbeiruft, spürt er, dass sich um ihn herum
etwas Reales befinden muss. Und, in der Tat, er irrt sich nicht. (Br II, 84)
Bei jeder Menschenmenge kann man eine besondere
Ansammlung von Helfern aus der Feinstofflichen Welt bemerken. Wollen wir
hoffen, dass die Gedanken der Menschen gute Helfer anziehen. (Br I, 521)
Nach dem Gesetz der Entsprechung findest Du, ziehst Du
diejenigen Feinstofflichen Wesen an, die Deiner eigenen Natur entsprechen, und
stößt die ab, die Dir fremd sind.
Das gilt zunächst nach dem Tod in der Jenseitigen
Welt: Wir wiederholen (Sendung „Die Überirdischen Welt“): Du kommst in die
Sphäre, in der sich deinesgleichen, Menschen derselben geistigen Stufe
aufhalten: Niedere Bewusstseine kommen in niedere Schichten, auch Hölle
genannt, hohe Bewusstseine in die höheren, die man Himmel nennt.
Genau dasselbe gilt aber auch schon jetzt während
Deiner Inkarnation auf der Erde: Du lebst unter denjenigen Feinstofflichen
Wesen, die Deinem geistigen Entwicklungsstand entsprechen. Die Überirdischen
Gäste, die in Deiner Nähe auftauchen, sind solche von gleicher Schwingung.
Eine herrlich leuchtende Aura strahlt weit hin aus und
zieht natürlicherweise von überall her helle Wesen an.
(Grünewald „Auferstehung Christi“)
Eine kleine, schwache oder gar böse Aura zieht entsprechend niedere Gäste zu sich heran. (Hieronymus
Bosch, Detail aus „Die Versuchung des heiligen Antonius“)
Wenn Du ein schönes Hologramm, eine hoch schwingende
Sphäre um Dich herum schaffst,
wenn Du im Geist am Fuße des Heiligen Berges lebst, (Nikolaus Roerich „Schambhala“)
dann haben – wie im Himmel und wie in Schambhala –
niedere Wesen keinen Zutritt zu Deiner Welt.
Man kann hohe Kräfte herbeiziehen und um sich herum
festhalten. Aber auch die niedrigsten Geister können sich festigen. Man erhält
das, was man wünscht. (BGM II, 100)
Man könnte fragen, ob verschiedene feinstoffliche
Wesenheiten sich Schambhala nähern. Natürlich können sie sich nähern, jedoch
keinen Einfluss ausüben. Jeder irdische Ort ist von feinstofflichen Wesenheiten
erfüllt. Die Frage ist nur, inwieweit sie in das irdische Leben eingreifen. (Br
II, 52)
„Kannst Du noch konkreter sagen: Wer ist um mich
herum, wenn ich am Heiligen Berg lebe? Kenne ich sie?“
Nun, vor allem natürlich Deine geistige Familie, Deine
Seelenverwandten.
„Wer ist das?“
Schau Dich um! Wen siehst Du? Unter Dir Deine
kleineren Brüder und Schwestern, Deine Schüler. Neben Dir Deine Mitschüler.
Über Dir Deinen Lehrer. Neben ihm andere Lehrer mit ihren Schülern, die zum
Teil Deine Freunde sind. Noch höher den Lehrer Deines Lehrers. Und schließlich
ganz oben auf dem Gipfel die Mahatmas.
Die innere Zusammengehörigkeit, die jahrtausendelange
Zusammenarbeit und die Liebe, die Euch alle verbindet, schaffen eine dauerhafte
Einheit, die die Grenzen von Materie, Zeit und Raum übersteigt und in allen
Welten und zu allen Zeiten fortbesteht.
Nichts kann Seelen trennen, die durch Liebe verbunden
sind. (ALH I, 122; Lektion „Gott ist die Liebe“)
Praxistipp: Bild Deiner Familie
Hören wir Sartre, der in dem
Stück „Das Spiel ist aus“ so anschaulich beschreibt, wie die Seelen der
Verstorbenen die Nähe der inkarnierten Lebenden suchen:
Sie setzen ihren Weg fort,
werden aber bald aufgehalten durch eine Gruppe, die ihnen entgegenkommt. An der
Spitze geht ein kleiner Mann, der blöde und degeneriert aussieht. Ihm folgt
seine ganze vornehme männliche Ahnenreihe vom 19. Jahrhundert bis zum
Mittelalter, alles stattliche und schöne Leute von hohem Wuchs. Eine uralte
Familie von hohem Adel. Die Leute laufen hinter ihrem letzten Spross her. Sie
warten nur, bis er tot ist, um ihn dann anschnauzen zu können.
Genauso wie dieses treffende
Bild es schildert musst Du Dir Deine Teilnahme am Leben der Höheren Welt
vorstellen:
Deine Familie umgibt Dich.
Der Unterschied ist nur,
dass, anders als bei Sartre, weniger Deine Blutsverwandten, als vielmehr Deine
Seelenverwandten Dir nahe sind. Außerdem kannst Du Dich, wenn Dein Feuriger
Körper genügend entwickelt ist, nicht nur mit Verstorbenen, sondern auch mit
Seelen von Lebenden treffen.
Der Lehrer nimmt nicht nur
Sein eigenes irdisches Leben wahr, sondern auch das Dasein aller Nahestehenden.
Diese Nahestehenden können sich sowohl im grobstofflichen als auch
feinstofflichen Körper aufhalten. Sie können sich physisch treffen, aber auch
getrennt und einander dennoch im Geist nahe sein. Glaubt nicht, der Lehrer
stehe allein da. (Br II, 268)
*****
„Hatten wir nicht gesagt,
dass die Seele sich nach dem Tod so schnell und so weit wie möglich von der
Erde entfernen und in möglichst hohe Sphären streben muss, und dass sich in den
niederen Schichten nur niedrige Gäste aufhalten?“
Ja, gut aufgepasst! Sartre
schildert also nicht den Himmel, sondern die niederen, erdnahen Schichten der
Feinstofflichen Welt, wo die Verstorbenen unbedingt weiter am irdischen Leben
teilnehmen wollen. In die Nähe Deiner Seelenverwandten kommst Du also nur, wenn
Du an höhere Sphären angeschlossen bist!
*****
Wenn Deine Schwingung
abfällt, bei Niedergeschlagenheit, Gebrüll oder Gereiztheit, wenn Du Zigaretten
rauchst oder Alkohol trinkst, laufen feinfühlige, hohe feinstoffliche Wesen,
die guten Geister davon, ergreifen die Flucht und bringen sich in Sicherheit.
So wie ein Kind sich unter
dem Tisch verkriecht oder aus dem Haus in die Natur läuft, wenn die Eltern sich
streiten.
Stattdessen ziehst Du niedere
Wesen an, die sich an den Emanationen der niederen Energien laben.
*****
„Ist diese Anwesenheit von
solchen Geistern nicht bloß Illusion?“
Nein. Es ist eine Tatsache,
die Dir jeder Therapeut bestätigen wird, der seine Augen nicht willentlich vor
der Höheren Realität verschließt: Sterbende sehen in den Wochen und Monaten vor
ihrem Tod tatsächlich feinstoffliche Wesen und sprechen sogar mit ihnen!
Einerseits, weil sie empfänglicher werden für Realitäten der Geistigen Welt,
andererseits, weil sie mit der Erde, den irdischen Sorgen und ihrer
Blutsverwandtschaft mehr und mehr abgeschlossen haben, weniger essen, immer
feiner und geistiger werden und Zeit für ziellose Betrachtung haben.
Sterbende haben schon
Berührung mit dem Totenreich.
Man sollte Erscheinungen
in der Umgebung Schwerkranker beobachten. Diese sehen nicht selten unbekannte
Personen, die bestrebt sind, ihnen das Leid zu erleichtern. Mitunter sehen
solche Personen wie verstorbene Verwandte aus. (Br II, 248)
Auch Medien sind bei Séancen
mit der Feinstofflichen Welt verbunden, allerdings mit niederen Wesen aus
niederen Schichten. Deine Ewige Individualität dagegen kann sich im Feurigen
Zustand mit höheren Sphären der Jenseitigen Welt und den dortigen großen
Geistern verbinden.
*****
Es nützt aber nichts, wenn Du
nur meinen Worten lauschst und dabei entweder den Kopf schüttelst oder
zustimmend nickst.
Du musst wirklich
erfahren, dass feinstoffliche Wesenheiten in Deiner Nähe anwesend sind.
„Wie kann ich eine solche
Erfahrung machen?“
Du musst unbedingt feiner
werden, Deine inneren Sinne entwickeln und Deine Zentren (Chakren) öffnen,
damit Du die unsichtbare Feinstoffliche Realität wahrnehmen kannst.!
