AGNI YOGA WEB TV
SENDEREIHE
„EINFÜHRUNG IN AGNI YOGA“
SENDUNG 4
Das
Evolutionsgesetz
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich, Sie zu Sendung 4 unserer Reihe
„Einführung in Agni Yoga“ begrüßen zu können.
Wir sprechen heute über eines der grundlegenden Prinzipien
der Kosmischen Ordnung: Evolution.
Wenn Sie dieses Gesetz nicht kennen, finden Sie keine
Orientierung und gibt es keinen Fortschritt.
Der Schüler fragt: „So
wichtig ist Darwin?“
Nein, darum geht es nicht. Wir gehen weit über Darwin
hinaus. Du musst die Entwicklung kennen, die tatsächlich (ob Du von ihr Notiz
nimmst oder nicht) auf diesem Planeten, um Dich herum stattfindet!
Wie willst
Du voranschreiten, wenn Du weder die Richtung noch das Ziel kennst?
Es ist unmöglich,
vom Menschen Kühnheit zu verlangen, wenn er nicht weiß, warum er auf der Erde
ist und wohin er sich als Befreiter wenden soll. (Br
II, 44)
Abschnitt I: Die Bedeutung des Evolutionsgesetzes
Evolution – das ist der Plan Gottes (oder wissenschaftlich
ausgedrückt: der Hierarchie, der Kosmischen Ordnung) für die Zukunft des
Menschen, der Erde, des Sonnensystems und des gesamten Universums.
Die
Evolution gibt die Richtung vor, die die weitere Entwicklung nehmen wird.
So muss man
vor allem die Richtung der Evolution feststellen. Es kann keine zwei Richtungen
des Fortschritts geben. Es kann nur eine wahre Richtung geben, alle anderen
Versuche werden bloß in die Irre führen. (FW I, 396)
Du und ich und die Menschheit insgesamt können nur
dann erfolgreich handeln, wenn wir uns diesem Großen Plan unterordnen.
Wir müssen
in dieselbe Richtung gehen wie die Evolution!
Jedes
Beginnen hängt vom Verstehen der bestätigten kosmischen Evolution ab. (U I,
46)
Jeder
bewusste Denkprozess sucht schmerzvoll: Wo ist die künftige Richtung der
Evolution? Sobald diese Richtung wahrgenommen wird, ist der gesunde Verstand
bestrebt, sich dem wahren Pfad rascher zu nähern. Deshalb verlockt die Lehre
nicht, sondern weist den Weg.
Jene, die
Zeit fanden, die Bücher zu studieren, werden als gerufene Gäste die neuen
Gebäude der Welt betreten. Wir befehlen uns, in Richtung der Evolution
voranzuschreiten, und dann wird jeder Tag zu einer Eroberung. (AY 580)
Wer in die falsche Richtung geht, wer versucht, gegen
den Strom der Evolution anzuschwimmen, muss scheitern.
Jede Kraft,
die im Gegensatz zu den Grundlagen steht, ruft die Gegenwirkung des Raumfeuers
hervor. (Hier 335)
Wer sich
absondert, kann den Weg zu Uns nicht finden. Deshalb gibt es so viele
umherirrende Schatten, die den bestätigten Schlüssel nicht umdrehen können. So
gehen so viele Bestrebungen im Raum verloren. (Hier 171)
Es ist sehr traurig, mit ansehen zu müssen, wie viele
enorme, gut gemeinte Anstrengungen vergeblich bleiben, weil sie den Zielen der Kosmischen
Ordnung zuwiderlaufen.
Die Wehmut
eines falschen Pfades ist sehr grausam, sehr verzehrend! Letzten Endes gibt ein
solcher Mensch seinen Fortschritt auf und quält sich, ohne seinen Fehler zu
erkennen. (Br I, 459)
Wesen, die sich nicht anpassen wollen oder können, werden
zurückgeworfen und verlieren den Anschluss.
Sie werden
schließlich, wie die Dinosaurier, als für die weitere Entwicklung ungeeignet
ausgesondert.
Der Weg eines
von der Evolution Ausgestoßenen kann entsetzlich genannt werden. (Br II, 635)
1.
Leben ist Bewegung
Das Symbol des Lebens ist der Fluss.
Sinnbild des
Lebens ist der Fluss oder der dahineilende Strom, doch niemals der See oder der
Brunnen. Leben setzt Bewegung voraus. Von allem und in allem ist Bewegung die
Daseinsgrundlage. Man muss die Bewegung allmählich liebgewinnen, nicht so sehr
die äußere als die innere. (AUM 494)
Leben ist
Bewegung.
Die Welt lebt
durch Bewegung. (Br I, 188)
Nur ewige
Bewegung verleiht allen Formen Leben. (U II, 637 [237])
Alles fließt.
(Heraklit)
Nichts in der Natur wiederholt sich. Es gibt nicht
einmal zwei gleiche Zustände ein und derselben Sache.
Keine einzige
der Wellen eines Flusses kann wiederholt werden. (Gem
171)
Im Universum
gibt es keine unveränderlichen Zustände. Selbst ein einfacher Gegenstand
erweist sich in zwei aufeinander folgenden Augenblicken als verschieden. (BGM
II, 257 [260])
Alles, auch der Mensch, befindet sich in ständiger
Umwandlung.
Der Mensch
muss erkennen, dass er in ewiger Bewegung und ständiger Umwandlung begriffen
ist. (Br II, 756)
„Und was passiert,
wenn ich nicht mitmache und einfach nur gar nichts tue?“
Wenn Du Dich gar nicht bewegst, wenn Du nicht vorwärtsstrebst,
sondern stehenbleibst, rings um Dich herum aber schreitet alles weiter voran –
was muss die Folge sein? Du fällst automatisch zurück.
Da sich der
Kosmos in Bewegung befindet, ist es unmöglich, in scheinbarer Unbeweglichkeit
zu verharren – es geht entweder rückwärts oder vorwärts. (Gem
127)
2.
Kein Stillstand, keine Vollendung
Wir leben in einem Universum, das durch
Unbegrenztheit, durch Ewigkeit gekennzeichnet ist.
Der Mensch
muss in einer Realität des Lebens existieren, die durch Ewigkeit gekennzeichnet
ist, und die Anerkennung dessen verleiht ihm Vorausschau für seine Taten. (U I,
90)
Die Weltanschauung
der Bruderschaft beruht auf dem Denken über die Unbegrenztheit. (Br II, 341)
In Unbegrenztheit
gibt es nur ewige Bewegung.
Alles ist in
Bewegung und existiert durch Bewegung. Es kann keinen Augenblick ohne Bewegung
geben. (Herz 260)
Durch
Erweiterung des Bewusstseins wird man die unaufhörliche Bewegung liebgewinnen.
Das Offenbarte evolviert ständig. (Br I, 531, 534)
In Unbegrenztheit
gibt es keinen Stillstand.
In der
Ewigkeit kann es keinen Stillstand geben. Alles ist in Bewegung, und in diesem
Bestreben vervollkommnet es sich. (Br II, 791)
Es kann nicht
einen Augenblick des Stillstands geben. Nur Unwissende können versuchen, alles
Bestehende in einem bewegungslosen Zustand zu halten. (Br
I, 534, 535)
In Unbegrenztheit
gibt es keine Vollendung.
Nichts ist
vollendet, nichts ist unbeweglich. (Gem 135)
Wir
bezeichnen Vollendung als Stillstand. (BGM II, 353 [357])
Was
scheinbar abgeschlossen ist, ist in Wahrheit tot.
In Vollendung
liegt Tod. Es ist unmöglich, sich einen Punkt kosmischen Stillstands
vorzustellen. (U I, 40)
Wir müssen
evolvieren, da wir uns anderenfalls in Mumien verwandeln. (Br
II, 97)
In Unbegrenztheit
gibt es nur ewige Entwicklung.
Die Evolution
verlangt nach ständiger Erneuerung und Erweiterung. Es ist richtig, an eine
Spirale zu denken, denn ewiges Wachstum verwirklicht Unbegrenztheit. (FW III,
78)
Evolution ist das unaufhörliche Hervorbringen immer
neuer, immer höherer Formen. Die Vorstellung, ein bestimmter Zustand könne auf
Dauer unverändert konserviert werden, ist naturwidrig.
So werden
neue Formen aus alten geboren, indem sie sich ewig in Richtung Evolution
bewegen. (U I, 274)
Der
Entwicklung nach oben sind keine Grenzen gesetzt.
Im Kosmos
lebt alles, und alles ist möglich. Diese Möglichkeiten sind unbegrenzt. (U I,
100)
Die
Bruderschaft ruft zur Unbegrenztheit. Es gibt kein Ende. Jeder neue Tag
bietet neue Möglichkeiten, dem unbegrenzten Wachstum näher zu kommen. (U I,
113)
Es geht immer weiter voran. Alles Existierende steigt immer
höher hinauf, zum Licht, zum höchsten Ziel!
Der Große
Architekt baut ewiglich. Es ist töricht anzunehmen, gewisse Teile des Weltalls
seien vollendet und befänden sich in einem statischen Zustand. Der Ausdruck
Evolution wird viel gebraucht, doch die Menschen stellen sich diesen Prozess in
der Wirklichkeit überhaupt nicht vor. Man kann sehen, wie das menschliche
Bewusstsein allem ausweicht, was sein geschaffenes Wohlbefinden bedroht. So
wird auch der Begriff Evolution als solcher zu einer Abstraktion und beunruhigt
das Bewusstsein des versteinerten Herzens nicht im geringsten.
Ruft aber das Himmelsgewölbe nicht Gedanken an ewige Bewegung hervor? Nur in
diesen evolutionären Vorstellungen kann man die Schönheit des irdischen Pfades
als Aufenthaltsort für den Aufstieg annehmen. (FW I, 408)
3.
