AGNI YOGA WEB TV
SENDEREIHE
EXPERIMENT UNSTERBLICHKEIT
SENDUNG 6
Wir erbauen die Welt der Zukunft
Liebe
Agni Yogis,
ein
jeder von Euch sieht:
So
wie bisher kann es nicht weitergehen!
Wo wir auch hinsehen, überall herrschen
Chaos, Trägheit, Unwissenheit, Böswilligkeit, Gewalt und Krieg.
Wir Menschen richten die Welt zu Grunde. Wir
zerstören die natürlichen Lebensgrundlagen, die Tier- und Pflanzenwelt, das
Klima, die Reichtümer des Planeten, uns selbst und am Ende die ganze Erde. Schämen
wir uns denn gar nicht, wenn wir die abends Nachrichten schauen, über den
schrecklichen Anblick, den unsere Heimat dem übrigen Kosmos bietet?
Agni Yoga ist ein Ruf! Die Mahatmas rufen auf
zur Rettung der Welt!
Der Schüler fragt: „Wie kann ich dabei helfen?“
(Gudrun Stiasny
„Der Wanderer durch den Sternkreis“)
Es freut mich, dass Du fragst. Die Bruderschaft
sucht dringend Menschen, die bereit sind, am Großen Plan der Erneuerung der
Welt mitzuarbeiten.
Die Zeit des Redens ist vorbei. Jetzt müssen
wir handeln! Wir beginnen heute mit einem gigantischen Projekt:
Wir
erbauen die Welt der Zukunft!
Auf den Trümmern der alten errichten wir die
Neue Welt.
Wir können eine Grube mit einem wahren Tempel
füllen. Wir müssen den Abgrund Schritt für Schritt mit Bollwerken des Lichts
füllen. Über persönliche Launen hinweg müssen wir Steine des Guten aneinanderfügen.
(FW I, 592)
Schon sehe ich Eure zweifelnden Gesichter.
Ihr fragt:
„Wie
können wir wenigen, unbedeutenden kleinen Menschen eine Neue Welt erbauen?“
Ihr werdet sehen: Die Mahatmas haben dafür
den Plan mit ganz konkreten Arbeitsanweisungen. Er ist in den Büchern des Agni
Yoga veröffentlicht und der Menschheit zur Ausführung übergeben worden. Das Ziel
des Agni Yoga lautet:
Überall auf der Erde sollen
Neue Menschen sich erheben und Keimzellen der Neuen Welt bilden!
Es gibt viele Ereignisse, aber lernt, in
dieser Vielstimmigkeit den einen Plan der Heldentat der Neuen Welt zu erkennen.
(FW I, 492)
Wie Ihr Euch in den Neuen, unsterblichen
Menschen verwandeln könnt, haben wir in den Sendungen der Reihe „Experiment
Unsterblichkeit“ schon besprochen.
Die Übung „Der Weg des Inneren Tempels“ zeigt
Euch, wie Ihr Euren ganz persönlichen Himmel schaffen könnt. Heute reden wir
darüber, wie wir dem Allgemeinwohl dienen und diese Erde insgesamt in ein
Paradies verwandeln können.
*****
„Wir errichten die Welt der Zukunft“ – das
ist genauso gemeint, wie es klingt: Ich will hier keinen Vortrag halten und
Euch erklären, wie es geht. Lasst uns lieber sofort, heute, hier und jetzt gemeinsam
an die Arbeit gehen.
Lasst uns heute tatsächlich damit beginnen,
die Neue Welt aufzubauen!
Seid Ihr bereit?
„Wir
sind bereit!“
Dann machen wir uns auf den Weg! Wo immer
jeder einzelne von uns lebt und steht, vereinen wir unser Streben und richten
es auf den Neuen Aufbau!
Wir besprechen zuerst die Grundlagen (1.
Kapitel), dann den Weg des Einzelnen (2. Kapitel) und schließlich den Weg der
Gemeinschaft (3. Kapitel) zur Neuen Welt. Am Ende der Sendung werdet Ihr
eingeladen, in Tabenisi einen Stützpunkt der Welt der Zukunft zu besichtigen.
1. KAPITEL: GRUNDLAGEN
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Klären
wir zunächst die Grundlagen. Unser gemeinsamer Weg besteht notwendigerweise
nicht nur aus Schritten der Tat, sondern auch aus Schritten der Erkenntnis.
Sieh noch einmal die Sendungen der Sendereihe
„Die Neue Welt“ und die Sendung „Die Hierarchie“ an. Dort ist in einzelnen beschrieben,
wie genau die Welt der Zukunft aussieht. Die Kenntnis des Ideals, dessen Verwirklichung
wir anstreben, müssen wir hier voraussetzen.
Abschnitt I: Weltregierung der Mahatmas
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Um
erfolgreich voranzuschreiten, benötigen wir ein Ziel, einen Weg und einen Plan.
1. Die 7 Prinzipen der Neuen Welt
„Was
ist das Ziel, das wir erreichen wollen?“
Wir wollen eine ideale Welt, das Paradies,
das Reich Gottes, den Himmel auf Erden errichten. Oder in wissenschaftlicher
Sprache:
Wir wollen eine Welt aufbauen, in der die
Kosmische Ordnung gilt.
Das bedeutet praktisch: Wir errichten die
Herrschaft der
Wahrheit,
Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe,
Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Hierarchie
Das sind universelle Grundsätze, die überall
Geltung beanspruchen: In der Familie, im Staat, auf der ganzen Erde, auf
höheren Planeten wie der Venus, in unserem Sonnensystem und im gesamten Universum.
Wo sie herrschen, gibt es höhere Zivilisationen. Wo noch Unwahrheit oder Hässlichkeit regieren, sehen wir eine niedere
Welt.
Die
Aufrichtung dieser 7 Prinzipien bewirkt:
In
unserer Neuen Welt gibt es kein Leid, keine Not, Selbstsucht,
Gier, Gewalt, Zerstörung, Ausbeutung der Natur und des Mitmenschen, keinen Krieg,
keine Armut und keine Arbeitslosigkeit.
2. Herrschaft der Mahatmas
„Was
müssen wir tun, um die Kosmische Ordnung überall auf der Erde herzustellen?“
Wir müssen eine Weltregierung einsetzen!
Es ist klar: Eine Ordnung, die bis in den
letzten Winkel dieser Erde gilt, kann nur von einer weltweiten Zentralregierung
geschaffen werden.
„Wer kann eine solche Regierung bilden? Ich
sehe niemanden, der dazu in der Lage wäre.“
Sieh noch einmal die Sendung „Die
Bruderschaft von Schambhala“ an. Dort hatten wir schon gesagt: Es gibt auf
unserem Planeten einen verantwortlichen Repräsentanten der Kosmischen
Hierarchie: Die Mahatmas der Bruderschaft von Schambhala.
Sie müssen die Herrschaft über die gesamte
Erde übernehmen. Nur sie können die Kosmische Ordnung weltweit errichten.
Die
Bruderschaft von Schambhala ist die von noch weiter Oben eingesetzte
Internationale Weltregierung.
Die Erde der Zukunft ist eine Weltgemeinschaft, die von den Mahatmas geleitet
wird.
„Wie wird dieser Traum Realität?“
Jeder einzelne Mensch muss sich der
Weltregierung, der Herrschaft der Mahatmas unterwerfen.
Wie vor Jahrtausenden einmal ein ganzes Land,
nämlich Ägypten, so wird in Zukunft die gesamte Erde von den Eingeweihten
regiert werden.
„Was haben
wir zu tun?“
Höchst einfach:
Wir erkennen
die von Oben eingesetzte Weltregierung an.
Folgen jedenfalls wir, die wir hier
zusammengekommen sind, den Höchsten Wesen nach, die es auf der Erde gibt!
Halten wir uns an die Gesetze, die Sie erlassen haben! Erfüllen wir Ihre
Weisungen! Arbeiten wir mit an Ihrem Großen Werk: An der Errichtung der nächsten
Evolutionsstufe, die Verwandlung der Erde in ein Paradies!
Unser Pfad ist die Umwandlung der Erde in einen
Palast. Es gibt keine Armen. Wer ist nicht gewillt, Reichtum zu empfangen? (BGM
II, 95)
Jeder einzelne von Euch muss in die Gemeinschaft
derer eintreten, die von der Bruderschaft geführt werden. Wenn Ihr Agni Yoga
nicht nur auf den Lippen führen, sondern tatsächlich im Leben anwenden wollt,
führt nichts an diesem Schritt vorbei.
3. Errichtung eines Weltstaates
Nikolaus Roerich „Potala“
Um
die die Herrschaft der Eingeweihten praktische Wirklichkeit werden zu lassen, lautet
unsere Aufgabe:
Wir schaffen einen Weltstaat unter einer
Weltregierung, die ihren Sitz in Schambhala hat.
Das ist die Vision des Agni Yoga! Die
bisherigen Einzelstaaten gehen in dem neuen Weltstaat auf. Die Staatsoberhäupter
sind dann nur noch Bezirksgouverneure, die von den Mahatmas eingesetzt und
geführt werden.
Helft, Mein Land aufzubauen! (BGM II, 231, 266
[269])
„Ein
gigantisches Vorhaben!“
In der Tat! Es geht aber nicht anders. Nur so
können wir überall auf der Erde die Kosmische Ordnung herstellen, für die
Herrschaft von Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe sorgen und weltweit
Gewalt und Krieg, Not und Elend ausrotten.
*****
„Wollen
wir dem kommenden Weltstaat nicht einen Namen geben?“
Ja, natürlich. Wie wollen wir einen Ort
nennen, an dem die Menschen nach dem Höheren Willen leben, an dem Gottes Wort
nicht nur gehört, sondern auch tatsächlich ausgeführt wird?
„Ein
Heiligtum!“
Wie wollen wir einen Ort nennen, an dem die
Menschen im Einklang mit der Kosmischen Ordnung in Reinheit, Ruhe, Frieden, Schönheit
und Feierlichkeit zusammenleben?
„Einen
Tempel!“
Ja! Also nennen wir den Weltstaat der Zukunft,
universell verständlich, in Anlehnung an eine von Mahatma Hilarion eingeführte Bezeichnung (siehe auch Herz 339):
Föderation
Temple of Humanity.
Was man auf Deutsch
sowohl mit „Tempel der Menschheit“ als auch mit „Tempel der Menschlichkeit“
übersetzen kann. Damit bringen wir zum Ausdruck:
Wir wollen die Erde in ein Heiligtum verwandeln.
Nicht nur Dein Körper ist ein „Pharao“, ein
„Haus Gottes“. Es ist tatsächlich auch die Bestimmung der Erde insgesamt, ein
Tempel zu sein!
Ihr
kennt das große Symbol der Vertreibung der Händler aus dem Tempel, doch ist
nicht die Erde selbst ein Tempel? (FW I, 83)
Der
Begriff „Föderation“ besagt: Der neue Weltstaat ist ein Zusammenschluss von
vielen kleinen und größeren Gemeinschaften und Institutionen, dem andere
beitreten können.
4. Der Weg
Wir
träumen nicht! Wir gehen weiter unseren Weg in eine bessere Zukunft!
„Wie
können wir kleinen, unbedeutenden Menschen in unserem grauen Alltag einen
Beitrag dazu leisten, dass eines Tages dieser Weltstaat entsteht?“
Das ist einfacher als Ihr denkt. Das
Staatsgebiet der Föderation Temple of Humanity ist
heute noch auf Schambhala beschränkt. Wir müssen es Schritt für Schritt
ausweiten.
Wir müssen nach und nach die Welt erobern, das
heißt: Unter die Herrschaft der Mahatmas bringen.
Dazu müssen wir nur zwei ganz einfache Dinge
tun:
1. Jeder
einzelne von Euch wird zu einem Bürger des neuen Weltstaates.
2. Jeder
einzelne von Euch erklärt sein Heim zu einem Teil des Staatsgebietes des Temple
of Humanity.
Dein Wohn- und Arbeitsort ist ab jetzt eine
Exklave, die von Schambhala aus regiert wird: Ein Gebiet inmitten eines fremden
Staates, fern der Heimat und ohne physische Verbindung mit dem Regierungssitz.
„Das
klingt phantastisch!?“
Es ist aber gar nicht so ungewöhnlich. Es
gibt viele solcher Exklaven: Gibraltar wird von London, Hawaii von Washington
und Kaliningrad (Königsberg) von Moskau aus regiert.
„Was
also soll ich tun?“
Jedenfalls in Deinem Heim stellst Du die
Kosmische Ordnung her. Jedenfalls hier gelten die Prinzipien, Gesetze, Bräuche
und Sitten von Schambhala. Jedenfalls hier regieren die Mahatmas.
So wird
an dem Ort, an dem Du wohnst und arbeitest, das Ideal des Temple of Humanity zu einer materiell verkörperten Realität.
Der Weltstaat entsteht auf ganz natürliche
Weise und ohne Zwang von selbst, wenn mit der Zeit zunächst immer mehr einzelne
Menschen, dann Gemeinschaften und Institutionen und später ganze Dörfer, Landschaften
und Staaten der Föderation Temple of Humanity
beitreten.
*****
Wir haben damit bereits die erste Etappe
unseres gemeinsamen Weges erfolgreich hinter uns gebracht:
Wir haben unser Ziel klar definiert: Es ist
der „Temple of Humanity“ genannte, von den Mahatmas von
Schambhala geführte Weltstaat. Und wir haben den Weg deutlich vor Augen, der uns
zu diesem hohen Ideal führt.
Ein jeder von Euch ist jetzt im Besitz einer
Landkarte, neudeutsch einer roadmap, eines Planes, der
es ihm ermöglicht, sich selbstständig auf den Weg zu machen.
Sehen wir uns nun die Einzelheiten an: Wie sieht
der neue Weltstaat aus? Was kann und muss jeder einzelne und was eine
Gemeinschaft tun, um ihn zu verwirklichen?
Abschnitt II: Die Föderation Temple of Humanity
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Der Temple of Humanity
ist eine neue Zivilisation, eine höhere Kultur, die überall dort entsteht, wo
Menschen sich dafür entscheiden, Mitglieder dieser Föderation zu werden. Diese
Idee kann zu jeder Zeit an jedem Ort unter beliebigen äußeren Bedingungen
verwirklicht werden.
So
wie die jüdische Kultur zu allen Zeiten überall dort blühte und blüht, wo Juden
leben, in den verschiedensten Ländern der Welt.
1. Beispiel: Das Britische
Empire
Wir
gründen ein Reich, das vom Herrscher von Schambhala regiert wird. Das heißt:
Jeder,
der mitmachen will, muss, wo immer er lebt, ein Untertan dieses großen Königs
werden.
„Wie sollen die Mahatmas der
Bruderschaft uns regieren, wenn sie so fern sind, physisch gar nicht erscheinen
und wir sie nie gesehen haben?“
Lasst
uns ein Beispiel betrachten:
Auf dem Höhepunkt des britischen
Weltreiches regierte der englische König über ganz Kanada, große Teile der
heutigen USA, ganz Indien, Australien und Neuseeland sowie weite Teile Afrikas
und des Nahen Ostens. Die allermeisten dieser überseeischen Untertanen waren
nie in England und sind ihrem Herrscher nie begegnet. Gleichwohl waren sie
Bürger eines Reiches und wurden von London aus regiert. Noch in der kleinsten
Siedlung im Wilden Westen, im letzten Dorf in Südafrika, in Indien oder im
Outback von Australien galt das englische Recht und herrschten britische
Bräuche und Gewohnheiten vor. Der König regierte durch seine Vizekönige, diese
durch ihre Provinzgouverneure und so fort bis hinunter zum letzten Bürgermeister.
Man liebte und verehrte die Königin Victoria, obwohl man sie nie gesehen hatte. (Lord Curzon, Queen
Victoria)
In ganz demselben Sinne könnt auch Ihr Euch
als Bürger des Königreichs von Schambhala ansehen und Euch der von den Mahatmas
geführten Weltregierung unterstellen. Ihr wisst, dass es sie gibt. Ihr müsst
sie nicht gesehen oder gesprochen haben. Ihr Geist kann durch die Schriften des
Agni Yoga und ihre bevollmächtigten Vertreter noch im letzten Winkel dieser
Erde herrschen.
2. Gesetzbuch des Weltstaates:
Der Agni Yoga
Eine Regierung regiert vor allem dadurch,
dass sie Gesetze erlässt. Ihre Herrschaft wird dadurch verwirklicht, dass die
Bürger diese Gesetze befolgen.
„Gibt
es denn solche Normen? Hat die Bruderschaft ein Gesetzbuch erlassen?“
Ja!
Die Anordnungen
der Internationalen Weltregierung sind in den Büchern des Agni Yoga
niedergelegt.
Der Agni Yoga bildet das Grundgesetz, die
Verfassung des Neuen Staates, den wir errichten wollen. Diese höheren Gesetze, wie
sie in Schambhala herrschen, gelten ab sofort auch für Dich, wenn Du ein Bürger
der Föderation Temple of Humanity sein willst.
Wollt ihr euch über
die Masse erheben, so müsst ihr euch höheren Gesetzen unterwerfen als denen,
welche die materielle Substanz beherrschen. (TL I, 21)
Wie für die Juden die Thora, für die Muslime
der Koran, für die Christen die Bibel, für die Hindus die Bhagavad Gita und für
die Buddhisten das Testament Buddhas, so ist für den Neuen Menschen der Agni
Yoga das Regelwerk, an dem er sowohl sein privates als auch sein öffentliches Leben
ausrichtet.
*****
Unser Ziel, die Herrschaft der Mahatmas auf
Erden, wird Wirklichkeit, wenn wir, die wir hier versammelt sind, und mit uns mehr
und mehr andere Menschen beginnen, nach den von der Bruderschaft verkündeten Regeln
und Gebräuchen zu leben. Das okkulte Gesetz lautet:
Es muss
nur irgendjemand irgendwo mit dem Neuen Aufbau beginnen. Dann ersteht die Welt der
Zukunft mit der Zeit von selbst.
Denn es werden sich uns unweigerlich andere
anschließen, wenn sie an unserem lebendigen Beispiel sehen: Die Neue Welt, in
der wir leben, ist besser als die alte, in der sie festsitzen.
3. Regierung des Weltstaates:
Irdische Hierarchie
Eine Regierung herrscht nicht nur durch
Gesetze. Sie benötigt auch eine Exekutive: Staatsbeamte, die dafür sorgen, dass
die Gesetze tatsächlich vor Ort auf allen Ebenen beachtet und ausgeführt
werden.
Gesetze können nicht für alle denkbaren
Einzelfälle des täglichen Lebens eine Regelung treffen. Ebenso wenig können die
Mahatmas selbst über die
Behandlung des letzten Schul- oder Kindergartenkindes wachen und entscheiden
oder dafür konkrete Weisungen geben.
„Wie
also können die Mahatmas uns regieren?“
Um den
Weltstaat Temple of Humanity zu errichten, müssen wir
eine irdische Hierarchie aufbauen.
Diese Hierarchie reicht, beginnend ganz oben
mit der Weltregierung in Schambhala, bis hinunter in alle großen und kleinen menschlichen
Gemeinschaften und Institutionen: Staaten, Regionen, Städte, Dörfer, Behörden, Gerichte,
Wirtschaftsunternehmen, Kirchen, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Familien
usw. Nur so können wir erreichen, dass überall auf der Erde die Kosmische
Ordnung herrscht und der Höhere Wille von ganz oben weitergegeben und ganz nach
unten tatsächlich ausgeführt wird.
Überall, auf jeder Stufe fragen wir:
Wie
würde die Weltregierung handeln? Wie würde der Mahatma M. entscheiden?
Überall denken und handeln wir in Seinem
Geist. So ermöglichen wir tatsächlich die Führung der Erde durch die
Bruderschaft von Schambhala. Wir haben das schon in der Sendung „Die
Hierarchie“ besprochen.
*****
Dazu müssen wir geeignete
Führungspersönlichkeiten – Hierarchen! – heranziehen und ausbilden, die in der
Lage sind, in ihrem Bereich den Willen der Mahatmas zu erkennen, zu vermitteln und durchzusetzen. Dazu
müssen wir die Bereitschaft der Menschen wecken, sich diesen Hierarchen
unterzuordnen. Darüber sprechen wir sogleich noch.
*****
Die Mahatmas verlangen natürlich Gehorsam,
anders kann eine Regierung nicht regieren. Sie gewähren dafür aber auch
denjenigen, die sich ihnen unterordnen, Schutz und Hilfe.
Eine
wahre Regierung bietet Führung, Schutz und Hilfe.
Das gilt natürlich auch für die Bruderschaft.
Wir haben uns entschlossen, uns ihrer Leitung anzuvertrauen. Dafür verleiht sie
uns ihre Unterstützung. Dann stehen die Höheren Mächte hinter uns, an unserer
Seite. Verlasst Euch darauf: Wenn sie sehen, dass hier bei uns ein
zukunftsweisender Aufbau begonnen wird, werden sie gewiss dafür sorgen, dass Interessenten
und geeignete Mitarbeiter uns finden.