Nur unser grober Körper und die unzureichende
Verfeinerung unserer Sinne hindern uns daran, die Gegenwart des Lehrers
wahrzunehmen. (HR I/1, 139, Brief vom 08.11.1931)
Du weißt, dass es ihn
gibt. Du weißt, dass er in der Nähe ist. Du siehst ihn nur nicht. Aber Du
kannst ihn spüren!
2. Leben in der Welt des Lehrers
Swetoslaw Roerich „Sacred
Words“
Vor allem befindet sich in Deiner
Nähe natürlich Dein Geistiger Vater, Dein Lehrer.
„Hier endet wieder einmal
mein Verständnis. Dass ein Tempel, den ich mir ausmale, um mich herum zu einer
feinstofflichen Realität wird, kann ich mir gerade noch vorstellen. Aber dass
ein großer Lehrer wie zum Beispiel St. Franz von Assisi real erscheint, nur
weil ich mir das einbilde, ist doch unmöglich!“
Da hast Du recht. Natürlich
kann man keinen Lehrer zum Erscheinen zwingen. Bei spiritistischen Séancen
gelingt es allenfalls, niedere feinstoffliche Wesen zur Offenbarung
heranzuziehen. Der richtige Weg ist:
Du musst Dich Deinem
Lehrer annähern!
Du kannst den materiellen
Ort, an dem Du lebst, an die geistige Welt Deines Lehrers anschließen, indem Du
Dich in einen höheren Schwingungszustand versetzt, der seiner Schwingung
jedenfalls nahekommt.
Wenn Du in Deiner
geistigen Welt am Fuße des Heiligen Berg lebst, ist auch der Lehrer nah, der
dort wohnt. (Nikolaus Roerich „Pearl of Searching“)
Wir erweitern die höchst
fruchtbare Übung „Leben in ständiger Gegenwart des Lehrers“ und sagen jetzt:
Lebe ständig in der Welt
Deines Lehrers!
In Gemeinschaft nicht nur mit
Deinem Vater, sondern auch mit Deinen Schülern, Deinen Mitschülern und den
höheren Stufen der Hierarchie.
„Ist das nicht wieder
einmal sehr abgehoben und fernab jeder alltäglichen Realität?“
Nein, gar nicht. Denke an
Helena Roerich, die gelegentlich enge Mitarbeiter
eingeladen hat, einige Zeit bei ihr im Kulutal zu verbringen. Wir hatten schon
darüber gesprochen (Sendung „Ein Schüler werden“), dass auch Du Deinen Alltag
so gestalten kannst, „als ob“ Du bei Helena Roerich wohnen würdest. Wenn Du so
mit Deinem Lehrer im Geist zusammenlebst, wird das eine wirkliche Teilnahme am
Leben der Höheren Welt sein!
3. Beobachtung durch Bewohner der
Feinstofflichen Welt
Leben am Heiligen Berg, heißt
nicht nur, dass Du Deine Seelenverwandten siehst, sondern auch: Sie sehen Dich!
Nach der Regel des hl. Benedikt
gehört es zu den Werkzeugen der guten Werke, davon überzeugt zu sein, dass Gott
an jedem Ort auf uns schaut. (4, 49)
Hören wir noch einmal Sartre:
Der lebende Spross dieser
vornehmen Familie bleibt stehen und zündet sich eine Zigarette an; die
Ahnenreihe hinter ihm bleibt ebenfalls stehen und verfolgt mit staunender
Aufmerksamkeit jede seiner Bewegungen. Inzwischen hat der Spross seine
Zigarette entzündet und setzt sich wieder in Marsch mit einem hochtrabenden und
albernen Gesicht, gefolgt von seinen sämtlichen Ahnen, die ihnen mit
aufmerksamen und tief betrübten Blicken verfolgen.
„Ich stehe unter ständiger Beobachtung? Das ist doch
etwas gruselig, wie bei Big Brother is watching
you!?“
Nein,
Du darfst die Beobachtung nicht als Drohung verstehen. Sie ist die ganz natürliche Folge der Tatsache, dass Du mitten unter
Deinen Seelenverwandten bist. Deine Familie, mit der zusammen Du lebst, hört
natürlich, was Du sagst, und sieht, was Du tust.
Denkt an Uns, die Wir euch beobachten. (BGM II, 156)
Mögen diese Kühnen nicht
in Verzweiflung fallen. Wir nehmen jeden ihrer Schritte wahr. (Br II, 508)
Mehr
noch: Auf der inneren Ebene der Realität, in der Feinstofflichen Welt spüren Deine
„geisterhaften“ Mitbewohner obendrein auch
noch, was Du denkst und was Du fühlst!
„Soll ich jetzt etwa Verantwortung auch noch für mein
Denken und Fühlen übernehmen?“
Tatsächlich, genauso ist es.
Wenn Du am Leben der Höheren Welt teilnimmst, begibst Du Dich auf eine Ebene,
wo Gedanken und Gefühle sichtbar sind! Du kannst sie dort nicht verbergen! Du
bewegst Dich jetzt in einer ganz anderen Welt, in der
vierten Dimension, in der Bedingungen herrschen und Möglichkeiten bestehen, die
es im „normalen“ irdischen Leben nicht gibt. Und wie immer gilt:
Steigen die Möglichkeiten,
steigt auch die Verantwortung!
„Das ist ja schrecklich!
Mein gesamtes Wesen liegt für jedermann offen zutage wie ein aufgeschlagenes
Buch!?“
Ja, wenn Du noch Angst haben
musst, dass das herauskommt, was wirklich in Dir steckt, bist Du noch nicht
reif für einen Himmel! Dort musst Du für Deine kleineren Brüder und Schwestern
ein Vorbild sein und Deinem Lehrer Freude bereiten, indem Du Dich seiner würdig
erweist.
*****
Sieh das aber nicht als
Bedrohung, sondern als Chance, als Vorteil an: Nicht nur Du wirst erkannt,
sondern auch Du erkennst das wahre Wesen der Menschen, die Dich umgeben. Du
nimmst ihre Aura wahr und kannst erspüren, wer groß und wer klein, wer gut und wer
böse ist, wer Dich wirklich liebt und wer Dir schaden will, wer Dir helfen kann
und wer Dich nur behindert oder ausnutzt, und so fort.
Das meiste Elend in Deinem
Leben entsteht dadurch, dass Du Dich in Deinen Mitmenschen täuschst.
Diese verhängnisvollen
Irrtümer kannst Du vermeiden, wenn Du lernst, am Leben der Höheren Welt
teilzunehmen.
Du siehst erneut: Wir
sprechen über nichts Mystisches, Abgehobenes, Esoterisches, Okkultes oder
Unrealistisches, sondern ganz im Gegenteil über eine Erweiterung Deiner
Möglichkeiten, über eine Verbesserung Deines ganz normalen alltäglichen Lebens!
4. Zusammenleben mit Bewohnern der
Feinstofflichen Welt
Nikolaus
Roerich „Zwenigorod“
Wesen von gleicher Schwingung
ziehen sich natürlicherweise an und bilden über die Grenzen von Materie, Zeit
und Raum hinweg eine überzeitliche Gemeinschaft: die sogenannte Gemeinschaft
der Heiligen. Dieses Ideal füllst Du jetzt mit Leben.
Die Religion sagt: Wer
sich zu den Vätern begibt, wird bei ihnen wohnen; wer zu den Engeln geht, wird
bei diesen wohnen; wer zu Gott geht, wird bei Ihm wohnen. Das heißt, wer sich
für den größtmöglichen Fortschritt bestimmt hat, erlangt die höchste
Errungenschaft. (BGM II, 225)
Wenn
Dein Bewusstsein sich erweitert hat, siehst Du die ganze, nicht nur die
physische, sondern auch die feinstoffliche Realität und gewinnst eine
Erkenntnis von wunderbarer Schönheit, die Dein gesamtes alltägliches irdisches
Leben vollkommen verklärt:
Deine Seele lebt tatsächlich schon jetzt, während Deiner irdischen Inkarnation, mit Deinen
wahren, geistigen Brüdern und Schwestern zusammen! (Nikolaus
Roerich „Zwenigorod“)
Zusammen leben bedeutet natürlich viel mehr, als nur die Gegenwart Deiner
Seelenverwandten zu spüren.