Bewegung mit unvorstellbarer Geschwindigkeit
Leben ist Bewegung – mit unvorstellbarer
Geschwindigkeit!
Der Ort, an
dem Du jetzt gerade stehst, nimmt teil an der Drehung der Erde um ihre eigene
Achse (einmal pro Tag). Diese Bewegung geht mit einer Geschwindigkeit von rund
1.700 Kilometern pro Stunde vor sich.
Der Ort, an
dem Du gerade stehst, nimmt weiter Teil an der Drehung der Erde um die Sonne
(einmal pro Jahr). Auf dieser Bahn bewegst Du Dich mit der Erde mit einer
Geschwindigkeit von rund 108.000 km/h.
Die Erde ist
Teil des Sonnensystems. Der Ort, an dem Du stehst, nimmt also Teil an einer
dritten Bewegung, nämlich der Drehung des Sonnensystems um das Zentrum der
Milchstraße. Auf diesem Weg eilst Du mit einer Geschwindigkeit von 900.000 km/h
voran.
Die
Milchstraße schließlich – und Du mit ihr – rast mit einer Geschwindigkeit von 2
Millionen km/h durch das Weltall.
Unsere Wirklichkeit besteht aus Raum und Zeit. Auch
die Zeit rast immer schneller! Eine Entwicklung, die früher mehrere
Generationen in Anspruch genommen hätte geht heute in wenigen Jahren vor sich
(zum Beispiel in der Kommunikation von Telex über Telefax bis hin zur E-Mail).
Eins zwei drei im Sauseschritt läuft die
Zeit, wir laufen mit. (Wilhelm Busch)
Nur Blinde
nehmen die unerhörte Beschleunigung der Symptome der Evolution nicht wahr. (Gem 265)
Ein Wesen, das mit derart unvorstellbarer
Geschwindigkeit durch Raum und Zeit dahinjagt, darf auch auf dem Geistigen Pfad
nicht stehen bleiben.
4.
Körper, Seele, Geist
Der Antreiber der Evolution ist der Geist. Um das zu
verstehen, müssen wir zunächst unser Bild von uns selbst erweitern.
Wir hatten in der Sendereihe „Experiment
Unsterblichkeit“ schon ausführlich dargelegt: Der Mensch hat neben seinem
physischen, sterblichen Körper noch ein geistiges, unsterbliches Wesen, die
Seele. Sie ist Dein eigentliches, unvergängliches Ich, Deine Ewige
Individualität.
Heute gehen wir einen Schritt weiter und fügen einen
dritten Bestandteil des Menschen hinzu: den Geist.
5.
Geist in aller Materie
„Was meinst
Du mit Geist?“
Unter „Geist“ verstehen wir das Geistkorn oder die
Monade. Dieser göttliche Funken ist in aller Materie eingelagert: In
Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschen, in Planeten, Sonnen und Universen.
„Auch in
mir?“
Ja, ein Teilchen Gottes wohnt in jedem von uns. Auch
Du bist ein „Pharao“ – ein „Haus Gottes“.
Nichts im Weltall, vom winzigsten Atom über den
unbedeutendsten Kieselstein bis hinauf zu den größten Sternen, ist ohne Geist.
Wir möchten
die Menschen daran erinnern, dass das Bewusstsein viel tiefer hinabreicht als
angenommen wird. Auch in Mineralien ist ein Bewusstseinskeim eingelagert, doch
sein Ausdruck ist von dem der Menschheit zu weit entfernt. (AUM 176,177)
In allem Sein
ist Geistigkeit vorhanden. Selbst der Lehm unter euren Füßen kann in Kinder der
Wahrheit verwandelt werden. (Buddha, H. Roerich, Grundlagen des Buddhismus, 73)
Der Geist offenbart sich in aller Schöpfung. Ohne ihn
gibt es kein Leben. Alles was existiert ist „animalis“:
beseelt.
In allem ist
Leben. (Br I, 560)
Die göttliche
Monade ist in jedem Mineral vorhanden, in jeder Pflanze, in jeder Erscheinung,
da es ohne das feurige Korn kein Leben gibt. (HR I/3, 140; Brief vom
18.06.1935)
Die so genannte „unbelebte“ Natur gibt es in Wahrheit
gar nicht.
Versucht, das
Leben sogenannter unbelebter Gegenstände zu beobachten. (AY 101)
Jedes Molekül
der Materie ist ein bewusstes Leben auf dem Pfad der Entwicklung. (TL IV,
193)
Erweitere Dein Bewusstsein, schärfe die inneren Sinne
Deiner Ewigen Individualität dadurch, dass Du dieses Leben in allem Bestehenden
wahrnimmst!
Man möge
verstehen, dass unsere Sinne auch durch Anerkennung des Lebens in allem
Bestehenden, an dem wir teilnehmen, geschärft werden können. (FW II, 147)
Die
Feststellung, dass in allem Leben vorhanden ist, erweitert den Horizont. (FW I,
461)
So wusste die mittelalterliche Weisheit:
Du wirst
einen Stein oder ein Stück Holz nur begreifen, wenn Du Gott in ihm wahrnimmst.
(v. Simson, Die gotische Kathedrale, 83 )
Darauf beruht das wunderbare Gefühl: Du bist mit jedem
Stein, mit jedem Baum und sogar mit jedem Stern verwandt. Sie alle sind, ebenso
wie Du, Offenbarungen des einen Gottes.
Nur ein sehr
verfeinerter Geist wird in sich die Entschlossenheit finden, selbst in einem
Felsen seinen Bruder anzuerkennen. (Hier 439)
Weder der
Mensch noch das Tier noch die Pflanze sind ohne Herz, ja sogar der Stein nicht.
(FW III, 587)
Der einzige Unterschied ist: Der Geist verwirklicht
sich in der Materie auf den höheren Stufen verhältnismäßig mehr, kommt vollkommener
zum Ausdruck als auf den unteren.
6.
Monade nicht individuell und unveränderlich
Das Geistkorn, die Monade ist kein Lebewesen im
herkömmlichen Sinn.
Die Monade ist
nicht individuell. Sie entwickelt sich nicht, sondern bleibt unveränderlich.
Das Samenkorn
ist seinem Wesen nach ewig. Es wechselt von einer Form in die andere, doch es
bewahrt sein unausrottbares Wesen. Behütet und ehrt jedes Samenkorn, jedes
Lebenskorn, ihm wohnt die höchste feurige Energie inne. (FW II, 357)
Im Laufe der Äonen unseres ewigen Lebens sammeln wir
Aufspeicherungen um unser Geistkorn herum an.
Der Geist
bleibt unantastbar. Das feurige Geisteskorn bleibt in seiner elementaren
Ganzheit, weil das Wesen der Elemente unveränderlich ist; doch die Emanation
des Korns ändert sich in Abhängigkeit vom Wachstum des Bewusstseins. So kann
man verstehen, dass das Geisteskorn ein Teilchen des elementaren Feuers ist,
und die um das Korn herum angehäufte Energie ist das Bewusstsein. (AY 275)
Jedem ist ein
Körnchen des Guten verliehen worden, damit er um dieses herum seine irdische
Erfahrung aufschichte. (Br II, 105)
Das Korn des
Geistes ist unwandelbar, doch es ist in ein Gewand gehüllt, das der Mensch
selbst webt. (Br II, 553)
Diese Aufspeicherungen bilden unsere Seele oder Ewige
Individualität.
Die Struktur
dieser erworbenen und angehäuften Energien ist unsere Individualität und unsere
Bestimmung. (HR I/1, 73; Brief vom 03.12.1930)
Der Geist
oder die Monade bleibt immer in ursprünglicher Reinheit, ob nun in einem Tier
oder in einem Menschen. Jedoch die Ablagerungen, die sich durch die Berührung
mit anderen Energien anhäufen, gestalten die Individualität oder, wenn Sie
wollen, die Seele. (HR I/3, 28; Brief vom 16.01.1935)
Wenn das Wesen, in das die Monade eingelagert ist, auf
dem ewigen Weg des Aufstiegs voranschreitet, werden seine Aufspeicherungen oder
Ausstrahlungen immer stärker und feiner.
Beim
stufenweisen Aufstieg von einfachen zu komplexeren Organismen bleibt die Monade
oder das Geisteskorn unverändert in ihrer elementaren Ganzheit. Aber die
Emanationen oder Ausstrahlungen dieses Korns verändern sich in Abhängigkeit vom
Wachstum des Bewusstseins des Organismus, den das Korn beseelt. Je komplexer
und feiner der Organismus, desto reicher und feiner sind die Ausstrahlungen der
Monade. (HR I/3, 140; Brief vom 18.06.1935)
7.
Geist formt Materie
„Erklärt uns denn
nicht Charles Darwins Werk „Über die Entstehung der Arten“, wie sich der Mensch
entwickelt hat?“
Nein! Die allein am Materiellen orientierten
Naturwissenschaften erfassen das Wesentliche nicht!
Niemand gesunden Herzens kann ernstlich glauben, dass
feinste Organe wie das Auge, hochkomplizierte, sinnhafte Gebilde wie Pflanzen
und Tiere oder gar eine Schöpfung wie der Mensch sich „zufällig" allein
nach darwinistischen Abläufen herausgebildet haben. Das ist eine armselige
Vorstellung.
Der Zufall
kann nicht den Fortschritt der Menschheit leiten. (U I, 148)
Wenn Du Deine höheren, inneren Sinne nicht willentlich
verschließt, musst Du erfassen:
Es waltet
ein Geist, der alle diese Formen schafft und am Leben erhält.