Am dringendsten erforderlich für die Welt ist
die Entwicklung eines höheren Typus der Menschheit. Wird dies von der
gegenwärtigen menschlichen Rasse erkannt und kann der Beweis für die Existenz
eines solchen höheren Typus geliefert werden, dann liegt es auf der Hand, dass
diejenigen, die ein Interesse an der Evolution der jetzigen Rasse haben, keine
Gelegenheit vorübergehen lassen werden, um den Beweis hierfür zu sichern. Sie
werden jede geeignete Methode
anwenden, die natürlicherweise dazu führt, wenigstens einige vorbereitete
Schüler unter die Führung und Ausbildung jener zu bringen, welche diese
typische Gruppierung bilden. (TL VI, 302; TL VII, 360)
2. KAPITEL: DER
WEG DES EINZELNEN
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Sehen
wir uns zunächst an, was der einzelne kleine Mensch tun kann und muss, um die
Welt der Zukunft zu errichten.
Abschnitt I: Errichtung eines Stützpunktes der Neuen Welt
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Der Neue Aufbau beginnt im persönlichen
Bereich, an Deinem heimischen Herd und an Deinem Arbeitsplatz.
1. Neuer Aufbau entlang dem
persönlichen Kanal
„Sind
für den Aufbau einer besseren Welt nicht eigentlich die Politiker zuständig?“
Nein! Sicherlich wird kein
Parlamentsbeschluss oder Dekret des Präsidenten die Welt der Zukunft
herbeiführen! Es ist nicht zu erwarten, dass ein solcher Schritt von oben
angeordnet wird. Offensichtlich sind unsere Politiker, Wirtschaftslenker und
Kirchenfürsten weder willens noch in der Lage noch haben sie das Wissen, um die
Neue Welt zu schaffen. Agni Yoga lehrt:
Es gibt
nur einen Weg, um die Neue Welt zu errichten: Von unten, den persönlichen Kanal
entlang.
Die
Menschheit bedarf der Reinigung ihres Daseins. So muss man mit der Umgestaltung
vom Herd, vom täglichen Leben aus beginnen. Das Lebensprinzip wird in der
ganzen Welt dem persönlichen Kanal entlang erneuert. (Herz 173)
Wir sind eine Graswurzelbewegung. Wir müssen
jeder einzeln dort, wo er steht, ganz allein, ganz von unten mit dem Neuen
Aufbau beginnen.
In Hermann Hesses Roman
„Das Glasperlenspiel“ ist schön geschildert, wie inmitten einer
materialistischen Gesellschaft langsam und unter großen Mühen die ersten Keime
einer neuen, geistigen Kultur erblühen. So sieht auch unser Weg aus.
Die Neue Welt beginnt im persönlichen Bereich
jedes Einzelnen.
Also in Deinem Heim und an Deinem
Arbeitsplatz. Von dort, von unten, von Haus zu Haus verbreitet sich die
Kosmische Ordnung mit der Zeit vollkommen natürlich über die ganze Erde.
Jeder einzelne Mensch kann und muss seinen
Stein zur Rettung der Welt beitragen!
Viele Menschen wollen sich nicht vorstellen,
dass sie am Weltenaufbau teilnehmen können. Mögen sie für den für sie
unsichtbaren Tempel Steine beitragen. (FW I, 492)
Du erkennst die Chance, aber auch die
Verantwortung:
Du bist es, der die Welt verändert!
In einem nächsten Schritt werden sich mehrere
solche vereinzelte Anhänger des Temple of Humanity zu
kleinen Gemeinschaften zusammenschließen. Aus solchen Kerngruppen, an die
andere sich anschließen können, entsteht mit der Zeit ein Neuer Aufbau.
2. Verwandlung in ein unsterbliches
Geistwesen
Nikolaus Roerich „Higher than Mountains“
Wir
setzen voraus, dass Ihr die Sendungen der Reihe „Experiment Unsterblichkeit“ gesehen
habt und auf dem Weg der Verwandlung in unsterbliche Geistwesen schon ein gutes
Stück vorangekommen seid. Wir hatten ja schon mehrfach gesagt:
Nur
Neue Menschen können die Neue Welt erschaffen.
Mit
dem alten, sterblichen, materiell und egoistisch gesinnten Menschen ist „kein
Staat zu machen“, schon gar nicht die Welt der Zukunft.
Die Neue Welt ist
eine Gemeinschaft von Geistwesen. (Nikolaus
Roerich „Zwenigorod“)
Wer zu uns gehören will, muss zu einem
Unsterblichen werden. Wenn Du mithelfen willst, die Neue Welt zu errichten,
musst Du zunächst selbst zu einem Neuen Menschen werden! Der erste und unumgängliche
Schritt, bevor Ihr an die Veränderung der Welt denken könnt, ist: Ihr selbst müsst
Euch verwandeln!
Du selbst musst die
Veränderung sein, die du in der Welt zu sehen wünschst. (Gandhi)
Ein neues Banner erfordert neue Menschen. (BGM I, 375 [440])
*****
Wir kommen zu einem höchst wichtigen
Erkenntnisschritt: Die Neue Welt besteht aus zwei Bausteinen:
Sie hat erstens einen sozialen Aspekt: Das
sind die 7 Prinzipien Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe,
Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Hierarchie, die das Zusammenleben
regeln.
Die Neue Welt hat zweitens aber auch noch
einen persönlichen Aspekt. Das beste System macht aus der Erde kein Heiligtum,
wenn die Menschen, die sie bewohnen, aggressiv, selbstsüchtig, gierig,
gewalttätig, gereizt, von niederen Leidenschaften versklavt oder von Zweifeln
heimgesucht sind.
Die Neue Welt, die nächste Evolutionsstufe,
von der wir hier sprechen, ist die Heimat der kommenden 6. Rasse. Also des
Neuen Menschen, der seine Ewige Individualität, seinen Feurigen Körper schon zu
einem guten Teil entwickelt hat; der die Übung „Feuriger Zustand“ praktiziert
und lernt, seine Seele in allen, auch den schrecklichsten Verhältnissen in
einem Zustand von hoher Schwingung zu halten.
Nur wenn solche Menschen zusammen leben,
schaffen sie um sich herum eine Atmosphäre von hoher Schwingung, wie sie in
einem Tempel herrscht: Eine Welt der Ruhe, des Friedens, der Freude und der
Feierlichkeit – ein Paradies.
*****
Wir gewinnen eine überraschende Erkenntnis:
Wir retten die Welt dadurch, dass wir die
nächste Stufe der Evolution erklimmen!
Wenn Du zu dem Neuen, unsterblichen
Geistmenschen der sechsten Rasse wirst, immer weiter wächst, Deinen Egoismus
überwindest, dieses größte Hindernis für das Wohlergehen der Erde, und das in Dir
verborgene geistige Potential immer mehr entfaltest – dann rettest Du zugleich auch
die Welt!
Es gilt nicht nur: Nur der Neue Mensch kann
die Neue, bessere Welt schaffen. Es gilt auch umgekehrt:
Sowie der Neue Mensch auftritt, beginnt die
Neue Welt. (Nikolaus Roerich
„Lama“)
Der Grund dafür ist: Die heutige Menschheit steckt
in einer Sackgasse wie die Dinosaurier, die Indianer oder die Aborigines. Wir
kommen mit unserem überholten Denken und unseren alten Methoden einfach nicht
weiter voran. Wir drohen daher aus der Evolution ausgeschieden zu werden oder
jedenfalls den Anschluss an die voraneilende Entwicklung zu verpassen, was auf
lange Sicht ebenfalls im Untergang endet.
Was aber ist der Ausweg aus einer Sackgasse?
Es gibt nur einen: Streben nach oben! Aufstieg auf die nächste Stufe!
Die irdische Welt ist wie eine Sackgasse:
entweder Aufstieg oder Vernichtung. (FW I, 157)
3. Jeder Ort ein Tempel
„Paradies auf Erden, Herrschaft der
Mahatmas, Temple of Humanity – gut und schön. Das sind
Träumereien, in unserer heutigen Welt unmöglich zu verwirklichen. Und
überhaupt: Ich bin ein kleiner Mensch. Ich habe keine Macht und keinen
Einfluss. Ich kann zur Verwirklichung dieses Ideals nichts beitragen. Ich
stecke selbst bis zum Hals in den Sorgen, die mir mein ganz normaler Alltag mit
Familie und Beruf bereiten. Ich kann mich nicht auch noch um die Rettung der
Welt kümmern!“
Dein
Einwand ist verständlich – aber nicht richtig!
Wir sind erneut an einer entscheidenden
Weichenstellung angelangt und kommen zu einem weiteren Erkenntnisschritt von
höchster Bedeutung: Wenn die ganze Erde ein Heiligtum werden soll, heißt das konkret:
Jeder
einzelne Ort zwischen Nordpol und Südpol, zwischen Rom und Tokio muss zu einem
Tempel werden! Die Konföderation Temple
of Humanity setzt sich zusammen aus vielen einzelnen kleinen
Tempeln!
Wir benötigen also gerade die Mitarbeit jedes
einzelnen Menschen, und zwar bis in den letzten Winkel der Erde hinein –
gleichgültig, wie groß oder klein, mächtig oder schwach, einflussreich oder (scheinbar)
bedeutungslos er ist!
Man muss jeden Tag an die Aufgaben der Neuen Welt
denken. Man muss der Neuen Welt zustreben, wie zu etwas, das bereits hinter der
Tür steht. Man darf die Besorgtheit um die Neue Welt nicht jemand anderem
überlassen, wenn jeder von uns für sie Verständnis aufbringen muss. (Herz 132)
Bis nicht jeder einzelne Mensch auf der Erde ein
Bürger des Weltstaates geworden ist und in einem Tempel wohnt, ist unser
Projekt noch nicht vollständig verwirklicht.
Wir verstehen jetzt, warum Agni Yoga immer
wieder darauf besteht: Entferne Dich nicht vom Leben! Gehe nicht in den
Himalaya! Verlasse nicht den gewöhnlichen Lebenskreis, in den Karma Dich
gestellt hat!
Jeder
Mensch muss lernen, an seiner Stelle den Tempel der Neuen Welt zu errichten!
Anders
kann die Welt der Zukunft nicht Wirklichkeit werden.
4. Werdet Lichtpunkte!
Für
Mitglieder einer höheren Zivilisation, die sich in einem Raumschiff nähern,
bietet unsere Erde ein heilloses Bild: Es überwiegen Egoismus, Streit und
Gewalt. Wir müssen uns dem Kosmos dringend besser präsentieren!
Vom Weltall aus gesehen, ist die Landkarte
der Welt der Zukunft noch weiß und leer. Noch kann man auf ihr kaum Orte
einzeichnen. Mit Deinem Tempel erscheint auf dieser Karte ein erster
Lichtpunkt. Wenn andere Menschen folgen, entsteht mit der Zeit ein Netz von
Lichtpunkten: Die Erde wird übersät mit Heiligtümern, und der Temple of Humanity ersteht von selbst.
Werde ein
Lichtpunkt!
Jeder einzelne Lichtpunkt ist ein Stein für
den Aufbau des Temple of Humanity. Er zieht
Aufmerksamkeit auf sich. Die Mahatmas
erkennen Deine Bemühungen und senden ihre Hilfe.
Wie
der Bergsteiger von seinen Gipfeln aus jedes Licht in dem dunklen Tal sieht, so
wird jeder helle Gedanke, den Sie in Ihrem Geist hegen, funkelnd aufleuchten,
mein Bruder, und die Aufmerksamkeit Ihres entfernten Freundes auf sich ziehen.
So entdecken wir unsere natürlichen Verbündeten in der Schattenwelt – und es
ist unser Gesetz, uns jedem solchen zu nähern, wenn auch nur der schwächste
Schimmer des echten „Tathagata“ [Buddha]-Lichtes in ihm ist. (MB I, 305)
Andere
Menschen nehmen die wunderbare Welt, die um Dich herum entsteht, wahr wie einen
Leuchtturm und werden dem Weg folgen, den Du ihnen weist.
Aber
auch die finsteren Kräfte gewahren das zarte Pflänzchen des Neuen Aufbaus und
werden alles daransetzen, es noch im Keim zu ersticken. Sei also auf Angriffe
gefasst!
5. Der Weg des Inneren
Tempels
Monopteros, Englischer Garten, München
„Soll ich mich jetzt als Handwerker
betätigen und aus Backsteinen und marmornen Säulen einen Tempel aufbauen?“
Nein, natürlich nicht. Wenn wir sagen: Jeder
Ort der Welt soll zu einem Tempel werden, bedeutet das: Alles, von der Hütte
bis zum Palast, muss sich verwandeln. Das geschieht aber nicht dadurch, dass
wir die Gebäude physisch abreißen und neu erbauen. Das nützt gar nichts. Entscheidend
ist etwas ganz anderes:
In
jedes Haus – wie immer es äußerlich gebaut ist – muss der Geist der Neuen Welt,
nämlich die Kosmische Ordnung einziehen.
Der
Tempel ist im Geist. (Herz 80)
Die Errichtung der
Welt der Zukunft ist ein geistiger, ein innerer Vorgang.
Das
Leben in der Neuen Welt, in einem Heiligtum ist ein Zustand des Bewusstseins!
Die
neue Welt wird jenseits von Grenzen und Umständen überall geboren. Die alte und
die neue Welt unterscheiden sich durch das Bewusstsein, doch nicht durch äußere
Kennzeichen. Das Alter und die Umstände sind ohne Bedeutung. (AY 55)
Du errichtest dort, wo Du lebst, Dein Inneres
Heiligtum. Darüber hatten wir in der Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“ schon
gesprochen. Das ist die nächste unerlässliche Grundlage unseres großen
Projektes: Wenn Du den Tempel der Neuen Welt nicht in Deinem eigenen Inneren
errichten und mit Leben füllen kannst, kannst Du ihn auf der materiellen Ebene
erst recht nicht erbauen.
Die Errichtung des Tempels im Herzen ist der
erste Schritt zur Erschaffung der Neuen Welt.
Natürlich wirst Du in der irdischen Welt
vielfach scheitern. Du tust jeden Tag, was Du kannst. Mehr wird nicht verlangt.
Die Hauptsache ist: Du darfst das Fundament, auf dem Du stehst, nie aufgeben: Das
Heiligtum in Deinem Herzen!
Die Neue Welt ist in Dir selbst!
Dort muss sie immer wieder errichtet und
verteidigt werden. Nur wenn Du selbst ständig in Deinem Inneren Tempel lebst,
kannst Du in einem nächsten Schritt Deine Umgebung in ein Heiligtum verwandeln.
Du musst erst Dein eigenes Leben in Ordnung bringen, bevor Du daran gehen
kannst, in der Welt eine höhere Ordnung zu errichten!
6. Errichtung
eines Stützpunktes der Neuen Welt
Banner
„Gemeinschaft Maitreyas“
Wir kommen jetzt zu dem entscheidenden
Schritt: Dein persönlicher Beitrag zur Errichtung der Welt der Zukunft lautet:
Du
verwandelst Deine Wohnung in einen Stützpunkt der Neuen Welt.
„Wie muss
ich praktisch vorgehen?“
Du schließt Dich unserer Bewegung an und trittst
als ein weiterer Konföderierter in die Föderation Temple of Humanity
ein.
So wirst Du zu einem Teil des Großen Plans! Wir
haben allerdings keine passiven, bloß fördernden Mitglieder und keine
stimmrechtslosen Vorzugsaktien. Bei uns kann nur derjenige mitmachen, der einen
aktiven und praktischen Beitrag zum Neuen Aufbau leistet. Das bedeutet:
Die
Welt der Zukunft wird zu materieller Realität, wenn immer mehr einzelne
Menschen dort, wo sie leben, eine Niederlassung, einen Außenposten der
Föderation Temple of Humanity errichten.
Der Temple of Humanity,
das Königreich Schambhala ist einstweilen ein Ideal, das überwiegend nur auf
der Feinstofflichen Ebene besteht. Wie alles Feinstoffliche, wie jede Idee
strebt es danach, sich auf der Erde als materielle Wirklichkeit zu verkörpern.
Das Königreich Schambhala bleibt unvollendet,
solange seine unterste, die physische Ebene noch nicht vollständig hergestellt
ist, solange es noch keine breite materielle Basis hat.
Du sorgst dafür, dass Schambhala jedenfalls
an einem Ort dieser Welt materielle Realität wird: in Deiner Wohnung.
Ist Dir eigentlich klar, was für eine
gigantische Aufgabe das ist? Dein Haus wird zu einem Ort, an dem, wie in Schambhala,
die Bedingungen aller drei Welten herrschen. Du verwirklichst bei Dir zu Hause die
Einheit der Welten und damit den Himmel auf Erden!
Schambhala ist der unentbehrliche Ort, wo
sich die geistige mit der materiellen Welt verbindet. In der Wohnstätte in den
Bergen steht das Tor zur geistigen Welt offen. Doch für Arbeiten an einem Ort,
wo der Geist in die Materie hinabgestiegen ist, müssen die Bedingungen beider
Ebenen vorhanden sein. (BGM II, 88, 91)
Der Plan des Agni Yoga lautet:
Du
errichtest dort, wo Du lebst und arbeitest, Deine eigene Höhere Welt.
Jeder Geist schafft
sich seine eigene Welt, und die Schönheit oder Hässlichkeit der geschaffenen
Welt hängt von der Qualität des Bewusstseins ab. (U II, 719 [319])
Damit beginnt eine Neue
Ära, die Welt der Zukunft – selbst wenn es zunächst nur bei Dir und einigen wenigen
anderen ist!
*****
„Wie errichte ich einen solchen Stützpunkt?
Ich habe auf mein Türschild „Klein-Schambhala“ geschrieben. Wie fülle ich dieses
Ideal mit Leben? “
Du unterstellst Dich der Herrschaft der
Bruderschaft von Schambhala.
Du wirst ein Bürger von Schambhala, der
Föderation Temple of Humanity.
Die Welt der Zukunft gewinnt einen neuen
Staatsbürger. Du wirst auf die Verfassung vereidigt und versprichst, die
Gesetze des Staates einzuhalten, zu dem Du von jetzt an gehörst.
Du wechselst – jedenfalls im Geist – die
Staatsbürgerschaft. Deine Loyalität gegenüber Deinem früheren Staat, Volk,
Nation und Familie endet weitgehend. Sie besteht nun zunächst und vor allem gegenüber
den Mahatmas.
Einst
Kinder vieler Völker, jetzt Männer eines Volkes, des Volkes der Universellen
Bruderschaft; einst Untertanen vieler Könige und Bürger vieler Länder, jetzt
Untertanen eines Königs – des Königshierophanten im Land der Großen Weißen
Loge. (ALH II, 129)
Deine Wohnung wird zu einem Teil des Staatsgebietes
von Schambhala, der Föderation Temple of Humanity.
Sie wird ab jetzt von Schambhala aus regiert.
Hier bestimmt als oberster Regierungschef und Herrscher der Mahatma M.
Durch Deinen Beitritt erweitert sich das
Staatsgebiet des Weltstaates der Zukunft!
„Was genau soll ich tun?“
Du führst bei Dir zu Hause die 7 Prinzipen
der Neuen Welt ein: Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe,
Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Hierarchie.
Diese wenigen, dürren Worte sind in
Wirklichkeit das Programm für eine friedliche Revolution! Du überwindest den
schrecklichen Relativismus, der heute überall herrscht: Der nichts sicher weiß,
nichts fest glaubt, alles in den Schmutz zieht und dem nichts heilig ist; der behauptet,
es bestünden so viele Wahrheiten und Gerechtigkeiten,
wie es Menschen gibt; der keinerlei Unterscheidung mehr wagt und noch die
hässlichsten Machwerke als Kunst ausgibt.
In Deinem Haus gibt es nur die eine Wahrheit
und die eine Gerechtigkeit, und Du setzt sie durch. Du kämpfst an Deiner Stelle
für Schönheit und Harmonie (siehe dazu die Sendungen „Erweiterung des
Bewusstseins“ und „Die Neue Welt: Rechtspflege, Eigentum, Kunst usw.“), also
für den Einklang mit der Kosmischen Ordnung.
*****
Wir wollen Gemeinschaften bilden, die sich
der Weltregierung der Bruderschaft unterstellen. Wenn Du mitmachen willst und
Du Dich um Aufnahme bewirbst, musst Du zunächst beweisen, dass Du allein nach
den Geboten der Mahatmas leben kannst! Wenn Du das noch nicht einmal in Deinem
stillen Kämmerlein schaffst, wird es Dir unter den viel schwierigeren
Bedingungen einer größeren Gruppe von Menschen oder gar der Weltgemeinschaft erst
recht nicht gelingen.
Dein
Heim ist ein Ort der Reinheit und Feierlichkeit inmitten einer verderbten Welt. (Nikolaus Roerich
„Holy City“)
Jedenfalls hier, wenn schon nirgendwo anders,
gilt die Kosmische Ordnung, das Gesetz der Hierarchie, der Höhere, Göttliche
Wille.
Du gestattest nichts Unreinem den Zutritt. Du
lässt nichts Niedriges wie Streit und Begierden, keinen Egoismus, keine
Gereiztheit, keine groben oder hässlichen Gedanken, Worte oder Taten zu.
Wie im Himmel, so auf Erden: Das, was es im
Himmel nicht gibt (z. B. Alkohol), gibt es auch bei Dir nicht. Das, was im
Himmel gilt, gilt auch bei Dir.
*****
Jeder Besucher, der Dein Reich betritt, muss
sich den hier geltenden Bräuchen anpassen. Wie sagen die Engländer so schön:
My home is my castle.
Sie bringen damit zum Ausdruck: Jedenfalls in
Deinem privaten Bereich bist Du der unumschränkte Herrscher. Hier hat niemand
anderer zu bestimmen als Du. In diesem Reich bist Du der König und setzt die
Regeln und Bräuche von Schambhala durch. Du wachst über Einhaltung der höheren Gesetze
und lässt keine Abweichungen zu. Du duldest nicht, dass Dein Heiligtum durch
unwürdiges Verhalten entweiht wird.