„Wie kann ich diese wunderbare Möglichkeit praktisch in
meinem Alltag nutzen?“
Spiele,
träume, stelle Dir ganz konkret vor: Du stehst am Morgen zusammen mit Deinen
(geistigen) Brüdern und Schwestern auf, machst mit ihnen dieselben körperlichen
Übungen, trittst gemeinsam mit ihnen vor den Lehrer hin (wirklich, in einer
Agni Yoga-Meditation sitzt Du nicht allein vor Deinem Lehrer, sondern zusammen
mit Deinen Freunden, den 5 oder 6 anderen Schülern, die Dein Lehrer hat). Ihr
besprecht die Angelegenheiten des kommenden Tages, Du nimmst Aufgaben für Deine persönliche
Vervollkommnung und Aufträge für den Dienst in der Welt entgegen, die Du im
Lauf des Tages abarbeitest.
Du
studierst mit Deinen Freunden zusammen die Heiligen Schriften, nimmst mit ihnen
die Mahlzeiten ein, leistest gemeinsam mit ihnen Dienst am Allgemeinwohl und
durchläufst zusammen mit ihnen dieselbe Ausbildung. Dabei berätst Du Dich regelmäßig mit ihnen und nimmst
ihre Hilfe in Anspruch. Am Abend
trifft sich die Gemeinschaft wieder, um sich Rechenschaft über die
Erfolge und Misserfolge des Tages zu
geben.
Dein gesamter irdischer Tagesablauf findet vor der
Kulisse der Höheren Welt am Fuße des Heiligen Berges statt. (Nikolaus Roerich „Kanchenjunga“)
Du
weißt: Deine Verwandten sind da. Sie machen dieselben Übungen und dienen
demselben Werk – Du siehst sie nur nicht.
*****
Deine
Existenz in der Höheren Welt wird konkret und alltäglich dadurch, dass Du
tatsächlich schon auf der Erde genauso lebst, wie Du nach Deinem Tod in Deiner
Ewigen Heimat in einem Aschram der Bruderschaft leben willst.
Das ist ein höchst
hilfreiches Konzept, um Dein tägliches Leben würdig zu gestalten: Wenn Du ein
Schüler bist, lebst Du mit Deinem Lehrer, wenn Du schon ein Lehrer bist, lebst
Du mit Deinen Schülern zusammen – und zwar in einem Heiligtum, und das in jedem
Moment. (Raffael „Die
Schule von Athen“)
Deine wahren Verwandten sind
immer bei Dir! Du bist nie allein! Wo auch immer Du stehst, was auch immer Du
tust, ein Freund und Mitarbeiter ist an Deiner Seite und der Lehrer in
Sichtweite.
Du bist geborgen in der
Gemeinschaft Deiner Seelenverwandten.
Was für ein Glück! Du lebst
in einer Familie zusammen mit den größten Seelen aller Zeiten, mit Deinen
Idolen!
Am Heiligen Berg hast Du
Zugang zu Pythagoras, Platon, Franz von Assisi, Gandhi und vielen anderen
Großen Seelen mehr. Selbst wenn Du vielleicht noch nicht so weit bist, dass Du
in ihren Aschram aufgenommen werden kannst, kannst Du sie jedenfalls besuchen,
ihre Welt besichtigen und Dich mit dem einen oder anderen ihrer Schüler
unterhalten. So entsteht in Dir der Wunsch, die brennende Sehnsucht, eines
Tages in einer so herrlichen Sphäre leben zu dürfen!
Bei Uns kommen
Persönlichkeiten zusammen, die durch viele Jahrhunderte getrennt sind. (Br II,
22)
Was für eine Erleichterung
für diejenigen unter Euch, die von ihren Mitmenschen enttäuscht sind, weil sie
unter ihnen keine Seelenverwandten finden können.
*****
Diese heilsame Praxis ist
allerdings nur möglich, wenn Du Dich an die Regeln, Gesetze, Sitten und
Gebräuche hältst, die in Deiner Überirdischen Gemeinschaft gelten, und das
Zusammenleben nicht durch grobe Gewohnheiten störst. In einem Himmel gibt es
kein unwürdiges Verhalten!
Wenn Du bei Helena Roerich
im Kulutal oder bei Gandhi in seinem Aschram leben willst, musst Du Dich schon
an die dortigen Gewohnheiten halten.
Oder, anders ausgedrückt,
damit Du es nicht als Drohung verstehst: Diese Regeln ermöglichen überhaupt
erst einen Aufenthalt in Sphären von so hoher Schwingung. Wenn Du zum Beispiel
zu viel oder zu fett gegessen hast, kannst Du, wie Du selbst schon oft genug
erfahren hast, nicht am Leben einer Höheren Welt teilnehmen.
Übung: Zuflucht bei Lehre, Lehrer und
Gemeinschaft
Das wunderbare buddhistische
Mantram
Ich nehme Zuflucht bei der
Lehre, bei dem Lehrer und bei der Gemeinschaft
gewinnt eine vollkommen neue
praktische Dimension: Wenn Dich einmal Ekel, Not, Unglück oder
Niedergeschlagenheit übermannen, kannst Du tatsächlich weglaufen! Suche
Zuflucht in Deiner Gemeinschaft auf dem Heiligen Berg!
Das
Wissen um die Vergänglichkeit verleiht ein Gefühl des Loslösens von der Erde
und lenkt den Geist auf jene Ebenen, auf denen der Mensch wirklich in seinem
feurigen Wesen lebt. (FW III, 368)
„Was geschieht dort? Wie
hilft mir das?“
Deine Freunde und Mitschüler klopfen
Dir aufmunternd auf die Schulter und versichern Dir: Du hältst das aus! Auch
das geht vorüber! Es sind nur noch wenige Stunden, bis Du am Abend in den
Himmel zurückkehren kannst! Es ist vollkommen nichtig, was Du gerade erlebst.
Wir alle und auch Du haben in den Jahrmillionen unsere irdischen und
überirdischen Existenzen schon viel Schlimmeres überstanden! Dein Lehrer
lächelt geheimnisvoll, und Dir geht ein Licht auf:
Das, was auf der Erde wie
ein Unglück aussieht, ist in Deinem wahren Dasein eine Prüfung, die Dir
auferlegt, eine Gelegenheit, die Dir geschenkt wird, damit Du wachsen, größer
werden kannst.
Diese Zuflucht eröffnet sich
Dir allerdings nur, wenn Du das Leben in der Höheren Welt auch sonst regelmäßig
übst und praktizierst. Wenn Du erst im Moment der Not plötzlich und
unvorbereitet versuchst, Zutritt zu diesen Heiligen Hallen zu erlangen, wird
das kaum gelingen.
5. Kommunikation mit Bewohnern der
Feinstofflichen Welt
Gambarelli, Basilica di S. Domenico, Siena
„Die
hl. Katharina betet mit Jesus das Stundengebet“
Teilnahme am Leben der
Höheren Welt bedeutet natürlich, mit den Bewohnern dieser Sphäre zu kommunizieren.
Das wäre doch kein Leben, wenn Du mit den all den Wesen, die Dich umgeben,
nicht in Verbindung treten könntest!
Selbstverständlich ist ein
natürlicher, lebendiger Austausch zwischen den verschiedenen Ebenen der einen
Gesamtwelt möglich. Eines der Kennzeichen, an denen Du einen Neuen Menschen
erkennst, ist: Er lässt diese Möglichkeit Wirklichkeit werden, die für die
Mahatmas bereits alltägliche Praxis ist.
Wir verfügen in der
Feinstofflichen Welt über ganze Festungen. Ihr kennt bereits deren Namen und
habt schon von aus Gedanken geschaffenen Bauwerken gehört. Die Wohnstätte im Himalaja steht in ständigem Verkehr
mit den Wohnstätten in der Feinstofflichen Welt. (Br II, 41)
Wir hatten schon oft auf
das Beispiel von Jesus verwiesen, der im Zustand der Verklärung mit Moses und
Elias sprechen konnte. (Raffael „Verklärung Christi“)
Daran ist nichts Wunderbares.
Wir sehen hier nur einen Menschen, der eine höhere Stufe der Evolution
erklommen und dementsprechend höhere Fertigkeiten erworben hat. Du kannst das
auch, wenn Du Deine inneren, geistigen Sinne verfeinerst oder, anders gesagt,
Deine Zentren öffnest.
Es gibt auch in unserer
heutigen Zeit Menschen, und auch Du hast sie schon getroffen oder zuverlässig
von ihnen gehört, die der Höheren Welt näher stehen
und beginnen, ihre unermesslichen Möglichkeiten zu nutzen.
Ein
Einsiedler wurde einst gefragt, wie er in ständigem Schweigen leben könne? Er war über diese Frage sehr erstaunt und sagte: „Im
Gegenteil, ich schweige niemals, sondern unterhalte mich ständig – so viele
Gesprächspartner besuchen mich.“ Der Einsiedler hatte sich bereits derart der
Unsichtbaren Welt genähert, dass diese für ihn vollkommen wahrnehmbar geworden
war. Das Gebet wurde zu einem Gespräch, und die Jenseitige Welt offenbarte sich
ihm in ihrer ganzen Größe. Für einen solchen Geist ist der Übergang in die
Feinstoffliche Welt überhaupt nicht wahrnehmbar. (AUM
41)
Begib Dich immer wieder wie
ein Kind in Deiner Phantasie in die Welt der Seele.