Wer will
bezweifeln, dass in jedem irdischen Gegenstand jemandes Wille zum Ausdruck
kommt? Ohne Willen kann man einen irdischen Gegenstand weder erschaffen noch in
Bewegung setzen. (FW II, 16)
Jeder Stein
auf dem Planeten wurde von einem Gedanken geschaffen. Jeder Gegenstand ist
durch die schöpferische Kraft des Gedankens entwickelt worden. (AUM 23)
Nichts entwickelt sich zufällig. Alles vollzieht sich
nach Notwendigkeit. Alles formt sich äußerlich zu etwas, was es auf der geistigen
Ebene, seiner innersten Natur nach bereits ist.
Der Geist ist
der Schöpfer der Form, der Erzeuger alles Bestehenden und der Träger des
Entstandenen. (FW III, 363, 316)
Deine Fingernägel
wachsen, wie schief und krumm Du sie auch schneidest, immer wieder zu einer bestimmten,
genau festgelegten Form heran – nach einem Bild, das im Geist vorgegeben ist.
8.
Vervollkommnung der Materie
Nikolaus Roerich „Guru“
Der in aller Materie eingeschlossene göttliche Funken
ist der Schlüssel zum Verständnis des Evolutionsprozesses: Der Geist zielt
darauf ab, den Stoff, in dem er lebt – den Menschen und all die andere Materie
– zu vervollkommnen, immer höher hinauf zu führen, zu vergeistigen und schließlich
zu vergöttlichen.
Wir hatten am Anfang nach der Richtung der Entwicklung
um Dich herum gefragt, an der Du Dich orientieren kannst. Hier ist sie:
Der Geist
will eine immer vollkommenere Gestalt annehmen. Das ist die Richtung der
Evolution.
Man muss verstehen,
dass Vervollkommnung die Grundlage der Evolution ist. (Hier 297)
Wenn wir den Lauf der Evolution betrachten, sehen wir:
Die Entwicklung geht hin zu immer größerer Vergeistigung und Verfeinerung. Die
höheren Stufen sind feinere, geistigere Wesen.
Jedes Molekül
der belebten Materie enthält eine im Anfangsstadium der Entwicklung begriffene
Seele, die sich auf dem Weg zu einem selbstbewussten Dasein befindet. (TL III,
135)
„Warum steht
die Pflanze in der evolutionären Entwicklung über dem Stein, das Tier über der
Pflanze und der Mensch über dem Tier?“
Das ist eine höchst bedeutsame Frage. Die Antwort ist:
Weil sich das innere, göttliche Wesen jeweils immer vollkommener in der Materie
ausdrückt.
Sogar die
Steine und Pflanzen befinden sich auf dem Weg zur Meisterschaft, wie weit sie
auch noch davon entfernt sein mögen, und die Zeit wird kommen, wo sie ihr Ziel
erreichen. (TL IX, Fragen und Antworten nach Lektion 505 „Chakren“, Antwort auf
Frage 7)
Gott – oder der Logos – sendet Teilchen (Geistkörner)
von sich selbst aus. Diese sammeln Materie um sich herum an. Diese Materie
evolviert im Laufe einer unendlichen Entwicklung zu immer höheren Geschöpfen
und soll eines Tages schließlich selbst zu einem Gott werden. So vermehrt sich
das Göttliche!
9.
Der Geist als Antreiber der Evolution
All dies ist keine Theorie: Du spürst das dritte Element
Deiner Natur in Dir als einen ständigen Antreiber: Der Geist in uns stößt uns
unentwegt an, uns immer weiter zu entwickeln.
Dieser Funke
göttlichen Lichtes und Lebens, diese starke, allmächtige Strahlung, welche Gott
und in jedem Atom des Stoffes wirksam ist, treibt die Materie zu höheren,
wahreren Formen. (ALH III, 114)
Die Welt
strebt nach krönender Vollkommenheit. (FW III, 23)
Wir sind mit nichts Erreichtem zufrieden. Wir stellen
uns immer neuen Herausforderungen. Wir wollen immer höher hinaus.
Im Raum sind
Geist und Materie vereint. In dieser Einheit werden Lebensformen geschaffen,
die ihre Vervollkommnungsrunden durchlaufen. Wenn sich der Geist mit der
Materie vereint, kann er sich nur auf dem Pfad der Vervollkommnung befreien. Im
Kosmischen Laboratorium sind diese beiden Prinzipien – Vereinigung und
Befreiung – die Grundlagen der Schöpfung. Der Geist muss, wenn er sich in der
Materie offenbart, zusammen mit der Materie zu höheren Funktionen bestrebt
sein. (FW III, 303, 304)
Ein
Wimbledonsieger wie Boris Becker, von dem man meinen sollte, dass er alles, was
wünschenswert ist, längst erreicht hat, versucht sich in immer neuen Projekten
(und bietet manchmal ein klägliches Bild, weil er dort noch ein Anfänger ist).
Der große
Cellist Pablo Casals wurde einmal gefragt, warum er mit 92 Jahren immer noch
weiter übe. Er antwortete: „Weil ich glaube, dass ich immer noch Fortschritte machen
kann.“
Es ist der göttliche Geist in Dir, der Dir keine Ruhe
gibt.
Das Ebenbild
Gottes in Dir selbst treibt Dich immer weiter nach oben.
Es hält Dir ständig das ferne Ideal jenes höheren
Wesens vor Augen, das Du sein kannst – das Du sein sollst. Du spürst: Es ist Deine
Bestimmung, Dich selbst nach diesem Bild zu formen.
Der physische
Körper muss durch die Kraft der Evolution zur Höhe der geistigen Wesenheit
erhoben werden, die diesen Körper bewohnt. (TL VII, 347)
„Geht es auch
ohne Gott?“
Ja, natürlich, lass uns zur wissenschaftlichen Sprache
zurückkehren. Dann sagen wir:
In Dir
steckt ein gigantisches Potential.
In Dir ist ein Keim, die Anlage zu einem weit größeren
Wesen eingelagert, als Du es heute bist.
Wie eine
winzige Kastanie in sich das Potential birgt, ein mächtiger Baum zu werden.
Ebenso ist es dem kleinen Menschen von heute bestimmt,
ein unsterbliches Geistwesen, ein kosmischer Gigant zu werden.
Dieses in
Dir verborgene Potential drängt Dich geradezu zu wachsen, größer zu werden!
Es treibt Dich an, die in Dir liegenden Möglichkeiten
zu unbegrenztem Wachstum mehr und mehr zu erschließen, auszuschöpfen und zu
verwirklichen. Auch für den Menschen gilt, was wir eben allgemein gesagt
hatten: In Unbegrenztheit gibt es nur ewige Entwicklung. Deinem Wachstum sind
keinerlei Grenzen gesetzt.
10.
Der Mensch als Übergang zur nächsthöheren Evolutionsstufe
Hans Olde
„Friedrich Nietzsche“
Mit dem Menschen ist das Ende der Entwicklung natürlich
noch lange nicht erreicht: Auch wir drücken den göttlichen Geist noch höchst unvollkommen
aus. Die evolutionäre Linie, die von Stein und Pflanze über das Tier auf uns zuläuft,
geht natürlich nach oben weiter.
Wenn ich die
Leiter so klar vor Augen habe, die von der Pflanze bis zum Menschen führt,
warum nehme ich dann an, dass sie bei mir endet und nicht weiter hinaufführt? (Tolstoi
„Krieg und Frieden“)
Das Potential unserer Möglichkeiten ist bei weitem noch
nicht ausgeschöpft. Im Laufe der Entwicklung müssen wir noch zahlreiche tierische
Eigenschaften in uns überwinden und ebenso viele göttliche Qualitäten heranbilden.
Ist es
möglich, dass alles mit euch begann und mit euch enden wird? Hört irgendein
Prozess auf? Wenn Skeptiker sagen: “Das ist das Ende“, sagen Wir: „Das ist der
Anfang!“ (U I, 5)
Viele Zellen
des Organismus befinden sich in einem schlummernden Zustand. Es wurde darauf
hingewiesen, dass der Mensch leuchten und fliegen kann, wenn sie erwachen. Ist
es denkbar, dass die Menschen in ihrem gegenwärtigen Zustand dieses Erwachen
des Lichts in sich erreichen können? Bedenkt, dass die Menschen für die
weiteste Evolution voll ausgerüstet sind, der Schatz aber schlummern gelassen
werden muss. Der Zustand des Bewusstseins erlaubt keinen schnelleren
Fortschritt. (Br I, 492)
Wir heutigen Menschen sind nichts als ein Übergang zu
den noch höheren Evolutionsstufen, die nach uns kommen werden. Hören wir dazu
die klassischen Worte Nietzsches:
Ich lehre
euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was
habt ihr getan, ihn zu überwinden?
Was ist der
Affe für den Menschen? Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham. Und ebendas
soll der Mensch für den Übermenschen sein: ein Gelächter oder eine schmerzliche
Scham.
Ihr habt den
Weg vom Wurm zum Menschen gemacht und vieles in euch ist noch Wurm. Einst wart
ihr Affen, und auch jetzt noch ist der Mensch mehr Affe, als irgendein Affe.
Der
Übermensch ist der Sinn der Erde.
Der Mensch
ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch. Was groß ist am Menschen,
das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am
Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist.
Ich liebe
die, welche nicht zu leben wissen, es sei denn als Untergehende, denn es sind
die Hinübergehenden.
Ich liebe
den, welcher lebt, damit er erkenne, und welcher erkennen will, damit einst der
Übermensch lebt. (Also sprach Zarathustra) (Claude Monet „Wasserlilien“. Richard Strauss „Also sprach Zarathustra“)
Die nächste Stufe ist ein Lebewesen ganz neuer Art,
viel größer als der heutige Mensch; genau wie wir größer sind als unsere
affenartigen Vorfahren.