In Deinem Haus bist Du der Vertreter der
Hierarchie, der für die Einhaltung der Kosmischen Ordnung verantwortlich ist.
*****
In früheren, besseren Tagen gab es über die Erde
verstreut viele Niederlassungen der Bruderschaft, unter anderem in Indien,
Ägypten, Russland England, Frankreich, Italien und Deutschland. Als sich die
Verhältnisse verschlechterten, waren die Meister gezwungen, alle diese Aschrams
aufzulösen und die wenigen verbliebenen Mitarbeiter in das Hauptbollwerk im
Himalaja zurückzuziehen.
Viele
Aschrams mussten in den Himalaya übersiedeln, da die Atmosphäre der anderen
Orte unerträglich geworden war. Auch der letzte ägyptische Aschram war
gezwungen, in den Himalaya überzusiedeln, da jedem die Ereignisse in Ägypten
selbst und den angrenzenden Gebieten unübersehbar klar wurden. Rechtzeitig zum
Harmagedon mussten alle Aschrams um Unsere Wohnstatt in den Bergen des Himalaya
versammelt werden. (Br II, 19)
Diese verhängnisvolle Entwicklung müssen wir
schrittweise wieder umkehren!
Dazu müssen wir wieder ganz bei null anfangen
und an vielen Orten neue Bollwerke errichten. Dazu trägst Du bei, in dem Du
Deine Wohn- und Arbeitsstätte in einen Außenposten von Schambhala verwandelst.
„Ich verstehe noch nicht ganz: Was genau
ändert sich an meinem Leben? Welche Gesetze und Bräuche soll ich einführen?“
Eine entscheidende Frage. Die Ordnung, die Du
bei Dir zu Hause aufrichtest, wird von den 10 Grundpfeilern der Praxis des Agni
Yoga geprägt, also vor allem von Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und
Eingliederung in die Hierarchie. Darauf werden wir später in dieser Sendung noch
näher eingehen.
Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Du
sprichst an jedem Morgen siebenmal die Wörter „Morya Maitreya“ aus (BGM I,
332 [388]), zum Zeichen Deiner Unterstellung unter die Herrschaft der
Mahatmas
Du hisst jeden Morgen das Banner der
Föderation. Ja wirklich, ich meine das ernst: Rolle es abends zusammen,
entfalte es am Morgen und stelle es auf Deinen Arbeitstisch oder hänge es an die
Wand. (Banner
„Gemeinschaft Maitreyas“)
Du stellst an prominenter Stelle ein
Bild mit dem Porträt des Mahatma Morya auf, so wie eine Fotographie des
Staatsoberhauptes überall in der Welt in jeder Amtsstube hängt. Unter Seinem
Bild, vor Seinem Angesicht kann es kein unwürdiges Verhalten geben.
Leben
und arbeiten unter dem Bild, in Gegenwart und im Geist der Bruderschaft ist die
Grundlage der Neuen Welt!
Abschnitt II: Dein tägliches Arbeitsprogramm
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
„Das ist mir immer noch zu allgemein und zu abstrakt.
Die früheren Sendungen habe ich verinnerlicht. Ich bin vorangekommen mit den
Übungen, mich in einen Geistmenschen zu verwandeln und in meinem Inneren Tempel
zu leben. Was konkret und praktisch soll ich nun tun, um hier bei mir einen
Stützpunkt der Neuen Welt zu errichten?“
Gut, kommen wir zu einem Herzstück dieser
Sendung: Lass uns das Arbeitsprogramm des Einzelnen Schritt für Schritt
durchgehen, der an seiner Stelle die Neue Welt errichten will.
Wir wiederholen: Was ist unser Ziel?
Wir wollen eine Welt aufbauen, die ein Tempel
ist. In der also die Kosmische Ordnung, die 7 Prinzipien der Neuen Welt (Wahrheit,
Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe, Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl
und Hierarchie) tatsächlich gelten und in der Wesen von hoher Schwingung um
sich herum eine Atmosphäre von Ruhe, Frieden, Freude und Feierlichkeit
schaffen.
Deine große, herrliche Aufgabe, der erste,
unabdingbar notwendige Schritt hin zu diesem Paradies lautet:
Schaffe eine solche Welt bei Dir zu Hause und
an Deinem Arbeitsplatz!
„Wie
soll ich damit beginnen?“
1. Meditationszimmer
Deine Arbeit an der Errichtung des Himmels
auf Erden beginnt bei Dir zu Hause: Zuerst machst Du den Raum, in dem Du lebst,
zu einem Heiligtum. Wie das geht, hatten wir in der Sendung „Der Weg des
Inneren Tempels“ bereits besprochen.
Du stellst durch die Meditation zunächst in
Dir selbst und dann durch Deine Ausstrahlung in Deinem Zimmer eine feierliche Atmosphäre
her und schaffst so einen heiligen Ort.
*****
Du musst die Feinde der Neuen Welt, nämlich
niedrige Schwingungen wie Selbstsucht, Neid, Gier, Gereiztheit, Grobheit, Wut,
Zorn, Hass, Trägheit, Zweifel, Angst und Niedergeschlagenheit zunächst aus
Deinem eigenen Herzen vertreiben, bevor Du daran denken kannst, sie auf der
materiellen Ebene auszurotten. Du musst Deine eigene Schwingung hochhalten; nur
so kannst Du Deine Umgebung erheben.
Es ist keine Spielerei und keine Kleinigkeit,
sondern eine gigantische Errungenschaft, wenn jedenfalls in Deinem
Meditationszimmer die Neue Welt Realität wird!
Damit leistest Du der Menschheit einen großen
Dienst! Das ist der Beginn einer Neuen Zeit!
Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Vergiss
nicht: Die Neue Welt tritt in Deinem Zimmer nicht physisch in Erscheinung! Du
reißt nicht Dein Haus ein und
baust ein neues dafür. Der Raum, in dem Du lebst und arbeitest, bleibt
äußerlich fast unverändert!
Du errichtest die Welt der Zukunft dadurch,
dass Du diesen Raum mit einem neuen Geist erfüllst.
Die Neue Welt ist ein Überbau, eine geistige
Ordnung, eine Feinstoffliche Realität, die über Deinem Aufenthaltsort errichtet
wird.
Wie der Staat Bundesrepublik über dem Teil
der Erde, der „Deutschland“ genannt wird.
Du wölbst über Deinen Wohnort die Kosmische
Ordnung, die Lebensweise von Schambhala. Du erbaust eine geistige Realität, die sich
über der materiellen Ebene erhebt.
Wenn Du in der morgendlichen Meditation dieses
geistige Paradies um Dich herum geschaffen hast, kannst Du es überall hin
mitnehmen. Wir erinnern uns an Yogananda:
Praktiziere
Meditation, und du wirst finden, dass du in deinem Herzen ein tragbares
Paradies birgst.
So trägst Du das Reich der Zukunft in die
Welt hinaus. Wer Dich besucht, tritt ohnehin in Dein Heiligtum ein. Wenn Du
jemand anderen besuchst, bringst Du es mit. So ist der Tempel im Herzen die
Grundlage für den Tempel in Deinem Zimmer, und dieser wiederum die Grundlage
für den Welt-Tempel.
*****
Deine Hauptaufgabe ist, diese geistige
Realität, dieses Gedankengebäude im Lauf des Tages in den Stürmen des irdischen
Lebens zu verteidigen.
Ein Haus aus Stein steht jahrhundertelang,
wenn Du es einmal errichtet hast. Die fragile geistige Ordnung der Neuen Welt dagegen
musst Du an jedem einzelnen Morgen neu aufbauen und im Lauf des weltlichen
Tages bewahren.
Das Wichtigste von allem ist ab jetzt: Du
bist tatsächlich ein Neuer Mensch und lebst tatsächlich im Himmel.
Erst und nur dann, wenn diese feinstoffliche
Realität hergestellt ist, kümmerst Du Dich um Deine Aufgaben auf der
materiellen Ebene.
Deine Arbeit auf dem geistigen Plan ist
vorrangig, die in der materiellen Welt nachrangig.
2. Familie
Schon schwieriger wird es, die Neue Welt auf
die ganze Wohnung auszudehnen, in der Du mit Deiner Familie, mit Partner und
Kindern lebst. Gib Dich keinen Illusionen hin: Das ist eine gigantische
Herausforderung, ein schwerer Kampf.
„Meine Familie teilt mein Ideal gar nicht. Sie
will von Agni Yoga, den Mahatmas und der Errichtung einer Neuen Welt nichts
wissen.“
Ja, es ist tatsächlich eine allgemeine
Erfahrung: Der geistige Mensch findet in der eigenen Familie meistens kein
Verständnis, keinen Widerhall und keine Gefolgschaft. Du darfst dich der
traurigen Erkenntnis nicht verschließen: Oft beginnt die Fremde, das Chaos, die
böse Welt in Deinem eigenen Haus, direkt vor der Tür deines Meditationsraumes.
Oft kann man beobachten, dass ein einzelnes
Mitglied einer Familie nach geistiger Bildung strebt und auf den besonderen
Hohn aller übrigen trifft. In einer solchen Situation ist es für den einen
nötig, allen Mut gegen die groben Angriffe der anderen zu sammeln. Nur selten
zeigt sich, dass die Mehrheit zum Licht strebt und in gemeinsamer Anstrengung
der Finsternis zu widerstehen vermag. (Br II, 266)
Nun sollst Du nicht missionieren. Es ist
verlorene Liebesmühe zu versuchen, Widerwillige zu bekehren. Gehe vielmehr ganz
praktisch in zwei Schritten vor:
Erster Schritt:
Verhindere durch Deine bloße Anwesenheit, Deine Ausstrahlung, Deine Autorität, Deine geistige Hilfe, dass es in
Deinem Familienkreis niedrige Schwingungen, hässliche Gedanken, Gefühle, Worte
oder Taten gibt; dass Selbstsucht, Neid, Gier, Niedergeschlagenheit, Kränkung,
Verletzung, Gereiztheit, Zweifel, Streit oder Aggressivität aufkommen, die das
Heiligtum entweihen.
Nachdem
Du diese Feinde der Neuen Welt aus Dir selbst vertrieben hast, machst Du Dich
jetzt daran, sie aus Deinem Heim zu verjagen, wie Jesus die Händler aus dem
Tempel. (El Greco
„Vertreibung der Händler aus dem Tempel“)
Sorge stattdessen für hohe Schwingungen, für
aufbauende, erhebende, hilfreiche, nützliche, das Ideal von Schambhala
fördernde Gedanken, Gefühle, Worte und Taten. Weite Deinen Inneren Tempel aus!
Kämpfe gegen Geschrei, Emotionen und Streit, fördere Selbstbeherrschung, die
Herrschaft des Geistes. Schaffe in Deinem Heim die würdige und feierliche Stimmung
eines Tempels!
Mögen alle Familienmitglieder sich gegenseitig
helfen, die Schwingung des Einzelnen hoch zu halten und sich bei einem Absturz
sogleich wieder zu erheben.
Das ist in Wahrheit gar nicht abgehoben oder
esoterisch, im Gegenteil: Es ist doch der Traum einer jeden Familie, mitten in
den Stürmen der Welt eine Oase der Reinheit, des Friedens, der Ruhe, der
Freude, der Harmonie und der Liebe zu schaffen!
Notwendig ist eine gründliche Reinigung der
Atmosphäre der ganzen Erde. Agni Yoga spricht von „Reinigung des Raumes“. Das
muss im kleinsten persönlichen Bereich jedes einzelnen Menschen beginnen.
Zweiter Schritt: Wölbe den Überbau der Gesetze und Bräuche von
Schambhala über Deine ganze Familie, damit Deine Wohnung ein Teil des
Staatsgebietes der Föderation Temple of Humanity
wird.
Arbeite gemeinsam mit Deinem Partner und
Deinen Kindern daran, die 7 Prinzipien der Neuen Welt (Wahrheit, Gerechtigkeit,
Schönheit und Liebe, Selbstlosigkeit, Dienst am Allgemeinwohl und Hierarchie)
zu verwirklichen! Überwinde so jedenfalls bei Dir im Haus Not, Leid, Egoismus,
Krieg, Armut und Arbeitslosigkeit.
Schon die Kinder können und müssen dazu ihren
Beitrag leisten, insbesondere zu den in dieser kleinen Gemeinschaft notwendigen
Arbeiten. Lehre sie mit Deinem Beispiel, für die Prinzipien der Höheren Welt einzustehen.
Der Mensch muss in sich ein unentwegtes
Streben zum Höchsten entwickeln und sich darin an den kleinsten Beispielen des
Alltagslebens üben. (Br II, 431)
*****
Die Familie ist die Keimzelle, das
Laboratorium der Gemeinschaft der Zukunft.
Auf die Familie wird in allen Lehren als auf
die Säule der gesamten Zukunft hingewiesen. Man sollte die Familie als Herd der
Bewusstheit und der Zusammenarbeit ansehen. (Herz 549)
In der Familie kann und muss all das erprobt,
geübt und verwirklicht werden, was später in der Weltgemeinschaft Realität
werden soll!
Wie willst Du mit Deiner Familie eines Tages
in einem Agni Yoga-Dorf oder -Staat leben, wenn Ihr noch nicht einmal
untereinander die dort geltenden Bräuche und Regeln einhalten könnt?
Die wahre Familie ist das Urbild des
Gemeinschaftslebens. Sie kann Zusammenarbeit, Hierarchie und sämtliche
Bedingungen der Bruderschaft personifizieren. Solche Familien sind aber sehr
selten. Ohne Aufbau des Heimes kann man nicht an den Aufbau des Staates denken.
Welche Vorstellung können Menschen von der Bruderschaft haben, welche die Würde
des Staates und des Heimes nicht verstehen? Ist das Gefühl der Würde
verlorengegangen, kann kein einzelner Erlass es wiederherstellen. (Br I, 57)
Die Hauptaufgabe der Familie ist natürlich die
Erziehung unserer Kinder zu Neuen Menschen. Darüber sprechen wir später in
dieser Sendung noch genauer.
*****
Die Familie ist ein riesiges Übungsfeld für Euch
künftige Erbauer Höherer Welten! Hier könnt Ihr üben, unter allen Umständen,
inmitten all der Unvernunft und Emotionen, unerschütterlich Ruhe und
Gelassenheit, den Feurigen Zustand höchster Schwingung zu bewahren und die 7
Prinzipien der Neuen Welt durchzusetzen.
Denke nur an Sokrates mit seiner geradezu
sprichwörtlich streitsüchtigen Ehefrau Xanthippe: Es war sicherlich kein
Zufall, sondern karmisch bestimmt, dass einer der größten geistigen Lehrer der
Menschheit bei sich zu Hause eine solche Prüfung und vor allem Lehre
durchmachen musste.
Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Löse
die normalen Alltagsprobleme im Sinne der Neuen Welt. Dabei musst Du die Worte
Agni Yoga, Mahatmas oder nächste
Evolutionsstufe gar nicht im Mund führen. Du machst auf der Grundlage Deines Ideals
liebevoll praktische Vorschläge zur Verbesserung des Lebens.
Mögest
Du mit Deinem Wissen und Deiner Stellung als Geistwesen wie ein großer Bruder
sein, der seinen kleinen Geschwistern weiterhilft. (Tizian „Tobias und der Engel“)
3. Arbeitsplatz
Georges de La Tour „Heiliger Josef als
Zimmermann“
Du schreitest weiter voran, indem Du Deinen
Arbeitsplatz zu einem Heiligtum, einer Niederlassung von Schambhala machst.
Auch das ist eine gigantische Herausforderung!
Nehmen wir zunächst an: Du bist selbständig,
zum Beispiel als Handwerker, Einzelhändler, Rechtsanwalt, Bauer, Architekt oder
in einem medizinischen Beruf. Dann liegt es in Deiner Hand, Deinen Betrieb so
zu organisieren, dass hier die Grundsätze des Temple of Humanity
gelten, auf die wir später noch näher eingehen werden: Selbstlose Berufsarbeit auf
ethischer Grundlage ohne Ausbeutung der Natur oder der Mitmenschen, nicht zur
persönlichen Bereicherung, sondern als Dienst am Allgemeinwohl.
Du verwirklichst einen Traum: Deine Arbeit
ist Gottesdienst!
In Deinem Arbeitsraum hängt an der Wand oder
steht auf dem Schreibtisch ein Bild Buddhas, Jesus‘ oder eines der Mahatmas.
Damit erklärst Du denen, die Deine Hilfe suchen: Ich diene im Namen der
Hierarchie selbstlos dem Allgemeinwohl.
Mögen
diese Arbeiter überzeugt sein, dass von ihrem Arbeitstisch aus ein unsichtbarer
Faden zu Uns gespannt ist. Unsichtbar werden Wir ihnen helfen. (Br II, 27)
Das ist nicht leicht in einer materialistisch
eingestellten Umwelt. Auf viele Aufträge oder Kunden wirst Du mit einer solchen
Einstellung verzichten müssen.
*****
„Ich bin aber nicht selbständig, sondern
angestellt in einem kapitalistisch arbeitenden Unternehmen. Da habe ich keine
Macht, die Einhaltung der Arbeitsethik von Schambhala durchzusetzen.“
Du musst in der Welt, wie sie nun einmal ist,
Deinen Lebensunterhalt verdienen. Auch dort kannst Du viel tun: In jedem Fall
musst Du darauf achten, an verbrecherischen Praktiken nicht mitzuwirken.
Du kannst, genau wie in Deiner Familie, in
Deinem Arbeitsumfeld die Feinde der Neuen Welt, nämlich niedrige Schwingungen
wie Selbstsucht, Neid, Gier, Gereiztheit, Grobheit, Wut, Zorn, Hass, Trägheit, Zweifel,
Angst und Niedergeschlagenheit bekämpfen und dafür sorgen, dass Ruhe, Frieden,
Harmonie und Freude herrschen.
Du kannst Dein virtuelles Heiligtum auch über
Deinen Arbeitsplatz wölben und Worte und Taten verbannen, die der Würde eines solchen
Ortes nicht entsprechen.
Du kannst, wo immer es möglich ist, das
Bewusstsein dafür schärfen, dass ethisches auf lange Sicht das erfolgreichere
Wirtschaften ist. Und Du kannst im Interesse aller die Qualität der Arbeit in kleinen
Schritten anheben, beginnend an Deinem eigenen Arbeitsplatz. Wirkliche
Verbesserungen werden schließlich auch die Billigung Deiner Vorgesetzten
finden.
Die Suche nach besserer Qualität stellt
bereits ein Streben in eine bessere Zukunft dar. (Br II, 839)
Wenn Du gar keine Möglichkeit findest, in
Deinem Beruf dem Allgemeinwohl zu dienen, kannst Du Dich ehrenamtlich engagieren:
Beim Roten Kreuz, in der Kirche oder einer der vielen anderen gemeinnützigen
Institutionen.
4. Die Bedeutung des Alltags
„Der
alltägliche Kleinkram in Familie und Beruf und die Erhabenheit der Welt der
Zukunft – schließt sich das nicht aus?“
Nein! Wir sind hier bei einer der
Kernaussagen des Agni Yoga! Du darfst auf keinen Fall den Alltag – den All-Tag!
– geringschätzen!
Für die Menschen ist der Alltag gewöhnlich
besonders schrecklich. Für sie ist er ein Symbol von Ermüdung und Abstieg. Für
Uns hingegen ist der Alltag ein Vervollkommnen und ein Aufstieg. Er öffnet die
Tore der Unbegrenztheit. Man kann den Alltag liebgewinnen, denn er stählt den
Geist und verleiht Mut. (Hier 176)
Wir können viele hohe Worte machen über die
Welt der Zukunft und das Herabsenken des Ideals von Schambhala auf die
materielle Ebene – letztlich läuft alles doch nur auf eines hinaus:
Wir müssen die Neue Welt im Alltag, in jeder
Familie und an jedem Arbeitsplatz verwirklichen – wo sonst?
Wenn Du ein Agni Yogi sein willst, musst Du mit
der Errichtung der Neuen Welt in Deinem Haus und in Deinem Beruf beginnen – wo
sonst? Himmel auf Erden bedeutet Himmel im Alltag – wo sonst?
Die Neue Ära
beginnt in Unserem All-Tag!
Nur dann wird die Bewegung dauerhaft und fest
gegründet sein.
Gerade im gewöhnlichen alltäglichen Leben
werden die Grundlagen für die Größe der Welt gelegt. (FW II, 97)
Möge man über unsere Bemühungen sagen können:
Von hier und heute geht eine neue Epoche der
Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen. (Goethe am
20.09.1792 angesichts der Kanonade von Valmy, dem unerwarteten Erfolg der
Truppen der Französischen Revolution)
Wie wollen wir darangehen, das Reich der
Zukunft weltweit aufzubauen, wenn es uns das noch nicht einmal bei uns zu Hause
gelingt?
Die große Kunst ist: Das Erhabene gerade im alltäglichen
Leben Realität werden zu lassen.
Um nur ein Beispiel zu geben: Wenn es Dir
nicht gelingt, jetzt, hier und heute, bei Dir zu Hause ohne Alkohol, Fleisch,
Tabak und Süßigkeiten, ohne Gereiztheit, Niedergeschlagenheit und Neid
auszukommen, schaffst Du das in einer größeren Gemeinschaft erst recht nicht.