Wenn Du dort nur lange genug verweilst, wirst Du mit der Zeit auch Verbindung
zu ihren Bewohnern aufnehmen können.
„Diese Möglichkeit, wenn
ich sie einmal als real unterstelle, ist doch sehr weit von meinem heutigen
Entwicklungsstand entfernt. Wie kann ich eine solche Kommunikation erlernen?“
Wir werden über die
Verfeinerung Deiner geistigen Sinne in der Sendung „Ausbildung der Ewigen
Individualität“ näher sprechen. Heute können wir schon sagen:
Praxistipp: Meditation als Kommunikation
Meditiere regelmäßig! Agni
Yoga-Meditation ist, wie wir in der Sendung „Verbindung mit der Höheren Welt –
Meditation“ im Einzelnen besprochen hatten, vor allem ein Gespräch mit Deinem
Geistigen Vater, Deinem Lehrer. Übe das, und Du wirst dann mit der Zeit Fortschritte
machen! Diese Praxis kannst Du erweitern auf eine Kommunikation mit Deinen
nicht-inkarnierten Seelenverwandten, Deinen Freunden, Schülern und Mitschülern.
So lernst Du Schritt für
Schritt auf ganz natürliche Weise, mit Bewohnern der
Feinstofflichen Welt zu sprechen.
Wenn Du in der
morgendlichen Meditation gefestigt bist, kannst Du auch im Laufe des Tages
mitten im irdischen Leben zwischendurch einmal innehalten und Rat einholen. (Gambarelli, Basilica di S. Domenico, Siena „Die hl. Katharina betet mit
Jesus das Stundengebet“)
Tag und Nacht sind voller
Verkehr mit der Überirdischen Welt. Ein Yogi erhält nicht nur allgemeine
Ratschläge, sondern auch viele Hinweise auf alltägliche Ereignisse. So kann man
sich davon überzeugen, wie nah die Überirdische Welt der irdischen ist. (Br II,
950)
*****
Eine solche Kommunikation mit
anderen Seelen findet öfter statt, als Du denkst, und vielfach, ohne dass sie
Dir überhaupt bewusst wird. Hören wir aus den berühmten Aufzeichnungen eines
Arztes aus der Zeit unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg:
Auch schärft sich das
innere Ohr und macht uns bereit, spontanen Eingebungen Folge zu leisten. Noch
nie ist es mir so leicht gewesen, Entschlüsse zu fassen, wie in dieser Zeit.
Plötzlich habe ich das Gefühl, schnell mal nach Schwalgendorf
gehen zu müssen. Und wenn ich dort ein paar Stunden später ankomme, kann ich
sicher sein, dass ich mit den Worten begrüßt werde: „Ach, da sind Sie ja schon!
Gerade haben wir überlegt, wie wir sie herholen könnten.“ (Hans Graf v.
Lehndorff, „Ostpreußisches Tagebuch“, Eintrag Weihnachten 1946)
Wir können den Begriff
„Kommunikation“ noch weiter fassen und allgemeiner von „Interaktion“ sprechen:
Seelen treffen sich auf
der feinstofflichen Ebene und wirken dort aufeinander ein, bevor sie sich in
der materiellen Welt begegnen.
Dafür gibt es viele
Beispiele. Hier sind einige, die ich selbst erlebt habe:
Vor vielen Jahren war ich
einmal in eine Frau verliebt, nennen wir sie Aimée. Scheinbare Zufälle führten
uns gegen jede Wahrscheinlichkeit immer wieder zusammen. Hier sind die
eklatantesten Fälle, die sich alle innerhalb von wenigen Wochen zugetragen
haben:
Eines sonntags gehe ich in
die Kirche, was ich nicht oft tue. Die Kirche ist voll besetzt. Ich dränge mich
irgendwo in eine Sitzreihe. Ich spüre, wie mich jemand fixiert – und wer sitzt
hinter mir: Aimée!
Eines Nachmittags fliegt
mir als eine Art Eingebung zu, noch am selben Abend in die Oper zu gehen;
allein, obwohl ich noch nicht einmal weiß, was gespielt wird. So etwas habe ich
in meinem ganzen Leben weder zuvor noch danach jemals getan. Und wen treffe ich
dort: Aimée!
Eines Tages gehe ich zu einem
Friseur, bei dem ich nie vorher und nie später gewesen bin. Wer sitzt dort?
Aimée. Wieder zu Hause male ich mir aus, dass sie, wenn sie zurückfährt,
eigentlich bei mir vorbeikommen müsste. Ich widerstehe der Versuchung,
stundenlang am Fenster zu stehen. Als ich dann aber ein einziges Mal (!) ans
Fenster gehe, fährt sie genau in demselben Moment in ihrem schicken Sportwagen
unten vorbei.
Ich gehe ins Konzert.
Aimée singt im Chor. Wir sind nicht verabredet. Nach der Vorstellung gehe ich
aus irgendeinem der zahlreichen Ausgänge heraus und denke mir, sie wird wohl
den Künstlerausgang nehmen. Und wen entdecke ich unter den Tausenden von
Besuchern, die herausströmen, als ich mich nur ein einziges Mal umsehe, wenige
Meter hinter mir: Aimée!
„Warum erzählst Du mir das
alles?“
Um Dir die Augen zu öffnen
für Vorgänge, die es in großer Zahl auch in Deinem Leben gibt! Für Ereignisse,
deren wesentlicher Aspekt sich nicht auf der materiellen Ebene, sondern
unsichtbar in der Feinstofflichen Welt abspielt: Ganz offensichtlich hat die
Liebe unserer Seelen unsere Körper zusammengeführt.
Wichtige Begegnungen werden von der Seele geplant, lange
bevor die Körper sich treffen. (Paulo Coelho)
Wenn Du nur Dein Bewusstsein
öffnest, beginnt Deine Ewige Individualität an ihrem wahren Dasein in der
Höheren Welt teilzunehmen. Dann kannst Du auch die Möglichkeiten der vierten
Dimension wahrnehmen und bewusst nutzen.
Abschnitt
VIII:
Zusammenarbeit
mit Bewohnern der Feinstofflichen Welt
Das Leben auf der Erde besteht
vor allem aus Arbeit. Wie unten, so oben. In der Feinstofflichen Welt ist es
nicht anders.
Man wird euch fragen: „Was
ist euer Himmel?“ Sagt: „Ein Himmel der Arbeit und des Kampfes.“ (BGM II, 269
[272])
1. Teilnahme an feinstofflicher Arbeit
Henry Moore „Oval with Points“
Wenn Du am Leben der Höheren
Welt teilnehmen willst, musst Du Dich an der Arbeit beteiligen, die dort
geleistet wird.
Ebenso muss die Fähigkeit
zur Arbeit in der Feinstofflichen Welt entwickelt werden. Wie im gesamten
Dasein bedarf es der natürlichen Erkenntnis der Zusammenarbeit. Sie kann mehr
oder weniger erkannt werden, sollte aber das Gefühlwissen erfüllen. Der Mensch
sollte sich beständig in zwei Welten fühlen.
Ich spreche nicht von der
Erwartung des Todes, denn er existiert nicht; Ich spreche vielmehr über Arbeit,
sowohl über irdische als auch über feinstoffliche. Ein solcher Eifer bei der
feinstofflichen Arbeit soll überhaupt nicht von der
irdischen Arbeit ablenken, im Gegenteil, er wird ihre Qualität nur verbessern.
(Br I, 318)
Wenn das Leben Deiner Seele
in der Höheren Welt Dein wahres Dasein ist, folgt daraus: Deine Arbeit dort ist
viel wichtiger als Deine Arbeit auf der Erde!
Wir haben über die Fähigkeit
gesprochen, sowohl in der irdischen als auch in der Feinstofflichen Welt zu
arbeiten. Aber die Fähigkeit zu arbeiten allein ist nur eine Möglichkeit
fortzuschreiten. Es ist auch erforderlich, das Streben nach feinstofflicher
Arbeit von ganzem Herzen liebzugewinnen. Sie kann sich
jeden Augenblick offenbaren, und dafür sollte man alle anderen Vorhaben
zurückstellen. (Br I, 329)
„Welche Arbeit gibt es in
der Feinstofflichen Welt?“
Feinstoffliche Arbeit hat
zwei Aspekte:
Erstens: In der Höheren Welt werden Ideale, das heißt
Gedankengebäude geschaffen und immer weiter ausgeschmückt, ausgeweitet und
verfeinert. Daran kannst Du Dich auch schon während der irdischen Inkarnation
beteiligen.