Später aber
wird die Energie vom höheren oder geistigen Willen des Menschen gelenkt und
beherrscht werden, um einen vollkommeneren Körper zu schaffen, der den Körpern
der gegenwärtigen Menschenrassen so weit überlegen sein wird, wie diese den
Körpern des Tierreichs überlegen sind. (TL I, 12)
Die
derzeitigen Rassen der Erde sind noch nicht vollkommen menschlich. Noch sind in
ihnen tierische Wesenszüge und Eigenschaften vorhanden. Sobald ihre Entwicklung
zu vollkommenen menschlichen Wesen vollendet sein wird, werden sie etwas völlig
anderes darstellen als irgendeine Rasse von Wesenheiten, die diesen Planeten je
bewohnt haben. (TL VI, 305)
Der beklagenswerte Zustand der Menschheit hängt damit
zusammen, dass niemand von Aufstieg und Erhebung etwas wissen will.
„Man sieht
heute nichts, das größer werden will“
beklagt ebenfalls Nietzsche („Zur
Genealogie der Moral“).
Dringend
erforderlich für die Welt ist die Entwicklung eines höheren Typus der
Menschheit. (TL VI, 302)
Der Antrieb, der uns Menschen aus dem Mineral hervorgebracht
hat, darf aber nicht auf unserer Stufe zum Erliegen kommen. Er muss uns noch weit
höher hinauf tragen!
Der
grundlegende Impuls, der die menschliche Gattung aus der Zelle des Minerals
hervorbrachte, darf nicht erlahmen, wenn sich die Steinzelle auf Stelzen erhob.
Wenn er das Streben verliert, hört der Mensch auf, ein bewusstes Wesen zu sein.
(Gem 227)
Schreiten wir voran zur nächsthöheren Evolutionsstufe:
Zum Gottmenschen – zu einem Wesen, das das Göttliche in uns noch vollkommener zum
Ausdruck bringt als der alte Mensch.
Viel ist über
den zur Vergöttlichung strebenden Gott-Menschen gesprochen worden. Wir, Brüder
der Menschheit, suchen und verkünden den Gott-Menschen auf Erden. Bereit zum
Flug, trägt er dennoch seinen vollen Kelch auf Erden. Der Gott-Mensch ist ein
Feuriger Schöpfer. Der Gott-Mensch ist der Träger des Feurigen Zeichens der
Neuen Rasse. Der Gott-Mensch schreitet voran als ein sichtbar bestrebter
Erlöser der Menschheit. (Hier 14, 15)
Die Welten
entstehen und zerfallen, der Mensch hingegen, nachdem er seine gesamten Gefühle
in das Feuer des Geistes umgewandelt hat, wandelt sich zum Übermenschen, nimmt
seinen Platz unter den Höchsten Geistern ein und lebt so ewig. (HR II/2, 384;
Brief vom 02.09.1937)
11.
Entwicklung der Geistigkeit
Nikolaus Roerich „Higher than
Mountains“
Du verstehst Evolution falsch, wenn Du Dir die Zukunft
der Menschheit nur mit immer neuen technischen Möglichkeiten ausmalst.
Entwicklung
findet statt, wenn der Mensch selbst voranschreitet.
Evolution ist nicht mit dem Fortschritt der Technik, mit
der Perfektionierung unserer äußeren Werkzeuge gleichzusetzen. Sie bedeutet
eine Änderung und Erhebung unseres eigenen Wesens. Die Evolution will aus dem alten
Menschen ein höheres Lebewesen formen.
Wenn die
Menschen bemüht sind, sogar die wissenschaftlichen Instrumente zu
vervollkommnen, wie wünschenswert ist dann die Verfeinerung des menschlichen
Apparates selbst! (Herz 76)
„Was bedeutet
das für mich?“
Du selbst
sollst größer werden!
Du selbst – nicht Dein Haus, Dein Auto, Dein Bankkonto,
Deine Bibliothek, Deine Maschinen, Fluggeräte oder Waffen.
Ebenso hat
das, was Sie Zivilisation nennen, wenig mit Fortschritt zu tun. Der innere
Mensch, die Geistigkeit, die Erleuchtung des physischen Gehirns durch das Licht
der geistigen oder göttlichen Intelligenz ist vielmehr der Prüfstein. (MB II,
88)
„In welche
Richtung wird diese Veränderung vor sich gehen?“
Unsere Enkel und Urenkel werden nicht wie Cowboys
waffenschwingend durch den Weltraum jagen. Solche Vorstellungen verlängern nur
phantasielos die heutigen Verhältnisse in die Zukunft. Ein höheres Wesen wird
ein geistigeres Wesen sein.
Um größer zu
werden, müssen wir geistig wachsen.
Nicht die
Fabrik, sondern die Werkstatt des Geistes wird die Welt erneuern. (BGM I, 333
[389])
Die
Menschheit erlebt nun die Zeit der Umwandlung von der Evolution des Intellekts
zur Evolution der Geistigkeit. Diese Zeit ist durch die Errungenschaft der
Vorherrschaft des Geistes über den Intellekt gekennzeichnet. (HR I/2, 112;
Brief vom 07.06.1934 [im russischen Text 23.06.1934])
Die Möglichkeiten unseres Körpers sind weitgehend
ausgeschöpft. Ob wir die 100 Meter noch einigen Millisekunden schneller laufen
können, ist belanglos. Das Potential unserer Ewigen, geistigen Individualität dagegen
liegt noch nahezu vollkommen brach. Hier schlummern Schätze für eine
Entwicklung auf solche Höhen, dass wir uns heute noch nicht einmal ein Bild von
ihnen machen können.
Das Zeitalter
des Geistes bricht an. (BGM I, 249 [285])
Zu den Fertigkeiten, die das Potential unseres Geistes
ermöglicht, gehören zum Beispiel: Gedankenlesen, Gedankenübertragung,
Levitation, Telekinese, Geistheilung und dergleichen geistige Macht mehr. Eines
Tages werden wir sogar fliegen lernen!
Dann benötigen wir keine Handys, Fernsehgeräte oder
Flugzeuge mehr: Dann übernimmt unser eigener Organismus die Funktionen dieser
Apparate.
Die Bedeutung
des Herzens ist umso erhabener, als es in Zukunft viele Apparate unnötig machen
wird. Tatsächlich wird es in der neuen Epoche Menschen geben, die sehr komplizierte
Apparate durch sich selbst ersetzen werden. Jetzt erfindet man noch Roboter,
doch nach dem Fieber des mechanistischen Denkens wird man seine Aufmerksamkeit
wieder den Kräften des Menschen zuwenden. (Br II,
22)
Das alles liegt weit in der Zukunft. Wir beginnen
gerade erst, die Macht unseres Geistes zu entwickeln. Heute können wir ganz
allgemein sagen: Evolution bedeutet, die geistigen Kräfte unserer Ewigen
Individualität (die psychische Energie) zu stärken und ihre inneren, geistigen
Sinne zu verfeinern und zu schärfen. Die ersten Übungen dazu finden Sie in
unseren Sendereihen „Experiment Unsterblichkeit“ und „Geistige Übungen des Agni
Yoga“.
Abschnitt II: Zyklen von Involution und Evolution
Wir haben bis jetzt nur von „Evolution“ gesprochen. Notwendig
für das Verständnis der gesamten Entwicklung ist aber auch der Begriff „Involution“.
Die Entwicklung der Ewigen Individualität geht in
Zyklen von Involution und Evolution vor sich, wie die nachstehende Skizze (aus Mahatma Briefe II, 119) verdeutlicht:
Wir nennen den absteigenden Bogen „Involution“ und den
aufsteigenden Bogen „Evolution“.
Zu Beginn des Zyklus, am höchsten Punkt des Kreises
(Punkt N), senkt sich der Geist in die Materie hinein. Die Materie ist am
Anfang dem Geist noch sehr ähnlich, das heißt, ganz fein und ätherisch,
überwiegend geistig, kaum materiell.
*****
Du erinnerst Dich, wir hatten schon gesagt (Sendung
„Die Überirdische Welt“): Es gibt in Wahrheit gar keinen Unterschied zwischen
Geist und Materie, sondern nur den einen einheitlichen Stoff „Geistmaterie“.
Dieser ist in einem Zustand von niedriger Schwingung fest und materiell und in
einem Zustand von höherer Schwingung ätherisch und geistig.
Ebenso wie
Eis mit zunehmender Erwärmung zunächst zu Wasser und dann zu Dampf wird.
Am Anfang des Entwicklungskreises befand sich die
Geistmaterie in einem solchen Zustand von höchster Schwingung.
Es gab ein
Zeitalter, in dem die Materie, so wie sie uns bekannt ist, noch nicht
existierte. Denn sie war bis zum jetzigen Zustand der Dichte noch nicht
entwickelt; sie war weit dünner und elastischer, von feinerer Qualität und
einer viel höheren Schwingungszahl. (TL VII, 353)
Im Laufe der Involution des Geistes in der ersten,
absteigenden Hälfte des Kreises wird die feine Materie immer fester; es
entwickeln sich immer dichtere Körper. Das anfängliche spirituelle Wissen weicht
der intellektuellen Erkenntnis. Die Monade vergisst ihren göttlichen Ursprung
und verliert ihre höheren, geistigen Sinne und Fertigkeiten.
*****
Am untersten Punkt des Kreises (Punkt S) ist der
Abstieg des Geistes in die Materie, die Involution beendet. Materielle und
intellektuelle Entwicklung haben ihren Höhepunkt erreicht. Der Geist ist am
tiefsten Punkt des Eintauchens in die Materie angelangt. Das bedeutet: Die
Wesen, die dort stehen, sind zwar intelligent, aber weitgehend geistlos.
*****
An diesem Wendepunkt beginnt die zweite, die aufsteigende
Hälfte des Kreises, die Evolution: Der Geist befreit sich langsam wieder aus
der Materie, indem er diese vergeistigt. Dadurch wird die Materie wieder
feiner. Die Geistigkeit nimmt wieder zu, die Stofflichkeit ab. Die spirituelle
Erkenntnis wächst und ersetzt die intellektuelle.