Dasselbe gilt für alle übrigen Regeln, die in Schambhala gelten.
Wir sehen erneut (Sendung „Die Überirdische
Welt“): Die Frage ist nicht: Kommst Du in den Himmel? Sondern: Lebst Du schon
im Himmel, oder vertreibst Du Dich selbst daraus?
Möge jede Stunde in Familie und Beruf Arbeit
an der Errichtung der Neuen Welt sein!
Statt einem Rückzug ins Kloster, wie er
früher den geistigen Menschen nahegelegt wurde, baust Du Deinen Tempel bei Dir
zu Hause auf und heiligst damit den Alltag.
In Deinen Räumen findet ein Experiment von
weltweiter Bedeutung statt!
Intellektuelle experimentieren mit Ideen,
Mönche dagegen mit ihrem Leben. (Raimondo Panikkar)
Diese Bestrebung verklärt Dein ganzes Leben,
indem sie jedem Moment einen höheren Sinn verleiht!
Der irdische Mensch muss sich seiner
Verantwortung für den weltweiten Aufbau bewusst sein. (Br II, 838)
Das ist das Wunderbare am Agni Yoga: Es gibt
nichts Abstraktes. Nur das zählt, was Deinen Alltag verbessert.
Alles was Du denkst und fühlst, sagst und
tust, sogar das, was Du nicht sagst und nicht tust, baut entweder das Kunstwerk
der Neuen Welt auf oder reißt das bereits mühsam errichtete Gebäude wieder ein.
Der geringste unwürdige Wunsch kann einen
bereits vorbereiteten Aufbau zunichtemachen. (Herz 207)
5. Herrschaft des Geistes
Kaiser Augustus
Du musst stark sein, geistige Macht
(psychische Energie) aufbauen, wenn Du Deine Ideale, Deine Vorstellung vom
Paradies auf dieser verderbten Erde durchsetzen willst.
Du musst zunächst Dich selbst und dann die
umgebenden Umstände beherrschen.
Du musst sofort spüren und gegensteuern, wenn
Du Dir selbst oder die Situation Dir entgleitet.
Beides hängt zusammen: Sowie Du Dich gehen
lässt, selbst nicht mehr unter der Herrschaft des Geistes stehst, und wenn es
nur für einen Moment ist, verlierst Du Deine geistige Kraft und kannst Du die
Herrschaft des Geistes auch in der Umgebung nicht errichten. Wir sehen erneut: Die
Macht über die Umstände fließt aus der Macht über Dich selbst.
Wenn
Du Dich selbst nicht beherrscht, kannst Du auch die Verhältnisse nicht
beherrschen.
6. Die Wüstenprinzessin
Du
kannst Dich als einen Missionar, einen Entwicklungshelfer oder ein Wesen aus
einer Höheren Welt, einer
geistigeren Sphäre ansehen, das unter unzivilisierten Barbaren ein Zentrum
einer höheren Kultur aufbaut.
„Kannst Du ein Beispiel geben?“
Im Jahr 1870 begegnet die französische Dame
Aurélie Picard einem arabischen Prinzen, heiratet ihn und folgt ihm in seine
Heimat, die Sahara. Dort stößt sie auf primitive Verhältnisse und kann gar nicht anders, als ihre französische
Zivilisation einzuführen: Das Haus wird gründlich gereinigt, Sand und
Ungeziefer hinausgeschafft; man isst nicht mehr auf dem Fußboden mit den
Händen, sondern am Tisch mit Messer und Gabel. Die Wüstenprinzessin sorgt
dafür, dass im Dorf kein Müll mehr auf die Straße gekippt wird. Sie heilt
Kranke und richtet eine Schule für die Kinder ein. Rund um den neu errichteten
Palast Kourdane macht Frau Picard die Wüste urbar und
verwandelt sie in einen blühenden Garten. Über ihr abenteuerliches Leben dort
erzählt der Bestseller „Die Wüstenprinzessin“ von Roger Frison-Roche
(französisches Original mit dem Titel „Djebel Amour“).
Ähnlich
musst Du Deine Arbeit betrachten: Ganz praktisch auf Verbesserung,
Verschönerung und Erhebung des alltäglichen Lebens ausgerichtet.
Du
bist ein Schöpfer, ein Erbauer Neuer Welten! Was kann es Größeres geben?
Abschnitt III: Dein Verhältnis zur Umwelt
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
„Ich bin nicht allein auf dieser Erde. In
welchem Verhältnis stehe ich mit meinem Tempel zu meiner Umgebung?“
1. Dein Heim: Ein Außenposten
des Temple of Humanity
Wir
sind Pioniere, die in der Wildnis ein Neues Land aufbauen.
Du lebst in der Diaspora. Dein Heim ist
ein Vorposten und Stützpunkt einer höheren Zivilisation inmitten einer
feindlichen Umgebung, ähnlich wie die Forts der weißen Siedler im Indianerland.
Dein Haus und Dein Arbeitsort ist ein Teil
der Welt der Zukunft. Die Menschen, die Dich aufsuchen, müssen spüren:
Hier ist die Neue Welt!
Sie betreten Deinen Tempel und sollen ihn erhoben
wieder verlassen.
Wie
schafft denn ein Hierarch auf Erden? Indem er alles erhebt, was ihn umgibt. (AY
663)
Missionieren ist nicht der Weg des Agni Yoga.
Wir stellen uns nicht schreiend auf den Marktplatz und preisen das hohe Wissen
an wie sauer Bier.
Man
kann nicht ohne Verachtung zusehen, wie die Lehre auf dem Markt mit einem
Rabatt verkauft wird. Lernt verstehen, dass die Lehre, im Bewusstsein ihres
Wissens, sich niemals auf dem Markt zur Schau stellen wird. (Gem 129)
Besser ist: Überzeuge Deine Mitmenschen durch
Dein leuchtendes Beispiel. Führe ihnen eine schönere, lebenswertere Welt deutlich
sichtbar vor Augen.
Möge Dein Tempel ein „Kloster zur Rettung der
Welt“ sein: Ein Magnet, das Zentrum einer Bewegung, an die andere sich
anschließen können.
Die allermeisten Menschen sind nicht schlecht
und sehen durchaus, dass es so wie bisher nicht weitergeht. Sie sind voller
guten Willens und suchen nach Möglichkeiten, um an einem Neuen Aufbau mitzuwirken,
finden aber keine Gelegenheit dazu.
Die
Menge staut sich vor den Toren der Neuen Welt, doch sie kennt den Zugang nicht.
(BGM I, 237 [271]
Viele
reine Geister sind schon bereit, sich der bewussten Arbeit anzuschließen, doch
sie suchen noch, wie sie sich nähern können. (FW I, 489)
2. Kampf
Nikolaus Roerich „Holy City“
Das Verhältnis zu Deiner Umwelt muss aber auch
mit dem Wort Kampf beschrieben werden.
Direkt
vor Deiner Tür beginnt der Dschungel, die Hölle, das Reich der Ungeheuer, die
versuchen, Deine Welt zu überfluten und in den Abgrund zu reißen. (Nikolaus Roerich „Holy
City“)
Um Deinen Tempel herum herrschen Not und
Leid, die primitiven Verhältnisse einer zurückgebliebenen Zivilisation. Dein
Staatsgebiet mit seiner höheren Kultur muss fest und sicher wie eine Insel der
Seligen, wie ein Leuchtturm in der Dunkelheit stehen und den Menschen Hoffnung
geben.
Das umgebende Chaos sieht Dein Heiligtum als
einen Feind an, den es vernichten oder aufsaugen, auf sein Niveau
herunterziehen will, wie die Indianer die Forts der Weißen. Du musst ständiger
Angriffe gewärtig sein und Deine Festung mit allen Mitteln verteidigen. Du
musst unbedingt die Reinheit des Ortes
und Deine persönliche Würde bewahren.
Der
Neue Aufbau kann nirgendwo anders beginnen als auf der alleruntersten Ebene. Wir
errichten unseren Tempel mitten im tiefsten Sumpf, in der Hölle der
schrecklichen geistfeindlichen Verhältnisse. (Graun, Südtirol)
3. Erhebung der Umgebung
Nikolaus Roerich „Von Jenseits“
Wenn
Du Deinen Tempel verlässt und in die Welt gehst, bist Du wie ein König, der aus
seinem Schloss herunter steigt ins
Dorf, unter das Volk, zu seinen Kindern, um das dortige Chaos zu lichten und
Ordnung (Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe) zu stiften.
Es ist ganz wichtig, dass das nicht nur eine
abstrakte Idee bleibt.
Du
musst Dich wirklich mit der Gestalt im weißen Gewand identifizieren und als
Vertreter einer höheren Kultur auftreten, der in eine Welt der Dunkelheit, der
Unwissenheit und der Barbarei absteigt, um dort zu helfen und das Leben zu
verbessern. (Nikolaus
Roerich „Von Jenseits“)
Deine Aufgabe ist, Deine Umgebung (in unserem
Beispiel die Indianer) so weit wie möglich auf das Niveau der höheren
Zivilisation der Neuen Welt zu erheben.
Er weiß, wie schwierig es ist, sich unter Tigern zu
erheben und andere in die höheren Sphären zu führen. Aber das ist die Arbeit
jener, die mit der Neuen Welt beginnen. Denn sogar der Anfang muss bemerkbar
sein. (Herz 292)
„Das ist noch etwas undeutlich. Gibt es
Beispiele aus dem täglichen Leben?“
Ein moderner Heiliger
ist der Japaner Mikao Usui, der Begründer der
Reiki-Heilmethode. Er ging in die Elendsviertel von Kyoto, um Reiki zu spenden,
also geistige Energie (in der Sprache des Agni Yoga: psychische Energie). So
gab er den Armen und Kranken ihre Lebenskraft und Lebensfreude zurück, womit
sich auch ihr körperlicher und seelischer Zustand besserte.
Ebenso kannst Du
Deine eigene Feurigkeit an andere Menschen weitergeben (womit Du den Neuen,
unsterblichen Menschen verbreitest). Ebenso kannst Du durch Deine eigene hohe
Schwingung die Schwingung Deiner Umgebung erheben (womit Du die Neue Welt
verbreitest). Das ist, wie wir schon in der Sendung „Übung Feuriger Zustand“
gesagt hatten, die Heldentat eines Agni Yogi, die er an jedem Tag seines ganz
normalen, alltäglichen Lebens vollbringt.
Dafür musst Du Dich noch
nicht einmal wie Mikao Usui
besonders auf die Suche nach Notleidenden machen. In dem Moment, wo Du in einem
Feurigen Zustand von hoher Schwingung Deinen Meditationsraum verlässt, steigst
Du bereits ab in eine Welt voller Not, Elend und Leid. Dort wirst Du unweigerlich
schon nach kürzester Zeit in Deiner Familie, an Deinem Arbeitsplatz oder sonst
in Deinem Umfeld auf niedrig schwingende Mitmenschen treffen, die dringend der
Erhebung bedürfen.
So, im gewöhnlichen Alltag,
ahmen wir heute die großen Glaubenskämpfer aller Zeiten nach und führen ein
heiliges Leben mitten in der Welt!
Praxistipp: Hoheit und Liebe
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Du musst lernen, eine gewisse Distanz zum
Volk und zur Situation zu wahren und nichts und niemanden zu nah an Dich
herankommen zu lassen. Verhalte Dich wie ein Rechtsanwalt oder ein Arzt: Du
selbst bist von den Streitigkeiten Deiner Mandanten oder den Krankheiten Deiner
Patienten gar nicht betroffen und lässt Dich von ihnen auch nicht anstecken.
Du gehörst zu den Herrschenden!
Verachte aber niemanden! Schmunzele nachsichtig
über Deine kleinen Brüder und Schwestern mit ihren primitiven Sitten und
Gebräuchen! Hilf ihnen, ihr Leben zu verbessern! Dein Motto lautet:
Hoheit und Liebe.
Wenn die Wilden Dir zum Dank für Deine Mühe
und Sorge Steine in den Weg legen, Dich ärgern, verspotten, beleidigen,
betrügen, verleumden, erniedrigen oder gar an den Marterpfahl binden, brüllst
und tobst Du nicht, sondern bewahrst die Haltung von Jesus am Kreuz:
Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht,
was sie tun. (Luk 23, 34)
4. Eroberung, Ausdehnung
Heiliger
Johann von Capistran
Was nicht wächst und größer wird, ist
tot.
Wie jeder lebendige Organismus sind die
Föderation „Temple of Humanity“ und ebenso Dein
persönlicher Tempel auf Wachstum ausgerichtet.
Unser Ziel ist: Die ganze Welt um uns herum unter
die Herrschaft der Mahatmas zu bringen – ausschließlich mit friedlichen Mitteln
natürlich, ohne jede Art von physischem oder psychischem Zwang. Ihr Staatsgebiet
muss sich ständig erweitern.
Die Welt für die Mahatmas erobern: Das ist
das Abenteuer unserer Zeit! (Nikolaus
Roerich „Tibetan Stronghold“)
„Das
hört sich etwas martialisch und nach Kolonialismus an.“
Nein, im Grunde geht es nur um eines:
Menschen
für die Neue Welt gewinnen!
Unter
Meinem Zeichen sammele Ich neue Menschen. Festigt euch in dem Gedanken, das
Volk heranzuziehen und mit den Händen des Volkes Meinen Tempel zu errichten.
(BGM I, 143 [160])
Wir wollen Menschen dazu begeistern, nach
denselben höheren Gesetzen, Sitten, Gebräuchen und Traditionen zu leben, wie
sie in Schambhala bestehen. „Nachfolge“ lautet auch hier wieder das Zauberwort!
„Ist das nicht vollkommen unrealistisch? In
meiner Hochhaussiedlung sollen die Satzungen eingeführt werden, die in dem höchsten
irdischen Heiligtum gelten?“
Nein! Die Mahatmas rufen uns ausdrücklich
auf, sie nachzuahmen. Nur so entsteht eine höhere Ordnung auf der Erde!
Die
Menschen können Uns nachahmen, da jeder die Grundlagen der Bruderschaft im
Leben zu bekunden vermag. Nur finstere Verneiner beharren auf der völligen
Unanwendbarkeit des Bruderschaftsprinzips auf der
Erde. (Br II, 47)
Durch
Nachahmung der grundlegenden Arbeiten der Bruderschaft können sich die Menschen
in nützlicher Zusammenarbeit vereinen. Die Bruderschaft ist kein Mythos, und
sie nachzuahmen, wird auch ein entscheidender Aufbau sein. Es ist nicht
verboten, etwas Erhabenes nachzuahmen. Indem man sich eine hohe Aufgabe stellt,
kann man große Ergebnisse erzielen. (Br I, 434)
Praxistipp: Erhebung jedes Raumes
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
„Eroberung
der Welt, Erweiterung des Staatsgebietes von Schambhala – das sind wieder
abgehobene Ideen, die mit meinem Alltag nichts zu tun haben!“
Nun, dann wollen wir weiter unten ansetzen
und es anders ausdrücken: Du kannst andere Räume genauso verwandeln, wie Du
Deine eigene Wohnung verwandelt hast.
Du erfüllst jeden Raum, den Du betrittst, (zu
Besuch bei Bekannten, Freunden oder Verwandten, Amtsstuben, Büroräume usw.) mit
der reinen, feierlichen Atmosphäre Deines Heiligtums. So nimmst Du ihn für
Schambhala in Besitz. So weitest das Staatsgebiet des Temple of Humanity im täglichen Leben aus. So verwirklichst Du das
Ziel, aus jedem Ort einen Tempel zu machen.
Das ist eine wirkliche Eroberung!
Die äußeren Verhältnisse an fremden Orten
kannst Du nur bedingt beeinflussen. Aber die feinstoffliche Atmosphäre oder Kulisse,
vor deren Hintergrund sich das materielle Leben abspielt, kannst Du überall und
unter allen Umständen ganz wesentlich mitgestalten.
Du richtest überall den Überbau, die geistige
Ordnung der Neuen Welt auf.
Wie der heilige Johann von Capistran, der es
vermochte, mit seiner geistigen Kraft ein ganzes Militärlager in ein Heiligtum
zu verwandeln, wie wir in der Sendung „Der Weg des Inneren Tempels“ schon
besprochen hatten.
Der Erfolg hängt von der Macht Deines Geistes
ab, der sich gegen die ungeistigen Einflüsse anderer Personen im Raum
durchsetzen muss.
Wo immer Du auftrittst, übernimmst Du die
geistige Führung, und es erscheint die Neue Welt!
Du bist ein Vertreter der Hierarchie und der
Neuen Welt. Du kennst die Welt der Zukunft und den Weg dorthin, die anderen
nicht.
Diese Gewissheit, dieses Selbstvertrauen
gründet darauf, dass Du bereits in der Neuen Welt lebst. Was Du weitergeben
kannst und sollst, ist nicht graue Theorie, sondern Deine eigene praktische lebendige
Erfahrung, wie man das Leben verbessern und auf eine höhere Stufe heben kann.
5. Institutionen erobern
Von entscheidender Bedeutung ist: Nicht nur
einzelne Wohnungen sollen zu Bausteinen des Temple of Humanity
werden, wir müssen vor allem auch die gesellschaftlichen Institutionen erobern.
Worin besteht die wahre Hilfe für Unser
Werk? Natürlich in der Mitarbeit an dem Aufbau Unserer Institutionen. (AY 246)
Alle
staatlichen und sonstigen Einrichtung: Behörden, Gerichte, Wirtschaftsunternehmen,
Handwerksbetriebe, Kanzleien, Krankenhäuser, Arztpraxen und andere medizinische
Einrichtungen, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Familien und Kirchen können
und müssen Mitglied der Föderation Temple of Humanity
werden, unter der Führung eines Hierarchen stehen und im Geist der Neuen Zeit wirken.
3. KAPITEL: DER
WEG DER GEMEINSCHAFT
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Wir haben bisher über den Weg des Einzelnen
gesprochen. Der Schlüssel, das Zauberwort für die Erschaffung der Neuen Welt
lautet aber: „Gemeinschaft“. Nicht umsonst trägt eines der Bücher der Agni Yoga
Lehre diesen Titel.
Die Welt
der Zukunft ist nur vorstellbar als eine Gemeinschaft von Neuen Menschen.
Vereinzelte, bloß auf sich allein gestellte
Agni Yogis können keine Neue Welt errichten, so viele sie und so groß ihre
Bemühungen auch sein mögen. Nicht als einzelne, sondern nur als Gemeinschaft werden
wir die Welt erobern.
Nur in
Einigkeit liegt Stärke. Die kleinen, vereinzelten Anstrengungen für die Rettung
des Planeten sind sehr schwach. (FW III, 426)
Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe
sollen unter allen Menschen, in der menschlichen Gesellschaft insgesamt herrschen.
Die Gemeinschaft bleibt die einzige Tür zum
Fortschritt. Ihr Kanal ist nur einer: Wenn sie sich vom veralteten Ufer
abstößt, wird die Menschheit unvermeidlich den vorgeschriebenen evolutionären
aufrechten Fels der Neuen Welt erreichen. (Gem 265)
Gemeinschaften bilden
„Wie
also errichten wir die Welt der Zukunft?“
Indem
wir uns mit Gleichgesinnten zusammentun, Gemeinschaften bilden und diese der Herrschaft der Mahatmas unterstellen.
Wir beginnen mit kleinen Kerngruppen, an die
andere sich anschließen können. So bilden sich größere Gemeinschaften. Bald
stehen ein Dorf, mehrere Städte und schließlich ein ganzes Land unter der
Herrschaft der Mahatmas. Am Ende entsteht im Wege einer natürlichen Entwicklung
die Weltgemeinschaft.
So kann
man in kleinen Kerngruppen den Prototyp des weltweiten Fortschritts
vorantreiben. (FW I, 288)
Beim Aufbau des Staates und der Gesellschaft sollte
man die kosmischen Gesetze im Blick haben. Zwei harmonische Auren können eine
Neue Welt erschaffen. (FW III, 66)
Eine systematisch zusammengeschweißte Gruppe von
zwölf Menschen vermag selbst kosmische Ereignisse zu beherrschen. Man muss auch
verstehen, dass eine Erweiterung der Gruppe sie schwächen kann, weil sie die
Dynamik des Aufbaus stört. Daher kann man beobachten, dass Unser Aufbau aus
kleinen Gruppen besteht. (AY 137)
Der Weltstaat Temple of Humanity
entsteht durch den Zusammenschluss von vielen kleineren, mittleren, größeren
und größten Gemeinschaften.
So kann, indem man mit einem Kern beginnt,
der Aufbau einer Gemeinschaft zur Weltgemeinschaft führen. (U II, 683 [283]
Eine der schönsten Aussagen des Agni Yoga lautet:
Mögen
neue Gemeinschaften erblühen, wie neue Quellen in der Wüste. Um jede Quelle
wird zartes Gras ergrünen, und die Rinnsale der Quellen werden sich schließlich
zu einem großen Strom vereinigen. (Gem 226)
Das Bild von der Oase ist heute vielleicht ein
wenig abgegriffen, hier aber vollkommen berechtigt:
Wir müssen inmitten der spirituellen Wüste
der heutigen Zeit Leuchttürme, Lichtpunkte, lebendige, strahlende Beispiele
einer geistigeren Lebensweise aufrichten.
Wie die Christen im untergehenden Römischen
Reich legen wir die Grundlage für eine höhere Kultur.