Wenn die Wünsche des
Geistes erhaben sind, kann er hohe Bilder finden, und indem er sie erschafft,
trägt er zur Vervollkommnung bei. (BGM II, 100)
Wer einen Roman schreibt wie
Tolstoi, erschafft eine ganz eigene Gedankenwelt, in die der Leser eintaucht.
Platon hat mit seinem Werk „Der Staat“ ein gewaltiges Gedankengebäude
errichtet. An der Verbesserung und Verfeinerung dieser Vorstellung vom idealen
Zusammenleben einer Gemeinschaft kann und muss ständig weitergearbeitet werden.
Wahrhaftig, für einen
bewussten Geist ist es in der Feinstofflichen Welt leicht. Er kann ohne
Anstrengung schaffen und die irdischen Bildnisse in eine bessere Form bringen.
Doch diese Schöpfung ist nicht einseitig, durch diesen Prozess lassen sich auch
auf Erden bessere Bildnisse nieder. (Herz 517)
Auch wer eine Skulptur
erschafft, ein Gemälde malt oder ein Musikstück komponiert, leistet
Feinstoffliche Arbeit. Selbst wenn Du „nur“ träumst, ist das schon
schöpferische Tätigkeit.
Die Menschen werden sagen:
„Uns ist es nicht gegeben, Schöpfer zu werden“, doch zur gleichen Zeit sind sie
in herrlicher Weise psychisch schöpferisch tätig, ohne es selbst zu bemerken.
Ein solches schöpferisches Handeln ist für den Fortschritt in der Überirdischen
Welt unerlässlich, und deshalb bestätigen Wir die Kunst des Träumens. Es dient
dem erfolgreichen Voranschreiten in den höheren Lebensbereichen.
Möge der Traum schön sein.
Möge er der Menschheit die beste Zukunft schaffen. Möge er Formen des
Heldentums schaffen. Möge er in die höchsten überirdischen Bereiche vordringen.
Möge er zur Erkenntnis der Höheren Wesen beitragen. Allein durch solche
Eigenschaften wird der Traum Früchte bringen. Er wird nicht nur das Bewusstsein
des Schaffenden verwirklichen, sondern auch dem Gemeinwohl dienende
Schwingungen schaffen. (Br II, 827)
Diese Gedankenarbeit in der Geistigen
Welt ist keineswegs nur fruchtlose Spielerei: Zum einen ist es gerade auch für
das Leben auf der Erde von größter Bedeutung, die Ideale, die uns Orientierung
geben, ständig weiterzuentwickeln und zu verfeinern.
Zum anderen ist ja die Sphäre der Gedanken und Träume Deine wahre, Ewige
Heimat, in die Du nach diesem kurzen irdischen Aufenthalt zurückkehrst. Wenn Du
also jetzt die dortigen Verhältnisse durch Dein Gedankenschaffen verbesserst,
stellst Du sicher, dass Du nach Deinem Tod in eine bessere Welt kommst.
Kann ein auf Erden
Inkarnierter gedanklich in der Feinstofflichen Welt schaffen? Man kann an einer
Vielzahl von Verbesserungen teilnehmen. Auf diese Weise bereiten wir im
irdischen Dasein die künftigen herrlichen Gärten. Der Gedanke schafft in seiner
ganzen Aufbautätigkeit auch unser eigenes künftiges Glück. (FW I, 241)
Indem der Mensch sich mit
erhabenen Aufgaben erfüllt, bereitet er sich für genau diese Bereiche vor. Er
gewöhnt sich allmählich so sehr an diese Denkweise, dass er beginnt, vollkommen
dem ebenso schönen Leben in der Feinstofflichen Welt anzugehören. Das irdische
Leben ist ein Augenblick, der mit der Höheren Welt nicht verglichen werden
kann; deshalb ist es vernünftig, auch in diesem kurzen Augenblick Nutzen für
einen längeren zu ziehen. (Br I, 319)
*****
Zweiter Aspekt
der Feinstofflichen Arbeit:
Diese Gedankenkonstruktionen, Träume oder
Ideale müssen immer mehr verdichtet und schließlich zu einer materiellen
Realität geformt werden.
Denken erschafft Form, und
die Form wird zu einer gegebenen Zeit in einem Manwantara, in Materie gehüllt,
auf der physischen Ebene offenbar. (TL V, 273)
Du erbringst also auch dann
Feinstoffliche Arbeit, wenn Du Deinen Beitrag dazu leistest, dass die Bilder,
die Vorstellungen, die auf der Geistigen Ebene entwickelt worden sind, auf
Erden tatsächlich verwirklicht werden.
Die Menschen sind unfähig,
eine Vorstellung von der Feinstofflichen Welt im Leben umzusetzen, womit sie
jedoch die Evolution behindern. (Br II, 703)
So vereinst Du die Welten,
näherst die Erde an den Himmel an und sorgst dafür, dass auch hier unten mehr
und mehr paradiesische Verhältnisse herrschen. Das ist typische Feinstoffliche
Arbeit.
Eine solche Arbeit kannst
Du lieben!
Der Widerwille, mit dem die
meisten Menschen heutzutage ihrer täglichen Arbeit nachgehen, ist schrecklich,
macht krank und führt zu schlechten Ergebnissen.
Für die
Erleichterung und größere Fruchtbarkeit des Wirkens in der Feinstofflichen
Welt, der geistigen Arbeit, ist es notwendig, sie liebzugewinnen. Wo Liebe ist,
steigert sich die Leistung, und folglich wird ein besseres beiderseitiges
Ergebnis erzielt. (HR II/2, 484, Brief vom 23.04.1938)
Praxistipp: 2 Beispiele
„Was bedeutet das für
meine alltägliche Arbeit? Ich bin kein Künstler!“
Lass uns zwei Beispiele
betrachten:
Erstes
Beispiel: Ich bin von Beruf Rechtsanwalt. Diese Arbeit hat mich
viele Jahre lang unbefriedigt gelassen, weil ich zwar Geld verdient, aber
keinen tieferen Sinn in ihr gefunden habe. Ich war ein Arbeitssklave: Meine
Mandanten haben mich bezahlt, damit ich ihre persönlichen, egoistischen
Interessen durchsetze.
„Mir geht es ebenso! Wann
bekommt die Berufstätigkeit einen Sinn, für den es sich lohnt zu arbeiten?“
Unsere Mühen sind nur dann
sinnvoll, wenn sie der Verwirklichung eines Prinzips der Höheren Welt wie
Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit oder Liebe dienen.
Für einen Rechtsanwalt
bedeutet das: Seine Höhere, Feinstoffliche Arbeit besteht darin, Gerechtigkeit
zu schaffen. Das sieht konkret so aus: Er betrachtet die unermessliche Vielzahl
der materiellen Fakten eines Falles, wählt diejenigen aus, die rechtlich
relevant sind, und macht sich dann ein Bild, wo die Gerechtigkeit liegt, wie
eine gerechte Lösung des Falles aussehen könnte. Der Rechtsanwalt der
Gegenseite und das Gericht machen sich vielleicht ein ganz anderes Bild. Im
Idealfall kommen sie zu einem gemeinsamen Urteil, das Gerechtigkeit zwischen
den streitenden Parteien herstellt.
So wird das Ideal der
Gerechtigkeit irdische Realität.
Das ist Feinstoffliche
Arbeit! So werden die Grundsätze der Höheren Welt auf Erden verwirklicht. So
werden die Welten vereint.
*****
Zweites
Beispiel: Die Feinstoffliche Arbeit eines Künstlers oder auch
nur eines Malergesellen besteht darin, Schönheit zu verwirklichen.
Der Malergeselle macht sich
eine Vorstellung, wie er ein Zimmer schön ausmalen kann. Auch das ist
Gedankenschaffen! Und er materialisiert dieses Ideal, indem er das Zimmer
entsprechend streicht.
Wenn sein Chef ihn aus
Profitgier derart unter Zeitdruck setzt, dass es unmöglich ist, ein
qualitätsvolles Malerwerk abzuliefern, hat seine Arbeit keinen höheren Sinn und
keinen Wert mehr.
Du siehst: Ein geistiger
Arbeiter, der Feinstoffliche Tätigkeit leistet, ist nicht nur ein
Schriftsteller oder Philosoph, sondern auch ein Handwerker.