Ein erfahrener
Schwimmer springt von den Höhen in die Wassertiefen. Er fühlt den Wagemut und
die Freude, wenn er an die Oberfläche zurückkehrt. Ebenso bewusst versenkt sich
der Geist in die grobstoffliche Materie, um wieder zu den Gebirgshöhen
aufzusteigen. (Br I, 320)
So wird die obere Hälfte am Anfang und am Ende des Kreises
(von den Punkten W und O aufwärts bis Punkt N) von Geist und Spiritualität
regiert, die untere Hälfte (von den Punkten W und O abwärts bis Punkt N)
dagegen von Materie und Intellekt.
*****
Am Ende des Kreises (Punkt N) ist der Geist wieder an
seinem höchsten Punkt angelangt. Die Materie, in der er eingeschlossen ist, ist
wieder von höchster Schwingung, fein und ätherisch.
Die ganze
Zukunft gründet auf der Rückkehr der groben Materie in das Reich des Lichts!
(AY 531)
Es ist der
Gott im Menschen, der nach dem Gott, der ihn geschaffen hat, ruft, um wieder
eingelassen zu werden in den Garten Eden und jenen Zustand des Gleichgewichts,
der Vollkommenheit, aus welchem er durch das göttliche Gesetz vertrieben wurde,
damit er im Gewand der Unsterblichkeit zurückkehren möge. (TL IV, 184)
Oben angelangt kann ein neuer Entwicklungskreis beginnen.
„Alles geht
noch einmal von vorne los? Erneut dieselbe Entwicklung?“
Ja, aber von einem höheren Ausgangspunkt aus. Wir
machen weiter bereichert um alle Erfahrungen, Errungenschaften und
Aufspeicherungen der gesamten vorhergehenden Runde. Auf dieser Basis können wir
in einem neuen Entwicklungskreis noch höher aufsteigen.
1.
Spiralförmige Entwicklung
Die gesamte Evolution verläuft in Form einer Spirale:
ewig unbegrenzt wachsend. Ein neuer Kreis beginnt immer eine Ebene höher als
der Ausgangspunkt des vorherigen Zyklus.
Alles, was
existiert, wächst spiralförmig. (AY 413)
Der
spiralförmige Aufbau liegt allen Strömen zugrunde; im ganzen Dasein kann man
die gleiche spiralförmige Grundlage wahrnehmen. (FW II, 360)
Es ist wichtig, dass Du dieses Prinzip erkennst: Die
Entwicklung berührt immer wieder dieselben Punkte und durchläuft dieselben
Phasen – aber jeweils vertiefend, auf einer höheren Stufe als zuvor.
Im Fundament
des Kosmos ist das Prinzip der Spirale angelegt. Das wird nicht nur durch die
Physik, sondern auch durch die Evolution bestätigt. Das einfache Beispiel einer
Schraube lässt die Bewegung der Evolution verständlich werden. Je mehr
Windungen die Schraube aufweist, desto besser ist sie ihrem Zweck dienlich.
Genauso ist es in der Evolution von Nutzen, dass ihre Spirale möglichst viele
Umläufe hat.
Gewöhnlich
trifft es auf Erstaunen, dass das menschliche Bewusstsein mit bereits
durchschrittenen Erfolgen und Niederlagen nochmals in nahe Berührung kommt. So könnte
gefragt werden, weshalb man zurückkehren müsse, wenn man sich doch eigentlich
nur vorwärtsbewegen könne. Eine solche Rückkehr ist jedoch nur eine scheinbare.
Die Evolution kehrt nicht zurück, sondern verläuft nur oberhalb früherer
Etappen. (Br II, 332)
Diesen zyklischen, spiralförmigen Prozess durchlaufen
nicht nur wir Menschen, sondern Mineralien, Pflanzen und Tiere ebenso. Selbst
unser Planet, die Erde, geht – parallel zum menschlichen Zyklus – denselben Weg
von einem ätherischen Beginn hinunter zu Erkaltung und Verfestigung und wieder
hinauf zur Vergeistigung.
2.
Entsprechende Entwicklung des einzelnen Menschen
Jeder einzelne von uns macht eine entsprechende
Entwicklung durch: Als Kind, in den ersten sieben Lebensjahren, sind wir noch sehr
spirituell in dem Sinne, dass die Seele unser Leben bestimmt: Wir haben noch
Verbindung zu der Höheren Welt, aus der wir gerade erst gekommen sind.
Als Kind war Dir alles Materielle fremd. Du lebtest
noch weitgehend in der Welt der Seele – in Deinem eigenen Reich der Phantasie.
Die Seele benötigt mehrere Jahre, um vollständig vom Körper Besitz zu ergreifen
und wirklich in die physische, irdische Sphäre einzutreten.
*****
Dann folgt die Zeit der Sexualität, des Aufbaus einer
materiellen Existenz, der Gründung einer Familie, der Gestaltung der irdischen
Welt. Das Materielle tritt in den Vordergrund, die Belange der Seele in den
Hintergrund.
*****
Gegen Ende des Lebens verliert das Materielle an
Bedeutung. Die Sehnsucht, wieder das Leben der Seele zu führen, wird immer
größer. Das Irdische befriedigt uns nicht mehr. Wir wenden uns geistigen Aufgaben
und Freuden zu. Wir bereiten uns vor auf die Rückkehr in die spirituelle Welt.
3.
Sieben Zyklen
Aus der unbegrenzten Evolution sind für uns Heutige
sieben Zyklen erkennbar: Die Monade durchläuft zunächst einen mineralischen,
sodann einen pflanzlichen, weiter einen tierischen und zur Zeit den IV., den menschlich-irdischen Zyklus.
Eine Monade, die diesen IV. Zyklus beginnt, hat also
zuvor die Stadien des Steines, der Pflanze und des Tieres durchlaufen und die
Entwicklung dieser niedrigeren Arten erfolgreich abgeschlossen.
„Verstehe ich
das richtig? Ich soll einmal ein Stein gewesen sein?
Ja, man muss ganz klar sagen:
Du – Dein
wahres Ich, Deine Ewige Individualität – warst vor Millionen von Jahren einmal in
der materiellen Hülle eines Steines inkarniert.
Du warst dann als Pflanze und später als Tier verkörpert,
bis Dein Geist schließlich so weit war, in dem viel komplizierteren und
anspruchsvolleren Körper eines Menschen auftreten zu können.
*****
Die obige Skizze zeigt diese Zyklen I bis VII. Nur der
IV., der menschliche Zyklus spielt sich auf der Erde
ab, alle anderen Zyklen dagegen auf anderen Planeten. Der Mensch kommt von einem
niedrigeren Planeten. Wenn er gelernt hat, was er auf hier Erden lernen kann,
schreitet er im V. Zyklus auf einem höheren Planeten weiter fort.
*****
Im I. Zyklus wird ein ordinärer Kieselstein zu einem
„spirituelleren“ Mineral, z.B. zu einem Kristall, das bereits wächst und sich
damit dem Pflanzenreich annähert.
*****
Im II. vegetabilen Zyklus entwickeln sich Grashalme zu
höher stehenden Pflanzen wie Rosen, Orchideen oder Bäumen sowie zu
Lebensformen, die den Übergang zum nächsten Zyklus, zur Tierwelt darstellen.
*****
Einfachste Exemplare der Tierwelt wie Küchenschaben
oder Ameisen werden im III. Zyklus zu „geistigeren“, höheren Tieren wie
Delphinen, Pferden, Hunden oder Affen. Sie nähern sich damit der Stufe des
Menschen an und werden reif für den IV. Zyklus.
*****
Der spätere V., VI. und VII. Zyklus bieten Möglichkeiten
für eine Entwicklung weit über den heutigen Menschen hinaus – für Wesen, die
gar keine Menschen mehr, sondern „Gott-Menschen“ oder „Übermenschen“ sein
werden.
*****
Die Dauer eines Zyklus beträgt etwa 4,3 Milliarden
Jahre.
Vor uns liegen noch etwa die Hälfte des IV. Zyklus,
also ungefähr 2 Milliarden Jahre, sowie drei mal 4,3 Milliarden Jahre für die
drei Zyklen V, VI und VII. Es wird also insgesamt noch rund 15 Milliarden Jahre
dauern, bis unsere Monaden zum obersten Punkt des Kreises zurückgekehrt sind.
4.
Mensch stammt nicht vom Affen ab
Wenn Du dieses System verstehst, erkennst Du: Der
heutige Mensch stammt nicht vom heutigen Affen ab:
Die Monaden der heute auf der Erde lebenden Affen sind
einen ganzen Zyklus zurück gegenüber den Monaden von uns Menschen, nämlich erst
in ihrem III., dem tierischen Zyklus. Die heutigen
irdischen Affen werden erst in ihrem nächsten, ihrem IV. Zyklus auf einem
anderen Planeten menschenähnliche Wesen werden. Dann sind die heutigen Menschen
bereits höhere Wesen ihres V. Zyklus.
Die Körper der heutigen Menschen-Monaden waren in
ihrem vorangegangenen, tierischen Zyklus – auf einem niedrigeren Planeten –
aber affenähnlich.
5.
Sieben Runden
Jeder der sieben Zyklen ist aufgeteilt in sieben
Runden. Innerhalb eines Zyklus wiederholt sich der bereits geschilderte Ablauf:
Der Zyklus beginnt am höchsten Punkt mit Runde 1 und einem ätherischen,
geistigen, fast materielosen Wesen. In den Runden 2 und 3 wird die Monade immer
materieller, erreicht in Runde 4 den Tiefpunkt des Kreises, um sich dann in den
Runden 5, 6 und 7 wieder zu vergeistigen.