Außerdem müssen wir Heimstätten schaffen, in
denen geistige Menschen, die ersten Vertreter der kommenden 6. Rasse Zuflucht finden.
Abschnitt I: Studienabende und Schulen
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
„Wie
gehen wir praktisch vor? Was sind die ersten Schritte?“
1. Studienabende
Wir wollen ganz praktisch, ganz einfach, ganz
klein und von ganz unten auf beginnen: Der erste, naheliegendste, natürlichste
und notwendigste Schritt zur Bildung einer Gemeinschaft ist:
Wir treffen uns einmal in der Woche, um die
Bücher des Agni Yoga zu studieren und zu besprechen.
Dafür bedarf es keiner materieller Mittel,
keiner Räume außer der Wohnung eines Teilnehmers und keines Zusammenlebens.
Wenn diese „Studienabende“ nicht nur
theoretisieren, sondern tatsächlich die geistige Entwicklung der einzelnen
Mitglieder voranbringen, leistet ihr bereits eine äußerst wertvolle,
fruchtbringende Arbeit.
Die Bücher des Agni Yoga sind die Grundlage
für alle unsere Bemühungen.
Sie sind für uns alle noch neu. Sie gründlich
zu studieren, wirklich zu verinnerlichen und ihre Weisungen in die Praxis
umzusetzen ist also eine unabdingbare Voraussetzung für den Neuen Aufbau.
*****
Ihr werdet sehen: Es zeigt sich schon hier,
wer geeignet ist, später einmal in einer ambitionierteren Gemeinschaft
mitzuarbeiten, und wer nicht. Bald, schon nach wenigen Wochen, trennt sich die
Spreu vom Weizen:
Da sind diejenigen, die es einfach nicht
schaffen, regelmäßig teilzunehmen oder pünktlich zu erscheinen. Da sind die,
die mit ihrem undisziplinierten Wesen nichts als Chaos in die Gruppe
hereintragen, sei es, weil ihnen der notwendige Ernst fehlt, sei es, weil ihre Technik
nie funktioniert. Oder diejenigen, die gar nicht an Agni Yoga interessiert
sind, sondern ihre eigene Weltanschauung vortragen wollen. Da sind wieder
andere, die so tief in ihren persönlichen Problemen stecken, dass sie geistig noch
gar nicht frei sind, sich wirklich mit Agni Yoga zu beschäftigen.
*****
Beim Besprechen der Paragraphen erweist sich schnell,
wer ein geistiger Mensch ist: Die einen verstehen schon recht gut, was der
Meister uns sagen will, tragen wertvolle Beispiele zur Erklärung einer Stelle
bei, helfen anderen Mitgliedern zu begreifen und geben Anregungen, wie die Lehre
im täglichen Leben in die Praxis umgesetzt werden kann.
Andere dagegen finden keinen Zugang, weder zu
den Büchern noch zu den Erklärungen, die die Gruppe ihnen gibt, können nicht
zuhören, reden zu viel oder beharrlich an der Sache vorbei, stellen Fragen oder
bringen Beiträge, die mit dem Thema nichts zu tun haben, und so fort.
*****
Selbst in einer solchen kleinen Gruppe der
allerersten Stufe „menschelt“ es bald: Sympathien und Antipathien kommen zum
Vorschein, es gibt Gereiztheit, Gekränktheit oder sogar Aggressivität.
Einer von euch, der bemerkt, was vor sich
geht, wird zu einem selbsternannten Aufseher und versinkt in der winzigsten Gereiztheit.
Der Gesprächsfaden wird zerrissen, und es beginnt ein unwürdiges Flicken. (Gem 125)
Nicht anders als später in einer größeren,
physischen Gemeinschaft müssen wir Wege finden, mit den mannigfaltigen,
unvermeidlichen menschlichen Schwächen würdig und zweckmäßig umzugehen.
Beim gemeinsamen Studium der Bücher des Agni
Yoga lernt und entwickelt sich nicht nur der einzelne Mensch, sondern auch die
Gemeinschaft.
*****
Schon an dem vergleichsweise einfachen Test
„Studienabend“ schält sich sehr rasch heraus: Wer kommt für die weltliche und
geistliche Leitung der Gruppe in Betracht? Wer verspricht, ein guter Mitarbeiter
und Schüler zu werden? Wer läuft nur passiv mit und wer wird sogar
ausgeschlossen werden müssen?
*****
Wenn in der Gruppe gute Arbeit geleistet
wird, können wir nach dem Gesetz der Entsprechung erwarten, dass wir
gleichgesinnte Geister anziehen.
Ein neuer Aufbau zieht natürlich die am nächsten stehenden
Bewusstseine an. (AY 254)
Wer engagiert mitarbeitet, wird vielleicht
Familienmitglieder oder Freunde begeistern können, einmal an einem solchen
Abend teilzunehmen. So wächst die Gemeinschaft auf ganz natürliche Weise.
*****
Wenn eine solche Kerngruppe sich gefestigt
hat – aber erst dann! – könnt Ihr den Schritt an die Öffentlichkeit wagen: Bietet
Einführungsabende in Agni Yoga für Außenstehende an! Damit leistet Ihr einen
ersten Beitrag, um Agni Yoga in der Gesellschaft zu verankern.
Ein solcher Schritt will allerdings wohl
überlegt sein: Die Gruppe muss bereits ein würdiges Bild abgeben. Nichts ist
schlimmer, als wenn Neuankömmlinge auf Uneinigkeit, Zank, Streit oder einen
belanglosen Kaffeeklatsch mit Alltagsgeschwätz stoßen. Das fällt nicht nur auf
die Gruppe, sondern auf Agni Yoga insgesamt zurück.
Meine jungen Freunde, wieder habt ihr euch im
Namen der Lehre versammelt, und wieder habt ihr einen Abend mit Gästen
verbracht. Indessen wurde gesagt und wiederholt, dass die Stunde der Aussprache
über die Lehre frei von alltäglichem Geschwätz sein muss. Möge diese Stunde
auch seltener stattfinden, doch ihre Qualität muss aufrechterhalten werden.
Wir bitten euch, wenigstens für eine Stunde
bewusst verantwortungsvolle Menschen zu sein. Wenn es euch schwerfällt, für
eine Stunde in der Woche zusammenzukommen, so ist es besser, euch nur alle
vierzehn Tage zu treffen.
Versteht es, zu dieser Zeit alle aufregenden
tierischen Gewohnheiten auszuschalten, wie Rauchen, Wein, Essen, nichtiges
Geklatsche, die Umsätze eurer unbedeutenden Geschäfte, Verurteilung und Zorn.
Man kann doch wohl für eine Stunde von persönlichen Unternehmungen ablassen. (Gem 125)
Für ein derartiges Angebot dürft Ihr auch
Werbung platzieren.
„Ist es nicht unwürdig, eine so hohe Lehre
öffentlich anzupreisen?“
Nein, nicht, wenn es an geeigneter Stelle und
in angemessener, würdiger Form geschieht. Es ist nicht verboten, auf eine
öffentliche Veranstaltung öffentlich aufmerksam zu machen. Wenn Nikolaus
Roerich eine Ausstellung seiner Bilder veranstaltet hat, wurde dafür natürlich
auch geworben. Anders kann man gar nicht erwarten, dass die Menschen
herbeiströmen.
Praxistipp: Virtuelle Studienabende
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Natürlich ist es am besten, sich persönlich
zu treffen. Die Studierenden müssen aber nicht unbedingt am selben Ort leben
und physisch zusammenkommen. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten können
wir über Ländergrenzen, über die Beschränkungen von Zeit und Raum hinweg
Studienabende zum Beispiel über Skype oder Zoom abhalten.
Studienabende
sind in allen Ländern der Welt die Keimzellen des Neuen Aufbaus.
2. Agni Yoga Schulen
Buddha Memorial Park, Nakhon Nayok, Thailand
Wer
in einer Gemeinschaft der Neuen Welt Mitglied werden will, muss wie beim
Übertritt zu Judentum, Christentum oder Islam wie in einer Thora- oder
Koranschule oder im Konfirmationsunterricht
nicht nur die Weltanschauung des Agni Yoga, sondern auch dessen Sitten und
Gebräuche sowie deren Anwendung im täglichen Leben erlernen.
Machen wir also einen weiteren Schritt von
höchster Bedeutung in Richtung auf die Bildung von Gemeinschaften:
Vor allem anderen benötigen wir Schulen, die
weit über Studienabende hinaus sowohl die Theorie als auch die Praxis des Agni
Yoga systematisch lehren.
Wer immer am Aufbau der Welt der Zukunft teilnehmen
will, muss viel wissen: Er muss die Gesetze des Daseins wie Karma, Wiedergeburt,
Evolution und Hierarchie kennen.
Er muss sich in einen, unsterblichen
Geistmenschen verwandeln. Dafür benötigt er Hilfe von denen, die diese Stufe
bereits erklommen haben.
Schließlich müssen wir ihm die Regeln des
Zusammenlebens, die Agni Yoga aufstellt, nicht nur theoretisch beibringen,
sondern auch praktisch mit ihm einüben.
Dazu müssen wir aus den Tausenden von Seiten
der Schriften des Agni Yoga ein komplettes Studien- und Übungsprogramm
herausziehen.
Dieses Programm muss das gesamte Wissen des
Agni Yoga und alle Aspekte der täglichen Praxis umfassen. So etwas zu
erarbeiten ist eine gigantische Herausforderung! Dafür benötigen wir Lehrer,
die außerdem in der Lage sein müssen, die herauskristallisierten Kenntnisse
Neuankömmlingen einfach und anschaulich zu vermitteln.
„Wie kann ich dabei helfen? Ich bin kein
Lehrer. Ich habe noch nicht einmal alle Bücher des Agni Yoga gelesen.“
Es ist wichtig, dass Du erkennst: Die
Erstellung eines vollständigen und systematischen Lern- und Übungsprogramms ist
nicht Sache eines einzelnen Lehrers allein. Das Ergebnis wird nur dann von
hoher Qualität sein, wenn es nicht theoretisch erdacht, sondern praktisch
vielfach erprobt ist. Seine Richtigkeit stellt sich erst in der alltäglichen
Anwendung heraus. Auf der Basis der Erfahrungen, die wir alle gemeinsam mit
diesem Programm machen, muss es ständig überarbeitet und weiterentwickelt
werden. Dazu kannst Du mit den Erfahrungen, die Du machst, einen wertvollen
Beitrag leisten.
*****
Die Agni Yoga Schulen wenden sich an
Mitglieder und Außenstehende, Neuankömmlinge, Anfänger und Fortgeschrittene
aller Altersstufen. Ihr Aufbau ist äußerst wichtig und höchst wertvoll ganz
unabhängig davon, ob wir später tatsächlich zur Bildung einer physischen
Gemeinschaft kommen oder nicht.
Eine
Schule wie die Akademie Platons übt über ihre Schriften noch heute Einfluss auf
die Menschheit aus, auch wenn der von Platon ersonnene ideale Staat auf der
materiellen Ebene noch keine Wirklichkeit geworden ist. (Raffael „Die Schule von
Athen“)
Zu
allen Zeiten, in allen Kulturen, Religionen und Weltanschauungen waren Schulen, an denen höheres Wissen gelehrt
wurde, Zentren für die Ausbreitung einer neuen, höheren Zivilisation – weil
Eltern ihre Kinder in der Hoffnung dorthin gaben, sie mögen dort eine bessere,
überlegene Lebensweise lernen.
Die
Lehrer an diesen Schulen werden die künftigen Führer der Gemeinschaft sein.
Abschnitt II: Gemeinschaften im Geist
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Wenn unsere kleine Gemeinschaft sich über
Studienabende und eine Schule gefestigt hat, können wir den nächsten Schritt
gehen. Wir wiederholen noch einmal: Unser Ziel ist:
Wir wollen an einem Ort dieser Welt, zum
Beispiel in einem Mehrgenerationenhaus in der Stadt, auf einem Bauernhof oder
in einem ganzen Dorf, eine physische Agni Yoga-Gemeinschaft aus Männern, Frauen
und Kindern, aus mehreren Familien bilden, die sich der Herrschaft der Mahatmas
unterstellt und Bestandteil der Föderation Temple of Humanity
ist.
Das ist ein gewaltiges, noch nie realisiertes
Projekt. Es benötigt eine sehr gründliche Vorbereitung und eine äußerst
vorsichtige Umsetzung in ganz kleinen Schritten, wenn es nicht alsbald
scheitern soll.
Die Erfahrungen gerade auch der Agni Yogis
der letzten Jahrzehnte in den verschiedensten Ländern der Welt lehren: Die Zeit
ist möglicherweise noch nicht reif, um physische Gemeinschaften zu bilden. Die
meisten derartigen Vorhaben waren nur von kurzer Dauer.
„Warum ist das so?“
Die Mehrzahl der Menschen ist noch nicht
gemeinschaftsfähig. Sie können oder wollen sich nicht selbstlos ein- und
unterordnen. Sie sind noch nicht so weit, um wie im alten Ägypten von den
Mahatmas oder ihren Repräsentanten regiert zu werden.
Ein Yogi verehrt die Hierarchie. Er weiß,
dass über ihm viele Hierarchen stehen. Doch den meisten Menschen bedeutet das
Verstehen der Hierarchie eine schier unüberwindliche Stufe. Die Menschen lieben
eine solche Unterordnung nicht. Sie sind selbstherrlich und denken in ihrer
Selbstsucht nicht an die Unbegrenztheit. Sie wollen die herrliche
Unbegrenztheit nicht lieben, und so können sie auch die Hierarchie nicht
lieben. (Br II, 911)
Wir sehen wieder, wie der Neue Aufbau den
persönlichen Kanal entlang erfolgt: Bevor wir daran denken können, physische Gemeinschaften
zu bilden, müssen wir zunächst die Kandidaten soweit sichten und ausbilden,
dass sie überhaupt geeignet sind, Mitglieder zu werden. Der nächste Schritt auf
unserem Weg ist also:
Wir bilden Gemeinschaften im Geist.
Wir
müssen nach der Bildung von Gemeinschaften des Geistes streben. (FW I, 231)
Oder in der Terminologie des digitalen
Zeitalters: nach virtuellen Gemeinschaften. Diese erfordern noch kein physisches
Zusammenleben, bereiten aber darauf vor.
„Was ist eine Gemeinschaft im Geist?“
Eine wahre Gemeinschaft entsteht unabhängig
von den äußeren Umständen durch die Verbindung verwandter Bewusstseine.
Das
Leben kann unter beliebigen Bedingungen verklärt werden. Die Gemeinschaft des
Geistes ist die höchste Verklärung des Lebens. Viele Unwissende wollen nicht
begreifen, dass die Gemeinschaft des Geistes nicht von einer äußeren Form
abhängt. Sie bildet sich dort, wo das Konzept der Erweiterung des Bewusstseins
lebendig ist. (AUM 167)
Die
einzige wahre Einheit, die Einheit im Geist und im Bewusstsein, verwirklicht sich
immer stärker und nachdrücklicher. Bruderschaft kann nur in der Einheit der
Bewusstseine verwirklicht werden. Der Lehrer arbeitet für diese Einheit des
Bewusstseins mit den engsten Schülern, ohne an physisches Zusammenleben zu
denken. (HR II/2, 532; Brief vom 10.09.1938)
Wir vereinigen uns im Herzen, wo immer wir
leben.
Das
Herz steht da als der Tempel der Menschheit. Man kann nicht über das Gehirn
oder über Kundalini an die Einheit der Menschheit denken, doch das Strahlen des
Herzens vermag die scheinbar unterschiedlichsten Organismen zu vereinen, und
das sogar über weite Entfernungen hinweg. Dieses Experiment der Annäherung von
Herzen über Entfernung hinweg erwartet seine Arbeiter. (Herz 339)
Geistige
Gemeinschaften können sich über die Grenzen von Materie, Zeit und Raum, von
Ländern, Staaten und Völkern hinweg bilden.
Die
geistige Zusammenarbeit, die nicht durch den Raum begrenzt wird, weitet sich
aus. (AY 273)
Die
Gemeinschaft des Geistes ist möglich, wo ein lebendiger Magnet vorhanden ist;
dort kann man sich über alle irdischen Grenzen hinweg jeder Kooperation oder Gemeinschaft
anschließen. Wenn die Gemeinschaft allein im Dienst der Wahrheit lebt, gibt es
keine Hindernisse. (AUM 168)
Wir benötigen ein
sehr weites Verständnis von Gemeinschaft, um zu einer geistigen
Weltgemeinschaft zu gelangen.
Man
sollte Gemeinschaft nicht im engsten, sondern im weitesten Sinn verstehen -
nämlich als Zusammenarbeit mit der ganzen Menschheit, mit allen Welten, mit dem
ganzen Dasein. Die Menschen leiden sehr aus Mangel an freundlichem Verhalten
zueinander; weshalb sie dann noch in abgeschlossene Gemeinschaften einsperren,
dadurch entfernen sie sich noch mehr von der Weltgemeinschaft, die die ganze
Menschheit und alle Ebenen des Daseins umfasst. (HR II/2, 532; Brief vom 10.09.1938)
1. Gemeinschaft durch neue geistige
Ordnung
„Wodurch
bildet sich eine geistige Gemeinschaft?“
Wir hatten schon Wittgenstein zitiert, der so
treffend sagt:
Kultur
ist eine Ordensregel.
Eine höhere Kultur, die Neue Welt, entsteht
dadurch, dass wir nach neuen, höheren Regeln, in einer fortgeschrittenen Ordnung
der Gesellschaft zusammenleben.
Wir Unsterblichen finden zu einer höheren
Lebensweise aber nicht, weil sie von oben verordnet wird, sondern weil sie der
Ewigkeit unserer Natur besser entspricht als die alte. Eines der
allerwichtigsten Zitate des Agni Yoga lautet:
Die
Menschen sind bereit, wegen des morgigen Festes ein unbequemes Nachtlager zu
erdulden, aber nicht gewillt, ein der Unbegrenztheit angemessenes irdisches
Leben zu führen. (AUM 284)
„Was heißt das konkret? Wie kommen wir zu
einer solchen neuen Lebensweise?“
Bilden wir ein Beispiel:
Stelle Dir vor, wie seinerzeit im Wilden
Westen die weißen Siedler und Trapper auszogen, um sich in Feindesland unter
Indianern anzusiedeln.
Nicht viel anders wird es sein, wenn eine
Gemeinschaft von Agni Yogis sich am Fuße des Altai-gebirges zusammenfindet, um ein
Dorf oder sogar einen eigenen Staat zu gründen, wie Nikolaus Roerich es
versucht hat.
Wie gehen sie vor? Sie müssen auf der äußeren
Ebene physische Arbeit leisten: Häuser und als Mittelpunkt der Gemeinschaft
eine Kirche, einen Tempel oder einen Aschram errichten, das Land urbar machen
und bestellen, und so fort.
Noch viel wichtiger für die Bildung und den
Zusammenhalt der Gemeinschaft ist aber die geistige Arbeit, die alle gemeinsam
auf der inneren Ebene zu leisten haben:
Ihr müsst festlegen, nach welchen Sitten und
Gebräuchen Eure Gemeinschaft der Zukunft leben will.
Gerade heute, wo die ganze Lage der Menschheit
unerhörte Gefahr durchmacht, ist es unumgänglich, übereinzukommen, wie man leben
und sich auf die Zukunft ausrichten soll. (Herz 295)
Wir wollen ja gerade anders leben als die
alten Menschen in der alten Welt.
Genau wie die Auswanderer aus Europa in
Amerika eine Neue Welt schaffen wollten.
Wenn wir gemeinsam die Welt der Zukunft erbauen
wollen, müssen wir uns zunächst auf die neue geistige Ordnung einigen, die dort
herrschen soll.
Welche Regeln und Gesetze sollen bei uns
gelten? Wer legt sie fest? Wer überwacht ihre Einhaltung? Mit welchen Mitteln,
notfalls mit Gewalt? Wir benötigen eine Tagesordnung für gemeinsamen
Gottesdienst, Ausbildung und Dienst. Wie wollen wir uns kleiden? Wer führt die
Gemeinschaft und ihre einzelnen Institutionen? Wer bestimmt diese Führung, und auf
welche Weise?
*****
Das alles und vieles mehr müssen wir
untereinander so verabreden und festlegen, dass alle einverstanden sind! Und
zwar bevor wir uns auf die Reise zu dem in Aussicht genommenen Ort machen und
dort den ersten Spatenstich tun! Es ist eine gewaltige geistige Leistung, eine
enorme Arbeit, die viele Monate Zeit erfordert, die verschiedenen Mitglieder
mit ihren verschieden hohen Bewusstseinen unter einem
gemeinsamen geistigen Dach zu vereinen.
Wir bilden eine geistige Gemeinschaft
dadurch, dass:
1. Wir uns zu einer
gemeinsamen Weltanschauung, dem Agni Yoga bekennen,
2. den höheren
Sitten, Gebräuchen, Regeln, Gesetzen und Traditionen der Bruderschaft folgen,
3. dieselben
geistigen Übungen praktizieren,
4. an einem
gemeinsamen Ziel, der Errichtung eines Stützpunktes der Neuen Welt
zusammenarbeiten
5. und uns einem
gemeinsamen Oberhaupt, den Mahatmas von Schambhala unterordnen.