2. Zusammenarbeit mit Bewohnern der
Feinstofflichen Welt
Botticini „Die drei Erzengel und Tobias“
Teilnahme am Leben der Höheren
Welt bedeutet schließlich, mit den Bewohnern dieser Sphären bewusst
zusammenzuarbeiten! Was für ein Glück: Du darfst gemeinsam mit den größten
Seelen aller Zeiten, mit Deinen Helden an Ihrem Großen Werk arbeiten!
Kann es eine größere Freude geben als die Erfüllung
eines Auftrages der Bruderschaft? (FW II, 393)
Sollte mir etwa das Glück zuteilwerden, meinen Führern
helfen zu können? (Br II, 257)
Lehrer, erlaube mir, Dein Helfer zu werden. (Br II,
717)
Du hilfst ihnen, aber mehr
noch helfen sie Dir.
Sucht die Unsichtbaren
Freunde. Freunde aus der Höheren Welt werden eine feste Bürgschaft sein.
Mitunter kennt ihr Sie, doch meist ist Ihr Name unbekannt, und allein die
Freude des Bewusstseins zeigt Ihre Nähe an. Versucht nicht, Ihre Namen zu
erfahren. Seit langem haben Sie irdischen Beinamen entsagt. Möge die Zahl
solcher Beschützer groß sein.
Sie schätzen jedes lichte
Bestreben, und nichts wird Ihre Gunst ablenken, wenn Sie sich davon überzeugen
können, dass eine Heldentat vollbracht wird. Sie helfen dort, wo der Glaube
fest ist. Möge der Segen der Unsichtbaren Freunde mit euch sein. Nicht nur
sichtbare Freunde helfen, sondern mehr noch die Unsichtbaren. (Br II, 588)
Die Unsichtbaren Helfer
schützen Dich vor Gefahren.
Die Menschen wollen sich
nicht vorstellen, wie viele Gefahren sie umgeben. Wie oft haben Höhere Kräfte
und Teilnehmer aus der Feinstofflichen Welt sie gerettet! (Herz 524)
Herrlich ist die
Anspannung des Großen Dienstes, wenn unsichtbare Mitarbeiter herangeflogen
kommen. Sie stärken den Panzer, schützen vor Pfeilen und erleuchten den Pfad.
Der Mensch kann wie beflügelt voranschreiten; er hat zahllose Mitarbeiter
gewonnen, die aber der Hierarchie gehorchen. (FW I, 560)
Für diesen Schutz solltest Du
dankbar sein!
Lasst uns unseren
unsichtbaren Rettern danken. Woher wissen wir denn, dass wir es nicht gerade
jetzt nötig haben, vor einer Gefahr gerettet zu werden? Wissen wir etwa, was
uns bedroht? Wir halten den Tag für ruhig, ohne uns aber umzublicken und die
Giftschlange hinter uns zu sehen. Doch sie ist bereits zurückgewichen, weil
jemand sie verscheucht hat. (Br II, 197)
Die Bruderschaft hält immer
Ausschau nach geeigneten Mitarbeitern und einem zukunftsweisenden Aufbau.
Jede gesunde Verwandlung
des Lebens wird von Uns bemerkt und unterstützt werden. (AY 175)
Jede der Hierarchie erwünschte
Arbeit, auch noch die kleinste und scheinbar bedeutungslose, wird von ihr
gefördert.
Jeder Arbeiter erhält
Hilfe aus der Feinstofflichen Welt. Die Menschen werden sehr viel erfolgreicher
sein, wenn sie diese unsichtbare Zusammenarbeit verstehen. Spötter werden
sagen: „Bekommen etwa auch Zimmerleute, Schnitter und Maurer Hilfe aus der
Feinstofflichen Welt?“ Der Spott ist unangebracht, jede willkommene Arbeit
erfährt nämlich Hilfe. (Br II, 214)
Die Hilfe von Oben wird meistens nicht materieller, sondern geistiger
Natur sein.
Die Hilfe hoher
Wesenheiten ist gewöhnlich eine geistige, doch manchmal kann sie auch
materieller Art sein. Überlieferungen erinnern oftmals an das Auftreten
vertrauter Personen, die nützliche Ratschläge geben, wobei sie hinzufügen, dass
ihnen nur ein einziges Mal zu helfen erlaubt sei. Solche Hinweise sind bei
verschiedenen Völkern im Verlauf vieler Jahrhunderte zu finden. Wahrhaftig,
solche Zeugnisse sind tatsächlich wahr. (Br II, 432)
Du musst fest auf diese
Unterstützung vertrauen, ihr entgegenkommen und sie annehmen.
Die Hilfe kann
unermesslich verstärkt werden, wenn weder Unzufriedenheit noch Klagen noch
Mutlosigkeit oder Misstrauen herrschen. Ihr Menschen, gebt den unsichtbaren
Helfern Gelegenheit, euch die helfende Hand zu reichen! Wie viele ließen ihre
lichten Flügel ob des menschlichen Misstrauens hängen! (Br II, 136)
Es ist schwierig, eine
Zusammenarbeit mit der Feinstofflichen Welt zu erreichen. Viele Bewohner der
Feinstofflichen Welt würden gern ihr Wissen anwenden, aber wegen verschiedener
Vorurteile und aus Furcht gewährt man ihnen keinen Zugang. (FW I, 555)
Was für eine wunderbare
Vorstellung:
Es arbeiten tatsächlich
diesseitige physische und jenseitige feinstoffliche Wesen an einem gemeinsamen
Projekt zusammen.
Bei jeder Arbeit ist ein
Kollektiv aus irdischen und überirdischen Mitarbeitern tätig. (Br II, 831)
Man kann sehen, wie
übereinstimmende Schwingungen Zusammenarbeit schaffen. Ihr wisst, dass
bestimmte nahestehende Individuen aus der Feinstofflichen Welt beim gemeinsamen
Werk mitwirken. Noch vor kurzem hätten sie wegen unterschiedlicher Schwingungen
dem gemeinsamen Ziel nicht dienen können, doch eure Schwingungen und ihre
Bemühungen um Verkehr machen sie zu nützlichen Mitarbeitern. So entsteht
gemeinsame nutzbringende Arbeit. Das ist umso nützlicher, als auch die Gegner
ebensolche Mitarbeiter haben. (FW II, 203)
Wie wir schon vorhin mit dem
schönen Gemälde der Seeschlacht von Lepanto gezeigt haben, nehmen
feinstoffliche Wesenheiten sogar an irdischen Kriegen teil, so zum Beispiel
Helena Roerich (von den Mahatmas Urusvati genannt) im feinstofflichen Körper.
Urusvati kennt die
Teilnahme an irdischen Schlachten im feinstofflichen Körper. Urusvati kann bezeugen,
wie schnell und gleichzeitig unverwundbar sie zwischen den Kämpfenden
hindurchflog. Ihr könnt euch vorstellen, wie oft Wir an menschlichen
Zusammenstößen teilnehmen. Wenn Wir auch für die menschlichen Waffen
unangreifbar sind, so kann es doch räumliche Geschosse geben, die von den
Hierophanten der Finsternis auf Uns gerichtet sind. Solche unsichtbaren
Schlachten sind kein Märchen. Eine Sache ist es, einen Lichtstrahl von Unserem
Turm aus zu senden, doch eine ganz andere ist ein Flug zu einem Zweikampf im
Raum. (Br II, 136)
So ergibt sich über die
Grenzen der materiellen Ebene hinaus eine echte Zusammenarbeit zwischen Himmel
und Erde!
Der Mensch denkt nicht
darüber nach, dass ein Überirdischer Freund ihn vor Unglück bewahren wollte. Er
gesteht nicht zu, dass sich jemand darum bemüht, für ihn eine schwere
Lebensaufgabe zu lösen. Ein im Alltagsleben befangener Geist vermag kein
Vorstellungsvermögen über eine Zusammenarbeit jenseits der irdischen Grenzen zu
bekunden. (Br II, 617)
Wir hatten in der Sendung
„Die Bruderschaft von Schambhala“ viele Beispiele für das Eingreifen der
Mahatmas in das Weltgeschehen angeführt. Ebenso helfen sie oder ihre
Beauftragten auch Dir bei Deinen kleinen persönlichen Angelegenheiten –
vorausgesetzt natürlich, Du förderst die Ziele der Hierarchie und führst ihre
Aufträge aus.
Da jeder Mensch seinen
eigenen Auftrag hat, kann niemand ohne Hilfe gelassen werden. (Br I, 569)
Man muss sich daran
gewöhnen, dass die Zusammenarbeit mit Uns alles zuführt, was benötigt wird. (Hier 434)
Durch eine solche
Zusammenarbeit bildet sich eine wahre nicht-materielle, überirdische und
überzeitliche Gemeinschaft.