*****
Unser heutiger, irdischer IV. Zyklus begann mit Runde 1
vor etwa 1,9 Milliarden Jahren. Die Monaden, die damals von einem anderen
Planeten zur (ätherischen) Erde kamen, mussten zunächst noch einmal, diesmal unter
den besonderen Bedingungen der Erde, die mineralische, die pflanzliche und die tierische
Entwicklung durchlaufen. Das dauerte rund 300 Millionen Jahre, so dass die
eigentliche, menschliche Entwicklung auf der Erde vor etwa 1,6 Milliarden Jahren
begann.
*****
Wir befinden uns heute im untersten Siebentel des IV. Zyklus,
in Runde 4. Hier findet die körperliche Entwicklung des Menschen (und der Erde)
statt. Die Wesen der früheren Runden 1, 2 und 3 waren ätherische Vorbilder,
keine physischen Menschen, wie wir sie heute kennen.
6.
Sieben Rassen
Jede der sieben Runden eines Zyklus ist aufgeteilt in
sieben Rassen. Auch hier verläuft die Entwicklung wieder analog zu der in den
Runden und Zyklen: Involution beginnend von dem ätherischen höchsten Punkt bis
hinunter zum Tiefpunkt und dem dichtesten materiellen Stadium, von dort aus Evolution
zurück nach oben bei wieder zunehmender Vergeistigung.
*****
Von der ersten Rasse der Runde 4 ist wenig bekannt.
Die zweite Rasse waren die Hyperboräer, die dritte Rasse die Lemurier, die
vierte Rasse die Atlantier, und heute sind wir in der fünften Rasse der Arier.
Jede dieser Rassen bewohnte einen eigenen Kontinent,
der mit ihrem Ende unterging. Auch für die kommende sechste Rasse werden ein
neuer Kontinent entstehen und große Teile der bisherigen Erdoberfläche im Meer
versinken (was die Bedeutung des viel diskutierten, vom Menschen verursachten
Klimawandels etwas relativiert).
Sehen wir uns diese Rassen jetzt genauer an:
7.
Erste Rasse
Die Runde 4 des IV., des irdischen
Zyklus begann vor etwa 300 Millionen Jahren mit der ersten Rasse. Die ersten
Körper waren riesig, unförmig und aus sehr feiner, ätherischer Materie.
Hören wir, wie die Mahatmas und Frau Blavatsky diese
Wesen beschreiben:
Ein
ätherisches Wesen, nicht intelligent, aber über-spirituell. In jeder der
folgenden Rassen und Unterrassen oder Nebenrassen entwickelt es sich mehr und
mehr zu einem eingeschlossenen oder inkarnierten, aber immer noch überwiegend ätherischen
Wesen. Es ist geschlechtslos. Und ebenso wie Tier und Pflanze entwickelt es
riesenhafte Körper, die seiner ungeschlachten Umgebung entsprechen. (H.
Blavatsky „Die Geheimlehre“ Seite 210 ff, Erster Teil „Kosmische Evolution“
Strophe VI „Der Brief eines Meisters“, MB II, 122,)
8.
Zweite Rasse: Hyperboräer
Die zweite Rasse bewohnte den hyperboräischen
Kontinent, der um den Nordpol herum lag und inzwischen versunken ist.
Die ersten beiden Rassen waren „Götter“ durch ihre
Geistigkeit und Reinheit, hatten aber noch keinen Intellekt. Sie waren
unsterblich, weil sie keine grobstofflichen Körper hatten. Sie waren der
heutigen Menschheit an Spiritualität weit überlegen.
Er ist noch
riesenhaft und ätherisch, wird aber fester und dichter in seinem Körper – ein
mehr physischer Mensch, aber immer noch nicht so sehr intelligent als
spirituell; denn für den Verstand ist die Entwicklung langsamer und schwieriger
als für das physische Gehäuse. (Blavatsky aaO, MB II,
122)
9.
Dritte Rasse: Lemurien
Die dritte Rasse lebte in Lemurien, einem Kontinent,
der sich an der Stelle des heutigen Pazifischen Ozeans zwischen Madagaskar und
Südamerika befand. Er ist inzwischen – bis auf Australien, Neuseeland, Sri
Lanka und einige andere Inseln – infolge Erdbeben und Vulkanausbrüchen untergegangen.
*****
Diese Rasse war zunächst geschlechtslos, dann
androgyn. Erst in der Mitte der dritten Rasse, vor etwa 18 Millionen Jahren,
trennten sich die Körper in männliche und weibliche, und menschliche Körper,
wie wir sie heute kennen, begannen zu erscheinen.
*****
Die geistigen Sinne verkümmerten mehr und mehr infolge
der zunehmenden Körperlichkeit. Die Monaden waren in dieser Rasse zunächst
unvernünftig, vom Instinkt und den Resten der Spiritualität geleitet. Erst
gegen Mitte der dritten Rasse begann sich der Intellekt zu bilden.
Die Körper waren damals riesenhaft, anfangs 18, später
noch 6 Meter groß.
Die bekannten
Statuen auf den Osterinseln, einem Rest des Kontinents Lemurien, zeugen von
diesen Giganten, die sich mit den Dinosauriern herumzuschlagen hatten.
Reste der alten Lemurier sind heute Völker wie die
Äthiopier, die eingeborenen Australier (Aborigines) und die Buschmänner.
Er hat jetzt
einen vollkommenen kompakten, verdichteten Körper; zuerst die Gestalt eines
riesigen Affen und intelligenter (oder richtiger gesagt schlauer) als
spirituell. Denn auf dem absteigenden Bogen hat er jetzt den Punkt erreicht, wo
seine (des Engel-Menschen) ursprüngliche Geistigkeit verfinstert und in den
Schatten gestellt wird von der auftauchenden menschlichen Verstandestätigkeit.
In der zweiten Hälfte dieser dritten Rasse nimmt seine riesenhafte Gestalt ab,
sein Körper erhält eine bessere Struktur, und er wird ein vernünftigeres Wesen,
obwohl noch mehr ein Affe als ein Deva. (Blavatsky aaO, MB II, 122)
10.
Vierte Rasse: Atlantis
Die vierte Rasse, die vor 4 bis 5 Millionen Jahren
begann, lebte in Atlantis. Dieser Kontinent lag an der Stelle des heutigen
Atlantischen Ozeans zwischen Westafrika und Südamerika und dehnte sich im
Norden bis nach Island aus.
Atlantis
wurde vor rund 850.000 Jahren durch eine Flutkatastrophe zerstört. (Nikolaus Roerich „Die Zerstörung von
Atlantis“)
Es blieben einzelne Inseln übrig, die infolge späterer
Fluten untergingen, die letzte, die von Platon
erwähnte Insel Poseidonia, durch die biblische
Sintflut des Noah vor 9500 Jahren.
Allerletzte Reste von Atlantis sind die heutigen
Inseln der Kanaren, Kap Verden und Azoren.
Wenn Du dort
Urlaub machst, spürst Du noch heute an einigen Stellen, dass Du auf magischem, uraltem
Boden stehst.
Die Atlantier besaßen eine hohe Kultur. Sie hatten
bereits Flugzeuge, die mit Äther betrieben wurden. Die intellektuelle
Entwicklung der Menschheit erreichte damals ihren Höhepunkt. In der Blütezeit –
vor etwa 1 Million Jahren – hatte die Hauptstadt, die „Stadt der Goldenen
Tore“, 2 Millionen Einwohner und der gesamte Kontinent 2 Milliarden.
Auch die Atlantier waren zunächst noch Riesen mit
einer Größe von fast 4 Metern. Im Laufe der Zeit verringerte sich ihre Größe
bis zu der des heutigen Menschen.
Der Intellekt
erfährt in dieser Rasse eine enorme Entwicklung. Die (bisher) stummen Rassen
erlangen unsere (gegenwärtige) menschliche Sprache, auf unserem Globus, auf dem
von der vierten Rasse an die Sprache vervollkommnet wird und das Wissen um
physische Dinge wächst. Auf diesem mittleren Punkt auf halbem Wege in der
vierten Rasse überschreitet die Menschheit den Axialpunkt des kleineren manwantarischen Kreises. An diesem Punkt strotzt daher die
Welt von den Ergebnissen intellektueller Aktivität und spirituellen Rückgangs.
In der ersten Hälfte der vierten Rasse wurden die Wissenschaften und Künste,
die Literatur und die Philosophie geboren, während das spirituelle Ego erst in
der zweiten Hälfte seinen wirklichen Kampf mit dem Körper und Verstand beginnen
wird, um seine transzendenten Kräfte zu offenbaren. (Blavatsky aaO, MB II, 122, 123) (Nikolaus Roerich „The Messenger - H. Blavatsky“)
Der Untergang von Atlantis sollte uns eine Warnung
sein! Unsere heutige Zivilisation steht kurz davor, sich selbst ein ähnliches
Schicksal zu bereiten.
Bedauerlicherweise
entspricht die gegenwärtige Zeit völlig der letzten Zeit von Atlantis. Die
gleichen falschen Propheten und ein falscher Erlöser, die gleichen Kriege, die
gleichen Verrate und geistige Barbarei. Wir brüsten uns mit den Krumen der
Zivilisation, doch auch die Atlantier konnten den Planeten im Flug überqueren,
um einander schneller zu betrügen; die Tempel wurden ebenfalls entweiht und die
Wissenschaft wurde Gegenstand von Spekulation und Zwietracht. Das gleiche
geschah beim Aufbau, als ob sie es nicht wagten, dauerhaft zu bauen! Auch sie
lehnten sich gegen die Hierarchie auf und erstickten in ihrem Egoismus. Auch
sie störten das Gleichgewicht der unterirdischen Kräfte und schufen in
gemeinsamer Anstrengung eine Katastrophe. (Hier 145)
11.