Wer diese 5 Grundlagen unterschreibt, gehört
zu uns, wo immer er lebt. Ihr werdet sehen: Eine gemeinsame Philosophie,
gemeinsame Bräuche, gemeinsame Übungen, ein gemeinsames Ziel und eine
gemeinsame Führung schweißen uns viel fester und sicherer zusammen als das
physische Zusammenleben an einem bestimmten Ort.
Die Zusammenarbeit erfolgt auf der Ebene des
vereinten Bewusstseins. Solche Arbeiter gleichen sich annähernd in ihrem
Denken, und eine solche Vereinigung bildet eine wahre Gemeinschaft. (Br II,
131)
Die geistige Verbindung ist unverletzlich und
die Entfernung ohne jegliche Bedeutung. (Br II, 141)
Diese 5 Grundlagen sind die unabdingbare
Basis, die wir zunächst fest verankern müssen, bevor wir uns zu einer physischen
Gemeinschaft zusammenschließen.
2. Die 10
Grundpfeiler der Praxis des Agni Yoga
„Lass
uns jetzt aber konkreter werden: Was sind nun diese Bräuche und Gesetze, auf
deren Grundlage wir unsere geistige Gemeinschaft errichten wollen?“
Die Ordnung, die wir uns als geistige
Gemeinschaft geben, wird von den 10 Grundpfeilern der Praxis des Agni Yoga
bestimmt. Dies sind die Bräuche, die in der Bruderschaft von Schambhala gelten und
die auch wir übernehmen müssen, wenn wir unseren Aufbau an ihr orientieren
wollen.
Wir hatten über diese 10 Pfeiler schon in
einer eigenen Sendereihe gesprochen. Schaut dort noch einmal herein und
vergewissert Euch, dass Ihr nichts vergessen habt. Wir müssen uns hier auf
wenige Worte darüber beschränken, was diese Grundsätze für die Errichtung einer
Gemeinschaft der Zukunft bedeuten:
*****
Der erste Grundpfeiler ist ein höheres Bewusstsein.
Der Neue Mensch und die Neue Welt entstehen unabhängig von den äußeren
Umständen im Bewusstsein und müssen dort verteidigt werden. Insofern steht ein
höheres Bewusstsein tatsächlich als unabdingbare Grundlage am Anfang unseres Neuen
Aufbaus.
Wir können es auch so ausdrücken: Wenn Du in
eine Gemeinschaft der Zukunft eintreten willst, musst Du zuvor gelernt haben,
den Feurigen Zustand Deines Wesens unter allen Umständen aufrechtzuerhalten
(siehe die Sendung „Übung Feuriger Zustand“).
*****
Der zweite Pfeiler ist die Tagesordnung. Sie
erlaubt uns, jedem der 4 Lebenskreise (Verbindung mit der Höheren Welt oder
Meditation, Dienst am Allgemeinwohl, Dienst am Nächsten und
Selbstvervollkommnung) den ihm angemessenen Raum zu geben.
So mancher von Euch hat über diesen
Grundpfeiler gespöttelt und gesagt: Ich mache was ich will, wann immer ich es
will, und lasse mich nicht in ein Korsett zwängen. Ob diese Einstellung für den
einzelnen erfolgversprechend ist, will ich hier offenlassen.
Jedenfalls in der Gemeinschaft aber kommen
wir nicht umhin festzulegen, wann wir was tun wollen, wenn wir es gemeinsam tun
wollen: Wir müssen uns einigen, wann wir zusammen den Tempel besuchen, die
Mahlzeiten einnehmen, die notwendigen Arbeiten erledigen, unsere Ausbildung
absolvieren wollen, und so fort.
*****
Als drittes gelten die Regeln über eine Ernährung
nach geistigen Grundsätzen. Sie sind von höchster Bedeutung. Zur Neuen Welt
gehört unbedingt auch eine neue Esskultur.
Im Temple of Humanity
gibt es natürlich keinen Alkohol, kein Fleisch, keinen Tabak, keine Süßigkeiten
und keine Völlerei.
Sei überzeugt: Dort, wo aus Appetit und nicht
aus Notwendigkeit gegessen wird, ist noch die alte Welt!
*****
Zum vierten Grundpfeiler: Der Begriff
„Gehorsam“ ist bei Euch nicht beliebt. Unsere Sendungen über dieses Thema haben
nur eine geringe Einschaltquote. Dabei ist dieser Grundsatz von grundlegender Wichtigkeit
für die Errichtung des Weltstaates der Zukunft. Es geht nämlich um das alles
überragende Prinzip der Hierarchie, über das wir sogleich noch im Einzelnen
sprechen werden.
*****
Den fünften Grundpfeiler „Leben in zwei
Welten“ verwirklichen wir dadurch, dass wir über den materiellen Ort, an dem
unsere Gemeinschaft besteht, die geistige Ordnung der Föderation Temple of Humanity wölben. Wir leben also schon auf Erden im Himmel.
Bei uns gelten die Bedingungen beider Ebenen.
*****
Über den sechsten Pfeiler „Selbstlosigkeit“, den
siebenten Pfeiler „Verbindung mit der Höheren Welt – Meditation“, den achten
Pfeiler „Dienst am Allgemeinwohl“ und den zehnten und letzten Pfeiler, die „Ausbildung
oder Selbstvervollkommnung“, sprechen wir im Folgenden noch genauer.
*****
Der neunte Grundpfeiler „Dienst am Nächsten“ wird
in einer lebendigen Gemeinschaft, in der jeder für den anderen da ist, ganz
natürlich und selbstverständlich verwirklicht.
*****
Weitere Regeln für Gemeinschaften der Neuen Zeit
findet Ihr in der Sendung „Die Hierarchie“ und in der Sendereihe „Die Neue
Welt“.
Daneben gibt es noch
eine Reihe von kleineren Bräuchen: Die Menschen der Zukunft tragen weiße Kleidung, die
nicht das Körperliche betont. Sie verzichten auf das grobe Händeschütteln zugunsten des Gandhi-Grußes: „Meine
unsterbliche Seele grüßt Deine unsterbliche Seele“. (Nikolaus
Roerich „Verbrennung der Dunkelheit“ und „Zeichen Christi [Jesus und Morya]“.
Arnold Böcklin „Heiliger Hain“)
3. Geistige Gemeinschaft als Vorstufe der
physischen Gemeinschaft
Bevor
wir tatsächlich eine Siedlung errichten, sollte jeder einzelne diese Regeln
zunächst in seinem Inneren Tempel üben.
Wir müssen sicherstellen, dass sie wirklich geeignet und auch praktisch umsetzbar sind. Mögen wir Erfahrungen
machen, Erfahrungen austauschen und einander helfen, die nötige Stufe zu
erreichen, bevor wir den großen Schritt zu einem physischen Zusammenleben tun.
Manche werden sagen:
„Wir sind bereit, die Grundsätze der Bruderschaft zu begreifen; wir sind zur
Zusammenarbeit bereit, jedoch sind wir von solch unerträglichen Verhältnissen
umgeben, dass wir größere Bereitschaft nicht bekunden können.“ Kann es wirklich
solche Umstände geben, die es nicht zulassen, das in die Tat umzusetzen, wozu
das Herz bereit ist? Doch Wir wollen harmlose Schaffende nicht in Gefahr
bringen; sie können ihre Fähigkeiten unter anderen Voraussetzungen einsetzen.
Mögen sie die
Bruderschaft vorerst in ihren Gedanken errichten. So können sie den umgebenden
Raum säubern, und solche Gedanken werden heilsam sein. Doch dürfen sie nicht
dem Eigendünkel verfallen, dass es genüge, gedanklich aufzubauen. Nein, der
Wanderer verwirklicht seine Errungenschaft mit menschlichen Händen und Füßen.
(Br I, 582)
Der natürliche Weg ist:
Zunächst entsteht die Gemeinschaft als Ideal im
Geist – in der Feinstofflichen Welt –, dann erst auf der materiellen Ebene.
In alten Testamenten kann man von Himmlischen
Städten lesen; sie werden in Wirklichkeit tatsächlich in verschiedenen Sphären
erbaut, und so wird eine magnetische Anziehung geschaffen. Kann es nicht sein,
dass bestimmte Städte schon bestehen und namentlich bekannte Menschen in ihnen
wohnen? Man kann so überzeugt in die Zukunft schreiten, als stünden die Umrisse
der Stadt vor dem irdischen Auge. (FW II, 403)
Man kann nur schwer erkennen, wie sehr für
den irdischen Plan ein feinstofflicher Aufbau benötigt wird, doch viele
Aufbauten der Feinstofflichen Welt erweisen sich als wirkliche Teraphime für die Zukunft der Erde. Oft ist die Vollendung
solcher feinstofflicher Teraphime sogar wesentlicher
als die irdischen Bauten, in ihnen liegt gleichsam die Wurzel des schöpferischen
Denkens; deshalb freuen Wir Uns, wenn ein Prototyp bereits zustande gekommen
ist. Natürlich kann man sich nur über einen erfolgreichen Prototyp freuen. (FW
I, 536)
Wir schaffen mit der geistigen Gemeinschaft
eine Feinstoffliche Realität, die, wie wir schon oft festgestellt hatten,
ebenso real wie eine materielle Wirklichkeit ist. Erst für eine vollständige
Inkarnation der Idee bedarf es dann als abschließenden Schritt der
Verwirklichung auf der physischen Ebene.
Hoch in den Himmeln hängt Gottes Tempelplan
ausgebreitet, sichtbar nur für Augen, die von ihrem niederen Selbst nicht mehr
geblendet sind. Wahrhaftig gesegnet ist, wer diesen großen, in der Seele der
Zeit ewigen Plan schauend ein getreues Nachbild in der Gedankensphäre erbaut.
Dreifach gesegnet ist, wer einen Grundstein auf der Erde legt, so getreu
gerichtet, dass andere Hände darauf weiterbauen können. So kann ein Abbild
jenes ersten, wundervollen Planes aller Pläne sich erheben. Einst sollen
Menschenhände einen solchen Tempel bauen – einen Tempel, würdig der Gegenwart
und des Friedens Gottes. (ALH I, 23 Lektion „Der Tempelplan“)
Zunächst benötigen wir kein eigenes Dorf, um
nach unseren Gewohnheiten zu leben. Die Föderation Temple of Humanity beginnt als höhere Kultur unabhängig von einem
Volk, einem Land oder einem Staat.
Die fortgeschrittene Zivilisation der Neuen
Welt ist von äußeren Bedingungen unabhängig.
Einstweilen leben wir in der Diaspora. Wie es
eine jüdische Kultur in fast allen Ländern der Erde, wie es deutsche, russische
und amerikanische Juden gibt. Ihre Heilige Schrift, Gesetze, Regeln,
Traditionen und Bräuche verbinden sie zu allen Zeiten zu einer lebendigen Gemeinschaft
– auch wenn der Tempel in Jerusalem und der jüdische Staat vor 2000 Jahren von
den Römern zerstört und erst kürzlich wieder neu aufgerichtet wurden.
*****
Natürlich träumen wir, wie die Juden zwei
Jahrtausende lang (!), von einem eigenen Agni Yoga-Staat oder einer autonomen
Republik wie die der Mönche vom Berg Athos. Solange das noch nicht möglich ist,
müssen wir uns mit der Vorbereitung auf dieses hohe Ziel begnügen. Vertrauen
wir darauf:
Wenn wir unermüdlich daran arbeiten, wird
unser Traum Wirklichkeit werden, sobald wir selbst und die Zeit dafür reif
sind.
„Wann wird das sein? Wie lange müssen wir
noch warten?“
Seien wir nicht ungeduldig. Sorgen wir uns
nicht. Wir haben doch eine Ewigkeit Zeit! Wir arbeiten für die Zukunft!
Vielleicht ist es erst einer kommenden Generation bestimmt, das Ideal auch
physisch zu verwirklichen.
Praxistipp: Netzwerk von Tempeln
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Die
Föderation Temple of Humanity beginnt als ein Netzwerk
von Tempeln.
„Gibt
es ein historisches Beispiel für einen solchen Neuaufbau?“
Ja.
Studiere die Geschichte des Zisterzienserordens. Er hat sich im Mittelalter unter
einem großen, geistigen Lehrer, dem heiligen Bernhard von Clairvaux, innerhalb
von nur einer Generation über ganz Europa verbreitet und in Frankreich,
Italien, Spanien, Portugal, Deutschland, England, Polen, den Niederlanden,
Belgien und Schweden Hunderte von Klöstern als Brennpunkte einer neuen, höheren
Kultur errichtet hat.
Die weit verstreuten Mitglieder waren im
Geist eng verbunden durch die gemeinsame Lebensweise nach einer einheitlichen,
für alle geltenden Ordensregel.
4. Verein, Kooperative, Orden
Studium
und Lehre des Agni Yoga sind unabdingbare Grundlagen, genügen allein aber natürlich
nicht. Damit wird man immer nur bestimmte Menschen ansprechen können. Die
Aufgabe der Gemeinschaft als
Keimzelle der Neuen Welt geht weit darüber hinaus.
Wenn Ihr eine geistige Ordnung des Zusammenlebens
aufgestellt und die Mitglieder diese virtuelle Gemeinschaft eine gewisse
Zeitlang in ihrem Inneren Tempel erfolgreich praktiziert haben, könnt Ihr daran
gehen, den nächsten Schritt zu tun.
Mindestens acht Agni Yogis (ein Lehrer und
sieben Schüler) schließen sich zu einem Verein, einer Genossenschaft, einer Kooperative
oder einem Orden zusammen.
„Das ist doch wieder typisch deutsch. Wenn
sie eine Leiter aufstellen wollen, um Äpfel von den Bäumen zu pflücken, gründen
die Deutschen erst einmal einen Verein!“
Nun, wenn wir ein Geistiges Zentrum oder ein
Dorf errichten wollen, liegt es schon etwas anders.
Wenn wir an einem bestimmten Ort einen
Stützpunkt der Neuen Welt errichten wollen,
benötigen wir eine Institution, die
überpersönlich, das heißt unabhängig von den wechselnden Mitgliedern ist!
Nur ein Verein oder Orden bietet die für unser
Projekt notwendige hohe Verbindlichkeit und den dauerhaften organisatorischen
und rechtlichen Rahmen.
Wenn wir Grundstücke, Häuser oder Räume anmieten
oder kaufen wollen, sollte Berechtigter die Gemeinschaft und nicht einzelne
Mitglieder sein, die morgen vielleicht schon wieder über alle Berge sind. Dafür
benötigen wir finanzielle Mittel (zum Beispiel auch ein Bankkonto), die der
Gemeinschaft und nicht den einzelnen Mitgliedern zustehen.
Die Schaffung einer solchen rechtlichen
Institution ist ein weiterer Schritt, um die Idee eines Geistigen Zentrums, das
einstweilen nur in der Feinstofflichen Welt als Gedankengebäude existiert, nach
und nach auf der materiellen Ebene zu verkörpern.
*****
Die Arbeit der Gruppe an der Gründung eines
Vereins ist zunächst geistiger Natur, gleichwohl aber von höchster Bedeutung:
Wir müssen eine Satzung und ein Mission-Statement
erstellen, in der wir die Ziele definieren, die wir verfolgen, und die Wege
festlegen, die wir einschlagen wollen. Für jedes Arbeitsgebiet wird ein
Verantwortlicher bestimmt. Nach dem hierarchischen Prinzip benötigen wir
natürlich einen Vorsitzenden. Wir müssen die Mitgliedsbeiträge festlegen, und
so fort.
Die Statuten der Gemeinschaft des Wissens
sind klar verkündet worden. (AY 93)
Der Verein tritt bereits als Teil des
gesellschaftlichen Lebens nach außen in Erscheinung. Er ist in das Vereins-
oder Genossenschaftsregister eingetragen. Vielleicht könnt Ihr sogar seine
Anerkennung als gemeinnützig erreichen.
Abschnitt III: Der Agni Yoga Tempel
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Mit
einem Lehrer und sieben Schülern, die bewiesen haben, dass sie bereit sind,
können wir uns jetzt in das große Abenteuer stürzen und den Aufbau eines physischen
Aschrams wagen.
1. Physische Gemeinschaft
„Womit
sollen wir beginnen? Ein Haus mieten, einen Bauernhof auf dem Land, in den wir
alle gemeinsam einziehen?“
Nein,
das ist erst ein späterer Schritt. Zwar ist richtig:
Eine
Gemeinschaft bildet sich vor allem durch gemeinsame Arbeit.
Die
Arbeit schweißt uns zusammen. Mit ihr wirken wir in und verändern wir die Welt.
Erfolgreicher Dienst zieht neue Mitarbeiter an. Erst bei der Arbeit lernen wir uns
wirklich kennen und finden heraus, welche Mitglieder für die Welt der Zukunft
geeignet sind und welche nicht.
Dafür müssen wir aber nicht zusammen leben
oder gar zusammen wohnen. Es genügt vollkommen und ist ein viel besserer
Anfang, wenn wir uns tagsüber zum Dienst treffen und ansonsten wie alle anderen
Berufstätigen auch in unseren Familien leben.
Es wird
nie und nirgendwo vorgeschlagen, dass man zusammengepfercht in
Gemeinschaftshäusern leben sollte. Dies muss im weitesten Sinn verstanden
werden. Denn nicht in allen Arbeitsgemeinschaften leben die Menschen beisammen.
Sie treffen sich für gemeinsame Arbeit, aber ihr persönliches Leben und ihr
weiterer Tagesablauf vollziehen sich getrennt voneinander. Die Idee gemeinsamer
Arbeit bedeutet nicht unbedingt physisches Beisammensein. Genaugenommen besteht
keine Notwendigkeit, physisch aneinander zu stoßen. (HR II/1, 110; Brief vom
17.01.1936)
Das Zusammenleben ganzer Familien, dann
natürlich auch mit Kindern, stellt uns vor weitere, große Herausforderungen,
denen wir uns erst in einem späteren Stadium stellen können.
Nirgendwo
besteht die Lehre der Lebendigen Ethik oder des Neuen Lebens darauf, eng
zusammenzuleben. Im Gegenteil, sie warnt sogar vor körperlicher Gedrängtheit.
Ständig spricht sie davon, dass Zusammenarbeit im täglichen Leben, in allen
Verhältnissen, in die wir vom Leben hineingestellt werden, offenbart werden
muss. Körperliche Massen und der ganze Kleinkram im Leben schaffen eine schwere
Atmosphäre, die statt zu Einheit zu böswilliger Uneinigkeit führt. (HR II/2,
531; Brief vom 10.09.1938)
Zur weiteren Festigung und Entwicklung der
Gemeinschaft können wir damit beginnen, einige Wochen in den Ferien
zusammenzuleben.
Gemeinschaften
sind nur möglich, wenn die Auren der Mitglieder völlig harmonieren, aber dies
wird sehr selten erreicht. Danach könnte in vielen Fällen das
Gemeinschaftsprinzip Anwendung finden, ohne darauf zu bestehen, zusammen zu
leben. Es wäre viel leichter, das gemeinsame Wohnen für kurze Zeit, für
bestimmte Wochen in den Sommermonaten zu praktizieren. (HR II/1, 110; Brief vom
17.01.1936)
Der nächste Schritt zur Bildung einer
physischen Gemeinschaft besteht darin, ein Zentrum zu schaffen, in dem die
Mitglieder tagsüber zusammen arbeiten.
Für jeden ernsten Aufbau ist es vor allem
erforderlich, ein mächtiges Zentrum zu haben. (HR I/2, 104; Brief vom
02.06.1934)
Das bedeutet normalerweise, Räume anzumieten.
Solche Zentren sollen sich überall auf dieser
Erde als Keimzellen der Neuen Welt bilden, und zwar gerade auch in den
Großstädten.
„Wollen
wir ihnen nicht einen Namen geben?“
Ja, als Basis-Institution der Föderation
Tempel of Humanity wollen wir sie „Agni Yoga Tempel“ nennen. Ihr Logo seht Ihr hier:
Möge dieses Zeichen weltweit zu einem Gütesiegel
für eine erste Institution der Welt der Zukunft werden.
Der Agni Yoga Tempel ist der Mittelpunkt
einer jeden Gemeinschaft der Neuen Welt.
So entsteht der erste Kern der Welt der
Zukunft: Ein Lehrer errichtet mit einigen Schülern in einer Stadt oder einem
Dorf einen solchen Tempel. Genau das tun wir jetzt! Wenn wir nur anziehend
sind, werden sich mit der Zeit um uns herum mehr und mehr Menschen ansiedeln,
um an dem besseren Leben teilzunehmen, das wir hier führen.
Sehen wir uns jetzt genauer an, was in einem
solchen Agni Yoga Tempel vor sich geht: Wir wiederholen: Was sind die vier
Lebenskreise eines Agni Yogi?
„Verbindung mit der Höheren Welt oder
Meditation, Dienst am Allgemeinwohl, Dienst am Nächsten und Ausbildung oder
Selbstvervollkommnung.“
Richtig. Dementsprechend dient ein Agni Yoga
Tempel vier Zwecken: Hier treffen sich die Mitglieder der Gemeinschaft
regelmäßig, um sich mit der Höheren Welt zu verbinden (was man früher
Gottesdienst genannt hat), um Dienst für das Allgemeinwohl und den Nächsten zu
leisten und an der Ausbildung zur Selbstvervollkommnung teilzunehmen.