Man könnte fragen:
Verursacht die Zusammenarbeit mit nicht verkörperten Wesen und solchen im
verdichteten Astralkörper keine Schwierigkeiten? Nicht im geringsten.
Die Zusammenarbeit erfolgt auf der Ebene des vereinten Bewusstseins. Solche
Arbeiter gleichen sich annähernd in ihrem Denken, und eine solche Vereinigung
bildet eine wahre Gemeinschaft. (Br II, 131)
Das Ideal einer
ununterbrochenen Arbeit in allen Welten wird Wirklichkeit!
Du arbeitest vor der Geburt
in der Höheren Welt, in allen Inkarnationen auf der Erde und nach Deinem Tod
wieder im Jenseits ununterbrochen zusammen mit immer denselben Wesen an immer
demselben Großen Werk: An dem Neuen Aufbau, an dem Errichten einer Neuen
Evolutionsstufe.
„Kannst Du ein praktisches
Beispiel geben für eine solche Arbeit über die Jahrhunderte hinweg?“
Bei einem Urlaub in
Griechenland saßen wir eines Abends auf einem großen Platz zu Füßen eines alten
Kastells der Johanniterritter. Einheimische und Touristen ließen es sich gut
gehen, aßen zu Abend und tranken ihren Wein, bis spät in die Nacht tollten die
Kinder herum. Plötzlich hatte ich eine winzige Vision, einen ganz kurzen
Gedankenblitz: Ich sah mich selbst vor vielen Jahrhunderten mit anderen
Johanniterrittern in unseren Rüstungen oben auf der Burg Dienst tun, den
Rundgang machen und Wache halten. Ein Bild der Größe und des Ernstes: Das
Kastell und die Ritter schützten das feiernde Volk vor der Bedrohung durch die
Türken.
So darfst Du Dich selbst und
Deine Aufgabe betrachten: Du lebst nicht unten im, sondern über dem Dorf, oben
auf dem Heiligen Berg. Du bist ein Mitglied der Hierarchie, der Herrschenden.
Du teilst ihre Verantwortung für das Wohl der Menschheit, gleichgültig, ob Du
schon ein Ritter oder nur ein Page bist. In dieser Position kannst Du Dich nur
in sehr eingeschränktem Maß an den üblichen Vergnügungen beteiligen.
Das gilt nicht nur in diesem
Leben, sondern schon seit Jahrtausenden, über viele Inkarnation hinweg, auf
allen materiellen und nicht-materiellen Daseinsebenen.
Du arbeitest in Ewigkeit
mit der Bruderschaft zusammen!
Übung: Überirdische Helfer herbeirufen
Du kannst Deine Überirdischen
Freunde und Mitarbeiter bewusst und gezielt herbeirufen.
Wenn der Mensch ein Gespräch
mit der Höheren Welt aufnimmt, ist er wirklich tapfer, doch eine solche
Tapferkeit ist heilig. Die Feinstoffliche Welt erhört solche Rufe und versteht
ihre Bedeutung. Ein solches Gespräch zieht viele Zuhörer, gleichsam Mitarbeiter
herbei. (AUM 105)
Jedem aber ist ein
Heilmittel gegeben. Er kann jede beliebige Einwirkung zerstreuen, indem er sich
gedanklich an Freunde wendet. Der Mensch hat nicht nur auf der Erde Freunde, er
kann auch aus der Feinstofflichen Welt treue Mitarbeiter herbeirufen. (Br II,
493)
Durch selbstlosen Dienst
ziehst Du Hohe Helfer, mit schlechten Gedanken, Gefühlen, Worten oder Taten
dagegen böswillige Wesen aus den niederen Schichten der Feinstofflichen Welt
an.
Lichtes Bestreben zieht
Hilfe an. Dies sind keine Moralpredigten, sondern wissenschaftliche Hinweise.
(Br II, 136)
Von Seiten der
Feinstofflichen Welt bleibt nicht eine einzige irdische Tat unbeantwortet.
Jeder irdische Gedanke ruft entweder Freude und Hilfe oder Schadenfreude und
verderbliche Sendungen aus der Feinstofflichen Welt hervor. (AUM 105)
Abschnitt IX:
Teilnahme als Übung, Dienst und Glück
Die
Teilnahme am Leben der Höheren Welt ist gleichzeitig eine geistige Übung,
Dienst am Allgemeinwohl und Dein höchstes Glück.
1. Ständige geistige Übung
Die Teilnahme am Leben der
Höheren Welt ist eine ständige geistige Übung! Du musst erst noch lernen,
gleichzeitig im Himmel und auf der Erde zu leben.
„Worin
besteht diese Übung?“
Du siehst das ganze Bild
der Realität mit dem Heiligen Berg hinter Dir. Du hältst Dein Bewusstsein
ständig, selbst während der täglichen Arbeit, in der Höheren Welt, am Fuß des
Heiligen Berges! (Nikolaus
Roerich „Schambhala“)
Du trägst das in der
Morgenmeditation errichtete Tempel-Hologramm im Lauf des irdischen Tages immer
bei Dir.
Jeder einzelne Moment des
Tages bietet Dir die Gelegenheit, die feinstoffliche Realität der Existenz auf einer
höheren Ebene zu verteidigen, zu bekräftigen und zu vertiefen.
Auf der Erde gilt es, den
Kopf über Wasser zu halten. In der geistigen Sphäre kommt es darauf an, den
Kopf über den Wolken, in der Heimat, im Himmel zu halten!
Es erfordert höchste
Konzentration in jedem Augenblick, um Deine Schwingung und die des Hologramms
um Dich herum hoch zu halten und das erwählte Ideal zu
verteidigen! Diese innere Arbeit parallel zum angespanntesten Wirken in der
materiellen Sphäre muss Dir zur festen und lieben Gewohnheit werden! Nicht
grübeln hilft, nur Praxis! Probiere es aus! Heile Dich selbst! Erhebe Dich
selbst!
2. Notwendige Ergänzung zur Übung „Feuriger
Zustand“
„Ich praktiziere die Übung
Feuriger Zustand. Ich habe aber noch nicht den richtigen Ansatz gefunden, um
zum Beispiel in einem Moment der Niedergeschlagenheit meine Schwingung wieder
zu erhöhen. In der Meditation am Morgen und am Abend gelingt mir das ganz gut.
Aber im Lauf des Tages, wenn ich keine Zeit zum Meditieren habe, weiß ich
nicht, wie ich mich wieder erheben soll, wenn ich abgestürzt bin.“
Ja, das ist mir lange auch so
ergangen.
Es ist nicht leicht, die
Seelenkraft aus sich heraus aufzubringen, um sich wie Baron Münchhausen am
eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.
Die Erfahrung lehrt: Der
Feurige Zustand Deines Wesens allein genügt nicht. Es muss das Leben in einer
Überirdischen Sphäre, im Himmel hinzukommen, um Dein wahres Dasein und damit
Dein Glück perfekt zu machen.
Ein Geistwesen kann nicht
an einem Ort mit niedrigen Vibrationen, sondern nur in seiner eigenen hoch
schwingenden Welt existieren.
Das Hologramm einer
Höheren Welt, in das Du Dich hüllst, ist wie ein Taucheranzug, der Deiner Seele
das Überleben auf der materiellen Ebene erst ermöglicht.
In einer verzweifelten,
hässlichen, lächerlichen oder erniedrigenden Situation hilft nur eines:
Schließe für eine Sekunde die Augen. Begib Dich in die Geistige Welt!
Löse Dich vom irdischen
Alltag und versetze Dich in Deine Ewige Heimat.
Erfreue Dich der Reinheit,
der Majestät, der Ruhe und des Friedens am Heiligen Berg. Spüre die Nähe Deiner
wahren Verwandten, vor allem Deines Lehrers. Erfahre das Glück der
Seelengemeinschaft mit ihnen. So erhöhst Du sofort und unfehlbar Deine
Schwingung!
*****
Du gehst in den Wald oder
hörst die Musik der großen Meister, um Dich zu heilen oder Deine Stimmungen loszuwerden.
Tatsächlich begibst Du Dich auf diese Weise in eine Höhere Welt! Dieselbe
Erhebung kannst Du erzielen, wenn Du im Geist Dein Heiligtum aufsuchst.
*****
Wir erinnern uns: Du erhöhst
mit Deiner hohen Schwingung die Schwingung des Raumes um Dich herum. Es gilt
aber auch umgekehrt:
Wenn Du Dich in einen Raum
von hoher Schwingung begibst, zum Beispiel in ein Heiligtum, erhöht das auch
Deine Schwingung.
Wenn Du Dich in einer Welt
der Reinheit, Macht, Freude und Schönheit aufhältst, fühlst Du Dich rein,
mächtig, freudig und schön und bist dann auch rein, mächtig, freudig und schön.