Fünfte Rasse, heutige Zeit: Tiefpunkt
„Wo stehen
wir heutigen Menschen?“
Der größte Teil der heutigen Menschheit gehört zur
fünften Rasse der Runde 4, den Ariern, die vor etwa 1 Million Jahren in Asien
entstand. Wir haben damit den untersten Wendepunkt des Gesamtzyklus (Punkt S)
gerade eben hinter uns gelassen.
*****
Glaube nicht unbesehen, was ich Dir erzähle! Befrage Dein
Gefühlswissen! Das wird Dir bestätigen: Der Intellekt, der Materialismus,
Wissenschaft und Technik haben ihren Höhepunkt überschritten. Sie können uns den
Weg nicht mehr weisen. Der Geist ist auf dem Tiefpunkt angelangt.
Wir befinden
uns heute an den allerersten Anfängen einer erwachenden, sich langsam wieder
befreienden Geistigkeit.
Der Mensch
ist an einem Scheideweg angelangt, an dem höchsten Punkt des für das Tierreich
bestimmten Entwicklungsbogens. Der Gipfel der Selbstsucht ist jetzt erreicht,
und der Mensch muss entweder zu seinen alten tierischen Instinkten und
Gewohnheiten zurückkehren oder die Brücke überschreiten, die das Tierreich vom
Menschenreich trennt; denn bis jetzt hat der Mensch die volle menschliche
Entwicklung noch nicht erreicht, außer in sehr seltenen Fällen. (TL II,
51)
Deshalb haben es die wenigen Geistigen zur Zeit so schwer. Wir müssen, wie es in Hermann Hesses Werk „Das Glasperlenspiel“ so schön
beschrieben ist, mühsam, von null, von unten auf in kleinen Gemeinschaften mit
dem Aufbau einer neuen, von Geistigkeit bestimmten Lebensordnung beginnen.
Ihr befindet
euch jetzt auf der ersten Stufe des aufsteigenden Bogens des gegenwärtigen Zeitalters
eurer Evolution. (TL VII, 361)
Der zukünftige Weg auf dem aufsteigenden Bogen wird
ein Weg der Innerlichkeit, der Entwicklung des Geistes, der Stärkung höheren
Kräfte des unsterblichen Selbst des Menschen sein: Der Weg der Spiritualität,
der Geistige Pfad. Das Neue Zeitalter ist das der Evolution des Geistes aus der
Materie.
Die Welt
schwankte des öfteren an der
Grenzlinie zwischen Technik und Geist. Die Gegenwart ist genau
so eine Zeit. Mannigfaltig ist der Markt des materiellen Plunders; man muss
ihn vor allem bewerten, um neue Werte zu setzen. (FW II, 285)
12.
Die neue, sechste Rasse
Nikolaus Roerich „Lama“
Die nächste Evolutionsstufe wird die sechste Rasse der
Runde 4 sein.
Der Sinn des
Agni Yoga ist es, die Menschheit auf diesen Schritt vorzubereiten.
Jetzt sammeln
Wir die Geistwesen der sechsten Rasse, und Agni Yoga ist der Ruf! (U I,
188)
Du solltest nicht glauben, dass dieser Neue Mensch
durch Vererbung oder wie aus heiterem Himmel von selbst auf der Erde erscheinen
wird.
„Es ist so
viel von Indigo-Kindern die Rede, die plötzlich geboren werden, und keiner weiß
warum.“
Das ist Mystizismus, auf den Du nicht hereinfallen
darfst. Nichts im Universum geschieht von selbst und ohne Ursache, ohne
geistigen Antrieb.
Die Evolution
des Menschen kommt nur durch unsere eigene bewusste, tätige Mitarbeit voran!
Es erforderte
eine gigantische Anstrengung von den letzten Tieren, sich von vier Beinen auf
zwei Beine zu erheben und damit zu den ersten Menschen zu werden.
Wären damals nicht einige Bahnbrecher auf diesem neuen
unerhörten Weg vorangeschritten, gäbe es den Menschen, wie wir ihn heute
kennen, gar nicht.
Ebenso wird der Neue Mensch der 6. Rasse nur dadurch
entstehen, dass einzelne Pioniere sich in einer heroischen Erhebung in
unsterbliche Geistwesen verwandeln und nach und nach immer mehr alte Menschen
ihrem leuchtenden Beispiel folgen. Einen anderen als diesen Weg der
Selbsterziehung gibt es nicht.
Glauben wir
nicht, dass die nächste Rasse auf rosigen Schwingen vom Himmel fallen wird.
Nein, auch hier kann man auf ein Laboratorium nicht verzichten. Wir begrüßen
es, wenn sich bereits jetzt Gedanken über die Verwandlung der Rasse festigen.
So wird der menschliche Geist eine erneuerte Hülle erhalten. (Hier 207)
Auch für die sechste Rasse wird – wie für die
vorhergehenden – ein eigener, neuer Kontinent gebildet werden
Die Runde des
Kali Yuga auf unserem Planeten geht dem Ende zu und wir befinden uns jetzt in
einem Übergangsstadium. Satya Yuga wird einsetzen, sobald sich die sechste
Rasse bewährt, von der bereits einzelne Gruppen auf der Erde in Erscheinung
treten. Doch die wahre Ära des Satya Yuga kann auf unserem Planeten erst
beginnen, wenn er von allem ungeeigneten Material gereinigt ist und neue
Kontinente gebildet werden. (HR I/3, 110; Brief vom 31.05.1935).
Abschnitt III: Entwicklung bis auf höchste Stufen
Der weiteren Entwicklung des Menschen nach oben sind
keinerlei Grenzen gesetzt. Jeder kann die nächste Stufe erreichen und ein Gandhi, Mozart oder Raffael, ein Heiliger oder Mahatma werden. Diese haben sich vor
Zeiten selbst von niedrigen Ebenen aus emporgearbeitet und schreiten seither zu
noch höheren Stufen weiter voran.
Es ist
unsinnig, das Wesen eines Archaten als unirdisch zu verstehen; er formt sich
auf Erden als Leiter der Herzen. (Herz 585)
Danach stehen wieder höhere Grade vor uns: „Gottessöhne“
wie Jesus oder Buddha, Engel und Erzengel. Vermöge des innewohnenden göttlichen
Feuers ist jeder Mensch ein potentieller Christus!
Das geistige
Licht spiegelt sich im Gemüt des Menschen sowie jedes anderen lebenden
Geschöpfes in verschiedenen Graden wider. Jeder Mensch ist daher seiner Anlage
nach ein Christus. (TL V, 207)
Zuerst warst
du Mineral, dann Pflanze, dann Tier, dann Mensch. Du wirst ein Engel werden,
und auch das wirst du hinter dir lassen. Es warten noch tausend weitere
Existenzformen auf dich. Was du dir nicht vorstellen kannst, das wirst du sein.
(Rumi)
Alle diese höheren Wesen sind den Niederungen des normalen,
irdischen menschlichen Lebens entwachsen. Sie haben sich aus äußeren
Verhältnissen emporgearbeitet, die nicht besser waren als unsere heute. Ihre
größere Gottesnähe beruht auf nichts anderem als einem reineren Leben, einem
höheren Streben und einer erfolgreicheren Entwicklung ihres göttlichen Kerns.
Mahatma wird
mit Große Seele übersetzt. Manche stellen sich die Mahatmas als eine völlig
abgesonderte Rasse vor. Man sollte eine Große Seele nicht als völlig
abgesondert verstehen. Jeder Mahatma begann seinen Aufstieg aus dem Bodensatz
eines Volkes heraus und hatte bloß den Mut, den schweren Pfad der Großen Seele
zu wählen. (Hier 304)
Alle Erzengel
und Engel haben die menschliche Evolution durchschritten. Und der Erzengel Varahael oder Uriel war und ist ein Mensch. Ebenso wandelte
auch der Erzengel Michael, obwohl er seinen Platz inmitten der Höchsten
Erzengel einnimmt, nichtsdestoweniger auf unserer sündigen Erde, Rettung
bringend. (HR I/2, 242; Brief vom 12.12.1934)
Wie könnte es anders sein? Wie anders als durch Arbeit
– an sich selbst! – kann man so hohe Stufen erreichen?
Und wie könnte ein Wesen wie Jesus die Menschheit verstehen und führen, wenn Er nicht selbst menschliche
Arbeit geleistet, menschliches Leiden erduldet und sich darüber erhoben hätte?
Wie könnte
das Herz die ganze Schönheit des Daseins erkennen, wenn es nicht in alle
Freuden und Leiden des Lebens eingedrungen wäre? (FW III, 208)
Die Menschen
sagen, die Kumaras (Erzengel) seien eine
überirdische Erscheinung, aber sie vergessen, mit welcher Arbeit die
Errungenschaft erlangt wird. Auf diesem Pfad werden die Eigenschaften der
Führer der Menschheit erworben. Sie können auf die Leiden der Menschen nur
erklingen, wenn sie selbst das irdische Leid durchschritten haben. Sie können
die Arbeiten der Menschen nur leiten, wenn sie selbst den Schweiß des Schaffens
erfahren haben. Selbstverleugnung, Barmherzigkeit, Mitgefühl und Mut werden im
Leben geschmiedet. Nichts Abstraktes kann die Kraft des Geistes formen. Daher mögen die Menschen die Kumaras als die wahren Führer verstehen. (Br I, 489)
Es wäre unwissenschaftlich anzunehmen, dass Jesus oder die Engel außerhalb des
Evolutionsprozesses stehen könnten. Es gibt nichts im Universum, das diesem
Gesetz nicht unterworfen ist.
Frau Blavatsky
anerkannte die Göttlichkeit Jesu nur insoweit, wie Er den göttlichen Funken in
seiner Natur zu einem höheren Grade entwickelt hatte als die Masse der
Menschheit. (TL VI, 316)
Die
Göttlichkeit Jesu beruht nicht auf einer wunderbaren oder übernatürlichen
Empfängnis, Geburt und Auferstehung. Die ihm zugeschriebene Lebensführung
genügt, um das Wirken der Gottheit durch ihn zu zeigen. Er ist das eine
vollkommene Vorbild für Zeitalter menschlichen Strebens, das den jetzt auf
Erden lebenden Menschen gegeben wurde.