2. Der Agni Yoga Tempel als
Wirtschaftsbetrieb
Der Agni Yoga Tempel ist zunächst einmal ein
Wirtschaftsbetrieb. Hier verdienen wir unser tägliches Brot. Er bietet allen
möglichen Berufen ein Betätigungsfeld. Jeder findet einen Platz nach seiner
Ausbildung und seinen Fähigkeiten: Handwerker, Künstler, die verschiedenen
Heilberufe, Psychologen, Astrologen, Rechtsanwälte, Richter, Bauern, Architekten
usw.
Das ferne Ziel muss sein:
Der Agni Yoga Tempel ist ein Ort, an dem wir den
Menschen alles anbieten, was sie physisch und geistig zum Leben benötigen.
Ist das nicht ein herrlicher Traum und
wirklich praktiziertes Agni Yoga: Die Menschen kommen in den Tempel nicht nur
am Sonntag zum Gottesdienst, sondern an jedem Tag, um hier das zu suchen, was sie
für den Erhalt und das Wachstum von Körper und Seele benötigen. Möge der Agni
Yoga Tempel ein Ort sein, an dem die Menschen der Umgebung Kraft, Freude,
Licht, Liebe, Unterstützung, Trost und Führung finden.
Ein schönes Beispiel sind die Asklepieion
genannten (nämlich Asklepios, dem Gott der Heilkunst geweihten) Heiligtümer der
alten Griechen. Dort wurden in der reinen, erhabenen Atmosphäre einer
Tempelanlage Kranke gepflegt, geistig und physisch erhoben und geheilt. Möge
der Agni Yoga-Tempel eine ähnliche geistige Höhe und heilsame Wirkung
erreichen. (Asklepieion von
Kos)
„Mein lieber Tsong, das ist wieder einmal ziemlich
hochfliegend und für uns normale Menschen gar nicht umsetzbar!“
Ja, Du hast Recht, von einem Tempelbezirk auf
einem heiligen Berg sind wir noch weit entfernt. Lasst uns klein und einfach
und nach unseren beschränkten Möglichkeiten beginnen:
Wir können zum Beispiel Brot, andere
Lebensmittel oder Kleidung verkaufen, die wir selbst hergestellt haben, Handwerksleistungen
aller Art erbringen, für die körperliche und seelische Gesundheit unserer Mitmenschen
sorgen, Rechtsberatung oder Streitschlichtung, astrologische Beratung, Seelsorge
oder Lebenshilfe in jeder Form anbieten. Außerdem gehören zu jedem Agni Yoga
Tempel ein Buchladen und ein kleiner Verlag, die wertvolle spirituelle
Literatur anbieten bzw. herstellen. Das alles ist mit einfachen Mitteln in beliebigen
Mieträumen überall möglich.
„Ist das dann nicht ein normales Geschäft wie
jedes andere in der Stadt auch?“
Nein. Der Wirtschaftsbetrieb Agni Yoga Tempel
unterscheidet sich von den Unternehmen und Dienstleistern der alten Wirtschaftsordnung
in zwei entscheidenden Punkten:
Erstens: Unsere Berufsarbeit ist Dienst am Allgemeinwohl, Gottesdienst!
Wir stellen uns nicht in den Dienst des
Egoismus‘ der Einzelnen. Wir werden nicht vorrangig im Profitinteresse tätig.
Wie begnügen uns mit niedrigen Preisen, die nur einen bescheidenen
Lebensunterhalt sicherstellen. Wir beteiligen uns nicht an der allgegenwärtigen
gegenseitigen Übervorteilung und Ausbeutung. Wir bieten unseren Mitarbeitern
eine faire, am Überschuss orientierte Entlohnung.
Unser stolzes Motto lautet wie das des
Prinzen von Wales: „Ich dien“.
Zweitens: Wir erbringen unsere beruflichen Leistungen strikt nach
ethischen Standards.
Die Menschen wollen sich nicht mitschuldig
machen an der Ausbeutung und Zerstörung der Mitmenschen, der Lebensgrundlagen,
des Klimas und schließlich des gesamten Planeten, sowie an der Gewalt gegen die
Pflanzen- und Tierwelt.
Die Verbraucher suchen dringend nach
Produkten und Leistungen, auf deren ethische Reinheit, Verträglichkeit, Nachhaltigkeit
und Unschädlichkeit für Mensch und Natur sie sich unbedingt verlassen können.
Solche müssen sie im Agni Yoga Tempel finden
können. Hier wird die Wirtschaftsordnung der Zukunft praktiziert, über die wir
in der Sendung „Die Neue Welt: Neue Wirtschafts- und Arbeitsordnung“ im
Einzelnen gesprochen hatten. Diese dürren Worte bedeuten in Wahrheit eine
friedliche Revolution, nämlich die Überwindung des Kapitalismus durch eine
höhere Wirtschaftsform.
„Was ist, wenn die Einkünfte des Tempels
nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt aller Mitarbeiter zu bestreiten?“
Dann müssen einige oder alle (ggf. halbtags)
außerhalb einen „normalen“ Brotberuf ausüben und einstweilen nebenberuflich
oder in der Freizeit ehrenamtlich Tempelarbeit leisten. Mit der Zeit muss es
möglich sein, mit Arbeit von hoher Qualität sein Brot zu verdienen.
Praxistipp
Nikolaus Roerich „Brahmaputra“
Anbieter von Leistungen im Agni Yoga Tempel
können nur Agni Yogis sein. Für ausnahmslos alle Berufe gilt:
Nur auf der Grundlage des Agni Yoga kannst Du
Deinen Mitmenschen wirklich helfen!
Wir sind daher gezwungen, eine strenge
Auswahl zu treffen, um höchste Qualität sicherzustellen. Ein einziges
„schwarzes Schaf“, ein einziger schlechter Lehrer oder Arzt, der die
berechtigten Erwartungen der Kunden enttäuscht, diskreditiert die ganze
Gemeinschaft.
Das unerbittliche Gesetz der materiellen
Ebene lautet: Der Agni Yoga Tempel muss die besseren Ärzte, Handwerker und
Rechtsanwälte haben, die bessere Leistungen als die Konkurrenten anbieten – und
das auch noch zu günstigeren Preisen!
3. Der Agni Yoga Tempel als
Ausbildungsstätte
Raffael „Die Schule von Athen“
Zu allen Zeiten war ein Heiligtum auch eine
Ausbildungsstätte. Der Agni Yoga Tempel ist also der Ort, an dem die
Studienabende und die Schule ihren Platz finden, über die wir schon gesprochen
haben.
*****
Neulinge in unserer Gemeinschaft müssen
zunächst mit einer Ausbildung beginnen. Nur wenn sie sich in unsterbliche
Geistmenschen verwandeln, können sie Mitglieder werden. Sie durchlaufen das
Übungsprogramm, das in unserer Sendereihe „Experiment Unsterblichkeit“
beschrieben ist.
Wir hatten schon gesagt: Bisher sind weltweit
die meisten Agni Yoga Gemeinschaften nach kurzer Zeit gescheitert. Das
bedeutet: Wir müssen die Menschen, die zu uns kommen und mitarbeiten wollen,
erst noch gemeinschaftsfähig machen. Dazu dienen u.a. die Übungen „Feuriger
Zustand“, „Der Weg des Inneren Tempels“ und „Leben im Aschram des Lehrers“.
*****
Eine Agni Yoga Gemeinschaft muss dringend
Hierarchen heranbilden, die in der Lage sind, in ihrem Verantwortungsbereich
die Kosmische Ordnung durchzusetzen. Hier eröffnet sich ein riesiges und
vollkommen neues Arbeitsfeld: Die alte Welt hat kein Konzept, um Lehrer und
Führer auszuwählen und nicht nur intellektuell, sondern vor allem auch
charakterlich und geistig auszubilden. Wir müssen es entwickeln.
Die Ausbildung nimmt kein Ende. Jedes
Mitglied muss bestrebt sein, immer weiter zu wachsen und immer fähiger zu
werden, damit wir jede Position mit einem geeigneten Geistherrscher besetzen
können. Der Traum der Hochgesinnten unter uns ist, in dieser Hierarchie immer
weiter aufzusteigen.
Wir arbeiten nicht für uns. Wir arbeiten für
die Zukunft!
Deshalb ist eine sorgfältige Ausbildung
unserer Kinder von höchster Bedeutung für das Gedeihen unseres Gemeinwesens. Wir
sind darauf angewiesen, dass sie eines Tages unser Werk fortsetzen! Was wir
heute in sie hineinpflanzen, werden sie uns morgen zurückerstatten!
Wer heute empfängt, gibt morgen ab. (U I,
308)
Wir wollen keine weitere Generation von
Unwissenden heranziehen. Wir dürfen es daher auf keinen Fall bei dem Unterricht
der Schulen und Kirchen der alten Welt belassen.
Es ist eine gigantische Aufgabe, unsere
Kinder von der Last des Atavismus der Vergangenheit zu befreien und sie wirklich
zu erheben, so dass sie eine Stufe höher stehen als die alte Generation.
Wir erziehen die jungen Erdenbürger zu Neuen
Menschen, zu Geistwesen der 6. Rasse. Wir lehren sie von klein auf Liebe zu den
Mahatmas, Verehrung und Achtung ihrer irdischen Vertreter, Selbstlosigkeit und
Dienst. Wir vermitteln ihnen das Grundlagenwissen und die praktischen
Fähigkeiten, die sie benötigen, um zu wertvollen Gliedern der Gemeinschaft der
Zukunft zu werden.
Wir machen die Kinder im wahrsten Sinn des
Wortes zukunftsfähig – vor allem geistig.
Wie leicht versteht ein Kind unsere Werte!
Wie selbstverständlich eignet es sich ihre Verwirklichung an!
Was für ein Irrtum ist es, zu glauben, einem
Kind eigene Sachen geben zu müssen, denn ein Kind versteht leicht, dass es
Gemeingut geben kann. (Gem 102)
Wie schwer wird dagegen ein Erwachsener in
die Welt der Zukunft einzugliedern sein, wenn er als Kind unter Geltung der
gegenteiligen Grundsätze aufgewachsen ist!
4. Der Agni Yoga Tempel als Kirche
„Willst
Du etwa einen Gottesdienst alter Art mit Liturgie, Psalmengesang und Predigt
einführen?“
Nein, das ist überholt. Wir hatten schon über
die große spirituelle und praktische Bedeutung des Hintretens vor den Lehrer
gesprochen (siehe die Sendung „Ein Schüler werden“). Der „Gottesdienst“ der
Neuen Zeit sieht so aus: Wir treten nicht nur einzeln, sondern als Gemeinschaft
am Morgen, am Mittag und am Abend im Agni Yoga Tempel vor die Höhere Welt, vor
unsere Meister, die Regenten der Erde, die Mahatmas der Bruderschaft von
Schambhala hin.
So bekräftigen wir unsere Gemeinschaft, die Verbindung
mit unseren Führern und unsere Eingliederung in die Hierarchie.
Wir melden uns gemeinsam zu Ausbildung und
Dienst.
Wir holen für den kommenden Tag Aufgaben für
unsere persönliche Entwicklung und Aufträge für den irdischen Dienst ein.
Es ist von höchster Bedeutung, dass wir der
Pflege dieser spirituellen Grundlage unserer Gemeinschaft zu festen Zeiten den
nötigen Raum geben.
Der Neue Mensch und die Gemeinschaften der Neue
Welt werden von Oben geführt.
Wir Neuen unterscheiden uns von den alten
Menschen dadurch, dass wir in ständiger Verbindung mit der Höheren Welt stehen.
Anders können wir gar nicht im Einklang mit der Kosmischen Ordnung und dem
Willen der Bruderschaft handeln.
Das Wort „Religion“ kommt von lateinisch „religare“ „anbinden“.
Der „Gottesdienst“ der Neuen Zeit ist so
gestaltet, dass wir die Anbindung der Gemeinschaft an die geistige Welt von
Schambhala tatsächlich herstellen und lebendig erhalten.
Dazu bedarf es nicht vieler Worte und keiner
großen Zeremonien. Wir fahren gemeinsam unsere Schwingung hoch und stimmen uns
auf die Schambhala-Schwingung ein.
*****
Der Agni Yoga Tempel ist auch der Sitz des
Lehrers. Hier werden alle Angelegenheiten der geistlichen und weltlichen
Führung der Gemeinschaft besprochen und entschieden.
5. Erste Säule der Gemeinschaft: Selbstlosigkeit
Es gibt zwei tragende Grundlagen für alle
Gemeinschaften der Zukunft:
1. Selbstloses Dienen und selbstloses Teilen
2. Das hierarchische Prinzip
Beim Aufbau eines Agni Yoga Tempels werden beide
jetzt ganz konkret. Beginnen wir mit dem Prinzip der Selbstlosigkeit. Alles,
das gesamte Funktionieren der Gemeinschaft baut auf dem Grundsatz des Teilens
auf:
Wir verteilen die notwendige Arbeit gerecht
auf alle Mitglieder.
Wir teilen die Erlöse, die wir gemeinsam
erzielen, gerecht unter uns auf.
Gerade hierin unterscheiden wir uns von der
alten Welt mit ihrer Raffgier und den alten, materiell gesinnten, egoistischen
Menschen, die von Teilen nichts wissen wollen. Wer bei uns Mitglied werden
will, muss eine völlig neue Haltung mitbringen:
Ich trage so viel, wie irgend in meinen
Kräften steht, zum Gedeihen der Gemeinschaft bei.
Ich nehme so wenig wie irgend möglich für
mich selbst in Anspruch.
Das Konkurrenzdenken der alten Menschen dreht
sich darum, möglichst viel für sich selbst zu erraffen.
Wir Neuen Menschen wetteifern miteinander
darum, mit möglichst wenig auszukommen.
Nach außen hin ist unser Ziel nicht,
möglichst hohe Preise für unsere Leistungen herauszuschlagen, sondern im
Gegenteil so günstig wie möglich anzubieten. Das gelingt uns nur, wenn wir uns
mit einem bescheidenen Lebensstandard zufriedengeben.
*****
Alle Arbeiten, die im Tempel nötig sind (von Einkaufen
und Essenzubereiten über Saubermachen und Kindererziehung bis hin zu den professionellen
Angeboten an Kunden) werden gerecht auf alle Mitglieder verteilt. Ein jeder
muss seinen Fähigkeiten entsprechend seinen Beitrag leisten. Wer nicht
mitarbeiten will, kann kein Mitglied sein.
Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht
essen. (2 Thess 3, 10)
Im Gegenzug gehen alle Erlöse, die wir aus
dem Verkauf unserer Leistungen erzielen, zunächst in eine gemeinsame Kasse,
werden also Gemeinschaftseigentum und erst dann gerecht unter allen Mitarbeiter
aufgeteilt.
Ihr seht: Ein vergleichsweise bescheidenes
Projekt wie ein kleiner Tempel bietet ein gewaltiges Experimentierfeld. Hier
wird die Neue Welt ausprobiert: Keine Arbeitslosigkeit durch Teilung der Arbeit;
keine Armut durch Teilung der Erträge.
*****
Die Hauptursache für den katastrophalen
Zustand unserer Erde, für die Zerstörung der Lebensgrundlagen, für Not, Leid,
Gewalt, Krieg, Armut und Arbeitslosigkeit ist der Egoismus der Menschen.
Der Hauptbeitrag des Agni Yoga Tempel zur
Rettung der Welt ist die Bildung einer Muster-Gemeinschaft, in der diese
Selbstsucht überwunden wird.
*****
Wenn Ihr nur anfangt, werdet Ihr bald sehen,
wie das Prinzip des Teilens theoretisch zwar gut, schön und einfach, praktisch
aber höchst schwierig zu verwirklichen ist.
Ein erschütterndes Beispiel für die
praktischen Probleme bei der Verteilung der Arbeit ist Halcyon, der Sitz der
Gemeinschaft Temple of the People. Hier musste der
Leiter der Gemeinde (!) und Chefarzt der dort betriebenen Klinik (!), William H.
Dower, des öfteren selbst zum
Melken der Kühe schreiten, weil die eingeteilten Mitarbeiter dies versäumt
hatte. (Paul E. Ivey, Radiance
from Halcyon, Minneapolis 2013, S. 137)
*****
„Was bedeutet „Gerechtigkeit“ bei der
Verteilung des Geldes? Erhalten alle dasselbe? Bekommen diejenigen einen
größeren Anteil, die mehr oder „höherwertigere“ Arbeit leisten? Oder die mehr
benötigen, zum Beispiel weil sie Kinder haben?“
Ja, wir sehen: Die Anwendung eines Prinzips in
der täglichen Praxis wirft viele Fragen auf. Jede Gemeinschaft wird all das für
sich selbst klären müssen. Es schadet nichts, wenn es je nach Höhe der
beteiligten Bewusstseine verschiedene Lösungen gibt. Wir sind alle noch auf dem
Weg.
*****
Nehmen wir als Beispiel noch einen besonders
schwierigen, aus dem Leben gegriffenen Fall: Ein Mitglied hat ein erwachsenes Kind,
das nicht zur Gemeinschaft gehört. Das Kind wird krank und benötigt eine sündhaft
teure Therapie. Das Mitglied fühlt sich verpflichtet, sein Kind zu unterstützen.
Sein Anteil reicht dafür nicht aus. Er müsste also die Gemeinschaft verlassen, um
außerhalb das nötige Geld zu verdienen. Sollen wir seinen Anteil erhöhen?
„Wie denkst Du über den Fall?“
Das ist schwer zu entscheiden, ohne die
beteiligten Personen zu kennen. Die erste Frage ist: Was kann sich die
Gemeinschaft überhaupt leisten? Wenn es um eine 10- oder 20-prozentige Erhöhung
des Anteils geht, fällt ein Entgegenkommen leichter, als wenn eine Verdopplung,
Verdreifachung oder Verfünffachung erforderlich ist, um die Heilungskosten
aufzubringen.
Weiter muss die Gemeinschaft sich fragen: Ist
das Mitglied vielleicht so unersetzlich, dass wir es uns nicht leisten können,
es zu verlieren?
Allgemein wird man aber sagen müssen: Solange
jemand noch ein so schweres Karma abzutragen hat, ist er nicht reif, Mitglied eines
spirituellen Projektes zu sein. Er muss eigentlich selbst erkennen, dass er zunächst
seine persönlichen Probleme lösen muss und die Gemeinschaft nicht mit etwas
belasten darf, für das sie nicht verantwortlich ist.
6. Zweite Säule der Gemeinschaft: Hierarchie
Das
hierarchische Prinzip ist die zweite tragende Säule der Welt der Zukunft. Ich
kann gar nicht genug betonen:
Ein
Neuer Aufbau nach den Grundsätzen des Agni Yoga ist
ohne die Errichtung einer Hierarchie nicht möglich.
In einer Agni Yoga-Gemeinschaft gilt das
hierarchische Prinzip. Oben muss führen und unten nachfolgen, sonst herrscht
das Chaos. Nicht die Mehrheit, sondern nur die Weisen, die geistig am weitesten
Fortgeschrittenen bieten die Gewähr dafür, dass in
allen Fragen des Alltags die richtige Lösung gefunden wird.
Eine Agni Yoga-Gemeinschaft, die Teil der
Föderation Temple of Humanity sein will, untersteht
der Führung der Mahatmas.
Das dürfen wir nie aus den Augen verlieren. Es
ist ja gerade Sinn und Zweck unserer Gründung, einen kleinen Stein zu dem
Aufbau des kommenden Weltstaates beizutragen, der von Schambhala aus regiert
werden wird. Das bedeutet praktisch:
Bis hinunter zu den kleinsten Fragen des
alltäglichen Lebens gilt bei uns nicht, was der Einzelne oder die Mehrheit für
richtig hält, sondern was die Mahatmas wollen.
Unsere Gruppe ist natürlich noch nicht reif
genug, um von einem Mitglied der Bruderschaft persönlich geführt zu werden.
Auch können die Meister nicht in jeder kleinen Frage des alltäglichen Lebens
selbst entscheiden und ausführen.
Wir müssen also eine irdische Hierarchie
aufbauen, die sicherstellt, dass in allen unseren Belangen der Höhere Wille
erstens erkannt und zweitens tatsächlich praktisch umgesetzt wird.
*****
Hinter diesen wenigen, dürren Worte verbirgt
sich in Wahrheit eine Aufgabe von gigantischen Ausmaßen: Ihr werdet schnell
bemerken: Es fehlt an allen Ecken und Enden: Wo finden wir geeignete Lehrer und
Führer, die nach ihrer geistigen Entwicklung in der Lage sind, in jedem
einzelnen Fall des alltäglichen Lebens den Willen der Mahatmas überhaupt zu
erkennen? Und die obendrein die Autorität haben, ihn in der Gemeinschaft
durchzusetzen?
Wo sind die Mitarbeiter, die fähig sind, den
Hierarchen als einen ihnen geistig Überlegenen anzuerkennen, und auch willig,
sich ihm unterzuordnen? Das Bewusstsein der meisten ist leider noch so wenig
ausgebildet, dass sie allen möglichen falschen Propheten oder unqualifizierten Lehrern
nachlaufen.
Daher die überragende Wichtigkeit der
Ausbildung, über die wir schon gesprochen hatten.
„Herrscht dann bei uns eine Diktatur?“
Nein, ein Hierarch ist kein Diktator. Die
Gemeinschaft und ihre Führung werden sich natürlich beraten. Es wird sich aber
nicht immer Einstimmigkeit finden lassen. Auch ist nicht immer Monate Zeit zum
Diskutieren. In manchen Fällen muss innerhalb von Stunden entschieden werden!