Das Leben am Heiligen Berg
bringt Dein Wesen in eine heilige Schwingung. (Nikolaus Roerich „Kanchenjunga“)
*****
Wir wiederholen (Sendungen
„Übung Erhebung“ und „Übung Feuriger Zustand“): Deine Seele ist nicht berührt
von der Not, dem Leid und der Grobheit der materiellen Welt. Das ist leicht
gesagt, aber schwer in die Realität umzusetzen, wenn Du Dich nun einmal
angegriffen fühlst. Unverletzlichkeit durch Übertragung des Bewusstseins in die
Ewige Individualität ist tatsächlich noch ein wenig abstrakt.
Aber hoch oben am Heiligen
Berg, in der erhabenen Welt des Aschrams Deines Lehrers, kannst Du Dich
wirklich unverletzlich fühlen.
Wenn Deine Seele ihren
angestammten Platz weit oberhalb der materiellen Sphäre in ihrer Unsichtbaren
Heimat einnimmt, hört auch die Betroffenheit von den heillosen Zuständen unten
im Tal auf. Dorthin kannst Du jederzeit fliehen, wenn Dich der Ekel vor der
Dummheit, der Unverschämtheit oder dem Egoismus Deiner Mitmenschen packt.
Wenn wir unser Bewusstsein völlig in den Bereich
übertragen, wo es weder Furcht noch Niedergeschlagenheit gibt, sind wir
unverletzlich durch das Schlechte. (FW II, 72)
3.
Teilnahme als Dienst
Mont Saint Michel, Normandie, Frankreich
Wenn Du Dir eine eigene Welt,
Dein persönliches Paradies einrichtest und wirklich darin lebst, ist das nicht
nur ein Privatvergnügen. Du gibst der Menschheit damit ein Beispiel für eine höhere,
bessere Welt. Du zeigst allen:
Hier ist die Neue Welt!
Dein Neuer Aufbau ist, auf
jeden Fall in der Feinstofflichen Welt, mehr und mehr aber auch auf der materiellen
Ebene, weithin sichtbar wie ein Leuchtfeuer. Diese Flamme, die Deinen
Mitmenschen Hoffnung gibt, darf nie erlöschen. (Nikolaus Roerich
„Flowers of Timur – Fires of Victory“)
So muss die Freude des
Aufstiegs die irdische Freude übersteigen. Sie muss leuchten und durch ihr
Licht vielen den Weg weisen. (FW I, 638)
Die Synthese der Praxis des
Agni Yoga, die Lebensformel des Neuen Menschen lautet:
Ich bin ein himmlisches
Wesen, ein Geistmensch. Ich lebe in einer Höheren Welt, steige in die Materie
herab und bringe diesen Himmel auf die Erde. (Nikolaus Roerich „Von Jenseits“)
Das bedeutet praktisch: Du
errichtest in jedem Raum, den Du betrittst, das Hologramm Deines Tempels und
schaffst damit dort eine reine und heilige Atmosphäre. Das darf keine Theorie
bleiben: Frage Dich am Ende eines jeden Tages:
Habe ich heute wirklich für meinen Partner, meine Kinder, meine Verwandten,
Arbeitskollegen, Bekannten und Freunde einen Himmel auf Erden geschaffen?
4. Wahres Glück durch Teilnahme am wahren
Dasein
Ich habe mich von Jugend
auf als Philosoph betätigt und das Glück gesucht. Zunächst schien es einfach: Auf
der Schule und an der Universität viel Nützliches und Interessantes lernen;
heiraten, Kinder bekommen, einen Beruf ausüben, den Lebensunterhalt für die
Familie sichern: Das alles trug seinen Sinn ganz offenkundig in sich selbst.
Aber mit 40 dann, wenn die
Kinder einen weniger brauchen, fragte ich mich, und fragen sich auch viele von
Euch: Kann das alles gewesen sein? Kinder zeugen und großziehen, die dann
wiederum nur Kinder zeugen und großziehen? Was habe ich von all der Mühe
gehabt?
Erst mit über 60 Jahren habe
ich das wahre Glück gefunden:
Mein wahres Dasein, das
Leben meiner Seele am Fuße des Heiligen Berges!
Es heißt, das einzige Glück
eines geistigen Menschen sei Meditation. Das klingt etwas dürftig und nach
Rückzug vom Leben. Wir sagen: Das wahre Glück eines geistigen Menschen besteht
darin, mitten in den irdischen Mühen und Wirren am Leben der Höheren Welt
teilzunehmen.
Stunden des Glücks – so bezeichnen
Wir jene Entwicklungsstufe des Bewusstseins, wenn sich Unseren
Leuten, ohne sich vom Leben abzuwenden, die Möglichkeit bietet, mit Uns in
Unserer Stätte zusammenzutreffen. (AY 338)
Dort oben gibt es nur
Reinheit, Schönheit und Freude. Dort oben gibt es keinen Ekel,
Niedergeschlagenheit, Gereiztheit, Wünsche oder Begierden. Dort oben können die
Widerwärtigkeiten, die sich unten im Tal abspielen, Dir nichts anhaben. Der
Schlüssel für ein besseres, schöneres und würdigeres Leben ist die Erkenntnis:
Wahre Lebensfreude gibt es
nur im wahren Dasein!
Woher kommt dieses gute
Gefühl, das wir Lebensfreude nennen? Warum ist eine solche Freude von Reichtum
und Selbstzufriedenheit unabhängig? Sie kann inmitten größter Schwierigkeiten
und Verfolgungen entstehen. Inmitten von Anspannungen ist eine solche Freude
besonders kostbar und heilsam. Wir nennen sie Lebensfreude, weil sie nicht von
persönlichen Umständen, Erfolgen und Vorteilen abhängt.
Kann man Freude inmitten
von Krankheit, Ungerechtigkeiten und Kränkungen erwarten? Doch auch unter
solchen Umständen vermögen Augen bisweilen feurig zu erglänzen,
ein niedergeschlagenes Haupt sich zu erheben und neue Kräfte herbeizuströmen.
(Br II, 281)
Und jetzt folgt der
entscheidende Satz dieses wunderbaren Paragraphen:
Der Mensch beginnt, sich
des Lebens zu erfreuen, vielleicht nicht seines irdischen Lebens, sondern des
wirklichen Daseins. (Br II, 281)
„Wie kann auch ich dieses
Lebensglück finden?“
Überwinde die
vergängliche, irdische Existenz! Lebe Dein wirkliches, höheres Leben!
Wo immer Du gehst und
stehst, was immer Du tust: Bewahre das Bild Deines wahren Daseins, Deiner
Ewigen Heimat, Deines Himmels in Deinem Herzen: Das Dorf und den Aschram am
Fuße des Heiligen Berges; und dort Deine Schüler, Mitschüler und Lehrer bis
hinauf zu den Mahatmas. (Nikolaus
Roerich „Mount of five Treasures“
und „Tibet Himalayas“)
Verlagere das Leben Deiner
Ewige Individualität auf diese Höhere Ebene! Atme schon hier unten auf der Erde
den Geist von Schambhala! Schließe Dich dieser Überzeitlichen Gemeinschaft an! Werde ein Teil dieser Heiligen Ordnung!
Dort bist Du ein Rädchen,
das zwar klein und scheinbar unbedeutend ist, dennoch aber seine ganz eigene,
von niemand anderem zu ersetzende Funktion hat.
Wie soll man erklären,
dass ohne die Einheit der Welten das Leben auf der Erdkruste absurd ist?! (Gem 135)
Verankere Dich fest in diesem
Himmlischen Reich! So fest, dass die schwersten irdischen Turbulenzen, die
gefährlichsten Angriffe, die härtesten Arbeiten, die lockendsten
Versuchungen und die bedrückendsten Stimmungen nicht imstande sind, Deine Seele
aus ihrem natürlichen Heimatland zu vertreiben.
Aus eigener Erfahrung beschwöre
ich Dich: Du wirst Dein Glück nicht finden, wenn Du es davon abhängig machst,
dass Du Erfolg hast, gesund bist, geliebt wirst usw. – das sind nur bedingte
irdische Maßstäbe, die für Deine Ewige Individualität nicht gelten.
Den strahlenden Glanz
Deines wahren Daseins kannst Du immer bewahren, selbst wenn alles schiefgeht in
Deinem Leben; sogar, wenn Du ans Kreuz geschlagen wirst. (Tintoretto „Kreuzigung“)
Wir
sprechen weiter über die Teilnahme am Leben zu Fuße des Heiligen Berges in der
Sendung „Leben im Aschram des Lehrers“.
Animationen von Step Film: https://step-film.de