Die
Grundursache des Unterschieds zwischen Jesus und zahllosen anderen Menschen
ähnlicher Veranlagung liegt darin, dass das innere Ego, das Selbst jener Wesenheit
im Laufe vieler Erdenleben durch Selbstaufopferung, unermüdliches Arbeiten,
Reinheit der Lebensführung und reines Streben, durch innige Liebe und
unablässiges Dienen für andere in seiner eigenen Natur und durch dieselbe die
Voraussetzungen für die Aufnahme und Ausstrahlung des göttlichen Lichtes geschaffen
hatte, das wir den Christos nennen.
Infolgedessen
wurde er ein „Auserwählter“, „ein Licht für die Erleuchtung der Welt“, ein
Vorbild zur Nachahmung für alle Menschen, wenn sie die Höhe erreichen wollen,
wo Er wohnt, und wenn sie durch dieselben Mittel ein Werkzeug schaffen wollen,
durch welches die in den verschiedenen Berichten über das Herabsteigen des
Heiligen Geistes erwähnten Erscheinungen einer verwunderten Menschenmenge
offenbart werden können. (TL II, 64 - Die Göttlichkeit Jesu)
„Das ist sehr
hoch gegriffen! Wie geht es mit mir weiter?“
Die nächsten Stufen, die einigermaßen in unserem
Blickfeld liegen, sind: Werde zunächst ein Schüler und schließlich ein
Mitarbeiter der Mahatmas der Bruderschaft von Schambhala! Bereite Dich darauf
vor, eines Tages dort ein Amt zu übernehmen, damit die derzeitigen Amtsinhaber
auf höheren Planeten weiter aufsteigen können.
Mitunter
sagen Wir: Seid zu Uns mit aller Kraft bestrebt. (Br
II, 72)
Der weise
Mensch kommt auf dem Höheren Pfad zu Mir. (FW II, 369)
Noch viel höher, aber schon heute als Potential in uns
angelegt sind die Grade eines Herrschers über Sonnensysteme, Kosmen und
Universen.
Nur Freude, ja Begeisterung kann herrschen über die
unermesslichen Möglichkeiten zu grenzenlosem Aufstieg die sich uns bieten.
Der
Mensch auf dem Weg zu Gott
Wenn wir bis hierhin gelangt sind, können wir vor der
Spitze der Pyramide nicht Halt machen: Es ist einer der schrecklichsten
Irrtümer der Menschheit, sich Gott als ein unerreichbares Wesen außerhalb der
Natur und der Evolution vorzustellen.
Alle Irrtümer
und schrecklichen Widersprüche entstehen, weil man Gott von der offenbarten
Natur trennt. (HR I/3, 85; Brief vom 20.04.1935)
Als die
Menschen von der Unerreichbarkeit des Höchsten erfuhren, begannen sie, ganz
allgemein alles Unsichtbare herunterzustürzen. (FW II, 85)
Auch Er hat vor Äonen die natürliche Entwicklung aus
niedrigsten Anfängen durchgemacht und sich durch nichts als Arbeit zu den
höchsten Höhen emporgeschwungen. Eine der zentralen Lehren des Agni Yoga
lautet:
Es gibt
keinen Gott, der nicht einmal Mensch war. Alle Götter müssen die menschliche
Evolution durchlaufen. (HR I/3, 113; Brief vom 31.05.1935)
Wir sind aufgerufen, denselben Weg zu gehen!
Um die ganze
Substanz der Schöpfung auf das Niveau des Bewusstseins zu heben, auf dem sich
die Schöpfer selbst befanden, war es notwendig, dass diese Substanz ihrerseits
all das durchlief, was die Schöpfer zuvor in anderen Welten, in anderen Leben
durchlaufen hatten. (TL VII, 347)
Es ist von höchster Bedeutung, dass Du die
Evolutionslinie erkennst, die vom Grashalm über den Menschen bis hinauf zu
Wesen führt, die weit höher stehen als wir. Nur so kannst Du Dir ein
wissenschaftliches, der Vernunft nicht widersprechendes Bild der höheren
Sphären machen. Nur so kannst Du Mut für Deinen eigenen Aufstieg schöpfen. Nur
so können wir die unfruchtbare Abstraktheit überwinden, die dem heutigen
Gottesverständnis anhaftet.
Wenn vom
Grashalm bis zum Christus eine Linie gezogen würde, erst dann wäre der Raum mit
Arbeit ausgefüllt. (BGM II, 139)
Gott, Natur,
Gesetz (nenne es, wie du willst), ist dieselbe wohltätige, allmächtige Kraft,
die einen Stein zu einem Gott entwickelt. (ALH I, 64)
Wir sprechen über die Einzelheiten eines
wissenschaftlichen Gottesverständnisses in unserer Sendung „Wer (oder was?) ist
Gott?“ (Sendereihe „Einführung in Agni Yoga“)
*****
Wir hatten am Anfang dieser Sendung nach dem Ziel der
Entwicklung um Dich herum gefragt, an dem Du Dich orientieren kannst. Hier ist
es:
Der Mensch
ist auf dem Weg zu Gott. Das ist das Ziel der Evolution.
Diese Vorstellung von unserem ewigen evolutionären
Pfad hin zu den höchsten Höhen ist weder neu noch spintisierender Mystizismus: Jesus selbst hat sie uns schon vor zwei
Jahrtausenden vorgegeben, als er in der Bergpredigt lehrte:
Darum sollt
ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist. (Mt 5, 48)
Mache Dir nur wirklich bewusst: Du trägst mit Deiner
höheren, geistigen Natur Gottes Ebenbild in Dir!
Es kann nicht
deutlicher gesagt werden, als dass der Mensch als Ebenbild des Höchsten
geschaffen wurde. Die Mahnung an das Urbild Gottes muss den Menschen auf Neue
Pfade führen. (FW I, 490; FW III, 147)
Alle
Religionen haben die Bestimmung des Menschen als Ebenbild der Höchsten Kraft
festgestellt. Worin kommt das Ebenbild der Höchsten Kraft zum Ausdruck? Nur
durch geistige Vervollkommnung kann der Mensch der Höchsten Kraft ähnlich
werden. (FW III, 110)
Dann wird es Dein natürliches Bestreben sein, diesem
inneren Vorbild möglichst ähnlich zu werden.
Ihr sollt
heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott. (3. Mos 19, 2)
Jagt nach der
Heiligung, ohne die niemand Gott sehen wird. (Hebr
12, 14)
Es gilt, Gott
so nahe zu kommen wie möglich. (Kierkegaard)
Das Göttliche, oder wissenschaftliche ausgedrückt das gigantische
Potential in Dir verlangt dringend danach, sich zu offenbaren. Daher rührt
Deine Sehnsucht nach den höchsten Stufen.
Was der wahre
Mensch vor allem anderen wünscht, ist Gott, und nichts Geringeres wird ihn
befriedigen. (TL IV, 138)
Des Menschen
Seele drängt ihn ständig, eine Höhe nach der anderen zu erstreben. Sie weiß,
dass sie nicht eher zufrieden sein kann, als bis sie sich ihrer Einheit mit der
Gottheit bewusst geworden ist. (TL V, 228)
Je höher Du steigst, desto näher wirst Du Gott kommen.
Je höher ihr
steigt, desto mehr werdet ihr eins mit all denen, die schon vor euch den Weg
gegangen sind, die euch Stärke und Hilfe verleihen. (TL VII, 359)
Wenn wir uns
zum Höchsten erheben, werden wir bei Ihm wohnen. (FW III, 260)
Das ist keine Chimäre, kein unerreichbares Ziel:
Du trägst mit
Deinem höheren Selbst die Keime der Eigenschaften eines Gottes schon in Dir.
Nun ist es Deine Aufgabe, diese verborgenen Talente in
den kommenden Jahrmillionen Schritt für Schritt bis zur höchsten Vollendung zu
entfalten.
Da wir selbst
Teilchen des Absoluten sind und jeder Teil des Einen Ganzen das Potential aller
Eigenschaften dieses Ganzen besitzt, können wir in der Zeitspanne zahlloser
Inkarnationen und in den Jahrtausenden bis zur Unendlichkeit dieses Potential
allmählich in uns entfalten. (HR I/3, 38; Brief vom 01.02.1935)
Jedes
organische Zentrum ist ein werdender Gott. (TL I, 9)
Das Herz führt
auf dem Pfad Christi zur Stufe der Verklärung. (Herz 333)
Werden wie ein Gott: Wird das nicht ein würdiges –
wird das nicht das höchste Ziel sein?
Wann werden
die Menschen verstehen, wie wunderbar es ist, sich den höheren Wesen
anzugleichen! Aber noch schämen sie sich schon für den Gedanken daran. (AY
215)
Wer sich zu
den Vätern begibt, wird bei ihnen wohnen; wer zu den Engeln geht, wird bei
diesen wohnen; und wer zu Gott geht, wird bei Ihm wohnen. Das heißt, wer sich
für den größtmöglichen Fortschritt entschieden hat, wird das höchste Ziel
erreichen. (BGM II, 225)
Hören wir zum Abschluss ein stolzes Wort:
Der Wanderer
erklärt, dass er zum Herrscher Selbst geht. Freilich, über einen solchen Beschluss
staunen die Menschen, aber sie schätzen solche Standhaftigkeit. Man muss sich
das höchste Ziel setzen, nur dann erscheint der Weg nicht abschreckend. Man
muss sich im ganzen Dasein der höchsten Eigenschaft anschließen. Man muss die höchsten
Maßstäbe anlegen, die allein der Höchsten Kräfte würdig sind. (FW II, 370)