Deshalb geht es gar nicht anders, als dass am Ende einer, nämlich der Lehrer,
die Verantwortung übernimmt, die Diskussion zusammenfasst und eine Entscheidung
fällt.
Ein wahrer, weiser Führer zeichnet sich
gerade dadurch aus, dass er nicht nur an seiner eigenen Meinung klebt, sondern
die vielen konträren Beiträge seiner Kollegen zu gewichten, die besten
Vorschläge herauszufiltern und zu einer Synthese zu verbinden vermag.
*****
An diesem Punkt scheiden sich wirklich die
geeigneten von den ungeeigneten Mitarbeitern. Die vielen Esoteriker, die noch
in ihren süßen, aber wirklichkeitsfremden Träumen von einer Gemeinschaft ohne
Hierarchie, ohne Führung schwelgen, haben, man muss es so deutlich sagen, bei
uns keinen Platz. Sie haben noch nicht verstanden und müssen erst noch die
bittere Erfahrung machen:
Eine Gemeinschaft ohne Führung bedeutet nichts
als Chaos.
Die meisten spirituellen Gemeinschaften sind
daran gescheitert, dass es entweder keine Hierarchie oder keine geeigneten
Hierarchen gab.
„Den preußischen Geist von Befehl und
Gehorsam ist nicht gerade das, was ich in einer spirituellen Gemeinschaft zu
finden hoffe!“ (Olaf
Gulbransson, Militarismus)
Das ist nicht der Punkt! Das Konzept der
Hierarchie darf kein Schreckgespenst für Dich sein. Du wirst erfahren: Es ist
im Gegenteil ein großes Glück, wenn Du von einem Größeren geführt wirst. Wenn
Du Dich in eine Gemeinschaft einordnen kannst und dort geborgen bist. Wenn Du genau
den Platz findest, der Dir Deiner geistigen Entwicklung nach zukommt, mit wahrhaft
größeren Seelen über und kleineren Brüdern und Schwestern unter Dir. Und wenn
Du der Hierarchie genau an der Stelle dienen darfst, wo Du den größten Nutzen
beitragen kannst!
7. Virtueller Agni Yoga Tempel
Das Ziel muss natürlich sein, in möglichst
vielen Städten und Dörfern dieser Erde physische Räume bereitzustellen, in denen
Mitarbeiter sich treffen und Dienstleistungen erbringen können. Wenn das nicht
möglich ist, können wir aber auch einen virtuellen Agni Yoga Tempel erbauen:
Der Wirtschaftsbetrieb ist auch über eine
Online-Plattform für ethisch reine Dienstleistungen möglich. Die meisten unserer
Angebote, vor allem die besonders wichtige geistige Hilfe, können heutzutage
über das Internet und per Skype oder Zoom erbracht werden.
Man
kann erfolgreich zusammenarbeiten, selbst wenn man in verschiedenen Städten und
sogar in verschiedenen Ländern wohnt. Mit jeder neuen wissenschaftlichen
Entdeckung und Erfindung werden die Entfernungen geringer und unwesentlicher.
(HR II/2, 532)
Auch die Ausbildung kann über das Netz
erfolgen, zum Beispiel auf der Grundlage der Sendungen von Agni Yoga Web TV.
Die Kirche verwirklichen wir online, indem
die Mitglieder der Gemeinschaft sich im Geist verbinden und sich in einem
Tempel der Feinstofflichen Welt treffen, dessen Bild ich Euch am Ende der
Sendung zeigen werde. Dort können wir jenseits der Grenzen von Materie, Zeit
und Raum im Geist gemeinsam vor die Mahatmas hintreten.
8. Ethik-Netzwerk
Eine weitere, vielversprechende Möglichkeit,
geistig zusammenzuarbeiten ist schließlich: Baut online ein Ethik-Netzwerk aus
Anbietern auf, die sich verpflichten, ihre Berufsarbeit nach ethischen
Maßstäben zu leisten.
Wer sein Unternehmen, wie wir gerade besprochen
haben, auf ethisch reine Arbeit umgestellt hat, kann hier seine Leistungen
anbieten.
Ein Verbraucher, der einen Bäcker, Bauern, Arzt,
Handwerker oder Juristen sucht, der sich als Diener am Allgemeinwohl versteht,
wird über das Ethik-Netzwerk in seiner Nähe fündig. Hier finden die Anbieter
die Kunden und die Kunden die Anbieter, nach denen sie suchen und die zu ihnen
passen.
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Wir leben in einer Zeit, in der das beste, was die Menschen zu geben haben, ihre Arbeit, in
unvorstellbarem Ausmaß für egoistische und zerstörerische Ziele missbraucht
wird. Ein Ethik-Netzwerk bietet einen Ausweg aus diesem Teufelskreis: Es ermöglicht
Anbietern, ihren Lebensunterhalt mit wertvoller, ethisch reiner Arbeit zu
verdienen. Abnehmer können hier alles, was sie an Nahrungsmitteln, Waren und
Dienstleistungen benötigen, aus einer ethisch reinen Quelle zu beziehen.
In einem solchen Netzwerk haben Anbieter und
Abnehmer nicht, wie in der kapitalistischen Wirtschaft, gegensätzliche, sondern
gemeinsame Interessen!
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So könnt Ihr eine entscheidende Grundlage für
die Welt der Zukunft legen, ohne die Begriffe Agni Yoga, Tempel, Neuer Mensch
oder Neue Welt überhaupt verwenden zu müssen. Wir kommen unserem Traum einer
Gemeinschaft mit eigenen Schulen, Ärzten, Gerichten und Wirtschaftsunternehmen
schon einen großen Schritt näher, wenn es immerhin solche ethisch arbeitenden
Institutionen in unserer Nähe gibt, zu unserem Nutzen und auch zu dem von allen
anderen Menschen.
Abschnitt IV: Größere Gemeinschaften
Nikolaus Roerich „Glory of the Himalayas“
Auch
der Agni Yoga Tempel ist nur eine Vorstufe. Wir haben ihn so ausführlich
behandelt, weil er bei der derzeitigen Weltlage die einzige realistische
Möglichkeit zu sein scheint, Gemeinschaften der Neuen Welt aufzubauen.
Wir
wollen aber mehr. Der neue Weltstaat, die Föderation Temple of Humanity ist ein Zusammenschluss aus Dörfern, Städten,
Regionen und schließlich ganzen Staaten. Wir wollen daher am Schluss dieser
Sendung jedenfalls einen kurzen Blick auf die nächste Stufe werfen: Eine
Siedlung aus 20 oder 30 Familien, die von Schambhala aus regiert wird.
Mont Saint Michel, Normandie, Frankreich
Ist das nicht der Traum einer jeden
spirituellen Gemeinschaft: Eigenes Land erwerben und Gebäude errichten, um dort
selbstbestimmt und möglichst autark nach ethischen Grundsätzen zusammen zu leben,
zu arbeiten und zu wirtschaften. Bekannte Beispiele sind Findhorn,
Auroville, Taizé, Halcyon (der Sitz der Gemeinschaft
Tempel der Menschheit, die nach den Tempellehren lebt) und die Aschrams vieler anderer
geistiger Lehrer, um die herum sich Gefolgsleute angesiedelt haben.
Ein weiteres prominentes und mit seinen
Erfolgen und Schwierigkeiten höchst lehrreiches Beispiel ist der israelische
Kibbuz, der viele junge Menschen aus aller Welt angezogen hat und einen
bedeutsamen Versuch darstellt, eine menschlichere Gesellschaft ins Leben zu
rufen.
Wobei ich gleich ein wenig Wasser in den Wein
Eurer Begeisterung gießen muss: Landwirtschaft bedeutet harte körperliche
Arbeit wie Kartoffeln ausgraben und Rüben stechen. Das ist nicht unbedingt die
Aufgabe eines geistigen Menschen. Für ihn ist die geistige Hilfe, die in einem
Agni Yoga Tempel in der Stadt geleistet wird, ein angemesseneres
Betätigungsfeld.
Unsere Siedlung kann natürlich beides
anbieten: Sowohl landwirtschaftliche Produkte als auch geistige Leistungen.
„Warum
braucht es überhaupt ein Dorf?“
Wir hatten schon gesagt (Sendung „Die Neue
Welt: Staatsform Hierarchie“): Letztlich kann der Neue Mensch sein volles Potential
nicht entfalten, wenn er vereinzelt unter alten Menschen leben muss: Wenn er
von Unwissenden regiert wird, einen unwissenden Chef hat und seine Kinder von
unwissenden Lehrern erzogen werden. Von unwissenden Massen gewählte unwissende
oder selbstsüchtige Politiker führen das Volk ins Elend oder sogar in den
Krieg; davon trägt jeder einzelne die Folgen und karmisch sogar einen Teil der
Verantwortung.
Es ist deshalb auf lange Sicht eine unabweisbare
Notwendigkeit, die das Leben selbst stellt, dass mehrere Unsterbliche, mehrere
Neue Menschen sich zusammenschließen und ihre eigenen Institutionen aufbauen:
Kindergärten, Schulen, Universitäten, Behörden, Gerichte,
Wirtschaftsunternehmen, Armee, Polizei usw., die alle nach den Grundsätzen der
Lebendigen Ethik arbeiten.
Nur mit neuen Institutionen entsteht wirklich
die Welt der Zukunft!
Das setzt aber voraus, dass mehrere Familien
an einem Ort zusammen leben.
*****
Der einzige Weg, unsere Mitmenschen von der
Größe, Schönheit und Überlegenheit des Gesellschaftssystems der Zukunft zu
überzeugen, wird auf Neudeutsch „Visibility“ genannt:
Führen
wir ihnen ein konkretes, lebendiges, weltweit sichtbares Vorbild einer
tatsächlich funktionierenden Gemeinschaft, eines Heiligtums der Neuen Welt vor
Augen, das sie besuchen und besichtigen können. (Mont Saint Michel, Normandie,
Frankreich)
Schau
noch einmal in den Film „Eine Millionen Jahre vor unserer Zeit“. Nicht, weil
sich dort die Menschen mit Dinosauriern herumschlagen, sondern weil einem
groben, primitiven Stamm eine Gemeinschaft mit höheren, feineren Sitten
gegenübergestellt wird. Eine solche für jedermann auf den ersten Blick
sichtbare höhere Kultur müssen wir auch heute schaffen.
Stellen wir eine Mustersiedlung auf die
Beine, in der jeder Interessierte für einige Tage oder Wochen mit uns zusammen
leben und arbeiten und so die praktische, lebendige Erfahrung sammeln kann, wie
viel besser es in der Neuen Welt zugeht.
Alle
Menschen wollen ein besseres Leben! Wenn sie es sehen und erleben, werden sie
es nachahmen, ob sie nun in Sibirien oder am Amazonas wohnen. Wie wunderbar,
wenn wir ihnen zurufen können:
Wir
haben Euch eine herrliche Welt erbaut! Schließt Euch an!
Kommt
herbei ihr Nackten, wir werden euch bekleiden; kommt herbei ihr Kleinen, wir
werden euch großziehen; kommt herbei ihr Stummen, wir verleihen euch Sprache;
kommt herbei ihr Blinden, denn bei uns erblickt ihr das vorherbestimmte Reich.
(BGM II, 146)
2. Dorf und Aschram
Nikolaus Roerich „Castle of Ladakh“
Du
musst Dir die Siedlungen der Welt der Zukunft nach dem Bild eines
mittelalterlichen Städtchens vorstellen: Über allem thront die Burg. Die „Bürger“
stehen unter dem Schutz des Burgherrn und werden von ihm geführt und regiert. Ihr
ganzes Leben findet in Sichtweite der Burg statt. (Homberg
(Efze), Stolberg/Harz, Süllberg,
Hamburg-Blankenese)
Ganz
genauso sind die ersten Niederlassungen der Neuen Welt aufgebaut: Es gibt den
Aschram, in dem der Lehrer, der geistige und weltliche Führer der Gemeinschaft,
mit seinen Schülern wohnt, und darunter ein Dorf, in dem die „normalen“
Menschen, Mitarbeiter und Neuankömmlinge leben. (Nikolaus Roerich „Island
of Rest“)
Dieser zweifache Aufbau der Gemeinschaft ist
von größter Wichtigkeit und gilt entsprechend auch für die Vorstufen
Studienabend, Agni Yoga Schule, Geistige Gemeinschaft und Agni Yoga Tempel: Wir
dürfen nicht allen Interessenten dasselbe bieten und können auch nicht von
allen dasselbe verlangen:
Wir müssen einerseits echten Schülern ein
spirituelles Leben nach höheren Grundsätzen ermöglichen. Wir dürfen
andererseits aber „normale“ Menschen nicht abschrecken, die einfach nur
mitarbeiten wollen, ohne gleich die Verpflichtungen eines geistigen Schülers
auf sich zu nehmen. Wir benötigen beide für den Neuen Aufbau! Deshalb raten die
Mahatmas:
Die Gemeinschaft-Kameradschaft stellt als
Bedingung für den Eintritt vor allem zwei bewusste Entscheidungen: Grenzenlose
Arbeit und das Annehmen von Aufgaben ohne Weigerung. Der Willensschwäche kann
man durch eine zweistufige Organisation begegnen. Als Folge grenzenloser Arbeit
kann man eine Erweiterung des Bewusstseins erlangen.
Doch viele — nicht schlechte — Menschen
denken nicht an die Folgen und lassen sich durch unaufhörliche Arbeit und
ungeheure Aufgaben einschüchtern. Dabei haben sie die Idee der Gemeinschaft
grundsätzlich erfasst. Es wäre schädlich, diese noch schwachen Menschen in die
Gemeinschaft einzuschließen, doch um ihr Streben nicht auszulöschen, darf man
sie nicht abweisen.
Daher muss es eine zweite Organisation geben:
die Freunde der Gemeinschaft. Dort können diese neu Hinzukommenden, ohne die
gewohnte Lebensweise aufzugeben, sich der Gemeinschaft tiefer bewusst werden. Eine
solche zweistufige Organisation ermöglicht eine größere Aufrichtigkeit bei der
Arbeit. Die Freunde der Gemeinschaft ermöglichen es, ohne Gefahr des Verrats
der Grundlagen der Lehre ein Reservoir zu bilden. Die Freunde der Gemeinschaft
verbergen ihre Schwächen nicht, und dies gibt die Möglichkeit, sie erfolgreich
zu festigen. (Gem 133)
„Wer gehört zur Gemeinschaft und wer zu den
Freunden?“
Hier ist die Antwort des Meisters:
Jetzt sammeln Wir die Geistwesen der sechsten
Rasse, und Agni Yoga ist der Ruf! (U I, 188)
Agni Yoga betont
immer wieder: Wir müssen beim Neuen Aufbau eine strenge Auswahl treffen und haben
gar keine andere Wahl, als regelmäßig ungeeignete Kandidaten auszuschließen.
Wird jedoch eine
formelle Aufnahme in die Gemeinschaft zugelassen, so wird man periodisch die
Untauglichen ausschließen müssen. Anders gesagt, die Gemeinschaft wird sonst
überhaupt aufhören, zu bestehen. (Gem 133)
„Ist das ist nicht
herzlos? Wollen wir nicht jedermann einen Platz bieten?“
Nein, das wird von
der Notwendigkeit des Lebens selbst gefordert. Wenige Ungeeignete machen ganzen
Aufbau zunichte.
Die mehrstufige Struktur
der Gemeinschaft gibt uns aber die Möglichkeit, jeden an den Platz zu stellen, an
den er gehört. Wer sich als Arzt als ungeeignet erweist, möge als Pflegekraft
arbeiten. Wer kein Koch ist, kann in der Küche helfen, wer als Lehrer versagt,
im Garten arbeiten, und so fort. So bieten wir jedermann, übrigens auch den
Allerjüngsten und den Allerältesten, die Gelegenheit zur Mitarbeit. Jeder guten
Willens kann irgendetwas beitragen!
Der vollkommene
Ausschluss aus der Gemeinschaft wird dann nur das allerletzte Mittel gegen
jemanden sein, der das gemeinschaftliche Leben so nachhaltig stört, dass es
dadurch unmöglich wird.
3. Historische Beispiele
Ruinen
der Jesuitenreduktion Sao Miguel das Missoes
„Gibt es außer Ägypten noch andere historische Beispiele
für Priesterkönigtum, für Theokratie, die Herrschaft von Hierarchen im Namen
Gottes und nach den Geboten der Heiligen Schriften?
Ja, unzählige! Das herausragendste ist Mohammed, der
einzige große Lehrer, Philosoph, Prophet und Religionsstifter, der ein Volksführer,
Geistherrscher und Staatenlenker geworden ist; der ein riesiges Reich, einen
Gottesstaat errichtet hat, in dem die Weisungen des Koran von der Staatsführung
bis hinunter zu den kleinsten Fragen des alltäglichen Lebens tatsächlich in die
Praxis umgesetzt werden. (Nikolaus Roerich
„Mohammed“)
Weitere Beispiele sind Israel unter König Salomon (Tiepolo „Salomon und die Königin von Saba“); die
Herrschaft des Rates der Weisen unter Pythagoras in Kroton; Indien unter Kaiser
Akbar dem Großen; die Staaten der ritterlichen Mönche des Johanniter-, des
Templer- und des Deutschen Ordens im Heiligen Land, auf Rhodos, auf Malta und
in Ostpreußen (Johanniterburg Krak des Chevaliers, Templerfestung Montfort, Johanniter
Großmeisterpalast Rhodos, Johanniterfestung La Valetta, Malta,
Deutschordensritterfestung Marienburg); das Reich Kaiser Friedrichs
II auf Sizilien (Hermann Wislicenus
„Kaiser Friedrich II“) und die Staaten der Jesuiten in Südamerika, die
ohne Privateigentum und ohne Geld auskamen, das viel bewunderte „Heilige
Experiment“, von dem der wertvolle Film „Mission“ erzählt (Ruinen der Jesuitenreduktion Sao Miguel das Missoes).
4. Bürger von Tabenisi werden
Nikolaus Roerich „Holy City“
„Was
kann ich hier und heute konkret tun, um nicht nur allein, sondern in
Gemeinschaft mit anderen an der Rettung der Erde und am Aufbau einer besseren Welt
mitzuarbeiten? Wo kann ich mitmachen?“
Schließe
Dich einer Gemeinschaft der Neuen Welt an!
Wir haben in dieser Sendung den Neuen Aufbau
am Beispiel der Gemeinschaft Tabenisi geschildert. Wenn Dir das zusagt, komm zu
uns und werde ein Bürger von Tabenisi!
Dazu musst Du Deinen Wohnort nicht verlassen.
Tabenisi ist eine überörtliche Gemeinschaft, ein Netzwerk von Mitgliedern aus
allen Teilen der Welt. Um eine Keimzelle des Staates der Zukunft zu bilden,
müssen wir nicht am selben Ort zusammen leben.
Uns verbindet ein gemeinsamer Geist!
Tabenisi ist eine überzeitliche Gemeinschaft:
Sie besteht auch in der Jenseitigen Welt. Du kannst also nach Deinem Tod dort
weiter Staatsbürger bleiben. Wer weiß, vielleicht hast Du vor Deiner Geburt
schon zu uns gehört?
Hier siehst Du meine herrliche Welt:
Das Dorf:
Nikolaus Roerich „Tibet Himalayas“
Der
Aschram des Lehrers:
Nikolaus Roerich „Stronghold
of the Spirit“
Die
Kirche:
Nikolaus Roerich „Hermitage of St.
Sergius“
Und
hier ist der Meditationsort des Lehrers, an dem er auch seine Schüler trifft:
Swetoslaw Roerich „Damodar
Kund“
Ich lade Euch alle ein!
Wollt Ihr nicht einmal für einige Stunden
oder Tage zu Besuch kommen und Euch Tabenisi anschauen? An unserem Leben
teilnehmen und unsere Bräuche und Gesetze erproben? Zusammen mit uns die
Verbindung mit der Höheren Welt suchen, lernen, üben und dienen?
Als Mitglied unserer Gemeinschaft führt Ihr ein besseres,
freudigeres, schöneres und würdigeres Leben!
Wenn Ihr schon jetzt im Paradies leben wollt, findet Ihr uns
hier:
Wenn Ihr
Fragen habt, schreibt an:
Lebt Euren
Traum! Kommt und seht:
Hier ist die
Neue Welt!
*****
„Nach so
vielen Sendungen mit so vielen Hinweisen verliere ich schnell den roten Faden.
Kannst Du mir nicht eine einfache Gebrauchsanweisung an die Hand geben, die ich
im Alltag leicht im Gedächtnis behalten und befolgen kann?“
Gut, dann
fassen wir zusammen: Die einfache Formel für die Errichtung der Neuen Welt
besteht aus 3 Schritten:
Erstens: Du
nimmst Dir am Morgen einen Moment Zeit, um Deine Schwingung hochzufahren, den
Feurigen Zustand herzustellen und Dich in ein Geistwesen zu verwandeln: Hier
ist der Neue Mensch!
Zweitens: Du
nimmst Dir am Morgen einen Moment Zeit, um an Deinem Aufenthaltsort die
geistige Ordnung des Temple of Humanity zu errichten:
Hier ist die Neue Welt!
Drittens: Im
Laufe des irdischen Alltages verteidigst Du Deine hohe Schwingung und die
höhere Kultur.
Was ist das
höchste Glück des Menschen?
Wenn der
Traum von einer besseren Zukunft Wirklichkeit wird. Daran arbeiten wir in
Tabenisi jeden Tag! (Breughel
„Der Turmbau zu Babel“)